DE2315951B2 - Handspannerschloß für Kipplaufwaffen - Google Patents
Handspannerschloß für KipplaufwaffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Handspannerschloß für Kipplaufwaffen mit einem auf der Kastenscheibe gelagerten Spannschieber für die Schlagfeder,
einem den Spannschieber in seiner Spannstellung arretierenden, federbeiasteten Haltehebel und einem
Schwinghebel, der auf Stöße von außen sowie auf den Rückstoß der Waffe anspricht und den Haltehebel zur
Freigabe des Spannschiebers auslöst, der unter dem Einfluß einer Rückholfeder in seine Ausgangslage zurückbewegt wird.
Ein derartiges Handspannerschloß ist durch die DT-PS 1 ti 14 120 bekanntgeworden. Der Spannschieber wird hier beim Spannen des Schlosses von einem
an der Kastenscheibe gelagerten Haltehebel festgehalten, der einerseits über einen im Spannschieber untergebrachten federbelasteten Druckknopf und anderer
seits zwangsläufig beim öffnen der Waffe durch eine mit dem Öffnungshebel verbundene Schubstange ausgelöst werden kann, so daß die Rückholfeder des
Spannschiebers in Funktion teten und diesen in seine Ausgangslage zurückbewegen kann, wobei gleichzeitig
die Waffe wieder spannbereit gemacht wird.
Das bekannte Handspannerschloß weist ferner zusätzlich einen Schwinghebel zur Auslösung des Haltehebels und damit zur Entspannung des Schlosses auf,
der auf Stöße von außen sowie auf den Rückstoß der Waffe anspricht Der Schwinghebel ist an der Kastenscheibe des Handspannerschlosses derart gelagert daß
er in einer Ebene hin- und herschwingen kann, die parallel zur Längsrichtung des Schlosses bzw. der Waffe
verläuft Dadurch vermag der Schwinghebel jedoch nur auf Stöße zu reagieren und den Haltehebel auszulösen,
die in oder parallel oder im wesentlichen parallel zu seiner Schwingebene verlaufen, was für den Rückstoß
der Waffe sowie für die Fälle zutrifft in denen die Waf
fe senkrecht oder nahezu senkrecht auf den Schaft oder
Lauf auffällt In allen anderen Fällen, in denen die Stoßrichtungen mehr oder weniger von der Längsrichtung
der Waffe bzw. Schwingebene des Schwinghebels abweichen, reicht die verbleibende Krcftkomponente in
der Regel nicht aus, die Auslösung des Haltehebels durch den Schwinghebel zu bewirken.
Es sind jedoch durchaus Fälle denkbar, daß die gespannte Waffe einen unbeabsichtigten Stoß in einer
von der Längsrichtung der Waffe abweichenden Rich
tung, beispielsweise in Querrichtung, bei einem Ausglei
ten oder Fallen des Trägers der Waffe erhalten kann und der Schwinghebel dann das Schloß nicht entspannt.
Dabei besteht immer die Möglichkeit eines Unfalles. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Handspannerschloß für Kipplaufwaffen zu schaffen, dessen Schwinghebel über den Haltehebel den gespannten Spannschieber auslöst und damit das Schloß
entspannt wenn Stöße auch aus anderen Richtungen als der Längsrichtung auf die Waffe einwirken.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Handspannerschioß der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst daß der Schwinghebel in der Art eines in
beliebiger Richtung anregbaren und ausschwingenden Pendels am Haltehebel oder der Kastenscheibe gela
gert ist und eine radiale Erweiterung aufweist die zwi
schen der Kastenscheibe und dem Haltehebel angeordnet ist und beim Ausschwingen des Schwinghebels nach
jeder Richtung zwischen dem Haltehebel und der Kastenscheibe eine auslösende Spreizkraft erzeugt Da-
durch, daß der Schwinghebel vorteilhaft so gelagert ist daß er in praktisch beliebigen Stoßrichtungen wirksam
wird und entsprechend ausschwingen kann, ist gewährleistet daß die Waffe bzw. das Schloß stets entspannt
wird, bevor die Abzugsstange des Abzugs aus der Rast
des unter dem Einfluß der gespannten Schlagfeder stehenden Schlagstückes herausspringt und ein unbeabsichtigter Schuß ausgelöst wird. Die Möglichkeit eines
Unfalls ist dadurch weitgehendst ausgeschlossen. Die zwischen der Kastenscheibe und dem Haltehebel be
findliche radiale Erweiterung des Schwinghebels wirkt
beim Ausschwingen des Schwinghebels nach jeder Richtung in der Art eines Hebels oder Keils, der den
Haltehebel von der Kastenscheibe wegzudrücken sucht, wobei die Auslösung des Spannschiebers erfolgt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Schwinghebel im Haltehebel gelagert, und er
besteht aus einem Schaft und einem Gewichtskörper, der am freien Ende des sich mit seitlichem Söiel durch
(f
eine Bohrung im Haltehebel erstreckenden Schaftes befestigt ist, dessen anderes Ende die von einer Ausnehmung
im Haltehebel aufgenommen" radiale Erweiterung trägt Man erreicht dadurch nicht nur eine einfache
Lagerung des Schwinghebels, sondern insgesamt eine bauliche Vereinfachung des Schwinghebel-Auslösemechanismus.
Zweckmäßig besteht die radiale Erweiterung aus einer schraubenkopfähnlichen Erweiterung des Schaftes,
die in der Ausnehmung des Haltehebels ein seitliches Spiel hat und in Normalstellung des Schwinghebels
nach außen bündig mit dem Haltehebel abschließt Auf Grund dieser Ausbildung und Anordnung der radialen
Erweiterung des Schwinghebels erzielt man bereits durch eine relativ kurze Schwingbewegung des
Schwinghebels aus seiner Normalstellung heraus in jeder Richtung eine ausreichende Verkantung der
schraubenkopfähnlichen Erweiterung zwischen dem Haltehebel und der Kastenscheibe, die die erforderliche
Schwenkbewegung des Haltehebels zur Auslösung des Spannschiebers bewirkt Nach erfolgter Auslösung des
Spannschiebers bewirkt der federbelastete Haltehebel eine selbsttätige Rückführung des Schwinghebel in seine
Normalstellung, so daß bei erneutem Spannen des Schlosses der Schwinghebel seine Sicherheitsfunktion
wieder erfüllen kann.
Cemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung
kann die schraubenkopfähnliche Erweiterung des Schaftes in der Form einer Kugelkalotte ausgebildet
sein, der eine entsprechende pfannenförmige Aufnahme-Ausnehmung im Haltehebel zugeordnet ist. Dadurch
wird der Schwinghebel noch stoßempfindlicher.
Vorteilhaft ist der Gewichtskörper auf dem freien Ende des Schaftes axial verstellbar angeordnet. Dadurch
kann man den Abstand des Gewichtskörper zur Lagerstelle des Schwinghebels und damit die Empfindlichkeit
des Schwinghebels gegen Stoß einstellen. Bei relativ geringem Abstand des Gewichtskörpers zur
Lagerstelle des Schwinghebels wird bei stärkeren, bei größerem Abstand dagegen bei schwächeren Stoßen
oder Erschütterungen der Waffe eine Auslösung des Haltehebels bewirkt
Die Erfindung wird anschließend an Hand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 einen Teilschnitt einer Ausführungsform des Handspannerschlosses, und zwar im gespannten Zustand
bei in Normalstellung befindlichem Schwinghebel.
F i g. 2 eine Teilansicht aus F i g. 1, die das Auslösen des Haltehebels und die Freigabe des Spannschiebers
durch den Schwinghebel bei einem Stoß veranschaulicht, der in Längsrichtung der Waffe von rückwärts auf
diese einwirkt und
F i g. 3 einen Teilschnitt entlang der Schnittlinie A in Fig. 1, der die Auslösung des Haltehebels bzw. Entspannung
des Schlosses bei einem seitlichen Stoß auf die Waffe aus der Richtung B zeigt.
Die F i g. 1 zeigt das Handspannerschloß der Kipplaufwaffe in gespanntem Zustand. Der auf der Kastenscheibe
1 gleitend gelagerte Spannschieber 2 greift in den im Schloßblech 3 schwenkbar gelagerten Spannhebel
4 ein, und er spannt in der in F i g. 1 gezeigten vorgedrückten Sellung die Schlagfeder 5 vor. Die Schlagfeder
5 umschlingt lose eine Führungsstange 30 und stützt sich an einem Widerlager 6, das im Spannhebel 4
drehbar gelagert ist und an einem Gabelstück 7 ab. Ein mit dem Gabelstück 7 drehbeweglich verbundenes
Schlagstück 8 ist im Schloßblech 3 drehbar gelagert und wird im gespannten Zustand von der abgefederten
Abzugsstange 9 gehalten. Mittels eines Abzuges 10 kann über die Abzugsstange 9 das Schlagstück 8 ausgelöst
werden, so daß es unter dem Einfluß der gespannten Schlagfeder 5, je nach Einstellung des Umstellschiebers
31, den oberen oder unteren Schlagbolzen 32 bzw. 33 betätigt
Am Spannschieber 2 befindet sich eine Raste 34, in die die Raste 35 eines Haltehebels 11 eingreift, der mittels
eines Stiftes 12 in der Kastenscheibe 1 drehbeweglich gelagert ist und von einer Feder 13 gemäß F i g. 1
entgegen dem Uhrzeigersinn vorgespannt ist
Ein Schwinghebel, der aus einem Schaft 14 mit Gewinde,
einem auf diesem aufgeschraubten Gewichtskörper 15 und einer Sicherungsschraube 16 besteht ist
mittels einer schraubenkopfähnlichen Erweiterung 36 am inneren Ende des Schaftes 14 in einer Ausnehmung.
37 des Haltehebels 11 gelagert, wobei sich der Schaft 14 mit seitlichem Spiel durch eine Bohrung 38 nach
außen erstreckt. Schaft 14 und Erweiterung 36 haben ein ausreichendes seitliches Spiel im Haltehebel, während
in der Normalstellung des Schwinghebels (vgl. Fig. 1) die Erweiterung 36 bündig mit der Innenseite
des Haltehebels U abschließt
Die Einstellung der Empfindlichkeit des Schwinghebels auf Stöße, die auf die Waffe einwirken, erfolgt
durch Einschrauben bzw. Herausschrauben des Gewichtskörpers 15 auf dem Schaft 14, wobei die Sicherungsschraube
16 den Gewichtskörper in Einstellage arretiert bzw. ein selbsttätiges Lösen des Gewichtskörpers
verhindert Wenn bei gespanntem Schloß ein Stoß von außen aus beliebiger Richtung auf die Waffe ausgeübt
wird bzw. beim Abfeuern eines Schusses ein Rückstoß auftritt sucht der Schwinghebel infoige seiner
Trägheit in seiner Lage zu beharren bzw. der Bewegung der Waffe nicht zu folgen, wobei es zur Verkantung
der schraubenkopfähnlichen Erweiterung 36 in der Ausnehmung 37 kommt die wiederum eine
Schwenkbewegung des Haltehebels 11 im Uhrzeigersinn entgegen dem Druck der Feder 13 bewirkt, wobei
sich die Rast 35 von der Rast 34 des Spannschiebers 2 löst und letzterer freigegeben wird. Fig.2 zeigt die
Auslösung des Spannschiebers beim Auftreten eines in Längsrichtung der Waffe oder im wesentlichen in
Längsrichtung der Waffe auftretenden Stoßes, während F i g. 3 die Auswirkungen bei seitlicher Stoßeinwirkung
(Pfeil B) darstellt In jedem Fall kommt es zu einer Verkantung der schraubenkopfähnlichen Erweiterung
36 und damit zu der erwünschten Trennung des Haltehebels 11 vom Spannschieber 2.
Durch die erfindungsgemäße Lagerung des Schwinghebels, der auf Stöße aus praktisch beliebiger Richtung
ansprechen kann, wird folglich ein maximaler Unfallschutz gewährleistet
Nach Auslösung des Spannschiebers 2 durch den Haltehebel 11 werden durch eine auf einem Federbolzen
22 gelagerte Rückholfeder 21, die sich an einem ortsfesten Lager 23 abstützt, der Spannschieber 2, der
Spannhebel 4 und das Schlagstück 8 so weit nach rückwärts bewegt, bis die abgefederte Abzugsstange 9 in
das Schlagstück 5 einrastet und somit das Schloß wieder spannbereit ist.
Eine weitere Auslösung des Spannschiebers 2 aus seiner gespannten Stellung kann mit Hilfe des Druckknopfes
17 erfolgen, der nach unten gedrückt, auf die Rast 35 einwirkt und diese von der Rast 34 löst.
Wird bei gespanntem Schloß die Waffe mittels des
Öffnungshebels 20 geöffnet, so bewirkt eine Schubstange 18, die durch eine Feder 39 gegen einen mit dem
Öffnungshebel 20 drehfest verbundenen Exzenter 19 gehalten ist, die Auslösung des Haltehebels 11 bzw. des
Spannschiebers 2. Hierbei erzeugt der Exzenter 19 bei seiner Drehung eine Längsbewegung der Schubstange
18, die den Schwinghebel aus seiner Normallage ausschwenkt, wobei die schraubenkopfähnliche Erweiterung 36 (gemäß F i g. 2) verkantet und der Haltehebel 11
im Uhrzeigersinn verschwenkt wird, so daß sich seine Rast 35 von der Rast 34 des Spannschiebers 2 löst
An Stelle der im Ausführungsbeispiel dargestellten
schraubenkopfähnlichen Erweiterung kann das innere
Ende des Schaftes 14 auch eine Kugelkalotte tragen, die in einer entsprechend angepaßten pfannenförmigen
Ausnehmung im Haltehebel 11 nach jeder Richtung ausschwenkbar gelagert ist (nicht gezeigt).
Wird der Schwinghebel in Abweichung vom dargestellten Ausführungsbeispiel an der Kastenscheibe 1
gelagert, ist eine Durchtrittsöffnung mit ausreichend großem Durchmesser für den Schaft im Haltehebel erforderlich, um die notwendige Bewegungsfreiheit des
Schafts zu erhalten.
Claims (5)
1. Handspannerschloß für Kipplaufwaffen mit einem auf der Kastenscheibe gelagerten Spannschieber für die Schlagfeder, einem den Spannschieber in seiner Spannstellung arretierenden, federbelasteten Haltehebel und einem Schwinghebel, der
auf Stöße von außen sowie auf den Rückstoß der Waffe anspricht und den Haltehebel zur Freigabe
des Spannschiebers auslöst, der unter dem Einfluß einer Rückholfeder in seine Ausgangslage zurückbewegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwinghebel (14, 15, 16, 36) in der Art eines in beliebiger Richtung anregbaren und ausschwingenden Pendels am Kaltehebel (11) oder der
Kastenscheibe (1) gelagert ist und eine radiale Erweiterung (36) aufweist, die zwischen der Kastenscheibe (1) und dem Haltehebel (11) angeordnet ist
und beim Ausschwingen des Schwinghebels nach jeder Richtung zwischen dem Haltehebel und der Kastenscheibe eine auslösende Spreizkraft erzeugt
2. Handspannerschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Schwinghebel im Haltehebel (U) gelagert ist und aus einem Schaft (14) und
einem Gewichtskörper (15) besteht der am freien Ende des sich mit seitlichem Spiel durch eine Bohrung (38) im Haltehebel (11) erstreckenden Schaftes
(14) befestigt ist dessen anderes Ende die von einer Ausnehmung (37) im Haltehebel (11) aufgenommene radiale Erweiterung (36) trägt
3. Handspannerschloß nach den Ansprüchen 1 und Z dadurch gekennzeichnet daß die radiale Erweitern ng (36) aus einer schraubenkopfähnlichen
Erweiterung des Schaftes (14) besteht, die in der Ausnehmung (37) des Haltehebels (U) ein seitliches
Spiel hat und in Normalstellung des .Schwinghebels nach außen bündig mit dem Haltehebel abschließt.
4. Handspannerschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenkopfähnliche Erweiterung des Schaftes in der Form einer Kugelkalotte ausgebildet ist, der eine entsprechende pfannenförmige Aufnahme-Ausnehmung im Haltehebel
zugeordnet ist.
5. Handspannerschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß der Gewichtskörper (15) auf
dem freien Ende des Schaftes (14) axial verstellbar angeordnet ist.
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