DE2314142C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Vorbereiten einer Gießform fur das Gießen keramischer Gußstücke - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vorbereiten einer Gießform fur das Gießen keramischer GußstückeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbereiten einer Gießform für das Gießen keramischer Gußstücke,
insbesondere Klosettbecken, bei dem die Gießform, die aus einem Gießformoberteil mit Eingußöffnung für
keramischen Schlicker und einem vorzugsweise mehrteiligen Gießformunterteil mit Ausgußöffnung für
überschüssigen Schlicker besteht, nach dem Entnehmen eines Gußstücks einen Trockner durchläuft und
anschließend bei abgenommenem Gießformoberteil gereinigt und/oder mit einem oder mehreren Kernen,
vorgefertigten Ansätzen oder Einlagen für das nächste Gußstück versehen wird.
Keramische, insbesondere sanitärkeramische, Gußstücke wie Klosettbecken, Waschbecken u. dgl. werden
dadurch hergestellt, daß eine Gießform der beschriebenen Art, die aus porösem Werkstoff, vorzugsweise Gips,
besteht, mit keramischem Schlicker gefüllt wird und dann während einer bestimmten Standzeit dem
Schlicker einen Teil des in ihm enthaltenen Wassers entzieht, wobei sich an den Innenwänden der Gießform
ein keramischer Niederschlag, der sogenannte Scherben, bildet. Sobald der Scherben die gewünschte Dicke
erreicht hat, wird der überschüssige Schlicker ausgegossen und das Gußstück wird bei zunächst noch
geschlossener Gießform solange getrocknet, bis die Gießform ohne Gefahr für das Gußstück geöffnet und
das Gußstück entnommen werden kann. Die Trockenzeit zwischen dem Ausgießen des überschüssigen
Schlickers und dem Öffnen de.- Gießform darf nicht zu reichlich bemessen werden, da das Gußstück in einer
bestimmten Phase seiner Trocknung stark schwindet und Risse bilden würde, wäre es in dieser Phase durch
die Gießform, insbesondere durch das meist kernartig ausgebildete Gießformoberteil, am Schwinden gehindert.
Die u. a. aus diesem Grund verhältnismäßig kurz bemessene Trockenzeit bis zum Öffnen der Gießform
und Entnehmen des Gußstücks reicht nicht aus, um der porösen Gießform die gesamte Feuchtigkeit zu
entziehen, die es vom Schlicker aufgenommen hat Es ist deshalb erforderlich, die Gießform ohne das Gußstück
von Zeit zu Zeit, vorzugsweise nach jedem Abguß, soweit zu trocknen, daß ihr Feuchtigkeitsgehah auf den
ursprünglichen Betrag herabgesetzt wird.
Es ist allgemein üblich, solche Gießformen in geöffnetem Zustand zu trocknen, (vgl. DE-AS
15 84 613); dies liegt aus verschiedenen Gründen nahe:
Die Trocknungsluft, meist trockene Warmluft in einem Trockentunnel, durch den Gießformen auf einem
Förderer, insbesondere einer Schienenbahn, hindurchbewegt werden, hat allseitigen Zutritt zu den Gießformteilen,
und an den Gießformteilen müssen nach dem Trocknen noch Arbeiten durchgeführt werden, die nur
bei geöffneter Gießform durchführbar sind. Beispiele für solche Arbeiten sind das Reinigen und/oder
Talkumieren bestimmter Innenflächen der Gießform sowie das Einlegen von Kernen, die nach dem Gießen
wieder entfernt werden, oder von Ansätzen oder Einlagen, die Bestandteile des nächsten Gußstücks
bleiben.
Schwierigkeiten sind mit den üblichen Gießformen, insbesondere solchen aus Gips, jedoch dadurch
aufgetreten, daß das Gießformoberteil, besonders wenn es als verhältnismäßig flacher Deckel ausgebildet ist.
sich leicht verzieht und dann nicht mehr dicht gegen das Gießformunterteil abschließt, so daß bei jedem Abguß
ein Teil des Gießschlickcrs durch eine Fuge zwischen Gießformoberteil und -unterteii entweicht und die
Gießform sowie deren Umgebung verschmutzt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß dieser Verzug nach dem Entnehmen des Gußstücks beim
Trocknen der Gießform entsteht und zwar weitgehend unabhängig von der Temperatur der Trocknungsluft
und der damit zusammenhängenden Dauer der Trocknung. Eine besonderes langsame und vorsichtige
Trocknung ist außerdem zumindest in solchen Anlagen unwirtschaftlich, in denen die Gießformen auf Wagen in
einem endlosen Zug auf einer in sich geschlossenen Schienenbahn bewegt werden und dabei nach jedem
Abguß und dem anschließenden Entfernen des Guß-Stücks einen Trockner durchlaufen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Vorbereiten einer Gießform für das
Gießen keramischer Gußstücke, insbesondere Klosettbecken und andere sanitärkeramische Gegenstände,
derart zu gestalten, daß der Verzug der Gießformoberteile geringer gehalten wird als bei bekannten
Verfahren der beschriebenen Gattung.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Gießform durch Auflegen des Gießformoberteils auf das Gießformunterteil schon vor dem Trocknen
geschlossen wird und den Trockner in geschlossenem
Zustand durchläuft.
Es hat sich herausgestellt, daß die Gießform im
geschlossenen Zustand gleichmäßig und hinreichend schnell trocknet, obwohl der Innenraum der geschlossenen
Gießform nur durch deren Ein- und Ausgußöffnungen sowie gegebenenfalls Entlüftungskanäle mit der
Umgebung verbunden ist Der Innenraum der Gießform wird beim Durchlaufen des Trockners im wesentlichen
gleichmäßig aufgeheizt und eine zu starke Trocknung der gegeneinander abdichtenden Ränder des Gießformoberteils
und des Gießformunterteils wird vermieden, da diese Ränder bei dem erfindungsgemäßen Trocknen
aufeinanderliegen. Der Energiebedarf für das Trocknen
läßt sich vermindern, da der Durchlaßquerschnitt des Trockners nur wenig größer zu sein braucht als der
Querschnitt der geschlossenen Gießform und des sie tragenden Fördermittels, während bisher im Trockner
zusätzlicher Raum für die von den Gießformunterteilen abgenommenen Gießformoberteile erforderlich war.
Wenn die Gießform, wie üblich, schrittweise durch den Trockner hindurchbewegt wird, dann ist gemäß
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß die Gießform nach dem Durchlaufen
des Trockners nur während des Zeitintervalls zwischen zwei Schritten erneut geöffnet wird. Die kurze
Öffnungszeit reicht im allgemeinen aus, um die vorbereiteten Arbeiten für den nächsten Abguß
auszuführen; während dieser kurzen Zeit verzieht sich das Gießformoberteil jedoch erfahrungsgemäß nicht.
Das öffnen und Schließen der Gießform zwischen zwei aufeinanderfolgenden Förderschntten hat außerdem
den Vorteil, daß hierzu ein einziges, ortsfestes Hebezeug verwendet werden kann.
Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich bekannte Vorrichtungen mit einem als
Tunnelofen ausgestalteten Trockner, durch den die Gießformen auf Wagen in vorzugsweise endloser Reihe
schrittweise hindurchbewegbar sind. Besonders geeignet ist jedoch eine solche Vorrichtung, die erfindungsgemäß
dadurch weitergebildet ist, daß der Trockner in mehreren senkrechten Ebenen, die nach jedem Schritt
der Gießformen zumindest annähernd mit der senkrechten Mittelebene je einer Gießform übereinstimmen,
mindestens je eine auf die Eingußöffnung der betreffenden Gießform ausgerichtete Lufteintrittsdüse und eine
in Höhe der Ausgußöffnung oder darunter angeordnete Luftabsaugeöffnung aufweist. Mit dieser Anordnung der
Lufteintrittsdüsen und Luftabsaugeöffnungen wird erreicht, daß die Gießformen bei jedem Stillstand
zwischen zwei Förderschritten von dem Warmluftstrom des Trockners symmetrisch umspült und iniolgedessen
gleichmäßig und ohne die Gefahr eines Verzuges getrocknet werden, wobei der Zeitbedarf für das
Trocknen zumindest nicht größer ist als bei den bekannten Vorrichtungen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeisoiels
erläutert
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem als
Tunnelofen ausgestalteten Trockner in einem senkrechten Schnitt durch den Trockner dargestellt.
Auf einer in sich geschlossenen Schienenbahn 12 ist ein endloser Zug von anc!—...tiw. gehängten Wagen 14
mit je einer Gießform 16 durch einen Trockner 18 hindurchbewegbar.
Jeder Wagen 14 weist ein Fahrgestell 20 mit Laufrollen 22 und Führungsrollen 24 auf. Am Fahrgestell
20 ist ein Paar Stützen 26 befestigt, an denen ein Rahmen 28 schwenkbar gelagert ist. Der Rahmen 28
stutzt sich in seiner aus der Zeichnung ersichtlichen Normalstellung zusätzlich mit Füßen 30 am Fahrgestell
20 ab. Der Rahmen 28 läßt sich jedoch um seine an den Stützen 26 vorgesehene Lagerung in bezug auf das
Fahrgestell 20 kippen, wobei seine Füße 30 vom Fahrgestell 20 abgehoben werden; hierzu ist am
Rahmen 28 eine Kurvenfolgerolle 32 gelagert die in einem Abschnitt der Schienenbahn 12, in dem der
Rahmen 28 gekippt werden soll, auf eine, nicht dargestellte Kurvenschiene aufläuft Am Rahmen 28
kann eine senkrecht nach oben weisende Gabel 34 zum Aufhängen von Teilen der Gießform 16 befestigt sein;
diese Gabel 34 ist mit strichpunktierten Linien nur angedeutet, weil die Gießform 16 im geschlossenen
Zustand durch den Trockner 18 hindurchbewegt wird, so daß die Gabel 34 in den meisten Fällen entbehrlich ist
Hauptbestandteile der Gießform 16 sind ein Gießformunterteil und ein Gießformoberteil 40. Das
Gießformunterteil besteht aus einem Fußteil 36 und zwei zur Zeichnungsebene symmetrischen Seitenteilen
38. Das Gießformoberteil 40 hat die Form eines im wesentlichen flachen Deckels und weist eine große
Eingußöffnung 42 für keramischen Schlicker auf. Im Fußteil 36 ist eine Ausgußöffnung 44 für überschüssigen
Schlicker vorgesehen, die während des Gießens und der anschließenden Standzeit mit einem nicht dargestellten
Stopfen verschlossen ist.
Hauptbestandteile des Trockners 18 sind ein Tunnel 46, durch den sich die Schienenbahn 12 hindurcherstreckt,
eine über dem Tunnel 46 angeordnete Druckkammer 48, eine seitlich neben dem Tunnel 46
angeordnete Saugkammer 50 sowie ein über der Druckkammer 48 angeordnetes Gebläse 52 mit einem
Elektromotor 54 und einer Heizeinrichtung 56.
Die Druckkammer 48 wird vom Gebläse 52 mit Warmluft gespeist und gibt diese durch in einer
Zwischenwand 58 zwischen der Druckkammer 48 und dem Tunnel 46 angeordnete Lufteintrittsdüsen 60 an
den Tunnel 46 ab. Die Lufteintrittsdüsen 60 sind über der Schienenbahn 12 in Abständen angeordnet, die mit dem
konstanten Abstand zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Gießformen 16 übereinstimmen. Jede der
Lufteintrittsdüsen 60 ist mit einem Kugelgelenk in der Zwischenwand 58 gelagert und so eingestellt, daß die in
den Tunnel 46 eintretende Luft bei jedem Stillstand des sich schrittweise durch den Tunnel hindurchbewegenden
Zuges aus Wagen 14 auf die Eingußöffnung 42 einer Gießform 16 gerichtet ist. Die Lufteintrittsdüsen 60
können, wie dargestellt, paarweise angeordnet sein, wobei die beiden Lufteintrittsdüsen jedes Paares in
Längsrichtung der Schienenbahn 12 geringfügig gegeneinander versetzt sind und ihre Austrittsrichtungen
einander im Abstand kreuzen, so daß die aus jedem Paar Lufteintrittsdüsen 60 austretende Luft in der jeweils
darunterstehenden Gießform 16 einen Wirbel bildet.
Die Saugkammer 50 ist vom Tunnel 46 durch eine Zwischenwand 62 getrennt, in der Luftabsaugeöffnung
64 etwa in Höhe des Fahrgestells 20 der Wagen 14, also etwas unterhalb der Fußteile 36, angeordnet sind. Jede
der Luftabsaugeöffnungen 64 liegt zumindest annähernd in derselben senkrechten, sich im rechten Winkel
zur Längsrichtung der Schienenbahn 12 erstreckenden Ebene wie eine der Lufteintrittsdüsen 60. Diese
senkrechten Ebenen — die Zeichnungsebene ist ein Beispiel dafür — stimmen nach jedem Schritt, um den
die Wagen 14 bewegt werden, mit der senkrechten Mittelebene je einer Gießform 16 zumindest annähernd
überein, und die Achsen der Eingußöffnung 42 und der
Ausgußöffnung 44 jeder Gießform 16 liegen ebenfalls zumindest annähernd in der senkrechten Mittelebene
der Gießform.
Die von den Lufteintrittsdüsen 60 durch die Eingußöffnung 42 jeder den Tunnel 46 durchwandernden
Gießform 16 eingeblasene warme, mit Feuchtigkeit nicht gesättigte Luft kann nur zum Teil durch die
Ausgußöffnung 44 unmittelbar in die benachbarte Luftabsaugeöffnung 64 gelangen, da die Ausgußöffnung
44 im Verhältnis zur Eingußöffnung 42 klein ist und der Luftstrom der Lufteintrittsdüsen stark bemessen ist. Ein
erheblicher Teil dieses Luftstromes kehrt deshalb im Inneren der Gießform 16 um, tritt durch die
Eingußöffnung 42 wieder aus und strömt dann an den Außenwänden der Gießform entlang zur Luftabsaugeöffnung
64. Es hat sich gezeigt, daß damit eine besonders gleichmäßige Trocknung jeder Gießform 16 erzielt
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Vorbereiten einer Gießform für das Gießen keramischer Gußstücke, insbesondere
Klosettbecken, bei dem die Gießform, die aus einem Gießformoberteil mit Eingußöffnung für keramischen
Schlicker und einem vorzugsweise mehrteiligen Gießformunterteil mit Ausgußöffnung für
überschüssigen Schlicker besteht, nach dem Entnehmen eines Gußstücks einen Trockner durchläuft und
anschließend bei abgenommenem Gießformoberteil gereinigt und/oder mit einem oder mehreren
Kernen, vorgefertigten Ansalzen oder Einlagen für das nächbte Gußstück versehen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gießform (16)durch Auflegen des Gießformoberteils (40) auf das
Gießformunterteil (36, 38) schon vor dem Trocknen geschlossen wird und den Trockner (18) in
geschlossenem Zustand durchläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Gießform schrittweise durch den Trockner hindurchbewegt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform (16) nach dem Durchlaufen des Trockners
(18) nur während des Zeitintervalls zwischen zwei Schritten erneut geöffnet wird.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einem als Tunnelofen
ausgestalteten Trockner, durch den Gießformen auf Wagen in voizugsweise endloser Reihe längs einer
Schienenbahn schrittweise hindurchbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner (18) in
mehreren senkrechten Ebenen, die nach jedem Schritt der Gießformen (16) zumindest annähernd
mit der senkrechten Miliciebene je einer Gießform (16) übereinstimmen, mindestens je eine auf die
Eingußöffnung (42) der betreffenden Gießform (16) ausgerichtete Lufteintrittsdüse (60) und eine in Höhe
der Ausgußöffnung (44) oder darunter angeordnete Luftabsaugeöffnung (64) aufweist.
Priority Applications (1)
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DE102006044120A1 (de) | 2006-09-15 | 2008-03-27 | Maschinen- Und Stahlbau Julius Lippert Gmbh & Co | Anlage zum Trocknen mindestens einer Sanitär-Gipsform |
DE102006050625B4 (de) * | 2006-10-26 | 2008-07-10 | Maschinen- Und Stahlbau Julius Lippert Gmbh & Co. Kg | Anlage zum Trocknen mindestens einer mehrteiligen Gießform |
DE102007045349A1 (de) * | 2007-09-14 | 2009-03-19 | Maschinen- Und Stahlbau Julius Lippert Gmbh & Co. Kg | Anlage zum Trocknen einer Mehrzahl von vorzugsweise mehrteiligen Gipsformen |
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1973
- 1973-03-21 DE DE19732314142 patent/DE2314142C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2314142A1 (de) | 1974-10-03 |
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