DE2313150C3 - Bogenzuführung für Bogenrotationsdruckmaschinen - Google Patents
Bogenzuführung für BogenrotationsdruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von an Vordermarken eines Anlegetisches ausgerichteten
Bogen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Vorrichtungen sind bereits bekannt geworden. Haltzylinderartig rotierende oder hin- und
herschwingende Vorgreifer erfassen mit Greifern jeden nach Vorder- und Seitenziehmarke ausgerichteten
Bogen, beschleunigen ihn auf Zylinderumfangsgeschwindigkeit und übergeben ihn an Greifer im
Druckzylinder. Diese Vorrichtungen arbeiten zufriedenstellend, sind aber aufwendig und krümmen je nach
ίο Bauart die Bogen mehr oder weniger stark, was bei
Kartondruck nachteilig ist
Andere Zuführeinrichtungen klemmen den ausgerichteten Bogen zwischen Zuführrollen fest und treiben ihn
fast geradlinig mit wachsender Geschwindigkeit gegen Anschläge im Druckzylinder, worauf sich die Zylindergreifer
schließen. Diese Treibrollen sind auch schon durch vor- und zurücklaufende Saugbänder ersetzt
worden. Diese Zuführvorrichtungen schieben die Bogenvorderkante (Schubförderer), während die zuerst
erwähnten die Bogen ziehen (Zugförderer). Vorteilhaft ist bei den Schubförderern, daß sie weniger aufwendig
sind und die Bogen fast krümmungsfrei an die Zylindergreifer bringen. Nachteilig ist jedoch, daß die
Bogentreibmittel — Klemmrollen oder Saugbänder — im Gegensatz zur ersten Gruppe Bogenzuführer vor
den Vordermarken liegen, nämlich zwischen Vorder- und Seitenmarken. Die Klemm- oder Saugfördereinrichtung
muß daher die Bogenzuführung beendet haben, bevor der nächste Bogen in ihren Bereich kommt Der
Weg zu den Vordermarken bleibt solange gesperrt; bei Treibrollen muß überdies mit der Bogenförderung
gewartet werden, bis das Ende des vorhergehenden Bogens die Klemmrollen freigegeben hat Die zwischen
den Bogen vorhandene Ausrichtezeit ist kürzer als z. B.
bei rotierenden Vorgreifern. Daher sind die erzielbaren Förderleistungen ausgerichteter Bogen bei diesen
Schubförderern kleiner als bei Zugförderern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bogenzuführer zu schaffen, der einiach, d. h. wirtschaft-Hch
im Aufbau ist, der den Bogen möglichst ohne Krümmung zuführen soll, und der höchste Geschwindigkeiten
zuläßt
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Bei den neuartigen Anordnungen können nach Vorder- und Seitenmarken ausgerichtete Bogen vom
ersten Schubförderer im Ruhezustand erfaßt und mit kleiner Beschleunigung langsam vom Anlegetisch
abgefördert werden. Sobald der Bogenanfang eine
so gewisse Wegstrecke zurückgelegt hat, erreicht er zwischen Vordermarken und Druckzylinder einen
zweiten Schubförderer. Der Bogentransport wird also abgegeben an den Raum zwischen den Vordermarken
und Zylinder. Der zuerst benutzte Schubförderer wird frühzeitig bogenneutral geschaltet, und damit kann der
nächst Bogen bereits an diesem Schubförderer vorbei in die Vordermarken einlaufen. Der zweite Schubförderer
fördert den Bogen in bekannter Weise mit etwas überhöhter Geschwindigkeit gegen Anschläge im
Druckzylinder. Nach Übernahme durch die Zylindergreifer wird auch der zweite Schubförderer bogenneutral
geschaltet und bereitet sich auf die Förderung des nächsten Bogens vor.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich in vorteilhafter Weise von bekannten Bogenzuführvorrichtungen. Anstelle kostspieliger schwingender oder rotierender Vorgreifer treten an sich bekannte Klemmrollenpaare oder einfache Saugbänder, die flach
Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich in vorteilhafter Weise von bekannten Bogenzuführvorrichtungen. Anstelle kostspieliger schwingender oder rotierender Vorgreifer treten an sich bekannte Klemmrollenpaare oder einfache Saugbänder, die flach
über mindestens zwei Saugkästen geführt werden. In weiterer Ausbildung der Erfindung wird der Rücklauf
der Klemmrollen oder Saugbänder gespart Sie laufen haltzylinderartig um und kommen nur kurzzeitig zum
Stillstand, so daß doppelt so viel Zeit zum Anfahren und Abbremsen der Schubförderer und damit der zu
fördernden Bogen zur Verfügung steht Die Aufteilung auf Saugkammern oder Klemmrollenpaare vor und
hinter den VorJermarken macht ein bei Schubförderern
unbekanntes sehr frühes Einlaufen des jeweils nächsten Bogens in die Vordermarken möglich, während bisher
Klemmrollen oder eine Saugleiste vor den Vordermarken solange den Weg an die Vordermarken versperrte,
bis die gesamte Bogenführung beendet -- d. h. der Bogen an die Druckzylindergreifer abgegeben sein muß,
so daß die Ausrichtezeit sehr kurz wird.
Die Figuren veranschaulichen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Bogenzuführung. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Klemmrollen,
Fig.2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit
Saugwalzen,
Fig.3 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Saugbändern,
Die Bogen kommen schuppenförmig einen Anlegetisch 1 herab zu Vordermarken 2. Nach Ausrichtung
dort und durch eine Seitenziehmarke 3 schließt ein erstes Klemmrollenpaar 4, 6 im Ruhezustand. Nach
öffnen der Vordermarken 2 beginnt die sehr langsame Drehung der Klemmrollen 6, 4 und damit die sanfte
Bogenzuführung. Nach einiger Zeit hat die Bogenvorderkante ein zweites Klemmrollenpaar 5,7 erreicht,
das synchron mit dem ersten Klemmrollenpaar 6,4 von einem gemeinsamen Antriebsrad 8 angetrieben wird.
Das zweite Klemmrollenpaar 5, 7 übernimmt nun die Bogenzuführung, während Klemmrollenpaar 4, 6 sich
öffnet. Damit wird in neuartiger Weise der Weg zur Vordermarke 2 für den nachfolgenden Bogen schon frei,
während die Bogenzuführung noch gar nicht beendet ist — d. h. die Bogenvorderkante hat einen Greifer 11 eines
Druckzylinders 9 noch gar nicht erreicht. Klemmrollenpaar 5, 7 fördert mit steigender Geschwindigkeit den
Bogen, bis er mit etwas höherer Geschwindigkeit, als der Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders 9
entspricht, an Vordermarken 10 im Druckzylinder 9 anschlägt. Nun schließen sich die Greifer 11, und
anschließend öffnet sich das zweite Klemmrollenpaar 5, 7. Die Geschwindigkeit ties Antriebsrades 8 und damit
die der Klemmrollenpaare 4, 6 und 5, 7 verringert sich bis auf NuIi, worauf das erste Klemmrollenpaar 4,6 die
Förderung des nächsten Bogens beginnt.
F i g. 2 zeigt eine ähnliche Anordnung wie F i g. 1, nur sind hier die Klemmrollenpaare 4 bis 7 durch an sich
bekannte Saugwalzen ersetzt, wie sie z. B. als Bogenbremsen in den Stapelausgängen der Druckmaschinen
bekannt sind. Saugwalzen 26 vor und 27 hinter den Vordermarken 2 sind gemeinsam vom Antriebsrad 8
und einem Stoppgetriebe 12 angetrieben, das haltzylinderartig umläuft. Anstelle der taktmäßig bewegten
Klemmrollen 4 und 5 nach F i g. 1 treten Luftventile 24 und 25, die zuerst die Saugwalze 26 zum ersten
Anfahren des Bogens und dann die Saugwalze 27 einschalten, sobald die Bogenvorderkante letztere
erreicht hat Dann wird bei der Saugwalze 26 die Luft
abgestellt und die Saugwalze 27 übernimmt die Förderung allein. Da die Saugwalze 26 nun abgestellt ist,
kann der nachfolgende Bogen schon über diese Walze — unter dem darüber abgeförderten Bogen, dessen
Beschleunigungsphase noch nicht beendet sein muß — in die Vordermarken 2 einlaufen. Deshalb kommen die
Vordermarken 2 von unten hoch.
ίο F i g. 3 zeigt eine weitere Variante von F i g. 1 und 2.
Der erste Bogen B1 erreicht gerade die Vordermarken
10 und Greifer 11 des Druckzylinders 9. Die Bogenfördening und Beschleunigung besorgen hier
perforierte Saugbänder 31, die über zwei Saugkasten 36 und 37 mit eigenen Luftsteuerventilen 34 und 35 geführt
werden. Den Antrieb der Saugbänder 31 besorgt eine haltzylinderartig rotierende Welle 32, die auch mehrere
Umdrehungen machen kann, ehe sie kurzzeitig zur Ruhe kommt Im gezeichneten Moment arbeitet Saugkasten
37, d.h. die Bogen werden dort nuf Saugband 31 festgesaugt und dadurch gefördert De^ nachfolgende
Bogen B2 ist zwischen Bogen B1 und Saugband 31 bei
abgestelltem Saugkasten 36 an die Vordermarken 2 gelangt so daß seine Ausrichtung beginnen kann,
obwohl die Zuführung des vorhergehenden Bogens B1
an den Druckzylinder 9 noch nicht beendet ist
Der große Anlegezeitgewinn ist leicht ersichtlich. Wäre nur Saugkasten 36 vorhanden, so müßte er —
anstelle von Saugkasten 37 — den Bogen BX noch fördern. Folglich könnte die Vorderkante des nachfolgenden
Bogens B 2 noch gar nicht an den Vordermarken 2 anliegen. Der nachfolgende Bogen dürfte sich
höchstens in Höhe der Seitenziehmarke 3, also noch nicht im Bereich des Saugkastens 36 befinden, der ja
noch Bogen B1 fördert Man sieht, wieviel Ausrichtezeit
verloren geht oder besser, wieviel Zeit mit der neuartigen Vorrichtung erfindungsgemäß aufgeteilt
wird auf Schubförderung vor und nach dar Lh;ie der Vordermarken 2.
Fig.4 zeigt eine Ansicht von oben mit dem An^getisch 1, Vordermarken 2 von unten kommend,
Seitenziehmarke 3, Luftsteuerventii 34 für Saugkasten 36 vor den Vordermarken 2 und Luftsteuerventii 35 mit
Saugkästen 37 hinter den Vordermarken 2. Ziffer 31 bezeichnet fünf Saugbänder. Die Bogen werden gegen
Vordermarken 10 im Druckzylinder 9 gefördert worauf sich Greifer 11 schließen. Eine pro Bogen eintourig
umlaufende Steuerwelle 13 treibt die Seitenziehmarke 3 an und steuert auch die Luftsteuerventile 34,35.
so F i g. 5 zeigt ein Weg-Zeit-Diagramm, aus dem der zeitliche Ablauf der Bogenförderung sichtbar wird. Zur
Erzielung höchster Leistungen wird, wie bei Zugförderern bekannt eine Seitenausrichtung angewendet, die
im überdeckten Zustand arbeitet Dann werden die Zeiten optimal lang-, die zur Ausrichtung an Vorder- und
Seitenmarken sowie zum Beschleunigen des Bogens zur Verfügung stehen.
Die Schubförderer können auch in bekannter Weise vor- und zurücklauen und zwecks Bogenannahme eine
Ruhestellung haben. Zum Antrieb der Schubförderer dienen bekannte Stillstandsgetriebe wie Räderkurbel-,
Malteserkreuz-, kurvengesteuerte Differentialgetriebe od. dgl.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Zuführen von an Vordermarken eines Anlegetisches ausgerichteten Bogen vom
Anlegetisch zu den Greifern des sich an den Anlegetisch anschließenden, ständig rotierenden
Druckzylinders einer Bogenrotationsdruckmaschine, wobei vor den Vordermarken ein Schubförderer
angeordnet ist, der den ausgerichteten Bogen erfaßt und weiterfördert, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Vordermarken (2) und dem Druckzylinder (9) ein zweiter Schubförderer (5, 7)
vorgesehen ist und beide Schubförderer derart zusammenwirken, daß der erste Schubförderer (4,6)
unwirksam wird, sobald der Bogen vom zweiten Schubförderer (5,7) erfaßt worden ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, chß der nachfolgende Bogen (B 2) bereits
in die Vordermarken (2) am Anlegetisch (1) einläuft, während der vorhergehende Bogen (B 1) noch vom
zweiten Schubförderer (5,7; 27; 31, 37), jedoch nicht mehr vom ersten Schubförderer (4, 6; 26; 31, 36)
erfaßt ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubförderer (4, 5, 6, 7)
vor und hinter den Vordermar'ten (2) aus Klemmrollenpaaren (4, 6; 5, 7) bestehen, die taktmäßig zum
Stillstand kommen und sich taktmäßig öffnen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubförderer aus Saugwalzen
vor ("M) und hinter (27) den Vordermarken (2) bestehen, die taktmäßig v<m Stillstand kommen
und taktmäßig — aber zeitlich verschieden — mit Saugluft beaufschlagt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubförderer vor und
hinter den Vordermarken (2) durch Saugkästen (36; 37) gebildet werden, die taktmäßig — aber zeitlich
verschieden — mit Saugluft beaufschlagt werden und über die zwei getrennte Saugbänder oder ein
gemeinsames Saugband (31) geführt wird, das taktmäßig zum Stillstand kommt
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebenen Klemmrollen
(6, 7), Saugrollen (26, 27) oder Saugbänder (31) stets in gleicher Richtung umlaufen und periodisch
kurzzeitig zum Stillstand kommen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebenen Klemmrollen
(6, 7), Saugrollen (26, 27) oder Saugbänder (31) vor- und zurücklaufen und periodisch zum Stillstand
kommen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb der angetriebenen
Klemmrollen (6, 7), Saugrollen (26, 27) oder Saugbänder (31) bekannte Stillstandsgetriebe wie
Räderkurbel-, Malteserkreuz-, kurvengesteuerte Differentialgetriebe oder dgl. verwendet werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vordermarken (2) unter
dem Anlegetisch (1) liegen.
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