DE226588C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 226588 KLASSE 72 h. GRUPPE

in LÜTTICH.

Selbsttätige Feuerwaffe. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. April 1909 ab.

Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Feuerwaffe, die besonders dadurch gekennzeichnet ist, daß der Lauf nur vorn mit dem Rahmen fest verbunden ist, während er nach • 5 hinten frei schwebt. Dieser frei schwebende Teil kann dem vorderen Teil des Verschlußstückes zur Führung dienen, der unter diesen Umständen durch ein einfaches Rohr gebildet werden kann,. welches auf dem Lauf gleitet

ίο und welches in seinem vorderen Teil keine Verbindung mit dem Rahmen hat. Hinten wird das Verschlußstück vorteilhaft dadurch geführt, daß es durch eine mit dem Rahmen fest verbundene Hülse geht. Die Schließfeder kann am besten den frei schwebenden Teil des Laufes umgeben, natürlich auch an anderer passender Stelle untergebracht werden. Die Zeichnung stellt die Erfindung beispielsweise bei einer selbsttätigen Pistole dar. Fig. 1 bis 9 zeigen verschiedene Längs- und Querschnitte durch die Pistole oder ihre Teile, und zwar ist Fig. ι ein Längsschnitt durch die Pistole, in der Schließstellung des Verschlusses, Fig. 2 ein Schnitt in der Öffnungsstellung, Fig. 3 bis 8 Querschnitte nach A-B, C-D, E-F, I-J, K-L der Eig. 2 und 9) bei diesen Figuren ist der besseren Übersicht halber die Schließfeder nicht dargestellt, und Fig. 9 ein wagerechter Schnitt nach M-N der Fig. 2.

Der Lauf 1 ist bei 3 fest in eine Hülse 2 eingeschraubt, die mit dem Rahmen fest verbunden ist; nach hinten ist der Lauf mit einem Anpaß oder Vorsprung 4 versehen. Der Verschluß besteht aus den Stücken 5 und 6, die unter sich durch die Verschraubung 7 verbunden sind; Das eigentliche Verschlußstück 5 trägt den Schlagstift 8, den Auszieher 9 und den Auswerfer 10; es wird in einer mit dem Rahmen fest verbundenen Hülse 11 geführt. Das Gleitstück 6 wird durch ein Rohr gebildet, das den überragenden und freistehenden Teil des Laufes vollständig umgibt; am vorderen Teil trägt es eine Art Umbörtelung 12. Die Schließfeder 13 stützt sich einerseits gegen diese Umbörtelung 12 und andererseits gegen den Anpaß 4 des Laufes. Das Rohr 6 ist mit einer Öffnung 14 versehen, die, sobald das Rohr' die Stellung nach Fig. 2 einnimmt, das Auswerfen der leeren Patronenhülsen sowie die Einführung einer neuen Patrone gestattet.

Das Stück 10 dient als Auswerfer und wird gebildet durch ein rundes Stäbchen, das sich in einem runden Loche befindet, halb in der Hülse 11 und halb in dem hintern Teil des Verschlußstückes 5, in dem die Bohrung für den Auswerfer bis nach vorn verlängert ist. Dieses Stäbchen 10 dient nicht nur als Auswerfer, sondern gleichzeitig als Stellkeil, der eine Drehung des Verschlußstückes verhindert; eine nicht dargestellte Scheibe verbindet es fest mit der Hülse 11.

Die Waffe arbeitet genau wie alle ähnlichen Waffen. Das Zusammensetzen erfolgt folgendermaßen : Das Verschlußstück 5 wird in die Stellung nach Fig. 2 gebracht, der Lauf in

das Rohr 6 eingeführt, in dessen Inneres vorher die Schließfeder 13 gebracht ist, dann der vordere Teil des Laufes gegen die Hülse 2 gebracht und mit ihr verschraubt, entweder mit Hilfe eines Schraubenziehers, der in die Hülse von vorn eingeführt ist, oder aber indem der vordere Teil 15 des Laufes erfaßt (der in diesem Falle etwas langer ist als in der Figur dargestellt), dann das eigentliche Verschlußstück5 vorgestoßen und an das Rohr6 geschraubt und nun das Stäbchen 10 eingelegt wird. Der Schlagstift wird hier z. B. durch einen Hahn bedient, jedoch kann auch jedes andere System gebraucht werden. Bei diesen Waffen sind die einzigen Teile des Rahmens, die sauber ausgearbeitet werden müssen, die Bohrungen der Hülse 11; es ist nicht nötig, daß die Berührungsflächen des Rahmens und des Äußern des Rohres 6 bearbeitet sind. Ein gewisses Spiel zwischen diesen Oberflächen muß vorgesehen sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selbsttätige Feuerwaffe, dadurch gekennzeichnet, daß der Lauf nur vorn mit dem Rahmen verbunden ist und nach hinten frei schwebt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.