DE2250955B2 - Gleitschutz fuer fahrzeugraeder, insbesondere raeder fuer tourenfahrzeuge - Google Patents
Gleitschutz fuer fahrzeugraeder, insbesondere raeder fuer tourenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleitschutzvorrichtung
für Fahrzeugräder, insbesondere Räder für Tourenfahrzeuge, bestehend aus einer Mehrzahl von
mit Krampen ausgestatteten, in der Gebrauchsstellung quer zur Laufrichtung auf der Radlauffläche aufliegenden
Bügeln, wobei jeder Bügel mit einem Arm gelenkig +5 verbunden ist, der seinerseits mit einem am Rad
befindlichen Befestigungsflansch gelenkig verbunden ist, und jeder Bügel aus seiner Ruhestellung, in der er
scherenartig mit dem Arm zusammengeklappt an der Seitenfläche des Rades anliegt, in seine Gebrauchsstel- so
lung ausschwenkbar ist, in der der Arm im wesentlichen eine Verlängerung des Bügels bildet und in der der
maximale öffnungswinkel zwischen dem Bügel und dem Arm mittels eines Anschlags begrenzt ist.
Als Gleitschutzvorrichtungen für den Winterbetrieb von Kraftfahrzeugen sind Schneeketten üblich, deren
Montage und Demontage jedoch bekanntlich mühsam und zeitraubend sind. Weiterhin waren Spikereifen
üblich, die indessen wegen eines erhöhten Abriebs der Straßenfläche zum allgemeinen Gebrauch nicht mehr
zugelassen sind, da sie während des gesamten Winters auf vereisten ebenso wie auf geräumten und trockenen
Straßen im Einsatz bleiben.
Es ist auch eine Gleitschutzvorrichtung der eingangs genannten Art bekannt (DT-PS 6 89 500), die über die
Seitenfläche ties Rads verteilte an diesem befestigte Bügel aufweist, die einzeln aus der Ruhestellung in die
Gebrauchsstellung ausschwenkbar sind, in der sie mit Krampen an der Reifenlauffläche anliegen. Die Bügel
mit den Krampen können also bei Glätte in die Gebrauchsstellung ausgeklappt und nach Überwindung
der glatten Wegstrecke wieder in die Ruhestellung zurückgebracht werden, ohne daß hierfür eine erhebliche
Mühe und Zeit aufgewendet werden müßte.
Bei der bekannten Gleitschutzvorrichtung sind in der Ruhestellung und in der Gebrauchsstellung die Bügel
durch eine Klinke in ihrer jeweiligen Lage festgehalten, wodurch verhindert wird, daß sie durch die Zentrifugalkraft
aufgeklappt bzw. von der Lauffläche abgehoben werden. Es ist auch bekannt (DT-PS 8 22 498), derartige
Gleitschutzbügel durch Federkraft in der an der Lauffläche anliegenden Gebrauchsstellung oder in der
zurückgeklappten Ruhestellung zu halten, wobei zwischen diesen beiden Stellungen ein labiler Bereich mit
einem Umkehrpunkt liegt.
Die bekannten Haltekonstruktionen für die die Krampen tragenden Bügel erweisen sich insofern als
nachteilig, als während des Überfahrens des einzelnen Bügels an dieser Stelle der Reifen radial zusammengedrückt
wird und der Bügel an der Reifenlauffläche eine Gleitbewegung ausführt, die zu erhöhtem Reifenabrieb
führt. Dieser Abrieb ist um so stärker, je rauher die Unterseite des Bügels ist, was jedoch andererseits
wegen der Drehmomentenübertragung auf den Reifen erwünscht ist. Die Reibung zwischen dem Bügel und
dem Reifen führt außerdem dazu, daß der Bügel und sein Arm während des Überfahrens erheblich auf Biegung
belastet werden und praktisch einen kleinen Teil des Fahrzeuggewichts mittragen müssen, so daß sie eine
schwere und belastbare Dimensionierung benötigen, die wiederum zu Problemen bei hohen Drehzahlen führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleitschutzvorrichtung der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß eine ins Gewicht fallende Relativbewegung zwischen der Reifenlauffläche und dem Bügel
nicht stattfindet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß mindestens eine Feder den Arm sowohl in
dessen der Ruhestellung als auch in dessen der Gebrauchsstellung zugeordnete Stellung zieht und daß
der öffnungswinkel zwischen dem Bügel und dem Arm durch Schwenken der Teile um beide Gelenke unterhalb
seines durch den Anschlag begrenzten Maximalwertes veränderbar ist.
Durch diese Ausbildung kann der die Krampen tragende Bügel während des Betriebs stets an der
gleichen Stelle der Lauffläche verbleiben und gegebenenfalls mit Vorsprüngen, die der verbesserten Drehmomentenübertragung
dienen, in die Lauffläche eindringen.
In Verbindung mit der Tatsache, daß der Bügel durch die Feder in der Ruhestellung gehalten wird, bietet der
Gegenstand des Anspruchs 2 den Vorteil, daß eine Verschiebung der Bügel in dieser Ruhestellung unter
zusätzlicher Nutzbarmachung der Zentrifugalkraft ohne jede Sperrvorrichtung vermieden wird. Anspruch 3
zeigt eine hinsichtlich Festigkeit, Elastizität und Gewicht des den Bügel tragenden Arms zweckmäßige
Ausführung, die dadurch ermöglicht wird, daß dieser Arm weder durch das Gewicht des Fahrzeugs noch
durch das Antriebsmoment oder sonstige vom Rad aufzunehmende Kräfte belastet wird.
Nachstehend ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung beispielsweise
näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 eine seitliche Ansicht der an einem Fahrzeug-
rad befestigten erfindungsgemäßen Gleitschutzvorrichtung,
Fig. 2 einen radialen Teilschnitt in vergrößertem Maßstab der auf einem Rad befestigten Gleitschutzvorrichtung
in Ruhestellung,
Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2 der Gleitschutzvorrichtung in Gebrauchsstellung,
Fig.4 eine Teilansicht des Endes eines Bügels in vergrößertem Maßstab.
Die dargestellte Gleitschutzvorrichtung umfaßt eine Montagevorrichtung, bestehend aus einem Befestigungsflansch
1 aus Stahlblech. Dieser Befestigungsflansch ist an einem Rad 2 befestigt, das eine Felge 3
aufweist, auf welcher ein strichpunktiert dargestellter Reifen 4 sitzt. Der Befestigungsflansch 1 ist mit seinem
zentralen Teil 8 am mittleren Teil 5 des Rades mittels der Bolzen zur Befestigung des Rades am Fahrzeug
befestigt. Diese Bolzen durchsetzen Langlöcher 6 des Befestigungsflansches 1 und Löcher 7 im mittleren Teil 5
des Rades.
Es ist zu bemerken, daß der auf dem Rad montierte Befestigungsflansch 1 nur mit seinem äußeren Rand 9
auf der Felge 3 dieses Rades aufliegt. Der mit doppelter Krümmung tiefgezogene Flansch 1 ist dadurch genügend
federelastisch, um sich den Rädern anzupassen, deren Felgen Abweichungen zwischen ihrer Randebene
und der Ebene ihres zentralen Auflageteiles 5 aufweisen.
Grundsätzlich bogenförmige, Krampen tragende Bügel 10 aus Stahl sind am Umfang des Ringes 1
gleichmäßig verteilt. Sie sind über je einen gelenkigen Arm 11 mittels eines Bolzens 12, der in zwei am Flansch
1 befestigten Laschen 13 lagert, mit diesem Flansch verbunden. Andererseits ist jeder Bügel 10 mittels eines
auf den Armen 11 sitzenden Bolzens 14 an diesen Armen angelenkt.
Jeder Arm 11 besteht aus einem Formteil aus Elastomer mit einer Metalleinlage. Der Arm 11 weist
ferner einen Querstift 21 auf, der einerseits als Anschlag für den Fuß 17 des Bügels und andererseits als
Angriffspunkt für zwei Schraubenfedern 15 dient, die beiderseits des Armes 11 angeordnet sind.
Die Fig.4 veranschaulicht das freie Ende eines Bügels 10 mit den Krampen und zeigt, daß dieses Ende
in Form eines Ringes 22 mit einer Ausnehmung 23 und Vorsprüngen 24 an der äußeren Seite ausgestaltet ist,
welche Spitzen oder »Spikes« bilden, deren Zweck es ist, stark in den Schnee oder das Glatteis einzugreifen,
das man auf der Straße vorfinden kann. Die andere Seite des Ringes 22 trägt ebenfalls zwei Vorsprünge 25,
welche die Adhäsionskraft des Bügels am Reifen beträchtlich erhöhen. Dadurch wird die auf der Krampe
tangential zum Rad wirkende Zugkraft unmittelbar und größtenteils über den Reifen zur Felge übertragen,
wodurch die Bolzen 12 und 14, über welche der Bügel mit dem Flansch 1 verbunden ist, um so mehr entlastet
werden.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform umfaßt der Gleitschutz sieben Bügel 10. Vier dieser
Bügel sind im linken Teil dieser Figur in zurückgezogener oder Ruhestellung dargestellt und die drei Bügel des
rechten Teiles der Figur sind in Gebrauchsstellung dargestellt. Die Ruhestellung und die Gebrauchsstellung
werden ebenfalls durch Fig. 2 bzw. 3 dargestellt. Der besseren Übersicht wegen sind die anderen Bügel in
diesen Figuren nicht dargestellt.
Es ist erkennbar, daß in zurückgezogener Stellung der Bügel 10 die Federn 15 eine Zugkraft auf den Arm 11
ausüben und die Bügel mit ihrem Fuß 17 an eine Abflachung 18 des Flanscnes 1 anpressen.
Der einzelne Bügel 10 wird durch Schwenkung des Armes 11 um den Bolzen 12 in Richtung des Pfeiles Fin
Gebrauchsstellung gebracht. In dieser Stell'ing bewirken
die Federn 15 eine Zugkraft auf jeden Arm 11, die der in der zurückgezogenen Stellung des Bügels zuvor
ausgeübten Kraft entgegengesetzt ist. Diese Kraft wird dem Bügel 10 durch den Bolzen 21 übertragen, der einen
Anschlag zur Begrenzung der zulässigen Winkelverstellung zwischen dem Bügel 10 und ihrem Arm 11 bildet.
Auf diese Weise wird der gekrümmte Teil 19 des Bügels 10 auf der Lauffläche 20 des Reifens 4 angepreßt und
beim Nachgeben des Reifens in Kontakt mit der Fahrbahn bei seiner vorübergehenden Verformung
mitgenommen und dies ohne fühlbare Querverschiebung des Bügels in bezug auf den Reifen. Dadurch kann
sich bei jeder Umdrehung des Rades beim Nachgeben des Reifens im Bereich der einzelnen Bügel 10 das Ende
der letzteren in radialer Richtung gegen das Zentrum des Rades verstellen, und zwar dank einer leichten
Schwenkung nach außen des Arme? 11, der dann unter Wirkung der Feder 15 wieder in die Stellung gemäß
Fig. 3 zurückgebracht wird. Dadurch wird jegliche erhebliche Reibung zwischen den Bügeln und dem
Reifen vermieden, so daß der Gebrauch der Gleitschutzvorrichtung weder besondere Abnutzung noch
Beschädigung des Reifens zur Folge hat.
Da jede Feder 15 an einem Punkt der Laschen 13 befestigt ist, der in gewissem Abstand von der Achse des
Bolzens 12 liegt, an welchem der Arm 11 angelenkt ist, werden für diese Arme zwei stabile Stellungen erzielt,
die der Ruhestellung bzw. der Gebrauchsstellung entsprechen. Dadurch wird eine Kippwirkung erzielt,
weil die Wirkrichtung der Federn 15 bei jedem Stellungswechsel der Bügel über einen Totpunkt geht,
zur Umkehrung der Zugrichtung dieser Federn.
Die Bügel können leicht in Betriebsstellung gebracht werden, indem ein Zug auf jeden Bügel ausgeübt wird.
Dieser Vorgang erfordert vom Autofahrer eine sehr geringe Zeit und bedingt keine zusätzlichen Handgriffe
wie Heben des Wagens oder Hin- und Herschieben desselben. Außerdem kann der Gleitschutz während der
ganzen Winterzeit am Fahrzeug befestigt bleiben und ist in der Ruhestellung nicht störend für ein normales
Fahren auf trockenen Straßen.
In der vorstehend beschriebenen Ausführungsform sind die Bügel auf einem ringförmigen Befestigungsflansch radial angeordnet, es könnten jedoch auch
andere Formen, z. B. eine Sternform, für diesen Flansch verwendet werden.
Die Bügel 10 können mit dem Befestigungsflansch statt durch einen auch durch mehrere Arme 11
verbunden sein, die beiderseits des Bügels angeordnet sind, oder mittels zwei Gelenkarmen, welche die
gegenüberliegenden Seiten eines deformierbaren Parallelogramms bilden, dessen andere Seiten durch den
Bügel bzw. durch den Befestigungsflansch gebildet werden.
Man könnte bei einer Ausführungsvariante auch mehrere Bohrungen für die Achsen der Arme 11
und/oder der Bügel vorsehen, um die gleiche Gleitschutzvorrichtung auf Rädern verschiedenen Durchmessers
montieren zu können. Man könnte dadurch die Länge des ausgestreckten Bügels dem Durchmesser des
Rades, auf welches der Gleitschutz montiert ist, leicht anpassen.
Der Befestigungsflansch 1 könnte ferner mit Befestigungsmitteln, z. B. mit federelastischer Einrastung, zur
Befestigung einer Radzierkappe zum Verdecken des Ringes I und der Bügel 10 in zurückgezogener Stellung
versehen sein.
Die Achsen, an welchen die Bügel am Ring angelenkt sind, können mit federelastischen Mitteln für ihre axiale
Verriegelung versehen sein, wenn die Gleitschutzvorrichtung auf dem Markt in Form von Bestandteilen
erhältlich ist, die vom Benutzer zusammengesetzt werden.
Man kann auch noch die Griffigkeit der Bügel auf dem Boden verbessern, indem eine Kette vorgesehen
ist, welche die Bügel in der Nähe ihres Endes derart miteinander verbindet, daß die Kette in Gebrauchsstel-
lung auf der Lauffläche des Reifens gespannt wird. Diese Kette könnte an derart liegenden Punkten der Bügel
befestigt werden, daß der Abstand zwischen den Befestigungspunkten der Kette auf zwei benachbarten
Bügeln in Gebrauchsstellung höchstens gleich dem Abstand zwischen den Befestigungspunkten auf zwei
benachbarten Bügeln ist, von denen der eine in Gebrauchsstellung und der andere in Ruhestellung ist.
Die beschriebene Gleitschutzvorrichtung kann einwandfrei ausgewuchtet werden, ferner bildet sie an der
Seitenfläche des Rads nur einen unbedeutenden Vorsprung.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Gleitschutzvorrichtung für Fahrzeugräder, insbesondere Räder für Tourenfahrzeuse, bestehend
aus einer Mehrzahl von mit Krampe jsgestatteten, in der Gebrauchsstellung quer zur Laufrichtung
auf der Radlauffläche aufliegenden Bügeln,, wobei jeder Bügel mit einem Arm gelenkig verbunden ist,
der seinerseits mit einem am Rad befindlichen Befestigungsflansch gelenkig verbunden ist, und
jeder Bügel aus seiner Ruhestellung, in der er scherenartig mit dem Arm zusammengeklappt an
der Seitenfläche des Rades anliegt, in seine Gebrauchsstellung ausschwenkbar ist, in der der '5
Arm im wesentlichen eine Verlängerung des Bügels bildet und in der der maximale öffnungswinkel
zwischen dem Bügel und dem Arm mittels eines Anschlags begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Feder (15) den Arm (11) sowohl in dessen der Ruhestellung als auch
in dessen der Gebrauchsstellung zugeordnete Stellung zieht und daß der öffnungswinkel zwischen
dem Bügel (10) und dem Arm (11) durch Schwenken der Teile um beide Gelenke (12 und 14) unterhalb
seines durch den Anschlag (21) begrenzten Maximalwertes veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Ruhestellung der Gelenkpunkt
zwischen dem Bügel (10) und dem Arm (11) zwischen der mittleren Ebene des Rades (2) und der Ebene
liegt, die durch die Gelenkpunkte der Arme (11) auf dem Befestigungsflansch (1) verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Arm (U) aus Elastomer mit einer J5
Blecheinlage besteht.
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