DE2233523A1 - Verfahren zur zuechtung von mikroorganismen und danach erhaltenes proteinreiches biologisches material - Google Patents
Verfahren zur zuechtung von mikroorganismen und danach erhaltenes proteinreiches biologisches materialInfo
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Description
500-19.Q12P 7. 7. 1972
1. Agence nationale de valorisation de la recherche 92 - Pa r i s Defense (Prankreich)
2. Azote et Produits Chimiques S,A,, Toulouse (Prankreich)
Verfahren zur Züchtung von iviikroorganismen und danach
erhaltenes pro.teinreich.es -biologisches Material
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung,
eines probeinreichen Γ ro du kt es durch Züchtung von Mikroorganismen.
Das nach diesem Verfahren erhaltene biologische !Material bzv/, die "Moniasse" ist als Zusatz für Tierfutter
brauchbar,
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht in der Kultur bzw. Züchtung von isolierten Stämmen, die zu der Gesamtheit der im
.-Mageninhalt dea Kaninchens lokalisierten und sich bei pH 2 entwickelnden
Septomyzeten gehören.
Diene Septomyzeten werden durch Entnahme von Mageninhalt
vom Kaninchen mit HLiCe einer Sonde oder direkt nach Öffnen
iiölle
des Magens isoliert,, Ausgehend von dieser Entnahme erfolgt
eine punktförmige oder streifenförmige Aussaat auf atandard-G-elosemilieu.
Sobald die ersten Pilzkoloniebildiingen in Erscheinung
treten, erfolgt eine Rückaussaat zur 'Erzielung einer reinen Kultur. Ks werden dann je'z/eils nur die Stumme behalten,
die wich auf einem Milieu bei pH 2 entwickeln.
Die von den Erfindern so isolierten Sepfcomyseten wurden
beim Museum d'Histoire Naturelle von Paris unter den folgenden
Nummern hinterlegt:
2037: Oidiodendron griseum, 2066: Penlcillium cyelopium,
2067' Penicillium lilacinum, 2068: Fenicillium canesceris,.
2069: Penicillium crustosum.
Die angegebenen Kümmern entsprechen den Mummern der Stämme
im Katalog der Kollektion. Diese Stämme v/urden von den .Erfindern
mit Oidiodendron LOOl und Penicillium L002 bis L005 bezeichnet.
Das OLdiodendron griseim ist eine Hyphomyzete, die von
Robak untersucht wurde. Das Oidiodendron griseum (2037)"-Stainm
LOOl - besitzt die folgenden morphologischen Eigenschaften:
Die Kulturen auf "Agar-üifko" in aufrechten Rohren aeigen
sich in Form eines lockeren J?Li.u'.>is von grauer farbe, i>ie Kolonien
oind in ihrem Zentrum gewölbt; diu Hyphen von ?.,bix Durchmesner
entwickeln sich an der Oberfläche des festen oubstrntu;
in flüssigem Liilieu bilden sie mehr oder wenige)r miteinander
verbundene Kissen, Die Hyphen tragen Γαιϋfc-uhcoiiporcm, die auf
flUssigom KulturmilLeni auf liitratbasis "Korämion" (coremLe.;)
bilden können. Die Ulfb-tixosporen stehen senkrecht nach oben
und unterteilen sich dabei; sie sind 40 bis IOC) i\ lang.
209884/1244
Am Ende unterteilen sie sich stets ausgehend vom Ende transversal
in einer großen Vielzahl von kurzen Abschnitten, die sich rasch abrunden: Es kommt zur Bildung von Arthrosporen mit einem
Durchmesser von 2,6 Ju. ■
Die Ärthrosporen sind stets einzellig und erscheinen in Ketten am Ende der hellgrauen Exosporen. Die Konidien können
sich direkt ausgehend von vegetativen Hyphen ohne Bildung von Exosporen bilden, insbesondere auf dem Magensaft von Kaninchen
in Gegenwart von 2 fo G-lucose.
Der Stamm L002 (Penicillium aus der Reihe cyclopium WESTL)
besitzt folgende morphologische Kennzeichen:
Die Kulturen (auf "Agar-Difko" in aufrechten Rohren) von blaugrüner Par be (Farbe ITr. 359 der Farbskala von KLINSIEK und
VALETTE) färben sich in den beiden ersten Kulturtagen; die Oberfläche
der Kultur ist feingranulös mit gewölbtem Zentrum; die
Kulturen können auf synthetischem I.rilieu braun-organge werden.
Die Hyphen können 6 μ Durchmesser erreichen; die Büschel oder Pinsel haben eine Länge von 50 bis 60 μ und sind asymmetrisch
angeordnet. Die kugelförmigen oder ellipsoidal geformten Konidien haben einen Durchmesser zwischen 3 und 6 n.
Diese bei pH 2 isolierten Stämme haben den Vorteil sich
in sehr saurem Milieu entwickeln zu können. So können sie sich beispielsweise selbst bei einem pH-Wert von 1,7 bis 5 entwickeln.
Bei der Kultur in saurem IJedium kann die Sterilisation des Kulturmilieus
auf ein Minimum reduziert werden.
Nach einem Merkmal der Erfindung wird die Septomyzete auf einem Hähr-iviedium kultiviert, das zumindest eine Quelle
BAD OBSGlNAL 209884/12U
für Stickstoff (Stickstoffverbindung) und zumindest ein Kohlehydrat
aufweist. Das Nährmilieu enthält ebenfalls mineralische Elemente bzw. Zusätze wie PO.f", K+, Mg++ und Oligoelemente
(Pe, Zn, Mn). Man kann Vitamine zugeben, aber ihre Anwesenheit ist von geringem Einfluß auf die Kultur.
Der in Gramm Stickstoff pro Liter Kulturmilieu ausgedrückte Gehalt an Nährstickstoff liefernden Verbindungen im Kulturmilieu
liegt bei zumindest oder mehr als 1,10 g/l und vorzugsweise zwischen Ί ,16 und 2,34 g/l; unterhalb der unteren Grenze
wird kein merklicher Einfluß auf die Entwicklungsgeschwindigkeit des Myzels, beobachtet und oberhalb der oberen Grenze keinerlei
deutliche Verbesserung während der Entwicklung des Hyzels festgestellt.
Als Stickstoffquellen sind die in Tabelle 1 angegebenen Substanzen geeignet; Tabelle 1 zeigt die Substanzmengen, die
Stickstoffgehalten der Kultur von 1,16 bis 2,34 g Stickstoff
pro Liter Kultur entsprechen.
Die Stickstoffgehalten von | 6 g/l bzw | S | . 2,54 g/l | |
Substanz | 1,1 | entsprechenden | g | Substanzmengen |
2,5 | g | 5,0 g | ||
Harnstoff | 7,4 | 5 g | 14,8 g | |
Alanin | 5,6 | S | 7,2 g | |
Arginin | 5,5 | g | 11,1 g . | |
Asparaginsäure | 8,4 | S | 16,8 g | |
Kaliumnitrat | 5,5 | 6,6 g | ||
Ammoniumnitrat | 5,5 | 11,0 g | ||
Ammoniumsulfat | ||||
209884/12U
BAD ORfGINAL
- Ss ist klar, daß man mehrere unterschiedliche Stickstoffquellen
heranziehen kann, unter der Bedingung, daß der:
Gesamtgehalt an Stickstoff zumindest bei 1,10 g pro Liter Kulturmilieu liegt.
Von den verschiedenen Stickstoffquellen hat sich Harnstoff
als sehr interessant herausgestellt, da er den Stoffwechsel der erfindungsgemäß angewandten Mikroorganismen begünstigt.
■
Hach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das im
Kähnnilieu enthaltene Kohlehydrat in einer Dosis zwischen
10 und 30 g pro liter Kulturmilieu angewandt. Die beste Ausbeute
wird erhalten, wenn die in Gramm Kohlenstoff pro Liter Kulturmilieu ausgedrückte Kohlehydratkonzentration bei 8 g/l
liegt, was Konzentrationen- von 20 g/l Glucose, 20 g/l Ribose,
20 g/l Arabinose, 20 g/l Maltose-monohydrat, 18,9 g/l Saccharose,
18,9 g/l wasserfreier Maltose, 18,9 g/l Lactose, 18 g/l Stärke und 18 g/l Cellulose entspricht. Andfere Kohlehydratquellen wie
gemahlene Mais- oder Weizenkörner und Melassen können verwendet werden*
Die Kultur der Septomyzeten erfolgt bei einer Temperatur
von 18 bis 25 G0 Die Produktion von Trockenmaterial ist optimal
bei 18 G. Dagegen tritt die Sporenbildung bei 25 G seht
zeitig auf.
Nach der Züchtung wird die "Biomasse" durch das ggf. mit Ausgangsmaterialien gemischte Myzel gebildet. Die Biomasse
wird vor der Verwendung vorzugsweise getrocknet.
Beispielsweise enthält die durch Kultur von Oidiodendron
209884/124 4 BAD
griseum bei pH 2 mit Harnstoffkonzentrationell von 3 g/l erhaltene
Biomasse die folgenden Aminosäuren: Asparaginsäure, Threonin, Serin, Glutaminsäure, Prolin, Citrullin, Glykokoll,
Alanin, Valin, Cystein, Methionin, Isoleucin, Leucin, Tyrosin, Phenylalanin, ß-Alanin, Ornithin, Lysin, Histidin, Tryptophan,
Arginin.
Die Gesamtmenge der am dreisehnten Kulturtage entwickelten Aminosäuren lag bei 38 CJ>
des gesamten Trockengewichts der Biomasse. Die erhaltene Biomasse kann als Zusatz flir Tierfutter
Verwendung finden. Sie ist besonders für Tiere geeignet, die einen einzelnen Magen haben wie Kaninchen und Schwein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand
der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Beispiele fur die Züchtung
und die Anwendung der erhaltenen Produkte besser verständlich werden.
Kulturbeispiele
Kultur von Oidiodendron griseum bei pH 2
Der Stamm L001 von Oidiodendron griseum, Robak (Wr. 2037
im Katalog der Kollektion des Museum d'Histoire Naturelle von Paris) wurde auf ein Nährmilieu ausgesät mit:
Wasser " 100 ml Monocalciumphosphat . 0,80 g
Monokaliumphosphat 0,15 g
Magnesiumsulfat: 0,05 g
Mangansulfat 0,002 g
Zinksulfat 0,002 g
Glucose 2 g
209884/1244 BAD
Der pH-Wert des Hilieus wurde auf.2 eingestellt und dann
wurden nach Sterilisieren mit Eau de Javelle aseptisch 0,25 g
Harnstoff hinzugegeben.
Der Stamm wurde bei 24°C unter Ausschluß von Licht in
trapezoidalen 3?läschchen (Fläschchen von lfJouan"-Typ) kultiviert.
Während der Entwicklung des Liyzels bleibt der pH-Wert
praktisch konstant und gleich 2.
Das erhaltene Myzel gestattet eine numerische Angabe des V/achstums.
Das nach 7, 11 und 15 Kulturtagen erhaltene im Trockenschrank bis auf G-ewichtskonstanz getrocknete Myzel wog 29 j 7 mg;
147 mg und 125 mg. Das Maximum des Trockengewichts wird mithin um den 11. Tag herum erhalten.
Kultur von Oidiodendron £ri_seum bei pH 5,4
Unter Aussaat des Stammes L001 von Oidiodendron griseum,
Hobak in das in Beispiel 1 beschriebene Kulturmilieu mit 0,25 g
Harnstoff pro 100 ml Wasser wurde die Kultur bei pH 5}4 durchgeführt;
das nach 7, 11 und 15 Kulturtagen unter Lichtabschluß erhaltene auf Gewichtskonstanz getrocknete Myzel wog 19,8; 78,2
und 111 mg.
Kultur von Penicilliuni cyclopium bei pH 2
Der Stamm L002 von Penieilliuin cyclopium (I\fr. 2066 im
Katalog der Kollektion des IJuseum d'Histoire Naturelle von Paris)
209884/1244
wurde auf ein Nährmilieu mit folgenden Gehalten ausgesät:
Wasser ■ 100 ml
Monocalciumphosphat 0,08 g
Monokaliumphosphat 0,15 g
Magnesiumsulfat 0,05 g
Mangansulfat 0,002 g
Zinksulfat 0,002 g
Glucose 2 g
Kaliumnitrat 0,153 g
Der pH-Wert wurde auf 2 eingestellt.
Der Stamm entwickelte sich bei 24 0; der pH-Wert blieb
in der Nähe von 2. Für 100 ml Milieu .erhält man die folgenden
Myzel-Trockengewichte (Sporen und Fäden):
4 | 3. | Tag | 60 | mg | |
5. | Tag | 300 | mg | ||
10. | Tag | 515 | mg | ||
Beispiel | |||||
Der Stamm L002 von Penicillium cyclopium wurde auf ein mit demjenigen von Beispiel 3 identisches Uährmilieu (11 Liter)
in einer klassischen Fermentationsvorrichtung mit einem Inhalt von 14 Litern mit Rührer und Sauerstoffzuleitung ausgesät. Der
Eührer bzw. die Kulturumwälzung wurde auf 100 Upm eingeregelt
und der Sauerstoffdurchsetz auf 0,2 1 pro Liter Milieu und kinute.
Nach 88 Stunden Kultur wurde ein Trockengewicht von 6,7 g Myzel pro Liter gewonnen. Der Gehalt an Proteinen im auf Gewichtskonstanz
getrockneten rohen Myzel erreicht 25 $.
BAD ORIGINAL 2 0 9 8 8 A / 1 2 A 4
Es wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 4 mit einem
Sauerstoffdurehsatz von 1,4 Litern pro liter Milieu und Iviinute
gearbeitet und nach 96 Stunden ein Trockengewicht von 5,7 g
üyzel pro Liter Milieu gewonnen.
Der Gehalt an Proteinen im auf Gewientskonstanz getrockneten
rohen Kyzel erreicht ebenfalls 25 Gewo^.,
Penicilllum cyclopium wurde in einer Permentationsvorrichtung
kultiviert, die durch einen Kunststoffbehälter von 1500 1 Inhalt mit einer Belüftung am Boden zur Sieherstsllung '
einer Bewegung des Inhalts gebildet wurde. Das Kulturmilieu hatte folgende Zusammensetzung:
H3PO4 ! | 1, | 4 | g/i |
MgSO4, 7H2O ; | 0, | 2 | g/l |
Harnstoff : | 0, | 5 | g/l |
20 g/l idelassen mit 60 °/o Saccharose und sein pH war auf 3 eingestellt.
.
Wasser, Phosphorsäure und Magnesiumsulfat wurden durch üiinführung von Natriumhypochlorit bis die Prüfung mit ortho-Tolidin
die Anwesenheit von etwa 50 ppm restlichem freien Chlor anzeigte, sterilisiert. Lielasse und Harnstoff wurden
1 Stunde lang bei 1000G sterilisiert, bevor 3ie in den Behälter
gegeben wurden.
Das Kulturmilieu wurde unter Verwendung von Vorkulturen
BAD 2 0 9 0 B A / 1 2 U
besät, die in einer Fermentationsvorrichtung von kleiner
Kapazität (TO 1) erhalten worden waren. Die Überführung von einem Behälter in den anderen wurde mit Hilfe einer vorangehend
sterilisierten Pumpe bewerkstelligt. Die Temperatur schwankte im Verlaufe der Kultur zwischen 20 und 25°O» Jtfach
3 Tagen wurden 7,5 g/l eines Myzels erhalten, in dem die gesam-ten
stickstoffhaltigen Materialien 38 </' des Trockenmaterials
ausmachten.
Penicillium cyclopium wurde auf einem Milieu kultiviert,
das durch eine ilischung von zerkleinertem und angefeuchteten
Weizen mit 10 g Harnstoff pro kg Getreide gebildet wurde und einen pH-Wert von 2,3 hatte. Das Iviilieu wurde mit einer Sporensuspension
besät.
Der Weizen wurde durch Anfeuchten in heißem Viasser von
hoher Temperatur und einstundiges Aufheizen auf 1000C sterilisiert.
Das Penicillium entwickelt sich an der Oberfläche der Körner in den Zwischenräumen und bildet 3ehr rasch Sporen.
Nach Ablauf von 17 Tagen ist der Gehalt an stickstoffhaltigem Material von 16,45 auf 24,80 <?j angestiegen, entsprechend einer
Zunahme um 54 '/» und das Trockenmaterial (Getreide + Pilz)
nimmt von 25,5 kg auf 17,43 kg ab.
Toxizität
Die chronische Toxizität wurde an Gruppen von 10 Kaninchen
überprüft. Dazu wurden den Tieren zwei Monate lang alle
3 Tage 10 g frisches Myzel vom Stamm LOOI von Oidiodendrou
durch LIagenaoride verabreicht. Es wurde keinerlei anormales
BAD ORIGINAL, 2 0 3 Ο 8 A / 1 2 h A
Verhalten beobachtet. Die Autopsie der !Tiere nach 2 und 6 LIonaten
nach Beginn der Behandlung ergab keinerlei Schädigung. Oas Myzel wird mithin gut vertragen.
nährwert des Myzels - ■
" Bs wurden 3 Versuchsreihen durchgeführtί
1. Versuchsreihe;
2 männliche Kaninchen von 1,8 und 1,9 kg wurden innerhalb
von 18 Tagen nacheinander mit unterschiedlicher Nahrung
versorgt; die Gewichtslcurve dieser Tiere ist in !ig. 1 dargestellt
(die Zeit längs der Abszisse in Tagen; das Körpergewicht längs der Ordinate in kg); die Kurven 1 und 2 stammen von je
einem der Tiere.
Während der ersten sieben Tage (Phase 1) wurden die Tiere jeden Tag mit einer eiweißhaltigen Kost mit bezogen auf die
vom Stickstoff gelieferte nahrung 18 Sew.yö versorgt, ohne daß
die Nahrung rationiert wurde.
Vom 8. bis zum. 11. Tage (Phase 2) erhielten die Tiere
täglich ohne Hationierung eine stickstoffreie Kost, die abgesehen
von den Proteinen mit derjenigen der Phase 1 identisch war.
Vom 12. bis zum 15. Tage (Phase 3) erhielten die Tiere täglich die stickstoffreie Kost der Phase 2 und zusätzlich
30 g-getrocknetes Myzel von Oidiodendron griseum, das über,
ein iiagenröhrehen eingeführt wurde-.
BAD ORIGINAL
20988 4/124V
Vom 16. bis sum 18. Tage (Phase 4) erhielten die Kaninchen täglich ohne Rationierung die stickstoffreie Kost der Phase
Wie man aus den Kurven von Fig. 1 ersieht, t3\it die Steigung
der in Abhängigkeit von der Zeit aufgetragenen Gewichtskurve für die Phasen 1 und 3 parallel» Dieses Phänomen macht
die Wirksamkeit der Behandlung mit Myzel als Zusatz für Tierfutter anschaulich.
ο
Reihe
Ein männliches Kaninchen wurde innerhalb von 14 Tagen folgender nehandlun,/ unterworfen;
a) Vollständiges Fasten während der beiden ersten Tage; und
b) vom 3. bis zum 12. Tag wurde eine Nahrung verabreicht,
bei der der proteinische Stickstoff ausschlielilich durch das liyzel von Penicillium cyclopium geliefert wurde, wobei
die tägliche Kation derart gebildet wurde, daß der Gehalt an Proteinen in der Ration 20 Gew.'/ö betrug. Die
Ration hatte folgende Zusammensetzung*
Erdnußöl 5g
Mineralsalze 4 g
Vitaminmischung ' 1 g Agar-Agar ' 0,5 g
Gholin 0,5 g
Saccharose 35 g
Stärke 34,5 g
Myzel von Penicillium ra r o·
cyclopium " 24,- g
V/asser (vom Kochen) 80 g
BAD ORJGlNAi-
2 0 9 3 8 4 / 1 2 U
■ c) vom 13. Tage an einem vollständigen Fasten aus Mangel
an Liyzel.
In Figo 2 sind längs der Ordinate die Gewichtsänderungen des Tieres in Abhängigkeit von der Behandlungsdauer aufgetragen.
3. Reihe
Die Gewichte von 2 Gruppen zu je 3 Kaninchen wurden untersucht.
Während der ersten drei Tage erhielten beide Gruppen
eine Nahrung mit 15 Gew.f/>
Proteinen, die durch eine Mischung von Hafer, Weizen, Luzerne, Ölkuchen von Erdnuß und Soja und
"Nachlauf" (kleiehaltiges Grobinehl) geliefert wurden, wobei die tägliche l.ienge 2g Stickstoff entsprach; anschließend erhielten
die beiden Gruppen bis zum 11. Tag eine unterschied- ·, liehe Kost, und zwar
erhielt eine Gruppe (Ve z'gl ei cha gruppe) die gleiche Nahrung -wie
in der ersten Behandlungsphase (2 g proteinischen Stickstoff pro Tag); und
die zweite Gruppe nahm Myzel von P. eye 1 ppi um ausschlie(31ich
jeder anderen Eiweißquelle auf;*
Fig. 3 zeigt die Änderung des Gewichtes .(in kg) der Vergleiehskaninchen
(Kurven T1, T0 und Tx) und der behandelten
Kaninchen (Kurven Pp P2 und P-.,) in Abhängigkeit von der Behandlungsdauer
in Tagen.
Aus diesem letzten Versuch kann gesohLoaaon werden, daß
eine Kation von 0,4 g an vom Myzel von P. £yj^Lj3pJLUui herstammendem
proteinisehen Stickstoff pro Tag ebenoo wirksam 1st
wie 2 g proteinischer Stickstoff pro Tag, der von der Üblicher-
* Dabei wurde das Myzel absLchtLieh den anderen Nährstoffen
derart zugemischt, daß die Tagesration an profceLnischem Stickstoff
0,4 g pro Tag und Tier betrug.
1BAD ORIGINAL
2 0 9 8 8 A / I 2 4 h
weise zugeführten pflanzlichen Ration herstammt.
Im übrigen konnte im Verlaufe der 3 Versuchsreihen ebenfalls
beobachtet werden, daß die Tiere in augenfälliger ,/eise
die rayzelreiche Nahrung suchen.
BAD ORIGINAL
Ί 0 Π 8 K h I 1 2 4 k
Claims (1)
- Patentansprüche\yi Verfahren zur Herstellung eines proteinreichen Produktes durch Kultur von Uikroorganismen, dadurch gekennzeichnet , daß man zu der Gesamtheit der aus dem Llage,n des Kaninchens isolierten und sich bei pH 2 entwickelnden Septomyzeten gehörende Stämme kultiviert und die erhaltene Biomasse gewinnt»2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Septomyceten durch Oidiodendron griseum, Penicillium.cyclopium, Penicillium crustosum und Penicillium canescens gebildet werden.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Züchtung bei einem pH-\/ert von 1,7 bis 5 vorgenommen4o Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Septomyzeten auf einem Nährmilieu kultiviert werden, daa zumindest eine Stickstoffquelle in Konzentrationen über 1,10 g/l und vorzugsweise zwischen 1,16 und 2,34 g/l Milieu (gerechnet in g Stickstoff) und zumindest 10 bis 30 g/l. Kohlehydrat enthält.5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlehydrat durch Melassen gebildet wird.b. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß . das Kohlehydrat durch Getreidekörner geliefert v?ird.BAD ORIOiNAU 884/12447° Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kultivierung der Septomyzeten bei einer Temperatur von 19 bis 25°C erfolgt.8. Tiernahrung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an nach einem der Ansprüche 1 bis 7 erhaltener Biomasse zusammen mit einem physiologisch akzeptablen Träger.BAD ORIGINAL 209884/1244
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
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---|---|
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- 1971-07-09 FR FR7125271A patent/FR2145768A5/fr not_active Expired
-
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- 1972-07-10 BR BR4553/72A patent/BR7204553D0/pt unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DK133438B (da) | 1976-05-17 |
CH550248A (fr) | 1974-06-14 |
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GB1396954A (en) | 1975-06-11 |
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