DE2331482A1

DE2331482A1 - Verfahren zum herstellen von zur menschlichen ernaehrung und als viehfutter geeigneten eiweiss/vitamin-konzentraten

Info

Publication number: DE2331482A1
Application number: DE2331482A
Authority: DE
Inventors: Gyoergy Dipl Chem Ing Karpati; Ferenc Dipl Chem Ing Dr Simek; Geb Marton Eva Szechenyi; Karoly Dipl Chem Ing Dr Vass
Original assignee: Novex Rt
Current assignee: Novex Rt
Priority date: 1972-06-20
Filing date: 1973-06-20
Publication date: 1974-01-17
Also published as: DK135459B; FR2188963B1; SU482949A3; PL90065B1; HU165381B; US3966554A; CS181720B2; GB1407516A; DD105002A5; FR2188963A1; JPS4948854A; DK135459C

Description

DR. STEPHAN G. BESZEDES 806 DACHAU bei MÖNCHEN

POSTFACH 1168

PATENTANWALT 2331482 ^AM HEIDEWEG 2

TELEPHON: DACHAU 4371

Postscheckkonto München 1368 71 Bankkonto Nr. 90 637 bei der Kreis- und Stadtsparkasse Dachau-Indersdorf

P 623

Beschreibung; zur Patentanmeldung

• NOVEX RT.
Budapest, Ungarn

betreffend

Verfahren zum Herstellen von zur menschlichen Ernährung und als Viehfutter geeigneten Eiweiß/Vitamin-Konzentraten

Bekanntlich zeigt sich in den meisten Ländern der Erde·ein ständig zunehmender Bedarf an vollwertigen, in wirtschaftlicher Weise herstellbaren und verhältnismäßig billigen Eiweißquellen, durch welche die tierischen Eiweiße zum Teil ersetzt beziehungsweise die nicht vollwertigen Eiweißquellen (wie Getreideprodukte und Grünfutter) ergänzt werden können. Für diese Zwecke sind die Mikroorganismen, besonders die Hefen, sehr geeignet, da sie in technischem beziehungsweise industriellem Maßstab gezüchtet werden können und ihre Wachstumsgeschwindigkeit ν gegenüber der von Tieren und Pflanzen ausgesprochen groß ist. Die Hälfte des Trockengehaltes der Hefezellen besteht aus Eiweiß, dessen Aminosäurezusammensetzung annähernd die gleiche

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ist wie die der Bezugseiweißprobe nach der FAO. In der folgenden Tabelle I sind die Aminosäurezusammensetzungen der PAO-Bezugsprobe, des Vollei-Eiweißes und des Hefeeiweißes zusammengestellt«

Tabelle I

Aminosäure (β N/16 g Eiweißstickstoff)	FAO- -Bezugsprobe	Vollei- -Eiweiß⁺	Hefe eiweiß
Leucin	4,8	8,8	6 bis 8
Isoleucin	ί 4*2	4,2	4 bis 6
Lysin	4,2	7,2	4 bis 8
Methionin	2,2		1,5 bis 2
Cystin	2,0	3,85	0,8 bis 1
Phenylalanin Tryptophan Valin Tyrosin	2,8 1,4 4,2 2,8	5,7 1,3 8,8 5,6	3 bis 5 1 bis 1,5 4 bis 6 2,5 bis 4
Threonin	2,8	5,3	2 bis 6

^x FAO Nutritional Studies N° 16 Rome, 1957 ⁺ World Protein Resources Amer. Chem. Soc. 1966, Kapitel 2 ° Literaturangaben und eigene Messungen

Aus dem Schrifttum und der Praxis ist es bekannt, daß spezielle Mikroorganismenstämme in Nährmedien, die verschiedene Zucker (wie Hexosen beziehungsweise Pontosen), Alkohole (wie Methanol, Äthanol beziehungsweise Glycerin), geradkettige Säuren (wie Fettsäuren) oder Alkane enthalten, unter geeigneten Bedingungen vermehrt werden können, wobei sie eine Zellsubstanz von hohem Eiweiß- und Vitamingehalt ergeben.

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Die in der Praxis bisher bekannten Verfahren betreffen die Züchtung von Hefestämmen, die entweder als Hefekultur (wie Backhefe beziehungsweise Weinhefe) oder als zur Viehfütterung dienende nicht gärend wirkende eiweißhaltige Zellsubstanz verwendet werden (Futterhefe)· In einigen, Ländern sind die ersten Schritte getan worden,' die Gärhefenstamme zu inaktivieren, zu trocknen und in dieser Form für Ernährungszwecke (wie ergänzende Zusatzstoffe beziehungsweise Nahrungsmittelbestandteile) nutzbar zu machen.

Die in der technischen Praxis für diesen Zweck verwendeten Hefestänime und Energiequellen (Kohlenstoffquellen) sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt:

Tabelle II

HefesfcaHm	Substrat	Melasse
Saccharomyces eerevisiae	Molke
Saccharonyces fragilis	Schlempe
Torulopsis utilis	-Sulfitablauge Hydrolysate von Cellulose und Starke, Alkane
Candida guilliermondii Candida lipolytica

Die Grundprinzipien der bekannten Verfahren sind in Fachbüchern, für welche als Beispiele die folgenden genannt seien, zu finden.

Telegdy Kovats-Ηοΐΐδ: Sleliaezesi iparok II., 3ud ap e s t, 1962,

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■ Mateles RI.j Tannenbaum S. S.: Single-Cell Protein, M. I. T. Press, Cambridge-London, 1968,

Simon P., Iieunier, S.: Mikrobiologie Industrielle et Genie Biochimique, Masson et Cie, Paris 1970 und

Cook A. H.: Chemistry and Biology of Yeasts, Academic Press In., New York, 1958

Zur neueren Entwicklung seien, ohne daß auf Vollständigkeit Anspruch erhoben wird, die folgenden das Obige betreffenden Patentschriften genannt:

Schweizerische Patentschrift 15 621/65:

holländische Patentschrift 64 058 70/1965:

sowjetische Pat ent s c ari ft 473/1968:

DDR-Patentschrift
13 645/1967:

Kontinuierliches Verfahren zur Herstel lung von Hefe, insbesondere Backhefe,

Werkwijze vor bet bereiden van een eiwitri.jk voedsel,

Spcßo": vüra^chtschiwanja kormcvüch dr'JHChSei,

Verfahren ::w.· Synthese von mikrobiologischer Ze 11substanz an minerali schen. Ilährböden,

sowjetische Patentschrift

217 330/1963: Sposob proidstostva korinovüch droschsei,

französische Patentschrift

1 505 489/1966: Perfectiennc-ments a. la production de

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microorganismes a partir d'hydrocarbures und

französische
Patentschrift

1 553 602/1968: Procede de culture de microorganismes

et produits obtenus.

Verfahren zur Züchtung von Mikroorganismen und zur Isolierung der Produkte sind außerdem noch in den folgenden britischen Patentschriften beschrieben: 914- 567, 915 568, 1 017 584, 1 021 697, 1 021 698, 1 04-9 066, 1 04-9 067, 1 059 881, 1 059 882, 1 059 887, 1 059 889 und 1 059 890. Den obigen Gegenstand betreffen ferner die französische Patentschrift 1 334- 4-66 und die ungarischen Patentschriften 152 4-95, 152 628, 152 817, 152 818, 152 819, 153 696, 152 94-9, 152 950 und 152 951.

Die Nachteile der verwendeten Energiequellen sind wie folgt: Entweder stehen sie nicht in ausreichender Menge zur Verfügung (belasse, Molke) oder erfordern sie eine mehr oder weniger komplizierte Vorbereitung (Sulfitablauge, Cellulose) oder stößt ihre verbreitete Anwendung auf Probleme hinsichtlich des Gesundheitsschutzes (Alkane) oder aber sind sie nur unter bestimmten Umständen wirtschaftlich.

Beinahe gleichzeitig mit der Verschiebung der Ernährungsansprüche in Richtung der Eiweiße zeigt sich in vielen Ländern der Erde ein ständig wachsender Überschuß an Fetten, in erster Linie tierischen Fetten. Die für Ernährungszwecke nicht verwendeten oder nicht verwendbaren Fette wurden bisher als Waschmittel (Seifen) verwertet oder es wurde versucht, diese Fette als Ergänzungskomponenten in Mischfuttermitteln zu verwenden. Die Nutzbarmachung als Waschmittel wird jedoch durch die Fabrikation synthetischer Waschmittel immer mehr in den Hintergrund gedrängt und die unmittelbare Verwendung als Futtermittel erv/ies sich als unwirtschaftlich.

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~⁶"- 2 331--_::-3 2

Es wurde nun festgestellt, daß die vom Standpunkt der Ernährung überschüssigen Fette in der V/eise nutsbar gemacht werden können, daß auf "biologischem Wege etwa die Hälfte des Fettgehaltes zu wertvollem Eiweiß umgesetzt wird, wobei gleichzeitig wertvolle Vitamine und sonstige biologisch nutzbare Stoffe entstehen, so daß ein für die menschliche Ernährung und die Tierfütterung gleichermaßen unmittelbar anwendbares Eiweiß/Vitamin-Konzentrat erhalten wird,

Die Erfindung richtet sich daher auf ein Verfahren sum Herstellen von unmittelbar zur menschlichen Ernährung und als Tierfutter geeigneten Eiweiß/Vitamin-Konzentraten auf biologischem Wege, nach welchem an einem als Energiequelle tierisches oder pflanzliches Fett enthaltenden iiährmedium bei entsprechenden pH- und Temperaturwerten in einer Gärvorrichtung beziehungsweise einem Fermentor unter intensiver Belüftung vorher angepaßte Mikroorganismen vermehrt werden, worauf die gebildete biologische Masse, zweckmäß-igerweise in einer Zentrifuge, von der Flüssigkeit abgetrennt wird und zur weiteren Verwertung gegebenenfalls gepreßt und/oder getrocknet werden kann.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von zur menschlichen Ernährung und als Viehfutter geeigneten Eiweiß/Vitamin-Konzentraten durch Gären eines kohlenstoffhaltigen Nährmediums in einer Gärvorrichtung unter Verwendung von Mikroorganismen, insbesondere Hefen, und gegebenenfalls Bereiten von Nahrungs- und Futtermitteln aus diesen Konzentraten, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß vorher angepaßte Mikroorganismen, insbesondere Hefen, in der Gärvorrichtung bei 30 bis 40⁰G in schwach saurem Medium, vorzugsweise bei einem pH-Wert von 4- bis 6, bei einer Belüftungsintensität von

-2 ρ

150 bis 3OO nr/h.m Gärvorrichtungsgrundflache an einen als Kohlenstoffquelle pflanzliche beziehungsweise tierische Fette sowie anorganische Stoffe enthaltenden Kährmedium vermehrt werden und die gebildete biologische Masse von der

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Flüssigkeit abgetrennt wird und gegebenenfalls durch. Pressen und/oder Trocknen und/oder Formen zu unmittelbar für die menschliche Ernährung geeigneten Lebensmitteln oder als Viehfutter geeigneten Präparaten verarbeitet wird, wobei gegebenenfalls auch andere Nahrungsmittel zugemischt werden. In dieser V/eise können Lebensmittel oder Futtermittel mit höherem Nährwert hergestellt werden.

Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt kann für folgende Zwecke verwendet werden:

a) Herstellung von Nahrungsmitteln,

b) Aniacherung von eiweißarmen Nahrungsmitteln,

c) Ergänzung von Lebensmitteln und Produkten, deren Aminosäurezusammensetzung nicht dem gewünschten Wert entspricht^

d) Herstellung von zur Gpe isenergänzung dienenden Produkten (wie Soßen beziehungsweise Pulvern)j

e) Herstellung von eiweißreichen und an Vitamin B reichen Diätspeisen.

f) Herstellung von eiweißreichen Präparaten für körperlich stark in Anspruch genommene Personen (wie Sportler und schwere physische Arbeit verrichtende Personen) und

g) Ergänzung von Futterkonzentraten für die Tierhaltung.

Von den aus der Praxis und dein Schrifttum bisher bekanntgewordenen Verfahren zur Vermehrung von Mikroorganismen unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren in folgenden Punkten:

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1.) Als Energiequelle (Kohlenstoffquelle)

werden tierische "beziehungsweise pflanzliche Fette benutzt.

2.) Die verwendeten Fette werden keinerlei Vorbehandlung (Hydrolyse) unterworfen.

3.) Es werden Mikroorganismen verwendet, die

nach der Anpassung eine unmittelbar für die menschliche Ernährung geeignete Zellsubstanz erzeugen.

' Außer dem Vorteil, daß die Kohlenstoffquelle (tierische beziehungsweise pflanzliche Fette) ohne jede Vorbereitung verwendet wird, ist das erfindungsgemäße Verfahren noch aus folgenden Gründen vorteilhaft:

A) Es erfordert keine besondere Vorrichtung und keine Teilverfahren und die Vermehrung der Mikroorganismen erfolgt in üblicher Weise und mit üblichen Vorrichtungen.

B) Die als Produkt isolierte Zellmasse bedarf keiner speziellen Reinigung, weil das Substrat (Fette und deren Zerfallprodukte) und auch die Stoffwechselprodukte gleichermaßen Elemente der menschlichen und tierischen Ernährung bilden.

Erfindungsgemäß können als tierische oder pflanzliche Fette vorteilhaft bei JO bis 40⁰C mit oder in den Nährmedium unmittelbar emulgierbare Fette verwendet werden. So kommen alle bei Zimmertemperatur flüssigen Fette in Frage. Ferner ist die Verwendung von Schweinefett beziehungsweise Schweineschmalz, ranzigem Fett, Abfallfetten und/oder Talg bevorzugt.

Als zur Vermehrung gelangende Mikroorganismen werden im erfindungsgenäßen Verfahren in erster Linie Hefen verwendet.

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Vorzugsweise werden der Unterfamilie Saccharomycetoideae der Familie Endomycetaceae sowie der Unterfamilie Gryptococcoideae

der Familie Cryptococcaceae angehörende Stämme verwendet, es können jedoch auch Vertreter von den Fungi imperfecti angehörenden Deuteromycetes eingesetzt werden. Auch Mischungen von solchen Hefen sind verwendbar.

Im folgenden sind einige der im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt verwendbaren Mikroorganismen aufgeführt. Grundlage für die Benennung der Hefen bildete die Arbeit "The Yeasts - a Taxonomic Study" von Looder und Kreger van RiJ (Herausgeber: North Holland Publishing Comp., Amsterdam 1.967).

Candida guilliermondii
Candida tropicalis
Candida lipolytica

Candida utilis (auch Torula utilis beziehungsweise Torulopsis utilis)

Saccharomyces fragilis

Saccharomyces lactis

Deuteromycetes

Geotrichum candidum (auch Oidiim lactis)

Als zur Vermehrung der Hefen verwendetes Nährmedium wird vorzugsweise ein solches, welches außer dem als Kohlenstoffquelle dienenden Fett als anorganische Stoffe anorganische Salze, insbesondere PO₄"⁵-, Cl"-, K⁺-, Na⁺-, Mg⁺²-, Ca⁺²-,

Zn⁺ -, Mn⁺ -, Fe⁺- beziehungsweise Cu⁺ -haltige Salze, beziehungsweise ferner stickstoffhaltige Mineralstoffe, insbesondere Ammoniumsalze, beziehungsweise Harnstoff enthält, verwendet. Von diesen werden die als Stickstoffquelle verwendeten Salze vorteilhafterweise in einer Konzentration, welche eine Stickstoffkonzentration des Kährmediums von 0,1 bis 0,2% und

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ein Verhältnis von K : P von 4 : 1 gewährleistet, zugesetzt. K⁺- und Cl~-Ionen werden zv/eckmäßigerv/eise in Form von 0,1 "bis 0,2% KCl und Kg- und SO^ -Ionen zweckmäSigerweise in Form von 0,080 bis 0,1% KgSO^ in die Nährlösung eingebracht. Von den Spurenelementen werden Zn- und Hn-Salze zugesetzt, "während die übrigen Ionen im verwendeten Leitungswasser im allgemeinen in ausreichender Menge enthalten sind. Bei der Vermehrung von Saccharomycetes wird erforderlichenfalls ein Wachstumsfaktoren enthaltender Stoff, zweckmäßigerweise Hefeextrakt, zugesetzt, wobei vorzugsweise eine Menge von 10 bis 25 mg/1 zur Anwendung gelangt.

Die Vermehrung wird wie bereits erwähnt bei einer Temperatur von JO bis 40⁰C und zur Vermeidung von möglichem Befall durch fremde Mikroorganismen bei einem pH-Wert von 4 bis 6, vorzugsweise von 4,5 bis 5, durchgeführt. Zum ständigen Einhalten dieses pH-Wertes muß für die Zuführung eines wäßrigen Mediums mit hohem pH-Wert (zweckmäßigerweise von verdünntem Ammoniumhydroxyd) gesorgt werden·

Die zur Vermehrung unbedingt notwendige Sauerstoffversorgung wird durch Einleiten von Luft gewährleistet, was mit den üblichen Vorrichtungen nach Vogelbusch oder Lefrancios erfolgen kann. Wie bereits erwähnt werden je Stunde und Quadratmeter Gärvorrichtungsgrundflache 150 bis JOO Br Luft zugeführt.

Bei Beendigung der Vermehrung ist das Fett praktisch völlig aufgebraucht. Die Hefe wird nun, zweckmäßigerweise mit Hilfe von Zentrifugen, in üblicher V/eise vom wäßrigen Medium abgetrennt. Das erhaltene Produkt kann zur weiteren Verwertung gepreßt und/oder getrocknet werden.

In dieser Weise wird je nach der Art des verwendeten Fettes je Kilogramm eingesetztes Fett 0,7 bis 0,8 kg Trockenhefe erhalten. Der Eiweißgehalt der Hefe beträgt mindestens

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50%, ilire Aminosäurezusanunensetzung entspricht der charakteristischen Aminosäurezusammensetzung der Hefen und der Fettsäureanteil ihrer Lipoide (Lipide) spiegelt den Typ des verwendeten Fettes wider. Daneben enthält die Hefe noch Vitamine, besonders die der B-Gruppe, in erster Linie die Vitamine Bg , Bg und B^p. , sowie ferner Nicotinsäure und Pantothensäure.

Das erhaltene Vitamin/Eiweiß-Konzentrat kann infolge seines verhältnismäßig neutralen Geschmackes in Form von Pulvern oder Pastillen in Großküchen und auch bei der Zubereitung von Speisen im Haushalt verwendet werden, indem es Gemüsespeisen, Teigwaren oder Gebäck beigemischt wird. Damit wird die täglich aufgenommene Eiweiß- und Vitaminmenge erhöht.

Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt kann ferner den für Diätzwecke hergestellten Konserven, Gemüsespeisen und Gebacken zugesetzt werden, wodurch in technisch beziehungsweise industriell durchführbarer Weise eiweißreiche Produkte billiger hergestellt und so die durch zahlreiche Krankheiten, vor allem Diabetes, gestellten Anforderungen erfüllt werden können. Die verwendete Menge ist Geschmackssache, es sollen jedoch höchstens 200 g Produkt je Kilogramm Nahrungsmittel verwendet werden.

Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt kann auch in der Fleisch- und Uurstindustrie verwendet werden, zum Beispiel in der Weise, daß der bei Rotwurstwaren und Fasteten verwendete wegen seines hohen Stärkegehaltes hauptsächlich als Kalorienquelle dienende Anteil an pflanzlichen Kehlen (wie Reis, Mehl beziehungsweise Kartoffelmehl) ganz oder teilweise (zu etwa 25 bis 50%) durch das erfindungsgemäß hergestellte Produkt ersetzt wird, wodurch eiweißreichere Produkte von besserer Qualität hergestellt werden können.

Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht als Beschränkung aufzufassenden Beispiele näher erläutert.

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Beispiel 1

Der Hefepilz Candida utilis wurde in einem Hährmedium, welches 1% Schweinefett enthisLt, veraehrt.

Der auf in der Mikrobiologie übliche V/eise aufrechter-' haltene Hefepilz wurde in einer Schüttelkolbenkultur vorvermehrt und gleichzeitig in einem Nährmedium folgender Zusammen setzung angepaßt:

Schweinefett 1%

Ammo ni ums ulf at 0,5%

Superphosphat 0,3%

Kaliumchlorid 0,1%

VV^IhSO₄.7 H₂O 0,1%

ZnSO₄.7 H₂O 0,17%

MnSO₄.7 H₂O 0,005%

Nach 24-bis 48-stündiger Vorvermehrung bei ^)O⁰O wurde die erhaltene Hefe als Impfstoff verwendet.

Das die organischen Salze enthaltende Närhmedium wurde in die Gär- beziehungsweise Fermentationswanne geleitet und die Belüftung wurde mit einer Intensität von I50 bis 3OO m-Vh.m Gärvorrichtungsgrxuidflache in Betrieb gesetzt. Das Fett wurde emulgiert, indem es mit der 2- bis 10-fachen Menge der die anorganischen Salze enthaltenden nährlösung vermischt und unter Rühren auf ^O bis 7O⁰C erwärmt wurde. Die in dieser 'weise bereitete Fettemulsion wurde in die Wanne eingebracht und das in dieser enthaltene Nährmediuia wurde danach mit Impfhefe in einer Menge von 10 bis 20%, bezogen auf die Kohlenstoffquelle, geimpft.

üs wurde bei 30 bis 35°C gegoren beziehungsweise fermentiert, wobei der pH-Wert mittels einer 2- bis 10%-igen Ammoniumhydroxydlösung ständig auf 4,5 bis 5 gehalten wurde.

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geändert gemäß Eingabe

eingegangen am AL.l-—t~-—-$* <*)£ \ *Λ

Nach- 10 bis 12 Stunden war die Vermehrung beendet und das Fett völlig verbraucht, das heißt zu Hefe umgesetzt worden.

Das Produkt hatte folgende Zusammensetzung, bezogen auf den Trockengehalt:

Eiweiß
Lipoide
Asche
Vitamine

Thiamin (3^) Riboflavin (B₂) Nicotinsäureamid (PP) [Niacin (PP)]

Pyridoxin (B^) Ergosterin (Provitamin Pp)

mindestens 50%
7%
6%

mindestens 3 mg/100 g mindestens 5 mg/100 g

mindestens 20 mg/100 g mindestens 1,5 mg/100 g

mindestens 3 mg/100 g

Die gebildete Hefe wurde in üblicher Weise mit Hilfe von Zentrifugen vom wäßrigen Medium abgetrennt und durch Trocknung (beispielsweise in einer Trockentrommel oder durch Zerstäubungstrocknung) lagerfähig gemacht.

Beispiel 2

Candida guilliermondii wurde in einem Nährmedium, das als Fett 3% ranziges Schweinefett enthielt, vermehrt.

Die Zusammensetzung des Nährmediums entsprach der des im Beispiel 1 verwendeten mit der einzigen Abweichung, daß die Stickstoffquelle und die Phorphormenge in einer der Energie-

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quelle entsprechenden Menge zugesetzt wurden. Im vorliegenden Fall wurden 0,4-% Harnstoff und 0,45% Superphosphat verwendet.

Die Vermehrung wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise eingeleitet. Nach etwa 9 bis 10 Stunden, als die ^ellenkonzentration einen Wert von 1,2 bis 1,5% erreicht hatte, wurde mit dem kontinuierlichen Betrieb begonnen, bei welchem stündlich 20 bis 25^ der Nährmediums abgezogen wurden und diese Menge fortlaufend ersetzt wurde. Die Zellenkonzentration betrug auch im kontinuierlichen Betrieb 1,2 bis 1

Das abgezogene hefehaltige Nährmedium wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise aufgearbeitet. Die Qualität der erhaltenen Hefe war wie im Beispiel 1 angegeben.

Beispiel

Der Hefestamm Saccharomyces fragilis wurde in einem Nährmedium, welches 2% pflanzliches Fett enthielt, vermehrt.

Das Nährmedium enthielt 1% AmmonixiGisulfat und 0,6% Superphosphat und die Konsentration der restlichen Bestandteile entsprach den im Beispiel 1 angegebenen Konzentrationen, Die Vermehrung wurde wie im Beispiel 1 oder 2 beschrieben vorgenommen, die Temperatur betrug jedoch 37°C.

Das hefehaltige Nährmedium wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen V/eise abgetrennt und der Feststoff wurde getrocknet.

Die durchschnittliche Zusammensetzung des erhaltenen Produktes, bezogen auf den Trockengehalt, war wie folgt:

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Eiweiß
Lipoide
Asche
Vitamine

Thiamin (B^)

Riboflavin (B₂)

Nicotinsäureamid (PP) £Niäcin (PP)]

Pyridoxin (B₆)

Ergosterin
(Provitamin Pp)

etwa 50%

7 bis 9% 4- bis 6%

3 bis 5 mg/100 g 4- bis 5 mg/100 g

25 bis 30 mg/100 g

2 bis 3 mg/100 g

3 bis 5 mg/100 g

Beispiel 4-

Zur Vermehrung wurde eine gemischte Kultur aus dem der Unterfamilie Cryptococcoideae angehörenden Candida utilis und dem den Deuteromycetes angehörenden Geotrichum candidum verwendet.

Das Nährmedium konnte ein beliebiges Fett in einer Menge von 1 bis 3% enthalten und die in den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen Salze wurden in einer der Fettkonzentration entsprechenden Menge zugegeben.

Die Vermehrung wurde mit Candida utilis begonnen. Als im Nährmedium eine intensive Säuerung auftrat, wurde mit Geotrichum candidum geimpft und im übrigen wurde in der bereits beschriebenen Weise in diskontinuierlichem, halbkontinuierlichem oder kontinuierlichem Betrieb gearbeitet.

Das hefehaltige Nährmedium wurde in der in den Beispielen 1 bis 4- beschriebenen Weise aufgearbeitet.

Die Zusammensetzung der erhaltenen biologischen Masse

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entsprach der der nach den vorangehenden Beispielen erhaltenen mit dem Unterschied, daß ihr Eiweißgehalt etwas geringer (um 4-57'O) und ihr Lipoidgehalt größer (10 bis 15%) war als in den vorhergehenden Beispielen.

Beispiel 5

Es wurden 10 bis 20 g nach den Beispielen 1 bis 4- erhaltene Trockenhefe mit 4-0 g geriebenen Kartoffeln, 2 g Salz und 2,5 g Milchpulver vermischt und nach Zugabe von 100 bis 120 car Wasser wurde die Hasse zu einem Teig verknetet. Aus dem Teig wurden Stäbchen geformt und diese wurden gebacken. So wurden Kartoffelklößchen mit erhöhtem Eiweißgehalt erhalten.

Beispiel 6

Ein zur Bereitung von Fleischklößchen beziehungsweise Bulletten geeignetes Hackfleisch wurde mit der gleichen Kenge nach den Beispielen 1 bis 4 hergestelltem Eiweißkonzentrat vermischt. In dieser Weise wurde ein Produkt, dessen Eiweißgehalt um 20% höher war als der gewöhnliche, erhalten.

Beispiel 7

Es wurden je Portion 20 g nach den Beispielen 1 bis 4- erhaltene biologische Masse zu einer Gemüsespeise zugegeben. So wurde ein Gemüsegericht mit erhöhtem Eiweißgehalt erhalten.

Patentansprüche

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Claims

· 233 I ν 32

Patent ans-orüche

Λ.p Verfahren zum Herstellen von zur menschlichen Ernährung und als Viehfutter geeigneten Siweiß/Vitamin-Konzentraten durch Gären eines kohlenstoffhaltigen Nährmediums in einer Gärvorrichtung unter Verwendung von Mikroorganismen, insbesondere Hefen, und gegebenenfalls Bereiten von Nahrungs- und Futtermitteln aus diesen Konzentraten, dadurch gekennzeichnet, daß man vorher angepaßte Mikroorganismen, insbesondere Hefen, in der Gärvorrichtung bei JO bis 40°C in schwach saurem Medium, vorzugsv/eise bei einem pH-Wert von 4 bis 6, bei einer Belüftungsintensität von I50 bis'3OO mVh.m² Gärvorrichtungsgrundflache an einem als Kohlenstoffquelle pflanzliche beziehungsweise tierische Fette sowie anorganische Stoffe enthaltenden Nährmedium vermehrt und die gebildete biologische Masse von der Flüssigkeit abtrennt und gegebenenfalls durch Pressen und/oder Trocknen und/oder Formen zu unmittelbar für die menschliche Ernährung geeigneten Lebensmitteln oder als Viehfutter geeigneten Präparaten verarbeitet, wobei man gegebenenfalls auch andere Nahrungsmittel zumischt.

2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als tierische beziehungsweise pflanzliche Fette bei JO bis 40⁰C mit oder in dem Nährmedium unmittelbar emulgierbare Fette verwendet.

3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als tierische beziehungsweise pflanzliche Fette Schweineschmalz, ranziges Fett, Abfallfette und/oder Talg verwendet.

•'4.) Verfahren ni-ch Anspruch 1 bis 3₅ dadurch gekennzeich-

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net, daß man als zur Vermehrung gelangede Hefe Reinkulturen von den Unterfamilien Saccharomycetoideae beziehungsweise Cryptococcoideae angehörenden Hefen oder Mischungen derselben verwendet.

5·) Verfahren nach Anspruch '1 bis 3i dadurch gekennzeichnet, daß man als zur Vermehrung gelangende Hefe Heinkulturen von den Fungi iinperfecti angehörenden Deuteroinycetes oder Mischungen derselben verwendet.

6.) Verfahren nach Anspruch Λ bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als zur Vermehrimg gelangende Hefe eine Mischung von den Unterfamiiien Saccharomycetoideae, Cryptococcoideae imd "Fungi imperfecti angehörenden Hefen verwendet.

7·) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als anorganische Stoffe anorganische Salze, insbesondere PO₄"⁵-, 30_£μ~²-, Gl"-, Ca⁺^-, K⁺-, Na⁺-, Mg⁺²-, Zn⁺²-, Im⁺²-, Fe⁺²- beziehungsx^eise Cu⁺ -haltige Salze, sov/ie ferner stickstoffhaltige MineralÄ'offe, insbesondere Ammoniumsalze, beziehungsweise Harstoff verwendet.

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