DE222793C

DE222793C -

Info

Publication number: DE222793C
Application number: DE1908222793D
Authority: DE
Filing date: 1908-07-22
Anticipated expiration: 1928-07-23

Description

KAISERLICHES A

PATENTAMT

in WIEN.

Es sind Bremsverfahren für Kraftwagen mit

Viertakt - Explosionskraftmaschinen bekannt geworden, bei denen die Bremswirkung durch ein schwächeres oder stärkeres Drosseln des Auspuffes geregelt wird.

Diese bekannten Regelungsarten, die durch ein in die Auspuffleitung eingeschaltetes Drosselorgan vollführt werden, zeigen den Nachteil, daß der einer bestimmten Einstellung des

to Drosselorgan entsprechende Bremswiderstand erst nach Verlauf mehrerer Arbeitsperioden eintritt.

Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Ubelstand dadurch, daß kein eigenes Regelungsorgan, sondern das Auspuffventil des Zylinders selbst als Drosselorgan für den Auspuff benutzt und dadurch das Vorhandensein eines den unbestimmten Zeitpunkt des Eintrittes der Bremswirkung zur Folge habenden schädlichen Raumes vermieden wird. Der Erfindung gemäß erfolgt die Drosselung des Auspuffes in der Weise, daß die Auspuff ventile der Zylinder andauernd ganz geschlossen oder andauernd um das gleiche Maß mehr oder

weniger offen gehalten werden. ;

Das Maß der Offenhaltung oder die andauernde Schließung der Auspuffventile wird durch den Grad der Verschiebung der Nockenwelle in achsialer Richtung geregelt, so daß die relative Lage der Nockenwelle in bezug auf die Kurbelwelle nie geändert wird. Hierbei sind naturgemäß neben den normalen j Auspuff nocken auf der Welle eigene, kegelstumpfförmige Bremsnocken vorgesehen, in welche die Auspuffnocken allmählich übergehen.

Das Verfahren sowie die Einrichtung zur Ausführung desselben ist an Hand der Zeichnung verständlich gemacht, in welcher A die Kurbelwelle, B das Zahnrad auf der Kurbelwelle, C das Zahnrad auf der Auspuffnockenwelle, D die Lager der Auspuffnockenwelle, E die Auspuffnockenwelle, F den normalen Auspuffnocken, G den zum Erleichtern des Anlassens dienenden Dekompresseurnocken, H den kegelstumpfförmigen Teil des Auspuffnockens oder Bremsnocken und / das Auspuffventil bedeutet.

Zum Anlassen wird die Nockenwelle E derart verschoben, daß die Nocken F und G auf das Auspuffventil / wirken. Nach einer oder mehreren Zündungen wird die Welle E in ihre normale Stellung geschoben, in welcher nur der Nocken F auf das Auspuffventil / wirkt. Soll gebremst werden, so wird die Welle E noch weiter in achsialer Richtung verschoben, so daß das Auspuffventil / während sämtlicher vier Takte um ein von dem Grad der Verschiebung der Welle E abhängiges Maß geöffnet bleibt. Die dadurch bewirkte Drosselung des Auspuffes hat eine Bremsung des Motors zur Folge, deren Grad von dem Grad

der Drosselung des Auspuffes oder der Verschiebung der Welle E abhängt.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Verfahren zum Bremsen von Kraftwagen mit Viertakt-Explosionskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspuffventile andauernd ganz geschlossen oder andauernd um das gleiche Maß mehr oder weniger offen gehalten werden.
2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspuffnocken (F) in der Achsrichtung der Nockenwelle (E) in kegelstumpfartige Teile (H) (die eigentlichen Bremsnocken) übergehen, wobei die breite Basis so hoch wie der höchste Teil der Auspuffnocken, die schmale so niedrig wie der niedrigste Teil der Auspuffnocken ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.