DE2204738C3 - Substituierte Octahydropyrindene, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents

Substituierte Octahydropyrindene, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

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DE2204738C3
DE2204738C3 DE2204738A DE2204738A DE2204738C3 DE 2204738 C3 DE2204738 C3 DE 2204738C3 DE 2204738 A DE2204738 A DE 2204738A DE 2204738 A DE2204738 A DE 2204738A DE 2204738 C3 DE2204738 C3 DE 2204738C3
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Description

in der R einen gegebenenfalls durch ein Halogenatom substituierten Alkylrest mit 1 -4 Kohlenstoffatomen bedeutet und Rj und R2 beide Wasserstoffatome oder das eine die Methylgruppe und das andere ein Wasserstoffatom bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Octahydropyrinden der allgemeinen Formel II
(H)
in der Ri und R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, entweder a) mit einem Thiokohlensäurehalogenid der allgemeinen Formel III
Hai —C—S-R
Il
ο
(III)
R-SH
(IV)
R-Y
(V)
Die Erfindung betrifft substituierte Octahydropyrindene, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie deren Verwendung als herbizide Wirkstoffe zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern und somit den Gegenstand der Ansprüche.
in der Hai ein Chlor- oder Bromatom bedeutet und R die vorstehend genannte Bedeutung hat oder b) mit der Bildungskomponente eines Thiokohlensäurehalogenids der allgemeinen Formel IH, nämlich Phosgen und dem Alkalimetallsalz eines Mercaptans der allgemeinen Formel IV
ία der R die vorstehend angegebene Bedeutung hat, oder c) mit Kohlenstoffoxysulfid und einem Alkylierungsmittel der allgemeinen Formel V
in der Y ein Halogenatom, einen Alkoxysulfonyloxy- oder Arylsulfonyloxyrest bedeutet und R die vorstehend angegebene Bedeutung hat, umsetzt.
3. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 als Herbizide bei der Bekämpfung von Unkräutern.
Der Ausdruck »Octahydropyrindene« wird hier und im folgenden für substituierte 2-Azabicyclo[4.3.0] decane (Octahydro-1 -pyrindene) gebraucht.
Es ist ratsam, die Umsetzungen in einem gegenüber den'Reaktionsteilnehmern inerten Lösungs- und/oder Verdünnungsmittel durchzuführen. Die Art des zu verwendenden Verteilungsmittels wird weitgehend von dem in die Reaktion eingesetzten säurebindenden Mittel bestimmt. Werden organische Basen, wie tertiäre Amine, eingesetzt, so ist es ratsam, auch organische Lösungsmittel zu verwenden. Bei anorganischen Basen sind Wasser und wäßrige Gemische von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln geeignet. Im allgemeinen können folgende tertiäre Amine als säurebindende Mittel dienen: Pyridin und Pyridinbasen, Triäthylamin oder Triäthylendiamin; ebenso kann das jeweilige Octahydropyrinden der allgemeinen Formel II, im Überschuß in die Reaktion eingesetzt, als säurebindendes Mittel dienen. Als anorganische Basen kommen die Hydroxide und Carbonate der Alkali- und Erdalkalimetalle, in erster Linie Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, ferner die Hydroxide und Carbonate des Lithiums, Bariums, Strontiums, Magnesiums sowie quaternäre Ammonium-Verbindungen, die in Gegenwart von Wasser als Basen reagieren, beispielsweise Tetramethylammoniumhydroxid, in Betracht.
Als Lösungsmittel können verwendet werden: aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe und Halogenkohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylole, Petroiäther, Chlorbenzol, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Äther und ätherartige Lösungsmittel, wie Dialkyläther, Tetrahydrofuran; als mit Wasser mischbare Lösungsmittel kommen in Betracht: Alkenole oder Ketone.
Bei der Umsetzung eines Octahydropyrindens der allgemeinen Formel II mit Phosgen und einem Alkalimetallsalz eines Mercaptans kann das als Zwischenprodukt erhaltene Octahydropyrinden-1-carbonyl-halogenid ohue weitere Reinigung mit einem Alkalimetallsalz eines Mercaptans der allgemeinen Formel IV umgesetzt werden.
Für die Herstellung der neuen substituierten Octahydropyrindene der allgemeinen Formel I wird indessen ein Verfahren bevorzugt, bei dem man ein Octahydropyrinden der allgemeinen Formel II in Gegenwart eines säurebindenden Mittels mit Kohlenstoffoxysulfid (COS) und anschließend mit einem Alkylierungsmittel umsetzt. Als säurebindende Mitte! kommen die oben aufgeführten Basen, vorzugsweise Alkalimetallhydroxide, in Betracht. Als Alkylierungsmittel £ind in erster Linie Alkylhalogenide, ferner Dialkylschwefelsäureester und Alkylester von Toluolsulfonsäuren geeignet.
Die beschriebenen erfindungsgemäßen Umsetzungen eines Octahydropyrindens der allgemeinen Formel II zu Verbindungen der allgemeinen Formel HI werden bei Temperaturen von -20 bis +100"C, vorzugsweise zwischen 0 und + 30° C durchgeführt.
Die Octahydropyrindene der allgemeinen Formel II sind bekannt [siehe H. L. Lochte and A. G. Pittmann in J. Am. Chem. Soc. 82,469 (I960)].
Die substituierten Octahydropyrindene der allgemeinen Formel I besitzen ausgezeichnete herbizide und pflanzenregulatorische, einige von ihnen auch fungizide Eigenschaften. Die herbizid wirksamen Derivate sind z. T. als allgemeine Herbizide und z. T. zur Bekämpfung von Umkräutern und Ungräsern in Getreide mit Einschluß von Mais, ferner in Soja, Baumwolle,
Zuckerrüben und Reiskuliuren (Wasser- und Trockenreiskulturen) geeignet.
Von diesen Wirkstoffen werden in Reiskulturen schwer bekämpfbare Unkrautarten erfaßt: zum Beispiel in Wasserreiskulturen Echinochloa sp., Eleocharis sp., Monochoria, Sagittaria., Panicum sp., Cyperaceen, Rotala, Lindernia, Vandellia, Paspalum sp.; in Trockenreiskulturen ebenfalls Echinochloa sp., Digitaria sp.. Brachiaria sp., Sida sp., Cyperaceen, Acanthosperum sp. Da die Wirkstoffe die unerwünschten Pflanzen allmählich abtöten und somit die Sauerstoffbilanz und das biologische Gleichgewicht nicht kraß beeinträchtigen, sind sie füi die Anwendung in Wasserreiskulturen sehr gut geeignet. Außerdem besitzen die Wirkstoffe ein breites Wirkungsspektrum gegen verschiedenartige Wasserunkräuter, z. B. gegen emerse Pflanzen, Wasserpflanzen mit und ohne Schwimmblätter, submerse Pflanzen, Algen.
Das breite Wirkungsspektrum der neuen substituierten Octahydropyrindene der allgemeinen Formel I erlaubt es, sie auch zu der wichtigen Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern auf dem die Nutzpflanzenkulturen umgebenden Gebiet, wie Gräber, Kanalbetten oder Dämmen, einzusetzen. Von diesen Wirkstoffen werden nur die genannten, in Nutzpflanzenkulturen vorkommenden Ungräser, sondern auch andere grasartige und breitblättrige Unkräuter vernichtet. Die Wirkstoffe können bei der Vorbereitung der Anbauflächen und nach dem Auflaufen der Kulturpflanzen zur Vernichtung eines bereits aufgelaufenen Unkrautbestandes verwendet werden. Die Aufwandmengen sind verschieden und vom Applikationszeitpunkt abhängig, sie liegen zwischen 0,25 und 6, vorzugsweise 0,5 und 2 kg Wirkstoff pro Hektar, bei Applikation vor dem Auflaufen der Pflanzen. Aufwandmengen von 10 bis 30 kg Wirkstoff pro Hektar können für eine totale Vernichtung des gesamten Unkrautbestandes, beispielsweise auf dem Kulturland benachbarten Brachland, angewendet werden. ·
Substituierte Octahydropyrindene der allgemeinen Forme) I sind bisher nicht beschrieben worden. In der amerikanischen Patentschrift Nr. 33 44 134 werden zwar herbizide Azabicycloß^J-nonanthiolcarbamate beschrieben, ihre Wirkung auf Ungräser ist jedoch bei guter Selektivität in Kulturpflanzen gering und zweikeimblättrige Unkräuter werden nicht geschädigt. Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe der allgemeinen Formel I zeigen eine weit bessere Wirksamkeit gegen Ungräser und weisen ein breiteres Wirkungsspektrum gegenüber zweikeimblättrigen Unkräutern auf. Einige sind bei guter Verträglichkeit gegenüber Getreide, besonders Mais und Weizen, ferner Soja, Zuckerrüben und Baumwolle selbst bei sehr niederen Aufwandmengen gegen eine Vielzahl von grasartigen Unkräutern herbizid wirksam, gegen die die genannten Vergleichsverbindungen keine oder nur ungenügende Wirkung zeigen.
Einige der neuen substituierten Octahydropyrindene der allgemeinen Formel I besitzen bereits in geringen Konzentrationen unterhalb der Aufwandmengen für herbizide Wirkung eine ausgezeichnete fungizide Wirkung auf phytopathogene Pilze. So werden beispielsweise echte Mehltaupilze, wie Gurkenmehltau (Erysiphe cichoriacearum), Apfelmehltau (Podosphaera Ieucotricha), Rosenmehltau (Sphaerotheca pannosa), Weizenmehltau (Ersiphe graminis) sowie falsche Mehltaupilze, wie der Erreger der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel (Phytophthora infestans), der falsche Rebenmehltau (Plasmophora viiicola), ferner Blaiiflekkenerreger wie die Erreger der Dörrfleckenkrankheit der Tomate (Alternaria solani), der Blattfleckenkrankheit des Sellerie (Septoria spicola) und Rostpilze, wie Bohnenrost (Uromyces appendiculatus), ferner der schwei bekämpfbare Grauschimmel (Botrytis cinerea), bei Anwendung der neuen Wirkstoffe abgetötet beziehungsweise in ihrem Wachstum gehemmt. Die Verbindungen besitzen neben einer hervorragenden
to Dauerwirkung auch eine gute curative Wirkung, wodurch bereits in Pflanzengewebe eingedrungene Pilze nach Anwendung der neuen Verbindungen abgetötet werden.
Die beanspruchten Verbindungen sind für Warmblü-
ter praktisch untoxisch. Für die Verbindung l-(ÄthylthiocarbonyI)-4-methyl-octahydropyrinden (No. 13) ist die DLiop.o. Ratte von 1700 mg/kg ermittelt worden.
Zur Herstellung von herbiziden Mitteln werden die Wirkstoffe mit geeigneten Trägerstoffen und/oder Verteilungsmitteln vermischt.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellungsverfahren der neuen substituierten Octahydropyrindene der allgemeinen Formel L Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
Mau löst 188 g Octahydro-1-pyrinden in 1000 ml Diäthyläther und unterschichtet dieses mit einer Lösung von 84 g Jialiumhydroxid in 500 ml Wasser. Zu der Mischung tropft man unter starkem Rühren und Kühlen (5-10°) 187 g Chlorthioameisensäure-S-äthylester. Nach beendeter Reaktion rührt man noch 30 Minuten weiter, trennt dann die Phasen, wäscht die organische Phase mit Wasser neutral, trocknet und verdampft den Äther im Vakuum. Das zurückbleibende Öl wird im Vakuum destilliert. Man erhält 281 g l-(Äthylthio-carbonyl)-octahyd:-o-l-pyrinden als farbloses Öl vom Siedepunkt 1 Cg -112° /0.4 Torr. [Verbindung Nr. 1 ]
Beispiel 2
Setzt man, wie im Beispiel 1 beschrieben, 40,5 g Octahydro-1-pyrinden in 200 ml Petroläther und 13 g Natriumhydroxid in 100 ml Wasser mit 32 g Phosgen unter Rühren und Kühlen auf - 5° bei 0° um, so erhält man nach Aufarbeiten der organischen Phase das Octahydro-l-pyrinden-N-carboxychlorid. Die Umsetzung dieses Zwischenproduktes in Petroläther mit einer
so wäßrigen Lösung von 27 g Natriumäthyl-mercaptid liefert nach dem Aufarbeiten der organischen Phase 55 g farbloses Öl, dessen physikalische Konstanten mit denen aus Beispiel 1 übereinstimmen.
Beispiel 3
Zu einer Lösung von 16 g Octahydro-1-pyrinden und 13 g Triäthylamin in 200 ml Benzol tropft man unter Rühren und Kühlen langsam 17,7 g Chlorthioameisensäure-S-n-propylester. Nach beendeter Reaktion rührt man noch 3 Stunden bei Raumtemperatur, trennt die Reaktionslösung vom ausgefallenen Triätnylammoniumchiorid durch Filtrieren und verdampft das Benzol im Vakuum. Das resultierende gelbliche Öl wird im Vakuum destilliert. Man erhält 22 g l-(n-Propyhhio-carbonyl)-octahydro-1-pyrinden als farbloses öl vom Siedepunkt 100-110"/0.01-0.02 Torr [Verbindung Nr. 2].
Beispiel 4
In eine Lösung von 25 g Octahydro- 1-pyrinden und 8 g Natriumhydroxid in 400 ml 5O°/oigem wäßrigen Äthanol leitet man bei 0 — 5° I2,2g '<ohlenoxysulfid unter langsamem Rühren ein. Eine halbe Stunde nach Beendigung der Reaktion tropft man rasch 27,5 g n-Butylbromid zu und rührt 5 Stunden bei 25° weiter. Man entfernt den Alkohol im Vakuum und nimmt das gebildete Öl in Methylenchlorid auf. Nach dem Trocknen und Abdestillieren des Lösungsmittels destil-
Tubelle I
10 lierl man das gelbliche öi im V.jkuum. Man erhall 27 g l-(n-Butylthio-carbonyl) octahydro-1-pyrinden als farbloses Öl vom Siedepunct 125-128°/0.1 Torr [Verbindung Nr. 3].
Nach den in diesen Beispielen beschriebenen Methoden werden unter Verwendung der entsprechenden Mengen Octahydropyrinden und Thiokohlensäurehalogenid der allgemeinen Formel II die in der folgenden Tabelle I aufgeführten Verbindungen der allgemeinen Formel I hergestellt:
Beispiel
Nr.
Verbindungen Schmel/punk l/Siedepunkt Brechungsindex
5
6
7
8
9
10
II
12
!3
14
l-(Methylthio-carbonyi)-oclahydro-l-pyrindf!n
I-(!sopropylthio-carbonyl)-ocialiydro-I-pyrinden
Hsec.Butylthio-carbonyO-octahydro-l-pyrinden
!-(tert.Butylthio-carbonyO-octahydro-l-py rinden
l-(2-Chloräthylthio-carbonyl)-octahydro-
I-pyrinden
!-(S-Chlorpropyllhio-carbonylJ-octahydro-1-pyrinden
I-CÄthylthio-carbonyO-S-meihyl-octahydro-I-pyrinden
!-(n-Propylthio-carbonyO-S-methyl-octahydro-1-pyrinden
!-(Äthylthio-carbonylM-methyl-octahydro-1-pyrinden
Hlsopropylthio-carbonyO^-methyl-octahydro-1-pyrinden 94°/0,1 Torr
ΙΟΟΎΟ,Ι Torr
: 15-118°/0,5 Torr 110°/0,5Torr
125-135°/0,03 Torr
I70-I80°/0,0l Torr 94°/0,12 Torr
107°/0,17 To π-115-118°/0,07 Torr 96-100°/0,l Torr
Die herbizide Wirkung der neuen Verbindungen wird durch folgende Versuche verdeutlicht
I. Vorauflauf-Versuch
Der Wirkstoff wird als 100/oiges Pulverkonzentrat in einer Konzentration von 16 kg Aktivsubstanz pro ha in Erde eingearbeitet. Die so vorbereitete Erde wird in Saatschalen eingefüllt, worin folgende Testpflanzen eingesät wurden:
Hirse (Setaria italica), Senf (Sinapis alba), Hafer (Avena sativa), Raygras (Lolium perenne) und Wicke (Vicia sativa).
Tabelle II
Die Schalen wurden dann im Gewächshaus bei 20-24° C und 70% relativer Luftfeuchtigkeit unter Tageslicht gehalten.
Die Auswertung des Versuches erfolgt nach 20 Tagen und die Beurteilung nach dem 9er Index.
9 = Pflanzen unbeschädigt = Kontrolle
1 = Pflanzen abgestorben
8-2 = Zwischenstufen der Schädigung — = nicht geprüft
Wirksubstanz Hirse Senf Hafer Raygras V/icke
Beispiel Nr. (Setaria /talica) (Sinapis alba) (Avena sativa) (Lolium perenne) (Vicia sativa)
. 1 1 2 1 1 2
2 1 2 1 1 2
3 2 6 2 1 -
6 I 5 ] 1 -
11 1 3 1 1 -
12 1 2 2 I _
Das 10%ige Pulver-Konzentrat hat die folgende Zusammensetzung. 10 Teile Wirkstoff, 0,6 Teile dibutyl-naphthalinsulfonsaures Natrium, 1 Teil NaphthalinsuIfonsäure-Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensat (3:2:1), 10 Teile Natrium-Aluminium-Silikat und 78,4 Teile Kaolin.
11. Selektiv-Vorauflauf-Versuch
mit eingesäten Testpflanzen
Unmittelbar nach der Einsaat der Testpflanzen in Saatschalen werden die Wirkstoffe als wäßrige Suspension, erhalten aus einem 25%igen Spritzpulver, auf die Erdoberfläche appliziert. Dann werden die Saatschalen bei 22 -25° C und 50-70% relativer Luftfeuchtigkeit unter Tageslicht gehalten.
Die Auswertung erfolgt nach 28 Tagen nach dem oben angegebenen 9er Index.
Als Testpfianzen wurden eingesät:
Nutzpflanzen:
Weizen (Triticum vulgäre)
Soja (Glycine max.)
Baumwolle (Gossypium hirsutüm) Mais (Zea mays) Reis (Oryzasativa) Zuckerrüben (Beta vulgaris) Unkräuter:
Echinochloa crus galli
a) trocken
b) in Wasser ίο Poa trivialis
Alopecurus myosuroides ibigharia sangüinalis Ämaranthus spez. ■Loliurn multifiorum is Setaria italica
I1-, Tabelle III - Selektivversuche Pflanzen nach 4 Wochen Soja eingesäten Pflanzen nach 4 Wochen Baumwolle Unkräuter/Ungrä'ser 1 Poa
trivialis
Alopecurus Digitaria Alope
curus
Amaran-
thus
Lolium
mullill.
Solaria
ital.
O N)
N)
O
I
j
Zustand der eingesäten Kulturpflanzen 7 Konz. Kulturpflanzen CTv Echinochloa cms galli
trocken in V'nsser
1 1 2 1 1 1 1
> Wirksubstanz Konz. Weizen 7 ' kg/ha Weizen Soja Baum
wolle
7 1 2 1 2 1 3 2 2 U)
£ Beispiel Nr. kg/ha - 7 9 1 2 1 3 8 5 2 2 <■
i 1 4 - 8 4 2 2 1 1 2 2 1 2
2 - 8 9 1 6 1 2 3 3 1 2
I 1 8 8 9 1 2 3 7 5 3 2 3
I 2 4 8 - 7 7 2 1 2 1 1 1 1
ι 2 CTn - 8 2 5 1 2 2 2 1 2
1 1 9 1 9
Tabelle III (Fortsetzung) - Selektivversuche
9 2 1 6 4 4 1 3
t. 3 4 9 Zustand der 2
ί 2 Wirksubstanz Zucker
rüben
Unkräuter/Ungräser
I Nr. Mais Wasser
reis
Echinochloa crus galli Poa
trocken in Wasser trivialis
Digitaria Amaran-
thus
Lolium Setaria
I Trocken
reis
}
k
ι
4 9 3 7 8 9 1 1 1 ' 2 1 1 I 1
2 CTv 8 9 8 - - 9 2 1 1 2 1 3 2 2
1 CTv 8 9 9 - - 9 2 1 1 6 2 7 2 6
4 5 8 7 9 3 3 8 2 1 3 2 1 3 4 1
2 7 8 8 9 On 8 8 2 2 3 3 2 3 5 2
1 8 9 9 9 7 9 8 2 2 4 - 6 7 4 8 4
4 8 8 7 9 CTn 9 9 2 2 3 - 2 1 3 2
2 9 9 8 9 9 9 9 2 2 3 - 2 3 3 2
1 9 9 9 9 9 9 9 2 2 3 - 2 3 2 2
4- 9 9 9 - - - - 3 1 4 6 2 4 3 3
2 9 9 9 - - - - 6 7 8 6 3 6 9 4
1 CTv 9 9 _ _ 7 9 9 9 9 9 9 9
A = 3-(Äthylthio-carbonyl)-3-azabicyclo-[3.2.2.]-nonan (bekannt aus der US-Patentschrift 33 44 134)
III. Die folgenden Versuche zeigen den
hemmenden Einfluß auf das Längenwachstum
verschiedener Pflanzenarten:
a) Anwendung auf Gräser
Eine Rasenmischung, bestehend aus Lolium perenne (20%), Poa pratensis (23%), Agrostis tenuis (10%) und Festuca rubra (47%), wird 4 Monate lang in Saatschalen kultiviert und einmal wöchentlich geschnitten. Den ./frisch geschnittenen ca. 1,5 cm hohen Rasen behandelt man dann mit wäßrigen oder wäßrig-acetonischen Wirkstofflösungen. Anschließend wird der Rasen bei 25°, 65% relativer Luftfeuchtigkeit unter 15 000 Lux
Tabelle IV
12
gehalten. 4 Wochen nach Applikation der Wirkstoffe wird das Längenwachstum bonitiert.
In der folgenden Tabelle ist die durch den Wirkstoff bei verschiedenen Aufwandmengen hervorgerufene ■3 Verminderung des Längenwachstums gemäß dem folgenden Bonitierungsschlüssel angegeben:
6 = keine Wirkung, wie unbehandelter Rasen
5 = ca. 15% Hemmung des Längenwachstums
lü 4 = ca. 35% Hemmung des Längenwachstums
3 = ca. 50% Hemmung des Längenwachstums
1 = maximale Hemmung
C = Blätter dunkler grün als Kontrolle
M = leichte Randnekrose der Blätter
Wirksubstanz
Beispiel Nr.
Lolium perenne Poa pratensis
Agrostis tenuis Festuca rubra
4C
4C
4C 4C
4
4C
b) Anwendung auf Getreidearten
Verschiedene Getreidearten, Sommerweizen, Roggen und Hafer werden in Saatschalen kultiviert. Wenn die Pflanzen das 2-Blattstadium erreicht haben, werden sie
a) mit einer wäßrigen oder wäßrig-acetonischen 0,5%igen resp. 0,l%igen Wirksfofflösung tropfnaß besprüht und anschließend in einer Klimakammer bei 25°, 65%iger relativer Luftfeuchtigkeit unter 15 000 Lux gehalten. Nach 21 Tagen wird die Verminderung des
Tabelle V
Längenwachstums der Pflanzen durch Messung der Zwischenknoten-Abstände (Internodien-Abstände) festgestellt,
b) mit einer wäßrigen oder wäßrig-acetonischen Brühe in der angegebenen Wirkstoffkonzentration derart gegossen, daß der oberirdische Teil der Pflanzen unberührt bleibt. Anschließend werden die Pflanzen in der Klimakammer unter den obigen Bedingungen weitergezüchtet. 4 V/ochen nach Applikation wird das Längenwachstum festgestellt und in gleicher Weise wie unter a) bonitiert.
Wirksubstanz Konzentration Sommerweizen Roggen a) Blatt-Applikation 3 N 3 Hafer
Verb. Nr. % 3 3 4
3 b) Boden-Applikation
2 0,5 5 3
0,1 5 3
I 0,5 3
0,1 3

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Substituierte Octahydropyrindene der allgemeinen Formel I
α>'
(D
C—S —R
Il
ο
DE2204738A 1971-02-02 1972-02-01 Substituierte Octahydropyrindene, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung Expired DE2204738C3 (de)

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DE2204738B2 DE2204738B2 (de) 1981-08-06
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