DE2130906C2 - Blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
Blockiergeschützte FahrzeugbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine blockiergeschützle Fahrzeugbremsanlage
mit einer Korrekturvorrichtung zur Berichtigung der Druckanstiegsgeschwindigkeit und
des Betriebsansprechwertes eines Blockierreglers, mit einem Drosselglied in der Druckversorgungsleitung der
Fahrzeugbremse, einem normalerweise geöffneten, das Drosselglied überbrückenden Elektroventil und mit
einer Elektronikschaltung, die in Abhängigkeit von einem vorbestimmten Wert einer sich als Funktion der
Radverzögerung ändernden, an einem Potentiometer abgenommenen Spannung während des Bremsvorgangs
eine Folge einzelner eine Druckentlastung bewirkender Trennsignale erzeugt.
Es ist bekannt (DE-AS 11 66 012), einen unterschiedlichen
Druckaufbau zu erzielen, wobei ein Elektroventil einmal eine gedrosselte einmal eine normale Drucksteigerung
zuläßt. Der gedrosselte Druckaufbau ist vom dynamischen Verhalten des überwachten Fahrzeugrades
abhängig. Das Wiederanlegen der Bremse erfolgt in Stufen, wobei zunächst nur ein gedrosselter Druckaufbau
zugelassen wird.
Dagegen geht die Erfindung von einer Fahrzeugbremsanlage aus, bei der in die zum Radbremszylinder
führende Druckleitung ein DrosseSglied vorgesehen ist,
das die Druckanstiegsgeschwindigkeit verringert, so daß die Bremswirkung mit der Fahrbahn-Radhaftung
übereinstimmt. Während des Bremsvorgangs erfolgt dann zuerst jeweils der Druckaufbau über das
Drosselglied, worauf eine Trennperiode erfolgt, während der der Radbremszylinder von der Druckquelle
mittels eines Elektroventils getrennt wird, so daß die Bremse teilentlüftet wird. Anschließend erfolgt eine
Druckerhöhung von dem verringerten Druckpegel aus, worauf erneut eine Trennperiode folgt, was sich
fortsetzt, bis das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist.
Die Elektroventile zur Steuerung des Druckanstieges
und der Trennperiode werden von Signalen des Blockierreglers betätigt, die vorgegebene Verzögerungs-
und Beschleunigungswerte darstellen, wie sie aus den ermittelten Werten der Raddrehzahl abgeleitet
werden.
Die verzögerte Druckanstiegsgeschwindigkeit durch das Drosselglied beim Einleiten eines Bremsvorganges
widerspricht jedoch der Forderung, daß nach Betätigen des Bremspedals die Bremse möglichst schnell wirksam
werden soll. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß man zu Beginn des Bremsvorgangs das Drosselglied durch
Öffnen einer Bypassleitung überbrückt, so daß sich über die Bypassleitung ein steiler Druckanstieg ergibt. Die
hohe Druckanstiegsgeschwindigkeit führt jedoch zu sehr hohen Drücken, bei denen das Fahrzeugrad selbst
bei guter Fahrbahn-Radhaftung blockieren würde.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, eine Korrekturvorrichtung vorzusehen,
die auf die Druckanstiegsgeschwindigkeit während der Anfangsphase des Bremsvorgangs einwirkt und ferner
das die Trennperiode auslösende Signal berichtigt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine einen Teil des Potentiometers der Elektronikschaltung
überbrückende Schaltanordnung vorgesehen ist, die beim Niederdrücken des Bremspedals in den
leitfähigen Schaltzustand gelang,, wodurch der das Auftreten des ersten Trennsignals bestimmende Spannungswert
geändert wird, und daß beim Auftreten des ersten Trennsignals das Elektroventil in die Schließlage
und die Schaltanordnung in den nicht leitfähigen Schaltzustand umschaltbar ist.
Beim Betätigen des Bremspedals wird somit die am Potentiometer abgenommene Spannung zum Erzeugen
des Trennsignals im Blockierregler so verändert, daß das Trennsignal früher auftritt und sofort das Elektroventil
in der Bypassleitung schließt, so daß ein zu hoher Druckanstieg vermieden wird. Die Drosselwirkung
setzt also früher ein.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte schematische Darstellung einer Fahrzeugbremsanlage mit der Korrekturvorrichtung;
Fig.2 ein Schaltbild der Elektronikschaltung der KorrekturYorrichtung.
Fig. I zeigt in vereinfachter Form die schematische
Darstellung einer Fahrzeugbremsanlage, bei der ein Blockierregler SEeine Korrekturvorrichtung enthält. In
der schematischen Darstellung ist ein Hauptbremszylinder mit MCund eine Fahrzeugbremse mit Fbezeichnet.
Beim Niederdrücken des Bremspedals P wird der Strömungsmitteldruck des Hauptbremszylinders MC
über ein Drosselglied / und ein normalerweise geöffnetes Elektroventil EVi an die Bremse F
übertragen. Der Strömungsmitteldruck wird ferner über ein normalerweise geöffnetes Elektroventil EV2
weitergeleitet, das das Drosselglied / überbrückt Wahlweise kann das Elektroventil EV2 auch die aus
dem Drosselglied / und dem Elektroventil EVi bestehende Anordnung überbrücken, wie dies in F i g. 1
in gestrichelten Linien gezeigt ist
Da das Elektroventil EV2 bezüglich des Drosselgliedes/einen
Bypass-Zweig bildet, baut sich der Druck in der Bremse F rasch auf. Eine (lediglich teilweise
gezeigte) Elektroniksclialtung SE, die durch Signale, die
die Drehgeschwindigkeit der Fahrzeugräder darstellen, gesteuert ist, erzeugt jedoch ein Trennsignal »i«, das der
Magnetwicklung des Elektroventils EVl zugeführt wird, um das Schließen dieses Elektroventils zu
bewirken und dadurch die Bremse F von der Druckmittelquelle zu trennen. Das Trennsignal »i«
erregt gleichzeitig die Wicklung des Elektroventils EV2 und schließt dieses.
Das Trennsignal »i« ist ein Impuls, der durch eine
nicht gezeigte Schwellwertstufe in Abhängigkeit von einer an einem Potentiometer Rh abgenommenen
Schwellwertspannung erzeugt wird, wobei dieses Potentiometer derart eingestellt ist, daß die Schwellwertspannung
abgegeben wird, wenn das Fahrzeugrad eine vorgegebene Verzögerung erreicht
Zu Beginn der Bremstrennperiode wird im allgemeinen ein Bremsentlastungsabschnitt vorgesehen. Dies
wird mittels eines Elektroventils EV3 erreicht, das zeitweilig geöffnet wird, damit der Bremsdruck auf
einen geringeren Wert abfallen kann, der bis zum Ende der Trennperiode im wesentlichen konstant bleibt. Das
Ende der Trennperiode ist erreicht, wenn die Radgeschwindigkeit aufhört abzufallen und zu steigen beginnt.
Ein neuer Zyklus, der ebenfalls aus einer Druckanstiegsperiode und einer Bremstrennperiode, während der der
Druck auf einen niedrigeren Wert verringert wird, besteht wird anschließend eingeleitet, und ähnliche
Zyklen werJen periodisch wiederholt, bis das Fahrzeug normalerweise anhält
Die Korrekturvorrichtung wirkt auf das Elektroventil EV2 und die schematisch in Fig. 1 gezeigte elektrische
Schaltung.
Diese elektrische Schaltung enthält einen pedalbetätigten Schalter £ Der Schalter E ist beim Niederdrükken
des Bremspedals P geschlossen, um eine erste Schaltanordnung /1 zu schließen, die einen Teil des
Potentiometers Rh kurzschließt. Der Steuerkreis der Schaltanordnung /1 wird durch eine zweite Schaltanordnung
/2 kurzgeschlossen, deren Steuerkreis durch die an der Wicklung des Elektroventils EV2 anliegende
Spannung eingeschaltet wird. Wie oben erwähnt wurde, wird die Betätigung des Elektroventils EV2 zu Beginn
der Trennperiode durch den Trennimpuls »i« ausgelöst. Dies läßt sich wie folgt erreichen: Der Impuls »i« lädt
einen Kondensator C, und beim Entladen des Kondensators wird die Wicklung des Elektroventilr, EV2 über den
Verstärker A erregt. Die Kapazität des Kondensators C ist so gewählt, daß das Elektroventil während einer
Zeitdauer geschlossen bleibt, die länger ist, als das Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Trennperioden.
Während des Betriebs der Korrekturvorrichtung werden folgende Ergebnisse erreicht:
— Das Elektroventil EVl bleibt vom Auslösen des Trennsignals bis zu.n Ende des Bremsvorgangs in
der Schließlage; daher ist der durch dieses Elektroventil gebildete Bypass-Zweig lediglich
vom Augenblick des Niederdrückens dss Bremspedals bis zu dem Moment wirksam, in dem das
Trennsignal auftritt,
— Das Potentiometer Rh wird vom Augenblick des Niederdrückens des Bremspedals bis zu dem
Moment in dem das Trennsignal auftritt, teilweise kurzgeschlossen, so daß die das Trennsignal
ίο bestimmende Schwellwertspannung auf einen vorbestimmten
Wert eingestellt werden kann, der sich von denjenigen Werten unterscheidet die durch die
Bremscharakteristik des Fahrzeugs gegeben sind. Es ist bekannt, daß das Drosselglied /dazu dient die
Druckanstiegsgeschwindigkeit zu verringern, jedoch ist es zweckmäßig, daß der Druckanstieg zu Beginn des
Bremsvorganges rasch erfolgt.
Die Wirkung des Drosselgliedea / wird vor Beginn der Trennperiode durch das Elektroventil EV2
aufgehoben, und hierdurch läßt sich eine hohe Druckanstiegsgeschwindigkeit errr';hen. Da jedoch das
Potentiometer Rh während dieser Arifangsphase des
Bremsvorgangs teilweise kurzgeschlossen ist, setzt die Trennperiode ein, bevor der Druck einen Wert erreicht
hat bei dem unvermeidbar ein Blockieren des Fahrzeugrades auftreten würde. Infolgedessen wird das
Einrücken der Bremsen rasch und mit gutem Wirkungsgrad durchgeführt
Falls die Rad-Fahrbahnhaftung gut ist wird der Blockierregler nicht tätig und das Fahrzeug hält auf
normale Weise an.
Falls andererseits die Haftung so gering ist, daß der Blockierregler anspricht, kommt das Fahrzeug aufgrund
eines herkömmlichen Blockierregel-Bremsvorganges zum Halten, der aus einer Folge von Perioden, in denen
die Bremse von der Druckmittelversorgung getrennt und der Bremsdruck teilweise abgebaut wird, und von
Perioden, in denen der Druck wieder hergestellt und von dem verringerten Druckpegel erhöht wird, besteht.
Das Drosselglied /steuert die Geschwindigkeit mit der der Druck im Anschluß an die erste Trennperiode
ar.ateigt.
Das Elektroventil EV2 muß nicht über ein rasches Ansprechverhalten verfügen, da dieses Elektroventil
lediglich einmal während jedes Bremsvorganges betätigt wird. Außerdem verringert die Korrekturvorrichtung
den Gesamtdruckabfall in der Bremsanlage.
Fig. 2 zeigt ein detailliertes Schaltbild der in vereinfachter Form in F i g. 1 gezeigten Elektronikschaltung.
In beiden Figuren werden zur Kennzeichnung gleicher Bauteile die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
Beim Schließen des pedalbetätigten Schalters E wird der positive Pol + einer Spannungsquelle über die
Widerstände R 1, R 2 mit der Basis eines Transistors /1
verbunden. Die Emitter-Kollektorstrecke des Transistors /1 liegt an einem Teil des Potenliometers Rh a:i,
um diesen Teil kurzzuschließen, wenn der Transistor vom nicht-leitfähigen Zustand in den leitfähigen
Zustand umgeschaltet wird.
Nach Beginn des Blockierregelvorganges lädt der
erste erzeugte Trennimpuls Morden Kondensator Cund
bringt einen Transistor 7*1 ebenso wie die Transistoren T2, T3 und T4 in den leitfähigen Zustand. Die aus den
Transistoren Ti bis T4, der Diode D2 und den
Widerständen R 3 bis R 6 bestehende Schaltung bildet
einen Verstärker, der die Wicklung des Elektroventils EV2 erregt Die Diode D 2 ist ein Sicherheitsglied, das
verhindert, daß der Transistor Γ3 zur falschen Zeit in
den leitfähigen Zustand umschaltet. Eine vor dem Kondensator Cliegende Diode D1 verhindert, daß der
Entladestrom des Kondensators stromaufwärts fließt. Die Kapazität des Kondensators C ist so gewählt, daß
sie ausreicht, das Elektroventil zwischen zwei aufeinanderfolgenden Trennimpulsen in der Betätigungslage zu
halten.
Die Schaltung enthält ferner einen Transistor /2, dessen Emitter-Kollektorstrecke zwischen Masse und
dem Verbindungspunkt der Widerstände Ri, R 2 und
dessen Basis über einen Widerstand R 7 am Emitter des Transistors 7" 4 liegt. Der Transistor /2 schaltet
gleichzeitig mit den Transistoren Ti bis Γ4 in den leitfähigen Zustand und schließt somit die Basis-Emitterstrecke des Transistors /1 kurz und stellt diesen
Transistor in den nicht-leitfähigen Zustand zurück, wenn das Elektroventil EV2 in die Schließlage gebracht wird.
Es ist ersichtlich, daß die Betriebsweise der in Fig. 2
gezeigten Schaltung die gleiche wie die der in Fig. 1
gezeigten Schaltung ist.
Claims (3)
1. Blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage mit einer Korrekturvorrichtung zur Berichtigung der
Druckanstiegsgeschwindigkeit und des Betriebsansprechwertes eines Blockierreglers, mit einem
Drosselglied in der Druckversorgungsleitung der Fahrzeugbremsen, einem normalerweise geöffneten,
das Drosselglied überbrückenden Elektroventil und mit einer Elektronikschaltung, die in Abhängigkeit
von einem vorbestimmten Wert einer sich als Funktion der Radverzögerung ändernden, an einem
Potentiometer abgenommenen Spannung während des Bremsvorganges eine Folge einzelner eine
Druckentlastung bewirkender Trennsignale erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß eine einen
Teil des Potentiometers (Rh) der Elektronikschaltung überbrückende Schaltanordnung (71, /2)
vorgesehen ist, die beim Niederdrücken des Bremspedals (P) in den leitfähigen Schaltzustand
gelangt, wodurch der das Auftreten des ersten Trennsignals bestimmende Spannungswert geändert
wird, und daß beim Auftreten des ersten Trennsignals (i) das Elektroventil (EVI) in die Schließlage
und die Schaltanordnung in den nicht leitfähigen Schaltzustand umschaltbar ist.
2. Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektroventil (EV2)
im Entladungskreis eines Kondensators (C) liegt, der durch das Trennsignal (i) aufgeladen wird und eine
derartige Kapazität besitzt, daß das Elektroventil zwischen Z'vei aufeinanderfolgenden Trennsignalen
geschlossen bleibt.
3. Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schaltglied (I1) der
Schaltanordnung an einen peoalbetätigten Schalter (E) angeschlossen ist und die Schaltanordnung beim
Niederdrücken des Bremspedals (P) in den leitfähigen Zustand bringt, und daß ein zweites, das
Schaltglied (71) überbrückende Schaltglied (72) beim Auftreten des ersten Trennsignals (i) in den
leitfähigen Zustand gelangt.
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Legal Events
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8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
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