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Gewehrgranate Zusatz zu Patent 1 578 149.4 Die Erfindung bezieht
sich auf eine Gewehrgranate mit einem auf den Lauf eines Gewehres aufsteckbaren
rohrförmigen Ansatz, einer in dem Ansatz angeordneten Hülse, die an ihrem in Schußrichtung
vorderen Ende eine kegelige Verengung aufweist, und einem in der Hülse angeordneten
Fangstück für das aufprallende Geschoß einer scharfen Patrone7 nach Patent 1 578
149.4.
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Der ErfindunfJ liegt die Aufgabe zugrunde, die Fangvorrichtung für
das aufprallende Geschoß einer scharfen Patrone der Gewehrgranate nach dem HauItpatent
so weiterzubilden, daß diese Fangvorrichtung auch für solche Gewehrgranaten geeignet
ist, die nach dem Abschießen zu zündende Einrichtungen enthalten, wie bei spielsweise
Leuchtsätze, Nebelsätze, zum ZerleF,en der Granate dienende Zeitzünder oder dergleichen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung, dadurch gelöst, daß die Gewehrgranate
eine nach dem Abschießen zu zÇ dende Einrichtung enthält, deren Zündsatz sich vor
Qer Stirnfläche der Hülse befindet, und daß die Hülse in dem Iohr der Gewehrgranate
verschiebbar angeordnet ist und an ihrer Stirnfläche einen als Zündglied dienenden
Vorsprung aufweist, der unter der Wirkung des beim Abschießen der Gewehrgranate
aufprallenden Geschosses auf den Zündsatz aufschlägt.
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Bei der erfindungsgemäßen Gewehrgranate ist also die das Fangstück
für das Geschoß enthaltende Hülse in dem rohrförmigen Ansatz der Gewehrgranate nicht
starr befestigt, sondern kann von den durch das aufprallen eines Geschosses bedingten
Kräften in Längsrichtung des rohrförmigen Ansatzes nach vorn verschoben und zum
Zünden einer in der Gewehrgranate enthaltenden, nach dem Abschießen zu zündenden
Einrichtung oder auch zum- Auslösen eines Zünders verwendet werden. Auf diese Weise
wird der Anwendungsbereich einer Gewehrgranate nach dem Hauptpatent wesentlich erweitert.
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Um zu verhindern, daß die Hülse sich in dem rohrförmigen ansatz der
Gewehrgranate schon bei der normalen handhabung der GewehrgUanate unter der Sinvirkung-von
Stößen, beispielsweise beim Transport, oder beim nerabfallen einer Gewehrgranate
verschiebt, wird es im allgemeinen ausreichend sein, die Hülse mit einem starken
Preßsitz in dem rohrförmigen einsatz der Gewehrgranate anzuordnen. Eine größere
Sicherheit kann jedoch dadurch erzielt werden, wenn in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung sich die Stirnfläche der Hülse an einem Deformationsglied abstützt. Bin
solches Deformationiglied hält den an der Stirnfläche der ifülse angebracht; cm
Vorsprung stets in einem sicheren Abstand von dem Zündsatz, wird jedoch beim Aufprall
eines Geschosses derart verformt, daß das Zündglied den Zündsatz erreicht und dadurch
die i der Gewehrgranate enthaltene Einrichtung zündet. Als Deformationsglied kann
beispielsweise ein einfacher Pappring oder ein Hing aus einem geschäumten, starren
Kunststoff dienen. Statt dessen wäre es auch möglich, knick- oder faltbare Glieder
vorzusehen, die ausreichend starr sind, um die bei der Handhabung der Gewehrgranate
auftretenden Kräfte aufzunehmen, den beim Abschießen der Granate auftretenden Kräften
jedoch nicht standhalten und dadurch das Zündglied zum aufschlagen auf den Zündsatz
freigeben.
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Um zu verhindern, daß sich die Hülse in dem rohrförmigen Ansatz der
Gewehrgranate beim Abschießen der Gewehrgranclte verklemmt, weil ein in das Fangstück
eindringendes Geschoß dieses Fangstück und damit auch die Hülse etwas auftreibt,
sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung
vor, daß die Hülse
an ihren beiden lande je einen Flansch aufweist, mit dem sie im rohrförmigen Ansatz
der Gewehrgranate geführt ist. Durch diese Flansche wird die Mantelfläche der Hülse
in dem Bereich, in dem sich das Fangstück befindet, in einem ausreichenden Abstand
von dem rohrförmigen Ansatz der Gewehrgranate gehalten, daß auch bei einem Aufbauchen
der Hülse eine Berührung mit dem rohrförmigen Ansatz der Gewehrgranate nicht stattfindet
und daher die Hülse an der gewünschten Verschiebung innerhalb des rohrförmigen Ansatzes
nicht gehindert werden kann. Außerdem ist es von psychologischer Bedeutung, daß
unter dem Aufprall des Geschosses auftretende Deformationen nicht nach außen in
Erscheinung treten und daher dem Schützen ein größeres Sicherheitsgefühl verleihen.
Daher ist die Anbringung solcher Flansche an der Hülse auch dann von litzen, wenn
die Gewehgranate keine beim Abschießen zu zündenden Einrichtungen enthält und die
Hülse in dem rohrförmigen Ansatz der Gewehrgranate starr angeordnet ist.
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Der Flansch am hinteren Ende der Hülse kann in besonders einfacher
Weise von dem Rand eines auf das offene lIülsenende aufgesetzten Deckels gebildet
werden, der eine den Durchtritt eines Geschosses gestattende zentrale Offnul;g aufweist.
Die Anwendung eines solchen Deckels hat den weiteren Vorteil, daß im Bereich zwischen
der hinteren Stirnfläche des Fangstückes und dem Deckel ein im wesentlichen abgeschlossener
Raum geschaffen wird, in dem Metalldämpfe gefangen werden, die infolge der beiu
Eindringen des Geschosses in'das Fngstück entstehenden
großen Wärme
gebildet werden. Solche lietalldampfe, bei denen es sich insbesondere um Bleidämpfe
handelt, können sonst leicht zu einer Verschmutzung des Gewehrlaufes führen, die
auf diese Weise weitgehend verhindert werden können.
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Um ein einwandfreies Eindringen eines Geschosses in den Fangkörper
zu begünstigen, ist es weiterhin zweckmäßig, den Fangkörper an seiner hinteren Stirnfläche
mit einer zentral angeordneten Vertiefung zu versehen.
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Eine solche Vertiefung gewährleistet, daß das Geschoß unabhängig von
irgendwelchen Störeinflüssen stets genau zentral in den Fangkörper eindringt.
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-VAeitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Brfindung sind der
folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die erfindung anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben und erläutert wird. Die der
Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Iierkmale können bei anderen Ausfüiirungsfor'en
der erfindung einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination Anwendung
finden. Die Zeichnung zeigt einen Längs schnitt durch den hinteren Abschnitt einer
Gewehrgranate und den vorderen Abschnitt des in die Gewehrgranate eingeschraubten
rohrförmigen Ansatzes mit der nach der Erfindung ausgebildeten Fangeinrichtung.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in das hintere Ende einer Gewehrgranate 1 ein rohrförmiger nsatz 2 eingeschraubt,
der in an sich bekannter und hier nicht dargestellter Weise an seinem hinteren Ende
ein Leitwerk trägt. Der rohrformige Ansatz ist dazu bestimnt, auf den Lauf eines
Gewehres aufgesteckt zu werden und findet insbesondere an dem Feuerdämpfer des Gewehres
Führung. In das ohr 2 ist eine Hülse 5 eingesetzt, die an ihrem der Gewehrgranate
1 zugewandten Ende eine kegelformige Verengung 6 aufweist. In dem der ke;elf(irmigen
Verengung 6 vorausgehenden, ebenfalls leicht kegelförmig ausgebildeten Abschnitt
der Hülse 5 ist in einem gewissen AD-stand vor der kegelförmigen VerJünE,ung 6 ein
Fangst@ck 8 angeordnet, das eine dem Querschnitt der Hülse 5 angepaßte Gestalt aufweist.
Das Fangstiick 8 ist weiterhin an seinem Umfang mit Nuten 10 verstehen, so daß am
Umfang des Fangstückes Stege entstehen, die sich beim Einlaufen des Fangstückes
in die kegelige Verengung 6 relativ leicht deformieren können. Um das Einlaufen
des Fangstückes 8 in die kegelige Verengung 6 zu begünstigen, weist das Fangstück
8 am Ubergang zu seiner Stirnfläche eine kegelförmige Andrehung 11 auf. Insoweit
entspricht die erfindungsgemäße Gewehrgranate im wesentlichen der Gewehrgranate
nach dem Hauptpatent.
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Abweichend von der Gewehrgranate nach dem lfauptpatent ist bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel die Hülse 5 an ihrem vorderen und an ihrem hinteren
Ende mit je einem Flansch 21 bzw. 22 versehen, mit dem die Hülse 5 in dem rohrförmigen
Ansatz 2 geführt ist. Der hintere
Flansch 22 wird von dem Rand eines
Deckels 23 gebildet, der auf das hintere Ende der Hülse 5 aufgesetzt und an seinem
Rande mit der I..antelfläche der Hülse verschweißt ist. Der Deckel 25 weist eine
zentrale Bohrung 24 auf, deren Durchmesser nur wenig größer ist als der Geschoßdurchmesser.
iterhin ist die Hülse 5 an ihrem vorderen Ende geschlossen und weist an ihrer Stirnfläche
einen zentralen Vorsprung 25 nach Art einer Schlagbolzenspitze auf, der als Zündglied
für einen Zündsatz 26 einer in der Gewehrgranate 1 enthaltenen, nicht näher dargestellten
EinrichtunG dient, die beim Abschießen der Gewehrgranate gezündet werden soll. Bei
dieser Einrichtung kann es sich beispielsweise um einen Leuchtsatz, einen Nebelsatz
oder aber auch um einen auszulösenden Zeitzünder handelns Der Zündsatz 26 für diese
Einrichtung befindet sich an einer hinteren Stirnfläche 27 der Gewehrgranate, die
die öffnung 28 begrenzt, in die der rohrförmige Ansatz 2 eingeschraubt ist, und
an der dieser rohrförmige Ansatz mit seinen Ende Anlage findet.
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Die Hülse 5 wird dagegen von dieser Stirnfläche mit Hilfe eines aus
Pappe oder geschäumtem Kunststoff bestehenden abstandsring 29 in einem gewissen
Abstand gehalten, so daß das Zündglied 25 dem Zündsatz 26 mit Abstand gegenübersteht.
Im übrigen ist die Hülse 5 mit einem Preßsitz in dem rohrförmigen Ansatz 2 angeordnet,
so daß sie zwar bei normalem Gebrauch unverschiebbar in dem Rohr gehalten ist, jedoch
unter der Kraft eines beim Abschießen der Gewehrgranate aufprallenden Geschosses
verschoben werden kami.
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In der hinteren Stirnfläche des i'allgstüclKes 8 ist weiterhin eine
zentrale, der Bohrung 24 in dem Deckel 23 gegenüberstehende kegelföri;iige Vertiefung
30 angebracht, was beispielsweise durch ILnbohren der Stirnfläche mit einem Senkbohrer
erfolgen kann.
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Beim abschießen der Gewehrgranate durchdringt das Gewehrgeschoß die
Öffnung 24 in dem hinteren Deckel ;~3 der Hülse 5 und dringt von hinten in das Fangstück
8 ein. Die kegelförmige Vertiefung 30 gewährleistet, daß das Geschoß genau zentral
in das Fangstiick 8 eingeleitet wird, das Geschoß also nicht ausbrechen kann, sondern
von dem Fangstück 8 mit Sicherheit aufgefangen wird.
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Durch die Kraft des Aufpralles wird das Fangstück 8 in der bereits
leicht kegeligen Bohrung der Hülse 5 abgebremst und kommt je nach der Energie des
Geschosses spätestens in der kegeligen Verengung 6 der Hülse 5 zum otillstand. Dabei
wird der Raum 31 zwischen der hinteren Stirnfläche des Fangstückes 8 und dem Deckel
23 am hinteren Ende der Hülse 5 vergrößert, so daß infolge der starken iZärme, die
beim Eindringen des Geschosses in das Fangstück 8 entsteht, gebildete Metalldämpfe,
bei denen es sich insbesondere um Dämpfe des Bleikernes des Geschosses handelt,
in der Kammer 31 zurückgehalten werden und bereits an den Wänden dieser Kammer kondensieren
können. Auf diese Weise wird eine Verunreinigung des Gewehrlaufes mit solchen iietalldämpfen
weitgehend verhindert.
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Die von dem aifprallenden Geschoß eingeleiteten uud durch das Abbremsen
des Fangstückes 8 auf die Hülse 5 übertragenen Kräfte bewirken, daß die Hülse 5
in dem
rohrförmigen Ansatz 2 unter Deformation des Abstandsringes
29 in Richtung auf die -Gewehrgranate 1 bewegt wird, so daß das von der Spitze 25
gebildete Zündglied den Zündsatz 26 in der Gewehrgranate erreicht und durch seinen
Aufschlag diesen Zündsatz zündet.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschräriI ist, sondern Abweichungen davon möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. So wäre es beispielsweise möglich, die Hülse 5 auch vorne offen auszubi-lden,
wie es bei der Hülse nach dem Hauptpatent der Fall ist, und das Zündglied demgemuß
am Rand der Hülse anzubringen. Weiterhin könnten als Abstandsglieder anstelle von
Ringen auch gitterartige Stützkörper Anwendung finden. Ebenso ist es nicht notwendig,
die Hülse mit Hilfe von Flanschen in dem rohrförmigen Ansatz zu führen oder das
hiritere bunde der Hülse durch einen mit einer Bohrung versehenen Deckel abzuschließen,
wenn die Hülse zum Zünden einer in der Gevrehrgranate enthaltenen Einrichtung verwendet
werden soll. Andererseits ist es auch bei Gewehrgranaten, bei denen die Hülse in
dem rohrförmigen Ansatz starr angeordnet ist, von Vorteil, wenn die Hülse in dem
rohrförmigen Ansatz mit Hilfe von Flanschen gehalten und/oder an ihrem hinteren
Ende von einem Deckel verschlossen ist, der eine Bohrung aufweist, deren Durchmesser
nur wenig großer alls das Kaliber des Gewehrgeschosses ist. Es versteht sich jedoch,
daß das dargestellte Ausfüliruiigsbeispiel eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist.