DE2046135A1 - Sicherheitseinrichtung für Zweikreisbremsanlagen von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Sicherheitseinrichtung für Zweikreisbremsanlagen von KraftfahrzeugenInfo
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Description
P 38
Sicherheitseinrichtung für Zweikreisbremsanlagen von Kraftfahrzeugen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für Zweikreisbremsanlagen von Kraftfahrzeugen, bei denen zwei voneinander unabhängige Bremskreise, von denen jeder mit einem eigenen
Leitungssystem und unabhängigen Radbremszylindern ausgestattet ist, durch einen als Tandem-Zylinder ausgebildeten Hauptbremszylinder
mit Druckflüssigkeit versorgt werden.
Hydraulische Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen werden im zunehmenden
Maß als sogenannte Zweikreisbremssysteme ausgebildet, deren beide Bremskreise jeweils aus einem unabhängigen Leitungssystem
mit eigenen Radbremszylindern bestehen und die mittels eines auf einen als Tandemzylinder ausgebildeten, zwei getrennte Druckkammern
aufweisenden Hauptbremszylinder wirkenden Bremspedales mit Druckflüssigkeit beaufschlagbar sind, und wobei jeder Bremskreis für
sich eine ausreichende Bremsleistung liefert, um das Fahrzeug anzuhalten, falls der andere Bremskreis infolge eines Defektes am
Leitungssystem bzw. an einem Radbremszylinder ausfällt.
Für derartige Zweikreisbremsanlagen sind bereits verschiedene Bauarten von Sicherheitsventilen bekannt, die in die Leitungssysteme
eingeschaltet sind und zur Abschaltung eines einen übermäßigen Druckabfall aufweisenden Leitungszweiges dienen, wodurch ·
bei einem Defekt im einen Leitungszweig der Ausfall des gesamten Bremskreises verhindert wird. Bei einer bekannten Bauart eines
solchen Sicherheitsventiles (britisches Patent 839 2^9) ist in
Jeden Leitungszweig ein von einer Umgehungsleitung überbrückter und beiderseits mit dem Leitungsdruck beaufschlagter Stufenkolben
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eingeschaltet, der unter normalen Bedingungen über den auf seine größere Kolbenfläche wirkenden Leitungsdruck und einen Anschlag
in einer die Auslaßöffnung der Überbrückungsleitung freigebenden Stellung gehalten ist. Bei einem Zusammenbruch des Leitungsdruckes
hinter dem Stufenkolben wird dieser unter der Wirkung des seine kleinere Kolbenfläche beaufschlagenden Leitungsdruckes in eine
die Auslaßöffnung der Überbrückungsleitung absperrende Schließstellung verbracht, so daß der entsprechende Leitungszweig abgesperrt
ist. Bei einer weiter bekannten Bauart eines Sicherheitsventiles (britisches Patent 978 933) sind in einem Zylindergehäuse
beiderseits einer durch Anschläge begrenzten, zentralen Druckkammer zwei Kolben fliegend angeordnet, die andererseits auf jeweils
ein mit den Leitungszweigen verbundenes Flüssigkeitsvolumen wirken, so daß bei einer Druckerhöhung in der zentralen Druckkammer in den
angeschlossenen Leitungszweigen ebenfalls ein Druck aufgebaut wird. Beim Ausfall eines Leitungszweiges wird der diesem zugeordnete
Kolben praktisch widerstandslos bis zu seinem Endanschlag an der Zylindergehäusewandung verstellt, was zwar auch eine vorübergehende
Entlastung des anderen, dem weiteren Leitungszweig zugeordneten Kolbens mit sich bringt, jedoch wird letzterer wieder
mit dem vollen Bremsdruck beaufschlagt, sobald der eine Kolben seinen Endanschlag erreicht hat.
Bei einer weiteren Gattung von Sicherheitsventilen für Zweikreisbremsanlagen
sind untereinander starr verbundene Kolben in zwei getrennten Zylinderräumen verschieblich angeordnet, wobei wenigstens
zwei gegenüberliegende Kolbenflächen mit dem vom Hauptbremszylinder erzeugten Druck beaufschlagt sind und die Leitungszweige
an die einzelnen Zylinderräume so angeschlossen sind, daß in allen Leitungszweigen beider Bremskreise ein annähernd gleicher Flüssigkeitsdruck
herrscht. Bei einer bekannten Bauart eines solchen Sicherheitsventiles (französisches Patent 1 391 121) sind in einem
unterteilten Zylindergehäuse mittels eines Doppelkolbens vier flüssigkeitsdicht voneinander getrennte und in Bezug auf die jeweils
angeschlossenen Leitungszweige diagonal mit einem unterschiedlichen Flüssigkeitsdruck beaufschlagte Zylinderräume gebildet,
derart, daß sowohl eine gleichmäßige Druckbeaufschlagung aller angeschlossenen Leitungszweige als auch, bei Ausfall eines Leitungszweiges, ein Gleichgewichtszustand zwischen den übrigen Leitungszweigen erreicht wird. Bei einer anderen bekannten Bauart eines
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dieser Gattung angehörenden Sieherheitsventiles (US-Patent 3 1'44 920) sind alle Leitungszweige beider Bremskreise an ein
Zylindergehäuse angeschlossen und zwei untereinander starr verbundene Kolben in zwei durch eine Bohrung in einer Trennwandmiteinander
verbundenen Zylinderräumen verschieblich angeordnet.
Dabei sind die Kolben einerseits mit dem vom Hauptbremszylinder erzeugten Flüssigkeitsdruck und andererseits mit dem Reaktionsdruck der Radbremszylinder des einen Bremskreises beaufschlagt,
wobei der Anschluß der Leitungszweige so getroffen ist, daß alle Radbremszylinder beider Bremssysteme zunächst mit dem Druck des
Hauptbremszylinders beaufschlagt werden und der Flüssigkeitsstrom zum einen oder anderen Radbremszylinder des einen Bremskreises
in Abhängigkeit von Reaktionsdruck des entsprechenden Radbremszylinders
des anderen Bremskreises gedrosselt bzw. völlig abgesperrt wird, falls der Druck im einen Leitungszawig des anderen Bremskreises
zusammenbricht.. Den Leitungszweigen des anderen Bremskreises sind als Nadelventile ausgebildete und durch den Leitungsdruck bzw. den Hauptbremszylinderdruck in einer Gleichgewichtslage
gehaltene Hilfskolben zugeordnet, die bei einem Druckabfall den Leitungszweig sperren. Bei den bisherigen Sicherheitsventilen
muß deshalb neben einem wechselnden Bremspedalspiel stets eine Verringerung der aufbringbaren Bremsleistung in Kauf genommen
werden, die hierbei in Bezug auf das Fahrzeug noch dazu einseitig auftritt und somit die Gefahr eines Ausbrechens des Fahrzeuges zur
Folge hat.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Sicherheitseinrichtung
für Zweikreisbremsanlagen von Kraftfahrzeugen zu schaffen, bei der eine Verminderung der insgesamt aufbringbaren
Bremsleistung sowie ein einsaitiges Ziehen der Bremsen bei Ausfall eines Leitungszweiges eines Bremskreises vermieden ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedem Bremskreis ein im Nebenstrom geschaltetes Druckverstarkungsorgan
und ein den Hauptstrom absperrendes Umschaltorgan zugeordnet ist und beide Organe in Abhängigkeit vom Druckabfall in einem der
Bremskreise sich selbsttätig einstellen. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Druckverstarkungsorgan durch
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einen Stufenkolben gebildet, dessen größere und kleinere Kolbenfläche
mit dem Druck eines Bremskreises beaufschlagt sind und der eine Ringfläche einschließt, die dem Druck des anderen
Bremskreises ausgesetzt ist, wobei die kleinere Kolbenfläche zweckmäßig höchstens halb so groß ist als die größere Kolbenfläche
und die.Ringfläche wenigstens der Differenz zwischen der' großen und der kleinen Kolbenfläche entspricht» Das Umschaltorgan
besteht aus einem Steuerkolben, der in der Normalstellung dem Druck beider Bremskreise ausgesetzt ist und in der Sperrstellung
ausschließlich mit dem Druck eines der Druckverstärkungsorgane beaufschlagt wird. Sowohl den Stufenkolben als auch den
Steuerkolben sind Rückstellfedern und Endanschläge zugeordnet, wobei die Endanschläge der Steuerkolben vorteilhaft mit elektrischen
Kontakten zusammenwirken, die den Ausfall eines Bremskreises anzeigende Warnlampen einschalten. Eine vorteilhafte Einzelausgestaltung
dieser Verwirklichuhgsform der Erfindung sieht vor, daß die als Druckverstärkungsorgane ausgebildeten Stufenkolben
und die als Umschaltorgane dienenden Staaerkolben beider Bremskreise
in einem gemeinsamen, dem Hauptbremszylinder nachgeschalteten Gehäuse untergebracht sind und jeweils die eine Stirnfläche
des Steuerkolbens und die Ringfläche des Stufenkolbens des einen Bremskreises mit dem Hauptstrom des anderen Bremskreises über
Leitungswege verbunden ist«. Die Steuerorgane können auch in einem
mit dem Hauptbremszylinder vereinigten Gehäuse untergebracht sein. Gemäß einer anderen Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Verstellung der den Hauptstrom absperrenden Stauerkolbent
über Elektromagnete '-^rfolgt, die in Abhängigkeit vom Druckabfall
im anderen Bremskreis über Druckfühler einschaltbar sind, wobei die Druckfühler als selbsttätig einschaltende Kontakte ausgebildet
sind, an die andererseits auch die Warnleuchten im Fahrzeuginneren angeschlossen sind.
Durch die Zuordnung eines im Nebenstrom geschalteten Druckverstärkungsorganes
zu jedem Bremskreis in Verbindung mit einer Absperrbarkeit des Hauptstromes jedes Bremskreises kann der Bremsdruck
im einen Bremskreis bei Ausfall des anderen Bremskreises derart erhöht werden, daß merkliche Verluste an Gesamtbremsleistung
vermieden sind. Gleichzeitig wird dadurch für Vierkolben-Scheibenbremsanlagen erreicht, daß an allen Rädern eine der Ausgangsbremsleistung
entsprechende Bremsleistung an der Bremsscheibe erhalten bleibt. Der hierzu benötigte UmsehaltVorgang ist mit
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■Hilfe der gekennzeichneten Mittel derart ausgeführt, d£
vorübergehende Bremskraftverminderung auftritt. Als weiterer Vorzug der Erfindung wäre anzuführen, daß der Umschaltvorgang
selbsttätig und rasch erfolgt, wodurch auch ein vorübergehendes Absinken der gesamten Bremsleistung verhindert ist. Die Vorteile
werden ohne wesentlichen Bauaufwand und Kosten erhalten.
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
im einzelnen beschrieben. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung einer mit der erfindungsgemäßen
Sicherheitseinrichtung ausgerüsteten Teil-Zweikreisbremsanlage
eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer mit der erfindungsgemäßen
Sicherheitseinrichtung ausgerüsteten Voll-Zweikreisbremsanlage
eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung
der Bremsanlagen nach den Fig. 1 und 2 in größerem Maßstab.
Bei der in der Zeichnung der Fig. 1 dargestellten Zweikreisbremsanlage,
wie sie insbesondere für Standardantriebe und Frontantriebsfahrzeuge mit einer Bremskraftverteilung mit ca. 2-2,5 : 1
benutzt werden, sind zwei voneinander unabhängige, zusammen mit Radbremszylindern 1 und 2 jeweils einen Bremskreis bildende
Leitungssysteme 3 und 4 vorgesehen, die durch einen mittels eines Bremspedales 5 betätigbaren, als Tandem-ZyIInder mit zwei
getrennten Druckkammern 6 und 7 ausgebildeten Hauptbremszylinder 8 mit Druckflüssigkeit versorgt werden. Die Radbremszylinder 1 und
2 an der Vorderachse sind Jeweils voneinander unabhängig im Bremssattel 9 der Scheibenbremse paarweise zu beiden Seiten der Bremsscheibe
angeordnet und betätigen einen gemeinsamen Bremsbelagträger 10. Dem Hauptbremszylinder 8 nachgeordnet und mit dessen
Druckkammern 6 und 7 über Leitungswege 11 und 12 verbunden ist eine erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 15 in die Bremsanlage
eingeschaltet. In der Leitung 11 ist zwischen dem Hauptbremszylinder 8 und der Sicherheitseinrichtung 13 eine Leitung 11' abgezweigt,
die in an sich bekannter Weise zu den Radbremszylindern 1' der der
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Hinterachse zugeordneten Scheibenbremsen führt. Die Sicherheitseinrichtung
13 enthält für jeden Bremskreis 3 und 4 einen im Nebenstrom geschalteten, als Druckverstärkungsorgan dienenden
Stufenkolben 14 bzw. 15 und einen, den Hauptstrom absperrenden Steuerkolben 16 bzw. 17. Die Stufenkolben 14, 15 sind in entsprechend
ausgebildeten und über Leitungswege l8, 19 und 20, im Nebenstrom zu dem durch die Leitungswege 11, 12 sowie 3» ^
und die die Steuerkolben l6, 17 aufnehmenden Zylinderräume 22, 23 gebildeten Hauptstrom geschaltet. Die Stufenkolben 14, 15
weisen eine größere Kolbenfläche 24 bzw. 25 und eine kleinere
Kolbenfläche 26 bzw. 27* sowie eine zwischen beiden Kolbenflächen
24, 26 bzw. 25, 27 angeordnete Ringfläche 28 bzw. 29 auf und sind durch eine Rückstellfeder 30 bzw. 31 entlastet. In der Normalstellung
liegen die Stufenkolben 14, 15 gegen Endanschläge 32 bzw.
33 an, wobei sie an ihrer kleineren Kolbenfläche 26 bzw. 27 und ihrer größeren Kolbenfläche 24, bzw. 25 mit dem jeweiligen Druck
desselben Bremskreises und an ihrer Ringfläche 28 bzw. 29 über Leitungswege 3^ bzw. 35 mit dem Hauptstrom 11 bzw. 12 des jeweiligen
anderen Bremskreises beaufschlagt werden. Die Steuerkolben l6, 17 weisen eine Ringnut 36 bzw. 37 auf, über die die Verbindung
zwischen den beiden Leitungsabschnitten 3 und 11 bzw. 4 und 12 des Hauptstromes hergestellt oder unterbrochen wird. Über Leitungswege 38 bzw. 39 sind die Steuerkolben l6, I7 einerseits dem Druck
im Hauptstrom des einen Bremskreises und andererseits dem Druck im Nebenstrom des anderen Bremskreises ausgesetzt. Den Steuerkolben
l6, 17 sind ferner Rückstellfedern 40, 4l und Endanschläge 42, 43 zugeordnet. Die als zapfenartige Portsätze ausgebildeten Endanschläge 42, 43 wirken mit elektrischen Kontakten im Zylinderdeckel zusammen, über welche im Sichtbereich des Fahrzeugführers
angeordnete Warnlampen 44, 45, die den Ausfall des einen oder anderen Bremskreises anzeigen, einschaltbar sind.
Die Wirkungsweise der erfindungegemäßen Sicherheitseinrichtung
ist folgende:
Bei normal arbeitenden Bremskreisen baut sich bei einer Betätigung des Bremspedales
5 in beiden Leitungssystemen 3 und 4 ein gleicher Druck auf, durch den die Bremsklötze 10 über die Radbremszylinder 1 und 2 angepresst werden. Die Druckflüssigkeit
gelangt dabei aus den Druckkammern 6 und 7 des Hauptbremszylinders 8 über die Leitungswege 11 bzw. 12 und die Ringnuten 36 bzw.
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in die Leitungssysteme 3 und 4. Gleichzeitig werden über die Leitungswege
38 und 39 die Steuerkolben l6, 17 beaufschlagt und gelangt
Druckmittel über die Leitungswege l8, 19 bzw« 20, 21 auf die größere Kolbenfläche 24, 25 und die kleinere Kolbenfläche
26, 27 der Stufenkolben 14, 15 und über die Leitungswege 3^1
jeweils auf die Ringflächen 28, 29 des dem anderen Bremskreis zugeordneten Stufenkolbens 14 bzw. 15, wodurch letztere im Gleichgewicht
und damit wirkungslos gehalten werden. Fallt nun beispielsweise der Bremskreis für die Radbremszylinder 1 aus, so bricht
der Druck im Leitungssystem 3 zusammen und werden zugleich der
Leitungsweg 11 und die Druckkarnrne · 6 drucklos, Zugleich fällt der
Druck im Leitungsweg 38 und im ZyLinderraum 23 zusammen und wird
die Druckbeaufschlagung an der Ringfläche 29 des Stufenkolbens aufgehoben. Dadurch gleitet der Stufenkolben 15 mit Bezug auf die
Zeichnung der Fig. 1 nach links, wobei er über seine kleinere Kolbenfläche 27 in einem entsprechenden übersetzungsverhältnis
einen größeren Druck im Leitungsweg 21 erzeugt. Durch den Druck im Leitungsweg 21 wird der SteAerkolben 17 nunmehr gegen die Kraft
der Rückstellfeder 41 verstellt, wobei die unmittelbare Hauptstromverbindung zwischen den Leitungswegen 4 und 12 unterbrochen und
der nunmehr im Leitungsweg 21 herrschende höhere Druck über die Zweigleitung 21' in die Leitungen 4 des Bremskreises für die Radbremszylinder
2 eingespeist wird. Durch den erheblich höheren Druck, mit welchem dadurch die Reibbelagträger 10 an die Bremsscheibe
gepresst werden, wird der Verlust an effektiver Bremsleistung an der Vorderachse ausgeglichen. Der bei Druckverlust im
Bremskreis der Radbremszylinder 1 unvermeidliche Ausfall der Hinterradbremsen muß bei dieser kostensparenden Bremsanlage in Kauf
genommen werden. Bei der eingangs dargelegten Bremskraftverteilung
fällt der Ausfall jedoch nicht entscheidend ins Gewicht. Bei einem Leck im Bremskreis für die Radbremszylinder 2 wiederholt
sich der beschriebene Umschaltvorgang mit den Steuerorganen 14 und 16, wodurch der Leitungsweg 39 und der Zylinderraum 22 sowie
die Leitungswege 20, 21 und damit der Stufenkolben 15 hinsichtlich seiner größeren und kleineren Kolbenfläche 25, 27 drucklos
werden. Ferner bricht der auf die Ringfläche 28 des Stufenkolbens 14 wirkende Druck zusammen, so daß der Stufenkolben 14 unter der
Wirkung des, seine größere Kolbenfläche 24 beaufschlagenden Druckmittels nach links gleitet und über seine kleinere Kolbenfläche
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einen entsprechend erhöhten Druck im Leitungsweg 19 erzeugt, unter dessen Wirkung der Steuerkolben 16 verstellt wird, so daß
die über den Ringkanal bestehende Verbindung der Leitungswege 3 und 11 unterbrochen und nunmehr der im Leitungsweg 19 bzw.
1§' herrschende höhere Druck in das Leitungssystem 3 eingespeist
wird. In diesem Fall bleibt die Hinterradbremse voll wirksam.
In der Fig. 2 ist die vorstehend beschriebene Sicherheitseinrichtung
13 für eine symmetrisch aufgebaute Bremsanlage mit
je vier Radbremszylindern pro Radbremse gezeigt. Bremsen dieser Art mit einer Bremskraftverteilung von ca. 1,6 : 1 werden in der
Regel für Fahrzeuge benötigt, deren abzubremsende Massen hauptsächlich im Heck untergebracht sind. Die Bremsanlage für die
Vorderradbremse mit den Radbremszylindern 1 und 2, der Bremszange 9 sowie den Reibbelagträgern 10 wurde unverändert vom Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 mit denselben Bezugszeichen übernommen.
Dasselbe gilt auch für die Bauteile der Sicherheitseinrichtung Die gleich der Vorderradbremse aufgebaute Hinterradbremse enthält
Radbremszylinder 1' und 21, deren Leitungsnetze 3' und 4'
' an das entsprechende Leitungssystem 3 bzw. 4 der Vorderradbremsen angeschlossen ist. Beim Ausfall eines Bremskreises, beispielsweise
des Kreises für die Radbremszylinder 1 und 1' wiederholt sich das bereits im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 beschriebene Arbeitsspiel
zwischen den Stufenkolben 14 und 15 einerseits und den Steuerkolben 16, 17 andererseits mit dem Ziel, daß im Bremskreis für die
Radbremszylinder 2, 2! sich ein höherer Druck aufbaut. Der Vorteil
dieser Ausführung ist, daß kein merklicher Verlust an Bremskraftvermögen sowohl an der Vorderachse als auch an der Hinterachse
in Kauf genommen werden muß. Der Ausfall des einen oder anderen Bremskreises wird dabei durch eine der Kontrolleuchten
oder 45 angezeigt.
Bei sonst völlig gleichem Aufbau der Sicherheitseinrichtung für die Bremsanlagen nach den Fig. 1 und 2 können den Steuerkolben
16, 17, wie in Fig. 3 obere Zeichnungshälfte gezeigt, Elektromagnete
46 zugeordnet werden, welche über elektrische Impulse erzeugende Druckfühler 47, die den Druck in den Leitungssystemen
bzw. 4 erfassen, einschaltbar sind. Die Steuerkolben 16 oder 17
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werden in Abhängigkeit von einem Druckabfall im anderen Bremskreis
in gleicher Weise verstellt, wie dies bei der Ausführungsform ohne Elektromagnete (untere Zeichnungshälfte der Fig. 3) durch den in
den Leitungswegen 18 bzw. 20 herrschenden bzw. entstehenden Druck erfolgt. Mit den Druckfühler k*f ist ferner die Warnlampe 45 gebunden.
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Claims (7)
- Schutzrechtsansprüche1J Sicherheitseinrichtung für Zweikreisbremsanlagen von Kraftfahrzeugen, bei denen zwei voneinander unabhängige Bremskreise, von denen jeder mit einem eigenen Leitungssystem und unabhängigen Radbremszylindern ausgestattet ist, durch einen als Tandem-Zylinder ausgebildeten Hauptbremszylinder mit Druckflüssigkeit versorgt werden, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Bremskreis ein " im Nebenstrom geschaltetes Druckverstärkungsorgan (Stufenkolben 14, 15) und ein den Hauptstrom absperrendes Umschaltorgan (Steuerkolben 16, 17) zugeordnet ist und beide Organe in Abhängigkeit vom Druckabfall in einem der Bremskreise sich selbsttätig einstellen.
- 2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckverstärkungsorgan durch einen Stufenkolben (14, 15) gebildet wird, dessen größere Kolbenfläche (24, 25) und dessen kleinere Kolbenfläche (26, 27) mit dem Druck eines Bremskreises beaufschlagt sind And der eine, der kleineren Kolbenfläche (26,27) wirkungsmäßig gleichgerichtete Ringfläche (28, 29) einschließt, die mit dem Druck des anderen Bremskreises beaufschlagt ist.
- 3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsehaltorgan durch einen Steuerkolben (l6, 17) gebildet wird, der in der Normalstellung dem Druck beider Bremskreise ausgesetzt ist und in der Sperrstellung ausschließlich mit dem Druck eines der Druckverstärkungsorgane (14, 15) beaufschlagt wird.
- 4. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 bis J5, dadurch gekennzeichnet, daß die größere Kolbenfläche (24, 25) jedes Stufenkolbens (14, 15) wenigstens doppelt so groß ist als die kleinere Kolbenfläche, (26, 27) und daß ferner die Ringfläche (28, 29) wenigstens gleich der Differenz zwischen der größeren und der kleineren209813/0777Kolbenfläche ist.tiP 28
- 5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl den Stufenkolben (14, 15) als auch den Steuerkolben (16, 17) Rückstellfedern (30, 31 bzw. 4o, 4l) und Endanschläge (32, 33 bzw. 42, 43) zugeordnet sind, wobei die Endanschläge (42, 43) der Steuerkolben (16, 17) mit elektrischen Kontakten zusammenwirken, die andererseits Warnlampen (44, 45) für die Anzeige des Ausfallens eines Bremskreises einschalten.
- 6. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 bis 5> dadurch gekennzeichnet, daß die als Druckverstärkungsorgane dienenden Stufen-Kolben (14, 15) und die den Hauptstrom absperrenden, als Umschaltorgane dienenden Steuerkolben (16, 17) in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind, wobei jeweils der Steuerkalben (16, 17) und die Ringfläche (28, 29) des Stufenkolbens (14, 15) des anderen Bremskreises mit dem Hauptstrom des einen Bremskreises über Leitungswege (34, 35 bzw. 38, 39) verbunden sind.
- 7. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Jedem Steuerkolben (l6, 17) ein über einen Druckfühler (47) im Leitungssystem (3 bzw. 4) einschaltbarer Stellmagnet (46) zugeordnet ist.209813/0777Leerseite
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- 1971-09-20 GB GB4382971A patent/GB1307479A/en not_active Expired
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