DE2044854B2 - Verfahren zur Herstellung von CC-ungesättigten organischen Verbindungen durch Zersetzen der Xanthogenatester von entsprechenden Alkoholen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CC-ungesättigten organischen Verbindungen durch Zersetzen der Xanthogenatester von entsprechenden AlkoholenInfo
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Description
R — O — C — S — (C)n — X
(I)
in der R für eine primäre oder sekundäre C3-bis
Cjj-Alkylgruppe, die Cyclohexylgruppe,
die Cholesterylgruppe oder den Rest eines polymeren Alkohols oder im Falle eines
Dixamhogenats für die Butylengruppe steht, (C)n eine gegebenenfalls substituierte Cj- bis
C3-Alkylengruppe ist und X für die Sulfonsäure- oder Carboxylgruppe bzw. deren Natriumsalz,
die Niirilgruppe, die Aldehydgruppe, die Gruppe —COCH3. eine Estergruppe
— COOR' oder eine Acetalgruppe — CH(OR'), mit R· = CH3 ode·· C:H5 steht,
in Wasser uuer einem protonierten nichtwäßiigen
Lösungsmittel erhitzt oder
b) eine komplewcrbindung der · 'lgemeinen Tonne!:
b) eine komplewcrbindung der · 'lgemeinen Tonne!:
S A
R _o —C-S--(C)n-X
(H)
in der R. (C)11 und X wie oben definiert sind
und Λ cine Lewissäure bedeutet, mit Wasser oder einem akthen Wasserstoff enthaltenden
Lösungsmittel zersetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Xanthogenates!^ durch Erhitzen in Wasser oder einem protonierten nichtwäßrigen
Lösungsmittel bei einer Wasserstoff aktivität von etwa 3 bis 6 zersetzt.
583 564 werden zur Herstellung höhermolekularer Olefine Mono- oder Polyalkohole mit mehr als
6 C-Aiomen im Molekül unter vermindertem Druck bei Temperaturen oberhalb 200c C über wasserabspaltende
Katalysatoren wie Phosphorsäure, Arsensäure, Natriumbisulfat usw. auf Aktivkohle geleitet.
Gemäß der Chugaev-Reaktion werden gewisse ungesättigte Verbindungen durch Pyrolyse eines
Alkylxanthogenatesters erhalten. Diese Reaktion wird
ίο wasserfrei bei hoher Temperatur durchgeführt und
läßt sich nur für die Herstellung einer begrenzten Anzahl ungesättigter Verbindungen anwenden.
In neuerer Zeit hat Rogovin eine ungesättigte Cellulose hergestellt, indem er zunächst das Tosylat her-
stellte, dieses mit Jodid umsetzte und zum Schluß aus dem Jodderivat Jodwasserstoff abspaltete. Anders als
bei früheren Versuchen, die Cellulose auf pyrolytische Weise zu dehydratisieren, ergab das Rogovin-Verfahren
eine weiße ungesättigte Cellulose mit der Doppelbindung in der Q-Cg-Stellung. Zwar führt das Rogovin-Verfahren
zu einem reinen Produkt; es ist aber wegen der hohen Kosten für die benötigten Reagenzien
nicht wirtschaftlich.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß bestimmte Xanthogenatester in einfacher und schonender
Weise und auch in wäßrigem Medium zu einfachen und komplexen monomeren und polymeren ungesättigten
Verbindungen zersetzt werden können.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von CC-ungesättigten organischen Verbindungen durch Zersetzen der Xanthogenatester von entsprechenden Alkoholen, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man
a) einen Xanthogenatester der allgemeinen Formel:
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von CC-ungesättigten organischen Verbindungen durch Zersetzen der Xanthogenatester von entsprechenden Alkoholen, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man
a) einen Xanthogenatester der allgemeinen Formel:
f.
R-O-- C-S-(C)n-X
Die Herstellung von ungesättigten Verbindungen aus Alkoholen ist seit langem bekannt. Die meisten
Deh>dratisierungs\ erfahren beruhen auf der Behandlung des Alkohols mit einer starken Säure, wie Schwefelsaure,
Phosphorpentoxid oder Phosphoroxyehlorid. oder auf der thermischen Zersetzung des Alkohols
oder eines seiner Derivate an z. B. Tonerde. Die Pyrolyse eines Esters des Alkohols wird gewöhnlich mit dem
Acetat oder Benzoat oder auch mit einem Xanihatester
durchgeführt. Nicht alle Verbindungen überstehen aber die Behandlung mit einer starken Säure
oder die Pyrolyse. So zersetzt sich die Klasse der polymeren Alkohole gewöhnlich zu einer schwarzen, oft
leerariigen Masse, wenn man beim Verbuch, eine
ungesättigte Verbindung aus dem Alkohol
zustellen, eine starke Säure oder ih> thermische
setzungsteuinik anwendet.
zustellen, eine starke Säure oder ih> thermische
setzungsteuinik anwendet.
Man kann auch die Säurebehandlung mit der l'yro-Ivse
kombinieren: Nach der deutschen i'aienlschrifl
her-Zcr-
in der R für eine primäre oder sekundäre C3- bis
CYAlkylgruppe, die Cyclohexylgruppe. die Cholesterylgruppe oder den Rest eines polymeren
Alkohols oder im Falle eines Dixanthogenats für die Buiylengruppe steht, (C)11 eine gegebenenfalls
substituierte C1- bis C3-Alkylengruppe ist und X
für die Sulfon«äv.ve- oder Carboxylgruppe bzw. deren Natriumsalz, die Nitrilgruppe. die Aldehydgruppe,
die Gruppe — COCH3, eine Estergruppe — COOR' oder eine Acetalgruppe ·— ClI(OR'),,
mit R' = CH3 oder C2H5 steht, in Wasser oder
einem protor.ierten nichtwäßrigen Lösungsmittel erhitzt oder
b) eine Komplexverbindung der allgemeinen Formel:
b) eine Komplexverbindung der allgemeinen Formel:
S A
R O —■ C — S — (C)n — X (11)
in der R, (C)n und X wie oben definiert sind
v.nd A eine Lewissäure bedeutet, mit Wasser oder einem aktiven Wasserstoff enthaltenden Lösungsmittel
zersetzt.
Das neue Verfahren bietet die Möglichkeit, eine
ganze Reihe einfacher und komplizierter Verbindur!_jn
unter Normaldruck schon bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhten Temperaturen herzustellen. Gegenüber
den bisherigen Verfahrensweisen bringt das
Arbeiten auch im wäßritien Medium bei 'V.älMücn Um-
etzungstemperaturen und Normaldruck erhebliche /ereinfachungen für die Praxis.
Der Substituent R besitzt mindestens ein H in »-Stellung zu der R — O-Bindung; der Substituent X
iat eine Basizität, die größer ist als die der Thio- :arbonylgruppe ^C = S. Die Xanthogenatester, wel-
:he den genannten Bedingungen entsprechen, zersetzen sich beim Erhitzen in Wasser oder in einem
protonierten nichtwäßrigen Lösungsro'ttel wie Methanol,
Äthanol, Glykol, Äthylenglykol, Äthan, flüssigem Ammoniak, Pyridin, niederen Alkylaminen
oder Anilin zu ungesättigten Derivaten von R.
Vorzugsweise erfolgt die Zersetzung der Xanthogenatester in Wasser oder in einem protonierten nichtwäßrigen Lösungsmittel, das zu einer Wasserstoffaktivität
(definiert als Logarithmus der effektiven Wasserstoffionenkonzentration) von etwa 3 bis 6 angesäuert
ist. Erfolgt die Xanthogenatzersetzung in Wasser, so erhitzt man vorzugsweise eine Lösung oder
Aufschlämmung des Xanthogenats in Wasser bei einem pH-Wert in einem Bereich von etwa 4 bis 5.
Die Xanthogenatester können in einen Lewissäurekomplex übergeführt werden, solange der Substituent
R in der oben angegebenen Formel bei der Herstellung und bei der Zersetzung des Xanthogenatesiers
inert ist und nicht vorzugsweise mit der zur Bildung des Zwischenkomplexes verwendeten Lewissäure
einen Komplex bildet. Der Xanthatesterkomplex wird dann durch Vermischen mit Wasser
oder einem anderen aktiven Wasserstoff enthaltenden Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Glykol. äthylenglykol,
Äthan, flüssigem Ammoniak, niedrigen primären und sekundären Alkylaminen oder Anilin
zersetzt und in ein ungesättigtes Derivat von R übergeführt. Die Hydrolyse erfolgt rasch bei Raumtemperatur
(oder gegebenenfalls auch bei höheren Temperaturen).
Die Xanthogenatester werden mit Lewissäuren entweder
ohne Lösungsmittel oder in nichtprotonischen, nichtwäßrigen Lösungsmitteln umgesetzt. Die \erwendete
Lewissäure muß so stark sein, daß sie ein Salz oder eine Kumplexverbindiing ve 'ugsweise mit der
funktioncllen Derivatgrupp». X ^ud nicht mit dem
Thionschwefelatom der Xanthogenatgruppe bildet. Lrfolgt die Herstellung des Lewissäure-Komplexes in
Lösung oder Dispersion in einem nichtwäßrigen Lösungsmittel, so muß eine Lewissäure verwendet
werden, die nicht mit dem Lösungsmittel einen stärkeren Komplex bildet als mit der Derivatgruppe X
im Xanthogenatester. Vorzugsweise wird die Lewissäure in einer Menge eingesetzt, die gerade dazu aus-K'ichi,
den gewünschten Komplex zu bilden und nicht im Überschuß, da sie dann mit der Xanthogenatgruppe
ic;· 'icren würde. Beispielsweise ist BF3 eine sehr starke
Lewissäure und reagiert nur mit Estern, die stark basische funktionellc Gruppen, wie die Nitrilgruppe.
enthalten. Sind die Ester weniger basisch, so muß man schwächere Lewissäuren, wie SnCl4. ZnCl2, FcCI3,
SnCl2 oder AlCK, verwenden. Bei der Umsetzung in
nichtwäßrigem Medium kanu irgendein geeignetes Lösungsmittel benutzt werden einschließlich Allicrn.
wie Diäthyläther oder Dioxan, Ketone wie Aceton oder Methylethylketon, Ester, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
Kohlenwassei stofffraklionen. wie l'entan.
Benzol, Pcttoläther oder andere Erdöldestillate oder Schwefelkohlenstoff.
Die Erfindung ist das Resultat einer Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Cellulose-Xamhocenaiderivate
und stellt einen Versuch dar, einen Mechanismus für die Zersetzung von Xanthogenaten zu ermitteln.
Die erhaltenen Resultate scheinen den nachstehend vorgeschlagenen Mechanismus zu bestätigen,
der jedoch lediglich die bevorzugte Theorie über den Reaktionsmechanismus darstellt, ohne eine wirklich
genaue Beschreibung des Verlaufes der Reaktion wiedergeben zu wollen.
Während der Arbeit über die Celluiosexanthogenatderivate wurde versucht festzustellen, warum wasserlösliches
Cellulosexanthogenat-S-propansulfonat sich
aus Textilien, die einen 2- bis 4°oigen Zusatz dieses Polymeren aufwiesen, nicht auswaschen ließ. Die
Untersuchung zeigte, daß mindestens ein Teil des Schwefels beim Erhitzen sowohl auf dem Textilstoff
wie in Lösung verlorenging. Da Cellulosexanthogenatderivate außerordentlich komplex sind, wurde beschlossen,
mindestens den ersteren Teil der Forschungsarbeit an einfachen Modell verbindungen durchzuführen.
Es wurde daher lsopropylxanthogenat-S-propansuifonat
hergestellt, bei einem pH-Wert von 4.5 in Wasser gelöst und die Lösung auf 100'C erhitzt. Die
entweichenden Gase wurden chromatographisch analysiert und sowohl die aus der Hydrolyse zu erwartenden
Gase wie Schwefelkohlenstoff, Kohlenoxidsulfid, Kohlensloffdioxid. Schwefelwasserstoff und in mancher.
Fällen Schwefeldioxid als auch ein durch IR-Spektroskopie überraschenderweise als Propylen identili/.iertes
Gas gefunden, das bei dem angenommenen Mechanismus der Xanthogenatzersetzung nicht erwartet
worden war.
Um die Anwesenheit von Propylen zu bestätigen und seine ungefähre Menge zu schätzen, wurde die
Zersetzung wiederholt. Der Kohlenwasserstoff wurde in eine Lösung aus Brom in Tetrachlorkohlenstoff eingeleitet,
das überschüssige Brom zurücktitriert und aus dem organischen Anteil der Tetrachlorkohlenstoff
abgetrieben: es blieb cm Öl zurück, dessen 1R-Spektrum identisch war mit den IR-Spektren einer authentischen
Probe \on Dibrompropan. Zuerst w.ir angenommen
worden, daß die Reaktion analog der bekannten Chugaev-Reaktion verlaufen würde, bei der
Alkylester von Xanthogenaten der Pyrolyse unterliegen. Aber anders als bei der bei hoher Temperatur
wasserfrei durchgeführten Chugae\-Reaktion wurde S-Methyl-2-MOpylxanthogenat in wäßrigem Medium
bei pH 4,5 zersetzt unter Bildung \on Propylen.
Da die beobachtete Zersetzung offenbar keine Modifikation der Chugae\-Reaktion war und da auch
keine Angaben in der Literatur über diese Reaktion zu finden waren, wurde eine Reihe \on Xanthoccnatderivaten
hergestellt, um die Brauchbarkeit und den Umfang der Reaktion zu bestimmen.
Als notwendig für die Zersetzungsreaktion der Derivatgruppe X wurde die Elektronenanziehungskraft
angesehen. Daher wurde das Carboxymethylderivat hergestellt und über einen gewissen pH-Bereich
zersetzt. Der pH-Bereich von 4 bis 5 scheint das beste RvMiliai /u er"ibcn. Bei einem pH 4.5 ist die
Reaktion bei vielen Derivaten relativ langsam, gab jedoch gute Re\ultatc. wenn man sie lange genug
laufen ließ.
Im 1 :iufe der Forschungsarbeit wurden die verschiedensten
Derivaic de ι Alkalivantho<ienatc ν-.in
n-Propanol. 2-Propanol. 2-Huianol. Cyclohexanol
und Cholesterin hergestellt, unter anderem die mil
2-Propanon. Acetaldch\ddialk\ !acetal, der Cyano·
ithyl- und Cyanomethylgruppe gebildeten Ester. Die Zersetzung aller dieser Derivate scheint kritisch vom
jH-Wert des Mediums abzuhängen, wenn man eine vernünftige Ausbeute erhalten will. Vermutlich ist die
pH-Abhängigkeit der Reaktion auf konkurrierende Reaktionen zurückzuführen, vor alicm auf die Hydrolyse
der Xanthogenatextcr, die bei niedrigem pH säurekata'iysiert und bei hohem pH basenkstalysiert verläuft.
Wenn bsi der geschwindigkeitsabhängiger> Stufe der Zersetzung zu einer ungesättigten Verbindung das
Molekül in einer bestimmten Konfiguration vorliegt,
O S
C
C'
C
RI R"H
S C-X
dann drückt sich die pH-Abhängigkeit in einer Verringerung der Nebenprodukte aus und beeinflußt
nicht unmittelbar die Zersetzungsgeschwindigkeit. Da die Zeit für diese Reaktionen im allgemeinen recht
lang ist, wird zweckmäßigerweise die Hydrolyse unterdrückt, wenn die Zersetzung zu einem ungesättigten
Produkt stattfinden soll.
Unter Berücksichtigung der pH-Abhängigkeit und der offensichtlichen notwendigen Anwesenheit einer
ίο Elektronen abziehenden Gruppe kann der folgende
Mechanismus vorgeschlagen werden:
O. S
c' c c
R' R..H
S C-XH
R'
CH
R"
C XH R CH
R"
C-XH R
O | C | S | C | - R' | C | R-C | C | H | |
C | S | CXH | R 11 — | R" | |||||
CW | R | ||||||||
R" | |||||||||
Hie Verbindungen sind ieweiK in Skeleuform darjiot
eil ι nvii der Maßgabe, daß die nielr. ahgesäuigteii
Wenigkeilen am Kohlenstoffatom mit Wasserstoff,
kohlenwasserstoffreste!! oder irgendeinem inerten
Subsiimenien oder einer fimktionellcn Gruppe besetzt
Ί\r obige Mechanismus ist auch anwendbar auf
die BιKί:11u: eine-, bglicdrigen Ringes als L'niwaiullungs-Zwischenprodukte.
Fr z.eigi. daß nicht die
Elektronen abziehende Kraft der Derivaigruppc X.
sondern ihre Fähigkeil an dem durch sie substituierten
KLoIiIeItStOM1 in ein Carboniumion /ti er/engen maßgeblich
ist. Von eine.it Nitroäthanester ist demnach
nicht .1U erwarten, dal* er zu einem ungesättigten
Produkt führt. Bei einer 1 50sunuligen Behandlung des
N;Uoäihandcriv.ues von lsoprop\!\.>.nthogenat wurde
auch keinerlei Propylen '''halten.
Der angenommene \ erlauf '.-:r Reaktion zeigt auch. daß irgendein Atom im Zwischenprodukt, da- eine
positive 1 adung tragen kann, wahrscheinlich nicht der
Zersetzung unterworfen wird. Die \ner. \on Demaien.
von denen sieh auf Grund de^ obigen N'eriaufcs \orau>sagen
laßt, daß sie der /er:-el/i:ng nicht unterliegen.
sind unter anderem die Duhiocarbam.iie und die
Amidderi\ate.
Wurden Dithiccarbamate-ter behar.deh. >o erhiei:
man aus keinem \on ihnen die entsprechende uiisiesättigtL·
Verbindur.i. Ebenso unterlagen Amidderi\ iie
\on Xamhogenaten. wie vorausgesagt, nicht der Zersetzung.
Im Falle der Amide wäre das protonierte Carbonvi
die stabilste Form des Ions, und im Fall der Dithiocarbamic
wird die Ladung relativ stabil am Sik',stoff
sit/cn: das 7"> Jienprodukt könnte jedoch k-icht
Wa.sser addieren und ergäbe dann das Amin. das bei
der Herstellung des Dithioc.irbamats verwendet worden
war.
Entsprechend dem vorgeschlagenen Mechanismus
soll jedes beliebige Molekül, welches die entsprechende sierische Konfiguration annehmen kann und der
obigen Formel entspricht, bei Ze'setzung zu der entsprechenden
ungesättigten Verbindung führen. Die Sulfonalgruppe gehörern nicht dem gleichen Mechanisnnis
wie die anderen Gruppen: dennoch war diese Gruppe die einzige, bei der chromatographisch in den
c.' entwickelten Gasen Schwefeldioxid nachgewiesen wurde.
Fin Mechanismus für die Zersetzung der Sulfonatderivate
schließt die Bildung eines Ogliedrigen heterocyclischen
Schwefel enthaltenden Ringes als Zwischenprodukt mit begleitender Abspaltung von schweflige;
Saure, die bei der Zersetzung Schwefeldioxid liefen.
Pas he'.erocvclische Zwischenprodukt z.ersetzA sich zu
der gewünschten ungesättigten Verbindung.
Her vorgeschlagene Mechanismus zeiet gemeinsam
mit entsprechenden Versuchen auch, daß die Zersetzung
der Xanthogenatester wirkunsvoller durchgeführt werden kann, wenn man zunächst, wie oben
angegeben, den Xanthogenatester in einen Lewissäure-Komplex überführt und anschließend das Zwischenprodukt
aus Lewissäure und Xanthogenaiester in Wasser oder einem protonischen nichtwäßrigen Lösungsmittel
hydrolysiert.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung:
Beispiele 1 bis 17
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei welchen die verschiedenen Xanthogenatderivate
unter erfindungsgemäßen Bedingungen zu ungesättigten Verbindungen zersetzt wurden. In allen Beispielen
wurden 10 mMol des betreffenden Xanthogenatderivates in 15 ml Wasser gelöst und der pH-Wert mit
Säure oder Alkali auf die gewünschte Höhe eingestellt. Dann wurden die Lösungen die in der Tabelle
angegebene Zeit lang unter Rückfluß gehalten. Die Reaktion kann bei niedrigen Temperaturen ebenfalls
durchgeführt werden, jedoch sind dann iängerc Reaktionszeiten nötig. Zur Entfernung von gasförmigen
Produkten wurde Stickstoff als Trägergas mit einer Geschwindigkeit von 30 cm3/min verwendet. Der
Stickstoff wurde durch eine Lösung von Kupferacetat abgeführt, um etwa bei der Reaktion entwickelten
Schwefelwasserstoff abzuführen, und wurde dann durch 0.5 n-NaOH geleiict. um Kohlendioxid und
sonstige Gase zu bindert, welche in der Kupferlösung
nicht absorbiert waren. Zum Schluß wurde der Stickstoff bei —30°C in Tetrachlorkohlenstoff eingeleilet.
der Brom enthielt. Die Ausbeuten wurden meistens berechnet durch Rücktitri^rung des zugeführten
Broms. Mit Hilfe eines Leerversuches wurde der Bromverlust in der Vorlage (der bei der längsten angewandten
Zeit gleich 0 war) bestimmt. Sämtliche erhaltenen ungesättigten Produkte wurden mindestens
einmal rein isoliert und durch Gaschromatographie und Infrarotspektroskopie identifiziert.
In der Tabelle sind die Resultate der Beispiele 1 bii
17 aufgeführt, wobei die umgesetzte Xanthogenatverbindung, der pH-Wert des Zersetzungssystems, di<
Reaktionszeit, die Ausbeute (in Prozent, bezogen au das Reaktionsmittel) und das erhaltene ungesättigti
Produkt aufgeführt sind.
Bei spiel |
Xanthogenate | pH | Reaktions zeit |
Ausbeute | Produkt |
(Stunden! | 'Ό | ||||
1 | S-(3-PrupansulfonaiV?.-propylxanihogenat | 5.0 | 24 | 36 | Propylen |
2 | desgl. | 1,5 | 50 | 8 | Propylen |
3 | S-(3-Propansulforiat)-2-buiyixanthogenat | 5,5 | 50 | 16 | Butylen |
4 | desgl. | 5.5 | 50 | 18 | Butylen |
5 | S-Methyl-2-propylxanthogenat | 4,0 | 60 | 3 | Propylen Konirollver- |
such nach | |||||
C h u a g e ν | |||||
6 | S-Carboxyrnethyl-2-propylxanthogenat | 4,5 | 24 | 27 | Propylen |
7 | desgl. | 4,5 | 84 | 73 | Propylen |
8 | desgl. | 4,5 | 154 | 75 | Propylen |
9 | desgl. | 8.5 | 50 | 11 | Propylen |
10 | desgl. | 1.0 | 50 | 12 | Propylen |
11 | S-Carboxymethyl-1-propylxanthogenat | 4.5 | 24 | 22 | Propylen |
12 | S-Carboxymethyl-2-butylxanthogenat | 4.5 | 50 | 48 | Butylen |
13 | S-Cyanoäthylcyclohexylxanthogenat | 4.5 | 50 | 65 | Cyclohexen |
14 | S-Äthylcarboxymethylatcyclohexylxanthogenat | 4,5 | 100 | 45 | Cyclohexen |
15 | S-(2-Propanon)-cyclohexylxanthogenat | 4.5 | 100 | 40 | Cyclohexen |
16 | S-Cyanoäthylcholesterinxanthogenat | 4.3 | 96 | 59 | 3.5- 1-Cholestadien |
17 | S-iAcetaldehyddimethylacetaD-cholesterin- | 4.3 | 48 | 33 | 3.5-. 1-Cholcstadien |
xanthogenat |
Die in den obigen Beispielen verwendeten Xanthogenatester sind gut bekannte Verbindungen, die auf
bekannte Art hergestellt werden können. Die Herstellung der oben verwendeten Xanthogenatester erfolgie
durch Vermischen des Xanthogenat-Natriumsalzes und der das betreffende Derivat bildenden Verbindung
in Lösung oder in Aufschlämmung, gewöhnlieh in dem gleichen Alkohol, von welchem das Xanthogenat
abgeleitet war. Beide Bestandteile der Mischung wurden in gleichen molaren Anteilen dem Lösungsmittel
zugefügt, und die im allgemeinen stark exotherme Reaktion war in sehr kurzer Zeit beendet. Die zur
Herstellung der Xanthogenatester für die verschiedenen Beispiele in der Tabelle verwcndetn Rcaktionstcilnehmcr
und das jeweilige Lösungsmittel sind die folgenden: Beispiele 1 und 2
Natrium-2-propykanthogenat - Propansultot
Isopropanol
Isopropanol
Beispiele 3 und 4
Natrium-2-butylxanthogenat - Propansultor
2-Butanol
2-Butanol
Natrium-2-propylxanthogenat -i- Methylchl«
in Isopropanol
in Isopropanol
Beispiele 6 bis 10
Natrium-2-propylxanthogenat
acetat in Isopropanol
Natrium-2-propylxanthogenat
acetat in Isopropanol
r Natriumch
409 515
409 515
Natrium-1-propylxanthogenat ·■■ Nairiumchloracetat
in n-Propanol
Natrium-2-butylxanthogenat - Natriumchloracetat
in 2-Butanol
Natriumcyclohexylxanthogenat -·■ Acrylnitril in Cyclohexanol
Natriumcyclohexylxanthogenat -t- Äthylchloracetat in Cyclohexanol
Natriumcyclohexylxanthogenat · 1-Chloraceton
in Cyclohexanol
Natriumcholesterinxanthogenat Acrylnitril in
Dimethylsulfoxid
Nrttriurncholesterinxamhogenat - 2-Chlor-1.1-diinethoxväthan
in Dimethvl-ulfoxid.
Zersetzung von Xanthogenate!! in protonierten
Lösungsmitteln
Lösungsmitteln
Die folgenden Beispiele illustrieren die Zersetzuni;
der verschiedenen Xanthoge..tester in profilierten,
"i"htwäßrigen Lösungsmitteln.
S-(3-i'ropansulfoiiat)-2-propylxanthogcnat wird zu
Methanol zugegeben und auf eine Wasserstoffaktivität von 5 angesäuert. Die Lösung wird ciwa 24 Stunden
unter Rückfluß gehalten, wobei sich wesentliche Mengen Propylen entwickeln.
S-(3-Propansulfonat)-2-butylxanthogenat wird in Äthanol gelöst und auf eine Wasserstoffaktivität von
5.5 angesäuert. Die Lösung wird etwa 48 Stunden unter Rückfluß gehalten, wobei sich wesentliche Mengen an
Butylen entwickeln.
S-Carboxymethyl-2-propylxanthogenatwird in Äthylenglycol
gelöst und mit HCl auf eine Wasserstoffaktivität von 4,5 angesäuert. Die Lösung wird etwa
24 Stunden auf 1000C gehalten, wobei sich wesentliche
Mengen an Propylen entwickeln.
S-Carboxymethyl-2-butylxanthogenatwird vermischt
mit Pyridin und durch Zusatz von Pyridinhydrochlorid auf eine Wasserstoffaktivität von 4,5 angesäuert. Das
Gemisch wird etwa 40 Stunden unter Rückfluß gehalten, wobei sich langsam Butylen entwickelt.
S-(2-Propanon)-cyclohexylxanthogenat wird vermischt mit Cyclohexanol und mit HCl auf eine
Wasserstoffaktivität von 4 angesäuert. Das Gemisch wird etwa 90 Stunden unter Rückfluß gehalten, wobei
sich wesentliche Mengen Cyclohexen bilden.
Zersetzung von Xanthogenatestern polymerer
Alkohole
Alkohole
Aus polymeren Alkoholen, wie Cellulose, Stärke. Amylose und Polyvinylalkohol wurden verschiedene
Xanthogenatester hergestellt. Auf übliche Weise gewonnene Natriumxanthogenatsalze wurden in Wasser
ίο gelost und in molaren Anteilen (hinsichtlich der
Xanthogenatgruppe) mit verschiedenen Verbindungen derart umgesetzt, daß man die gewünschten Esterderivate
für die nachfolgende Zersetzung erhielt. Die Reaktionen waren stets exotherm und verliefen in sehr
kurzer Zeit.
Die wie oben hergestellten Ester von polymeren Alkoholen wurden in Wasser zu einer Konzentration
von 5 bis 10",, aufgeschlämmt oder gelöst. In der Aufschlämmung wurde der pH-Wert durch Zugabe einer
ao Säure oder einer Base auf den gewünschten Wert eingestellt
und das Gemisch längere Zeii unter Rückfluß gehalten. Dann wurden die Polymerisate abfiltriert, in
Wasser, Methanol und entweder Aceton oder Methylenchlorid gewaschen und unter Vakuum bei Raumtemperatur
getrocknet. Die Polymerisate wurden dann in Melhyleiiv'hlorid oder Tetrachlorkohlenstoff aufgeschlämmt,
worauf überschüssiges Brom zugegeben und die Aufschlänimunnen über Nacht gerührt
wurden. Die Polymerisate wurden dann abfiltriert, mit Methanol, Wasser und Aceton gewaschen, um den
Überschuß an Brom und chlorierten Lösungsmitteln zu entfernen, dann bei Raumtemperatur im Vakuumofen
auf Gcwichiskonsi;1!!;. getrocknet. Zu Kontrollzweckcn
wurde jedes der Polymerisate aus seinem Xanthogenai mit Hilfe einer Säure regeneriert, gewaschen,
um Nebenprodukte zu entfernen, und dann auf gleiche Weise wie die Derivate behandelt. Aus dem
Verhalten der regenerierten Polymeren gegen Brom war zu schließen, daß die letzteren keinerlei ungesättigte
Bindungen aufwiesen.
Natriumcellulosexanthogenat wurde in wäßriger Suspension mit Natriumchloracetat zu dem Carboxvmethylester
von Cellulosexanthogenat umgesetzt. Dieser letztere Ester wurde dann in Wasser zu einer Konzentration
von etwa 5"o aufgeschlämmt und der pH-Wert auf 8.5 eingestellt. Die Aufschlämmung
wurde etwa 60 Stunden unter Rückfluß gehalten. Nachdem das Polymerisat gemäß dem oben beschriebenen
Reaktionsverlauf aufgearbeitet war, wurde eine Ausbeute von 39% an ungesättigtem Cellulosederivai
gefunden. In dem Cellulosederivat ist die Ungesättigkeit sowohl als Vinyl-Ungesättigkeit, d. h. in dei
6-Stellung, als auch als Ring-UngesäUigkeil vorhanden
Es wurde wie oben gearbeitet, wobei jedoch de
Carboxymethylester von Cellulosexanthogenat unte Rückfluß in wäßriger Aufschlämmung vom pH 4,:
zersetzt wurde. Nach 72 Stunden Reaktionszeit wurdi
ungesättigte Cellulose in einer Ausbeute von 63% er halten.
Arbeitet man wie oben, jedoch in Methanol ode Äthanol als Zersetzungsmedium, so erhält man da
gleiche Resultat, vorausgesetzt, daß das Lösungsmitte bzw. Reaktionsmedium durch Zusatz von so viel HC
daß eine Wasserstoffaktivität von etwa 4 bis 5 erzeug wird, protoniert wird.
Durch Umsetzen von gleichen molaren Mengen Natriumcellulosexanthogenat und Chloraceton in
Wasser wurde ein 2-Propanonderivat von Ccllulosexanthogenat hergestellt. Das Esterderivat wurde in
Wasser zu einer Konzentration von etwa 10°o aufgeschlämml
und der pH-Wert auf 5,0 eingestellt. Nachdem die Aufschlämmung 24 Stunden auf Rückflußtemperatur
gehalten worden war, wurde wie oben aufgearbeitet. Es wurde eine Ausbeute von 42% an ungesättigter
Cellulose, bei der die Ungesättigkeit sowohl in der 6-Stellung als in dem Anhydroglucosering auftrat,
erhalten.
Arbeitet man bei der Zersetzung des Esters in Methanol oder Äthanol, so erhält man die gleichen Resultate,
vorausgesetzt, daß das Lösungsmittel durch Zugabe von so viel HCl, daß man eine Wasserstoffaktivität
von etwa 4 bis 5 erhält, protoniert ist.
Natriumcellulosexanthogenat wurde in wäßriger Lösung oder Suspension mit Äthylchloracetat zu dem
Äihylcarboxymethylester von Celluiosexanthogcnat umgesetzt. Der Xanthogenatesler wurde zu 5°„ in
Wasser aufgeschlämmt und der pH-Wert auf 4.4 eingestellt. Dann wurde die Aufschlämmung 24 Stunden
unter Rückfluß gehalten und das Polymer wie oben aufgearbeitet. Es wurde eine Ausbeute von 27 °(, ungesättigte
Cellulose erhalten.
Das gleiche Resultat erhält man, wenn man den Celluloseester in Äthanol, Methanol, Äthylenglycol
oder Cyclohexanol, angesäuert auf eine Wasserstoffaktivität von etwa 4 bis 5, zersetzt.
Zur Erzeugung des Cyanomethylesters von Cellulosexanthogenat wurde Natriumcellulosexanthogenat in
wäßriger Lösung mit Chlorcyanomethan umgesetzt.
Der Cellulosexanthogenatester wurde zu einer Konzentration von 5",, in Wasser aufgeschlämmt und der
pH-Wert auf 4,5 eingestellt. Die Aufschlämmung wurde dann 94 Stunden unter Rückfluß gehalten und
das Polymer wie oben aufgearbeitet. Ausbeute: 8,1 "o
ungesättigte Cellulose.
Ähnliche Resultate erhält man, wenn man den Cellulosexanthogenatester durch Erhitzen in einem
nichtwäßrigen protonierten Lösungsmittel zersetzt.
Zur Herstellung des Cyanäthylesters wurde Natriumstärkexanthogenat
in wäßriger Lösung mit Acrylnitril umgesetzt.
Das Cyanäthylstärkexanthogenat wurde in Wasser zu einer Konzentration von 5% aufgeschlämmt und
der pH-Wert auf 4,5 eingestellt. Die Aufschlämmung wurde 90 Stunden unter Rückfluß gehalten und das
Polymer wie oben aufgearbeitet. Man erhielt eine 29%ige Ausbeute an ungesättigter Stärke, wobei die
Ungesättigkeit sowohl in der 6-Stellung als auch in dem Anhydroglucosering anwesend war.
Die Zersetzung von Stärkexanthogenatester in einem protonierten Lösungsmittel führt zu einer
ungesättigten Stärke, ähnlich wie die Zersetzung der Cellulosexanthogenatester.
Zwecks Herstellung des Carboxyäthylesters von Stärkexanthogenat wurde dieses in wäßriger Lösung
mit Natrium-3-chlorpropanat umgesetzt.
Der erhaltene Stärkexanthogenatester wurde dann in Wasser zu einer Konzentration von 10",, aufgeschlämrnt
und der pH-Wert auf 4,5 eingestellt. Dann wurde die Aufschlämmung 168 Stunden unter Rückfluß
gehalten und das Polymer wie oben aufgearbeitet. Man erhielt eine 44"oige Ausbeute an ungesättigter
Stärke, wobei die Ungesättigkeit sowohl in der 6- als in der Ringstellung anwesend war.
Die Wärmezersetzung des Siärkexanthcgenatesters in anderen protonierten Lösungsmitteln ergibt ebenfalls
in guter Ausbeute ungesättigte Stärke.
Zwecks Herstellung des Acetaldehyddimethylacetalesters von Stärkexanthogenat wurde Natriumstärkexanthogenat
in wäßriger Lösung mit 2-('hlor-l,l-dimethoxyäthan umgesetzt.
Der erhaltene Ester wurde in Wasser zu einer Konzentration von 5°n auf geschlämmt und der pH-Wert
auf 4.5 eingestellt. Die Aufschlämmung wurde 90 Stunden unter Rückfluß gehallen und das Polymer wie
oben aufgearbeitet. Man erhielt ungesättigte Stärke in einer Ausbeute von 58n„.
Bei Zersetzung des Stärkexanthogenatesters in
nichtwäßrigen protonierten Lösungsmitteln erhält man
ebenfalls ungesättigte Stärke in guter Ausbeute.
Zwecks Herstellung des Acetaldehyddiäthylaceialesters
von Amylosexanthogenat wurde Natriumamylosexanthogenat in wäßriger Lösung umgesetzt
mit 2-Chlor-l,l-diäthoxyäthan.
Der Amyloscxanthogenatester wurde in Wasser
zu einer Konzentration von 5"0 aufgeschlämmt und
der pH-Weit auf 4,5 eingestellt. Die Aufschlämmung wurde 52 Stunden unter Rückfluß gehalten und das
Polymer wie oben aufgearbeitet.
Man erhielt in 41 n oiger Ausbeute ungesättigte Amylose,
bei welcher die Ungesättigkeit sowohl in der 6-Stellung wie im Ring anwesend war. Die Zersetzung
von Amylosexanthogenatester in anderen protonierten Lösungsmitteln ergibt gleich gute Resultate an ungesättigter
Amylose.
Zur Herstellung des Acetaldehyddiäthylacetalesters wurde Natriumpolyvinylalkoholxanthogenat umge·
setzt mit 2-Chlor-l.l-diäthoxyäthan in wäßrigei
Lösung.
Der Polyvinylalkoholxanthogenatester wurde ir Wasser zu einer Konzentration von 10 °o auf ge
schlämmt und der pH-Wert auf 4,5 eingestellt. Dii Aufschlämmung wurde 6 Stunden unter Rückflul
gehalten und das Polymer wie oben aufgearbeitet.
Man erhielt in 26%iger Ausbeute ein Vinylalkohol Acetylen-Copolymerisat, welches das theoretische De
rival einer partiellen Dehydrierung von Polyvinyl alkohol ist. Werden die Polyvinylalkoholxanthogenai
ester in anderen protonierten Lösungsmitteln bei ge eigneter Wasserstoffaktivität zersetzt, so erhält ma
in ebenfalls guter Ausbeute ein Vinylalkohol-Acetyler Copolymerisat.
Das Verhältnis von Vinylalkohol zu Acetylen i
Das Verhältnis von Vinylalkohol zu Acetylen i
dem oben hergestellten Copolymerisat hängt ab von verschiedenen Faktoren. Die Anwendung eines Polyvinylalcohols
und eine sorgfältige Auswahl mit hohem Substitutionsgrad der Xanthogenierungsbedingunucn,
so daß man im wesentlichen Xanthogenat vom Substitutionsgrad 1,00 erhält, führen zu einem Copolymerisat
aus Acetylen und Vinylalkohol, das in seiner Zusammensetzung nahe an 100 "o Polyacetylen kommt.
Das gemäß Beispiel 31 erhaltene Copolymerisat aus Vinylalkohol und Acetylen wird mit wäßrigem Alkali
und CS2 behandelt, um das Xanthogenatderivat zu erhalten. Das NatriumNapthogenaidcrivat des VinylalkohoS-Acetylen-Copolymerisates
wird dann in wäßriger Lösung umgesetzt mit 2-Chlor-l,l-diäthoxy- »than, um den Acetaldehyddiäthylacctalesler zu erhalten.
Dieser Xanthogenatester des Vinylalkohol-Acetylen-Copolymerisats wird in Was^r bei einem
pH-Wert von 4,5 zu einer Konzentration von 10 "0 aufgeschlämmt.
Die Lösung wird 100 Stunden unter Rückfluß gehalten und ergibt dann ein Copolymerisat aus
Vinylalkohol und Acetylen mit wesentlich höherem AcetylengehRlt. Das Produkt aus dieser Reaktion
wird dann rexanthogeniert, daraus das Esterderivat gebildet und dieses wieder zersetzt. Nach 3 oder 4 aufeinanderfolgenden
Xanthogenierungen und Dexanthogenierungen ist das erhaltene Produkt fast 100°(1igcs
Polyacetylen. Es enthält praktisch keinerlei CopoK-meres und nur geringe Mengen von Nebenprodukten.
Die Eigenschaften des Polyacetylen hängen ab von dem D. P. (Polymerisationsgrad) des Poly vinylalkohols,
aus dem es bereitet ist. und außerdem von der sterischen Konfiguration dieses Polyvinylalkohole. So
schwanken die physikalischen Eigenschaften des PoIyacetylens
von einer öligen Flüssigkeil mit niedrigem D. P. (und höheren D. P.s im Fall von verzweigten
Strukturen) bis zu einem wachsartigen Feststoff mit hohem D. P. (und insbesondere in linearer Konfiguration).
Das Polymerisat hat, verglichen mit anderen organischen Verbindungen, eine wesentliche elektrische
Leitfähigkeit und absorbiert sofort wesentliche Mengen Brom.
Polyacetylen läßt sich für eine ganze Reihe von Zwecken anwenden, für welche andere Polymere verwendet
werden. Es findet Anwendung als Überzugsmaterial und als struktureller Kunststoff in Form von
Platten oder Filmen oder Formgegenständen. Das Polymer kann bromiert werden und stellt dann ein
Derivat dar, das sehr widerstandsfähig gegen Entflammen ist.
Die folgenden Beispiele erläutern die allgemeine Darstellung von Olefinen durch Hydrolyse von gewissen
Zwischenprodukten aus Lewissäure und Xanthogenatester in wäßrigen Medien oder in nichtwäßrigen Lösungsmitteln, die aktiven Wasserstoff
enthalten.
Natriumcyclohexylxanthogenat und Acrylnitril wurden in Cyclohcxanollösung zum S-Cyanoäthylester
von Cyclohexylxanthogcnat umgesetzt. Die Lösung wurde mit viel Wasser verdünnt und mit Diäthyläther
extrahiert. Nach Abtreiben des Äthers unter Vakuum erhielt man S-Cyanoäthylcyclohc\yixanihogcr.at m
praktisch quantitativer Ausbeule, berechnet auf das zugcführlc Natriumcyclohexylxanthogenat.
Dieses S-Cyanäthylcyclohcxylxanthogcnat wurde in
Diäthyläther zu einer 5"„igen Konzentration gelöst
und mit ungefähr stöchiometrischen Mengen BF3 behandelt.
Es bildet sich ein Komplex von BF3 am Nitriiteil
des Esters.
Der BF3-Xanthogenatester wurde mit einem Überschuß
an Wasser vermischt und beinahe sofort hydrolysiert. Nach etwa 10 Minuten erhielt man Cyclohexen
in einer Ausbeute von 75"u. berechnet auf den zugeführten
Xanthogenatester.
ίο Vermischt man bei dieser Arbeitsweise den BF3-Komplex
mit anderen Stoffen, die aktiven Wasserstoff enthalten, wie Methanol, Äthanol, Glycerin, Glycol,
flüssigem Ammoniak, Methylamin. Dimethylamin oder Anilin «n wird der Komplex zersetzt (auf eine
Weise, die ungefähr der Hydrolyse entspricht), und man erhält in guter Ausbeule Cyclohexen.
Es wurde nach Beispiel 33 gearbeitet, wobei jedoch die Komplexbildung aus S-Cyanäthylcyclohexylxanthogcnat
und BF3 in Pentan vorgenommen wurde.
Die Hydrolyse in Wasser ergab nach 10 Minuten eine Ausbeute von 68 "o.
Der S-Älhylcarboxymethylester von Cyclohexyl
xanthogenat wurde hergestellt durch Umsetzen von Äthylchloracetat mit Natriumcyclohexylxanthogenat
in Wasser. Der Xanthogenatester wurde mit Diäthyläther extrahiert und das Lösungsmittel daraus unter
Vakuum entfernt.
Der S-Äthylearboxymethylester von Cyclohexylxanthogenat
wurde in Pentan zu einer Konzentration von 10"o gelöst und 24 Stunden mit BF3 in praktisch
stöchiometrischen Anteilen behandelt; man erhielt einen Komplex aus BF3 und Xanthogenatester. Beim
Vermischen mit Wasser zersetzte sich der Komplex in wenigen Minuten und ergab eine 20"„ige Ausbeule
an Cyclohexen.
Das Beispiel zeigt den Ausbeuleverlusi, der eintritt,
wenn die Lewissäure stark ist und dazu neigt, sowohl
mit der Xanthogenatgruppe wie mit der Estergruppe einen Komplex zu bilden.
Nach Beispiel 33 hergestelltes S-Cyanäthylcyclohexylxanthogcnat
wird in Nitrobenzol gelöst. Dann führt man eine ungefähr stöchiometrische Menge vor
Aluminiumchlorid zu, um mit dem Nitrilantei! de;
Xanthogenatesters einen Komplex zu bilden. Dicsei fällt auch fast augenblicklich als Niederschlag aus. de:
abfiltriert und mit Wasser hydrolysiert wird. Dii Hydrolyse verläuft rasch und führt in wenigen Minu
ten zu einer Ausbeute von etwa 60 "0 Cyclohexen.
Mischt man bei sonst gleicher Arbeitsweise dei Alurr.iniumchloridkomplcx mit anderen, aktiven Was
serstoff enthaltenden Lösungsmitteln, z. B. Methanol Äthanol, Glycerin. Glycol. Phenol. Ammoniak
Äthanolamin. Methylamin oder Dimethylamin. s
6c zersetzt sich der Komplex ebenfalls rasch zu Cycle
hexen.
Zur Herstellung von S-CarboxymethyI-2-propy
xanthogenat wurde Natrium-2-propylxanthogenat un gesetzt mit Natriumchloracetat. Das gebildete Xai
thogenat kristallisiert aus der Lösung als kristallin!
Feststoff aus.
Das so erhaltene S-Carboxymethyl-2-propylxanthogenat
wird in Metbyläthylketon aufgeschlämmt und mit so viel Ferrichlorid behandelt, daß sich eine Komplexverbindung
(Molverhältnis 1:1) bildet, die sich aus der Aufschlämmung absetzt.
Der FeCla-Xanthogenat-Komplex wird in sehr viel
Wasser rasch unter Entwicklung von Propylen hydrolysiert. Die Hydrolyse des Komplexes ergibt etwa
55% Propylen innerhalb 30 Minuten. Die Zersetzung der Komplexverbindung aus Ferrichlorid und Xanthogenat
in anderen, aktiven Wasserstoff enthaltenden Lösungsmitteln wie Methanol, Äthanol, Glycerin,
Glycol, Phenol, Äthanolamin, Methylamin oder Dimethylamin ergibt ebenfalls in wenigen Minuten
wesentliche Mengen Propylen. *~
Zur Herstellung von S-Äthylcarboxymethylat-2-butylxanthogenat
wurde Natrium-2-butylxanthogenat in Butanol umgesetzt mit Äthylchloracetat. Die Lösung 2c
wird mit einem großen Überschuß Wasser verdünnt und mit Diäthyläther extrahiert. Nach Abziehen des
Äthers unter Vakuum bleibt ein Rückstand an S-Äthylcarboxymethylat-2-butylxanthogenat
in praktisch quantilaliver Ausbeute.
Das so erhaltene S-Äthylcarboxymethylat-2-butylxanthogenat
wad in Perchloräthylen gelost und mit so viel Stannichlorid behandelt, daß sich eine 1: 1-molare
Komplexverbindung ausscheidet. De= Komplex
aus Stannichlorid und Xanthogenatester wird abfiltriert oder abzentrifugiert und mit viel Wasser hydrolysiert.
Die Hydrolyse verläuft sehr rasch unter Entwicklung von 70% Butylen innerhalb 30 bis 60 Minuten.
Verwendet man zur Zersetzung der Komplexverbindung andere aktiven Wasserstoff enthaltenden
Stoffe wie Methanol, Äthanol, Glycerin, Glycol, Phenol, Äthanolamin, Methylamin oder Dimethylamin,
so wird ebenfalls Butylen in guter Ausbeute entwickelt,
Zur Herstellung von S-(2-Propanon)-l-octylxanthogenat wurde Natrium-1-octylxanthogenat in Äthanol
mit Chloraceton in äquimolaren Anteilen umgesetzt. Die Lösung wird mit viel Wasser verdünnt und mit
Diäthyläther extrahiert. Nach Abtreiben des Äthers aus dem Extrakt bleibt der Xanthogenatester in praktisch
quantitativer Ausbeute zurück. Das S-(2-Propanon)-l-octylxanthogenat wird in 5%iger Konzentration
in Dioxan gelöst, worauf so viel / kchlorid zugefügt wird, daß sich die Komplexverbindung aus
Zinkchlorid und Xanthogenatester ausscheidet.
Dieser Esterkomplex wird abfiltriert (bzw. abzentrifugiert)
und mit einem Überschuß an Wasser zersetzt. Die Hydrolyse des Komplexes verläuft rasch und führt
zu 1-Octen in Ausbeuten von bis 70 bis 80% innerhalb
einer Stunde. Die Komplexvsrbindung aus Zinkchlorid und Xanthogenatester kann auch mit Hilfe von
anderen, aktiven Wasserstoff enthaltenden Lösungsmitteln zersetzt werden, wie es in den vorangehenden
Beispielen beschrieben ist.
Zwecks Herstellung des Di-cyanomethylssters des
Butylenglycoldixanthogenates wurde das Natriumsalz von 1,4-Butylenglycoldixanthogenat umgesetzt mit
Chloracctonitril (Molverhältnis 1: 2), wobei in Äthanol
aearbeilet wurde. Die Lösung wird mit einer großen
Menge Wasser versetzt und mit Diäthyläther extrahiert. Nach Entzug des Äthers im Vakuum erhält man in
praktisch quantitativer Ausbeute den Dixanthogenatester. Dieser wird in Äthylacetat zu einer Konzentration
von etwt 5% gelöst, worauf Bortrichlorid in einer Menge zugefügt wird, welche der Nitrilfunkiionaiität
äquivalent ist. Es fällt eine Komplex\erbindung aus Bortrichlorid und Xanthogenalester aus, die abfiltriert
wird.
Die so erhaltene Komplexverbindung wird mit viel Wasser vermischt, bei einem pH-Wert von 7 bis 8 gehalten
und hydrolysiert rasch. In weniger al einer Stunde erhält man eine Ausbeute von 60 bis 70%
Butadien. Die Komplexverbindung kann auch mit anderen vvasserstoffhaltigen Lösungsmitteln, wie oben
beschrieben, zersetzt werden und l'iihrt dann rasch zu
einer guten Ausbeute an Butadien.
Zwecks Herstellung von S-Äthylcarboxymethylatcyclohexylxanthogenat
wird Natriumhydroxylxanthogenat in Cyclohexanollösuiii: umgesetzt mit Äthylchloracetat.
Die Lösung wird mit viel Wasser verdünnt und mit Diäthyläther extrahiert, um den Xanthogenatester
zu gewinnen. Nach Entzug des Äthers im Vakuum
fällt der Xanthogenatester in praktisch quantitativer
Ausbeute an.
Das se e*' ;ltene S-Athylcarboxyineihylatcvclohexylxanthogenat
W'ird in einer Konzentration von etwa
10% in Dimethylformamid gelöst. Zu der Lösung setzt man so viel Antimontrichlorid zu, daß °ine K^mplexverbindung
mit dem Xanthogcnatestcr entsteht. Die Komplexverbi'Hung aus Antimonlrichlorid und Xanthogenatester
scheidet sicli sehr rasch aus der Losung
ab and wird ubliltricrt.
r>;.e Komplexverbindung wird mit überschüssigem
Wasser verdünnt und hydrolysiert annähernd vollständig innerhalb einer .~;_nde. Die Ausbeute an
Cyclohexen beträgt etwa 30 bis 40°,,. Der obige Komplex zersetzt sich ebenso rasch in anderen, aktiven
Wasserstoff enthaltenden Lösungsmitteln (s. die obigen Beispiele) zu Cyclohexen in guter Ausbeute.
Herstellung von ungesättigten Derivaten von
polymeren Alkoholen
polymeren Alkoholen
Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu der Herstellung
von ungesättigten Derivaten von polymeren Alkoholen durch Hydrolyse (oder Zersetzung in anderen aktiven
Wasserstoff enthaltenden Lösungsmitteln) von Lewissäurekompiexen
der Xanthogenatester von polymeren Alkoholen.
Zur 1 lerstellung des Cyanomethylesters setzt man Natriumcellulosexanthogenat in wäßriger Suspension
(oder Lösung) mit Chloracetonitril um. Nach Abfilcräerung
und Trocknen wird der erhaltene Xanthogenatester in Diäthyläther zu einer Konzentration
von etwa 5% aufgeschlämmt und mit Bortrifluoriddiäthylätherat in stöchiometrischer Menge, bezogen
auf das Nitril, behandelt. Die Komplcxvcrbindung aus Bortriiluorid und Xanthogenatester fällt in guter Ausbeute
an.
Die so hergestellte Komplexverbindung wird nun mit einem Überschuß an Wasser hydrolysiert. Die
Reak ion ist in wenigen Minuten beendet und ergibt eine Ausbeute von etwa 40 bis 50% ungesättigter
2 044 354
17 18
Cellulose, bei der die Ungesättigkeit sowohl als Vinyl- (oder Lösung) mit Chloracrtonitril umgesetzt. Der
Ungesättigkeit, d. h. in der 6-Stellung, wie auch als Xanthogenatester wird dann in Diäthyläther zu einer
Ring-Ungesättigkeit vorhanden ist. Konzentration von etwa 5 % aufgeschläinmt und mit
Zersetzt man die Komplexver'jindung aus Bor- Zinkchlorid in stöchiometrischer Menge behandelt,
trifluorid und Xanthogenatester mit anderen, aktiven 5 Die Komplexverbindung aus Zinkchlorid und Xantho-Wasserstoff
enthaltenden Lösungsmitteln wie in den genatester, die in guter Ausbeute anfällt, wird nun mit
früheren Beispielen, so erhält man ebenfalls in guter überschüssigem Wasser hydrolysiert. Die Reaktion ist
Ausbeute und relativ kurzer Zeit ungesättigte Cellulose. innerhalb etwa einer Stunde beendet und ergibt in
einer Ausbeute von 40 bis 50 % ungesättigte Cellulose,
B t i s ρ i e 1 43 io bei der die Ungesättigkeit sowohl in der 6-Stellung wie
im Ring vorhanden ist.
Zwecks Herstellung des Cyanomethylesters setzt man Zersetzt man die Komplexverbindung mit anderen,
Natriumstärkexanthogenat in wäßriger Suspension aktiven Wasserstoff enthaltenden Lösungsmitteln (s.
oder Lösung mit Chloracetonitril um. Der erhaltene vorangehende Beispiele) so erhält man ebenfalls in
Xanthogenatester wird in Pentan zu einer Konzen- 15 guter Ausbeute und relativ kurzer Zeit ungesättigte
tration von etwa 5% aufgeschlämmt und mit Bor- Cellulose.
trifluorid in stöchiometrischer Menge, bezogen auf das Beispiel 46
Nitril, behandelt. Die Komplexverbindung aus Bor-
trifluorid und Xanthogenatester fällt in hoher Ausbeute Zwecks Herstellung des Cyanomethylesters setzt
an. 20 man Natriumstärkexanthogenat in wäßriger Suspen-
Die wie oben erhaltene Komplexverbindung wird sion (oder Lösung) mit Chloracetonitril um. Der
mit überschüssigem Wasser hydrolysiert. Die Reaktion Xanthogenatester wird dann in Pentan zu einer Konist
in etwa einer Stunde abgeschlossen und ergibt eine zentration von etwa 5% aufgeschlämmt und mit Ferri-Ausbeute
von etwa 4Λ bis 50°^ ungesättigter Stärke, Chlorid in stöchiometrischer Menge behandelt. Die
bei der die Ungesättigkeit sowohl als Vii-.I-Unge- as Komplexverbindung aus Ferrichlorid und Xanthogesättigkeit,
d. h. in 6-Stellung, wie als Ring-Unge- natester fällt in gu^r Ausbeute an.
sättigkeit vorhanden ist. Die wie oben erhaltene Komplexverbindung wird
sättigkeit vorhanden ist. Die wie oben erhaltene Komplexverbindung wird
Zersetzt man der. Komplex mit anderen, aktiven mit überschüssigem Wasser hydrolysiert. Die Reaktion
Wasserstoff enthaltenden Lösungsmitteln, so erhält ist in etwa einer Stunde beendet und ergibt in einer
man, wie in den obigen Beispielen, in verhältnismäßig 30 Ausbeute von 40 bis 50 0/ 0 ungesättigte Stärke, bei
.jrzer Zeit die ungesättigte Stärke ebenfalls in guter welcher die Ungesättigkeit sowohl in der 6-Stellung wie
Ausbeute. im Ring vorhanden ist.
Wird die Komplexverbindung aus Ferrichlorid und
Beispiel 44 Xanthogenatestern mit anderen, aktiven Wasserstoff
35 enthaltenden Lösungsmitteln (s. obige Beispiele) be-
Zur Herstellung des Cyanomethylesters wird Na- handelt, so erhält man ebenialls in guter Ausbeute und
triumpolyvinylalkoholxanthogenat in wäßriger Lö- relativ kurzer Zeit ungesättigte Stärke,
sune umgesetzt mit Chloracetonitril. . .
sune umgesetzt mit Chloracetonitril. . .
Der erhaltene Cyanomethylpolyvinylalkoholxantho- Beispiel 4/
gefliester wird dann in Methylketon auf eine Kon- 40 Zwecks Herstellung des Cyanomethylesters setzt
zentration von 10% aufgeschlämmt und mit Bor- man Natriumpolyvinylalkoholxanthogenat in wäßriger
trifluorid in stöchiometrischer Menge umgesetzt. Man Lösung mit Chloracetonitril um.
erhält eine Komplexverbindung, 1: 1 aus Bortrifluorid Der erhaltene Cyanomethylpolyvinylalkohol-Xan-
erhält eine Komplexverbindung, 1: 1 aus Bortrifluorid Der erhaltene Cyanomethylpolyvinylalkohol-Xan-
und Xanthogenatester, wobei das Bortrifluuud an dem thogenatester wird dann in Methyläthylketon zu einer
Nitrilteil des Esters sitzt. Die Hydrc'yse mit über- 45 )0°oigen Konzentration aufgeschlämmt und mit
schüssigem Wasser verläuft in 20 Mir_'*en und ergibt Stannichlorid in stöchiometrischer Menge behandelt,
das ungesättigte Derivat in 50- bis 60%iger Ausbeute. Man erhält so eine Komplexverbindung aus Stanni-
Das d'irch Zersetzung des Polyvinylalkohol-Xan- chlorid und Xanthogenatester (1:1), in welcher das
thogenatesters erhaltene Derivat ist ein Copolymerisat Stannichlorid aus dem Nitrilteil des Esters sitzt. Die
aus Vinylalkohol und Acetylen, nämlich das theore- 50 Komplexverbindung wird nun mit Wasser rasch zu
tische Derivat der teilweisen Dehydratisierung des einem ungesättigten Derivat hydrolysiert. Die Hydro-P^'yvinylalkohols.
Wenn das Copolymerisat wieder lyse verläuft in etwa 60 Minuten und ergibt das uniieu
xanthogeniert und der Cyanomethylester gebildet gesättigte Derivat in einer Ausbeute von 50 bis 60 a/ u.
wird, der dann mit Bortrifluorid zu einer Komplex- Das bei der Zersetzung des obigen Xanthogenat-
verbindung umgesetzt und wieder hydrolysiert wird, 55 esters erhaltene Produkt ist ein Copolymerisat aus
erhält man ein Copolymerisat, das annähernd einem Vinylalkohol und Acetylen, das theoretische Derivat
Substitutionsgrad von 1,00 hinsichtlich des Acetylen- der teilweisen Dehydratisierung von Polyvinylalkohol,
gehaltes des Polymerisates entspricht. Wird das Copolymerisat wieder xanthogeniert und
Das Copolymerisat aus Vinylalkohol und Acetylen daraus der Cyanomeihylester gebildet, der mit Staiiniwird
auch erhalten bei Zersetzung der Komplex- 60 chlorid zur Komplcwcrbindung umgesetzt und d_.in
verbindung aus Trifluorid und Xanthogenatester mit hydrolysiert wird, so erhält man eine Copolymerisat,
anderen, aktiven Wasserstoff enthaltenden Losungs- das hinsichtlich des PolyacetylengcLiites an Substitumittcln.
tionsgrad 1,00 herankommt.
Das Copolymerisat aus Vinylalkohol und Acetylen
B c i s ρ i e 1 45 65 kann ebenso hergestellt werden durch Zersetzung des
Komplexes aus Stannichlorid und Xanthogenatester
Zwecks Herstellung des Cyanomethvlesters wird mit anderen aktiven Wasserstoff enthaltenden Lö-Natriumcellulosexanthogenat
in wäßriger Suspension sungsmittcln.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von CC-ungesättigten organischen Verbindungen durch Zersetzen
der Xanthogenatester von entsprechenden Alkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) einen Xanthogenatester der allgemeinen Formel:
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |