AT226437B - Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen - Google Patents

Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen

Info

Publication number
AT226437B
AT226437B AT170361A AT170361A AT226437B AT 226437 B AT226437 B AT 226437B AT 170361 A AT170361 A AT 170361A AT 170361 A AT170361 A AT 170361A AT 226437 B AT226437 B AT 226437B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
polymer
reaction
vinyl ether
sep
weight
Prior art date
Application number
AT170361A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Hoechst Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst Ag filed Critical Hoechst Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT226437B publication Critical patent/AT226437B/de

Links

Landscapes

  • Polyoxymethylene Polymers And Polymers With Carbon-To-Carbon Bonds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen 
 EMI1.1 
 gasförmigem Formaldehyd in einem inerten Reaktionsmedium hergestellt werden kann und das zur Herstellung von beständigen Filmen, Fasern und Formkörpern dienen soll, verschiedenen Stabilisierungspro- zessen unterworfen werden muss. Dabei unterscheidet man prinzipiell folgende   Stabilisierungsvorgänge :  
1. Stabilisierung durch Umsetzung der Oxy-Endgruppen des Polymeren. 



   2. Erhöhung der thermischen Beständigkeit des Polymeren durch Zusatz von Wärmestabilisatoren, z. B. Hydrazin-oder Harnstoffderivaten, oder Polyamiden. 



   3. Erhöhung der Beständigkeit des Polymeren gegenüber Oxydation   z. B.   durch Zusatz von Phenolen oder Schwefelverbindungen. 



   4. Erhöhung der Beständigkeit des Polymeren gegenüber Lichteinwirkung z. B. durch Zusatz von Oxybenzophenonen. 



   Um ein hochmolekulares Polyoxymethylen zu im Gebrauch beständigen Fäden, Folien oder Formkörpern verarbeiten zu können, sind die genannten Stabilisierungsvorgänge unumgänglich notwendig. 



   Die Erfindung befasst sich mit der Stabilisierung durch Umsetzung der Oxyendgruppen des polymeren Formaldehyds. Wie Staudinger bereits festgestellt hat, neigen Polyoxymethylene, die Oxyendgruppen enthalten, dazu, von den Kettenenden her Formaldehyd abzuspalten. Diese Polymeren riechen daher intensiv nach Formaldehyd. Es ist jedoch nach Staudinger möglich, die Endgruppen zu verestern oder zu veräthern und dadurch den Zerfall der polymeren Moleküle vom Kettenende her zu unterbinden. Bei der Veresterung und Verätherung hochmolekularer Polyoxymethylene, die für eine Verarbeitung in Frage kommen, stösst man jedoch auf Schwierigkeiten.

   Zur Verätherung, die beispielsweise mit Hilfe von Dimethylformal durchgeführt werden kann, benötigt man verhältnismässig grosse Mengen stark saurer Katalysatoren, die bei der Umsetzung dazu neigen, das Molekulargewicht der Polymeren zu erniedrigen, die ausserdem nur sehr schlechte Ausbeuten an Polyoxymethylenäthern liefern und die schliesslich nach der Umsetzung quantitativ aus dem Polymeren entfernt werden müssen. 



   Die Veresterung kann zwar in Gegenwart von alkalischen Katalysatoren mit Essigsäureanhydrid in guter Ausbeute durchgeführt werden, aber auch hier ist es notwendig, nach der Reaktion das überschüssige Essigsäureanhydrid bis auf geringste Spuren aus dem Polymeren zu entfernen. 



   Es wurde nun gefunden, dass sich Polyoxymethylene, die Oxyendgruppen besitzen und die sich bei 2200C in 30 min unter Stickstoff zu weniger als   80%   zersetzen, durch Reaktion mit einem oder mehreren   a, B-ungesättigten   Äthern, vorzugsweise in Gegenwart kationischer Katalysatoren, stabilisieren lassen. 



   Die genannten Äther können folgende Struktur besitzen 
 EMI1.2 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Hierin bedeuten R einen einwertigen Rest eines gesättigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffs, wie das Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Dodecyl-, Octadecyl-Radikal, einen einwertigen Rest eines aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie das Phenyl-, Naphthyl-, Tolyl-Radikal, oder einen einwertigen Rest eines   cycloali-   phatischen Kohlenwasserstoffs, wie das Cyclohexyl-Radikal, wobei die genannten Reste Substituenten, wie Alkyl-, Halogen-,   Nitro-, Äther-, Acetal-,   Ester-, Nitril- oder Amidgruppen enthalten   können ;

   R*   einen Wasserstoffrest, einen einwertigen Rest eines gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffs, wie das Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Dodecyl-, Octadecyl-Radikal, einen einwertigen Rest eines aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie das Phenyl-, Naphthyl-. Tolyl-Radikal oder einen einwertigen Rest eines cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffs, wie das Cyclohexyl-Radikal, wobei die genannten Reste Substituenten, wie Alkyl-, Halogen-, Nitro-, Äther-, Acetal-, Ester-, Nitril- oder Amidgruppen enthalten   können.   



  R"einen Alkylenrest mit 2 - 4 Kohlenstoffatomen. 



   Von den erwähnten   CL,     B-ungesättigten   Äthern sind insbesondere Vinyläther geeignet, die die Formel 
 EMI2.1 
 besitzen. 



   Hierin bedeuten R"einen einwertigen Rest eines aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie das Phenyloder Naphthyl-Radikal, der unsubstituiert oder z. B. durch Alkyl-,   Alkoxy- oder Acyloylgruppen   substituiert sein kann, sowie n eine ganze Zahl von vorzugsweise 1 bis 100. 
 EMI2.2 
 lthyl-, 2-Aceto-, 4-Äthoxy-, 4-Methoxy-, 2-Phenyl-phenoxyäthylvinyläther, weiterhin die entsprechenden Äther, bei denen n in obiger Formel 2 - 20 ist. 
 EMI2.3 
 äther, 4-Methoxybutylvinyläther,   Äthylenglykolmethylvinyläther,   Vinyl-4-isohexylphenyläther, ausserdem cyclische a, B-ungesättigte Äther, wie Dihydrofuran und Dihydropyran sowie die entsprechenden durch den Rest   R'in a-Stellung   in der Vinylgruppe,   z.

   B.   durch ein Methyl-, Äthyl-, Dodecyl-, Phenyloder Naphthyl-Radikal substituierte Alkyl-oder Arylvinyläther. 



   Schliesslich sind auch in   ss-Stellung,   vorzugsweise durch ein Alkyl-Radikal, wie ein Methyl-, Äthyl-, Octadecyl-Radikal, substituierte   ct,     B-ungesättigte   Äther geeignet. 



   Die in den vorstehenden Abschnitten genannten Vinyläther können nach an sich bekannten Methoden leicht hergestellt werden. Zur Stabilisierung sind besonders solche Polyoxymethylene geeignet, die eine reduzierte Viskosität von mehr als 0, 3 besitzen, gemessen in 0, 50/oiger Lösung des Polymeren in Butyrolacton in Gegenwart von   201os   bezogen auf das Gewicht des Butyrolactons, Diphenylamin bei   1400C.   Das substituierte Polymere wird in guter Ausbeute erhalten. Ausserdem ist ein nachträgliches Auswaschen und Trocknen des Polymeren vielfach nicht erforderlich. 



   Es ist anzunehmen, ohne dass diese Annahme eine Einschränkung des Erfindungsgegenstandes sein soll, dass beispielsweise zwischen einem Vinyläther und Polyoxymethylenen folgende Umsetzung eintritt : 
 EMI2.4 
 Hierin hat R die oben angegebene Bedeutung. 



   Die Umsetzung zwischen den a,   B-ungesättigten   Äthern und den Polyoxymethylenen kann zwar auch in Abwesenheit eines Katalysators erfolgen, in den meisten Fällen empfiehlt sich jedoch die Verwendung eines kationischen Katalysators. So sind z. B. starke anorganische Säuren wie Schwefelsäure und Chlorwasserstoff geeignet. Bessere Katalysatoren sind jedoch anorganische und organische Säurehalogenide, wie Thionylchlorid, Phosphortrichlorid, Phosphoroxychlorid und Acetylchlorid, weiter wasserfreie Halogenide der Elemente Aluminium, Eisen, Zinn, Titan, Antimon, Beryllium, Bor, Komplexverbindungen der eben genannten Halogenide sowie andere Lewis-Säuren. Als besonders wirksam hat sich Bortrifluorid erwiesen. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Hervorragende Katalysatoren sind ferner Salze der   Borfluorwasserstoffsäure,   vorzugsweise deren Erdalkali-und Alkalisalze, sowie salzartige Verbindungen von Ammoniak, Amiden, Aminen und N-haltigen Heterocyclen mit Borfluorwasserstoffsäure für die Umsetzung von Polyoxymethylenen mit a, ss-ungesättigten Äthern. 



   Die Salze der Borfluorwasserstoffsäure zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie zwar die Anlagerung von   Ci,     B-ungesättigten   Äthern an Oxygruppen hervorragend beschleunigen, gleichzeitig aber im Gegensatz zu andern kationisch wirksamen Katalysatoren   wie Säuren oder Lewis-Säuren   eine Spaltung von Acetalbindungen nicht oder nur in geringem Umfang hervorrufen. 



   Aus der Vielzahl dieser Katalysatoren seien genannt : Insbesondere salzartige Verbindungen der Borfluorwasserstoffsäure mit
1. Ammoniak und aliphatischen oder cycloaliphatischen Aminen wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Stearyl-, Dimethyl-,   1ethylstearyl-,   Trimethyl-, Tributyl-, Cyclohexyl-, Dicyclohexylamin, 
 EMI3.1 
 
3. N-haltigen Heterocyclen wie Pyrrolidin, Morpholin, Pyridin, Polyvinylpyrrolidon, Pyrrolidon,
4. Amiden wie Acetamid, Benzoesäureamid, Malonsäurediamid, Adipinsäurediamid, Zitronensäu- retriamid, ferner
5. die Lithium-, Kalium-, Natrium-, Magnesium-, Strontium-und Bariumsalze der Borfluorwas- serstoffsäure. 



   Die Menge des eingesetzten Katalysators kann   zwischen 0,'jOOl   und 2 Gew.-%, bezogen auf das Po- lymere, schwanken, vorzugsweise werden jedoch   0, Ov1 - 0, 1 Gew. -Ufo   Katalysator, bezogen auf das Po-   lymere,   eingesetzt. 



   Der Katalysator kann auf beliebige Weise in das Polymere eingemischt werden, die Mischung soll jedoch möglichst homogen sein. Beispielsweise kann das Einmischen mechanisch erfolgen. Ein Aufbrin- gen des Katalysators aus einer Lösung ist besonders vorteilhaft. Ferner kann der Katalysator in dem zur
Stabilisierung zu verwendenden Äther gelöst zum Polymeren gegeben werden oder vor Zugabe des Äthers in das geschmolzene Polymere eingeknetet werden. 



   Die Menge an a,   ss-ungesättigten   Äthern, vorzugsweise Vinyläthern, die zur Stabilisierung verwen- det wird, kann in weiten Grenzen variiert werden. So   kam :   der   a, 6-ungesättigte   Äther in der 0,   001- bis  
10fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Polymere, angewandt werden. Auch eine höhere Konzentra- tion des a, ss-ungesättigten Äthers ist unschädlich, empfiehlt sich jedoch aus wirtschaftlichen Gründen in den meisten Fällen nicht. Im allgemeinen wird man die 0, 01- bis 3fache Gewichtsmenge, bezogen auf das Polymere, verwenden. 



   Die Reaktion erfolgt bei Temperaturen zwischen zirka   5u   und zirka   220 C,   vorzugsweise zwischen
100 und   200 C.   In manchen Fällen ist es günstig, bei der Siedetemperatur des verwendeten Äthers zu arbeiten, sofern diese in dem angegebenen Bereich liegt. 



   Innerhalb der angegebenen Grenzen ist das Verfahren an keine feste Ausführungsform gebunden. So empfiehlt sich zwar meist, die Umsetzung in homogener Phase durchzuführen, gegebenenfalls kann jedoch auch die Durchführung der Reaktion in heterogener Phase vorteilhaft sein, wobei am besten das Reaktionsmedium mechanisch bewegt wird. 



   Zur Erläuterung der verschiedenen Ausführungsformen soll erwähnt werden, dass die Reaktion beispielsweise auch in einer Lösung des Polymeren in dem betreffenden Äther durchgeführt werden kann. 



  Hiebei kann auch zusätzlich ein inertes Hilfslösungsmittel verwendet werden. 



   Die Umsetzung erfolgt jedoch auch schon, wenn das feinverteilte Polymere in ungelöstem, gequollenem oder geschmolzenem Zustand in dem betreffenden   a. ss-ungesättigten   Äther suspendiert wird. Auch in diesem Fall kann eine inerte Flüssigkeit wie beispielsweise ein aromatischer oder aliphatischer Kohlenwasserstoff zur Verdünnung des Reaktionsmediums verwendet werden. 



   Besonders günstig scheint die Stabilisierung in der Schmelze des Polymeren über 170 C. Hiebei kann der   Ci,     B-ungesättigte   Äther auch in der Gasphase vorliegen. In diesem Fall ist selbstverständlich auch die Durchführung der Reaktion unter Druck möglich. Die Anwendung von Druck empfiehlt sich auch dann, wenn die Lösetemperatur des Polymeren in dem anzuwendenden a, ss-ungesättigten Äther über der Siedetemperatur des betreffenden Äthers bei Normaldruck liegt. 



   Die Dauer der Reaktion kann ebenfalls in weiten Grenzen schwanken. So wird die Umsetzung bei Temperaturen über 1500C in homogener Phase schon in 5 min beendet sein, während bei Temperaturen unter 1000C bei heterogener Reaktion eine Umsetzungsdauer von bis zu 5 h erforderlich sein kann. 



   Luftsauerstoff und Feuchtigkeit sind bei der Umsetzung nach Möglichkeit auszuschliessen. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



   Der erfindungsgemässen Stabilisierung sind alle Polyoxymethylene zugänglich, die Oxyendgruppen besitzen und die bei 220 C in 30 min unter Stickstoff einen Gewichtsverlust von weniger als 80% erleiden. Sie können beispielsweise durch Polymerisation von gasförmigem oder flüssigem Formaldehyd oder auch durch Polymerisation von Trioxan entstanden sein. Ferner sind auch Mischpolymerisate des Formaldehyds   z. B.   mit Trifluoracetaldehyd oder Trioxans   z. B.   mit cyclischen Acetalen für die Stabilisierung geeignet, sofern sie Oxyendgruppen besitzen. Einer der Vorteile des neuen Verfahrens ist es, dass das Polymere nach der Umsetzung vielfach nicht ausgewaschen und getrocknet werden muss.

   Dies ist vor allem dann der Fall, wenn zur Umsetzung keine oder nur geringe Mengen an Katalysatoren herangezogen werden, und wenn die Reaktion in der Schmelze durchgeführt wird. Nach Beendigung der Reaktion kann es lediglich erforderlich sein, einen Überschuss an   ct, ss-ungesättigten   Äthern, z. B. durch Anwendung von Vakuum, zu entfernen. In andern Fällen,   z. B.   bei Umsetzung in heterogener Phase in Gegenwart grösserer Mengen an   K,     -ungesättigten Äthern   und Katalysatoren kann es jedoch auch wünschenswert sein, das Polymere nach Abkühlen und Abfiltrieren durch Auswaschen zu reinigen. Zum Auswaschen sind organische Lösungsmittel wie Ketone, Äther, Ester, Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe. Alkohole oder auch Wasser geeignet.

   Es empfiehlt sich, das Polymere im Vakuum bei Temperaturen zwischen 60 und   800C   zu trocknen. 



   Die erfindungsgemässen endgruppenstabilisierten Polymeren sind vorzüglich zur weiteren Stabilisierung durch   Wärme-und/oder Oxydations-und/oder   Lichtstabilisatoren geeignet und diese können, nach allen bekannten Methoden in das Polymere eingearbeitet werden. Handelt es sich um Stabilisatoren, die inert gegenüber   ct. ss-ungesättigten Athern   und kationischen Katalysatoren sind, so können sie schon bei der Reaktion oder auch direkt anschliessend in das Polymere eingearbeitet werden. Die nach dem beanspruchten Verfahren stabilisierten Polymeren können, insbesondere nach weiterer Stabilisierung mit Wärme-, Oxydations- oder Lichtstabilisatoren. zur Herstellung von Fäden, Folien und Filmen, ferner zur Herstellung von Rohren, Profilen und Spritzgussartikeln verwendet werden. 



   Beispiel 1 : In einem abgeschlossenen Kneter werden unter Luftausschluss 50   Gew.-Teile   polymeres Trioxan zusammen mit 10 Gew.-Teilen Phenylvinyläther in Gegenwart von   0, 015 Gew. -Teilen   Bortrifluorid 20 min lang geknetet, wobei die Temperatur auf 2000C gehalten wurde. Nach Entfernung des überschüssigen Vinyläthers im Vakuum bei 2000C wird ohne weitere Aufarbeitung ein Polymeres erhalten, das sich in 30 min bei 2200C unter Stickstoff zu 27% zersetzt, während das Borfluorid-freie Ausgangspro- 
 EMI4.1 
 nen ohne weitere Stabilisierung mit Wärme-, Oxydations- oder Lichtstabilisatoren   zähe,   blasenfreie Folien hergestellt werden. 



   Im Gegensatz dazu zersetzt sich dasselbe Polymere in Gegenwart derselben Menge Bortrifluorid aber in Abwesenheit von Vinyläther im Verlauf von 20 min Kneten bei 2000C erheblich. Das so behandelte Polymere ist überdies stark abgebaut und versprödet. 



     Beispiel 2 : 80 Gew.-Teile Polyformaldehyd   mit   einem Gehalt an 0, 0025 Gew. -Teilen Bortri -   fluorid werden unter Stickstoff 1 h lang bei 1600C unter Rühren in 400 Gew.-Teilen Vinyloctadecyläther suspendiert. Nach Abkühlen auf   500C   wird das Polymere abgesaugt, mit Aceton und anschliessend mit Wasser gewaschen. Es werden nach Trocknung bei 70 C im Vakuum 76 Teile eines Polymeren erhalten, das sich bei 2200C in 30 min unter Stickstoff zu 28% zersetzt, gegenüber einer Zersetzung von 51% des Ausgangsproduktes unter denselben Bedingungen. 



   Beispiel 3 : 20   Gew.-Teile   polymeres Trioxan mit einer reduzierten Viskosität von 1, 32, gemessen an einer   0, 5% igen Losung   des Polymeren in Butyrolacton bei 1400C in Gegenwart von 2% Diphenylamin, werden unter Stickstoff in einem abgeschlossenen Druckgefäss unter starkem Rühren mit 0, 005 Gew.-Teilen Thionylchlorid und 100 Gew.-Teilen Vinylisobutyläther 2 h auf 1500C erhitzt. Nach Aufarbeiten des Ansatzes werden 19,6 Teile eines stabilen Polymeren erhalten, dessen reduzierte Viskosität bei 1, 13 liegt. 



   Beispiel 4: 40 Gew.-Teile eines polymeren Trioxans, welches bei 2200C in 30 min unter Stickstoff einen Gewichtsverlust von 37, 5% erleidet, werden in einem Rührautoklaven mit 100 Gew.-Teilen Phenylvinyläther 2 h auf 1600C erhitzt, wobei   0, 1 Gew. -Teil   Acetylchlorid als Katalysator dient. Bei der Umsetzung werden Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit ausgeschlossen. Nach Abkühlen, Absaugen und Auswaschen mit Aceton und Wasser wird das Polymere bei   800C   im Vakuum getrocknet. Es wird mit   95%   Ausbeute ein Produkt erhalten, welches sich bei 2200C unter Stickstoff in 30 min nur noch zu   17%   zersetzt. 



     Beispiel 5 : 80 Gew.-Teile   polymeres Trioxan, welches mit   0, 025 Gew.-Teilen   Bortrifluorid beladen worden ist, werden in einem Rührautoklaven in 300   Gew.-Teilen B-Chloräthylvinyläther   gelöst 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 und 30 min in Lösung gehalten. Nach Aufarbeitung, die wie in Beispiel 4 angegeben erfolgt, wird mit   94%   Ausbeute ein endgruppenstabilisiertes Polymerisat erhalten, das sich nach einer weiteren Stabilisierung mit einem Polyamid in 30 min unter Stickstoff bei 2200C zu weniger als   5%   zersetzt. 



   Beispiel 6 : In einem abgeschlossenen Kneter werden 50 Gew.-Teile polymeres Formaldehyd mit 5 Gew.-Teilen Phenylvinyläther in Gegenwart von 0,0015 Gew.-Teilen Bortrifluorid 20 min bei 200 C geknetet ; durch diese Massnahme verbessert sich die Stabilität des Polymerisates   von 500/0Zersetzung in   30 min unter Stickstoff bei 2000C auf 32% Zersetzung unter denselben Bedingungen. 



   Beispiel 7 : Jeweils 50 Gew.-Teile polymeres Trioxan, das sich in 30 min unter Stickstoff bei 220 C zu   44%   zersetzt, werden unter Luftausschluss mit 0,008 Gew.-Teilen Bortrifluorid beladen und anschliessend in Gegenwart von jeweils 5 Gew.-Teilen der in nachfolgender Tabelle genannten Vinyläther 20 min bei 2000C unter Stickstoff geknetet. Anschliessend wird der Gewichtsverlust der Probe in 30 min bei 2200C unter Stickstoff bestimmt. Die Ergebnisse sind in folgender Tabelle zusammengefasst : 
 EMI5.1 
 
 EMI5.2 
 10 Gew.-% Phenoxyäthylvinyläther und 0, 04   Gew. -0/0   Ammoniumfluorborat innig vermischt. Aus der Mischung kann anschliessend durch Extrusion bei   190 - 2000C   ein 2 mm starker zäher Strang, der völlig blasenfrei ist, hergestellt werden. 



   Beispiel 9 : Jeweils 50   Gew.-Teile   polymeres Trioxan, das sich in 30 min unter Stickstoff bei 2200C zu 56% zersetzt, werden mit einer Lösung von 0,02 Gew. -Teilen der in nachstehender Tabelle aufgeführten Katalysatoren in 100   Gew. -Teilen reinsten   Methanols versetzt. Anschliessend wird das Methanol in einem Rotationsverdampfer abdestilliert. Das auf diese Weise präparierte Polymerisat wird in Gegenwart von 10 Gew.-Teilen des unten genannten Vinyläthers 20 min bei 2000C unter Stickstoff geknetet. Anschliessend wird der Gewichtsverlust der Probe in 30 min bei 2200C unter Stickstoff bestimmt. 



  Die Ergebnisse sind in folgender Tabelle   zusammengefasst :   

 <Desc/Clms Page number 6> 

 
 EMI6.1 
 
<tb> 
<tb> Katalysator <SEP> Vinyläther <SEP> % <SEP> Gewichtsvertlust <SEP> in
<tb> 30 <SEP> min <SEP> bei <SEP> 220 C
<tb> unter <SEP> N
<tb> 56
<tb> LiBF4 <SEP> ss-Naphthoxyäthylvinyläther <SEP> 33
<tb> Ba(BF4)2 <SEP> ss-Naphthoxyäthylvinyläther <SEP> 42
<tb> LiBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 35
<tb> Ba(BF4)2 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 34
<tb> NH4BF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 22
<tb> Malonsäurediamid. <SEP> 2 <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 32
<tb> Diphenylamin. <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 25
<tb> Dimethylamin. <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 14
<tb> Phenyl-ss-naphthylamin. <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 34
<tb> Morpholin.

   <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 20
<tb> Pyrrolidin. <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 25
<tb> Pyridin. <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 22
<tb> Pyrrolidon. <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 27
<tb> Polyvinylpyrrolidon. <SEP> HBF4 <SEP> Phenoxyäthylvinyläther <SEP> 24
<tb> 
   PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen und Mischpolymerisaten des Formaldehyds oder Trioxans, die sämtlich Hydroxylendgruppen enthalten und die sich bei 2200C in 30 min unter Stick- stoff zu weniger als 80% zersetzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymeren bei zirka 50 bis zirka i 2200C mit mindestens einem a,   6-ungesättigten   Äther umgesetzt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als a, ss-ungesättigte Äther eine Ver- bindung der allgemeinen Formel EMI6.2 oder der Formel EMI6.3 verwendet wird, wobei R einen einwertigen Rest eines gesättigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffs oder einen einwertigen Rest eines unsubstituierten oder substituierten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffs, R'einen Wasserstoffrest, einen einwertigen Rest eines gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffs oder einen einwertigen Rest eines substituierten oder unsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffs oder den Rest eines cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffs, R" einen Alkylenrest mit 2 - 4 Kohlenstoffatomen bedeuten. <Desc/Clms Page number 7>
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als K, B-ungesättigter Äther eine Verbindung der allgemeinen Formel R" (O-Ch2-CH2)n-O-CH=CH2 verwendet wird, wobei Reinen einwertigen Rest eines substituierten oder unsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffs und n eine ganze Zahl, vorzugsweise 1 - 100, bedeuten.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart mindestens eines Vinyläthers durchgeführt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Vinyläther ss-Chloräthylvinyläther verwendet wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Vinyläther Phenylvinyläther verwendet wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart kationisch wirksamer Katalysatoren, zweckmässig in einer Menge von 0, 0001 bis 1 Gew. -0/0, vorzugsweise 0, 001 bis 0, l Gew.-%, bezogen auf das Polymere, durchgeführt wird.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart von Bortrifluorid durchgeführt wird.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart eines Salzes, vorzugsweise eines Alkali-oder Erdalkalisalzes der Borfluorwasserstoffsäure oder einer salzartigen Verbindung der Borfluorwasserstoffsäure mit Ammoniak, Aminen, Amiden oder stickstoffhaltigen Heterocyclen, zweckmässig in einer Menge von 0, 0001 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0, 001 bis 0, 1 Gew.-%, bezogen auf das Polymere, durchgeführt wird.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart eines Wärme-und/oder Oxydations-und/oder Lichtstabilisators für das Polymere durchgeführt wird.
AT170361A 1960-03-04 1961-03-02 Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen AT226437B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE226437T 1960-03-04

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT226437B true AT226437B (de) 1963-03-25

Family

ID=29593762

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT170361A AT226437B (de) 1960-03-04 1961-03-02 Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT226437B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE976641C (de) Verfahren zur Herstellung von polymeren AEthern
DE69432778T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polysuccinimid
DE1420430A1 (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyacetalen
CH406193A (de) Verfahren zur Herstellung von Thioestern
AT226437B (de) Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen
DE2263606C2 (de) Verfahren zur Herstellung von stabilisierten Polyacetalen und ihre Verwendung
DE1136109B (de) Verfahren zum Stabilisieren von Polyoxymethylenen
DE19654739A1 (de) Gemischt-alkylierte bzw. -hydroxyalkoxyalkylierte methylolierte 4,5-Dihydroxy-imidazolidin-2-one
DE1166475B (de) Verfahren zur Herstellung von veresterten oder veraetherten hochmolekularen Polyoxymethylenen
DE1907242A1 (de) Polymerisationskatalysator und kationische Polymerisation
AT284442B (de) Verfahren zum Verbessern der thermischen Stabilität von Copolymerisaten des Trioxans
DE1176862B (de) Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Formaldehyds oder Trioxans
AT236647B (de) Verfahren zur Veresterung von Polyoxymethylenen
DE2044854B2 (de) Verfahren zur Herstellung von CC-ungesättigten organischen Verbindungen durch Zersetzen der Xanthogenatester von entsprechenden Alkoholen
AT237295B (de) Thermisch stabile Polyoxymethylenmischungen
AT229568B (de) Verfahren zur Quervernetzung von Polyalkenen
AT279895B (de) Verfahren zur kontinuierlichen herstellung direkt verspinnbarer loesungen aus acrylnitril-vinylidenchlorid-copolymeren
DE2231704C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Oxymethylenmischpolymerisaten
AT235580B (de) Thermisch stabile Polyoxymethylenmischungen
AT229033B (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyoxymethylenen
DE2156112C2 (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyoxymethylenen
DE1669728C (de) Stabilisieren von Polyacetalen
AT269481B (de) Hitzestabilisierte Polyamide
AT242367B (de) Verfahren zur Herstellung eines Oxymethyleneinheiten enthaltenden Copolymeren
AT232281B (de) Verfahren zum Stabilisieren von Polyoxymethylendihydraten