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Stapelauslage für Buchbindereimaschinen, insbesondere Zusammentragmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stapelauslage für Buchbindere,imaschinen, insbesondere
Zusammentragmaschinen> in der das Stapelgut von einer Maschine kommend flachliegend
von unten nach oben aufgestapelt wird.
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Es ist beispielsweise eine vertikale Stapelauslage bekannt« in der
der Stapel von unten nach oben gebildet wird, die einseitig angeordnete Hubgabeln
aufweist und die das Produkt von der Einlaufbahn abheben und in ein oberhalb gelagertes
Magazin transportieren. Das Produkt wird, getragen von der Hubgabel, von unten dem
Stapel zugeführt, wobei der Hubgabel zusätzlich die Aufgabe zukommt, jeweils den
gesamten Stapel zu unterstützen und erst kurz vor Erscheinen einer folgenden Hubgabel,
die dann die Unterstützung des Stapels übernimmt} seitwärts zurückzufahren.
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Durch das seitliche Zurückziehen der Hubgabeln ist ein relativ langer
horizontaler Hubweg nötig.
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Dieser Umstand beeinträchtigt die Arbeitsgeschwindigkeit und Laufruhe
in nicht unerheblichem Maße, so daß ein exaktes Übereinanderliegen des Stapelgutes
nicht gewährleistet wird. Insbesondere in Verbindung mit Zusammentragmaschinen ist
eine schnelle Arbeitsfolge jedoch von größter Wichtigkeit.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil ergibt sich insofern, als beim
Zurückziehen der Hubgabelnß entstanden durch das Gewicht des sich immer höher aufbauenden
Stapels, diese auf den deweils mit den Hubgabeln in Berührung stehenden Produkten
Schleifspuren und Farbstreifen hinterlassen, da die Gabeln, die von ihrer Bauweise
und vom Hubweg auf das Maximalformat abgestimmt sind, immer in der ganzen Länge
über den frischen Druck ziehen.
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Hinzu kommt, daß bei dieser Stapelauslage das Auslegen nur einzeln
versetzt erfolgen kann, so daß bei bestimmten Arbeiten, sei es beispielsweise das
Abnehmen von Endprodukten für das Verpacken oder das Abnehmen von zusammengetragenen
Lagen für die Weiterverarbeitung in nachfolgenden Maschinen, zusätzliches Personal
zum Abzählen der Produkte für eine bestimmte Stückzahl notwendig wird.
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Eine weitere Stapelauslage ist in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
6 600 698 beschrieben, bei der Gegenstände, wie Bücher oder Broschüren, von unten
nach oben gestapelt und mittels eines Hubtisches, Schlägers od. dgl. angehoben und
auf beidseitig darüber befindliche vor- und zurückschiebbare Auflagen abgelegt werden.
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Diese hekarmte Vorrichtung ist insofern nachteilig, als die Produkte
beim Anheben und auch beim Abstützen nur im Randbereich erfaßt werden und demzufolge
nur steife Produkte stapelbar sind, nicht jedoch die in Buchbindereien überwie&enden
labilen Lagen und keine Einzelblätter.
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Bei Verwendung eines Hubtisches besteht zwar die Möglichkeit labile
Lagen anzuheben, jedoch tritt hierbei wieder das Problem des Abstützens nach der
Freigabe auf.
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Insbesondere in Verbindung mit den relativ schnell laufenden Buchbindereimaschinen
ist die Verwendung eines Hubtisches durch seine rück-Laufende zeitaufwendige Bewegung
stark in Frage gestellt Ein versetztes Abstapeln von Stapelgut ist bei dieser Stapelauslage
nicht gegeben, so daß ein weiterer Nachteil insofern auftritt, als auch hier zusätzliches
Personal notwendig ist.
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Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, eine Stapelauslage
der eingangs erwällnten Art zu schaffen, die mit relativ hoher Geschwindigkeit arbeitet
und dabei ein exaktes Stapeln gewahrleistet und die ein Stapeln von insbesondere
labilen Produkten ermöglicht. Die Stapelauslage soll außerdem Beschädigungen des
frisch gedruckten Stapelgutes vermeiden und ein versetztes Stapeln, vorwählbar nach
beliebiger Stückzahl. gestatten.
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Die siufgabe wird erfindunggemäß dadurch gelöst, daß mindestens zwei
in Einlaufrichtung jeweils beidseitig des Stapelgutes, paarweise einander gegenüberliegende,
über uen Randbereich hinaus unter das Stapelgut fahreiide und letzteres anhebende
Hubmittel angeordnet sind und daß oberhalb der Hubmittel in die Bewegungsbahn des
Stapelgutes hineinragende und wieder zurückschwenkbare und letzteres an allen Seiten
unterfangende Stützelemente vorgesehen sind, daß die Hubmittel paternosterartig
umlaufende Rechen sind, deren Bewegungsablauf sich derart vollzieht, daß die Rechen
nacheinander in die Bewegungsbahn unter das Stapelgut fahren, dieses anheben und
auf die Stützelemente legen, um dann aus der Bewegungsbahn zurückzufahren undin
die Ausgangspostion zurückzukehren.
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Die nach er Erfindung vorgesehene Vorrichtung kennzeichnet sich weiterhin
dadurch aus, daß die entgegen der Einlaufrichtung angeordneten Stützelemente taktweise
arbeitende, auf das hoclltranspertierte Stapelgut 1 abgestimmte, -in Abständen nebeneinander
liegende Stütz finger sind und daß diese ureter Federkraft in die Bewegungsbahn
des Stapelgutes hineinragens daß die in Einlaufrichtung angeordneten Stützelemente
taktweise arbeitende, auf das hochtransportierte Stapelgut abgestimmte und zu diesem
zur stirnseitigen Unterstützung hin- und wieder zurückfahrbare Lagenfänger sind
und daß diese Auflagezungen aufweisen, die aus ihrer horizontalen Arretierung gegen
eine Feder kraft zur Unterseite des Stapelgutes hin schwenkbar sind
Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß durch die beidseitigen
Doppelrechen extrem kurze Hubwege entstehen und dadurch ein ruhiger und relativ
langsamer Lauf bei hoher Taktzahl möglich ist. Somit ist ein exaktes ttbereinariderstapeln,
insbesondere der aus der schnellaufenden Zusammentragmaschine austretenden Produkte
gewährleistet. Durch die kurzen Hubwege, durch das Zurückweichen der Rechen nach
zwei Richtungen und durch das allseitige Abstützen des Stapelgutes ist ein Verschmieren
des Druckes ausgeschlossen. Weiterhin wird durch das Abstützen der Produkte an allen
Seiten ein Stapeln von sehr dünnen Lagen und Einzelblättern ermöglicht.
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Nach einen weiteren Merkmal der Erfindung weist die Vorric;htung ein
am Ende des Einfuhrkanals, ein zum Stapelgut hin- und hergehende Bewegung ausführendes,
über einen nicht dargestellten Auslö ser gesteuertes Arlschlagelement für die jeweilige
rechte und linke Endstellung und ein an sich bekaImtes elektro-mechanisches Zählwerk
mit Vorwahleinrichtung und eine Lichtschranke als Auslöser für die Verschiebung
auf, von denen letztere in an sich bekannter Weise durch Unterbrechung des Lichtstrahles
einen Impuls an das Zählwerk gibt und dieses nach Erreichen der vorgewählten Zahl
eine Magnet-Kupplung schaltet.
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Hierdurch kann das Stapelgut nach einer vorgewählten Stückzahl versetzt
gestapelt werden.
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Somit ist ein leichtes Abnehmen und insbesondere ein Abnehmen von
Produkt stapeln gleicher Höhe für das anschließende Verpacken oder aber für die
weiterverarbeitende Maschine gegeben.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung der Stapelauslage
in Vorderansicnt Fig. 2 eine schematische Darstellung der Stapelauslage im Schnitt
nach der Linie A - B in Fig. 1 Wie in den Zeichnungen dargestellt, weist die Stapelauslage
einen schrägliegenden Einfuhrkanal 2 auf mit einem Schrägwinkel von vorzugsweise
100.
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Der Stapelauslage vorgeschaltet ist eine Zusammentragmaschine, die
jedoch nicht dargestellt ist, da sie nicht zum Gegenstand der Erfindung gehört.
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Dls Stapelgut 1, beispielsweise zusammengetragene einzelne Lagen,
läuft aus der vorgeschalteten Maschine kommend einzeln hintereinander kontinuierlich
in gleichen Abständen in Pfeilrichtung 6 auf eine Walzenbahn, deren Walzenelemente
7 sich ständig in Umlauf befinden und wird somit gegen den Anschlag einer Vorwahleinrichtung
transportiert.
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Die zu den Walzenelementen senkrecht stehenden Walzen 9 haben die
Aufgabe, das Stapelgut seit-Lic zu führen.
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Oberhalb des Einfuiirkanals ist ein Stapelschacht 5 init Seitenwänden
10 uiid 11 gelagert, wobei Teil 11 n einer Verbindungsstange 12 befestigt ist und
mit den Walzen i? eine Bezugsebene bildet.
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Beidseitig des Finfuhrkfanals sind Doppelhubrechen 3 und 4 angeordnet,
deren Bewegungsablaun in Fig. 1 dargestellt ist und über nicht dargestellte Kurven
und Steuerelemente ausgefünrt wird.
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Der Antrieb der Stapelauslage erfolgt direkt von der vorgeschalteten
Zusammentragmaschine, ebenso besteht auch die Möglichkeit eines separaten Antriebes.
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Das sich auf der Walzenbahn befindende Stapelgut 1 wird beidseitig
von zwischen die Walzenelemente 7 fahrende Rechen aufgenommen, wandert aufwärts
und drückt die seitlich angeordneten und unter Federwirkungin die Transprotbahn
geführten Stützfinger 15 und 14 zurlek, um sich anschließend auf diese zu legen,
während die Rechen seitwärts aus der Transport bahn zurücktreten und somit weiteres
Stapelgut, getragen von dem zweiten Rechen, folgen kann Zum Unterfangen der Stirnseiten
des Stapelgutes sind Lagenfänger 15 und 16 angeordnet, die zu den Stirnseiten des
Stapelgutes in Pfeilrichtung hin und zurückbewegbar sind und taktweise, abgestimmt
auf die ankommenden Rechen, unter das Stapelgut fahren. Rechen 3 und 4, Stützfinger
13
und 14 und La£'nfä'nger 15 und 16 sind in ihrem Bewegungsablauf
derart aufeinander abgestimmt, daß die Rechen erst dann das Stapelgut freigeben,
wenn die Stützfinger und Lagenfänger zur allseitigen Unterstützung bereit stehen.
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Um ein zeitlich übereinstimmendes Ablaufen der ankommenden Recnen
und der zurückfahrenden Lagenfänger auch bei der relativ schnellen Folge stärkerer
Lagen zu ermöglichen, ist die Auflagezunge 17 des Lagenfängers 16 um Drehpunkt 18
gegen eine Federkraft aus ihrer horizontalen Arretierung zur Unterseite des Stapelgutes
hin schwenkbar, während die Auflagezunge 19 des I ,enfängers 15 um Drehpunkt 20
ebenfalls gegen eine Federkraft aus ihrer horizontalen Arretierudng zur Unterseite
des Stapelgutes hin Schwenkbar ist. Somit kann eine nachfolgende La£-;e bereits
folgen, wenn die vorausgehende Lage noc nicht vollkommen von den Lagenfängern freigegeben
ist.
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Das vorwählbare Versetzen der Lagen, im Ausfihrungsbeispiel in Vierergruppen,
erfolgt über Anschlag 8, der in Pfeilrichtung 21 in seine jewellige Endstellung
verschiebbar ist. Beim Passieren des Stapelgutes der Lichtschranke 22 wird die Stückzahl
mittels einer bekannten elektromechanischen Vorwahleinrichtung registriert, wobei
jde beliebige Zahl auf dem Zählwerk vorwählbar ist. Nach Erreichen der eingestellten
Zahl, beispielsweise Zahl 4, wird eine nicht dargestellte Magnet-Kupplung betätigt,
die wiederum über ein nicht dargestelltes Kurvenrad und eine Kurvenrolle
die
Bewegung des Anschlags 8 bewirkt. Jeweils nach Erreichen der eingestellten Zahl
wird somit der Anschlag abwechselnd in die linke und rechte Endstellung gebracht
und somit ein vorwähibares versetztes Stapeln ermöglicht.
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Zum Stapeln von Stapelgut mit unterschiedlichem Format ist Teil 10
einschließlich der Stützfinger 13 zu der Bezugsebene hin- und zurückbeweglich, und
die Rechen ) und 4 sind zur Mitte des Stapelschachtes hin verstellbar. Ebenso können
die Lagenfänger 15 und 16 auf Mitte des Stapelschachtes 5, in Einlaurrichtung gesehen,
ausgerichtet und Lagenfänger 15 selbst kann in seiner Relativverstellung zun Stapelgut
hin verschoben werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene und in den
Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Abänderungen sind, ohne
vom Erfindungsgedanken abzuweichen, ohne weiteres möglich. So können beispielsweise
anstelle der doppelten Rechen an jeder Seite drei und mehr Rechen angeordnet sein.
Ebenso ist es durchaus denkbar, daß reirlrnechanische} pneumatische o. a.
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Steuermittel für das versetzte Stapeln eingesetzt werden können.