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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kleidungsstück mit mindestens einer daran befestigten Tasche, insbesondere einer Sichtfenstertasche.
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Bekleidung ist seit jeher ein Mittel zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Mit ihr lassen sich insbesondere die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder die Individualität der tragenden Person ausdrücken.
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In der heutigen Zeit ändern sich Trends und Identifikationssymbole oft in kürzeren Zeitabständen als dem durchschnittlichen Lebenszyklus von Kleidungsstücken. Insbesondere Kinder begeistern sich heute für dieses und morgen für jenes. Gleichzeitig legen sie oft Wert darauf, einem aktuellen Trend zu folgen und dieses auch sichtbar zur Schau zu stellen. In der Regel bedeutet dies, dass in kurzen Abständen immer wieder neue Kleidungsstücke oder Accessoires angeschafft werden müssen, oder das Kind nicht entsprechend des neuesten Trends eingekleidet werden kann. Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine fortwährende Neuanschaffung oft weder sinnvoll noch möglich. Alternativ kann die Kleidung auch in Eigenarbeit angepasst werden. Aufnäher und Flicken zum Aufbügeln mit aktuellen Motiven sind meistens zeitnah im Fachhandel erhältlich. Nachteilig ist hier, dass das Anbringen der Aufnäher und Flicken ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick voraussetzt. Ferner ist eine Entfernung der Aufnäher und Flicken ohne Beschädigung des Kleidungsstücks oft nur schwer möglich.
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Ähnliche Probleme ergeben sich bei dem Wunsch nach individueller Bekleidung. Ohne entsprechendes handwerkliches Geschick und Kenntnisse in der Handarbeit ist das Verzieren von Kleidungsstücken mit individuellen Motiven praktisch unmöglich.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung einer ohne große Vorkenntnisse leicht handzuhabenden Lösung für die Verzierung von Kleidungsstücken mit Motiven und Logos.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Kleidungsstück mit mindestens einer daran befestigten Tasche, wobei die mindestens eine Tasche eine transparente oder überwiegend transparente Kunststofffolie umfasst oder aus dieser gebildet ist, wobei die Kunststofffolie vorzugsweise resistent gegen plastische Verformungen ist, und wobei die Kunststofffolie beständig ist gegenüber alkalischen wässrigen Systemen bei einer Temperatur von 60°C, insbesondere mit solchen wässrigen Systemen mit einem pH-Wert kleiner oder gleich 11 und besonders bevorzugt mit einem pH-Wert im Bereich von 8 bis 11.
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Eine Tasche aus einer transparenten oder überwiegend transparenten Kunststofffolie ermöglicht einen freien Blick auf einen darin angeordneten Gegenstand oder eine sich hinter der Kunststofffolie befindliche Fläche.
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Transparent bedeutet in diesem Zusammenhang, dass wenigstens 50%, bevorzugt wenigstens 70%, besonders bevorzugt wenigstens 90% des sichtbaren Lichts das Material mit einer Dicke von 0,3 mm im Wesentlichen ungestreut passieren. Überwiegend transparent bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Transparenzkriterium für wenigstens 50% der Wellenlängen des sichtbaren Lichts erfüllt ist. Letzteres gilt z. B. für farbige oder eingefärbte Kunststofffolien.
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Beständig gegenüber alkalischen wässrigen Lösungen bedeutet im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, dass sich die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Materials unter den physikalischen und chemischen Belastungen wie beschrieben nicht oder nur unwesentlich ändern.
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Resistenz gegenüber plastischer Verformung im Sinne der Erfindung bedeutet, dass das Material zwar grundsätzlich elastisch verformbar sein kann, diese Verformung jedoch reversibel ist. Ein solches Material ist insbesondere knitterfrei. Auch kann vorgesehen sein, dass das Material eine Festigkeit besitzt, welche eine Verformung bei gattungsgemäßem Gebrauch ausschließt bzw. nahezu ausschließt.
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In einer vorteilhaften Ausführung weist die Kunststofffolie eine Dicke von 0,1 bis 1 mm, bevorzugt von 0,2 bis 0,6 mm, besonders bevorzugt von 0,2 bis 0,4 mm auf. Es hat sich gezeigt, dass Folien dieser Dicke für viele Anwendungen ausreichend resistent gegenüber plastischen Verformungen wie z. B. Knicken und Knitterfalten sind.
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In einer weiteren Ausführung umfasst die transparente oder überwiegend transparente Kunststofffolie Polyvinylchlorid (PVC) oder besteht aus diesem. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass PVC-Folien die geforderten Eigenschaften bezüglich der Beständigkeit und Verformungsresistenz erfüllen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Kunststofffolie mittels Verkleben, Aufbügeln, Verschweißen, Anschweißen und/oder Nähen, insbesondere Nähen, an dem Kleidungsstück befestigt ist. Es hat sich gezeigt, dass auf diese Art eine dauerhafte Befestigung der Kunststofffolie an dem Kleidungsstück möglich ist.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Kunststofffolie mit einer entlang ihrer Randung teilweise oder vollständig umlaufenden Naht, insbesondere einer Doppelnaht, an dem Kleidungsstück befestigt ist. Eine Doppelnaht bewirkt einen festeren Halt. Zudem vermindert eine Doppelnaht die Gefahr eines Einreißens der Folie. Daneben kommen auch andere Arten von Nähte oder Nahtforme, die einen festen Halt garantiert, eingenäht werden. Eine vollständig umlaufende Naht verschließt die Tasche. Diese sollte folglich vor dem vollständigen Vernähen befüllt werden. Anders verhält es sich bei einer nur teilweise umlaufend vernähten oder angeschweißten oder angeklebten Tasche. Diese kann so gestaltet sein, dass sie zu einer Seite hin offen ist, so dass sie ohne Weiteres befüllbar bleibt. Dadurch wird eine hohe Flexibilität in der Auswahl der Motive und in der zeitweisen Gestaltung des Kleidungsstücks erreicht. Art, Größe und Richtung der Öffnung können beliebig ausgestaltet und dem konkreten Zweck angepasst sein. Auch kann es vorgesehen sein, dass die Tasche verschließbar ausgestaltet ist. Sie kann dafür mit einem Verschlussmechanismus ausgestattet sein. Dieser kann z. B. Knöpfe, Druckknöpfe, einen Reißverschluss, einen Druckverschluss, einen Gleitverschluss, einen Klettverschluss, einen Magnetverschluss oder einen Schlaufenverschluss umfassen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Tasche an einer Oberfläche des Kleidungsstücks angebracht ist. Ferner kann auch vorgesehen sein, dass die Tasche an der Innenseite eines Kleidungsstücks angebracht ist. Es kann zudem vorgesehen sein, dass die Tasche eine Öffnung im Kleidungsstück, etwa ein Loch, abdeckt. In diesem Falle kann die Tasche eine zweite, der Kunststofffolie gegenüberliegende Lage aufweisen, welche zumindest teilweise mit der Kunststofffolie verbunden ist, und mit dieser eine Tasche bildet. Auch kann auf die zweite Lage verzichtet werden. In diesem Falle bildet die Kunststofffolie mit dem durch sie abgedeckten Loch eine Art Sichtfenster. Durch dieses Sichtfenster kann z. B. Körperschmuck wie etwa Tattoos oder auch ein weiteres Kleidungsstück, wie z. B. Unterwäsche, zur Schau gestellt werden.
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Bevorzugt ist das Kleidungsstück ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus T-Shirts, Tops, Pullover, Sweatshirts, Hemden, Blusen, Hosen, Röcken, Mützen, Kappen, Jacken, Schals, Unterwäsche, Strümpfe, Handschuhe, Hoodies, Krawatten, Halstücher, Jogginghosen, Trikots und Schuhen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachgehenden Beschreibung, in der bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft anhand schematischer Zeichnungen erläutert sind. Dabei zeigt:
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1 einen Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines erfindungsgemäßen Kleidungsstücks.
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1 zeigt einen Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines erfindungsgemäßen Kleidungsstücks 10. Die in diesem Ausführungsbeispiel rechteckig zugeschnittene, transparente Kunststofffolie 11 ist mit einer teilweise umlaufenden Doppelnaht 12 an einer textilen Oberfläche 20 des Kleidungsstücks 10 befestigt. Die Naht 12 verläuft nur entlang drei der vier Seiten der rechteckig zugeschnittenen Kunststofffolie 11. Die vierte, in diesem Beispiel obere Seite 13 weist keine Naht 12 auf. Hierdurch bildet die Kunststofffolie 11 mit der textilen Oberfläche 20 des Kleidungsstücks 10 eine auf einer Seite offene Tasche 15. Die transparente Kunststofffolie 11 gibt den Blick frei auf den Inhalt der offenen Tasche 15. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst Tasche 15 eine Lage der Kunststofffolie 11. Es ist aber auch eine mehrlagige Ausführung möglich. Es ist möglich, ein Dekorationsobjekt zwischen zwei Lagen der Kunststofffolie 11 anzuordnen. Diese zwei Lagen können zusammen eine Tasche 15 darstellen. Es kann vorgesehen sein, dass beide Lagen umlaufend miteinander verbunden oder verbindbar sind, insbesondere wasserdicht verbunden oder verbindbar sind. Auf diese Weise kann das Kleidungsstück 10 gewaschen werden, ohne dass der Inhalt der Tasche 15 vorher entfernt werden muss.
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Im vorliegenden Beispiel ist die Tasche 15 auf einer Textiloberfläche 20 angeordnet. Die Tasche 15 kann auch dazu dienen, eine Öffnung in einem Kleidungsstück 10 abzudecken. Öffnungen, wie z. B. Löcher, in Kleidungsstücken, insbesondere bei textilen Geweben, haben die Eigenschaft, sich beim Tragen des Kleidungsstücks 10 stetig aufzuweiten. Irgendwann ist das Loch so groß, dass das Kleidungsstück 10 nicht mehr getragen werden kann. Ein umlaufend vernähter Flicken kann hier Abhilfe schaffen. Jedoch sind heutzutage Löcher oft gewollt, um einen „Used-Look” zu kreieren. Die Tasche 15 kann so angebracht sein, dass sie das Loch abdeckt. Sie kann so ein Aufweiten eines Loches verhindern, dabei aber als Sichtfenster wirken und den Blick auf das Loch freigeben. Das Abdecken einer Öffnung in einem Kleidungsstück 10 mit einem Sichtfenster hat noch andere Anwendungen. Es kann der Blick auf die darunterliegende Haut ermöglicht werden. So können z. B. Tattoos oder anderer Haut- und Körperschmuck gezeigt werden oder der Blick auf darunterliegende Kleidungsstücke ermöglicht werden.
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Das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel umfasst eine rechteckig zugeschnittene Kunststofffolie 11 welche entlang drei ihrer vier Seiten mit einer Naht 12 an der textilen Oberfläche 20 des Kleidungsstücks 10 vernäht ist. Die vierte, obere Seite 13 bleibt unvernäht und bildet somit die Öffnung der Tasche 15. Prinzipiell kann die Kunststofffolie 11 jegliche Formen annehmen. Hierzu zählen insbesondere auch jegliche Vielecke, Kreise und Ellipsen aber auch Motivformen wie Tiere, Fahrzeuge, Körperteile, Himmelskörper oder Pflanzen. Die Kunststofffolie 11 kann hierbei mit einer vollumfänglich entlang ihrer Randung verlaufenden Naht 12, insbesondere Doppelnaht, an dem Kleidungsstück 10 befestigt sein. Es ist aber auch möglich, dass die Kunststofffolie 11 nicht vollumfänglich mit einer Naht 12 versehen ist, sondern das zumindest ein Teilbereich der Randung der Kunststofffolie 11 ohne Naht 12 verbleibt. Durch die dadurch gebildete Öffnung kann die Tasche 15 befüllt und geleert werden. Die Öffnung kann je nach Zweckmäßigkeit in jede beliebige Richtung weisen, insbesondere in die Richtung, die bei gattungsgemäßer Verwendung des Kleidungsstücks oben darstellt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.