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Die Erfindung betrifft eine Einhandküchenzange mit Verschlussmechanismus.
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Übliche Küchenzangen mit Verschlussmechanismus bedürfen zum Öffnen bzw. Schließen der Küchenzange einer Zweihandbedienung, welche gerade in der Bedarfssituation meist unerwünscht und unpraktisch ist. Somit ist es zum Bedienen des Verschlussmechanismus oft erforderlich, einen anderen Gegenstand (z.B. einen Pfannendeckel) zunächst aus der Hand zu legen.
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Bekannte Bedienmechanismen zum einhändigen Öffnen/Schließen einer Küchenzange mit der Greifhand wiederum besitzen eine schmutz- und verschleißanfällige Mechanik, die sich meist auf der Grifffläche befindet, damit wiederum eine bestimmte Art der Bedienung voraussetzt und somit letztlich eine eindeutige Haltung der Küchenzange in der Hand bedingt.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Einhandküchenzange mit einhändig zu bedienender Verschlussmechanik bereitzustellen, die es erlaubt, bei nahezu beliebiger Haltung der Küchenzange in der Hand und unter Reduzierung des mechanischen Aufwands auf ein Minimum den Verschlussmechanismus zu öffnen und zu schließen, wobei die entsprechende Funktion intuitiv und deren Erfolg optisch direkt überprüfbar sein soll.
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Dies wird gelöst durch eine Einhandküchenzange gemäß Anspruch 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und der Beschreibung.
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Die erfindungsgemäße Einhandküchenzange umfasst demnach einen Federmechanismus, eine Verschlussklappe, einen ersten Schenkel, der an einem Ende einen ersten Greiferbereich und an einem anderen Ende einen ersten Abschlussbereich aufweist, und einen zweiten Schenkel, der an einem Ende einen zweiten Greiferbereich und an einem anderen Ende einen zweiten Abschlussbereich aufweist. Der Federmechanismus treibt die Greiferbereiche über eine Federkraft auseinander. Zwischen den Greiferbereichen und den Abschlussbereichen ist eine Drehachse für die Schenkel definiert. Die Schenkel bilden dadurch eine Art Wippe, so dass sich die Greiferbereiche auseinander bewegen wenn sich die Abschlussbereiche aufeinander zu bewegen und umgekehrt. Die Verschlussklappe weist an ihrem freien Ende eine erste Klemmfläche und eine erste Anschlagfläche auf und der zweite Schenkel weist eine zweite Klemmfläche und eine zweite Anschlagfläche für die Verschlussklappe auf. Die Verschlussklappe ist an einem ersten Schenkel von der Drehachse aus im abschlussbereichseitigen Teil des ersten Schenkels um eine Schwenkachse frei schwenkbar befestigt. Die zweite Anschlagfläche ist am zweiten Schenkel so ausgebildet, dass eine Anlageposition erreicht werden kann, in der die erste Klemmfläche an der zweiten Klemmfläche anliegt, die erste Anschlagfläche an der zweiten Anschlagfläche anliegt und in der die Einhandküchenzange kraftschlüssig in einem geschlossenen Zustand gehalten wird.
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Durch eine schwerkraftbedingte Veränderung der Lage der Verschlussklappe und eine Veränderung der Lage der Schenkel zueinander unter Überwindung der Federkraft kann die Anlageposition der Verschlussklappe an der zweiten Anschlagfläche erreicht werden. Die Einhandküchenzange kann so geschlossen werden. Durch eine Überwindung der Federkraft und eine schwerkraftbedingte Veränderung der Lage der Verschlussklappe kann die Einhandküchenzange wieder geöffnet werden. Durch ein einfaches Drehen und Bedienen der Einhandküchenzange kann die Verschlussklappe ihre Lage verändern und die Einhandküchenzange so von einem verwendungsbereiten Zustand, mit geöffneten und frei beweglichen Schenkeln, oder umgekehrt in einen geschlossenen Zustand, mit festgelegten Schenkeln gebracht werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung definiert der Federmechanismus selbst die Drehachse zwischen den Greiferbereichen und den Abschlussbereichen.
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Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Federmechanismus um eine Blattfeder. Diese hat den Vorteil der guten Reiningungsmöglichkeit und damit verbundenen Hygiene. Der Federmechanismus kann allerdings auch andere Ausgestaltungen haben, beispielsweise kann er als Schenkelfeder ausgelegt sein.
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Erfindungsgemäß kann der Federmechanismus fest oder lösbar angebracht sein. Eine feste Anbringung hat eine höhere Stabilität zum Vorteil. Eine lösbare Anbringung besitzt den Vorteil der Austauschbarkeit. Beispielsweise kann der Federmechanismus mit den Schenkeln verschraubt oder verklebt sein. In einer weiteren Ausgestaltung ist der Federmechanismus vorteilhafterweise eingespritzt.
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Die Schwenkachse der Verschlussklappe kann parallel zur Öffnungsebene der Schenkel der Einhandküchenzange bei der Benutzung angeordnet sein, bevorzugt ist sie mit einem Winkel zu dieser Öffnungsebene angeordnet, weiter bevorzugt beträgt dieser Winkel 90 Grad. Die verschiedenen Ausrichtungen der Schwenkachse der Verschlussklappe erfordern unterschiedliche Positionierungen und Bewegungen der Einhandküchenzange, um den geschlossenen oder verwendungsbereiten Zustand zu erreichen.
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Erfindungsgemäß ist die Verschlussklappe von der Drehachse aus im abschlussbereichseitigen Teil des ersten Schenkels angeordnet. Diese Ausgestaltung verhindert, dass die Verschlussklappe den Anwender bei der Benutzung stört oder behindert.
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Auch die Verschlussklappe kann fest oder lösbar angebracht sein. So ist bei Beschädigung oder Verschleiß ein Austausch möglich
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Bevorzugt ist die Verschlussklappe länger als der maximale Abstand zwischen den freien Enden der Abschlussbereiche und das freie Ende der Verschlussklappe ist stets in einem Bereich zwischen den Schenkeln angeordnet. Der Bewegungsradius des freien Endes der Verschlussklappe wird von der zweiten Anschlagfläche und dem ersten Schenkel begrenzt. Die zweite Anschlagfläche kann dabei Teil eines Rahmens einer fensterartigen Aussparung im zweiten Schenkel oder Teil einer Rippe am zweiten Schenkel sein.
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Erfindungsgemäß weist die Verschlussklappe am freien Ende zwei Flächen auf, die erste Klemmfläche und die erste Anschlagfläche. Über die erste Klemmfläche verhindert die Federkraft im geschlossenen Zustand ein selbstständiges Lösen der Einhandküchenzange, die erste Anschlagfläche begrenzt durch ihr Anschlagen an die zweite Anschlagfläche die Bewegung der Verschlussklappe. Bevorzugt weist die Verschlussklappe am freien Ende eine Stufenform auf mit im Wesentlichen rechtwinkliger Kröpfung, in der Anlageposition ist dabei die erste Anschlagfläche den Greiferbereichen abgewandt und die erste Klemmfläche weist in Richtung des zweiten Schenkels und drückt im geschlossenen Zustand der Zange gegen eine Innenseite des zweiten Schenkels.
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Bevorzugt ist die zweite Anschlagfläche für die Verschlussklappe durch einen dem zweiten Greiferbereich zugewandten Teil des Rahmens einer fensterartigen Aussparung im zweiten Schenkel ausgeformt und die zweite Klemmfläche ist eine dem ersten Schenkel zugewandte Fläche des zweiten Schenkels, wobei die Verschlussklappe mit der Stufenform in die fensterartige Aussparung eingreifen kann.
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Die Verschlussklappe und die zweite Anschlagfläche können weitere Ausgestaltungen aufweisen. Beispielsweise kann die Verschlussklappe eine einfache Quaderform aufweisen, wobei eine Stirnfläche des freien Endes der Verschlussklappe die erste Klemmfläche definiert und eine in der Anlageposition vom ersten Greiferbereich abgewandte Fläche der Verschlussklappe die erste Anschlagfläche definiert. Eine am zweiten Schenkel in Querrichtung des zweiten Schenkels verlaufende Rippe weist die dem zweiten Greiferbereich zugewandte zweite Anschlagfläche auf, die zweite Klemmfläche ist durch eine dem ersten Schenkel zugewandte Fläche des zweiten Schenkels definiert.
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Falls Aussparungen im zweiten Schenkel angeordnet sind, so müssen diese so gestaltet sein, dass die Verschlussklappe die Anlageposition erreichen kann. Falls Aussparungen im ersten Schenkel angeordnet, sind so sollten diese so gestaltet sein, dass die Verschlussklappe in einem Bereich zwischen den Schenkeln verbleibt und nicht aus diesem herausschwenken kann.
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Ein Klappwinkel zwischen der Verschlussklappe und dem erstem Schenkel in Richtung des ersten Greiferbereichs beträgt in der Anlageposition 90 Grad, kann aber auch weniger oder mehr als 90 Grad betragen. Durch konstruktive Veränderung des Klappwinkels in der Anlageposition kann die Ausrichtung der Einhandküchenzange, ab der die Anlageposition der Verschlussklappe erreicht wird, variiert werden. Der Klappwinkel in der Anlageposition kann sowohl über die Lage der Schwenkachse in Bezug zur zweiten Anschlagfläche und die Form, als auch durch die Ausrichtung der zweiten Anschlagfläche bestimmt werden.
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Bevorzugt stehen die Schenkel im geschlossenen Zustand parallel zueinander.
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Vorteilhafterweise wird die schwerkraftbedingte Veränderung der Lage der Verschlussklappe in die Anlageposition durch Bewegung der Einhandküchenzange in eine Verschliessposition, eine im Wesentlichen vertikale Position mit den Greiferbereichen nach oben, in Kombination mit einer Veränderung der Lage der Schenkel zueinander unter Überwindung der Federkraft erreicht und die Öffnung der Einhandküchenzange durch eine Bewegung der Einhandküchenzange in eine Gebrauchsposition, eine im Wesentlichen vertikale Position mit den Greiferbereichen nach unten, in Kombination mit einem Zusammendrücken der Greiferbereiche, erreicht. Durch Nutzung der Schwerkraft kann ein Öffnen und Schließen der Einhandküchenzange ohne Zuhilfenahme der zweiten Hand erreicht werden. In einer vorteilhaften Ausführungsvariante verlangt ein Schließen der Einhandküchenzange eine Ausrichtung der Greiferbereiche nach oben. Dadurch wird ein unabsichtliches Schließen der Einhandküchenzange bei der Benutzung erschwert, da die Ausrichtung der Einhandküchenzange mit den Greiferbereichen nach oben bei der Benutzung eine unübliche Handlung darstellt.
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Die Schenkel, die Verschlussklappe und der Federmechanismus können beispielsweise aus Metall, Holz oder Kunststoff hergestellt sein.
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Die Greiferbereiche können komplett oder teilweise beispielsweise mit Silikon beschichtet sein, um die Benutzung mit nicht kratzfesten Küchengegenstanden zu ermöglichen. Auch können die Greiferbereiche zusätzlich oder anstatt dessen mit greiffördernden Vorrichtungen, wie z.B. Zähnen oder Zacken, versehen sein.
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Die Schenkel können ganz oder teilweise mit griffigen Materialien wie beispielsweise Silikon, beschichtet sein. Bevorzugt ist die Beschichtung in einem mittigen Bereich der als Handgriff dient, angeordnet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Diese sind nur beispielhaft zu verstehen und sollen die Erfindung nicht auf die gezeigte Ausführungsvariante begrenzen. Es zeigen:
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1: Eine Einhandküchenzange mit geöffneten Schenkeln, in einer isometrischen Darstellung,
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2: einen Bereich der Einhandküchenzange aus 1 in geschlossener Position,
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3: einen Bereich der Einhandküchenzange aus 1 mit geöffneter Verschlussklappe,
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4: einen Bereich der Einhandküchenzange aus 1 mit geöffneten Schenkeln,
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5: einen Bereich der Einhandküchenzange aus 1 in Verschliessposition,
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6: einen Bereich der Einhandküchenzange aus 1 in Verschliessposition mit in Anlageposition befindlicher Verschlussklappe.
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1 zeigt eine Einhandküchenzange 10 in geöffnetem Zustand mit einem ersten Schenkel 12, mit einem erstem Abschlussbereich 16 und einem erstem Greiferbereich 20, sowie einem zweiten Schenkel 14, mit einem zweitem Abschlussbereich 18 und einem zweitem Greiferbereich 22, zwischen denen eine Verschlussklappe 24 und eine Blattfeder 26 angeordnet sind. Die Blattfeder 26 definiert in ihrem Scheitelpunkt eine Drehachse 28. Die Greiferbereiche 20, 22 sind in der gezeigten Ausgestaltung an ihren Kanten abschnittsweise mit einer Silikonbeschichtung 21 versehen und weisen an ihren anderen Kanten abschnittsweise Greifzähne 23 auf.
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Eine Schwenkachse 30 der Verschlussklappe 24 ist senkrecht zur Öffnungsebene der Schenkel 12, 14 der Einhandküchenzange 10 an dem ersten Schenkel 12 ausgebildet (2). Im ersten Abschlussbereich 16 ist eine erste Aussparung 32 und im zweiten Abschlussbereich 18 eine zweite Aussparung 34 vorgesehen. Die erste Aussparung 32 ist so bemessen, dass die Verschlussklappe 24 nicht hindurch schwenken kann. Die zweite Aussparung 34 ist so bemessen, dass die Verschlussklappe 24 bei paralleler Stellung der Schenkel 12, 14 zueinander mit dem freien Ende durch die zweite Aussparung 34 in eine Anlageposition (vgl. 2) im Wesentlichen senkrecht zu den Schenkeln 12, 14 schwenken kann. Ein dem zweiten Greiferbereich 22 zugewandter Teil des Rahmens der zweiten Aussparung 34 definiert eine zweite Anschlagfläche 36 (5), eine dem ersten Schenkel 12 zugewandte Fläche des zweiten Schenkels 14 definiert eine zweite Klemmfläche 44.
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Die Verschlussklappe 24 ist so bemessen, dass sie selbst bei maximalem Abstand der Abschlussbereiche 20, 22 zueinander nicht aus dem Bereich zwischen den Abschlussbereichen 20, 22 hinaus schwenken kann. Die Verschlussklappe 24 weist einen Hauptteil 38 der an dem vom ersten Greiferbereich 20 abgewandten Ende des ersten Abschlussbereichs 16 befestigt ist, eine erste Klemmfläche 40 und eine erste Anschlagfläche 42 auf. Diese sind so angeordnet, dass die Verschlussklappe 24 am freien Ende eine Stufenform mit im Wesentlichen rechtwinkliger Kröpfung besitzt. Diese Stufenform ist so ausgerichtet, dass in Anlageposition die erste Klemmfläche 40 in Richtung des zweiten Schenkels 14 weist und die erste Anschlagfläche 42 den Greiferbereichen 20, 22 abgewandt ist.
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Im geschlossenen Zustand der Einhandküchenzange 10 (2 und 6) steht die Verschlussklappe 24 in der Anlageposition im Wesentlichen senkrecht zu den Schenkeln 12, 14, die erste Klemmfläche 40 liegt an der zweiten Klemmfläche 44 an und die erste Anschlagfläche 42 liegt an der zweiten Anschlagfläche 36 an. In diesem Zustand wird durch eine von der Blattfeder 26 ausgehende Federkraft, die die Greiferbereiche 20, 22 auseinander treibt, über die Wippenfunktion der Drehachse 28 eine Klemmkraft auf die Verschlussklappe 24 ausgeübt, die ein selbstständiges Lösen der Verschlussklappe 24 verhindert.
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Ausgehend vom geschlossenen Zustand der Einhandküchenzange 10 (2) werden die beiden Schenkel 12, 14 im Bereich zwischen der Blattfeder 26 und den Greiferbereichen 20, 22 mit einer Hand zusammengedrückt, während die Einhandküchenzange 10 im Wesentlichen vertikal mit den Greiferbereichen 20, 22 nach unten in einer Gebrauchsposition gehalten wird, in der sie üblicherweise auch zum Greifen benutzt wird. Über die Wippenfunktion der Drehachse 28 wird durch das Zusammendrücken der Abstand der Abschlussbereiche 16, 18 erhöht und die Klemmung der Verschlussklappe 24 aufgehoben. Durch das Eigengewicht der Verschlussklappe 24 in Verbindung mit der Haltung der Einhandküchenzange 10 in der Gebrauchsposition schwenkt die Verschlussklappe 24 nach innen zwischen die beiden Schenkel 12, 14, so dass die Blattfeder 26 die Greiferbereiche 20, 22 nach Beenden des Zusammendrückens der Greiferbereiche 20, 22 auseinandertreiben kann, bis die Öffnungsbewegung durch ein Entspannen der Blattfeder 26 beendet ist (1 und 4).
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Zum Schließen werden die Schenkel 12, 14 im Bereich zwischen der Blattfeder 26 und den Greiferbereichen 20, 22 mit einer Hand zusammen gedrückt, dabei wird die Einhandküchenzange 10 im Wesentlichen vertikal mit den Greiferbereichen 20, 22 nach oben in einer Verschlussposition gehalten (5), so dass die Verschlussklappe 24 durch ihr Eigengewicht in die Anlageposition fällt, in der sie senkrecht zu den beiden Schenkeln 12, 14 steht (6). Die zweite Anschlagfläche 36 begrenzt dabei die Bewegung der Verschlussklappe 24 über die zu den beiden Schenkeln 12, 14 senkrechte Position hinaus. Sobald die beiden Schenkel 12, 14 nicht mehr zusammengedrückt werden, wird durch die Federkraft der Blattfeder 26 und über die Wippenfunktion der Drehachse 28 eine Klemmkraft auf die Verschlussklappe 24 aufgebaut, die ein selbstständiges Lösen der Verschlussklappe 24 verhindert. In dieser Position verbleiben die beiden Schenkel 12, 14 im Wesentlichen parallel zueinander und die Einhandküchenzange 10 kann platzsparend aufgehängt oder in einer Schublade abgelegt werden (2).
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Ausführungsvariante beschränkt, vielmehr sind auch weitere sinnvolle Varianten denkbar, die die Umsetzung der Erfindung ermöglichen.