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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Startereinrichtung zum Starten eines Verbrennungsmotors, insbesondere für ein Motorarbeitsgerät mit einer drehbaren Zugmittelrolle, auf die ein Zugmittel aufwickelbar ist und die über eine Wirkverbindung mit einem Mitnehmermittel des Verbrennungsmotors verbunden ist, um eine Drehbewegung in den Verbrennungsmotor einzuleiten.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
DE 10 2008 021 196 A1 ist eine Startereinrichtung zum Starten eines Verbrennungsmotors eines Motorarbeitsgerätes bekannt, und es ist eine drehbare Zugmittelrolle gezeigt, auf die ein Zugmittel aufwickelbar ist und die über eine Wirkverbindung mit einer Mitnehmerplatte des Verbrennungsmotors verbunden ist, um eine Drehbewegung in den Verbrennungsmotor einzuleiten.
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Am Ende des Zugmittels ist eine Handhabe angebracht, und an der Handhabe kann eine Zugkraft in das Zugmittel eingeleitet werden, um den Verbrennungsmotor zu starten.
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Die Drehbewegung wird durch eine Wirkverbindung mit der Mitnehmerplatte auf den Verbrennungsmotor übertragen, und die Mitnehmerplatte führt zumindest die gleiche Drehbewegung aus wie die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors. Durch die Bauweise des Verbrennungsmotors weist die Kurbelwelle in ihrer Drehbewegung einen Drehmomentverlauf auf, der sich über der Volldrehung der Kurbelwelle periodisch ändert. Während der Kompressionsphase des Verbrennungsmotors ist ein hohes Drehmoment erforderlich, welches auf die Kurbelwelle gegeben werden muss, um diese in Drehbewegung zu versetzen. Während der Expansionsphase benötigt die Kurbelwelle hingegen nur ein geringes beziehungsweise gar kein Drehmoment, da durch die Expansion des Gases im Brennraum des Verbrennungsmotors der Effekt einer Gasfeder entsteht, sodass die Kurbelwelle selbsttätig angedreht wird. Dieser stark periodische Drehmomentverlauf des zu startenden Verbrennungsmotors erzeugt eine entsprechend an- und abschwellende Kraft im Zugmittel, die der Bediener aufwenden muss, und als ruckartige, pulsierende Belastung wahrnimmt.
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Um die Kraftspitzen, die sich durch den periodischen Drehmomentverlauf im Zugmittel ergeben, zu dämpfen, wird ein Deformationskörper in der Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und der Mitnehmerplatte vorgeschlagen, in welchem ein Nach- oder Voreilen der Kurbelwelle der Zugmittelrolle ausgleichbar ist. Damit werden die Kraftspitzen gemindert, wodurch sich ein höherer Bedienkomfort der Startereinrichtung und damit des Motorarbeitsgerätes ergibt.
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Aus der
DE 10 2008 021 197 A1 ist eine weitere Startereinrichtung zum Starten eines Verbrennungsmotors bekannt, und die Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und einem Mitnehmermittel umfasst eine Koppelstange, die mit einem Hebelarm zusammenwirkt. Damit ergibt sich eine Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel, die einen unterschiedlichen Winkelverlauf zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel bewirkt. Nachteilhaft ist jedoch, dass ein weiterer Kupplungskörper erforderlich ist, der zum Einkuppeln der Startereinrichtung an das Mitnehmermittel erforderlich ist. Ist der Verbrennungsmotor angelaufen, muss dieser von der Startereinrichtung entkoppelt werden, wozu Klinkenelemente an dem Mitnehmermittel angeordnet werden müssen, die dann in den Kupplungskörper eingreifen, wenn die Startereinrichtung aktiviert wird, und der Verbrennungsmotor noch nicht angelaufen ist.
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Dabei kann es vorkommen, dass das Klinkenelement erst nach fast einer Volldrehung der Zugmittelrolle in den Kupplungskörper einrasten kann. Dadurch entsteht ein Nachteil zur Bedienung der Startereinrichtung, da eine erhebliche Länge des Zugmittels zunächst von der Zugmittelrolle abgewickelt werden muss, um eine Verrastung der Klinkenelemente des Mitnehmermittels im Kupplungskörper zu erreichen.
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Das Problem des maximal erforderlichen Verdrehwinkels wird nach einer Ausführungsform dadurch gelöst, dass zwei Gelenkpfannengeometrien an der Zugmittelrolle in sich 180° gegenüberstehender Position vorgesehen sind, jedoch mit dem Nachteil, dass dieser Aufbau in der Praxis nicht zufriedenstellend funktioniert. Ferner weist das Polrad ein von einem verbreiteten konventionellen Standard abweichendes Koppelelement auf. Beim konventionellen Polrad werden Klinken verwendet. Das bedeutet, dass zwei verschiedene Polräder bereitgestellt werden müssen, je nachdem, welche Starterart gebaut wird. Mit noch weiterem Nachteil muss das Fliehkraftelement in einen Mitnehmer einrasten, der exzentrisch zum Polrad liegt. Das ergibt ein über eine Polraddrehung unsymmetrisches Verhalten der Verrastung des Fliehkraftelementes.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Startereinrichtung zum Starten eines Verbrennungsmotors zu schaffen, die die Nachteile des vorstehend bezeichneten Standes der Technik überwindet und einen veränderlichen Drehmomentverlauf zwischen der Zugmittelrolle und dem Verbrennungsmotor ausgleichen kann, wobei insbesondere eine Startereinrichtung geschaffen werden soll, die die der Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel des Verbrennungsmotors nach deutlich weniger als einer Volldrehung der Zugmittelrolle ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Startereinrichtung für ein Motorarbeitsgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel wenigstens ein Doppelkurbelgetriebe aufweist.
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Doppelkurbelgetriebe gehören zur Gruppe der viergliedrigen Koppelgetriebe, sodass das Getriebe vier Koppelglieder aufweist, wobei die Koppelglieder über Gelenke miteinander verbunden sind. Insbesondere können zwei Gelenkpunkte als sogenannte gehäusefeste Gelenkpunkte ausgelegt sein, sodass zwischen den gehäusefesten Gelenkpunkten das Koppelglied entfallen kann. Folglich weisen Doppelkurbelgetriebe ein Antriebsglied, ein Abtriebsglied und ein Koppelglied auf, und das Koppelglied erstreckt sich zwischen den freien Enden des Antriebsgliedes und des Abtriebsgliedes. Dabei ist das Antriebsglied in einem ersten Gelenkpunkt und das Abtriebsglied ist in einem zweiten Gelenkpunkt drehbar aufgenommen, und wenn das Antriebsglied in einer Drehbewegung um den ersten Gelenkpunkt angetrieben wird, führt das Abtriebsglied eine Drehbewegung um den zweiten Gelenkpunkt aus, und es ergibt sich eine Winkelverschiebung zwischen dem Antriebsglied und dem Abtriebsglied über der Volldrehung der Glieder.
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Ein besonderer Vorteil wird erreicht, wenn die Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel mindestens zwei Doppelkurbelgetriebe aufweist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Zugmittelrolle nicht maximal eine Volldrehung ausführen muss, um ein Einklinken des Mitnehmermittels mit der Zugmittelrolle zu erreichen, und wenn ein zweites Doppelkurbelgetriebe zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel angeordnet ist, kann eine Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel nach einer maximalen Drehung der Zugmittelrolle von 180° eingreifen. Beispielsweise kann die Zugmittelrolle einen Durchmesser von 70 mm aufweisen, sodass sich eine maximale Zuglänge des Zugmittels von 100 mm ergibt, bis bereits die Wirkverbindung die Zugmittelrolle mit dem Mitnehmermittel des Verbrennungsmotors verrastet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Zugmittelrolle eine Planseite auf, wobei das zumindest eine Doppelkurbelgetriebe auf der Planseite der Zugmittelrolle angeordnet ist. Die Zugmittelrolle kann scheibenartig ausgeführt sein, und das Doppelkurbelgetriebe weist Abmessungen auf, die derart bestimmt sind, dass das Doppelkurbelgetriebe auf der Planseite der Zugmittelrolle angeordnet werden kann. Sind erfindungsgemäß zwei Doppelkurbelgetriebe vorgesehen, so sind beide Doppelkurbelgetriebe auf der Zugmittelrolle angeordnet.
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Insbesondere können zwei Doppelkurbelgetriebe in einer Position 180° zueinander versetzt auf der Planseite der Zugmittelrolle angeordnet sein, wobei bei einer Anordnung von mehr als zwei Doppelkurbelgetrieben eine zueinander gleiche Teilung über dem Umfang der Zugmittelrolle vorgesehen ist. Durch die Anordnung von zwei oder mehr Doppelkurbelgetrieben zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel sind die Bestandteile eines Doppelkurbelgetriebes mit den entsprechenden Gliedern, insbesondere mit den Antriebsgliedern, den Abtriebsgliedern und den Koppelgliedern, jeweils doppelt oder mehrfach vorhanden. Durch eine beispielsweise 2-fache, auf 180° zueinander versetzte Anordnung der Doppelkurbelgetriebe kann die Verrastung des Mitnehmermittels mit der Zugmittelrolle durch die Wirkverbindung spätestens nach einer Drehung der Zugmittelrolle von etwa 180° erfolgen. Bei einer dreifachen Anordnung von Doppelkurbelgetrieben kann eine erforderliche Drehung der Zugmittelrolle auf etwa 120° verringert werden, wobei mit einer weiteren Erhöhung der Anzahl von Doppelkurbelgetrieben eine weitere Verringerung der erforderlichen Drehung der Zugmittelrolle einhergeht.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Rollenaufnahmeelement mit einer Rotationsachse vorgesehen, die ortsfest und insbesondere starr in der Struktur des Motorarbeitsgerätes angeordnet ist. Auf dem Rollenaufnahmeelement kann die Zugmittelrolle um die Rotationsachse drehbar aufgenommen sein, und das Rollenaufnahmeelement bildet einen ruhenden ersten Gelenkpunkt des wenigstens einen Doppelkurbelgetriebes, der in der Rotationsachse der Zugmittelrolle liegt. Das Rollenaufnahmeelement kann beispielsweise eine Zylinderform aufweisen, und auf der Mantelfläche des Zylinders ist die Zugmittelrolle drehbar gelagert, die eine zentrisch ausgebildete Bohrung aufweist, durch die sich das Rollenaufnahmeelement hindurch erstreckt. Das Rollenaufnahmeelement kann den ruhenden ersten Gelenkpunkt für beide an der Zugmittelrolle angeordnete Doppelkurbelgetriebe bilden, sodass der erste ruhende Gelenkpunkt beider Doppelkurbelgetriebe ineinander liegt.
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Das Doppelkurbelgetriebe ist derart ausgebildet und an der Zugmittelrolle angeordnet, dass die Zugmittelrolle ein Antriebsglied des zumindest einen Doppelkurbelgetriebes bildet, wobei an der Zugmittelrolle beabstandet zur Rotationsachse wenigstens ein Gelenkelement angeordnet ist, an das ein Koppelglied des Doppelkurbelgetriebes mit einem ersten Ende gelenkig angeordnet ist. Weiterhin weist das Rollenaufnahmeelement, auf dem die Zugmittelrolle drehbar aufgenommen ist, einen ruhenden zweiten Gelenkpunkt des wenigstens einen Doppelkurbelgetriebes auf, der entfernt von der Rotationsachse der Zugmittelrolle liegt und der mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors konzentrisch angeordnet ist.
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Ferner ist ein Abtriebsglied zur Bildung des Doppelkurbelgetriebes vorgesehen, das sich zwischen dem ruhenden zweiten Gelenkpunkt und dem freien Gelenkelement erstreckt, in dem das Abtriebsglied mit dem Koppelelement verbunden ist. Wird die Zugmittelrolle in Rotation versetzt, so verändert sich der Abstand des Gelenkelementes an der Zugmittelrolle zum zweiten Gelenkpunkt am Rollenaufnahmeelement. Folglich verändert sich der Winkel zwischen der Längserstreckung des Koppelgliedes und der Längserstreckung des Abtriebsgliedes. Im Ergebnis verändert sich der Abstand des freien Gelenkelementes zur Rotationsachse über der Drehbewegung der Zugmittelrolle. Dadurch kann eine Abgriffsmöglichkeit der Drehbewegung der Zugmittelrolle durch das Mitnehmermittel geschaffen werden, und es kann eine Winkelverschiebung stattfinden zwischen dem Drehwinkel des Gelenkelementes um die Rotationsachse relativ zum Drehwinkel der Zugmittelrolle um die Rotationsachse. Dabei wird die Winkelverschiebung umso größer, je kleiner die Länge des Koppelgliedes gewählt wird.
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Mit weiterem Vorteil kann das Mitnehmermittel an das freie Gelenkelement ankoppelbar sein. Sind zwei Doppelkurbelgetriebe vorgesehen, so kann das Mitnehmermittel zwei Rasthaken aufweisen, in die jeweils ein Gelenkelement eines Doppelkurbelgetriebes einrastet. Damit wird die gewünschte Kinematik in der Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel geschaffen, um den periodischen Drehmomentverlauf des Mitnehmermittels in der Übertragung an die Zugmittelrolle abzuschwächen, und weiterhin wird erreicht, dass die Zugmittelrolle maximal 180° um die Rotationsachse gedreht werden muss, bis die Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel greift.
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Hierzu kann insbesondere vorgesehen sein, dass das freie Gelenkelement des ersten Doppelkurbelgetriebes dem freien Gelenkelement des zweiten Doppelkurbelgetriebes etwa 180° gegenüberliegend angeordnet ist.
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Mit weiterem Vorteil kann das Mitnehmermittel eine Rotationsachse aufweisen, wobei der zweite Gelenkpunkt in der Rotationsachse des Mitnehmermittels liegt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ferner gelöst durch ein Motorarbeitsgerät mit einer Startereinrichtung zum Starten eines Verbrennungsmotors des Motorarbeitsgerätes, wobei die Startereinrichtung eine drehbare Zugmittelrolle aufweist, auf die ein Zugmittel aufwickelbar ist und die über eine Wirkverbindung mit einem Mitnehmermittel des Verbrennungsmotors verbunden ist, um eine Drehbewegung in den Verbrennungsmotor einzuleiten, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle und dem Mitnehmermittel wenigstens ein Doppelkurbelgetriebe aufweist. Die vorstehend aufgeführten Ausführungsformen und Vorteile der Startereinrichtung können für das erfindungsgemäße Motorarbeitsgerät gleichermaßen genutzt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Startereinrichtung für ein Motorarbeitsgerät mit den Merkmalen der vorliegenden Erfindung,
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2 eine schematische Darstellung eines Doppelkurbelgetriebes, das die erfindungsgemäße Startereinrichtung aufweist und
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3 ein Diagramm, in dem die Winkel der Drehung des Abtriebsgliedes im Verhältnis zur Drehung der Zugmittelrolle über dem Kurbelwinkel aufgetragen ist.
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BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Startereinrichtung 100 zum Starten eines Verbrennungsmotors, wie dieser beispielsweise für ein Motorarbeitsgerät wie eine Kettensäge, einen Rasenmäher, einen Rasentrimmer, einen Trennschleifer oder dergleichen Verwendung findet. Die Startereinrichtung 100 weist eine drehbare Zugmittelrolle 10 auf, auf die ein Zugmittel 11 aufwickelbar ist, und am Ende des Zugmittels 11, beispielhaft dargestellt als Zugseil, ist eine Handhabe 25 angeordnet. Greift ein Bediener die Handhabe 25 und leitet in das Zugmittel 11 eine Zugkraft ein, so wird die Zugmittelrolle 10 in Rotation versetzt. Die Rotationsbewegung der Zugmittelrolle 10 wird über eine Wirkverbindung auf ein nicht gezeigtes Mitnehmermittel übertragen, und das Mitnehmermittel ist mit dem Verbrennungsmotor verbunden, um eine Drehbewegung in den Verbrennungsmotor einzuleiten. Hierfür ist das Mitnehmermittel mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors verbunden, wobei die Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle 10 und dem Mitnehmermittel lediglich für die Startphase des Verbrennungsmotors bestehen bleibt.
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Die Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle 10 und dem Mitnehmermittel ist durch zwei Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 gebildet. Die Zugmittelrolle 10 weist eine Planseite 14 auf, und die Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 sind auf der Planseite 14 der Zugmittelrolle 10 angeordnet. Dabei sind die Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 in einer Position 180° zueinander versetzt auf der Planseite 14 der Zugmittelrolle 10 angeordnet.
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Die Zugmittelrolle 10 ist in einer Rotationsachse 16 drehbar auf einem Rollenaufnahmeelement 15 aufgenommen. Die Rotationsachse 16 fällt dabei mit der Mittelachse des Rollenaufnahmeelementes 15 zusammen. Das Rollenaufnahmeelement 15 ist in der Struktur des Motorarbeitsgerätes fest aufgenommen, sodass die Drehung der Zugmittelrolle 10 um die gerätefeste Rotationsachse 16 angedreht werden kann. In Bezug auf die Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 bildet das Rollenaufnahmeelement 15 mit der festen Rotationsachse 16 einen ersten ruhenden Gelenkpunkt 17 für beide Doppelkurbelgetriebe 12 und 13, sodass der erste Gelenkpunkt 17 für beide Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 zusammenfällt. Durch die Drehbarkeit der Zugmittelrolle 10 um die Rotationsachse 16 bildet die Zugmittelrolle 10 ein Abtriebsglied 18 sowohl für das erste Doppelkurbelgetriebe 12 als auch für das zweite Doppelkurbelgetriebe 13. Die Antriebsglieder 18 beider Doppelkurbelgetriebe 12, 13 sind als imaginäre Antriebsglieder 18 gestrichelt dargestellt, und erstrecken sich in einer gemeinsamen Achse, sodass die jeweiligen Antriebsglieder 18 der Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 sich entgegengerichtet von der Rotationsachse 16 weg erstrecken.
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An der Zugmittelrolle 10 sind im Außenbereich der Planseite 14 und damit beabstandet zur Rotationsachse 16 zwei Gelenkelemente 19 angeordnet, die sich in Bezug auf die Rotationsachse 16 um 180° gegenüberstehen. Bei einer Rotation der Zugmittelrolle 10 drehen sich folglich die Gelenkelemente 19 um die Rotationsachse 16. Die Gelenkelemente 19 sind als Zapfen oder Bolzen ausgeführt und sind auf der Planseite 14 der Zugmittelrolle 10 fest angeordnet.
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Jedes der Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 weist ein Koppelglied 20 auf, das mit einem ersten Ende drehbar auf dem jeweils zugeordneten Gelenkelement 19 aufgenommen ist.
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Das Rollenaufnahmeelement 15 weist weiterhin einen zweiten ruhenden Gelenkpunkt 21 auf, der für beide Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 als ruhender Gelenkpunkt 21 dient, und wobei der ruhende Gelenkpunkt 21 entfernt von der Rotationsachse 16 im Rollenaufnahmeelement 15 angeordnet ist.
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Am ruhenden, zweiten Gelenkpunkt 21 ist für das erste Doppelkurbelgetriebe 12 und für das zweite Doppelkurbelgetriebe 13 jeweils ein Abtriebsglied 22 drehbar aufgenommen, wobei der zweite ruhende Gelenkpunkt 21 ebenfalls als Bolzen oder Zapfen ausgebildet sein kann, der sich aus der Stirnseite des Rollenaufnahmeelementes 15 heraus erstreckt. Somit sind beide Abtriebsglieder mit einem ersten Ende drehbar auf dem zweiten Gelenkpunkt 21 angeordnet. Um die Funktion des Doppelkurbelgetriebes 12 zu gewährlisten, fällt der zweite Gelenkpunkt 21 mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors zusammen.
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Zwischen dem freien, zweiten Ende des jeweiligen Abtriebsgliedes 22 ist in einem Gelenkelement 23 die jeweils freie Seite des Abtriebsgliedes 22 gelenkig angebunden, sodass die Abtriebsglieder 22 an die Koppelglieder 20 gebunden sind.
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Wird die Zugmittelrolle 10 in Rotation versetzt, so erfolgt die Rotation um die Rotationsachse 16, die den ersten Gelenkpunkt 17 beider Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 bildet. Beabstandet zum ersten Gelenkpunkt 17 ist der zweite Gelenkpunkt 21 ebenfalls ortsfest am Rollenaufnahmeelement 15 angeordnet, und bei Rotation der Gelenkelemente 19 an der Zugmittelrolle 10 um den ersten Gelenkpunkt 17 verändert sich der Winkel zwischen der Längserstreckung des Koppelgliedes 20 und der Längserstreckung des Abtriebsgliedes 22. Damit nimmt in Abhängigkeit des Rotationswinkels der Zugmittelrolle 10 um die Rotationsachse 16 der Abstand der Gelenkelemente 23 von der Rotationsachse 16 zu und ab, sodass eine winkelabhängige Drehmomentübertragung von der Zugmittelrolle 10 an das Mitnehmermittel erfolgen kann.
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Die Gelenkelemente 23 sind als Mitnehmerzapfen ausgebildet, und auf nicht näher gezeigte Weise können am Mitnehmermittel Rastklinken ausgebildet sein, durch die die Gelenkelemente 23 jeweils einzeln eingefangen werden können. Wird das Gelenkelement 23 um die Rotationsachse 16 gedreht, so ist maximal eine Drehung von etwa 180° erforderlich, um mit der Klinke des Mitnehmermittels zu verrasten. Die endgültige Wirkverbindung zum Mitnehmermittel wird folglich über das Gelenkelement 23 ermöglicht, indem das Koppelglied 20 mit dem Abtriebsglied 22 des jeweiligen Doppelkurbelgetriebes 12 und 13 verbunden sind. Ist das Gelenkelement 23 gerade an der Polradklinke vorbeigerutscht, so kann sich um ungünstigsten Fall auch eine notwendige Verdrehung von etwas mehr als 180° ergeben, wobei dieser Nachteil einer etwas größeren notwendigen Verdrehung bei der Verwendung von nur einem Doppelkurbelgetriebe 12 oder 13 ebenfalls auftreten kann.
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Damit kann basierend auf einer einfachen Mechanik eine Glättung des Drehmomentverlaufes in der Zugmittelrolle 10 über der Drehung des Mitnehmermittels erfolgen, das mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors verbunden ist und in das der drehwinkelabhängige Drehmomentverlauf übertragen wird. Befindet sich der Kolben des Verbrennungsmotors in der Kompressionsphase, so kann der Abstand des Gelenkelementes 23 zur Rotationsachse 16 besonders klein sein, sodass ein hohes Drehmoment auf das Mitnehmermittel übertragen werden kann. Befindet sich der Kolben in der Dekompressionsphase des Verbrennungsmotors, so kann über dem entsprechenden Winkelelement der Abstand des Gelenkelementes 23 zur Rotationsachse 16 entsprechend groß sein.
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2 zeigt in einer schematischen Ansicht das Doppelkurbelgetriebe 12, 13, wobei die Elemente des Doppelkurbelgetriebes 12, 13 schematisch abstrahiert dargestellt sind. Das Rollenaufnahmeelement 15 ist in Gestalt von zwei räumlich getrennt voneinander angeordneten Festlagern dargestellt, wobei die Befestigung der Lager im Motorarbeitsgerät erfolgt. Rechtsseitig ist die Rotationsachse 16 im Rollenaufnahmeelement 15 gezeigt, die den ersten Gelenkpunkt 17 des Doppelkurbelgetriebes 12, 13 bildet. Das linksseitige Festlager zeigt den zweiten Gelenkpunkt 21 im Rollenaufnahmeelement 15, durch den die Rotationsachse 16 des Abtriebsgliedes 22, 22' gebildet ist.
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In einer ersten Position ist das Doppelkurbelgetriebe 12, 13 mit dem Antriebsglied 18', dem Koppelglied 20' und dem Abtriebsglied 22' in einer gestrichelten Form gezeigt, und nach Drehung des Abtriebsgliedes 22' um den Drehwinkel Ψ befindet sich das Antriebsglied 18' in der Position des fett dargestellten Antriebsgliedes 18. Das Koppelglied 20' wandert in die Position des fett dargestellten Koppelgliedes 20 und das Abtriebsglied 22' wandert in die fett dargestellte Position 22, wobei das Abtriebsglied 22' um den Drehwinkel φ rotiert.
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Dabei führt das Gelenkelement 23 eine Kreisbewegung um den zweiten Gelenkpunkt aus, und es ist erkennbar, dass beispielsweise in der Position D1 zwischen der Rotationsachse 16 und der imaginären Bahnkurve des Gelenkelementes 23 der Abstand D1 deutlich geringer ist als der Abstand D2, wenn sich die Elemente des Doppelkurbelgetriebes 12, 13 nahe der gestrichelt gezeigten Position befinden.
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Im Ergebnis kann mit der erfindungsgemäßen Anordnung von zwei Doppelkurbelgetriebe 12 und 13 eine einfache Wirkverbindung zwischen der Zugmittelrolle 10 und dem Mitnehmermittel des Verbrennungsmotors des Motorarbeitsgerätes geschaffen werden, und über dem Drehwinkel ψ kann der Abstand des Gelenkelementes 23, 23' zur Rotationsachse 16 stark verändert werden. Folglich kann über der Volldrehung der Zugmittelrolle 10 das übertragbare Drehmoment in Abhängigkeit des Drehwinkels dem Kompressionsverhalten des Kolbens im Zylinder des Verbrennungsmotors angepasst werden, sodass ein harmonischer, gleichmäßiger Kraftverlauf über der Zugbewegung im Zugmittel 11 erzielt wird.
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In 3 ist in einem Diagramm der Verlauf des Drehwinkels ψ bezogen auf den Drehwinkel φ des Antriebsgliedes zum Abtriebsglied über dem Kurbelwinkel von 360° gezeigt. Dabei wird deutlich, dass kurz vor dem unteren Totpunkt, etwa bei 145°, der Quotient der Drehwinkel ψ/φ stark differenziert in Abhängigkeit der Länge L des Koppelgliedes 20, und je kürzer das Koppelglied 20 gewählt wird, desto größer ist der Quotient der Drehwinkel ψ/φ.
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Die Erfindung beschränkt sich in Ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumliche Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Startereinrichtung
- 10
- Zugmittelrolle
- 11
- Zugmittel
- 12
- Doppelkurbelgetriebe
- 13
- Doppelkurbelgetriebe
- 14
- Planseite
- 15
- Rollenaufnahmeelement
- 16
- Rotationsachse
- 17
- erster Gelenkpunkt
- 18, 18'
- Antriebsglied
- 19
- Gelenkelement
- 20, 20'
- Koppelglied
- 21
- zweiter Gelenkpunkt
- 22, 22'
- Abtriebsglied
- 23, 23'
- Gelenkelement
- 24
- Rotationsachse
- 25
- Handhabe
- L
- Länge des Koppelgliedes
- Ψ
- Drehwinkel des Antriebsgliedes um den ersten Gelenkpunkt
- φ
- Drehwinkel des Antriebsgliedes um den zweiten Gelenkpunkt
- D1
- erster kleinerer Abstand
- D2
- zweiter größerer Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008021196 A1 [0002]
- DE 102008021197 A1 [0006]