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Die
Erfindung betrifft einen Antrieb einer Aufwickelanordnung eines
Behangs mit einem Antriebselement.
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Behänge, wie
beispielsweise Raffrollos, müssen
auf- und abgewickelt werden. Dazu ist in der Regel ein Antrieb notwendig.
Es ist bekannt, manuell bedienbare Antriebe, wie beispielsweise
Perlkettantriebe, oder elektromotorisch betriebene Antriebe zu verwenden.
Häufig
ist es wünschenswert,
eine Aufwickelanordnung unterschiedlichen Verwendungen zuzuführen, wobei
bei der einen Anwendung ein schnelleres Auf- und Abwickeln notwendig
sein kann als bei einer anderen. Außerdem sollen die Bedienkräfte trotz
unterschiedlicher Behanggrößen und
-gewichte annähernd
gleich bleiben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Antrieb bereitzustellen,
der auf unterschiedliche Anwendungen angepasst werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
einen Antrieb der eingangs genannten Art gelöst, bei dem ein erstes und
ein zweites Antriebselement vorgesehen sind, die gegeneinander austauschbar
sind, wobei mit dem ersten und zweiten Antriebselement unterschiedliche Übersetzungen
realisiert sind.
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Ein
derartiger Antrieb kann auf einfache Art und Weise für unterschiedliche
Anwendungen angepasst werden. Insbesondere ist es zur Anpassung nur
notwendig, das erste gegen das zweite Antriebselement oder umgekehrt
auszutauschen.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass das erste Antriebselement mit einem Getriebe
zusammenwirkt. Somit kann eine Übersetzung
realisiert werden, die nicht 1:1 ist. Dabei kann vorgesehen sein,
dass durch das zweite Antriebselement eine Übersetzung von 1:1 realisiert
wird.
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Eine
besonders platzsparende Anordnung ergibt sich, wenn das Getriebe
als Planetengetriebe ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist es,
wenn das erste Antriebselement das Sonnenrad des Planetengetriebes
aufweist. Vorzugsweise ist das Sonnenrad einstückig, insbesondere materialschlüssig mit
dem ersten Antriebselement ausgebildet. Somit ist kein zusätzliches
Bauelement für
das Sonnenrad notwendig. Zur Änderung
der Übersetzung
muss lediglich das Antriebselement ausgetauscht werden und müssen die
Planeten eingesetzt oder entfernt werden, je nachdem, welcher Zustand
bzw. welche Übersetzung
hergestellt werden soll.
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Ein
stabiles Planetengetriebe kann realisiert werden, wenn mindestens
zwei, vorzugsweise vier Planeten vorgesehen sind.
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Vorteilhafterweise
ist ein Planetenlagerteil vorgesehen, welches Lagerzapfen aufweist,
auf die die Planeten aufgesetzt werden können. Durch die Bewegung der
Planeten um das Sonnenrad wird das Planetengetriebe in eine Drehung
versetzt. Das zweite Antriebselement kann Ausnehmungen zur Aufnahme
der Planetenlagerzapfen des Planetenlagerteils aufweisen. Dies bedeutet,
dass für
die Realisierung eines Antriebs mit einer Übersetzung die Planeten auf
die Planetenlagerzapfen des Planetenlagerteils aufgesetzt werden
und mit dem ersten Antriebselement zusammenwirken. Für einen
Antrieb ohne Untersetzung bzw. Übersetzung
werden die Planeten von den Lagerzapfen einfach entfernt und wird
das erste Antriebselement gegen das zweite Antriebselement ausgetauscht.
Die Planetenlagerzapfen können mit
den Ausnehmungen des Antriebselements zusammenwirken, sodass bei
einer Bewegung des Antriebselements das Planetenlagerteil über die
Planetenlagerzapfen mitgenommen wird. Die Ausnehmungen bilden dabei
Anschläge
für die
Planetenlagerzapfen.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
dass das Antriebselement durch einen Elektromotor angetrieben ist.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt jedoch darin, wenn der
Antrieb als Zugmittelantrieb ausgebildet ist und das erste und zweite
Antriebselement als Antriebsrad des Perlkettenantriebs ausgebildet sind.
Somit ist der Antrieb für
eine Handbetätigung durch
einen Benutzer ausgebildet.
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Der
Austausch der Antriebselemente kann auf besonders einfache Art und
Weise erfolgen, wenn das jeweilige Antriebselement in einem mehrteiligen,
insbesondere zusammensteckbaren Gehäuse angeordnet ist. Zum Austauschen
des Antriebselements muss daher das Gehäuse nur geöffnet werden, beispielsweise
indem Gehäuseteile
getrennt werden, das eine Antriebselement entnommen, das andere
Antriebselement eingesetzt und das Gehäuse bzw. die Gehäuseteile
wieder zusammengesteckt werden.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn eine Bremseinrichtung vorgesehen ist. Dabei
ist die Bremseinrichtung so ausgebildet, dass eine Aufwickelanordnung
drehbar ist, wenn der Antrieb über
das Antriebselement erfolgt. Sobald von einem Benutzer keine Kraft
mehr eingebracht wird, sperrt die Bremseinrichtung, sodass der Behang
in seiner Stellung gehalten wird. Wird ein Drehmoment von der Seite
der Aufwickelanordnung, d. h. durch das Eigengewicht des Behangs,
eingebracht, so sperrt die Bremseinrichtung.
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Besonders
einfach kann eine solche Bremseinrichtung realisiert werden, wenn
eine Schraubenfeder vorgesehen ist, die mit dem Planetenlagerteil und
einem Wellenlagerteil zusammenwirkt. Erfolgt ein Krafteintrag von
der Antriebsseite, so wird die Schraubenfeder derart verdreht, dass
eine Bewegung der Welle, auf der eine Trommel der Aufwickelanordnung
angeordnet ist, möglich
ist. Kommt der Krafteintrag jedoch von der anderen Seite, d. h. vom
Wellenlagerteil bzw. von der Trommel, so wird die Schraubenfeder
aufgeweitet, sodass sie von innen gegen ein drehfest angeordnetes
Teil, insbesondere ein zumindest teilweise zylindrisches Teil des Gehäuses drückt und
dadurch die Welle festgestellt wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale
können
je einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante
der Erfindung verwirklicht sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
Explosionsdarstellung eines Antriebs mit einem Planetengetriebe;
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2 eine
Explosionsdarstellung des Antriebs ohne Planetengetriebe;
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3 eine
perspektivische Ansicht des zusammengebauten Antriebs;
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4 einen
Längsschnitt
durch den Antrieb;
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5 einen
Querschnitt gemäß der Linie V-V
der 4.
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In
der 1 ist eine Explosionsdarstellung des Antriebs 1 gezeigt.
Der Antrieb 1 weist ein erstes und ein zweites Gehäuseteil 2, 3 auf,
zwischen denen ein erstes Antriebselement 4 angeordnet
ist. Das Antriebselement 4 ist über eine Perlenkette 5 antreibbar.
Aufwickelanordnungsseitig weist das erste Antriebselement 4 ein
Sonnenrad 6 auf, das mit Planeten 7 zusammenwirkt,
die sich in einem Zahnkranz 8 an der Innenseite eines zylindrischen
Teils 9 des Gehäuseteils 3 abrollen.
Die Planeten 7 sind auf Planetenlagerzapfen 10 gelagert,
die an einem Planetenlagerteil 11 angeordnet sind. Durch
das Planetengetriebe, das die Bestandteile Sonnenrad 6,
Planeten 7 und Zahnkranz 8 umfasst, wird eine Übersetzung
von 3:1 realisiert. Das Planetenlagerteil 11 weist eine
offene Zylinderwandung 12 auf, auf die eine Schraubenfeder 13 aufsteckbar
ist. Die Schraubenfeder 13 wird auf dem Planetenlagerteil 11 durch
ein Wellenlagerteil 14 gehalten. Bei einer durch das Antriebselement 4 initiierten
Drehbewegung schlägt
eine der Anschlagflächen 15, 16 am
Ende 17 der Schraubenfeder 13 und das andere Ende 18 an
einem Anschlag 19 des Wellenlagerteils 14 an.
Dadurch wird die Schraubenfeder 13 so verdreht, dass sich
ihr Außendurchmesser
verringert und nicht mehr an der drehfesten Zylindermantelfläche 20 des
Gehäuseteils 3 anliegt.
Es wird eine Bewegung einer Welle, die in die Wellenaufnahme 21 einsteckbar
ist, ermöglicht.
Wird durch das erste Antriebselement 4 jedoch keine Bewegung
initiiert, muss eine Drehung der Welle, auf der die Aufwickelanordnung
sitzt, verhindert werden. Der Anschlag 19 wirkt daher in
entgegengesetzter Richtung auf das Ende 18, sodass die
Enden 17, 18 der Schraubenfeder 13 derart
gegeneinander gedreht werden, dass sich das Federelement 13 aufweitet
und gegen die Mantelfläche 20 drückt. Dadurch
wird eine Drehung des Wellenlagerteils 14 verhindert und
der Behang in seiner Stellung arretiert. Die Enden 17, 18 der
Schraubenfeder 13 sind im Wesentlichen radial nach innen
gerichtet.
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In
der 2 ist eine Explosionsdarstellung des Antriebs 1 ohne
Planetengetriebe gezeigt. Im Unterschied zur 1 ist ein
zweites Antriebselement 25 vorgesehen, das Stege 26 aufweist,
zwischen denen Aufnahmen 27 gebildet sind, in die die Planetenlagerzapfen 10 ragen
können.
Dies bedeutet, dass das zweite Antriebselement 25 unmittelbar mit
dem Planetenlagerteil 11 zusammenwirkt. Somit wird eine Übersetzung
von 1:1 realisiert. Die Planetenlagerzapfen 10 schlagen
an den Stegen 26 an, sodass das Planetenlagerteil 11 bei
einer Drehbewegung des zweiten Antriebselements 25 mitgenommen
wird.
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In
der 3 ist eine perspektivische Ansicht des Antriebs 1 im
zusammengebauten Zustand gezeigt. Der eigentliche Antrieb ist vollständig innerhalb des
Gehäuses,
bestehend aus den Gehäuseteilen 2, 3,
angeordnet. Zum Austausch des ersten und zweiten Antriebselements
müssen
die Gehäuseteile 2, 3 getrennt
werden. Dann können
das Antriebselement 4, 25 und ggf. die Planeten 7 entfernt
und das jeweils andere Antriebselement 4, 25 und
ggf. die Planeten 7 eingesetzt werden. Anstatt die Antriebselemente auszutauschen,
kann vorgesehen sein, dass die Antriebe je nach Verwendung des Antriebs
bereits werksseitig mit dem richtigen Getriebe zusammengebaut werden.
Ab einer bestimmten Behangbreite kann beispielsweise grundsätzlich ein
Planetengetriebe eingebaut werden.
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In
der 4 ist ein Längsschnitt
durch den Antrieb 1 gezeigt. Das erste Antriebselement 4 sitzt auf
einem Lagerzapfen 30 des ersten Gehäuseteils 2. Es wird
von einer Perlenkette 5 angetrieben. Das Sonnenrad 6 kämmt mit
Planeten 7, die auf dem Planetenlagerteil 11 gelagert
sind.
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In
der 5 ist ein Schnitt entlang der Linie V-V der 4 gezeigt.
Hier ist zu sehen, dass vier Planeten 7 durch das Sonnenrad 6 angetrieben
werden und sich in dem Zahnkranz 8 abrollen. Die Planeten 7 bewegen
sich daher um das Sonnenrad 6 herum, da der Zahnkranz 8 Bestandteil
des starren, d. h. nicht drehbeweglichen Gehäuseteils 3 ist. Durch die
Bewegung der Planeten 7 wird das Planetenlagerteil 11 in
Bewegung gesetzt, sodass eine Welle einer Aufwickelanordnung angetrieben
wird.