DE19935030A1 - Vorrichtung zum Messen einer Längsbeschleunigung eines Fahrzeuges, die gegen statische und dynamische Fehler immun ist - Google Patents
Vorrichtung zum Messen einer Längsbeschleunigung eines Fahrzeuges, die gegen statische und dynamische Fehler immun istInfo
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Abstract
Es wird ein erstes Signal dadurch erzielt, daß Geschwindigkeiten von Rädern eines Fahrzeugs erfaßt werden, um die Radgeschwindigkeit anzuzeigen. Andererseits wird ein zweites Signal dadurch erzielt, daß eine Längsbeschleunigung erfaßt wird, um die Längsbeschleunigung des Fahrzeugs direkt anzuzeigen. Ein drittes Signal, das die Änderungsrate der Radgeschwindigkeit anzeigt, wird durch Differenzieren des ersten Signals nach der Zeit erzielt. Das dritte Signal spricht auf eine kleine Wölbung oder Vertiefung der Fahrbahnoberfläche, nicht aber auf eine Längsneigung der Fahrbahnoberfläche an. Das zweite Signal spricht nicht auf eine kleine Wölbung oder Vertiefung der Fahrbahnoberfläche, sondern auf eine Längsneigung der Fahrbahnoberfläche an. Anschließend wird von dem zweiten Signal dadurch ein viertes Signal erzielt, daß dessen Niederfrequenzbestandteile herausgefiltert werden, während von dem dritten Signal dadurch ein fünftes Signal erzielt wird, daß dessen Hochfrequenzbestandteile herausgefiltert werden. Anschließend wird ein endgültiges Längsbeschleunigungssignal dadurch erzielt, daß das vierte und das fünfte Signal kombiniert werden. Es ist wünschenswert, daß eine Grenzfrequenz bei der Tiefpaßfilterung herab gesenkt wird, wenn ein Blockieren der Bremse aufgetreten ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Messen einer Längsbeschleunigung von Fahrzeugen, und insbe
sondere betrifft sie eine derartige Vorrichtung zum Messen
einer Längsbeschleunigung, die gegen statische und dynami
sche Fehler immun ist.
Eine Vorrichtung zum Messen einer Längsbeschleunigung
eines Fahrzeuges ist bei Kraftfahrzeugen, insbesondere bei
einer modernen Fahrzeugstabilitätsregelung, die Mikro
computer verwendet, bekannt und weit verbreitet. Beispiele
für diese Fahrzeugstabilitätsregelungen sind in dem US Pa
tent 5,702,165, dem US Patent 5,704,695 und dem US Patent
5,839,798 gezeigt. Diese Fahrzeugstabilitätsregelungen
verwenden Mikrocomputer, um die Fahrzeugstabilitätsberech
nungen auf der Grundlage von verschiedenen Eingangssigna
len, die die Längsbeschleunigung des Fahrzeuges beinhalten,
durchführen, während die Fahrzeuge gefahren werden.
Im Grundprinzip ist ein Sensor zum Messen einer
Längsbeschleunigung eines Fahrzeuges mit einem Pendel
betätigbar, das dafür ausgelegt ist, daß es sich in Bezug
auf ein Gehäuse nach vorne oder nach hinten verschiebt,
welches das Pendel derart hält, daß es im Ansprechen auf
eine gemäß einer Verlangsamung oder einer Beschleunigung
des Fahrzeuges daran angelegte Trägheitskraft derart
schwingen kann. Obwohl ein Längsbeschleunigungssensor im
allgemeinen bei den meisten Fahrzeugstabilitätsregelungen
einer der wichtigsten Parametersensoren ist, kümmerte man
sich in keiner dieser Regelungen aus dem Stand der Technik
um Fehler bei den Meßvorgängen der Längsbeschleuni
gungssensoren. Trotzdem sind die Sensoren zum Messen der
Längsbeschleunigung von Fahrzeugen von Natur aus mit
statischen und dynamischen Fehlern verbunden, die als
externe Fehler bezeichnet werden sollten, weil sie keine
derartigen Fehler sind, die in der Meßvorrichtung selbst
auftreten, sondern weil sie Fehler sind, die in einem
Stadium bzw. einer Phase auftreten, in der das dazu
gehörende physikalische Phänomen zu dem Sensor als eine
Längsbeschleunigung übertragen wird. Der statische Fehler
ergibt sich aufgrund einer Längsneigung der
Fahrbahnoberfläche, auf der das Fahrzeug gefahren wird,
während sich der dynamische Fehler meistens aufgrund einer
vorübergehenden Längsschwingung des Fahrzeugs ergibt, die
durch eine kleine konvexe oder konkave Verformung der
Fahrbahnoberfläche verursacht wird.
Hinsichtlich der oben erwähnten, bestimmten Situationen
der Messung einer Längsbeschleunigung bei Fahrzeugen,
insbesondere bei Kraftfahrzeugen, ist es Hauptaufgabe der
vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Messen einer
Längsbeschleunigung eines Fahrzeugs vorzusehen, die derart
verbessert worden ist, daß sie gegen derartige, oben
beschriebene statische und dynamische Fehler immun ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1
gelöst.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Messen einer
Längsbeschleunigung eines Fahrzeugs mit Rädern vorgesehen,
die folgendes aufweist:
eine erste Einrichtung zum Erfassen einer Radge schwindigkeit von wenigstens einem der Räder, um ein er stes, eine Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeu gen;
eine zweite Einrichtung zum Erfassen einer Längsbe schleunigung des Fahrzeuges, um ein zweites, eine Längsbe schleunigung anzeigendes Signal zu erzeugen;
eine dritte Einrichtung zum Differenzieren des ersten Signales nach der Zeit, um ein drittes, eine Änderungsrate der Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeugen;
eine vierte Einrichtung zum Filtern des zweiten Signales, um davon dessen Niederfrequenzbestandteile zu entfernen, um ein viertes Signal zu erzeugen;
eine fünfte Einrichtung zum Filtern des dritten Signales, um davon dessen Hochfrequenzbestandteile zu ent fernen, um ein fünftes Signal zu erzeugen; und
eine sechste Einrichtung zum Kombinieren des vierten und fünften Signales, um ein sechstes, eine Längsbe schleunigung des Fahrzeuges anzeigendes Signal zu erzeugen.
eine erste Einrichtung zum Erfassen einer Radge schwindigkeit von wenigstens einem der Räder, um ein er stes, eine Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeu gen;
eine zweite Einrichtung zum Erfassen einer Längsbe schleunigung des Fahrzeuges, um ein zweites, eine Längsbe schleunigung anzeigendes Signal zu erzeugen;
eine dritte Einrichtung zum Differenzieren des ersten Signales nach der Zeit, um ein drittes, eine Änderungsrate der Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeugen;
eine vierte Einrichtung zum Filtern des zweiten Signales, um davon dessen Niederfrequenzbestandteile zu entfernen, um ein viertes Signal zu erzeugen;
eine fünfte Einrichtung zum Filtern des dritten Signales, um davon dessen Hochfrequenzbestandteile zu ent fernen, um ein fünftes Signal zu erzeugen; und
eine sechste Einrichtung zum Kombinieren des vierten und fünften Signales, um ein sechstes, eine Längsbe schleunigung des Fahrzeuges anzeigendes Signal zu erzeugen.
Das erste Signal, das durch die erste Einrichtung zum
Erfassen der Fahrzeuggeschwindigkeit von wenigstens einem
der Räder des Fahrzeugs erzielt worden ist, um die Radge
schwindigkeit anzuzeigen, basiert auf der Drehgeschwindig
keit des Rades, und daher spricht das erste Signal leicht
auf eine geringe konvexe oder konkave Verformung der Fahr
bahnoberfläche, nicht aber auf eine Längsneigung der Fahr
bahnoberfläche an. Daher spricht das die Änderungsrate der
Radgeschwindigkeit anzeigende, dritte Signal, das durch die
dritte Einrichtung zum Differenzieren des ersten Signales
nach der Zeit erzielt worden ist, leicht auf eine kleine
konvexe oder konkave Verformung der Fahrbahnoberfläche,
nicht aber auf eine Längsneigung der Fahrbahnoberfläche an.
Andererseits spricht das zweite Signal, daß durch die
zweite Einrichtung zum Erfassen einer Längsbeschleunigung
erzielt worden ist, um die Längsbeschleunigung des Fahr
zeugs direkt anzuzeigen, nicht auf eine kleine konvexe oder
konkave Verformung der Fahrbahnoberfläche, sondern auf eine
Längsneigung der Fahrbahnoberfläche an.
Wenn das vierte Signal von dem zweiten Signal durch die
vierte Einrichtung derart erzielt wird, daß
Niederfrequenzbestandteile von dem zweiten Signal entfernt
sind, ist daher das vierte Signal gegen eine kleine konvexe
oder konkave Verformung der Fahrbahnoberfläche und gegen
eine Längsneigung der Fahrbahnoberfläche immun.
Entsprechend ist das fünfte Signal gegen eine kleine
konvexe oder konkave Verformung der Fahrbahnoberfläche und
gegen eine Längsneigung der Fahrbahnoberfläche immun, wenn
es von dem dritten Signal durch die fünfte Einrichtung
derart erzielt wird, daß von dem dritten Signal
Hochfrequenzbestandteile entfernt sind.
Somit werden zwei getrennte Signale erzielt, von wel
chen jedes die Längsbeschleunigung des Fahrzeuges anzeigt,
während sie gegen derartige, oben beschriebene statische
und dynamische Fehler immun sind. Durch Kombinieren des
vierten und fünften Signales kann daher die Vorrichtung zum
Messen einer Längsbeschleunigung eines Fahrzeuges eine ge
eignete Größe der Längsbeschleunigung vorsehen, die gegen
statische sowie dynamische Fehler immun ist.
Bei der oben erwähnten Vorrichtung kann die sechste
Einrichtung das sechste Signal dadurch bilden, daß die
Werte des vierten und fünften Signales gemittelt werden.
Die Vorrichtung kann außerdem eine siebte Einrichtung
zum Erfassen eines Blockierens von wenigstens einem der Rä
der aufgrund eines durch das Bremssystem durchgeführten
Bremsens aufweisen, und die fünfte Einrichtung kann eine
Grenzfrequenz für das Filtern herab senken, oberhalb
welcher sie die Hochfrequenzbestandteile von dem dritten
Signal entfernt, um das fünfte Signal zu erzeugen, wenn die
siebte Einrichtung das Blockieren des Rades erfaßt.
Bei einer solchen Modifikation kann die siebte Ein
richtung das Blockieren von dem einen Rad erfassen, wobei
dessen Schlupfverhältnis größer ist als sein dafür im vor
aus bestimmter Grenzwert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht eines vierradge
triebenen Fahrzeuges, in welchem die Vorrichtung zum Messen
einer Längsbeschleunigung eines Fahrzeuges gemäß der vor
liegenden Erfindung in Form einer ersten Ausführungsform
untergebracht ist;
Fig. 2 ein Flußdiagramm, das die Arbeitsweise der Vor
richtung zum Messen einer Längsbeschleunigung aus Fig. 1
zeigt;
Fig. 3 eine schematische Darstellung, die zwei auf
einem Gefälle gefahrene Fahrzeuge zeigt, wobei bei der
Messung der Längsbeschleunigung durch einen herkömmlichen
Längsbeschleunigungssensor ein statischer Fehler verursacht
wird;
Fig. 4 eine schematische Darstellung, die zwei auf ei
ner horizontalen Fahrbahn mit einer konkaven Verformung in
der Fahrbahnoberfläche gefahrene Fahrzeuge zeigt, wobei bei
der Messung der Längsbeschleunigung durch einen herkömmli
chen Längsbeschleunigungssensor ein dynamischer Fehler ver
ursacht wird;
Fig. 5 ein Diagramm, das Beispiele für die statischen
und dynamischen Fehler zeigt, die bei der Messung durch die
herkömmlichen Längsbeschleunigungssensoren bei den Situa
tion in den Fig. 3 und 4 verursacht worden sind, und das
auch zeigt, wie die Fehler gemäß der vorliegenden Erfindung
vermieden werden; und
Fig. 6A bis 6E graphische Darstellungen, die ein Bei
spiel für eine Erfassung von Beschleunigungen durch ver
schiedene Beschleunigungserfassungseinrichtungen zeigt.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung in Bezug
auf eine bevorzugte Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung genauer beschrieben.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 hat ein im allgemeinen
durch 12 gekennzeichnetes vierradgetriebenes Fahrzeug ein
linkes Vorderrad 10FL, ein rechtes Vorderrad 10FL, ein
rechtes Vorderrad 10FR, ein linkes Hinterrad 10RL bzw. ein
rechtes Hinterrad 10RR. Diese Räder sind dafür ausgelegt,
daß sie durch Radzylinder 14FL, 14FR, 14RL bzw. 14RR durch
einen Hydraulikdruck gebremst werden, der an diese von
einem Hydraulikkreis 16 wahlweise zugeführt wird, welcher
unter einer Steuerung einer elektronischen
Steuereinrichtung 18 betätigt wird. Der elektronischen
Steuereinrichtung 18 werden von einem Laserradar 20 ein
Signal, das einen Abstand zwischen dem Fahrzeug und einem
vor dem Fahrzeug vorhandenen Objekt anzeigt, von
Radgeschwindigkeitssensoren 22FL, 22FR, 22RL bzw. 22RR
Signale, von welchen jedes eine Radgeschwindigkeit von
jedem linken Vorderrad, jedem rechten Vorderrad, jedem
linken Hinterrad und jedem rechten Hinterrad anzeigt, und
von einem Längsbeschleunigungssensor 24 ein Signal, das
eine Längsbeschleunigung des Fahrzeugs anzeigt, zugeführt.
Der Längsbeschleunigungssensor 24 kann ein herkömmlicher
Längsbeschleunigungssensor sein. Die elektronische
Steuereinrichtung 18 führt zusätzlich zu verschiedenen
Berechnungen, wie die, die durch die Fahr
zeugstabilitätsregelungen der zuvor erwähnten US Patente
durchgeführt worden sind, Berechnungen für die vorliegende
Erfindung, wie sie unterhalb beschrieben sind, durch, und
sie steuert den Hydraulikkreis 16.
Außerdem steuert die elektronische Steuereinrichtung 18
eine in der Figur nicht dargestellte Brennkraftmaschine mit
innerer Verbrennung des Fahrzeugs mittels einer
Motorsteuerung 26 derart, daß die Brennkraftmaschine
automatisch gedrosselt wird, wenn das Laserradar 20 ein
Hindernis erfaßt, wie z. B. ein Fahrzeug, daß vorne
innerhalb eines bestimmten Abstandes fährt, der gemäß der
Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt worden ist, und die
elektronische Steuereinrichtung 18 steuert außerdem den
Hydraulikkreis 16, um das Fahrzeug automatisch abzubremsen,
denn das Laserradar 20 erfaßt, daß das Hindernis näher
kommt. Obwohl, eine derartige, automatische Geschwin
digkeitsregelung mit der vorliegenden Erfindung nicht di
rekt im Zusammenhang steht, ist es sehr wichtig, daß die
Längsbeschleunigung des Fahrzeuges für eine derartige Rege
lung korrekt erfaßt wird.
Wie aus der Beschreibung unterhalb zu erkennen ist,
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung, die in dem Fahrzeug
12 der Fig. 1 untergebracht ist, um die Längsbeschleunigung
des Fahrzeuges zu messen, durch die elektronische
Steuereinrichtung 18, die Radgeschwindigkeitssensoren 22FL
bis 22RR und den Längsbeschleunigungssensor 24 gebildet.
Die elektronische Steuereinrichtung 18 ist im wesentlichen
eine Kombination aus einer Hardware eines herkömmlichen
Mikrocomputers, der eine Zentraleinheit, einen
Nurlesespeicher, einen Arbeitsspeicher, Eingangs- und Aus
gangsanschlüsse und einen diese Bauteile verbindenden,
herkömmlichen Bus aufweist, und einer Software, die ein
Grundbetriebssystem, eine Berechnungssoftware für die
vorliegende Erfindung und ein bestimmtes, automatisches
Fahrzeugantriebsregelungssystem, wie z. B. das oben erwähnte
automatische Geschwindigkeitsregelungssystem, aufweist.
Der erfindungsgemäße Aufbau der Vorrichtung zum Messen
einer Längsbeschleunigung eines Fahrzeuges, der in der Tat
ein funktioneller Aufbau ist, wie er bei Erfindungen dieser
Art üblich ist, wird unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm
der Fig. 2 in Form der Arbeitsweise der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Der Betrieb der Vorrichtung zum
Messen einer Längsbeschleunigung durch die Schritte des
Flußdiagramms der Fig. 2 hindurch wird beim Schließen eines
(nicht gezeigten) Zündschalters des Fahrzeugs 12 gestartet
und bei einer Zykluszeit, beispielsweise im zweistelligen
Mikrosekundenbereich, so lange wiederholt, wobei von
Schritt 110 zu Schritt 10 zurück gekehrt wird, bis der
Zündschalter geöffnet wird.
Wenn der Betrieb gestartet worden ist, werden in
Schritt 10 die Signale von den in Fig. 1 gezeigten Sensoren
eingelesen.
In Schritt 20 wird eine Fahrzeuggeschwindigkeit V auf
der Grundlage der von den Radgeschwindigkeitssensoren 22FL,
22FR, 22RL und 22RR empfangenen Signale berechnet. Nur als
eine günstige Ausführungsform werden mit Ausnahme der
höchsten und der niedrigsten Radgeschwindigkeit Vwi (i=fl,
fr, rl, rr, was die Zugehörigkeit zu dem linken Vorderrad,
dem rechten Vorderrad, dem linken Hinterrad bzw. dem
rechten Hinterrad kennzeichnet) die zwei verbleibenden
mittleren Radgeschwindigkeiten dafür verwendet, um die
Fahrzeuggeschwindigkeit V zu berechnen.
In Schritt 30 wird ein auf der Zeit basierendes
Differential der Fahrzeuggeschwindigkeit V berechnet, um
die Änderungsrate der Fahrzeuggeschwindigkeit pro Zeit,
d. h. eine erste Längsbeschleunigung Gxw, zu erzielen, die
auf der Fahrzeuggeschwindigkeit basiert. In der Tat kann
Gxw dadurch berechnet werden, daß eine Differenz zwischen
der Größe von V in dem gegenwärtigen Zyklus der Regelung,
die das Flußdiagramm der Fig. 2 abarbeitet, und der Größe
in dem vorhergehenden Zyklus durch die Zykluszeit dividiert
wird.
In Schritt 40 wird auf der Grundlage des von dem Längs
beschleunigungssensor 24 empfangenen Signals eine zweite
Längsbeschleunigung Gxg berechnet.
In Schritt 50 werden auf der Grundlage der Signale, die
von den Radgeschwindigkeitssensoren 22FL, 22FR, 22RL und
22RR empfangen worden sind, Schlupfverhältnisse Sri (i=fl,
fr, rl, rr) der entsprechenden Räder wie folgt berechnet:
Sri = (V - Vwi)/V × 100
In Schritt 60 wird beurteilt, ob der Absolutwert von
irgendeinem der Schlupfverhältnisse Sri größer ist als ein
dafür bestimmter Grenzwert Sro. Die Höhe von Sro wird so
festgelegt, daß beurteilt wird, ob irgendein Rad im
wesentlichen durchdreht. Wenn die Antwort NEIN ist, fährt
die Regelung mit Schritt 70 fort, während die Regelung mit
Schritt 80 fortfährt, wenn die Antwort JA ist.
In Schritt 70 wird eine Grenzfrequenz fc für den unten
erwähnten Tiefpaßfiltervorgang auf einen Normalwert fcn ge
setzt, während in Schritt 80 die Grenzfrequenz fc auf fcl
gesetzt wird, die niedriger ist als die normale Grenzfre
quenz fcn. Wenn eines der Räder ein Schlupfverhältnis
aufweist, das größer ist als eine Grenze, wie z. B. der
Grenzwert Sro, zeigt dies an, daß die Bremse des Rades
blockiert. Wenn die Bremse blockiert, werden die Geräusche
in dem Rotationsgeschwindigkeitssignal in Richtung eines
Niederfrequenzbereiches breiter. Daher ist es wünschens
wert, daß die Grenzfrequenz fc niedriger als gewöhnlich
ist.
In Schritt 90 wird das Signal, das die auf den
Radgeschwindigkeiten basierende Längsbeschleunigung Gxw
aufweist, durch einen Filterungsvorgang bearbeitet, bei dem
derartige dynamische Bestandteile oder Schwingungs
bestandteile davon entfernt werden, die höhere Frequenzen
als die Grenzfrequenz fc haben, so daß ein entsprechendes
Signal der Längsbeschleunigung Gxwf erzeugt wird. Weil
dieser Vorgang ein Tiefpaßfiltervorgang ist, ist Gxwf eine
tiefpaßgefilterte Längsbeschleunigung, die auf der
Grundlage der Radgeschwindigkeiten erzielt worden ist.
Durch eine solche Anordnung wird erwartet, daß Gxwf frei
von einem Rauschen bzw. Geräusch ist, das aufgrund einer
kleinen konvexen oder konkaven Verformung der
Fahrbahnoberfläche oder aufgrund eines Blockierens der
Bremse erzeugt wird, wenn dies aufgetreten ist. Ein
Verhältnis zwischen der Tiefpaßfilterung von Gxw und dem
Blockieren der Bremse wird später genauer beschrieben.
In Schritt 100 wird das Signal, welches die
Längsbeschleunigung Gxg aufweist, durch einen
Filterungsvorgang bearbeitet, bei dem derartige statische
Bestandteile oder Nichtschwingungsbestandteile davon
entfernt werden, die geringer sind als eine geeignete
Grenzfrequenz in ihrem Änderungsfrequenzbereich, so daß ein
entsprechendes Signal der Längsbeschleunigung Gxgf erzeugt
wird. Weil dieser Vorgang ein Hochpaßfiltervorgang ist, ist
Gxgf eine auf dem Betrieb des Längsbeschleunigungssensors
24 basierende- hochpaßgefilterte Längsbeschleunigung. Dies
geschieht dazu, um Fehler aufgrund Längsneigungen der
Fahrbahnoberfläche zu beseitigen.
In Schritt 110 werden die Signale Gxwf und Gxgf kombi
niert, um ein endgültiges Längsbeschleunigungssignal von
Gxt zu erzeugen, das mit der automatischen
Verhaltensregelung und/oder der automatischen Geschwindig
keitsregelung des Fahrzeugs verwendet wird. Als einfachste
Ausführungsform kann Gxt ein Mittelwert von Gxwf und Gxgf
sein.
Es wird angenommen, daß beispielsweise zwei Fahrzeuge
102 und 104 entlang einer nach unten geneigten Fahrbahn
100 s mit Fahrzeuggeschwindigkeiten von 100 km/h bzw. 80 km/h
gefahren werden, wobei das Fahrzeug 102 mit einer au
tomatischen Geschwindigkeitsregelungseinrichtung ausgestat
tet ist, die in seiner elektronischen Steuereinrichtung 18
derart untergebracht ist, daß sie mit dem Laserradar 20
zusammenarbeitet, während die Längsbeschleunigung des
Fahrzeuges als ein Eingangsparameter für die Regelung
verwendet wird. Wenn das Gefälle 20% beträgt, zeigt ein
herkömmlicher Längsbeschleunigungssensor, wie der Sensor 24
aus Fig. 1, in seiner Ausgabe bzw. seinem Ausgangssignal
auf einem solchen Gefälle einen konstanten Fehler von 0,2 g
("g" ist die Erdbeschleunigung). Der Fehler von 0,2 g
beträgt 1,96 m/s2. Der Unterschied von 20 km/h in der
Fahrzeuggeschwindigkeit hebt einen Abstand zwischen den
Fahrzeugen, wie z. B. 20 m, in 3,6 s auf, sofern er nicht
geregelt wird. Daher ist es notwendig, daß die automatische
Geschwindigkeitsregelung des Fahrzeuges 102 eine
Verlangsamung durch ein Bremsen in der Größenordnung von
10 m/s2 durchführt. In einem solchen Fall verursacht der
Fehler von 1,96 m/s2 bei dem Regelungsvorgang der Vorrich
tung einen Fehler von nahezu 20%. Ein derartiger Fehler
wird jedoch bei der vorliegenden Erfindung vermieden.
Wenn die beiden Fahrzeuge auf einer horizontalen
Fahrbahn 100 h gefahren werden, die jedoch eine geringe
Vertiefung 106 aufweist, wie es in Fig. 4 gezeigt ist,
tritt in der Ausgabe bzw. dem Ausgangssignal eines
herkömmlichen Längsbeschleunigungssensors, wie z. B. dem
Sensor 24 aus Fig. 1, kein derartiger konstanter Fehler
auf, sondern es tritt aufgrund einer Schwingungs
längsverschiebung des Fahrzeuges, die dadurch verursacht
wird, daß die Räder über die Vertiefung 106 fahren, in dem
Ausgangssignal ein vorübergehender Schwankungsfehler auf.
Ein derartiger Schwankungsfehler in dem Längs
beschleunigungssignal würde eine Instabilität der
Fahrzeugverhaltensregelung verursachen. Dies wird ebenfalls
durch die vorliegende Erfindung vermieden.
Fig. 5 zeigt beispielhaft die zwei Arten von Fehlern,
die bei den herkömmlichen Längsbeschleunigungserfassungs
vorrichtungen auftreten und die noch für die oben erwähnten
Signale von Gxw und Gxg relevant sind. Erfindungsgemäß
werden jedoch die Signale von Gxw und Gxg jeweils durch die
Filterungsvorgänge, bei welchen von ihnen Hochfrequenz
bestandteile oder Niederfrequenzbestandteile entfernt
werden, unterschiedlich bearbeitet, so daß die ausgegebene
Längsbeschleunigung Gxt keinen der oben erwähnten Fehler
aufweist.
Angenommen, daß in einem anderen Beispiel ein Fahrzeug
mit einer Geschwindigkeitsverminderung Gx gebremst wird,
wie sie in Fig. 6A gezeigt ist, so ändert sich die
Längsbeschleunigung Gxg, die auf dem Längsbeschleunigungs
sensor 24 basiert, wie es in Fig. 6B gezeigt ist,
vorausgesetzt, daß das Fahrzeug auf einer horizontalen
Fahrbahn fährt. In diesem Fall schwingt die Längs
beschleunigung Gxw, die auf den Radgeschwindigkeitssensoren
22FL bis 22RR basiert, derart, wie es Fig. 6C gezeigt ist,
wenn eine der Bremsen von einem oder mehreren Rädern
blockiert. Wenn das Beschleunigungssignal Gxw durch die
normale Grenzfrequenz fcn gefiltert ist, wie es in Bezug
auf Schritt 70 aus Fig. 2 beschrieben worden ist, zeigt die
gefilterte Beschleunigung Gxwf noch eine Schwingung, wie es
in Fig. 6D gezeigt ist. Wenn jedoch die Grenzfrequenz fc
auf fcl gesenkt ist, wie es in Bezug auf Schritt 80 aus
Fig. 2 beschrieben ist, wird das Beschleunigungssignal Gxwf
gleichgerichtet, wie es in Fig. 6E gezeigt ist.
Obwohl die vorliegende Erfindung in Bezug auf einige
ihrer bevorzugten Ausführungsformen im Detail beschrieben
worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, daß in
Bezug auf die gezeigten Ausführungsformen innerhalb des
Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung verschiedene Ände
rungen möglich sind.
Es wird ein erstes Signal dadurch erzielt, daß
Geschwindigkeiten von Rädern eines Fahrzeugs erfaßt werden,
um die Radgeschwindigkeit anzuzeigen. Andererseits wird ein
zweites Signal dadurch erzielt, daß eine Längs
beschleunigung erfaßt wird, um die Längsbeschleunigung des
Fahrzeugs direkt anzuzeigen. Ein drittes Signal, das die
Änderungsrate der Radgeschwindigkeit anzeigt, wird durch
Differenzieren des ersten Signales nach der Zeit erzielt.
Das dritte Signal spricht auf eine kleine Wölbung oder
Vertiefung der Fahrbahnoberfläche, nicht aber auf eine
Längsneigung der Fahrbahnoberfläche an. Das zweite Signal
spricht nicht auf eine kleine Wölbung oder Vertiefung der
Fahrbahnoberfläche, sondern auf eine Längsneigung der
Fahrbahnoberfläche an. Anschließend wird von dem zweiten
Signal dadurch ein viertes Signal erzielt, daß dessen
Niederfrequenzbestandteile herausgefiltert werden, während
von dem dritten Signal dadurch ein fünftes Signal erzielt
wird, daß dessen Hochfrequenzbestandteile herausgefiltert
werden. Anschließend wird ein endgültiges
Längsbeschleunigungssignal dadurch erzielt, daß das vierte
und das fünfte Signal kombiniert werden. Es ist
wünschenswert, daß eine Grenzfrequenz bei der
Tiefpaßfilterung gesenkt wird, wenn ein Blockieren der
Bremse aufgetreten ist.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Messen einer Längsbeschleunigung eines
Fahrzeuges mit Rädern, mit:
einer ersten Einrichtung zum Erfassen einer Radge schwindigkeit von wenigstens einem der Räder, um ein erstes, eine Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeugen;
einer zweiten Einrichtung zum Erfassen einer Längsbe schleunigung des Fahrzeuges, um ein zweites, eine Längsbeschleunigung anzeigendes Signal zu erzeugen;
einer dritten Einrichtung zum Differenzieren des ersten Signales nach der Zeit, um ein drittes, eine Änderungsrate der Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeugen;
einer vierten Einrichtung zum Filtern des zweiten Signales, um davon dessen Niederfrequenzbestandteile zu entfernen, um ein viertes Signal zu erzeugen;
einer fünften Einrichtung zum Filtern des dritten Signales, um davon dessen Hochfrequenzbestandteile zu entfernen, um ein fünftes Signal zu erzeugen; und
einer sechsten Einrichtung zum Kombinieren des vierten und fünften Signales, um ein sechstes, eine Längsbe schleunigung des Fahrzeuges anzeigendes Signal zu erzeugen.
einer ersten Einrichtung zum Erfassen einer Radge schwindigkeit von wenigstens einem der Räder, um ein erstes, eine Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeugen;
einer zweiten Einrichtung zum Erfassen einer Längsbe schleunigung des Fahrzeuges, um ein zweites, eine Längsbeschleunigung anzeigendes Signal zu erzeugen;
einer dritten Einrichtung zum Differenzieren des ersten Signales nach der Zeit, um ein drittes, eine Änderungsrate der Radgeschwindigkeit anzeigendes Signal zu erzeugen;
einer vierten Einrichtung zum Filtern des zweiten Signales, um davon dessen Niederfrequenzbestandteile zu entfernen, um ein viertes Signal zu erzeugen;
einer fünften Einrichtung zum Filtern des dritten Signales, um davon dessen Hochfrequenzbestandteile zu entfernen, um ein fünftes Signal zu erzeugen; und
einer sechsten Einrichtung zum Kombinieren des vierten und fünften Signales, um ein sechstes, eine Längsbe schleunigung des Fahrzeuges anzeigendes Signal zu erzeugen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, worin die sechste Ein
richtung das sechste Signal dadurch bildet, daß die
Werte des vierten und fünften Signales gemittelt
werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, worin das Fahrzeug ein
Bremssystem aufweist, um wenigstens eines der Räder
wahlweise zu bremsen, und worin die Vorrichtung
außerdem eine siebte Einrichtung zum Erfassen eines
Blockierens von wenigstens einem der Räder aufgrund
eines Bremsens durch das Bremssystem erfaßt, wobei die
fünfte Einrichtung eine Grenzfrequenz zum Filtern
verringert, oberhalb welcher sie die Hochfrequenz
bestandteile von dem dritten Signal entfernt, um das
fünfte Signal zu erzeugen, wenn die siebte Einrichtung
das Blockieren des Rades erfaßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, worin die siebte Einrich
tung das Blockieren von dem einen Rad dadurch erfaßt,
daß dessen Schlupfverhältnis größer ist als ein dafür
vorherbestimmter Grenzwert.
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