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Die
Erfindung betrifft eine Rollenwickeleinrichtung mit mindestens einem
Wickelbett zur Aufnahme mindestens einer Wickelrolle, das durch
eine Stützwalze
und eine jeweils seitlich angeordnete Tragwalzenanordnung gebildet
ist.
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Eine
derartige Rollenwickeleinrichtung ist aus
DE 32 43 994 A1 bekannt.
Hier liegen die Wickelrollen an einer zentralen Stützwalze
an, wobei sie am Kern gehalten werden. Beidseits der Stützwalze
sind zusätzliche
Tragwalzen angeordnet.
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Die
Erfindung soll im folgenden im Zusammenhang mit dem Aufwickeln einer
Papierbahn zu einer Wickelrolle beschrieben werden, ohne jedoch
auf diesen Anwendungsfall beschränkt
zu sein.
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Papierbahnen
werden in einem der letzten Herstellungsschritte auf eine für einen
Verwender, beispielsweise eine Druckerei, geeignete Breite geschnitten
und dann zu Wickelrollen aufgewickelt. Hierbei dient in der Regel
eine Wickelhülse
aus Pappe oder einem anderen nur beschränkt stabilen Material als Rollenkern.
Die Papierbahn wird an dem Rollenkern befestigt. Durch ein Drehen
des Rollenkerns beziehungsweise der sich aufbauenden Wickelrolle
wird die Papierbahn auf den Umfang gezogen und auf die Wickelrolle
aufgewickelt.
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Speziell
bei größeren Rollen
muß man
den Wickelverlauf möglichst
genau steuern können.
Insbesondere möchte
man den Verlauf der Wickelhärte möglichst
gut beeinflussen. Die Wickelhärte
sollte zu Beginn des Wickelvorgangs, also in der Nähe des Rollenkernes,
möglichst
groß sein
und dann nach außen
hin abnehmen.
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Bei
den Rollenwickeleinrichtungen unterscheidet man in der Regel sogenannte
Tragwalzenwickler, bei denen die Wickelrolle in einem Wickelbett angeordnet
ist, das durch zwei Tragwalzen gebildet ist. Mindestens eine der
beiden Tragwalzen ist angetrieben. Eine Unterstützung der Wickelrolle am Rollenkern
erfolgt hierbei nicht.
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Eine
andere Ausgestaltung wird als sogenannter Stützwalzenroller bezeichnet.
Hier liegt die Wickelrolle an einer Stützwalze an. Seitlich wird die Wickelrolle
gegebenenfalls durch eine Tragwalze unterstützt. In der Regel werden hier
mehrere Wickelrollen gleichzeitig gewickelt, die abwechselnd auf
beiden Seiten der zentralen Stützwalze
angeordnet sind, und zwar so, daß sie auf Lücke zueinander angeordnet sind.
Dementsprechend steht an den Stirnseiten der Rolle ein Raum zur
Verfü gung,
in dem eine Rollenkernhalterung angeordnet werden kann, so daß die Wickelrolle
bei zunehmendem Rollendurchmesser und einer damit verbundenen Gewichtszunahme
auch noch am Rollenkern abgestützt
werden kann. Dies bewirkt eine Gewichtsentlastung in den Nips zwischen
der Wickelrolle und der Stützwalze bzw.
der Tragwalze.
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Um
zu Beginn des Wickelvorganges eine möglichst große Härte zu erzielen, ist es hierbei
auch bekannt, eine Andruckwalze auf die Wickelrolle wirken zu lasen.
Die Andruckkraft der Andruckwalze wird im Verlauf des Wickelns verringert
und entfällt schließlich ganz
ab einem vorbestimmten Durchmesser.
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US 46 97 755 zeigt einen
Umwickler mit Schneideinrichtungen bei dem eine relativ breite Materialbahn
in Teilbahnen geschnitten wird. Die einzelnen Teilbahnen werden
abwechselnd auf Wickelrollen aufgewickelt, die auf Lücke zueinander
und in Axialrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Jede Wickelrolle
weist einen Zentrumsantrieb auf und ist zusätzlich mit einer ebenfalls
angetriebenen Andruckrolle versehen.
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DE 43 02 345 A1 zeigt
einen Rollenschneidmaschine zum Aufwickeln von vorzugsweise schmalen
Materialbahnen, insbesondere aus Kunststoff, Papier o.dgl. in Einzelwickelstationen.
Jede Wickelstation weist hierbei einen Zentrumsantrieb für die Wickelrolle
auf, der an Armen gehalten ist, die an einem Schlitten quer zur
Laufrichtung der Materialbahn verschiebbar sind.
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US 3 086 726 beschreibt
eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln von Teilbahnen, die aus einer breiteren
Materialbahn geschnitten werden. Die einzelnen Teilbahnrollen sind
in zwei Wickelpositionsgruppen beidseits einer Zentralwalze angeordnet und
stehen auf Lücke
zueinander. Die Wickelrollen liegen unter Zwischenschaltung einer
Zwischenwalze an der Zentralwalze an.
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DE 27 24 955 C2 zeigt
eine Rollenwickelmaschine zur Bildung von Einzelwickeln, wobei die
Wickel in Haltearmen zentrisch gehalten sind und darüber hinaus
an Tragwalzen anliegen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Möglichkeit
zur Wickelhärtebeeinflussung,
insbesondere beim Anwickeln, anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Rollenwickeleinrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
daß die
Tragwalzenanordnung für
jede Wickelrolle einen zylinderförmigen
Tragkörper
aufweist, dessen axiale Länge
an die Länge
der von ihm abgestützten
Wickelrolle angepaßt
ist und der an seinen axialen Enden Stirnseiten mit einer vorbestimmten radialen
Erstreckung aufweist, die in axialer Erstreckung des Tragkörpers gesehen
neben oder zwischen den Tragkörpern
einen Arbeitsraum frei lassen, in den ein Rollenkernantrieb einfahrbar
ist.
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Aufgrund
des Rollenkernantriebs kann man die Wickelrolle nicht nur über die
angetriebene Stützwalze
bzw. eine möglicherweise
angetriebene Tragwalze am Umfang antreiben, sondern auch zentral am
Rollenkern, d.h. der Wickelhülse,
und zwar auch und gerade zu Beginn des Wickelvorgangs. Damit läßt sich
die Spannung der aufzuwickelnden Materialbahn, z.B. der Papierbahn,
erhöhen,
was gerade zu Beginn des Wickelvorganges wichtig ist, um eine möglichst
große
Wickelhärte
zu erzielen. Ein derartiger Rollenkernantrieb konnte bislang nicht
verwendet werden, weil für
ihn kein Raum zur Verfügung
stand.
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Zu
Beginn des Wickelvorgangs taucht die Wickelrolle aufgrund ihres
geringen Durchmessers nämlich
relativ weit in das Wickelbett ein, so daß man an ihren Stirnseiten
allenfalls eine Halterung unterbringen konnte, nicht jedoch einen
Antrieb. Aufgrund der Verwendung von Tragkörpern, deren Breite ungefähr der axialen
Erstreckung der Wickelrolle entspricht, kann man nun aber einerseits
eine Abstützung
der Wickelrolle über
ihre ge samte Länge
erzielen, was insbesondere zu einem späteren Stadium des Wickelns
wichtig ist, wenn die Wickelrolle einen größeren Durchmesser und damit
ein größeres Gewicht
erreicht. Zu Beginn des Wickelns steht aber an den Stirnseiten ausreichend
Platz zur Verfügung,
um hier den Rollenkernantrieb unterzubringen. Wenn auf einer Seite
der Stützwalze
mehrere Wickelrollen gewickelt werden, dann ist für jede Wickelrolle
ein eigener Tragkörper
vorhanden. Die Tragkörper
auf einer Seite sind mit einem Abstand zueinander angeordnet, der
ausreicht, um die Rollenkernantriebe unterzubringen. Auf der anderen
Seite der Stützwalze kann
natürlich
ebenfalls eine entsprechende Tragwalzenanordnung aus einem oder
mehreren Tragkörpern
vorgesehen sein. Die einzige Begrenzung, die hier vorliegt, ist,
daß die
Breite der Wickelrolle, die die "Lücke" erzeugt, groß genug
ist, um zwei Rollenkernantriebe unterzubringen. Dies läßt sich
aber in der Regel erreichen. Falls schmalere Wickelrollen gefordert
werden, kann man diese an den axialen Enden der Rollenwickeleinrichtung
positionieren.
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Der
Tragkörper
kann durch einen Stapel aus Scheiben gebildet sein, die lösbar miteinander
verbunden sind. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die Schneidpläne
wechseln, d.h. Wickelrollen mit wechselnden Breiten gewickelt werden
müssen.
Man muß dann
nicht für
jede Rollenbreite einen eigenen Tragkörper vorrätig halten und montieren, was
die Investitions- und Arbeitskosten niedrig hält. Man kann nunmehr die gewünschte Rollenbreite
durch Zusammensetzen verschiedener Scheiben erzielen.
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Hierbei
können
alle Scheiben eines Stapels bis auf gegebenenfalls eine Ausgleichsscheibe
die gleiche axiale Länge
aufweisen. Man benötigt
in diesem Fall in der Re gel nur eine Art von Scheiben, was die Vorratshaltung
und die Ersatzteilbeschaffung ganz wesentlich erleichtert. In einzelnen
Fällen
können
Ausgleichsscheiben notwendig werden, um die Differenz zwischen der
axialen Länge
des Stapels und der Wickelrolle nicht zu groß werden zu lassen. Da man
aber in der Regel die Rollenbreiten nicht stufenlos ändern möchte, sondern
vorbestimmte Abstufungen verwendet, kommt man mit Scheiben einer Dicke
aus. Ein weiterer Vorteil der Unterteilung des Tragkörpers in
Scheiben liegt darin, daß der
Test von unterschiedlichen Walzenbelegen an Einzelsegmenten einfacher
und damit kostengünstiger
als an breiten Tragwalzen ist. Darüber hinaus lassen sich auf schmaleren
Abschnitten aufwendigere Walzenbeschichtungen leichter realisieren
als an breiten Tragwalzen.
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So
ist eine weitere Ausgestaltung möglich, daß jede Scheibe
einen aufblasbaren Belag aufweist. Der Belag kann beispielsweise
durch Gummi oder einen anderen Elastomer gebildet werden und trägt damit
zur Herabsetzung der Belastung der Wickelrolle im Nip zwischen Wickelrolle
und Tragwalze bei.
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Der
Tragkörper
kann auf einer über
die axiale Länge
der Stützwalze
durchgehenden Welle angeordnet sein. Damit sind gegenüber herkömmlichen Stützwalzenwicklern
keine größeren konstruktiven Änderungen
notwendig. Der Tragkörper
kann sich, abgesehen von den dünneren
Abschnitten der Welle, gleich verhalten wie eine herkömmliche
Tragwalze auch.
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Der
Tragkörper
kann drehfest mit der Welle verbunden sein und die Welle ist angetrieben.
Damit läßt sich
auf gleiche Weise wie bei bekannten Stützwalzenwicklern auch ein Antrieb,
gegebenenfalls ein zusätzlicher
An trieb, der Wickelrolle erzielen. Allerdings kann der Tragkörperantrieb
in diesem Fall axial relativ weit außen angeordnet sein, also beispielsweise
außerhalb
der axialen Erstreckung der Stützwalze,
so daß er
beim Wickeln nicht weiter stört.
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Es
besteht die Möglichkeit,
den Tragkörper auf
der Welle axial verschiebbar auszubilden. Er läßt sich damit an unterschiedliche
Positionen der Wickelrolle anpassen, was beispielsweise bei Änderungen im
Schneidplan günstig
ist.
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Der
Tragkörper
kann durch mindestens einen Ring gebildet sein, dessen radiale Dicke
mindestens so groß ist
wie die Höhe
eines den Rollenkernantrieb tragenden Wickelkopfes. Dies ist eine
relativ einfach zu realisierende Ausgestaltung. Die Welle kann relativ
dick bleiben. Der Arbeitsraum wird durch die radiale Dicke des Ringes
oder Ringe bestimmt. Auch der Ring kann axial in Scheiben unterteilt
sein.
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Im
weiteren kann der Ring auf der Welle festklemmbar sein. Er kann
dann in die gewünschte
Position verschoben werden und wird durch Festklemmen sowohl drehfest
als auch in Axialrichtung fest mit der Welle verbunden. Das Festklemmen
erfordert keine komplizierteren Verbindungstechniken, etwa einen
Formschluß durch
eine Nut-Feder-Verbindung oder
durch eine Vielkeilverbindung.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist die Tragwalzenanordnung in Schwerkraftrichtung
unten von einer Unterstützungseinrichtung
abgestützt.
Aufgrund der wechselnden Durchmesser hat man über die axiale Erstreckung
der Tragwalzenanordnung, die der axialen Erstreckung der Stützwalze
entspricht, nicht überall
die gleiche mecha nische Stabilität.
Insbesondere besteht die Gefahr, daß sich "dünnere" Wellenabschnitte
durchbiegen, wenn die benachbarten Tragkörper belastet werden. Diesem Durchbiegen
kann man durch eine Unterstützungseinrichtung
entgegenwirken. Die Unterstützungseinrichtung
kann beispielsweise an einem Wellenabschnitt zwischen zwei Tragkörpern angreifen.
Sie kann aber auch unmittelbar auf einen Tragkörper wirken.
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Im
weiteren kann die Unterstützungseinrichtung
in Axialrichtung verschiebbar ausgebildet sein. Sie kann dann dort
eingesetzt werden, wo sie notwendig ist und insbesondere einem wechselnden Schneidplan
folgen. Vorzugsweise wird sie in einer Lücke zwischen zwei Tragkörpern angeordnet,
wo auch der oder die Wickelköpfe
angeordnet werden. In diesem Fall kann man die Bauhöhe der Tragwalzenanordnung
klein halten.
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Der
Tragkörper
kann auf einer verfahrbaren Schlittenanordnung angeordnet werden.
Damit erreicht man ein hohes Maß an
Flexibilität.
Mit Hilfe der Schlittenanordnung kann der Tragkörper an gewünschte Positionen verfahren
und dort fixiert werden.
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Für diesen
Fall kann die Schlittenanordnung einen Tragkörperantrieb aufweisen. Dies
ist eine Alternative dazu, alle Tragkörper einer Seite durch eine gemeinsame
Welle antreiben zu lassen. Wenn ein eigener Tragkörperantrieb
vorhanden ist, dann ist eine durchgehende Welle nicht mehr notwendig
und es steht ein größerer Arbeitsraum
zur Verfügung.
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Die
Schlittenanordnung kann für
jede Scheibe einen eigenen Schlitten aufweisen. Die einzelnen Scheiben
sind relativ leicht und lassen sich daher mit einem Schlit ten relativ
gut handhaben. Zur Ausbildung eines Tragkörpers müssen dann nur mehrere Schlitten
nebeneinander positioniert und gegebenenfalls miteinander verbunden
werden.
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Vorteilhafterweise
ist der Tragkörper über einen
Rollenablaßtisch
bewegbar. Man kann ihn beispielsweise von der Stützwalze entfernen. Dies erleichtert
das Auswerfen der Wickelrolle, insbesondere dann, wenn es sich um
relativ kleine Rollen handelt.
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Im
weiteren besteht die Möglichkeit,
den Rollenkernantrieb höhenverstellbar
auszubilden. Der Mittelpunkt beziehungsweise die Rotationsachse
des Tragkörpers
kann dann stationär
bleiben. Mit zunehmendem Durchmesser wandert der Rollenkernantrieb
nach oben.
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In
einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß der Rollenkernantrieb
zumindest über
einen Teil des Wickelvorgangs stationär ist und der Tragkörper eine
Anpreßeinrichtung
aufweist. Bei dieser Ausgestaltung wird der Anpreßdruck zu
Beginn des Wickelvorgangs, der ein weiterer Einflußfaktor
für die
Erzeugung der Wickelhärte
ist, durch das Anpressen des Tragkörpers an die sich bildende
Wickelrolle gebildet. Eine Rollengewichtsentlastung erfolgt erst
bei größerem Wickelrollendurchmesser.
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Es
kann auch eine Andruckrollenanordnung vorgesehen werden, die auf
die Wickelrolle wirkt, die eine Vielzahl von in Axialrichtung hintereinander
angeordneter Andruckrollen aufweist, die gegenüber einem gemeinsamen Träger einzeln
verstellbar sind. Mit dieser Ausgestaltung kann man erreichen, daß auch die
Andruckrollen nicht in den Arbeitsraum eindringen, diesen also für den Rollenkernantrieb
frei lassen. Lediglich diejenigen Andruckrollen, die sich oberhalb
einer zu wickelnden Wickelrolle befinden, werden angestellt, d.h.
nach unten ausgefahren. Die anderen, die sich axial außerhalb
der Wickelrolle befinden, verbleiben am Träger, so daß dort der Rollenkernantrieb
untergebracht werden kann:
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung näher
beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
Vorderansicht einer ersten Ausgestaltung einer Rollenwickeleinrichtung,
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2 eine
Draufsicht auf die Rollenwickeleinrichtung nach 1,
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3 eine
perspektivische Darstellung einer anderen Rollenwickeleinrichtung,
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4 eine
schematische Draufsicht auf die Rollenwickeleinrichtung nach 3,
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5 einen
Schlitten mit einer schematischen Darstellung einer Scheibe eines
Tragkörpers und
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6 einen
Querschnitt durch einen Teil der Scheibe.
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Eine
Rollenwickeleinrichtung 1 nach 1 und 2 weist
eine zentrisch angeordnete Stützwalze 2 mit
einem Antrieb 3 auf. Auf der linken Seite und auf der rechten
Seite ist jeweils eine Tragwalzenanordnung 4, 5 vorsehen,
die mit der Stützwalze 3 zusammen
jeweils ein Wickelbett 6, 7 bilden. In den Wickelbetten 6, 7 sind
Wic kelrollen 8, 9 angeordnet. Diese sind in 1 gestrichelt
mit einem Durchmesser dargestellt, der annähernd ihrem Enddurchmesser
entspricht.
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Die
Wickelrollen 8, 9 werden gebildet, indem eine
in 1 und 2 nicht näher dargestellte, aber aus 3 erkennbare
Materialbahn 10, die in verschiedene Streifen I, II, III
geschnitten worden ist, auf Rollenkerne 11, 12 aufgewickelt
wird. Hierzu wird in nicht näher
dargestellter, aber an sich bekannter Weise die Papierbahn 10 an
den Rollenkernen 11, 12 befestigt und die Rollenkerne 11, 12 in
Rotation versetzt.
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Die
einzelnen Wickelrollen 8, 9 sind zueinander auf
Lücke angeordnet,
d.h. die einzelnen Streifen der Papierbahn 10 werden abwechselnd
in das Wickelbett 6 und das Wickelbett 7 geleitet.
Dementsprechend steht zwischen benachbarten Wickelrollen 8, 9 in
einem Wickelbett 6, 7 immer eine Lücke zur
Verfügung,
die der Breite der entsprechenden Wickelrolle 9, 8 in
dem anderen Wickelbett 7, 6 entspricht.
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Die
Rollenkerne 11, 12 werden von einem Rollenkernantrieb 13, 14 angetrieben.
Wie aus 2 ersichtlich ist, kann auch
an jeder Stirnseite jeder Wickelrolle 8, 9 ein
entsprechender Rollenkernantrieb 13, 14 vorgesehen
sein. Jeder Rollenkernantrieb 13, 14 weist einen
Zapfen 15 auf, der in den Rollenkern 11, 12 einfahrbar
und dort verspannbar ist, und einen Motor 16, der den Zapfen
antreibt. Ferner kann der Zapfen 15 einen Teil des Gewichts
der Wickelrolle 8, 9 aufnehmen, was insbesondere
dann von Bedeutung ist, wenn die Wickelrolle 8, 9 einen
größeren Durchmesser
und damit ein größeres Eigengewicht erreicht
hat. In diesem Fall wird die Auflagekraft auf der Stützwalze 3 etwas
abgesenkt.
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Eine
weitere Maßnahme,
um die Auflagekraft zu verringern, besteht darin, die Wickelrolle 8, 9 nicht
nur an der Stützwalze 2 abzustützen, sondern auch
an der entsprechenden Tragwalzenanordnung 4, 5.
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Diese
Abstützung
führte
bislang dazu, daß kein
Platz für
die Rollenkernantriebe 13, 14 zur Verfügung stand.
Dieses Problem wird nun bei der Ausgestaltung der Rollenwickeleinrichtung 1 nach 1 und 2 dadurch
umgangen, daß die
Tragwalzenanordnungen 4, 5 nicht mehr mit einer über die
gesamte axiale Länge
der Rollenwickeleinrichtung durchgehenden Tragwalze ausgebildet
sind. Jede Tragwalzenanordnung besteht vielmehr aus mindestens einem
Tragkörper 17, 18,
dessen axiale Länge an
die axiale Länge
der zu wickelnden Wickelrolle 8, 9 angepaßt ist.
Um dies bewerkstelligen zu können, besteht
jeder Tragkörper 17, 18 aus
mehreren, in Form eines Stapels zusammengesetzten Scheiben 19,
die lösbar
miteinander verbunden sind. Die Scheiben 19 sind hierbei
auf einer Achse 20 in Axialrichtung, d.h. parallel zur
Rotationsachse der Stützwalze 2,
verschiebbar. Sie sind durch eine nicht näher dargestellte Klemmeinrichtung
auf der Achse 20 festklemmbar. Durch Hinzufügen oder
Entfernen einer Scheibe 19 zu dem Tragkörper 17, 18 läßt sich die
axiale Länge
des Tragkörpers 17, 18 verändern.
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Der
Durchmesser der Achse 20 ist zwar ebenfalls noch relativ
groß.
Er ist aber wesentlich kleiner als der Durchmesser der Scheiben 19,
die hier als Ringe ausgebildet sind. Dementsprechend steht an den
axial jeweils äußeren Enden
der Tragkörper 17, 18 ein
Arbeitsraum 21 zur Verfügung,
in dem die Rollenkernantriebe 13, 14 angeordnet
sein können.
Die radiale Erstreckung der die Scheiben 19 bildenden Ringe,
d.h. ihre radiale Dicke, ist dabei so gewählt, daß sie mindestens genauso groß ist wie
die Höhe
der Rollenkernantriebe 13, 14, d.h. die Rollenkernantriebe 13, 14 können so
weit abgesenkt werden, daß sie
die Rollenkerne 11, 12 auch dann halten und vor
allem antreiben können,
wenn diese in noch ungewickeltem Zustand in die tiefste Position
in den Zwickel zwischen der Stützwalze 2 und
den Tragkörpern 17, 18 hineingerutscht
ist.
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Wie
oben erwähnt,
sind die Scheiben 19 auf der Achse 20 festgeklemmt.
Wenn nun die Achse 20 ebenfalls mit einem Antrieb 22 versehen
ist, dann wirken auf die Wickelrolle 8, 9 bzw.
den Rollenkern 12 insgesamt drei Antriebe, nämlich den
Antrieb 3 der Stützwalze 2,
der Rollenkernantrieb 13, 14 und der Antrieb 22 der
Welle 20. Mit dieser Ausgestaltung ist es möglich, gerade
zu Beginn des Wickelvorgangs eine erhebliche Zugspannung auf die
Papierbahn auszuüben
und damit den Beginn der Wickelrolle 8, 9 sehr
hart zu wickeln. In diesem Wickelabschnitt hat der Rollenkernantrieb 13, 14 einen
größeren Einfluß auf die
Wickelhärte
als die beiden anderen Antriebe.
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Mit
zunehmendem Durchmesser der Wickelrollen 8, 9 wandert
der Rollenkernantrieb 13, 14 an einem nicht näher dargestellten
Ständer
nach oben. Die Aufgabe des Rollenkernantriebs 13, 14 verschiebt
sich hierbei von einer Antriebsfunktion zu einer Haltefunktion,
um eine Gewichtsentlastung an der Auflage der Wickelrolle 8, 9 zu
bewirken.
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Zusätzlich kann
zumindest in der Anfangsphase der Wickelung eine Andruckrolle 23 von
oben auf den Rollenkern 11, 12 wirken. Die Andruckrolle 23 ist
an einem Träger 24 befestigt.
Wie aus der Detailansicht "X" zu erkennen ist,
sind eine Reihe von Andruckrollen 23 in Axialrichtung nebeneinander
angeordnet und einzeln absenkbar. Eine Andruckrolle 23' ist in der
nicht abgesenkten Position dargestellt. Diese befindet sich außerhalb
der axialen Erstreckung des Rollenkerns 12. Es ist daraus
erkennbar, daß auch
die Andruckrollen 23, 23' den Arbeitsraum 21 für die Rollenkernantriebe 13, 14 nicht
beeinträchtigen.
Hier steht nach wie vor genügend
Platz zur Verfügung,
um den Rollenkern 11, 12 festzuhalten und anzutreiben.
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Die
Scheiben 19 können
alle die gleiche axiale Erstreckung aufweisen. Es kann auch vorgesehen
sein, daß am
axialen Ende eines jeden Tragkörpers 17, 18 eine
Ausgleichsscheibe mit einer verminderten axialen Erstreckung angeordnet
ist.
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Da
die Achse 20 eine gegenüber
einer üblichen
Tragwalze verminderten Durchmesser aufweist, besteht die Gefahr,
daß sich
die Achse 20 durchbiegt. Dieser Gefahr wird durch eine
Unterstützungseinrichtung 25 entgegengewirkt,
die zwei Stützrollen 25 in
einem Träger 27 aufweist.
Der Träger 27 und
damit die Stützrollen 25 können in
Axialrichtung verschoben werden. Sie können damit bei einem wechselnden
Schneidplan den Arbeitsräumen 21 folgen.
Da sie unterhalb der Achse 20 angeordnet sind, stören sie
die Rollenkernantriebe 13, 14 nicht. Der Träger 27 kann
auch quer zu Achse 20 verschoben werden. Dies ist empfehlenswert,
um die Scheiben 19 auf der Achse 20 ohne Behinderung
axial verschieben zu können.
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Bei
der Ausgestaltung nach den 1 und 2 sind
die Scheiben 19 einer Tragwalzenanordnung 4, 5 jeweils
auf einer gemeinsamen Achse 20 oder Welle angeordnet. Die
Ausführungsform
nach den 3 bis 5 verwendet
ein anderen Prinzip. Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen,
entsprechende Teile mit gestrichenen Bezugszeichen.
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Zunächst ist
erkennbar, daß man
durch eine unterschiedlich große
Anzahl von Scheiben 19' auch unterschiedlich
große
Tragkörper 17, 18 erstellen kann.
In 3 und 4 sind diese Tragkörper 17, 18 mit
einem kleinen axialen Abstand zwischen den Scheiben 18' dargestellt,
der in der Praxis aber in der Regel entfällt.
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Ferner
ist aus 3 zu erkennen, daß von der
Papierbahn 10 ein Streifen I in dem rechten Wickelbett 7 gewickelt
wird, ein Streifen II im linken Wickelbett 6 (Wickelrolle 8)
und ein Streifen III wiederum in dem rechten Wickelbett 7.
Dementsprechend steht im rechten Wickelbett 7 ein Arbeitsraum
zur Verfügung,
dessen axiale Länge
der axialen Länge der
Wickelrolle 8 entspricht.
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Die
Halterungen für
die Rollenkernantriebe sind in 3 und 4 nicht
noch einmal dargestellt. Alle Antriebe sind lediglich durch einen
Kreis mit zwei diametral gegenüberliegenden,
schwarzen Vierteln dargestellt.
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Wie
aus 5 zu erkennen ist, sind die einzelnen Scheiben 19' nunmehr auf
Wagen oder Schlitten 28 angeordnet, wo sie beispielsweise
auf Stützrollen 29 gelagert
sind, von denen eine einen Antrieb 30 aufweisen kann. Der
Schlitten 28 ist auf Rädern 31 gelagert,
so daß er
mit Hilfe eines Handgriffs 31 in die gewünschte Position
gefahren werden kann. Die einzelnen Scheiben 19' weisen aber
nach wie vor eine zentrische Öffnung 33 auf,
um sie koaxial miteinander verbinden zu können.
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Aus 4 ist
erkennbar, daß die
Wickelrollen 8, 9 nicht genau die Breite des Stapels
der Scheiben 19' aufweisen
müssen.
Die Wickelrollen 8, 9 können vielmehr etwas größer sein.
Eine genaue Übereinstimmung,
wie sie für
die obere Wickelrolle 9 dargestellt ist, wird sich nur
in Ausnahmefällen
ergeben (nur für
diese Wickelrolle sind die Schlitten 28 der Scheiben 19' dargestellt).
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Die
Fixierung mehrerer Schlitten 28 in Axialrichtung hintereinander
erfolgt über
die Öffnung 33 in den
Scheiben 19'.
Zusätzlich
können
nicht näher
dargestellte, aber an sich bekannte Maßnahmen vorgesehen sein, um
die Schlitten 28 am Fußboden
oder an einer Maschinenbasis so auszurichten, daß die Rotationsachse 34 der
Scheiben 19' parallel
zur Rotationsachse 35 der Stützwalze 2 verläuft.
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Neben
der Anpaßbarkeit
der axialen Länge der
einzelnen Tragkörper
an die zu unterstützenden Wickelrollen 8, 9 hat
die Segmentierung der Tragkörper
in einzelne Scheiben den Vorteil, daß man unterschiedliche Walzenbeläge an den
Scheiben oder Segmenten einfacher und damit kostengünstiger
testen kann als an breiten Tragwalzen. Darüber hinaus sind auch aufwendigere
Walzenbeschichtungen leichter zur realisieren als an breiten Tragwalzen.
So zeigt 6 beispielsweise eine Scheibe 19 mit
einem Belag 36, der aus Gummi gebildet ist, und einen Hohlraum 37 aufweist,
der unter Druck gesetzt werden kann. Es handelt sich damit um einen
aufblasbaren Belag, mit dem die Nipbelastung weiter reduziert werden
kann.
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Anstelle
von Gummi kann natürlich
auch ein anderer elastomerer Kunststoff verwendet werden. Bei der
Verwendung eines derartigen Belags 36 kann man auch die
in 3 und 4 dargestellten axialen Lücken zwischen
den einzelnen Scheiben belassen. Diese werden ausgefüllt, wenn
der Belag 36 zusammengedrückt wird.