DE19606758C2 - Wickelmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Diese Vorrichtung ist vor
zugsweise als eine Drei-Walzen-Rollenschneidmaschine
ausgebildet. Theoretisch konnte man die zwei genannten
Wickelbetten auch mit Hilfe von vier Wickeltragwalzen
bilden.
Zum Stand der Technik wird beispielsweise auf die DE-PS 35 41 906
verwiesen, worin eine Drei-Walzen-Rollen
schneidmaschine beschrieben ist. Die drei Wickeltrag
walzen bilden zwei Wickelbetten, so daß die nach dem
Längsschneiden entstandenen Teilbahnen teils im einen
und teils im anderen Wickelbett zu Wickelrollen aufge
wickelt werden können. Jede einzelne, auf einer Wickel
hülse entstehende Wickelrolle wird mit Hilfe von zwei
Wickelböcken geführt. Jeder Wickelbock hat eine verti
kal verfahrbare Hülsenführung, worin ein Spannkopf
drehbar gelagert ist. An den beiden Stirnseiten der
entstehenden Wickelrolle greifen die beiden Spannköpfe
ein wenig in die Wickelhülse ein. Diese Konstruktion
erlaubt es, daß mit Hilfe der vertikal verfahrbaren
Hülsenführung dem Eigengewicht der entstehenden Wickel
rolle entgegengewirkt wird. Mit anderen Worten: Es fin
det eine teilweise Gewichtsentlastung der Wickelrolle
statt, so daß diese nicht mehr mit dem vollen Gewicht
auf den Wickeltragwalzen aufliegt. Hierdurch versucht
man, der Gefahr zu begegnen, daß die Materialbahn be
schädigt wird durch die mit zunehmendem Wickelrollen-
Durchmesser ständig größer werdende Druckbeanspruchung,
welche die Bahn an den Stellen erfährt, wo die Wickel
rolle auf den Tragwalzen aufliegt.
Diese Methode der Gewichtsentlastung erlaubt es also,
Wickelrollen mit relativ großen Durchmessern herzustel
len, wie dies z. B. von der papierverarbeitenden Indu
strie gefordert wird.
Diese bekannte Methode der Gewichtsentlastung führt je
doch in der Regel nur dann zu befriedigenden Ergebnis
sen, wenn die Materialbahn in verhältnismäßig schmale
Teilbahnen geschnitten wird und wenn dementsprechend
relativ schmale Wickelrollen entstehen. Wenn dagegen
wenigstens eine Wickelrolle aus einer relativ breiten
Teilbahn gebildet wird, so wirkt die beschriebene Ge
wichtsentlastung im wesentlichen nur an den beiden
Stirnseiten der Wickelrolle. Mit anderen Worten: Es be
steht die Tendenz, daß sich die Wickelrolle unter dem
Eigengewicht durchbiegt. Dies hat zur Folge, daß an den
Auflagestellen die Linienkraft in der Mitte der Wickel
rolle wesentlich größer ist als in den beiden Randzo
nen. Somit besteht im mittleren Bereich der Wickelrolle
wiederum die Gefahr, daß die Materialbahn beschädigt
wird.
Bei Zwei-Walzen-Wickelmaschinen ist es bekannt, dem Ei
gengewicht der Wickelrolle mittels eines Druckluftpol
sters entgegenzuwirken. Bekanntlich liegen dort die
Wickelrollen dicht an dicht auf einem einzigen Wickel
bett. Dadurch kann dort ein einziges, die Wickelrollen
insgesamt unterstützendes Druckpolster mit relativ ein
fachen Mitteln nach außen hin begrenzt werden. Bekannt
ist auch eine Ein-Walzen-Wickelmaschine, worin (ohne
Wickelbetten) mehrere voneinander isolierte Wickelrol
len auf einer einzigen zentralen Tragwalze gebildet
werden, wobei jede Wickelrolle durch zwei Wickelböcke
geführt ist. Zur Gewichtsentlastung sind Druckluftpol
ster vorgesehen, (siehe DE 42 01 815 A1 und DE 42 19 415 A1).
Diese bekannten Methoden sind aber auf eine
Drei-Walzen-Wickelmaschine nicht übertragbar.
DE 44 09 036 A1 zeigt ein Verfahren und eine Wickelma
schine zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, bei der in einem Wickel
bett, das aus zwei Walzen gebildet wird, Druckluft von
außen gegen die auf die Wickelrolle auflaufende Ma
terialbahn geblasen wird, um das Einwickeln von Luft im
Bereich des Walzennips zu vermeiden. Das Wickelbett ist
von unten mit einem als Druckluftentlastungseinrichtung
wirkenden Längsdichtelement und seitlich über Enddicht
elemente abgedichtet.
DE 92 01 791 U1 zeigt eine Wickelmaschine zum Aufwic
keln einer Bahn, insbesondere einer Papierbahn, bei der
ebenfalls nur ein einziges Wickelbett vorgesehen ist.
Dieses Wickelbett besteht aus einer größeren Stützwalze
und daneben einer Druckluftentlastungseinrichtung, die
so angeordnet ist, daß der Zwickel zwischen der Stütz
walze und der Wickelrolle nicht direkt mit Druckluft
beaufschlagt wird. Abgedichtet werden kann der Blasraum
entweder durch mehrere rotierende Walzen oder durch ei
nen Blaskasten. Die Druckluftbeaufschlagung ist in
Axialrichtung in Sektionen unterteilbar.
DE 94 14 449 U1 zeigt eine Wickelmaschine mit einem
einzigen Wickelbett, das aus zwei Tragwalzen gebildet
ist. Eine der beiden Tragwalzen weist einen elastischen
Bezug auf. Zwischen die beiden Tragwalzen ist von unten
ein Blaskasten einschiebbar. An den Stirnseiten der
Wickelrolle ist ein Enddichtelement angeordnet.
DE-AS 10 47 001 zeigt eine Einrichtung zum Entlasten
des Eigengewichtes von auf Tragwalzen liegenden Wickel
rollen aus Papier-, Karton- oder ähnlichen Werkstoff
bahnen. Hier wird in einem einzigen Wickelbett, das
durch zwei Tragwalzen gebildet ist, von unten Druckluft
eingeblasen, wobei der Blaskasten gleichzeitig als
Längsdichtelement ausgebildet ist. Für die Stirnseiten
ist ein einschwenkbares Enddichtelement vorgesehen, das
an einem längeren Hebel befestigt ist, der außerhalb
der Tragwalzen drehbar gelagert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs
beschriebene Vorrichtung dahingehend weiterzuentwic
keln, daß trotz des - auf zwei Wickelbetten - voneinan
der isolierten Entstehens der Wickelrollen ihrem Eigen
gewicht durch ein Druckluftpolster entgegengewirkt wer
den kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Ausgehend von der eingangs beschriebenen Maschine wird
zumindest in einem der beiden Wickelbetten unterhalb
beliebig vieler (vorzugsweise nur der besonders brei
ten) Wickelrollen je ein Druckluftpolster gebildet. Al
le diese Druckluftpolster werden nach unten begrenzt
durch Einsetzen eines Längsdichtelementes in den zwi
schen den beiden Wickeltragwalzen vorhandenen Spalt.
Gleichzeitig wird im Bereich jeder Stirnseite der be
treffenden Wickelrolle das einzelne Druckluftpolster
durch Ansetzen eines Enddichtelementes begrenzt. Dabei
können Anzahl und Position der Enddichtelemente an die
Anzahl und Breite der zu unterstützenden Wickelrollen
angepaßt werden.
Im Bereich der beiden Stirnseiten jeder einzelnen Wic
kelrolle ist je ein Wickelbock vorgesehen. Alle diese
Wickelböcke sind an einem Längsträger aufgehängt, der
oberhalb der Wickelrollen parallel zur zentralen Wic
keltragwalze verläuft. Jeder der Wickelböcke erstreckt
sich von diesem Längsträger nach unten in Richtung auf
das betreffende Wickelbett; er weist eine z. B. vertika
le Führungsschiene auf, die zur Führung eines der ge
nannten Führungselemente für den Wickelkern oder die
Wickelhülse dient.
Es wurde nun gefunden, daß an jedem der zwei Wickel
böcke einer Wickelrolle ein schwenkbarer Tragarm gela
gert werden kann, der an seinem äußeren Ende eines der
Enddichtelemente tragt. Allerdings muß nun darauf ge
achtet werden, daß das Enddichtelement beim Hin- oder
Herschwenken weder mit den Wickeltragwalzen noch mit
dem Wickelbock kollidiert. Zu diesem Zweck kann bei
spielsweise folgendes vorgesehen werden: Am äußeren En
de des Tragarmes ist eine Führungsstange vorgesehen,
auf der das Enddichtelement aus seiner Arbeitsposition
- nahe an der Stirnseite der Wickelrolle - von der Wic
kelrolle entfernt werden kann. Die Achse der Führungs
stange ist gegenüber der Wickelrollenachse geneigt, so
daß sich das Enddichtelement beim Entfernen von der
Stirnseite der Wickelrolle zugleich auch von den Trag
walzen entfernt. Zusätzlich kann ein unterer Teil jedes
Enddichtelementes hochklappbar sein, so daß beim Hoch
schwenken ein Kollidieren mit der benachbarten äußeren
Wickeltragwalze vermieden wird. Ein Antrieb für den
Schwenkvorgang wird vorzugsweise im Inneren des betref
fenden Wickelbockes untergebracht.
Die soeben beschriebene Bauweise eines Bewegungs-
Mechanismus ist eine von mehreren denkbaren Möglichkei
ten. Sie ist besonders geeignet bei besonders beengten
Platzverhältnissen. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn
in einem Wickelbett zwei zu einander benachbarte Wic
kelrollen, zwischen denen ein nur geringer Abstand be
steht, mittels eines Druckluftpolsters entlastet werden
sollen. In diesem Falle ist es notwendig, in einem re
lativ engen Zwischenraum die Bewegungs-Mechanismen für
zwei Enddichtelemente unterzubringen. Bei weniger be
engten Platzverhältnissen wird man eine vereinfachte
Bauweise vorsehen können.
Beispielsweise kann man an wenigstens einem der Wickel
böcke anstelle eines schwenkbaren Tragarmes einen unbe
weglichen Tragarm befestigen, der wiederum an seinem
freien Ende eines der Enddichtelemente tragt. Dieses
ist dann wiederum, wie oben beschrieben, relativ zum
Tragarm geneigt zur Wickelrollenachse verschiebbar.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das Problem
der Druckluftzufuhr zu den verschiedenen, voneinander
isolierten Druckluftpolstern. Im Prinzip wird an dem
einzelnen Wickelbett jedem einzelnen Druckluftpolster
Druckluft über eine in Sektionen unterteilte Überdruck
kammer zugeführt. Die Überdruckkammer erstreckt sich
vorzugsweise über die gesamte Länge der Wickeltragwal
zen, wobei die Anzahl der jeweils benötigten Sektionen
und die Länge jeder einzelnen Sektion an die jeweils
vorliegenden Bedürfnisse angepaßt wird.
Die zuvor beschriebene, in Sektionen unterteilte Über
druckkammer wird vorzugsweise stationär im Inneren ei
ner der beiden Wickeltragwalzen angeordnet, wobei der
Walzenmantel dieser Wickeltragwalze perforiert ist.
Die erwähnte, in Sektionen unterteilte Überdruckkammer
kann jedoch auch unterhalb der beiden Tragwalzen ange
ordnet werden und mit dem dort befindlichen Längsdicht
element eine Baueinheit bilden.
Denkbar wäre noch eine andere Möglichkeit der Druck
luftzufuhr zu den einzelnen Druckluftpolstern: Inner
halb einer der beiden Wickeltragwalzen könnte eine sich
über die gesamte Walzenlänge erstreckende einheitliche
Überdruckkammer vorgesehen werden, wobei nur gewisse,
entsprechend den Teilbahnbreiten der Wickelrollen di
mensionierte Sektionen des Walzenmantels perforiert
sind. Diese Methode erlaubt jedoch nicht das nachträg
liche Anpassen der Sektionen an eine geänderte Anzahl
der Wickelrollen und an eine Änderung ihrer Breite.
Für die verschiedenen Wickelrollen, die auf einem der
beiden Wickelbetten entstehen, ist nur ein einziges
durchgehendes Längsdichtelement erforderlich, das sich
über die gesamte Länge der Tragwalzen erstreckt. Eine
Schwierigkeit besteht jedoch darin, daß für jede zu un
terstützende Wickelrolle zwei Enddichtelemente erfor
derlich sind und daß diese Enddichtelemente (wie bei
Zwei-Walzen-Wickelmaschinen an sich bekannt) zum Anwic
keln jeder neuen Wickelrolle aus ihrer Arbeitsposition
entfernt werden müssen. Dies ist erforderlich, weil am
Beginn jedes Wickelvorganges für jede neue Wickelrolle
ein Wickelkern oder eine Wickelhülse mittels der schon
erwähnten Führungseinrichtung in den Grund des Wickel
bettes eingelegt werden muß und danach erst allmählich
entsprechend dem Anwachsen des Wickelrollendurchmessers
nach oben wandert. Erst wenn die Wickelrolle einen be
stimmten (ungefähr mittleren) Durchmesser erreicht hat,
können die Enddichtelemente in ihre Arbeitsposition ge
bracht werden. Erst ab diesem Zeitpunkt ist das Aufbau
en eines Druckluftpolsters möglich; vorher ist dies we
gen des noch geringen Wickelrollengewichtes auch noch
nicht notwendig.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnungen beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Drei-Walzen-Wickel
maschine.
Die Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung des Berei
ches oberhalb der zwei Wickelbetten der in Fig. 1 dar
gestellten Maschine; es ist ein Schnitt entlang der Li
nie II-II der Fig. 3.
Die Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie III-III
der Fig. 2.
Die Fig. 4 ist eine Teilansicht in Richtung des Pfei
les IV der Fig. 2.
Die Fig. 5 zeigt eine von Fig. 1-4 abweichende Bauwei
se mit einer unterhalb eines Wickelbettes liegenden
sektionierten Überdruckkammer.
Die in den Fig. 1-4 dargestellte Wickelmaschine hat
ein Maschinengestell mit Ständern 41, die durch Traver
sen 43 verbunden sind (Fig. 1). Die Traversen 43 sind
ihrerseits in der Maschinenmitte durch einen Längsträ
ger 45 verbunden. Drei nebeneinander angeordnete Trag
walzen 5, 9' und 9'' erstrecken sich parallel zum
Längsträger 45. Jede der Tragwalzen ist mit einem nicht
dargestellten Antrieb versehen. Die beiden äußeren
Tragwalzen 9' und 9'' erstrecken sich auf gleicher Hohe
und haben gleiche, jedoch kleinere Durchmesser als die
mittlere Tragwalze 5. Jeweils zwei benachbarte Tragwal
zen bilden ein Wickelbett.
Die längs geschnittene Materialbahn, z. B. Papierbahn, läuft
entlang der Linie P über die zentrale Tragwalze 5 in die Ma
schine ein. Wenigstens eine der geschnittenen Teilbahnen wird
auf den Tragwalzen 5 und 9'' zu einem Wickel 7a aufgerollt,
während wenigstens eine zweite Teilbahn über den Walzen 9' und
5 zu einem Wickel 7b aufgerollt wird. Gemäß einer Variante
kann auch folgendermaßen vorgegangen werden: Die längs ge
schnittenen Teilbahnen werden schon am Umfang einer Bahnleit
walze 3 getrennt, so daß die wenigstens eine Teilbahn, die für
eine Wickelrolle 7a (oder mehrere) bestimmt ist, entlang der
strichpunktierten Linie Pa über eine weitere Leitwalze 4 und
über die Tragwalze 9'' in die Maschine einläuft. Die andere(n)
Teilbahnen(en) läuft bzw. laufen wie bisher entlang der Li
nie P über die Tragwalzen 5 und 9' auf die Wickelrolle 7b.
Die Fig. 3 zeigt unteranderem folgendes: Aufgrund der abwech
selnd in die beiden Wickelbetten einlaufenden Teilbahnen be
steht z. B. zwischen den beiden Wickelrollen 7b, die in dem
einen Wickelbett entstehen, ein axialer Abstand, welcher der
Breite der im anderen Wickelbett entstehenden Wickelrolle 7a
entspricht.
Am Längsträger 45 sind längsverschiebbare Wickelböcke 47, 49
gelagert, welche nach unten in das jeweilige Wickelbett ragen
und zur beidseitigen Führung der Wickelrollen 7a, 7b dienen.
In Fig. 3 sieht man ein Wickelbock-Paar 47 für die Wickel
rolle 7a und je einen Wickelbock 49 von zwei Wickelbock-Paaren
für die Wickelrollen 7b. Dort wo die Stirnflächen zweier Wic
kelrollen 7a und 7b miteinander fluchten, bilden die zwei zu
diesen beiden Wickelrollen gehörenden Wickelböcke 47 und 49
eine Baueinheit.
Jeder der Wickelböcke 47, 49 ist mit einer mittels Hubein
richtung 48 vertikal verschiebbaren Hülsenführung 46 ausge
stattet. Jede Hülsenführung 46 trägt einen axial verschieb
baren Spannkopf 50, der in das (von einer Wickelhülse 51
gebildete) Zentrum der betreffenden Wickelrolle eingreift.
Zum Ausstoßen der fertigen Wickelrollen 7a, 7b aus dem ent
sprechenden Wickelbett sind über der mittleren Tragwalze 5
Ausstoßeinrichtungen 42, 44 vorgesehen, jeweils mit einem
Schwenkantrieb 52. Ferner ist jeder der äußeren Tragwalzen 9'
und 9'' eine Rollen-Absenkeinrichtung 53, 54 zugeordnet, mit
der die ausgestoßenen fertigen Wickelrollen aus der Maschine
abgelegt werden.
Die mittlere Tragwalze 5 hat einen
perforierten Walzenmantel und einen Sauganschluß 5a.
Hierdurch kann zeitweise im Inneren der Tragwalze 5 Unterdruck
erzeugt werden, insbesondere um während des Rollenwechsels
nach dem Durchtrennen der Teil-Bahnen die neuen Bahnanfänge an
der Tragwalze 5 zu halten.
Jede der beiden äußeren Tragwalzen 9' und 9'' hat ebenfalls
einen perforierten Walzenmantel und im Inneren einen statio
nären Überdruckkasten 15, in den eine Druckluftleitung 28 mün
det. Der Zwischenraum zwischen dem Walzenmantel und dem Druck
luftkasten 15 ist mit Hilfe von Dichtungen in Sektionen unter
teilt. Deren Anzahl und Größe ist variierbar. Dadurch kann man
an denjenigen Wickelrollen 7a oder 7b, an denen es für erfor
derlich gehalten wird, zwecks Gewichtsentlastung in dem be
treffenden Wickelbett ein Druckluftpolster aufbauen. Hierzu
sind beide Wickelbetten von unten her mittels einer Längs
dichtleiste 6' abgedichtet. Diese erstreckt sich über die ge
samte Länge der Tragwalzen uns ist für Reinigungszwecke
und/oder zum Einführen der Materialbahn entfernbar. Innerhalb
jeder der äußeren Tragwalzen 9' und 9'' sind auf dem Über
druckkasten 15 Dichtungen derart angeordnet, daß unterhalb der
zu entlastenden Wickelrolle eine Druckzone 9a vorhanden ist,
die sich in Umfangsrichtung von der engsten Stelle zwischen
zwei benachbarten Tragwalzen bis zu der Stelle erstreckt, wo
die Wickelrolle 7a oder 7b auf der Tragwalze 9' oder 9'' auf
liegt.
Zur seitlichen Begrenzung jedes unter einer Wickelrolle er
zeugten Druckluftpolsters dienen zwei an den Stirnseiten der
betreffenden Wickelrolle 7a oder 7b anlegbare (oder unter die
betreffende Wickelrolle einschiebbare) Enddichtelemente 34.
Aus Fig. 1 ist noch folgendes ersichtlich: Falls wenigstens
eine der Teil-Bahnen entlang der Linie Pa zur Tragwalze 9''
läuft, kann man deren Überdruckkasten 15 dahingehend ab
wandeln, daß zeitweise eine Saugzone 9b an eine Unterdruck
quelle anschließbar ist. In der mittleren Tragwalze 5 kann,
falls erforderlich, im Bereich jedes Druckluftpolsters mittels
einer stationären Abdeckung 5b das Entweichen von Druckluft
durch die Perforation vermieden werden. Im allgemeinen ist
jedoch die Perforation im Walzenmantel der Tragwalze 5 so
fein, daß auch ohne eine solche Abdeckung ein nennenswerter
Druckverlust in den Druckluftpolstern nicht stattfindet.
Aus den Fig. 2-4 ist noch ersichtlich, wie man die End
dichtelemente 34 aus dem Bereich des betreffenden Wickelbettes
entfernen kann. Dies ist erforderlich, weil beim Anwickeln
neuer Wickelrollen mit Hilfe der Hülsenführungen 46 neue Wic
kelhülsen 51 in die Wickelbetten eingelegt werden müssen. Dort
wo ein Enddichtelement 34 vorgesehen werden muß, hat der be
treffende Wickelbock 49 einen Tragarm 60, an dessen freiem
Ende das Enddichtelement 34 abgestützt ist. Damit zwischen
zwei benachbarten Wickelrollen 7b ein relativ kleiner Abstand
einstellbar ist, ist der Tragarm 60 um eine zur Wickelrollen
achse parallele Drehachse 61 schwenkbar. Ein Schwenkantrieb
für den Tragarm 60 ist mit 62 bezeichnet.
Am äußeren Ende des Tragarmes 60 ist eine Führungsstange 63
vorgesehen. Auf dieser kann das Enddichtelement 34 aus seiner
Arbeitsposition (nahe an der Stirnseite der Wickelrolle 7b)
von der Wickelrolle entfernt werden. Dabei wird gemäß Fig. 4
das Enddichtelement 34 vorzugsweise bis hinter die Stirnseite
49a des Wickelbockes 49 verfahren, also bis in die gestrichelt
dargestellte Position. Die Achse der Führungsstange 63 ist un
gefähr parallel zur Wickelachse; sie kann gemäß Fig. 4 rela
tiv zur Wickelachse geneigt sein.
Dadurch gewinnt das Enddichtelement 34 beim Entfernen von der
Stirnseite der Wickelrolle 7b zugleich auch einen Abstand zu
den Tragwalzen 5 und 9'. Zusätzlich kann ein unterer Teil 34a
des Enddichtelementes 34 hochklappbar sein (siehe Fig. 4).
Durch alle diese Maßnahmen wird erreicht, daß das Enddicht
element 34 beim Entfernen aus dem Wickelbett weder mit den
Tragwalzen noch mit dem Wickelbock kollidiert.
Nachtrag zu den Fig. 2 und 3: Hier ist angenommen, daß die
Bahnbreite B der nur teilweise sichtbaren Wickelrollen 7b
größer ist als die Bahnbreite b der dazwischen entstehenden
Wickelrolle 7a. Deshalb sind nur an den Wickelrollen 7b
Einrichtungen zum Erzeugen eines Druckluftpolsters vorgesehen.
Mit Doppelpunkt - Strich-Linien 59 sind die mit druckluftbe
aufschlagten Sektionen einer stationären Überdruckkammer (z. B.
15 in Fig. 1) schematisch angedeutet. Die Länge einer solchen
Sektion ist also in der Regel kleiner als die Bahnbreite B der
zu entlastenden Wickelrolle 7b. Die stationären Überdruck
kammern selbst sind in den Fig. 2 und 3 weggelassen.
Die Fig. 5 zeigt eine von den Fig. 1-4 abweichende Bau
weise eines Überdruckkastens 65. Er ist unterhalb der Wickel
tragwalze 9'' schwenkbar um deren Drehachse angeordnet und er
streckt sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Trag
walze 9''. Sein Innenraum ist mittels einer Zwischenwand 69,
die sich in Längsrichtung durch die gesamte Überdruckkammer
erstreckt, in ein mit Druckluft beaufschlagbares Plenum 66 und
in eine Düsenkammer 67 unterteilt. Die letztere hat einen in
das Wickelbett gerichteten Ausblasschlitz und bildet mit den
Tragwalzen 5 und 9'' Dichtspalte. Die Düsenkammer ersetzt so
mit die in Fig. 1 dargestellte Längsdichtleiste 6'. Sie ist
mittels zahlreicher achsnormaler Zwischenwände 67 in viele
Sektionen unterteilt. Jeder Sektion ist ein Ventil 70 zuge
ordnet, so daß jede Sektion wahlweise an das Plenum 66 an
schließbar ist oder nicht. Hierdurch kann man die Druckluftzu
fuhr dorthin steuern, wo sie zum Aufbau eines Druckluft
polsters unterhalb einer bestimmten Wickelrolle 7a oder 7b
benötigt wird.
Claims (6)
1. Wickelmaschine mit zwei aus Wickeltragwalzen (5,
9', 9'') gebildeten Wickelbetten zur Aufnahme von
Wickelrollen (7a, 7b), die aus längsgeschnittenen
Teilbahnen einer Materialbahn, vorzugsweise Pa
pierbahn, entstehen, und mit zwei Wickelböcken
(49) für jede Wickelrolle (7b), die zum Führen des
Wickelkerns oder der Wickelhülse (51) der Wickel
rolle dienen,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- a) im Bereich wenigstens eines Wickelbettes ist unter wenigstens eine wählbare Wickelrolle (7a, 7b) in den zwischen zwei Tragwalzen (5, 9', 9'') befindlichen Spalt von unten her ein Längsdichtelement (6', 68) einführbar;
- b) an jedem der beiden Enden wenigstens einer einzelnen Wickelrolle (7a, 7b) befindet sich ein entfernbares Enddichtelement (34), das einerseits mit der Wickelrolle (7a, 7b) und andererseits mit den Mantelflächen der be treffenden Wickeltragwalzen Dichtspalte bil det
- c) jeder Wickelbock (47, 49) weist einen Tragarm (60) auf, an dessen freiem Ende das jeweilige Enddichtelemente (34) geneigt zur Wickelrol lendrehachse verschiebbar abgestützt ist, so daß das Enddichtelement (34) beim Entfernen aus seiner Arbeitsposition gleichzeitig einen Abstand von der Stirnseite der Wickelrolle (7a, 7b) und von den Tragwalzen gewinnt.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Wickelbett wenigstens eine
der jeweilig beiden Wickeltragwalzen (9', 9'') ei
nen perforierten Walzenmantel und im Inneren eine
in Sektionen unterteilbare stationäre Überdruck
kammer (15) aufweist, die an eine Druckluftquelle
anschließbar ist.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Größe jeder Sektion an die Teil
bahnbreite (B) der betreffenden Wickelrolle (7a,
7b) anpaßbar ist.
4. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Langsdichtelement (6', 68) Be
standteil einer in Sektionen unterteilbaren Über
druckkammer (65) ist, wobei die Größe jeder Sekti
on an die Teilbahnbreite (B) der betreffenden Wic
kelrolle (7a, 7b) anpaßbar ist.
5. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der
Tragarme (60) im Wickelbock (47, 49) schwenkbar
gelagert ist, wobei die Schwenkachse (61) wenig
stens angenähert parallel zur Wickelrollen-
Drehachse verlauft.
6. Wickelmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß an jedem Enddichtelement (34) ein in
den Grund des Wickelbettes ragender Teil (34a)
hochklappbar ausgebildet ist.
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