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Die
Erfindung betrifft eine Betonfräse
zum Fräsen
von, insbesondere beschichteten, Beton- oder Estrichböden, mit
in einem Fräskopfschacht
angeordneten Fräskopf
sowie einer Staubabsaugung für
Staub und Fräsgut.
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Derartige
Betonfräsen
sind in vielfältiger Ausführung bekannt.
Beispielweise ist eine solche Betonfräse unter der Typenbezeichnung
BMP-250 von der Firma BLASTRAC Filtertechnik, Poll-Vingster Str.
107 in 51105 Köln
hergestellt und vertrieben worden. Diese Betonfräsen werden unter anderem zum Entfernen
von Bodenbelägen
oder Bodenbeschichtungen in Gebäuden
eingesetzt. Das Fräsgut
und der beim Fräsen
entstehende Staub wird durch einen Schlauch und einen Staubsauger
abgesaugt. Dennoch tritt in erheblichem Maße Staub aus der Betonfräse aus,
so daß die
Bedienperson eine Staubmaske tragen muß.
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Die
Betonfräsen
nach dem Stand der Technik weisen üblicherweise einen etwa quaderförmigen Fräskopfschacht
auf, in dem der Fräskopf
angeordnet ist. Der Fräskopf
selbst weist am Umfang einer Zylindermantelfläche verteilt angeordnete Achsen auf,
die ihrerseits mehrere lose darauf rotierbare, jedoch gegen axiale
Verschiebung gesicherte Sternfräser
aufweisen. Die Sternfräser
benachbarter Achsen sind versetzt zueinander angeordnet. Das gesamte Gebilde
wird rotierend angetrieben, wobei die Rotationsachse des Fräskopfes
der Achse des Zylindermantels entspricht. Es ist somit im Prinzip
ein zylindrischer Walzenfräser
innerhalb eines quaderförmigen Fräskopfschachtes
angeordnet. Hierdurch entstehen in den Ecken des Fräskopfschachtes
Toträume.
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Seit
einiger Zeit treten verstärkt
Anwendungsfälle
auf, bei denen in Gebäuden
Böden saniert werden
müssen,
die mit schadstoffhaltigen Beschichtungen bzw. Klebern versehen
sind. Konkret geht es dabei um bituminöse, asbesthaltige Beschichtungen bzw.
Kleber. Aufgrund der karzinogenen Wirkung asbesthaltiger Stoffe
sind hier besondere Schutzmaßnahmen
für das
Bedienpersonal erforderlich, um dieses vor dem beim Fräsen mit
den Betonfräsen
nach dem Stand der Technik austretenden Stauben zu schützen. Ferner
werden die bituminösen
Stoffe aufgrund der beim Fräsen
entstehenden Wärme
weich und setzen sich in den Toträumen ab. Dies führt zu einem
allmählichen
Zusetzen des gesamten Fräsköpfes, wodurch
die Standzeiten des Fräskopfes
sehr kurz sind.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, eine Betonfräse zu schaffen,
bei der ein Entweichen von Staub während des Fräsens sowie
ein Zusetzen des Fräskopfes
mit unter Wärmeeinwirkung
weich werdenden Stoffen vermieden wird.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist die erfindungsgemäße Betonfräse dadurch gekennzeichnet, daß der Fräskopfschacht
eine dem Fräskopf
angepaßte,
gewölbte
Kontur aufweist.
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Durch
die erfindungsgemäße Maßnahme werden
Toträume
im Fräskopfschacht
vermieden. Die Strömungsverhältnisse
im Fräskopfschacht
werden hierdurch so günstig
verändert,
daß beim
Fräsen entstehendes
Fräsgut
und der Staub unmittelbar durch die Absaugung abgesaugt. werden.
Das Fräsgut
und der Staub haben sozusagen keine Gelegenheit sich an einer Wandung
des Fräskopfschachtes abzusetzen.
Der Staub und das Fräsgut
werden auch so schnell abgesaugt, daß unter Wärmeeinwirkung weichwerdende
Stoffe, wie beispielsweise bituminöse Beschichtungen, nicht weich
werden können.
Die Standzeit des Fräskopfes
ist hierdurch erheblich erhöht.
Des weiteren wird durch die erfindungsgemäße Maßnahme Staubaustritt nahezu
vollständig
vermieden. Versuche mit einem Prototyp haben ergeben, daß der Boden
nach dem Fräsen
besenrein ist. Die erfindungsgemäße Betonfräse kann
daher auch ohne besondere Staubschutzmaßnahmen bedient werden. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß aufgrund der guten Staubabsaugung
sehr gut erkannt werden kann, welche Bereiche eines Bodens bereits gefräst worden
sind, so daß zügig gearbeitet
werden kann.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Fräskopfschacht nach oben durch
einen im Querschnitt etwa halbkreisförmige Präskopfhaube begrenzt, so daß sich eine
gute Anpassung an die Kontur des Fräskopfes ergibt.
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Vorzugsweise
ist der Krümmungsmittelpunkt der
Fräskopfhaube
unterhalb der Rotationsachse des Fräskopfes angeordnet. Hierdurch
ergibt sich vom zu fräsenden
Boden zum Staubabsaugung hin ein sich verengender Spalt zwischen
dem Fräskopf und
der Fräskopfhaube.
Der Staub und Fräsgut
werden so durch Ejektorwirkung zusätzlich vom Boden abgeführt.
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Weiterhin
weisen ein Absaugstutzen und ein Absaugschlauch der Staubabsaugung
vorzugsweise einen Innendurchmesser von wenigstens 70 mm auf. Gegenüber dem
Stand der Technik ist der Innendurchmesser erheblich vergrößert, wodurch
auch der förderbare
Luftvolumenstrom erhöht
ist.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Staubabsaugung
eine Absaugeinrichtung mit Vorschaltfilter zugeordnet, durch welche Staub
und Fräsgut
aus der abgesaugten Luft ausgefiltert wird. Die Luft wird somit
gereinigt in die Umwelt ausgeblasen.
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Nach
einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung sind am nach unten
offenen Gehäuse Dichtungen
vorgesehen. In Fahrtrichtung vor und hinter dem Gehäuse sind
zu diesem Zweck Dichtlippen, vorzugsweise je zwei Dichtlippen vorgesehen. Seitlich
weist das Gehäuse
vorzugsweise Bürsten
als Abdichtung auf. Durch die Bürsten
kann seitlich noch eine gewisse, für die Absaugung erforderliche
Luftmenge angesaugt werden, wodurch seitlich Kanten bereits gefräster Bahnen
zusätzlich
gereinigt werden.
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Insgesamt
ergibt. sich durch die vorbeschriebene Betonfräse eine vollständige Absaugung
des beim Fräsen
entstehenden Staubes und des Fräsguts.
Eine Emission von Staub in die Raumluft oder gar in die Umwelt wird
vollständig
vermieden. Eine bereits gefräste
Bahn ist gut erkennbar, so daß eine sofortige
Erfolgskontrolle gewährleistet
ist. Aufgrund der Gestaltung der Betonfräse kann diese auch sehr nahe
an Raumecken herangefahren werden, so daß wenig Restarbeiten erforderlich
sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In
dieser zeigen
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1 eine
Betonfräse
mit den Erfindungsmerkmalen in einer Vorderansicht,
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2 einen
Schnitt durch die Betonfräse
gemäß 1 in
der Ebene II-II.
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Die
in den 1 und 2 gezeigte Betonfräse weist
ein im wesentlichen quaderförmiges
und nach unten offenes Gehäuse 10 auf.
An dem Gehäuse 10 sind
Räder 11 angebracht,
durch die das nach unten offene Gehäuse 10 derart getragen
ist, daß es mit
einem geringen Abstand über
einen zu fräsenden Boden 12 verfahrbar
ist. In dem Gehäuse 10 ist
ein Fräskopf 13 rotierbar
gelagert. Der Fräskopf 13 weist eine
horizontale Rotationsachse auf und ist nach Art eines Walzenfräsers gebildet.
Konkret weist der Fräskopf 13 an
einem Umfang einer Zylindermantelfläche 14 verteilt angeordnete,
horizontal verlaufende Achsen auf, an denen Frässterne frei drehbar, jedoch gegen
axiale Verschiebung gesichert, gelagert sind. Der gesamte Fräskopf 13 wird
rotierend angetrieben, wobei die Rotationsachse des Fräskopfes 13 mit
der Achse der Zyliadermantelfläche 14 zusammenfällt. Die
Frässterne
benachbarter Achsen sind derart versetzt zueinander angeordnet,
daß eine
vollflächige Fräsung des
zu fräsenden
Bodens 12 gewährleistet ist.
Der Fräskopf 13 entspricht
insoweit dem Stand der Technik und ist daher in 2 nicht
näher gezeigt.
Angetrieben wird der Fräskopf 13 durch
einen elektromotorischen Antrieb 15, der außen an dem Gehäuse 10 befestigt
ist.
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Die
Betonfräse
weist ferner eine Staubabsaugung 16 auf, die im vorliegenden
Fall aus einem Absaugstutzen 17 und einem Absaugschlauch 18 gebildet
ist. Der Absaugschlauch 18 führt zu einer im nachfolgenden
noch näher
zu beschreibenden Absaugeinrichtung.
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Betätigt wird
die Betonfräse
durch eine Deichsel 19, durch die die Betonfräse von einer
Bedienperson über
den zu fräsenden
Boden 12 geschoben werden kann. An einem nicht dargestellten Handgriff
der Deichsel 19 sind ferner Schalter zum Ein- und Ausschalten
des Antriebs 15 sowie der Absaugeinrichtung angebracht.
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Die
insoweit beschriebene Betonfräse
entspricht im wesentlichen noch dem Stand der Technik. Das Gehäuse 10 bildet
bei dem Stand der Technik einen Fräskopfschacht.
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Gegenüber dem
Stand der Technik sind bei der erfindungsgemäßen Betonfräse folgende Maßnahmen
getroffen:
Innerhalb des Gehäuses 10 ist eine im
vorliegenden Fall im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildete Fräskopfhaube 20 angebracht,
die den Fräskopfschacht 21 bildet.
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Aufgrund
ihrer im Querschnitt halbkreisförmigen
Ausbildung ist die Fräskopfhaube 20 und
somit der Fräskopfschacht 21 der
Kontur des Fräskopfes 13 angepaßt. Der
Krümmungsmittelpunkt
der Präskopfhaube 20 ist
tiefer angeordnet als die Achse des Fräskopfes 13. Hierdurch
wird zusätzlich
Luft nach dem Ejektorprinzip in dem Fräskopfschacht 21 zwischen
den Fräskopf 13 und
die Fräskopfhaube 20 eingesogen,
wodurch die Staubabsaugung weiter verbessert wird.
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An
der Fräskopfhaube 20 ist
auch der Absaugstutzen 17 angebracht. Der Absaugstutzen 17 und
der Absaugschlauch 18 weisen mit einem Innendurchmesser
von wenigstens 70 mm einen gegenüber
der Betonfräse
nach dem Stand der Technik erheblich vergrößerten Durchmesser auf. Hierdurch wird
die eingesogene Luftmenge erheblich vergrößert, was sich ebenfalls günstig auf
die Staubabsaugung auswirkt. Als Absaugeinrichtung dient eine externe,
aufgrund ihrer Größe außerhalb
des Gebäudes
abgestellte Absaugeinrichtung. Der Absaugschlauch 18 wird
zu diesem Zweck durch ein Fenster des zu bearbeitenden Raumes nach
außen
zu der Absaugeinrichtung geführt.
Die Absaugeinrichtung weist Vorschaltfilter auf, die den abgesaugten
Staub und das Fräsgut
ausfiltern. Die Luft wird sodann durch die Absaugeinrichtung in
gereinigtem Zustand nach außen
abgeblasen. Durch die Verwendung einer außerhalb des Gebäudes angeordneten
Absaugeinrichtung kann diese wesentlich größer dimensioniert werden, als
innerhalb des zu bearbeitenden Raumes mit untergebrachte Absaugeinrichtungen.
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Für eine zusätzliche
Abdichtung des nach unten offenen Gehäuses 10 gegenüber dem
zu bearbeitenden Boden 12 sorgen in Fahrtrichtung vor und hinter
dem Gehäuse
angeordnete Dichtlippen 22. Wie in 2 erkennbar,
sind dabei jeweils zwei Dichtlippen 22 vor und hinter dem
Gehäuse 10 angeordnet.
Seitlich ist das Gehäuse 10 durch
Bürsten 23 abgedichtet.
Durch diese Art der Abdichtung ist zwar keine luftdichte Abdichtung
gewährleistet.
Hierdurch kann ausreichend Luft für den Abtransport des beim Fräsen entstehenden
Staubes und des Fräsguts
angesogen werden. Die seitliche Abdichtung durch die Bürsten 23 sorgt
dabei für
einen höheren
Luftdurchsatz durch die Bürsten 23 als
durch die Lippen 22, so daß seitlich neben der Betonfräse eventuell
noch vorhandener Staub einer zuvor gefrästen Bahn mit eingesogen wird.
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- 10
- Gehäuse
- 11
- Rad
- 12
- Boden
- 13
- Fräskopf
- 14
- Zylindermantelfläche
- 15
- Antrieb
- 16
- Staubabsaugung
- 17
- Absaugstutzen
- 18
- Absaugschlauch
- 19
- Deichsel
- 20
- Fräskopfhaube
- 21
- Fräskopfschacht
- 22
- Dichtlippen
- 23
- Bürste