DE19745872B4

DE19745872B4 - Airbageinrichtung

Info

Publication number: DE19745872B4
Application number: DE1997145872
Authority: DE
Inventors: Denis STÄBLER
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1997-10-17
Filing date: 1997-10-17
Publication date: 2005-07-07
Anticipated expiration: 2017-10-18
Also published as: DE19745872A1

Abstract

Airbageinrichtung mit einem den Kopf eines Insassen eines Kraftfahrzeugs schützenden Airbag, die an der Unterseite des Fahrzeugdachs angeordnet ist und deren Airbag im aufgeblasenen Zustand den Kopf des unter der Airbageinrichtung sitzenden Insassen vorne und seitlich schützend abdeckt, wobei die Airbageinrichtung im Dachhimmel des Kraftfahrzeuges untergebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Airbageinrichtung (1) im Dachhimmel (13) des Kraftfahrzeugs in Form eines Moduls untergebracht ist, der den Airbag (5), einen zum Aufblasen des Airbags dienenden Gasgenerator und Luftlanzen (14) umfaßt.
daß die Airbageinrichtung (1) in Kombination mit einem Schiebedach (15) angeordnet ist, und
daß der über Luftlanzen (17, 18) aufblasbare Airbag (5) sich teilweise unterhalb des Schiebedachs (15) erstreckt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Airbageinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Als Aufprallschutz für die Insassen von Kraftfahrzeugen sind unterschiedliche Varianten von Airbags bekannt. Der Airbag für den Frontalaufprall für Fahrer und Beifahrer sind bereits zum Standard geworden, während nun auch Airbags für den Seitenaufprall in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen.

Aus der US-PS 3,795,412 ist eine an der Innenseite des Fahrzeugdachs anbringbare Airbageinrichtung bekannt, die mehrere aufblasbare Röhren besitzt, die im aufgeblasenen Zustand eine vom Dach senkrecht nach unten abstehende Haube bilden, die den Kopf des Fahrers schützend umschließt. Diese bekannte Airbageinrichtung benötigt verhältnismäßig viel Platz zwischen dem Fahrzeugdach und dem Kopf des Fahrers und kann auch nicht in Verbindung mit einem Schiebedach eingesetzt werden.

Aus der US-PS 3,953,049 ist eine weitere Airbageinrichtung bekannt, die an der Rückenlehne angebracht ist und sich in Form eines Bügels über den Kopf des Fahrers erstreckt. Diese bekannte Einrichtung benötigt ebenfalls zusätzlichen Platzbedarf zwischen der Innenseite des Fahrzeugdachs und dem Kopf des Fahrers. Außerdem kann die Auslösung des Airbags hier für den Fahrer ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen, wenn dieser sich beim Auslösen des Airbags nicht in der normalen, senkrechten Sitzposition befindet.

Eine weitere Airbageinrichtung dieser Art ist aus der US-PS 2,834,606 bekannt, bei der nach dem Auslösen die Köpfe der Insassen von mehreren Airbags eingeschlossen sind. Wie bei den vorgenannten bekannten Ausführungen ist auch hier ein beträchtlicher Platzbedarf über den Köpfen der Insassen zur Anbringung der Airbageinrichtung erforderlich.

Aus der gattungsbildenden DE 26 28 815 A1 ist eine Airbageinrichtung mit einem den Kopf eines Insassen eines Kraftfahrzeugs schützenden Airbag bekannt, die an der Unterseite des Fahrzeugdachs angeordnet ist und deren Airbag im aufgeblasenen Zustand im Kopf des unter der Airbageinrichtung sitzenden Insassen vorne und seitlich schützend abdeckt, wobei die Airbageinrichtung im Dachhimmel des Kraftfahrzeugs untergebracht ist. Konkret ist hier der Airbag in der Draufsicht in etwa U-förmig ausgebildet, wobei die offene Seite zur Aufnahme des Kopfes des Fahrzeuginsassen ausgebildet ist. Dieser Airbag ist mit einer dem Fahrzeugdach zugewandten Mantelfläche auf einer verschiebbaren, im Dach gehaltenen Befestigungsplatte durch Aufkleben befestigt. Die in dem Dach verschiebbar gehaltene Befestigungsplatte ist über eine bei Überschreiten einer vorgegebenen Kraft energieverzehrend nachgiebige Kraftbegrenzungsvorrichtung mit dem oberen Ende der Sitzlehne verbunden. Beim Aufblasen des Airbags klappen Stützplatten nach unten in eine vertikale Stellung, wo sie arretiert werden und so die Außenhaut des Airbags nach vorne und zur Seite hin abstützen. Ein derartiger Aufbau ist relativ aufwendig und bauteilintensiv.

Aus der DT 21 51 498 B2 ist unter anderem ein Aufbau eines Airbagmoduls bestehend aus Gasgenerator, Airbag und Luftlanzen bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Airbageinrichtung für Kraftfahrzeuge zu schaffen, die auf einfache und schnelle Weise platzsparend an der Unterseite des Fahrzeugdach angebracht ist.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Gemäß Anspruch 1 ist die Airbageinrichtung im Dachhimmel des Kraftfahrzeugs in Form eines Moduls untergebracht, der den Airbag, einen zum Aufblasen des Airbags dienenden Generator und Luftlanzen umfaßt. Die Airbageinrichtung ist in Kombination mit einem Schiebedach angebracht. Im aufgeblasenen Zustand verläuft der Airbag teilweise unterhalb des Schiebedachs. Somit kann auch trotz vorhandenem Schiebedach der Kopf des Fahrers oder des Beifahrers in einer Unfallsituation haubenförmig von dem ausgelösten Airbag umgeben werden. Dabei kann der Dachhimmel selbst als tragendes Element verwendet werden, wobei eine Verschraubung mit den Querträgern des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein kann. Die Airbageinrichtung kann auf diese Weise platzsparend an der Unterseite des Fahrzeugdachs in dem vom Dachhimmel gebildeten Zwischenraum untergebracht werden.

Vor dem Auslösen des Airbags befindet sich dieser in einem nach unten offenen Profil, in welchem zumindest auch teilweise Luftlanzen einliegen. Beim Auslösen des Airbags brechen die gemäß einer Weiterbildung im Dachhimmel vorgesehenen Sollbruchstellen entlang einer Austrittslinie auf. Dadurch erhält man auf sehr einfache Weise die nötigen Austrittsöffnungen für den Airbag.

Damit der Airbag in der Unfallsituation vom Kopf des Fahrers nicht weggedrückt wird, ist es besonders vorteilhaft, wenn am unteren Ende des aufgeblasenen Airbags wenigstens ein Fangband angebracht ist, das andererseits am Dach oder am Dachhimmel des Kraftfahrzeugs befestigt ist und dadurch den aufgeblasenen Airbag in einer vertikal nach unten ausgerichteten Position festhält.

Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der Airbag in Abständen so abgenäht ist, daß er im aufgeblasenen Zustand einen den Kopf des Insassen U-förmig umgebenden Aufprallschutz bildet. Der befüllte Airbag ähnelt so einer Haube, die den Kopf seitlich und vorne schützt, und zwar vor dem Aufprall auf externe Gegenstände, Fahrzeugholme, Seitenscheibe, Lenkrad oder vor dem Aufprall auf den Kopf eines anderen Insassen. Durch den haubenförmigen Schutz wird auch eine Überdehnung des Halses vermieden. Weiterhin wird ein optimaler Schutz vor Glassplittern erhalten.

Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung erhält man mit den Merkmalen des Anspruchs 6 Die zum Aufblasen des Airbags erforderlichen Luftlanzen enden gemäß dieser Weiterbildung im Schiebedachbereich einerseits an einem Seitenrand und andererseits an einem Längsrand des Schiebedachs. Zwischen den beiden Enden der Luftlanzen verläuft ein Profil, in welchem ebenfalls ein Teilstück des Airbags gefaltet einliegt. Dieses Teilstück wird ausschließlich über die Enden der Luftlanzen aufgeblasen, so daß dieses Teilstück des Airbags zwar im Randbereichs des Schiebedachs aus dem Dachhimmel austritt, jedoch sich dann während des Aufblasens aufgrund der Form des Airbags unter dem Schiebedach nach unten ausbreitet. Trotz vorhandenem Schiebedach wird auf diese Weise eine optimale Umschließung des Kopfes durch den ausgelösten Airbag erzielt.

Als Schutz gegen Glassplitter kann sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung zwischen dem aufgeblasenen Airbag und dem Profil eine Gewebebahn aufspannen.

Im Randbereich des Schiebedachs kann auch ein zusätzlicher Airbag vorgesehen sein, der die Schiebedachöffnung innen und/oder außen im aufgeblasenen Zustand abdeckt, um die durch das Vorhandensein einer Schiebedachöffnung bedingten Verletzungsgefahren zu verringern.

Anhand einer Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
1 die im Bereich des Fahrersitzes an der Unterseite des Fahrzeugdachs angebrachte Airbageinrichtung mit aufgeblasenem Airbag in der Seitenansicht,
2 eine schematische Darstellung der Airbageinrichtung von 1 in der Draufsicht,
3 eine schematische Darstellung einer Airbageinrichtung in Verbindung mit einem Schiebedach in der Draufsicht,
4 und 5 Profile, in denen der gefaltete Airbag mit oder ohne zugehörige Luftlanze einlegbar ist und
6 eine schematische Draufsicht auf den Fahrzeugraum eines Kraftfahrzeugs mit vier erfindungsgemäßen Airbageinrichtungen.
In 1 ist eine Airbageinrichtung 1 ersichtlich, die oberhalb des Fahrersitzes 2 an der Unterseite 3 eines Fahrzeugdachs 4 angebracht ist. Der Airbag 5 ist von einem hier nicht dargestellten Gasgenerator aufgeblasen, so daß sich der Airbag 5 im dargestellten aufgeblasenen Zustand U-förmig um den Kopf des Fahrers 6 erstreckt. Der Kopf wird vom Airbag 5 seitlich und vorne vor einem Aufprall auf die Seitenscheibe oder das Lenkrad 7 oder vor einem Zusammenprall mit dem Beifahrer geschützt.
Damit der Airbag 5 seine dargestellte Position auch beim Aufprall des Kopfes beibehalten kann, ist an einem unteren Ende 8 des Airbags 5 ein Fangband 9 angebracht, welches sich bis zu einem Befestigungspunkt 10 am Fahrzeugdach 4 erstreckt.
Damit der Airbag 5 im aufgeblasenen Zustand eine vorgegebene haubenförmige Form einnimmt, ist dieser in Abständen abgenäht. Die entsprechenden Nähte sind hier als senkrechte unterbrochene Linien 11 eingezeichnet.
Im zusammengefalteten Zustand liegt der Airbag 5 in einem nach unten offenen Profil 12 ein, welches als U-Profil ausgebildet sein kann, wie dies auch in 4 und 5 dargestellt ist. Damit der Airbag 5 in der Unfallsituation aus dem Dachhimmel 13 senkrecht nach unten austreten kann, sind entlang dem Profil 12 Sollbruchstellen vorgesehen, die somit eine Austrittsöffnung für den Airbag 5 bilden.
2 zeigt insbesondere den U-förmigen Verlauf des Airbags 5, der mittels einer im Profil 12 (1) einliegenden Luftlanze 14 aufgeblasen ist. Die Luftlanze 14 ist an einen hier nicht dargestellten Gasgenerator angeschlossen, der ebenfalls Teil der Airbageinrichtung ist.
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem Schiebedach 15, dessen Rand 16 sich bis über den Fahrer 6 erstreckt. Zum Aufblasen des Airbags 5 sind bei dieser Ausführung zwei Luftlanzen 17, 18 vorgesehen, die sich einerseits bis zum Seitenrand 19 und andererseits bis zum Längsrand 20 erstrecken. An die Enden 21, 22 der beiden Luftlanzen 17, 18 schließt sich ein nach unten offenes Profil 23 an, in welchem der Airbag 5 in gefaltetem Zustand mit einem Teilstück 24 einliegt. Im aufgeblasenen Zustand erstreckt sich dieses Teilstück 24 entlang der direkten Verbindungslinie zwischen den beiden Enden 21 und 22 der Luftlanzen 17 und 18, wie dies in 3 ersichtlich ist.
Das Profil 23 kann ein nach unten offenes U-Profil sein, wie dieses in 5 gezeigt ist.
In 4 ist ein etwas größeres Profil 25 dargestellt, da in diesem außer dem gefalteten Airbag (hier nicht dargestellt) auch noch die Luftlanze 17 bzw. 18 einliegt. Die offene Seite der Profile 23, 25 wird vom Dachhimmel 13 abgedeckt, der Sollbruchstellen 26 aufweist, die sich entlang einer für den Airbag vorgesehenen Austrittslinie erstrecken.
6 zeigt schematisch die Form der ausgelösten, d. h. aufgeblasenen Airbags, die hier mit unterbrochenen Linien als U-förmige Schutzhauben in Draufsicht dargestellt sind. Die Windschutzscheibe 27 befindet sich am oberen Bildbereich. Den drei Rücksitzplätzen sind im gezeigten Ausführungsbeispiel nur zwei Airbags 5 zugeordnet, da der dazwischen sitzende Insasse 28 zumindest seitlich von den benachbarten Airbags 5 geschützt wird. Selbstverständlich kann auch abweichend von der gewählten Darstellung für jeden Sitzplatz eine Airbageinrichtung vorgesehen werden, wobei auch jeder Airbageinrichtung eine Sitzbelegungseinrichtung zugeordnet sein kann, so daß nur die Airbags im Kollisionsfall ausgelöst werden, deren zugehöriger Sitz von einem Insassen belegt ist.
In dem Profil, in welchem die Airbags einliegen, kann zusätzlich, insbesondere im Schiebedachbereich, eine Gewebebahn einliegen, die beim Auslösen des Airbags über dem Kopf aufgespannt wird.
Gemäß einer gleichzeitig von der Anmelderin eingereichten Patentanmeldung, die ebenfalls eine Airbageinrichtung betrifft, kann im Schiebedachrandbereich wenigstens ein zusätzlicher Airbag vorgesehen werden, mit dem die Schiebedachöffnung und die Öffnungsränder in einer Unfallsituation abgedeckt werden können.

Claims

Airbageinrichtung mit einem den Kopf eines Insassen eines Kraftfahrzeugs schützenden Airbag, die an der Unterseite des Fahrzeugdachs angeordnet ist und deren Airbag im aufgeblasenen Zustand den Kopf des unter der Airbageinrichtung sitzenden Insassen vorne und seitlich schützend abdeckt, wobei die Airbageinrichtung im Dachhimmel des Kraftfahrzeuges untergebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Airbageinrichtung (1) im Dachhimmel (13) des Kraftfahrzeugs in Form eines Moduls untergebracht ist, der den Airbag (5), einen zum Aufblasen des Airbags dienenden Gasgenerator und Luftlanzen (14) umfaßt. daß die Airbageinrichtung (1) in Kombination mit einem Schiebedach (15) angeordnet ist, und daß der über Luftlanzen (17, 18) aufblasbare Airbag (5) sich teilweise unterhalb des Schiebedachs (15) erstreckt.
Airbageinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Airbag (5) und die Luftlanzen (17, 18) wenigstens in einem ersten Teilbereich eines nach unten offenen Profils (25) gemeinsam einliegen.
Airbageinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Dachhimmel (13) entlang einer Austrittslinie für den Airbag (5) Sollbruchstellen (26) angebracht sind.
Airbageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende (8) des aufgeblasenen Airbags (5) wenigstens ein Fangband (9) angebracht ist, das andererseits am Fahrzeugdach (4) oder Dachhimmel (13) des Kraftfahrzeugs befestigt ist und dadurch den Airbag (5) in einer vertikal nach unten ausgerichteten Position festhält.
Airbageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Airbag (5) in Abständen so abgenäht ist, daß er im aufgeblasenen Zustand einen den Kopf des Insassen U-förmig umgebenden Aufprallschutz bildet.
Airbageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bis an den Seitenrand (19) und den Längsrand (20) eines Schiebedachs (15) jeweils das Ende einer in einem Profil (25) einliegenden Luftlanze (17; 18) heranreicht, daß zwischen den Enden (21, 22) der Luftlanzen (17, 18) ein zweiter Teilbereich des nach unten offenen Profils (23) mit einem Teilstück (24) des Airbags (5) ohne einliegende Luftlanze am Rand (16) des Schiebedachs (15) verläuft, und daß das darin einliegende Teilstück (24) des Airbags (5) über die beiden Enden (21, 22) der Luftlanzen (17, 18) aufblasbar ist.
Airbageinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem aufgeblasenen Airbag (5) und dem Profil (14) eine Gewebebahn unter dem Fahrzeugdach (4) aufgespannt ist.
Airbageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Randbereich des Schiebedachs (15) ein oder mehrere Airbags vorgesehen sind, die die Schiebedachöffnung innen und/oder außen in aufgeblasenem Zustand abdecken.