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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein herkömmliches, allgemein bekanntes Fahrzeugdach umfasst eine Dachhaut und einen damit verbundenen Dachhimmel, der die Dachhaut zum Fahrzeuginnenraum hin abdeckt. Bei einem Fahrzeugüberschlag, einem sog. Rollover, besteht die Gefahr, dass die Insassen mit dem Kopf auf das Fahrzeugdach oder andere harte Strukturen, wie z. B. einen Schiebedachrand, aufprallen. Dabei wird die Kopffreiheit bei einem derartigen Rollover zusätzlich durch die Deformation des Fahrzeugdaches eingeschränkt. Besonders problematisch ist ein derartiger Kopfaufschlag, wenn der Fahrzeuginsasse unvorschriftsmäßigerweise nicht angeschnallt ist.
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Aus der
US 5 470 103 ist eine Sicherheitseinrichtung bekannt, die ein an der Dachhaut befestigtes Airbagmodul aufweist, dessen Airbag im aktivierten und aufgeblasenen Zustand eine E-Form aufweist. Ferner ist ein Dachhimmel vorgesehen, der den Aufbau von unten her in herkömmlicher Weise abdeckt. Ein Aufprallschutz ist hier nach vorne zum Windschutzscheibenbereich wie auch zur Seite zum Seitenscheibenbereich und zwischen zwei benachbarten Sitzpositionen möglich, während Schutzmaßnahmen nach oben zum Dachbereich hin für einen Rollover nicht vorgesehen sind.
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Ein gattungsgemäßes Fahrzeugdach ist aus der
US 5 775 726 bekannt. Dieses Fahrzeugdach umfasst eine Dachhaut und einen damit verbindbaren Dachhimmel, der die Dachhaut zum Fahrzeuginnenraum hin abdeckt. Zusätzlich ist hier wenigstens ein Airbagmodul als Sicherheitseinrichtung vorgesehen, das wenigstens einen Rolloverairbag mit diesem zugeordneten wenigstens ein Gasgenerator umfasst, wobei der Rolloverairbag bei einem Fahrzeugüberschlag als Aufprallschutz im Dachbereich oberhalb wenigstens eines Insassensitzbereichs aufblasbar ist.
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Konkret ist hier ein Airbagmodul vorgesehen, das im Bereich zwischen der Dachhaut und dem Dachhimmel angeordnet ist, wobei das Airbagmodul hier an der Dachhaut befestigt ist und der Dachhimmel die Anordnung in herkömmlicher Weise von unten her abdeckt. Um einen Aufprallschutz zu schaffen, kann der sich über den gesamten Front- und/oder Fondinsassenbereich erstreckende Airbag im Bereich zwischen der Dachhaut und dem Dachhimmel aufgeblasen werden. Um eine Entfaltung und Volumenvergrößerung im Bereich zwischen der Dachhaut und dem Dachhimmel zu ermöglichen, ist hierzu im Grundzustand zwischen dem Dachhimmel und der Dachhaut von vorneherein ein ausreichender Abstand vorgesehen. Dadurch wird jedoch insgesamt ein relativer hoher Dachaufbau geschaffen, was ggf. die Kopffreiheit im Fahrzeuginnenraum beeinträchtigen kann. Zudem trifft bei diesem Aufbau der Fahrzeuginsasse bei einem Fahrzeugüberschlag zuerst auf den Dachhimmel, bevor eine Dämpfung durch den Rolloverairbag erfolgen kann. Die Kontaktkräfte können hier somit bei einem Aufprall ggf. relativ groß sein. Alternativ hierzu kann der Dachhimmel aber auch aus einem elastischen Material hergestellt sein, der sich bei einer Entfaltung der Airbags ebenfalls ausdehnt. Ein derartiger Dachhimmel ist jedoch relativ unhandlich und deshalb auch relativ aufwendig zu montieren..
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Ferner ist aus der
DE 198 31 133 A1 ein Kraftfahrzeug mit einem im wesentlichen vertikal anhebbaren Dachsegment bekannt, wobei im Fahrzeug-Innenraum im Dachbereich ein Airbagsystem vorgesehen ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein alternatives Fahrzeugdach, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, zu schaffen, das einfach und preiswert aufgebaut sowie einfach und schnell zu montieren ist und mit dem bei einem Rollover die bei einem Aufprall wirkenden Kontaktkräfte reduziert werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Gemäß Anspruch 1 umfasst der Dachhimmel eine Trägerplatte, auf deren im montierten Zustand des Dachhimmels zum Fahrzeuginnenraum hin weisender Trägerplatten-Unterseite der wenigstens eine Rolloverairbag im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet angeordnet ist, so dass der wenigstens eine Rolloverairbag bei einem Fahrzeugüberschlag im Fahrzeuginnenraum im Bereich unterhalb des Dachhimmels vorzugsweise großflächig aufblasbar ist.
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Mit einem derartigen Aufbau kann der wenigstens eine Rolloverairbag auf vorteilhafte Weise schnell und gut unterhalb des Dachhimmels aufgeblasen werden, so dass im Falle eines Aufpralls eine Aufpralldämpfung direkt und unmittelbar über den Rolloverairbag erfolgt. Dadurch können die Kontaktkräfte bei einem Aufprall, insbesondere bei einem Kopfaufprall, ggf. erheblich reduziert werden.
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Zudem ist ein derartiger Aufbau insgesamt sehr kompakt ausführbar, so dass keine die Kopffreiheit ggf. beeinträchtigenden hohen Dachaufbauten erforderlich sind. Ebenso können an einer derartigen Trägerplatte ferner weiterhin auch Ausstattungselemente, wie z. B. Handgriffe, Sonnenblenden, Kleiderhaken, Beleuchtungselemente etc. auf einfache Weise angebracht werden.
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Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten den wenigstens einen Rolloverairbag im nicht aktivierten Zustand an der Trägerplatten-Unterseite anzuordnen bzw. zu haltern. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Rolloverairbag im nicht aktivierten Zustand großflächig über dem jeweils abzudeckenden Bereich gefaltet ist dergestalt, dass bei der Aktivierung des wenigstens einen Rolloverairbags eine Entfaltung im wesentlichen nach unten in Richtung Fahrzeuginnenraum erfolgt. Vorteilhaft wird hierdurch eine besonders schnelle und funktionssichere Airbagentfaltung in den aufprallkritischen Bereichen erreicht, da sich der Airbag hier im wesentlichen nur noch nach unten aufblasen muß.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind die dem wenigstens einen Rolloverairbag zugeordneten Gasgeneratoren des wenigstens einen Airbagmoduls zur Ausbildung einer Dachhimmel-Montageeinheit ebenfalls an der Trägerplatte des Dachhimmels angeordnet. Vorteilhaft wird hier somit eine besonders vorteilhafte Teile- und Funktionsintegration dadurch geschaffen, dass das wenigstens eine Airbagmodul integral mit dem Dachhimmel ausgebildet und hergestellt wird. Dadurch bildet das Airbagmodul zusammen mit dem Dachhimmel eine einzige Montageeinheit, die auf einfache Weise endmontiert werden kann, so dass die Montagezeiten bei der Endmontage ebenso wie die Montagekosten reduziert werden können. Zudem ist eine derartige Endmontage wesentlich einfacher durchzuführen, da die Dachhammel-Montageeinheit hier lediglich z. B. auf herkömmliche Weise mit der Dachhaut verclipst zu werden braucht. Die Gasgeneratoren sind vorzugsweise Kaltgasgeneratoren, mit denen vorteilhaft die thermischen Bauteilbelastungen reduziert werden können. Ferner kann mit derartigen Kaltgasgeneratoren auch die Standzeit der Airbags erhöht werden, da mit diesen ein Druckverlust durch Gasabkühlung vermeidbar ist.
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Gemäß einer zu der eben erläuterten Ausführungsform alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Gasgenerator dachhimmelfern am Fahrzeugaufbau angeordnet ist. Ein Gasgenerator kann beispielsweise im Bereich einer A-Säule und/oder einer B-Säule und/oder einer C-Säule und/oder einem Kofferraum angeordnet sein und mit dem jeweils zugeordneten Airbag über einen Schlauch und/oder eine Gaslanze verbunden sein.
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Grundsätzlich gibt es in Abhängigkeit von den jeweils konkret gegebenen Einbausituationen verschiedene Möglichkeiten, um den aufprallkritischen Bereich abzudecken. In einer konkreten Ausführungsform eines Vergleichsbeispiels ist ein im aktivierten Zustand einen Frontinsassenbereich großflächig abdeckender Frontinsassen-Rolloverairbag und ein einen Fondinsassenbereich großflächig abdeckender Fondinsassen-Rolloverairbag vorgesehen. Mit zwei derartigen Rolloverairbags wird ein wirksamer Aufprallschutz im besonders kritischen Aufprallbereich oberhalb der Fond- und Frontinsassen vorgenommen, wobei der weniger aufprallkritische, in Fahrzeuglängsrichtung gesehen mittlere Dachbereich hier nicht überdeckt wird, wodurch eine Volumenreduktion und eine Materialeinsparung erreicht wird.
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In einer ersten konkreten Weiterbildung des Vergleichsbeispiels hierzu ist vorgesehen, dass sowohl dem Fondinsassen-Rolloverairbag als auch dem Frontinsassen-Rolloverairbag jeweils ein separater Gasgenerator zugeordnet ist. Vorzugsweise ist der dem Frontinsassen-Rolloverairbag zugeordnete Gasgenerator dabei in Fahrzeuglängsrichtung gesehen am vorderen Dachhimmelrandbereich und der dem Fondinsassen-Rolloverairbag zugeordnete Gasgenerator in Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem hinteren Dachhimmelrandbereich angeordnet, die vorzugsweise mittig am jeweiligen Dachhimmelrandbereich angeordnet sind. Damit ist eine schnelle und funktionssichere Entfaltung und Aktivierung des Airbags im jeweils gewünschten Bereich möglich. Alternativ dazu kann ein Gasgenerator aber auch in einem mittleren Bereich zwischen dem Frontinsassen- und dem Fondinsassenbereich angeordnet sein, wobei der Gasgenerator hier vorzugsweise zweistufig ausgebildet ist und eine erste Gasgeneratorstufe mit dem Frontinsassen-Rolloverairbag und eine zweite Gasgeneratorstufe mit dem Fondinsassen-Rolloverairbag gekoppelt ist.
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In einer ersten Ausführungsform ist ein einziger Rolloverairbag vorgesehen, der einen den Frontinsassenbereich großflächig überdeckenden Frontinsassen-Airbagbereich und einen den Fondinsassenbereich großflächig überdeckenden Fondinsassen-Airbagbereich umfasst, die durch wenigstens ein schlauchförmiges Verbindungsstück miteinander verbunden sind. Mit dem wenigstens einen schlauchförmigen Verbindungsstück wird erreicht, dass das Aufblasvolumen hier nicht zu groß wird.
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Die Trägerplatte kann grundsätzlich aus jedem geeigneten Material hergestellt sein. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Trägerplatte aus einem Kunststoffmaterial und/oder wenigstens bereichsweise aus einem Energieabsorptionsmaterial hergestellt ist. Damit kann über die Trägerplatte im Falle eines Aufpralls zusätzlich zum wenigstens einen Rolloverairbag eine Aufpralldämpfung mit gezielter und kontrollierter Energieabsorption erfolgen. Beispielsweise ist die Trägerplatte hier vollständig aus einem Energieabsorptionsschaum, z. B. einem Polyurethanschaum hergestellt.
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Grundsätzlich kann der Airbag hier so gefaltet und ausgebildet sein, dass er den Dachhimmel nach unten zum Fahrzeuginnenraum hin abschirmt. Der wenigstens eine Airbag ist jedoch in einer bevorzugten Ausführungsform zum Fahrzeuginnenraum hin mittels einer Gewebelage abgeschirmt, die z. B. über den wenigstens einen Rolloverairbag mitsamt Trägerplatte gespannt sein kann. Die Gewebelage ist dabei durch den sich aufblasenden Airbag, vorzugsweise entlang der Airbagrandbereiche an Sollaufreißlinien, aufreißbar ausgebildet. Dadurch ergibt sich eine gute Abschirmung zum Fahrzeuginnenraum hin, wobei insbesondere über diese Gewebelage eine optisch und designtechnisch günstige Anpassung an die Fahrzeuginnenraumgestaltung möglich ist. Die Gewebelage kann dabei z. B. mit dem Airbaggewebe selbst verklebt sein. Zudem ist hierdurch sichergestellt, dass die Gewebelage den Aufblasvorgang nicht behindert.
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Zur Erfassung eines drohenden oder tatsächlichen Überschlags ist eine Rollover-Sensorvorrichtung vorgesehen, die mit dem wenigstens einen Airbagmodul gekoppelt ist und diese ggfs. aktiviert. Damit wird eine hohe Funktionssicherheit in Verbindung mit einer rechtzeitigen Aktivierung des Aufbaus als Sicherheitseinrichtung erreicht.
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Um sicherzustellen, dass der Rolloverairbag stets nur in dem Bereich aktiviert wird, auf dem ein Sitzbenutzer sitzt, kann ferner auch eine Vorrichtung zur Erkennung der Sitzbelegung vorgesehen sein, mit der eine Aktivierung der Airbagmodule lediglich in Abhängigkeit von einer sensierten Sitzbelegung durchführbar ist.
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Für eine Energieabsorption, bei der das Gas im Airbag bei einem Aufprall nicht nur hin- und hergedrückt wird und mit der die Gefahr eines Durchschlagens des Kopfes vorteilhaft reduziert werden kann, kann der wenigstens eine Airbag vorteilhaft in wenigstens zwei Airbagkammern unterteilt sein, die durch Überströmöffnungen miteinander verbunden sind. Durch die Unterteilung des wenigstens einen Airbags in Kammern kann zudem auch das Aufblasvolumen des Airbags für ein gezieltes und schnelles Aufblasen vorteilhaft reduziert werden. Damit ist vorteilhaft eine gezielte und kontrollierte Energieabsorption möglich.
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Für hohe Standzeiten von vorzugsweise mehreren Sekunden ist der wenigstens eine Airbag aus einem gasundurchlässigen Gewebe hergestellt und/oder weist der wenigstens eine Airbag keine Abströmöffnungen auf. Ferner können zur Erhöhung der Standzeit auch Kaltgasgeneratoren eingesetzt werden, da mit diesen ein Druckverlust durch Gasabkühlung vermeidbar ist. Zudem können mit derartigen Kaltgasgeneratoren vorteilhaft auch die thermischen Bauteilbelastungen reduziert werden.
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Um einen besonders wirkungsvollen Aufprallschutz zur Verfügung zu stellen, kann ferner vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Rolloverairbag im aufgeblasenen Zustand zusätzlich einen seitlichen Dachrahmen und/oder einen Schiebedachausschnitt abdeckt.
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Vorteilhaft ist der Dachhimmel ferner in herkömmlicher Weise mit Clipelementen und/oder Schraubelementen an der Dachhaut festlegbar.
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Ein derartiger Aufbau kann zudem auf besonders einfache Art und Weise in ein bestehendes Serienfahrzeug integriert werden, ohne dass hierfür große konstruktive Umgestaltungen am Fahrzeug selbst vorgenommen werden müssen. Gegebenenfalls kann zusätzlich zum wenigstens einen Rolloverairbag wenigstens ein weiterer vorzugsweise randseitig angeordneter Airbag, vorzugsweise ein Seitenairbag und/oder ein Interaktionsairbag und/oder ein Frontscheibenairbag und/oder ein Heckaufprallairbag, an der Trägerplatte angeordnet sein, wobei ggf. diesem oder diesen entsprechend zugeordnete Gasgeneratoren ebenfalls integral an der Trägerplatte angeordnet sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach gemäß einem Vergleichsbeispiel,
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2 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der 1 in einer nicht aktivierten Grundstellung des Rolloverairbags,
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3 eine schematische Darstellung des Aufbaus gemäß 2 im aktivierten Zustand des Rolloverairbags,
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4 eine schematische erfindungsgemäße Ausführungsform eines Dachhimmels mit einem in mehrere Kammern unterteilten Airbag, und
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5 eine schematische Draufsicht auf eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines Rolloverairbags.
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In 1 ist schematisch eine Draufsicht auf ein Fahrzeugdach 1, eines Kraftfahrzeugs 2 dargestellt. Dieses Fahrzeugdach 1 umfasst, wie dies insbesondere auch aus 2 ersichtlich ist, die einen Schnitt entlang der Linie A-A von 1 zeigt, eine Dachhaut 3 sowie einen damit über hier nicht dargestellte Clipelemente lösbar verbindbaren Dachhimmel 4, der die Dachhaut 3 zum Fahrzeuginnenraum 5 hin abdeckt.
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Der Dachhimmel 4 bildet hier zugleich die Sicherheitseinrichtung und ist aus einer Trägerplatte 6, die vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist, aufgebaut, auf deren zum Fahrzeuginnenraum 5 hin weisender Trägerplatten-Unterseite hier beispielsweise ein Frontinsassen-Rolloverairbag 7 und ein Fondinsassen-Rolloverairbag 8 im in der 2 gezeigten nicht aktivierten Zustand großflächig gefaltet, d. h. sich im gefalteten Zustand im wesentlichen über einen Fondinsassenbereich 14 und einen Frontinsassenbereich 13 erstreckend, angeordnet sind.
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Wie dies in der 1 lediglich äußerst schematisch dargestellt ist, ist dem Frontinsassen-Rolloverairbag 7 ein Gasgenerator 9 und dem Fondinsassen-Rolloverairbag 8 ein Gasgenerator 10 zugeordnet, die ebenfalls integral mit dem Dachhimmel 4 ausgebildet sind, so dass der Dachhimmel 4 eine einfach und schnell mit der Dachhaut 3 zu verbindende Dachhimmel-Montageeinheit ist. Als Verbindungsmittel sind hier z. B. herkömmliche Clipelemente verwendet. Als Gasgeneratoren 9, 10 werden z. B. Kaltgasgeneratoren verwendet.
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Der dem Frontinsassen-Rolloverairbag 7 zugeordnete Gasgenerator 9 ist dabei in Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem vorderen mittleren Dachhimmelrandbereich 11, z. B. im Bereich eines oberen Windschutzscheibenquerträgers, angeordnet, während der dem Fondinsassen-Rolloverairbag 8 zugeordnete Gasgenerator 10 in Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem hinteren mittleren Dachhimmelrandbereich 12, z. B. im Bereich eines oberen Heckscheibenquerträgers, angeordnet ist.
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Der Dachhimmel 4 umfaßt ferner eine Gewebelage 15, die zum Fahrzeuginnenraum 5 hin über die beiden Airbags 7, 8 gespannt bzw. mit dem Airbaggewebe verklebt ist.
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Jeder der beiden Gasgeneratoren 9, 10 ist mit einer hier nicht dargestellten Rollover-Sensorvorrichtung sowie mit einer Vorrichtung zur Erkennung der Sitzbelegung gekoppelt. Mit einer derartigen Rollover-Sensorvorrichtung wird ein drohender oder tatsächlicher Überschlag des Kraftfahrzeugs 2 erfasst und werden die beiden Airbagmodule durch Zünden der Gasgeneratoren 9, 10 aktiviert. Mit der Vorrichtung zur Erkennung der Sitzbelegung wird erkannt und erfasst, ob ein Sitzbereich, z. B. der Fondinsassenbereich 14, mit Sitzbenutzern belegt ist, so dass bei einem sensierten Rollover ggf. nur der Gasgenerator 9, der dem Frontinsassen-Rolloverairbag 7 zugeordnet ist, aktiviert wird.
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Im aktivierten Zustand wird über die Gasgeneratoren 9, 10 Gas in die Rolloverairbags 7, 8 geblasen, wodurch sich diese im wesentlichen nach unten in Richtung Fahrzeuginnenraum 5 entfalten, wie dies in der 3 schematisch und beispielhaft dargestellt ist. Durch diese Volumenvergrößerung wird die Gewebelage 15 in den Randbereichen des Rolloverairbags 7, 8 aufgerissen, um dessen schnelle Entfaltung zu ermöglichen. Vorzugsweise sind hierfür hier nicht im Detail dargestellte Sollaufreißlinien vorgesehen.
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Für lange Standzeiten können die Rolloverairbags 7, 8 hier ohne Abströmöffnungen bzw. aus einem gasundurchlässigen Gewebe hergestellt sein.
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Mit einem derartig im Fahrzeuginnenraum 5 aufgeblasenen Rolloverairbag 7, 8 ist ein unmittelbarer, effektiver Aufprallschutz bei einem Rollover möglich, bei dem die Kontaktkräfte bei einem tatsächlichen Aufprall auf das Fahrzeugdach 1 über die Rolloverairbags 7, 8 erheblich reduziert werden können.
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In der 4 ist ein erfindungsgemäßer Aufbau eines Rolloverairbags 16 schematisch dargestellt. Der Rolloverairbag 16 ist hier in einzelne Airbagkammern 17 unterteilt, die miteinander durch Überströmöffnungen 18 verbunden sind. Dadurch kann die Gefahr des Durchschlagens des Kopfes verringert werden.
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In der 5 ist schließlich eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines Rolloverairbags 19 dargestellt, das sowohl einen den Frontinsassenbereich 13 großflächig überdeckenden Frontinsassen-Airbagbereich 20 als auch einen den Fondinsassenbereich 14 großflächig überdeckenden Fondinsassen-Airbagbereich 21 aufweist, die z. B. durch drei schlauchförmige Verbindungsstücke 22, 23 und 24 miteinander verbunden sind, wodurch sich eine vorteilhafte Volumenreduzierung im weniger aufprallkritischen Bereich zwischen dem Frontinsassenbereich 13 und dem Fondinsassenbereich 14 ergibt. Dieser Rolloverairbag 19 ist Bestandteil eines Airbagmoduls, das zudem einen in Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem hier beispielhaft gewählten hinteren mittleren Dachhimmelrandbereich 25 des Dachhimmels 4 angeordneten Gasgenerator 26 umfasst. Die Aufbau- und die Funktionsweise ist hier entsprechend demjenigen, wie er in Verbindung mit den 1 bis 3 näher erläutert ist, so dass hierauf nicht mehr näher eingegangen wird.
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Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass jedem einzelnen Sitzplatz im Kraftfahrzeug 2 jeweils ein eigener Rolloverairbag zugeordnet ist, was aber hier nicht dargestellt ist. Dabei sollen die Gasgeneratoren 9, 10 grundsätzlich so im Dachbereich angeordnet sein, dass sie keine Gefährdung für die Insassen darstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Dachhaut
- 4
- Dachhimmel
- 5
- Fahrzeuginnenraum
- 6
- Trägerplatte
- 7
- Frontinsassen-Rolloverairbag
- 8
- Fondinsassen-Rolloverairbag
- 9
- Gasgenerator
- 10
- Gasgenerator
- 11
- vorderer Dachhimmelrandbereich
- 12
- hinterer Dachhimmelrandbereich
- 13
- Frontinsassenbereich
- 14
- Fondinsassenbereich
- 15
- Gewebelage
- 16
- Rolloverairbag
- 17
- Airbagkammer
- 18
- Überströmöffnung
- 19
- Rolloverairbag
- 20
- Frontinsassen-Airbagbereich
- 21
- Fondinsassen-Airbagbereich
- 22
- Verbindungsstück
- 23
- Verbindungsstück
- 24
- Verbindungsstück
- 25
- hinterer Dachhimmelrandbereich
- 26
- Gasgenerator