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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Airbag-System, das für den Schutz eines Fahrzeuginsassen während einer Kollision bestimmt ist. Insbesondere betrifft diese Erfindung ein System für den Schutz eines Fahrzeuginsassen unter Verwendung eines Überkopf-(”overhead”)Airbagsystems.
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2. Beschreibung des Standes der Technik
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Aufblasbare Airbags sind allgemein zur Verwendung in Kraftfahrzeugen anerkannt und ihnen wird die Verhinderung zahlreicher Todesfälle und Verletzungen zugeschrieben. Einige Statistiken schätzen, dass frontale Airbags die Todesfälle bei Frontalzusammenstößen um 25% bei Fahrern verringern, die Sicherheitsgurte tragen, und um mehr als 30% bei nicht angegurteten Fahrern. Statistiken legen ferner nahe, dass mit einer Kombination aus Sicherheitsgurt und Airbag ernsthafte Brustverletzungen bei Frontalzusammenstößen um 65% und ernsthafte Kopfverletzungen um bis zu 75% verringert werden können. Die Verwendung eines Airbags hat eindeutige Vorteile und Fahrzeughalter sind häufig bereit, zusätzliche Kosten für Airbags zu übernehmen. Zusätzlich ist nun bei vielen neuen Fahrzeugen der Einbau aufblasbarer Sicherheitshaltevorrichtungen oder Airbags eine gesetzliche Anforderung.
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Airbag-Systeme enthalten für gewöhnlich drei Hauptkomponenten: eine elektronische Steuereinheit (ECU), einen Gasgenerator und ein aufblasbares Kissen. Die ECU überwacht die Beschleunigung und Verlangsamung des Fahrzeuges und bestimmt, wann Unfallbedingungen vorliegen. Die ECU steht mit dem Gasgenerator in Verbindung und sendet ein Signal zu dem Gasgenerator, wenn die ECU bestimmt, dass das Fahrzeug an einem Unfall beteiligt ist.
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Als Reaktion auf den Empfang des Signals erzeugt der Gasgenerator Füllgas. Der Gasgenerator kann so konstruiert sein, dass er Füllgas unter Anwendung verschiedener Methoden erzeugt. Zum Beispiel kann der Gasgenerator pyrotechnische Techniken verwenden oder einfach Druckgas freisetzen. Zusätzlich kann der Gasgenerator eine Kombination aus Pyrotechnik und Druckgas verwenden, um unter Druck stehendes Füllgas zu erzeugen. Der Gasgenerator steht mit dem aufblasbaren Kissen in Fluidverbindung.
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Das aufblasbare Kissen empfängt das Gas, das von dem Gasgenerator erzeugt wurde, und dehnt sich rasch aus, während das Gas das Kissen füllt. Das aufblasbare Kissen ist aus einem flexiblen Material, wie einem Gewebe, hergestellt. Wenn das Kissen ausgedehnt ist, nimmt es die Aufprallenergie eines Insassen auf und verteilt die Energie so, dass Verletzungen minimiert oder vollkommen vermieden werden.
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Die Positionierung des aufgeblasenen Kissens während dem Aufprall ist kritisch für einen guten Schutz eines Insassen. Das aufgeblasene Kissen sollte so positioniert sein, dass es den Insassen vor dem Aufprall auf harten Oberflächen in dem Fahrzeug abschirmt, wie dem Lenkrad, der Windschutzscheibe oder dem Armaturenbrett.
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Bei der häufigsten Art von Airbag-System sind das Kissen und der Gasgenerator in einem Fach im Lenkrad untergebracht. Diese Art von Airbag-System wird häufig als Airbag-System auf der Fahrerseite bezeichnet. Wenn das Fahrzeug an einem Unfall beteiligt ist, sendet die ECU, die im Allgemeinen nicht im Lenkrad angeordnet ist, ein Signal zum Gasgenerator. Das Kissen nimmt das vom Gasgenerator erzeugte Gas auf, dehnt sich aus, und wird aus dem Fach im Lenkrad ausgestoßen. Das Kissen wird in einem Bruchteil einer Sekunde vollständig aufgeblasen. Das aufgeblasene Kissen verhindert, dass der Fahrer auf das Lenkrad prallt und verteilt die kinetische Energie des Insassen, um eine Verletzung des Insassen zu minimieren. Ähnliche Airbag-Systeme werden häufig im Armaturenbrett auf der Seite des Beifahrers eingebaut. Leider haben diese Arten von Airbag-Systemen mehrere Nachteile, wie einen geringen Schutz für Insassen, die nicht in Position sind (”out-of-position” – OOP), und unästhetische Reißnähte an der Instrumententafel oder dem Lenkrad.
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Es wurden Überkopf-Airbagsysteme in dem Bemühen erzeugt, einen besseren Schutz für Fahrzeuginsassen zu bieten, die nicht in Position sind, um die Notwendigkeit zu vermeiden, Airbags in dem Lenkrad oder Armaturenbrett eines Fahrzeuges einzubauen. Diese Airbag-Systeme sind in einem Fach im Dach eines Fahrzeuges untergebracht. Wenn Unfallbedingungen vorliegen, entfaltet sich das Kissen nach unten und weg vom Dach in eine Position vor einem geschützten Insassen. Das Kissen verhindert, dass der Insasse auf das Armaturenbrett oder die Windschutzscheibe des Fahrzeuges prallt.
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Aus
US 5,366,241 ist beispielsweise ein Überkopf-Airbagsystem bekannt, bei dem der Gasgenerator eine Gasleiteinrichtung und der Gassack mit ihren Längsachsen in einem rechten Winkel zueinander angeordnet sind.
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Leider unterliegen herkömmliche Überkopf-Airbagsysteme einer Reihe von Einschränkungen. Insbesondere ist ein Problem, mit dem das Überkopf-Airbagsystem ständig konfrontiert ist, der begrenzte Raum zwischen dem Dach und der Innenverkleidung eines Fahrzeuges, in dem das Überkopf-Airbagsystem eingebaut ist. Ferner werden die räumlichen Einschränkungen noch größer, wenn das fragliche Fahrzeug über ein Sonnen- oder Glasschiebedach verfügt.
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Zur Lösung dieses Problems wird bei vielen herkömmlichen Überkopf-Airbagsystemen der Gasgenerator an einer Stelle angebracht, die vom Überkopf-Kissen entfernt ist. Die ferne Anordnung des Gasgenerators bringt jedoch zusätzliche Probleme und Kosten bei dem System mit sich. Zum Beispiel wird die zuverlässige und rasche Zuleitung des Füllgases zu dem Kissen ein Thema. Ebenso kann der Einbau dieser Art eines Überkopf-Airbagsystems in einem Fahrzeug komplex, zeitraubend und teuer sein, da viele Bereiche des Fahrzeuges oder des Systems modifiziert werden müssen, um einen erfolgreichen Einbau zu ermöglichen.
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Zusätzlich erschwert der begrenzte Raum, der für Überkopf-Airbagsysteme zur Verfügung steht, die Steuerung und gute Verteilung von Füllgas, das in das Kissen geleitet wird. Das Einblasen des Füllgases in eine einzige Öffnung in dem aufblasbaren Kissen kann zu einem schiefen oder ungleichmäßigen Aufblasen des Kissens führen. Zusätzlich kann das Einblasen des Füllgases durch mehrere Öffnungen in dem Kissen komplex und teuer sein.
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Herkömmliche Überkopf-Airbagsysteme leiden häufig an einer anderen Einschränkung. Während der Belastung des Insassen kann das Kissen in eine Position hinter den Kopf des Insassen bewegt werden. Dadurch können der Kopf und Hals des Insassen in Bezug auf den Körper des Insassen nach hinten gedreht werden, während der Insasse auf das Kissen prallt, wodurch möglicherweise der Hals des Insassen belastet wird.
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Daher besteht in der Technik ein Bedarf an einem neuartigen Airbag-System, das eines oder mehr der oben genannten Probleme behandelt. Eine solche Vorrichtung ist hierin offenbart.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung wurde als Reaktion auf den gegenwärtigen Stand der Technik entwickelt und insbesondere als Reaktion auf die Probleme und Bedürfnisse in der Technik, die bisher mit gegenwärtig verfügbaren Airbag-Systemen nicht vollständig gelöst und erfüllt wurden. Das Überkopf-Airbagsystem erfüllt diese Anliegen, da es kompakt ist und leicht zwischen dem Dach und der Innenauskleidung eines Fahrzeuges eingefügt werden kann, selbst wenn ein Glasschiebe- oder Sonnendach vorhanden ist. Ferner stellt das Überkopf-Airbagsystem eine Technik zur wirksamen Steuerung der Verteilung des Füllgases bereit, das in das aufblasbare Kissen eingeblasen wird.
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Das Überkopf-Airbagsystem enthält eine elektronische Steuereinheit (ECU), einen Gasgenerator, eine Gaszuleitung, eine starre Röhre und ein Kissen. Die ECU überwacht die Beschleunigung und Verlangsamung des Fahrzeuges und bestimmt, wann Unfallbedingungen vorliegen. Die ECU steht mit dem Gasgenerator zum Beispiel durch Leitungsdrähte in Verbindung. Wenn Unfallbedingungen vorliegen, sendet die ECU ein Signal durch die Leitungsdrähte zu dem Gasgenerator. Der Gasgenerator erzeugt Gas zum Aufblasen des Kissens. Für den Fachmann ist offensichtlich, dass die ECU und der Gasgenerator im Umfang dieser Erfindung auf zahlreiche verschiedene Weisen gestaltet sein können. Zum Beispiel können in einer alternativen Ausführungsform zwei oder mehr Gasgeneratoren zum Aufblasen des Kissens verwendet werden.
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Die Gaszuleitung ist eine Leitung, die den Gasgenerator mit der Röhre in Fluidverbindung bringt, so dass Druckgas, das vom Gasgenerator erzeugt wird, vom Gasgenerator zur Röhre strömt. Die Gaszuleitung ist an den Gasgenerator und die Röhre unter Verwendung von zum Beispiel Klemmschellen gekoppelt. Die Gaszuleitung kann aus einem flexiblen Schlauch hergestellt sein, so dass der Gasgenerator und die Röhre während des Einbaus relativ zueinander positioniert werden können. Die starre Röhre enthält ein erstes Ende, ein zweites Ende und einen seitlichen Abschnitt. Das erste Ende ist offen und an der Gaszuleitung unter Verwendung einer Klemmschelle befestigt. Alternative Techniken, wie Ultraschallschweißen, können zur Befestigung der Gaszuleitung an der Röhre verwendet werden. Das zweite Ende der Röhre ist geschlossen. Die Röhre ist aus einem starren Material, wie Stahl oder einem Hartpolymer, hergestellt.
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Die Röhre hat eine oder mehrere Gasaustrittsöffnungen. Die Austrittsöffnungen können an dem seitlichen Abschnitt der Röhre positioniert sein. Zumindest ein Teil der Röhre ist in dem Kissen derart angeordnet, dass die Austrittsöffnungen in dem Kissen positioniert sind. Das Muster der Austrittsöffnungen steuert die Art, in der Druckgas in das Kissen eintritt und beeinflusst somit die Form des Kissens während des Aufblasvorganges.
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Wie für den Fachmann offensichtlich ist, können die Austrittsöffnungen in einer Reihe verschiedener Muster im Umfang dieser Erfindung angeordnet sein. Zum Beispiel können die Austrittsöffnungen in einem linearen, zickzackförmigen, symmetrischen oder asymmetrischen Muster angeordnet sein. Als Alternative kann eine einzige längliche Austrittsöffnung verwendet werden. Zusätzlich kann auch die Form der Austrittsöffnungen variiert werden. Somit können die Austrittsöffnungen zum Beispiel eine runde, quadratische, rechteckige, elliptische oder asymmetrische Form haben.
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Das Kissen ist aus einem flexiblen Material hergestellt, wie einem Gewebe, und ist so konstruiert, dass es sich als Reaktion auf den Empfang eines unter Druck stehenden Füllgases rasch ausdehnt. Die Form des Kissens in seinem aufgeblasenen Zustand kann auch variiert werden. Zum Beispiel kann das Kissen eine im Allgemeinen runde oder tropfenförmige Form aufweisen. Als Alternative kann das Kissen eine im Allgemeinen flache oder längliche Form haben. Das Kissen kann als hängendes Kissen ausgebildet sein, das dazu bestimmt ist, sich im Allgemeinen in eine Richtung nach unten aus einer Position über einem Fahrzeuginsassen zu entfalten.
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Das Kissen hat eine erste Öffnung und eine zweite Öffnung. Das erste Ende der Röhre ist in der ersten Öffnung positioniert, und das zweite Ende der Röhre ist in der zweiten Öffnung positioniert. Zwei Klemmschellen können zur Befestigung der Röhre in dem Kissen verwendet werden. Als Alternative können Klebstoffe, Nieten, Bördelungen oder andere bekannte Techniken zur Befestigung der Röhre in dem Kissen verwendet werden. Wie zuvor erwähnt, sind die Austrittsöffnungen der Röhre in dem Kissen positioniert. In einer alternativen Ausführungsform kann das Kissen nur eine Öffnung aufweisen, durch die die Röhre eingesetzt wird.
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In einer Ausführungsform hat das Überkopf-Airbagsystem ein eingedelltes Kissen. Das eingedellte Kissen enthält einen Gasabgabeschlauch, einen Hauptkörper und eine Wulst, die eine Eindellung bildet, wenn das Kissen aufgeblasen ist. Der Schlauch dient als Kanal, durch den Gas von der Röhre in den Hauptkörper des eingedellten Kissens strömt. Gegenüberliegende Abschnitte des Schlauchs sind aneinander befestigt, um die Gesamtgröße des Schlauchs zu verringern. Der Schlauch stützt auch den Hauptkörper, um für eine richtige Positionierung des eingedellten Kissens während dem Aufblasen zu sorgen.
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Der Hauptkörper steht mit dem Schlauch und der Wulst des eingedellten Kissens in Fluidverbindung. Der Hauptkörper nimmt den Rumpf des Insassen während der Belastung auf und verhindert somit, dass der Insasse bei einem Unfall auf das Armaturenbrett und die Windschutzscheibe prallt.
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Die Wulst des eingedellten Kissens erstreckt sich vom Hauptkörper weg zu einem Dach des Fahrzeuges und zu dem Insassen, wenn das Kissen aufgeblasen ist. Die Wulst ist an dem eingedellten Kissen so positioniert, dass der Kopf und Hals des Insassen bei einem Unfall aufgenommen wird.
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Der Schlauch, der Hauptkörper und die Wulst definieren eine Eindellung, wenn das Kissen aufgeblasen ist. Wenn das eingedellte Kissen aufgeblasen und eingerichtet ist, um einen Insassen zu schützen, der auf einem Vordersitz in dem Fahrzeug sitzt, liegt die Eindellung zwischen dem Hauptkörper und der Wulst, und der Hauptkörper ist näher zu der Windschutzscheibe hin angeordnet als der Hauptkörper. Wenn der Kopf des Insassen auf die Wulst prallt, ermöglicht daher die Eindellung, dass sich die Wulst zu der Windschutzscheibe des Fahrzeuges hin bewegt und den Kopf und Hals des Insassen langsamer bremst. Die Eindellung verringert somit die Möglichkeit, dass der Kopf und Hals des Insassen relativ zu dem Rumpf des Insassen zu dem Sitz verdreht werden, während der Rumpf des Insassen auf den Hauptkörper des Kissens prallt.
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Ein erster Bügel, der an dem Gasgenerator befestigt ist, wird zur Befestigung des Gasgenerators an einem Fahrzeug verwendet. Ein zweiter Bügel ist an den Klemmschellen befestigt, die die Röhre in dem Kissen befestigen. Der erste und zweite Bügel sind an dem Fahrzeug befestigt. Es können auch verschiedene Techniken, wie Wärme- oder Druckschweißen, Löten, Kleben, Schrauben, Bolzen oder Nieten verwendet werden, um das Überkopf-Airbagsystem an dem Fahrzeug zu befestigen. Das Überkopf-Airbagsystem kann an verschiedenen Teilen des Fahrzeuges befestigt werden, einschließlich einer Kopf- oder Seitenschiene eines Fahrzeuges.
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Der Gasgenerator, die Gaszuleitung und die Röhre werden bei der Befestigung am Fahrzeug im Wesentlichen geradlinig hintereinander positioniert. In einer Ausführungsform sind die Längsachsen des Gasgenerators, der Gaszuleitung und der Röhre im Allgemeinen in einer Linie angeordnet. Der Begriff ”im Wesentlichen geradlinig hintereinander”, wie in dieser Anmeldung verwendet, bedeutet jedoch nicht, dass der Gasgenerator, die Gaszuleitung und die Röhre präzise in einer Linie angeordnet sind. Es kann daher im Umfang dieser Erfindung eine gewisse Winkelstellung des Gasgenerators, der Gaszuleitung und der Röhre relativ zueinander vorhanden sein. Diese im Allgemeinen lineare Anordnung des Gasgenerators, der Gaszuleitung und der Röhre ermöglicht dem Überkopf-Airbagsystem, dass es in die engen Begrenzungen zwischen einem Dach und einer Innenauskleidung eines Fahrzeuges passt, selbst wenn das Fahrzeug über ein Sonnen- oder Glasschiebedach verfügt.
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Das Überkopf-Airbagsystem funktioniert wie folgt. Die ECU erzeugt ein Signal, wenn sie bestimmt, dass Unfallbedingungen vorliegen. Das Signal bewegt sich durch die Leitungsdrähte. Als Reaktion auf den Empfang des Signals erzeugt der Gasgenerator unter Druck stehendes Füllgas. Das Füllgas strömt durch die Gaszuleitung und in die Röhre. Danach wird das Füllgas durch die Austrittsöffnungen der Röhre in das Kissen gepresst. Als Reaktion auf den Empfang des Füllgases dehnt sich das Kissen aus, bis es vollständig aufgeblasen ist.
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Das Überkopf-Airbagsystem bietet somit deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Airbag-Systemen. Das Überkopf-Airbagsystem ist kompakt, da der Gasgenerator, die Gaszuleitung und die Röhre in einer im Allgemeinen linearen Anordnung positioniert sind. Daher kann das Überkopf-Airbagsystem in den engen Begrenzungen zwischen der Innenauskleidung und dem Dach eines Fahrzeuges eingebaut werden. Zusätzlich stellt das Überkopf-Airbagsystem durch die Verwendung der starren Röhre mit Austrittsöffnungen einen einfachen, aber dennoch effektiven Mechanismus zum Diffundieren und Steuern des Gasstroms in das Kissen bereit. Insbesondere können das Muster und die Form der Austrittsöffnungen in der starren Röhre modifiziert werden, um die Gasverteilung in dem Kissen während dem Aufblasen zu verändern. Zusätzlich bietet das eingedellte Kissen eine verbesserte Kissenpositionierung während dem Aufblasen, die zu einem höheren Schutz des Kopfes und Halses des Insassen führt.
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Diese und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung und den beiliegenden Ansprüchen deutlicher hervor oder können durch Ausführung der in der Folge beschriebenen Erfindung in Erfahrung gebracht werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Zur Erklärung der Art und Weise, in der die Vorteile und Merkmale der Erfindung erhalten werden, wird eine ausführlichere Beschreibung der zuvor zusammengefassten Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen gegeben. Mit dem Wissen, dass diese Zeichnungen nur ausgewählte Ausführungsformen der Erfindung zeigen und daher nicht als Einschränkung ihres Umfangs zu verstehen sind, wird die Erfindung mit zusätzlicher Genauigkeit und im Detail durch die Verwendung der beiliegenden Zeichnungen beschrieben und erklärt, von welchen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems im aufgeblasenen Zustand ist;
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2 eine Draufsicht von unten auf die erste Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems ist, das in einem Fahrzeug eingebaut ist, wobei ein Teil der Innenauskleidung des Fahrzeuges weggeschnitten ist;
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3 eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems in einem Fahrzeug ist, wobei das Kissen im aufgeblasenen Zustand dargestellt ist;
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4 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems im verstauten Zustand ist;
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5 eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems ist, das ein eingedelltes Kissen enthält, das im aufgeblasenen Zustand dargestellt ist, und
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6 eine Seitenansicht der dritten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems in einem Fahrzeug ist, wobei das eingedellte Kissen im aufgeblasenen Zustand dargestellt ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf 1 bis 6 beschrieben, in welchen gleiche Teile durchgehend mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die Elemente der vorliegenden Erfindung, die in den Figuren allgemein beschrieben und dargestellt sind, können in zahlreichen Formen konstruiert sein. Somit soll die ausführlichere Beschreibung der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind, den Umfang der beanspruchten Erfindung nicht einschränken, sondern nur gegenwärtig bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung darstellen.
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1 ist eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems 10 im aufgeblasenen Zustand. In einer Übersicht enthält das System 10 eine elektronische Steuereinheit (ECU) 12, einen Gasgenerator 14, eine Gaszuleitung 16, eine starre Röhre 18 und ein Kissen 20.
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Die ECU 12 überwacht die Beschleunigung und Verlangsamung eines Fahrzeuges und bestimmt, wann Unfallbedingungen vorliegen. Die ECU 12 steht mit dem Gasgenerator zum Beispiel unter Verwendung der in 1 dargestellten Leitungsdrähte 22 in Verbindung. Wenn Unfallbedingungen vorliegen, sendet die ECU 12 ein Signal durch die Leitungsdrähte 22 zu dem Gasgenerator 14. Der Gasgenerator 14 erzeugt Gas zum Aufblasen des Kissens 20. Für den Fachmann ist offensichtlich, dass die ECU 12 und der Gasgenerator 14 im Umfang dieser Erfindung auf verschiedene Weisen gestaltet sein können. Zum Beispiel können in einer alternativen Ausführungsform mehrere Gasgeneratoren 14 zum Aufblasen des Kissens 20 verwendet werden.
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Wie dargestellt ist die Gaszuleitung 16 an den Gasgenerator 14 und die Röhre 18 unter Verwendung von Klemmschellen 24 gekoppelt. Wie für den Fachmann offensichtlich ist, können alternative Techniken, wie die Verwendung von Klebstoffen, Nieten oder Bördelungen, angewandt werden, um die Gaszuleitung 16 an dem Gasgenerator 14 und der Röhre 18 zu befestigen.
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Die Gaszuleitung 16 ist eine Leitung, die den Gasgenerator 14 mit der Röhre 18 in Fluidverbindung bringt, so dass Druckgas, das vom Gasgenerator 14 erzeugt wird, vom Gasgenerator 14 zu der Röhre 18 strömt. Die Gaszuleitung 16 kann aus einem flexiblen Schlauch bestehen, um eine Positionierung des Gasgenerators 14 und der Röhre 18 in Bezug zueinander während der Einbauarbeiten zu ermöglichen. In einer alternativen Ausführungsform fehlt die Gaszuleitung 16 und der Gasgenerator 14 ist direkt mit der Röhre 18 verbunden.
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Die starre Röhre 18 enthält ein erstes Ende 28, ein zweites Ende 30 und einen seitlichen Abschnitt 32. Das erste Ende 28 ist offen und ist an der Gaszuleitung 16 mit Hilfe einer Klemmschelle 24 befestigt. Das zweite Ende 30 ist geschlossen. Die Röhre 18 ist aus einem starren Material, wie Stahl oder Hartpolymer, hergestellt.
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Die Röhre 18 weist eine oder mehrere Gasaustrittsöffnungen 34 im seitlichen Abschnitt 32 der Röhre 18 auf. Die Austrittsöffnungen 34 sind in dem Kissen 20 angeordnet. Das Muster der Austrittsöffnungen 34 steuert die Art und Weise, in der Druckgas in das Kissen 20 eintritt und beeinflusst somit die Form des Kissens 20 während dem Aufblasvorgang.
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Die Austrittsöffnungen 34 sind in 1 in einer linearen Anordnung dargestellt. Wie für den Fachmann offensichtlich ist, können die Austrittsöffnungen 34 jedoch im Umfang dieser Erfindung in zahlreichen verschiedenen Mustern angeordnet sein. Zum Beispiel können die Austrittsöffnungen 34 in einem versetzten oder zickzackförmigen Muster angeordnet sein. Als Alternative kann eine einzige längliche Austrittsöffnung 34 verwendet werden. Zusätzlich kann die Form der Austrittsöffnungen 34 im Umfang dieser Erfindung auch variiert werden. Somit können die Austrittsöffnungen 34 zum Beispiel eine runde, quadratische, rechteckige, elliptische oder asymmetrische Form haben.
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Das Kissen 20 ist aus einem flexiblen Material, wie einem Gewebe, hergestellt und so konstruiert, dass es sich als Reaktion auf den Empfang von unter Druck stehendem Füllgas rasch ausdehnt. Den Fachleuten sind die Materialien vertraut, aus welchen Kissen 20 hergestellt werden können. Die Form des Kissens 20 in seinem aufgeblasenen Zustand kann auch variiert werden. Zum Beispiel kann das Kissen 20 eine im Allgemeinen runde oder tropfenförmige Form aufweisen. Als Alternative kann das Kissen 20 eine im Allgemeinen flache oder längliche Form haben. Wie dargestellt kann das Kissen 20 als hängendes Kissen 20 ausgebildet sein, das dazu bestimmt ist, sich in einer im Allgemeinen nach unten gerichteten Richtung aus einer Position über einem Insassen eines Fahrzeuges zu entfalten.
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Das Kissen 20 hat eine erste Öffnung 40 und eine zweite Öffnung 42, die an gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. Das erste Ende 28 der Röhre 18 ist in der ersten Öffnung 40 angeordnet und das zweite Ende 30 Röhre 18 ist in der zweiten Öffnung 42 angeordnet. Zwei Klemmschellen 46 können zur Befestigung der Röhre 18 in den Öffnungen 40, 42 des Kissens 20 verwendet werden. Als Alternative können Klebstoffe, Nieten, Bördelungen oder andere bekannte Techniken zur Befestigung der Röhre 18 in dem Kissen 20 verwendet werden. Wie zuvor erwähnt sind die Austrittsöffnungen 34 der Röhre 18 in dem Kissen 20 positioniert.
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In einer alternativen Ausführungsform kann das Kissen 20 nur eine Öffnung 40 aufweisen, durch die die Röhre 18 eingesetzt wird. In dieser Ausführungsform kann nur eine Klemmschelle 46 erforderlich sein, oder eine offene Klemmschelle (nicht dargestellt) kann zum Beispiel zur Befestigung des zweiten Endes 30 der Röhre 18 in dem Kissen 20 verwendet werden.
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Das Überkopf-Airbagsystem 10 funktioniert wie folgt. Die ECU 12 erzeugt ein Signal, wenn sie feststellt, dass Unfallbedingungen vorliegen. Das Signal geht durch die Leitungsdrähte 22. Als Reaktion auf den Empfang des Signals erzeugt der Gasgenerator 14 unter Druck stehendes Füllgas. Das Füllgas strömt durch die Gaszuleitung 16 und in die Röhre 18. Danach wird das Füllgas durch die Austrittsöffnungen 34 der Röhre 18 in das Kissen 20 gepresst. Als Reaktion auf den Empfang des Füllgases dehnt sich das Kissen 20 aus, bis es wie in 1 aufgeblasen ist.
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Unter Bezugnahme nun auf 2 ist eine Draufsicht von unten auf die erste Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems 10 dargestellt, das in einem Fahrzeug 50 eingebaut ist. Das Überkopf-Airbagsystem 10 ist zwischen einem Dach 52 und einer Innenauskleidung 54 des Fahrzeuges 50 eingebaut. Ein Teil der Innenauskleidung 54 des Fahrzeuges 50 ist weggeschnitten, um das Überkopf-Airbagsystem 10 freizulegen, das in einem verstauten Zustand dargestellt ist.
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Wie zuvor erwähnt, enthält das Überkopf-Airbagsystem 10 den Gasgenerator 14, die Gaszuleitung 16, die Röhre 18 und das Kissen 20. Der Gasgenerator 14 ist an einer Kopfschiene 58 befestigt, die nahe einer Windschutzscheibe 60 des Fahrzeuges 50 angeordnet ist. Wie dargestellt werden ein erster Bügel 66 und ein Satz von Schrauben 68 zur Befestigung des Gasgenerators 14 an der Kopfschiene 58 verwendet. Natürlich können alternative Techniken, wie Wärme- oder Druckschweißen, Löten oder Nieten verwendet werden, um den Gasgenerator 14 an der Kopfschiene 58 zu befestigen. Der erste Bügel 66 kann an dem Gasgeneratorgehäuse 70 befestigt oder integral mit diesem ausgebildet sein.
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Wie in 2 dargestellt, befestigen ein zweiter Bügel 72 und ein Satz von Schrauben 74 die Röhre 18 und das Kissen 20 an der Kopfschiene 58. Der zweite Bügel 72 ist an den Klemmschellen 46 befestigt oder integral mit diesen ausgebildet, um das Kissen 20 an der Röhre 18 zu befestigen. Wie bei dem Gasgenerator 14 können alternative Techniken verwendet werden, um die Röhre 18 und das Kissen 20 an der Kopfschiene 58 des Fahrzeuges 50 zu befestigen.
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Das Überkopf-Airbagsystem 10 kann an anderen Teilen des Fahrzeuges 50 als der Kopfschiene 58 befestigt werden. Zum Beispiel kann das System 10 an einer Seitenschiene 76 des Fahrzeuges 50 befestigt werden. Die Seitenschiene 76 ist nahe einem Seitenfenster 78 des Fahrzeuges 50 angeordnet.
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Wie dargestellt sind der Gasgenerator 14, die Gaszuleitung 16 und die Röhre 18 an dem Fahrzeug 50 im Wesentlichen geradlinig hintereinander befestigt. Insbesondere sind die Längsachsen 80, 82, 84 des Gasgenerators 14, der Gaszuleitung 16 und der Röhre 18 in einer Linie angeordnet. Der Begriff „im Wesentlichen geradlinig hintereinander”, wie in dieser Anmeldung verwendet, bedeutet jedoch nicht, dass der Gasgenerator 14, die Gaszuleitung 16 und die Röhre 18 präzise in einer Linie angeordnet sind. Es kann daher im Umfang dieser Erfindung eine gewisse Winkelstellung des Gasgenerators 14, der Gaszuleitung 16 und der Röhre 18 relativ zueinander vorhanden sein. Diese im Allgemeinen lineare Anordnung ermöglicht dem Überkopf-Airbagsystem 10, dass es in die engen Begrenzungen zwischen einem Dach 52 und einer Innenauskleidung 54 eines Fahrzeuges passt, selbst wenn das Fahrzeug 50 über ein Sonnendach 86 verfügt.
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Das Kissen 20, das in 2 dargestellt ist, ist in einem nicht aufgeblasenen oder verstauten Zustand dargestellt. Die darstellten Falten 88 des Kissens 20 sind nur beispielhaft. Für den Fachmann ist offensichtlich, dass viele verschiedene Methoden zum Verstauen des Kissens 20 in einem kompakten Zustand vor dem Entfalten zur Verfügung stehen. Ferner können die Faltungstechniken sowohl symmetrische wie auch asymmetrische und regelmäßige oder willkürliche Kompaktierungsmethoden beinhalten. Die Faltungstechniken beeinflussen die Entfaltungssequenz des Kissens 20.
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3 zeigt eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystem 10, das in einem Fahrzeug 50 eingebaut ist. Wie dargestellt, ist der Gasgenerator 14 an der Kopfschiene 58 unter Verwendung eines ersten Bügels 66 befestigt. Die Gaszuleitung 16 und die Röhre 18 sind von dem Gasgenerator 14 verdeckt und somit in 3 nicht sichtbar.
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Wie zuvor erklärt, löst die ECU 12 (in 1 dargestellt) den Aufblasevorgang aus, wenn sie feststellt, dass Unfallbedingungen vorliegen. Als Reaktion darauf wird Füllgas in das Kissen 20 eingeblasen. Das Kissen 20 dehnt sich aus und wird aus seinem Aufnahmefach 94 ausgestoßen. Das in 3 dargestellte Kissen 20 hat sich ausgedehnt und in eine Position unmittelbar vor dem geschützten Insassen 96 entfaltet.
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Das Kissen 20 hat sich als Reaktion auf den Aufprall des Insassen 96 verformt. In seinem aufgeblasenen Zustand verhindert das Kissen 20, dass der Insasse auf die Windschutzscheibe 60 oder das Armaturenbrett 98 prallt, und dient zum langsameren Abbremsen des Insassen 96 und zur Minimierung einer Verletzungsgefahr.
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Wie dargestellt, sitzt der gezeigte Insasse 96 auf der Beifahrerseite des Fahrzeuges 50. Es sollte jedoch beachtet werden, dass das Überkopf-Airbagsystem 10 zum Schutz anderer Insassen des Fahrzeuges 50 positioniert sein kann und dazu verwendet werden kann, den Insassen 96 vor einem Aufprall auf andere Teile des Fahrzeuges 50, wie dem Seitenfenster 78 zu schützen.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems 110 in einem verstauten Zustand. Die zweite Ausführungsform enthält eine ECU 112, einen ersten und einen zweiten Gasgenerator 114a–b, eine verzweigte Gaszuleitung 116, eine Röhre 118 und ein Kissen 20. Wie dargestellt, sind die Gasgeneratoren 114a–b, die Gaszuleitung 116 und die Röhre 118 im Wesentlichen geradlinig hintereinander positioniert.
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Die ECU 112 steht mit dem ersten und zweiten Gasgenerator 114a–b durch Leitungsdrähte 122 in Verbindung. Jeder der Gasgeneratoren 114a–b steht mit der Röhre 118 durch die Gaszuleitung 116 in Fluidverbindung. Wie dargestellt werden Klemmschellen 124 zur Befestigung der Gaszuleitung 116 an den Gasgeneratoren 114a–b und der Röhre 118 verwendet. Wie bei der ersten Ausführungsform jedoch können alternative Techniken zur Befestigung der Gaszuleitung 116 an den Gasgeneratoren 114a–b und der Röhre 118 verwendet werden.
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Zwei Klemmschellen 126 befestigen die Röhre 118 in der ersten und zweiten Öffnung 40, 42 des Kissens 20, so dass Austrittsöffnungen 34 in der Röhre 118 in dem Kissen 20 positioniert sind. In einer alternativen Ausführungsform kann das Kissen 20 nur eine Öffnung 40 aufweisen, durch die die Röhre 118 eingesetzt wird. Im Gegensatz zu den Austrittsöffnungen 34, die in der ersten Ausführungsform dargestellt sind, die in einem linearen Muster angeordnet sind, sind die Austrittsöffnungen 34 der vorliegenden Ausführungsform in einem zickzackförmigen Muster angeordnet. Wie zuvor festgehalten wurde, sind verschiedene Muster und Formen der Austrittsöffnungen 34 im Umfang dieser Erfindung möglich.
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Ein erster Bügel 166 kann zur Befestigung der zwei Gasgeneratoren 114a–b an der Kopfschiene 58 (in 2 dargestellt) eines Fahrzeuges 50 verwendet werden. Ein zweiter Bügel 172, der an den Klemmschellen 126 befestigt ist, die die Röhre 118 in dem Kissen 20 sichern, kann zum Befestigen der Röhre 118 und des Kissens 20 an der Kopfschiene 58 des Fahrzeuges 50 verwendet werden. Da der erste und zweite Bügel 166, 172 nicht aneinander befestigt sind, sind die Gasgeneratoren 114a–b und die Röhre 118 unabhängig an der Kopfschiene 58 befestigbar. Wie bei der ersten Ausführungsform kann die zweite Ausführungsform des Überkopf-Airbagsysts 110 an dem Fahrzeug 50 unter Verwendung anderer bekannter Befestigungstechniken, wie Schweißen, Löten oder Bördeln, befestigt werden. Zusätzlich kann das Überkopf-Airbagsystem 110 an anderen Teilen des Fahrzeuges 50 als der Kopfschiene 58, wie zum Beispiel an der Seitenschiene 76 (in 2 dargestellt), befestigt werden.
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Die zweite Ausführungsform funktioniert weitgehend auf dieselbe Weise wie die erste Ausführungsform. Die ECU 112 sendet ein Signal zu dem ersten und zweiten Gasgenerator 114a–b. Als Reaktion darauf erzeugen der erste und zweite Gasgenerator 114a–b und Druck stehendes Füllgas, das durch die Gaszuleitung 116 und in die Röhre 118 geleitet wird. Das unter Druck stehende Füllgas wird aus den Austrittsöffnungen 34 gepresst, um das Kissen 20 aufzublasen.
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Unter Bezugnahme auf 5 ist eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems 210 im aufgeblasenen Zustand dargestellt. Die dritte Ausführungsform des Systems 210 ist der ersten Ausführungsform ähnlich. Daher enthält die dritte Ausführungsform eine ECU 12, einen oder mehrere Gasgeneratoren 14, eine wahlweise Gaszuleitung 16 und eine Röhre 18. Die ECU 12 steht mit dem Gasgenerator oder den Gasgeneratoren 14 in Verbindung. Die Gaszuleitung 16 bringt, wenn sie verwendet wird, jeden Gasgenerator 14 und mit der Röhre 18 in Fluidverbindung. Als Alternative ist jeder Gasgenerator 14 direkt an die Röhre 18 gekoppelt.
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Im Gegensatz zu der ersten und zweiten Ausführungsform enthält die dritte Ausführungsform des Systems 210 ein eingedelltes Kissen 220. Wie dargestellt, hat das eingedellte Kissen 220 eine erste und eine zweite Öffnung 40, 42. Die Röhre ist in der ersten und zweiten Öffnung 40, 42 so befestigt, dass die Austrittsöffnungen 34 der Röhre 18 in dem eingedellten Kissen 220 angeordnet sind. In einer alternativen Ausführungsform enthält das eingedellte Kissen 220 nur die erste Öffnung 40, durch die die Röhre 18 in das eingedellte Kissen 220 eintritt.
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Das eingedellte Kissen 220 enthält auch einen Gasabgabeschlauch 244, einen Hauptkörper 246 und eine Wulst 248, die eine Vertiefung 250 bildet. Der Schlauch 244 ist ein enger Kanal, durch den Füllgas von der Röhre 18 in den Hauptkörper 246 des eingedellten Kissens 220 strömt. Der Schlauch 244 dient auch als Halterung, die verhindert, dass sich der Hauptkörper 246 von der Röhre 18 trennt. Zusätzlich stützt der Schlauch 244 den Hauptkörper 246 und trägt dazu bei, dass der Hauptkörper 246 während dem Aufblasen richtig positioniert ist.
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Gegenüberliegende Seiten 252 des Schlauchs 244 sind aneinander befestigt. Zur Befestigung der gegenüberliegenden Seiten 252 des Schlauchs 244 aneinander können verschiedene Techniken, einschließlich Nähte 254, Nieten und Klebstoff verwendet werden.
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Wie dargestellt, enthält der Schlauch 244 zwei getrennte verengte Bereiche 256, die aneinander befestigt sind. Die Form, Anzahl und Größe der verengten Bereiche 256 kann im Umfang dieser Erfindung variiert werden. Zum Beispiel können die verengten Bereiche 256 entlang den Umfangsrändern 258 des eingedellten Kissens 220 positioniert sein. Die verengten Bereiche 256 können auch in einem Schachmuster oder in verschiedenen linearen, nicht linearen oder diagonalen Formen angeordnet sein. Ein einziger verengter Bereich 256 liegt auch im Umfang dieser Erfindung. Der oder die verengten Bereiche 256 können in verschiedenen Formen, wie in einer dreieckigen, rechteckigen, runden, elliptischen oder asymmetrischen Form, ausgeführt sein.
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Der Hauptkörper 246 des eingedellten Kissens 220 ist zwischen dem Schlauch 244 und der Wulst 248 angeordnet und steht somit mit dem Schlauch 244 und der Wulst 248 in Fluidverbindung. Der Hauptkörper 246 ist so geformt, dass er den Rumpf und vielleicht die Beine eines Insassen 96 im Falle eines Unfalls aufnimmt, wie in Verbindung mit 6 erklärt wird. Im aufgeblasenen Zustand stützt der Hauptkörper 246 die Wulst 248 derart, dass sich die Wulst 248 von dem Hauptkörper 246 in einem Winkel weg erstreckt, um die Eindellung 250 zu bilden.
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Die Wulst 248 ist, wie dargestellt, wie ein länglicher Hügel geformt. Die Wulst 248 kann andere Formen, wie eine rundere oder kreisförmigere Form, aufweisen. Die Wulst 248 ist so geformt und positioniert, dass sie den Kopf oder Hals eines Insassen 96 während eines Unfalls aufnimmt, wie in der Folge besprochen wird.
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Unter Bezugnahme nun auf 6 ist eine Seitenansicht der dritten Ausführungsform des Überkopf-Airbagsystems 210 in einem Fahrzeug 50 dargestellt. Das eingedellte Kissen 220 ist im aufgeblasenen Zustand dargestellt. Wie zuvor festgehalten wurde, enthält die dritte Ausführungsform einen Gasgenerator 14, eine Gaszuleitung 16 und eine Röhre 18, die in dem eingedellten Kissen 220 positioniert ist. In 5 sind die Röhre 18 und die Gaszuleitung 16 von dem Gasgenerator 14 verdeckt und somit nicht dargestellt.
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Das eingedellte Kissen 220 hat einen Gasabgabeschlauch 244, einen Hauptkörper 246 und eine Wulst 248, die die Eindellung 250 definiert. Wie zuvor erklärt, enthält der Schlauch 244 einen oder mehrere verengte Bereiche 256, die unter Verwendung von Nähten 254 gebildet werden und die Größe des Schlauchs 244 verringern. Daher wird das Gesamtvolumen des eingedellten Kissens 220 verringert und die Menge an Füllgas, die zum Aufblasen des eingedellten Kissens 220 erforderlich ist, ist ebenso geringer. Dadurch können kleinere Gasgeneratoren 14 zum Aufblasen des Kissens 220 verwendet werden, was einen wesentlichen Fortschritt angesichts des minimalen Raums darstellt, der zwischen dem Dach 52 und der Innenauskleidung 54 des Fahrzeuges 50 zur Verfügung steht. Der Schutz, der dem Insassen 96 geboten wird, ist durch die Größe des Hauptkörpers 246 nicht beeinträchtigt und die Wulst 248 wird durch die Gegenwart der verengten Bereiche 256 in dem Schlauch 244 nicht verringert. Ferner können der Hauptkörper 246 und die Wulst 248 rasch aufgeblasen werden, da eine geringere Menge Füllgas zum Aufblasen des Schlauchs 244 notwendig ist.
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Der Hauptkörper 246 nimmt während einer Belastung den Aufprall des Rumpfes 260 des Insassen und möglicherweise der Beine 262 auf. Somit verringert der Hauptkörper 246 die Wahrscheinlichkeit, dass der Insasse 96 gegen die Windschutzscheibe 60 und das Armaturenbrett 98 des Fahrzeuges 50 prallt. Im aufgeblasenen Zustand bietet der Hauptkörper 246 auch eine Stütze für die Wulst 248, so dass sich die Wulst 248 vom Hauptkörper 246 in einem Winkel weg erstreckt und während eines Unfalls richtig positioniert ist.
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Wie dargestellt kann sich die Wulst 248 zu dem Dach 52 des Fahrzeuges 50 hin zu einer Position im Allgemeinen vor einem Insassen 96 erstrecken und insbesondere im Allgemeinen vor einem Kopf 264 und Hals 266 eines Insassen. Daher nimmt die Wulst 248 während einer Belastung den Kopf 264 des Insassen auf. Der Hauptkörper 246 und die Wulst 248 tragen auch dazu bei, den Insassen 96 während einem Unfall im Sicherheitsgurt 268 und in dem Fahrzeug 50 zu halten.
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Der Hauptkörper 246, der Schlauch 244 und die Wulst 248 definieren eine Eindellung 250. Wenn der Kopf 264 des Insassen auf die Wulst 248 prallt, ermöglicht die Eindellung 250, dass sich die Wulst 248 zu der Windschutzscheibe 60 des Fahrzeuges bewegt und den Kopf 264 und den Hals 266 des Insassen langsamer abbremst. Die Eindellung 250 verringert auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Kopf 264 und Hals 266 des Insassen in Bezug auf den Rumpf 260 des Insassen zu dem Sitz 92 verdreht werden, während der Rumpf 260 auf den Hauptkörper 246 des eingedellten Kissens 220 aufprallt.
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Das Überkopf-Airbagsystem bietet somit deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Airbag-Systemen. Das Überkopf-Airbagsystem ist kompakt, da der Gasgenerator, die Gaszuleitung und die starre Röhre im Wesentlichen geradlinig hintereinander positioniert sind. Daher kann das Überkopf-Airbagsystem in den engen Begrenzungen zwischen der Innenauskleidung und dem Dach eines Fahrzeuges eingebaut werden, selbst bei einem Sonnen- oder Glasschiebedach. Zusätzlich bietet das Überkopf-Airbagsystem unter Verwendung der starren Röhre mit Austrittsöffnungen einen einfachen aber dennoch effektiven Mechanismus zur Verteilung und Steuerung des Gasstroms in das Kissen. Insbesondere können das Muster und die Form der Austrittsöffnungen in der starren Röhre modifiziert werden, um die Verteilung des Gases in dem Kissen während dem Aufblasen zu verändern. Zusätzlich bietet das eingedellte Kissen eine verbesserte Positionierung des Kissens während dem Aufblasen, was zu einem besseren Schutz des Kopfes und Halses des Insassen führt.