DE19743962A1 - Scharnier zur Schwenkverstellung einer Kraftfahrzeugtür - Google Patents
Scharnier zur Schwenkverstellung einer KraftfahrzeugtürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier zur Schwenkverstellung
einer Tür eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen des Oberbe
griffes des Anspruches 1.
Derartige Scharniere werden insbesondere für die sich jeweils
um eine vertikale Achse öffnenden Hecktüren eines sogenannten
"Kastenwagens" verwendet. Gemäß gesetzlicher Vorschriften
müssen sich diese Türen bei einer Öffnungsstellung von etwa
90° selbsttätig sichern. Bei bekannten Scharnieren ist dazu
beispielsweise ein Arm vorgesehen, der um eine parallel zur
Schwenkachse der Tür verlaufende Achse schwenkbar an der Tür
gelagert ist und federbelastet gegen eine am Türholm oder
Türrahmen befestigte Führung vorgespannt ist. Beim Öffnen der
Tür gleitet das freie Ende des Armes entlang der Führung und
rastet bei etwa um 90° geöffneter Tür in einen Fanghaken der
Führung ein. Um die Tür noch weiter öffnen zu können, muß
diese Rastverbindung zwischen dem freien Ende des Armes und
dem Fanghaken der Führung gelöst werden. Dazu muß die Tür zu
nächst wieder um einen bestimmten Winkel geschlossen werden.
In dieser Stellung kann dann von Hand der Arm entgegen seiner
Federvorspannung von der Führung entfernt werden, so daß er
bei der anschließenden Öffnungsbewegung der Tür nicht mit dem
Fanghaken in Eingriff kommt. Dabei muß der Verwender mit bei
den Armen tätig werden, um einerseits den Arm von der Führung
wegzuhalten und um andererseits die Tür zu bewegen. Die Heck
türen können dann beispielsweise um etwa um 270° geöffnet
werden und dabei seitlich an den Längsseitenwänden des Fahr
zeuges zur Anlage kommen. Die Vorgehensweise, um die Hecktü
ren um mehr als 90° öffnen zu können, ist somit relativ um
ständlich und benutzerunfreundlich. Darüber hinaus stehen
Teile des Scharniers, beispielsweise der federbelastete Arm,
an der Tür des Fahrzeuges ab, wodurch diese Bauteile Beschä
digungen ausgesetzt sind bzw. Schaden verursachen können.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
bei einem Scharnier der eingangs angegebenen Art das Öffnen
der Tür um mehr als einen vorbestimmten Winkel zu vereinfa
chen, wobei eine selbsttätige Arretierung bzw. Sicherung der
Tür gewährleistet sein soll, wenn die Tür die Öffnungsstel
lung mit dem vorbestimmten Öffnungswinkel erreicht.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Scharnier mit
den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht hierbei auf dem allgemeinen Gedanken, in
einem der Scharnierlappen eine bezüglich des Scharnierbolzens
radiale Öffnung vorzusehen, in die ein am anderen Scharnier
lappen angeordneter, bezüglich des Scharnierbolzens radial
vorgespannter Arretierbolzen bei Erreichen der vorbestimmten
Winkel-Stellung der Tür einrastet, der mit Hilfe elektroma
gnetischer Kräfte "auf Knopfdruck" aus der Öffnung heraus
ziehbar ist. Zum Lösen dieser Arretierung ist der Arretier
bolzen erfindungsgemäß mit einem Anker gekoppelt, der teil
weise in eine Spule eindringt und weiter in diese Spule hin
eingezogen wird, wenn die Spule mit einem elektrischen
Schaltstrom beaufschlagt wird. Diese Beaufschlagung mit Strom
erfolgt über einen Schalter. In einer besonderen Ausführungs
form kann dieser Schalter auch aus einem Berührungssensor ge
bildet sein.
Um demnach die in der Öffnungs-Stellung mit dem vorbestimmten
Winkel arretierte Tür weiter öffnen zu können oder um diese
Tür wieder zu schließen, wird über den Schalter in der Spule
eine elektromagnetische Kraft erzeugt, die den Anker und so
mit den damit gekoppelten Arretierungsbolzen in die Spule
hineinzieht bzw. aus der Öffnung des Scharnierlappens heraus
zieht. Dadurch wird die Arretierung bzw. Sicherung aufgehoben
und die Tür ist gegenüber dem Fahrzeug bzw. die Scharnierlap
pen sind gegeneinander frei verschwenkbar.
Neben der komfortablen Bedienung der Entriegelung des erfin
dungsgemäßen Scharniers ergibt sich außerdem der Vorteil, daß
keine vom Fahrzeug bzw. von der Tür abstehende Bauteile vor
handen sind, so daß Beschädigungen dieser Bauteile bzw. durch
diese Bauteile vermieden werden.
Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltungsform des erfindungsgemä
ßen Scharniers mit den Merkmalen des Anspruches 2 kann zu
sätzlich die Anzahl der benötigten Einzelteile reduziert wer
den.
Eine bevorzugte Ausführungsform mit den Merkmalen des Anspru
ches 3 schlägt eine besonders raumsparende Anordnung der Ar
retierungsmittel vor, so daß sich beispielsweise bei geöffne
ten Hecktüren eines Kraftfahrzeuges eine besonders große La
deöffnung ergibt.
Eine Ausführungsform mit den Merkmalen des Anspruches 4 gibt
eine vorteilhafte Anordnung für den Schalter zu Entriegelung
der Arretierung an, so daß dieser leicht erreichbar ist und
sich die Tür insbesondere mit einer Hand vollständig öffnen
läßt.
Bei einer Ausführungsform mit den Merkmalen des Anspruches 5
wird erreicht, daß beim Schließen, d. h. bei abnehmendem Öff
nungswinkel einer um mehr als den vorbestimmten Winkel geöff
neten Tür, der Arretierbolzen nicht in die Öffnung am Schar
nierlappen einrastet, wenn die Tür ihre vorbestimmte Öff
nungsstellung erreicht. Derartige Mittel können beispielswei
se Winkelsensoren od. dgl. sein. Mit Hilfe dieser Maßnahmen
ist es möglich, eine um mehr als den vorbestimmten Winkel
verschwenkte Tür ohne Gefahr von Beschädigungen rasch und
insbesondere schwungvoll zu schließen.
Zweckmäßigerweise ist die Aufnahmeöffnung für den Arretier
bolzen entsprechend Anspruch 6 derart angeordnet, daß sich
ein vorbestimmter Öffnungswinkel ergibt, der einer um etwa
90° geöffneten Tür entspricht.
Eine andere bevorzugte Ausführungsform kann die Merkmale des
Anspruches 7 aufweisen, wonach die jeweilige Tür auch in ei
ner Öffnungsstellung von etwa 270° gesichert werden kann.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Be
schreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles anhand der
Figuren. Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 eine Draufsicht in Richtung der Schwenkachse des
Scharniers auf ein erfindungsgemäßes Scharnier in der
Schließstellung einer davon gehaltenen, nicht darge
stellten Tür,
Fig. 2 eine Draufsicht wie in Fig. 1, jedoch mit
einer um etwa 90° geöffneten Tür, und
Fig. 3 eine Draufsicht wie in Fig. 1, jedoch mit
einer etwa um 180° geöffneten Tür.
Entsprechend Fig. 1 weist ein Scharnier 1 nach der Erfindung
einen ersten Scharnierlappen 2 auf, der im Ausführungsbei
spiel mit einer nicht dargestellten Tür eines ebenfalls nicht
dargestellten Kraftfahrzeuges verbunden sein soll. Außerdem
weist das Scharnier 1 einen mit dem ersten Scharnierlappen 2
über einen senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Schar
nierbolzen 3, schwenkbar verbundenen zweiten Scharnierlappen
4 auf. Dieser zweite Scharnierlappen 4 ist beispielsweise an
einem ebenfalls nicht dargestellten Rahmen oder Holm des
Kraftfahrzeuges befestigt.
In der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung der Tür sind
die Scharnierlappen 2 und 4 etwa parallel zueinander ausge
richtet. Zwischen den Scharnierlappen 2 und 4 ist eine Arre
tiereinheit 5 angeordnet, deren Gehäuse 6 am ersten Schar
nierlappen 2 befestigt ist. Im Gehäuse 6 der Arretiereinheit
5 ist eine elektrische Spule 7 angeordnet, in der ein Anker 8
koaxial angeordnet und axial verschiebbar ist. An dem aus der
Spule 7 axial herausragenden Ende des Ankers 8, d. h. entspre
chend Fig. 1 an dem linken Ende des Ankers 8, ist dieser mit
einem Arretierbolzen 9 verbunden. Vorzugsweise sind dieser
Arretierbolzen 9 und der Anker 8 entsprechend dem gezeigten
Ausführungsbeispiel einteilig ausgebildet.
Der Anker 8 bzw. der Arretierbolzen 9 ist im Ausführungsbei
spiel mit einem radial nach außen abstehenden umlaufenden
Kragen 10 versehen, an dem sich eine Schraubendruckfeder 11
abstützt, die unter Vorspannung zwischen dem Kragen 10 und
der Spule 7 bzw. einem entsprechenden Spulengehäuse angeord
net ist. Bei einer anderen, nicht gezeigten Ausführungsform
kann eine Schraubendruckfeder an der der Spule 7 zugewandten
Stirnfläche des Bolzens 9 axial angreifen und sich beispiels
weise am Gehäuse der Spule 7 abstützen, um die Vorspannung
des Bolzens 9 zu erzeugen. Auf der der Schraubendruckfeder 11
abgewandten Seite bildet der Kragen 10 einen Endanschlag der
bei Erreichen einer maximalen Verschiebung aus der Spule 7
heraus am Gehäuse 6 der Arretiereinheit 5 zur Anlage kommt.
Auf diese Weise bildet der Kragen 10 eine Verliersicherung
für den Bolzen 9 der Arretiereinheit 5. Im eingebauten Zu
stand ist eine derartige Verliersicherung jedoch nicht mehr
nötig, so daß die Arretiereinheit 5 bzw. der Bolzen 9 bei ei
ner anderen Ausführungsform auch ohne Kragen 10 auskommt.
Die Schraubendruckfeder 11 bewirkt eine Vorspannung des Arre
tierbolzens 9 radial gegen einen hülsenförmigen Bereich 12
des zweiten Scharnierlappens 4, der den Scharnierbolzen 3
koaxial umfaßt. Die Arretiereinheit 5 ist derart am ersten
Scharnierlappen 2 befestigt, daß ihr Anker 8 bzw. dessen Ar
retierbolzen 9 sich radial zum Scharnierbolzen 3 erstreckt.
In derselben Radialebene, in der der Arretierbolzen 9 am hül
senförmigen Bereich 12 des zweiten Scharnierlappens 4 zur An
lage kommt, ist in diesem Bereich 12, jedoch bezüglich der
Anlagestelle des Arretierbolzens 9 vorzugsweise um etwa 90°
versetzt, eine Öffnung 13 ausgespart, die bezüglich des
Scharnierbolzens 3 radial verläuft.
Die Spule 7 ist über einen Schalter 14 an eine Stromversor
gung anschließbar, so daß in der Spule 7 ein elektromagneti
sches Feld induziert wird, das eine den Anker 8 in die Spule
7 hinein- bzw. vom Scharnierbolzen 3 wegziehende Kraft er
zeugt.
Beim Öffnen der Tür schwenkt der daran befestigte erste
Scharnierlappen 2 um den Scharnierbolzen 3. Wenn die Tür bzw.
der erste Scharnierlappen 2 die vorbestimmte Öffnungsstellung
von etwa 90° erreicht, fluchtet der Arretierbolzen 9 mit der
Öffnung 13, so daß der Arretierbolzen 9 entsprechend Fig. 2
in die Öffnung 13 eindringen kann. Auf diese Weise werden die
Scharnierlappen 2 und 4 in dieser 90°-Stellung gegeneinander
verrastet, wobei dementsprechend auch die soweit geöffnete
Tür in dieser Stellung arretiert ist. Um die Tür wieder
schließen oder um die Tür noch weiter öffnen zu können, wird
der Schalter 14 betätigt, der sich beispielsweise in Griffhö
he auf der Innenseite der Tür befinden kann. Dazu wird die
Spule 7 der Arretiereinheit 5 mit Strom beaufschlagt, wodurch
ihr Anker 8 und somit der Arretierbolzen 9 in die Spule 7
hineingezogen wird. Dabei wird der Arretierbolzen 9 vollstän
dig aus der Öffnung 13 herausbewegt, so daß die beiden Schar
nierlappen 2 und 4 wieder frei um den Scharnierbolzen 3 be
weglich sind. Demnach kann problemlos die in Fig. 1 gezeigte
Verschlußstellung oder die in Fig. 3 gezeigte Öffnungsstel
lung eingenommen werden, bei der die Tür um etwa 180° geöff
net ist.
Für die in Fig. 3 gezeigte Öffnungsstellung könnte im hülsen
artigen Bereich 12 des zweiten Scharnierlappens 4 eine zu
sätzliche radial verlaufende Öffnung nach der Art der Öffnung
13 vorgesehen sein, so daß die Tür bzw. der erste Scharnier
lappen 2 auch in dieser Stellung gesichert werden kann.
Bei einer anderen Ausführungsform kann das Scharnier 1 derart
ausgebildet sein, daß zwischen den Scharnierlappen 2 und 4
Schwenkbewegungen um den Scharnierbolzen 3 von etwa 270° mög
lich sind. In einer derartigen extremen Schwenkposition würde
die jeweilige Tür an der entsprechenden Außenlängswand des
Fahrzeuges zur Anlage kommen. In einer solchen Position könn
te ebenfalls eine Sicherung zweckmäßig sein, die dann in ent
sprechender Weise durch eine weitere Öffnung nach Art der
Öffnung 13 ebenfalls im hülsenförmigen Bereich 12 des zweiten
Scharnierlappens 4 vorgesehen sein kann.
Die Erfindung bietet die besonderen Vorteile, daß die Arre
tierung einer Tür auf komfortable Weise problemlos aufgehoben
werden kann, so daß eine Tür insbesondere auch nur mit einer
Hand vollständig geöffnet werden kann. Darüber hinaus ermög
licht die Erfindung eine kompakte Bauweise ohne nach außen
abstehende Bauteile, die bei geöffneten Türen Beschädigungen
ausgesetzt wären oder ihrerseits Beschädigungen verursachen
könnten.
Claims (7)
1. Scharnier zur Schwenkverstellung einer Tür eines Kraft
fahrzeuges zwischen einer Schließstellung und wenigstens ei
ner Öffnungsstellung, mit einem ersten und einem zweiten
Scharnierlappen, die über einen gemeinsamen Scharnierbolzen
schwenkbar aneinander gelagert sind, wobei Arretierungsmittel
vorgesehen sind, mit denen die Scharnierlappen wenigstens in
einer Stellung mit einem vorbestimmten Öffnungswinkel lösbar
gesichert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretierungsmittel aus einem an dem ersten Scharnier
lappen (2) angeordneten Arretierbolzen (9) bestehen, der mit
Federkraft radial an einem hülsenförmigen, den Scharnierbol
zen (3) umfassenden Bereich (12) des zweiten Scharnierlappens
(4) anliegt und bei Erreichen der zu sichernden Öffnungsstel
lung in eine im hülsenförmigen Bereich (12) vorgesehene Öff
nung (13) eindringt, wobei der Arretierbolzen (9) durch einen
in eine am ersten Scharnierlappen (2) befestigte elektrische
Spule (7) eindringenden Anker (8) entgegen der Federkraft an
getrieben ist, wenn die Spule (7) über einen Schalter (14)
mit einem Schaltstrom beaufschlagt ist.
2. Scharnier nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Arretierbolzen (9) und der Anker (8) einteilig herge
stellt sind.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Scharnierlappen (2) der Tür und der zweite
Scharnierlappen (4) einem der Tür zugeordneten Türholm des
Kraftfahrzeuges zugeordnet ist.
4. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (14) auf der Innenseite der Tür, etwa auf
Türgriffhöhe, angeordnet ist.
5. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß elektrische und/oder elektronische Mittel vorgesehen
sind, die ein Eindringen des Arretierbolzens (9) in die Öff
nung (13) im hülsenförmigen Bereich (12) des zweiten Schar
nierlappens (4) nur bei zunehmendem Öffnungswinkel der Tür
ermöglichen, während sie bei abnehmenden Öffnungswinkel zu
mindest im Winkelbereich der Öffnung (13) für den Arretier
bolzen (9) die Spule (7) mit Schaltstrom beaufschlagen.
6. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (13) derart am hülsenförmigen Bereich (12)
des zweiten Scharnierlappens (4) angeordnet ist, daß die
Scharnierlappen (4) und (2) in einer Stellung lösbar sicher
bar sind, die einer um etwa 90° geöffneten Tür entspricht.
7. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im hülsenförmigen Bereich (12) des zweiten Scharnierlap
pens (4) eine zweite Öffnung vorgesehen ist, die eine Siche
rung bei etwa um 270° geöffneter Tür ermöglicht.
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