DE19719305A1 - Lageranordnung für eine Walze eines Farb- oder Feuchtwerkes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung für eine Walze eines Farb- oder Feuchtwerkes einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die DE 42 31 672 C2 zeigt eine Lageranordnung für eine Walze in einem Farb- oder Feuchtwerk einer Offsetdruckmaschine, bei der jeder Walzenzapfen in einem Walzenhalter aufgenommen wird, der in Anstellrichtung der Walze geradlinig verschiebbar ist. Er wird hierzu auf einer Linearführung verfahren, die in einem im Maschinengestell gelagerten Gehäuse angeordnet ist. Der Walzenhalter wird weiterhin mittels einer Feder in Anstellrichtung beaufschlagt. Außerdem enthält das Gehäuse eine druckmittelbetätigte Klemmeinrichtung zur Festklemmung des Walzenhalters in der Anstellage.

Bei dieser Lageranordnung ist nachteilig, daß die Walze für beispielsweise einen Wechsel nicht einfach von der oder den Gegenwalzen abgestellt werden kann. Hierfür ist eine die Feder enthaltende Stelleinrichtung zu lösen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lageranordnung zu schaffen, die bei einfachem Aufbau die Einstellung, Blockierung und Abstellung der Walze ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Lageranordnung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Lageranordnung ist aus konstruktiv einfachen, wenigen Einzelteilen kostengünstig erstellbar und leicht an der Druckwerkseitenwand bzw. dem die Walze tragenden Maschinenteil montierbar. Außerdem stellt sie ohne das Erfordernis eines speziellen Antriebes die Walze z. B. für einen Walzenwechsel ab. Das Abstellen ist, Maschinenstillstandszeiten senkend, ohne jeglichen Montageaufwand schnell möglich.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.

Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt teilweise geschnitten:

Fig. 1 eine Lageranordnung mit einer Walze in der Klemmposition,

Fig. 2 die Ansicht II nach Fig. 1 (ohne Schutz) in der Abstellposition,

Fig. 3 eine weitere Variante einer Lageranordnung (ohne Walze) in der Klemmposition,

Fig. 4 die Ansicht IV nach Fig. 3 in der Abstellposition,

Fig. 5 als Antriebsvariante einen Elektromotor mit Spindelmuttertrieb,

Fig. 6 als Antriebsvariante ein zweiseitig wirkendes Magnetsystem.

Die in Fig. 1 gezeigte Lageranordnung 1 ist an der Innenseite einer Druckwerkseitenwand 2 angeschraubt. Die Lageranordnung 1 enthält einen Walzenhalter 3, in dessen muldenförmige Ausnehmung der Zapfen 4 einer Walze 5 eingelegt und angeschraubt ist. Nicht dargestellt ist der weitere Zapfen der Walze 5 in einer gleichartigen, an der gegenüberliegenden Druckwerkseitenwand befestigten Lageranordnung aufgenommen. Bei der Walze 5 handelt es sich um die Walze eines Farb- oder Feuchtwerks.

Die Lageranordnung 1 enthält als Tragelement vorteilhaft eine Platte 6, wobei auch anderweitige, beispielsweise muldenförmige Elemente zur Anwendung kommen können. In die Platte 6 ist eine Geradführung 7 eingearbeitet, in der der Walzenhalter 3 schiebbar geführt wird. Der Walzenhalter 3 besitzt hierfür einen angeflächten Schaft 8. Mit einem Flansch 9 sitzt der Walzenhalter 3 auf der Platte 6 auf und ist mit einer Scheibe 10 an der Plattenunterseite gesichert.

Zwecks Verschiebung des Walzenhalters 3 besitzt die Lageranordnung 1 einen Antrieb, im Ausführungsbeispiel eine Arbeitszylinder 11. Dieser ist auf der Platte 6 gelagert. Als Betätigungsglied trägt der Arbeitszylinder 11 einen Stößel 12, der durch eine Querbohrung 13 des Walzenhalters 3 führt und mit einem Kopf 14 abschließt. Zwischen dem Arbeitszylinder 11 und dem Walzenhalter 3 ist eine sich an diesen Teilen 11, 3 abstützende Druckfeder 15 angeordnet. Als Äquivalent könnte anstelle der Druckfeder 15 auch eine Zugfeder vorgesehen werden, die an dem Walzenhalter 3 in der Anstellrichtung 16 zieht.

Die Lageranordnung 1 enthält weiterhin eine Klemmeinrichtung, mit der der Walzenhalter in einer Anstellage festlegbar ist. Vorteilhaft ist hierfür ein Andrückmechanismus 17 vorgesehen. Erweist einen an der Platte 6 schwenkbar befestigten, von dem Arbeitszylinder 11 betätigbaren Klemmhebel 18 auf, der mit an diesem befestigten Druckklötzen 19, 20 auf den Flansch 9 aufsetzbar ist. Die Platte 6 ist mittels Schrauben 21 an der Druckwerkseitenwand 2 angeschraubt. Ein Schutz 22 (in Fig. 2 nicht dargestellt) schützt die Lageranordnung 1 vor Verschmutzung und eventueller Beschädigung.

Der Arbeitszylinder 11 der Lageranordnung 1 wird vorteilhaft mit einem pneumatischen (oder auch hydraulischen) Druckmittel mit dem Druck p betrieben. In der Stellung A des Wegeventils 23 (Fig. 1) nimmt der Walzenhalter 3 die in Fig. 2 gezeichnete Stellung ein, d. h. die Kolbenstange des Arbeitszylinders 11 wird eingezogen und der Kopf 14 des Stößels 12 verschiebt den Walzenhalter 3 entgegen der Kraft der Druckfeder 15 nach rechts. Dies ist die Abstellposition, d. h. die Walze 5 ist von ihrer bzw. ihren Partnerwalzen abgestellt. In dieser Stellung kann die Walze 5 gewechselt werden. Hierzu wird die Schraube 24 gelöst und die Walze aus dem Walzenhalter 3 entnommen. Statt dessen kann der Walzenhalter 3 beispielsweise auch ein Walzenschloß tragen, in dem die Walze mit ihrem Zapfen aufgenommen wird.

Durch Umsteuern des Wegeventils 23 in die Stellung B wird der Arbeitszylinder 11 kraftlos, und die Druckfeder 15 verschiebt den Walzenhalter 3 mitsamt der Walze 5 in Anstellrichtung 16, bis die Walze 5 an der oder den Partnerwalzen zur Anlage kommt. Partnerwalze kann beispielsweise ein Reibzylinder oder auch der Formzylinder sein. Auch in den Spalt zwischen zwei Walzen kann die Walze 5 eingefahren und an diese angestellt werden. Die Druckfeder 15 ist hinsichtlich ihrer Kraft so bemessen, daß die Walze 15 mit dem gewünschten Anstelldruck an den Partnerwalzen anliegt. Außerdem kann mittels der Druckfeder 15 beigelegten Scheiben ausgewählter Dicke (Paßscheiben) die benötigte Federkraft eingestellt werden. Statt der Geradführung 7 kann auch eine gekrümmte Führung vorgesehen werden, wodurch der Anstelldruck an Partnerwalzen unterschiedlicher Durchmesser angepaßt werden kann. Auch kann der Walzenhalter 3 mit anderen Mitteln, z. B. mit einem Hebelgetriebe, geführt werden. Bei der Einstellung wird der Walzenhalter 3 in Anstellrichtung 16 um den Betrag a in die in Fig. 1 gezeichnete Stellung verschoben.

Nach dem selbständig erfolgten Einstellvorgang wird das Wegeventil 23 in die Schaltstellung C umgesteuert. Dadurch wird die Kolbenstange des Arbeitszylinders 11 ausgefahren, wobei der Stößel 12 in die Anstellrichtung 16 verschoben wird und sein Kopf 14 auf den Klemmhebel 18 auftritt. Dieser drückt dadurch mit seinen Druckklötzen 19, 20 auf den Flansch 9 des Walzenhalters 3 und legt letzteren kraftschlüssig an der Platte 6 fest. Die Lageranordnung 1 befindet sich nunmehr in der in Fig. 1 gezeigten Arbeitsposition, bei der der Walzenhalter 3 mitsamt der Walze 5 blockiert ist.

Für Nachjustierungen der Walze 5 wird das Wegeventil 23 in die Stellung B geschaltet. Dadurch gibt der Stößel 12 den Klemmhebel 18 frei, und der Reibschluß des Flansches 9 zur Platte 6 wird aufgehoben. Nun drückt die Druckfeder 15 den Walzenhalter 3 mitsamt der Walze 5 in die Anstellage. Anschließend wird das Wegeventil 23 zurück in die Stellung C gefahren, um den Walzenhalter 3 zu blockieren. Derartige Nachjustierungen werden z. B. veranlaßt, um Verschleiß der je nach Gegebenheit mit weichem Bezug ausgeführten Walze 5 oder der Partnerwalze(n) auszugleichen.

Eine weitere Variante einer Lageranordnung 25 zeigen die Fig. 3 und 4. Der wesentliche Unterschied gegenüber der Lageranordnung 1 gemäß den Fig. 1 und 2 besteht in der winklig ausgeführten Platte 26, auf der die Elemente der Lageranordnung montiert sind. Die winklige Platte 26 trägt speziellen, beengten Einbauverhältnissen Rechnung. Bei der nachfolgen Beschreibung werden zur Vereinfachung für zur Lageranordnung 1 analoge Bauteile weitgehend die gleichen Positionsziffern verwendet. Übereinstimmend zur Lageranordnung 1 trägt der Walzenhalter 3 eine Walze, weshalb auf deren Darstellung verzichtet wurde. Der Walzenhalter 3 wird mit seinem Schaft 8 in einer Geradführung 7 der Platte 26 geführt und ist mit einer Scheibe 10 gesichert. Auch der Andrückmechanismus 17 gleicht dem der Lageranordnung 1 und enthält den Klemmhebel 18 mit den Druckklötzen 19, 20, die mit dem Flansch 9 des Walzenhalters 3 zusammenarbeiten. Der Arbeitszylinder 11 ist am abgewinkelten Schenkel der Platte 26 befestigt, weshalb sich die den Walzenhalter 3 beaufschlagende Druckfeder 15 an einem Lager 27 der Platte 26 abstützt. Das Lager 27 stützt auch den Stößel 12.1, der über ein Hebelgetriebe 28 mit dem Arbeitszylinder 11 in Verbindung steht. Vorteilhaft ist dieses Hebelgetriebe 28 als Kniehebel ausgebildet. Im einzelnen ist eine Kurbel 29 schwenkbar an der Platte 26 gelagert und mittels der Koppel 30 gelenkig mit dem Stößel 12.1 verbunden. Am Gelenk 31 von Kurbel 29 und Koppel 30 greift die Kolbenstange des Arbeitszylinders 11 an.

Die Arbeitsweise der Lageranordnung 25 ist die gleiche, wie die der Lageranordnung 1, weshalb auf eine wiederholende Beschreibung verzichtet wird. Es sei lediglich erklärt, daß Fig. 3 die Lageranordnung 25 in der Arbeitsposition (Klemmposition) zeigt, während in Fig. 4 die Abstellposition gezeigt ist, bei der der Walzenhalter 3 entgegen der Anstellrichtung 16 zurückgezogen ist und die Walze gewechselt werden kann. Das Wegeventil zur Herstellung der entsprechenden Ansteuerzustände des Arbeitszylinders 11 ist identisch dem in Fig. 1 gezeigten Wegeventil 23 und wurde deshalb nicht nochmals dargestellt.

Weitere Antriebsvarianten zur Betätigung der Klemmeinrichtung bzw. der Bewegung des Walzenhalters 3 zeigen die Fig. 5 und 6. Gemäß Fig. 5 treibt ein umsteuerbarer Motor 32, vorteilhaft ein Elektromotor, mittels eines auf seinem Abtriebszapfen befestigten Ritzels 33 eine außenverzahnte Spindelmutter 34 an, die unverschiebbar in einem Lager 35 des Tragelements der Lageranordnung aufgenommen ist. In die Spindelmutter 34 ist eine Gewindespindel 36 eingeschraubt, die mit einem Betätigungsglied, hier einem Stößel 12.2, verbunden ist. Je nach Drehrichtung des Motors 32 wird die drehgesicherte Gewindespindel 36 mitsamt dem Stößel 12.2 in die eine oder andere Richtung verschoben, worauf dessen Kopf 14.2 entweder den Andrückmechanismus betätigt oder den Walzenhalter 3 in die Abstellposition zieht.

Als Alternative zu Fig. 5 kommt in Fig. 6 als Antrieb ein zweiseitig wirkendes Magnetsystem 37 mit einer Nullstellung in der Mitte zur Anwendung. Das Magnetsystem 37 enthält zwei nebeneinander angeordnete Spulen 38, 39. Der Anker 40 des Magnetsystems wird jeweils in Richtung der unter Strom gesetzten Spule 38, 39 gezogen und verschiebt entsprechend den an ihm befestigten Stößel 12.3.

Die Lageranordnung 1, 25 kann statt an den Druckwerkseitenwänden 2 auch an anderen zum Tragen der Walze 5 vorgesehenen Maschinenteilen, wie Walzenhebeln oder Scheren, einfach befestigt werden.

Statt des Stößels 12, 12.1, 12.2, 12.3 können auch andere Betätigungsglieder zur Anwendung kommen. Beispielsweise kann eine geschlossene Gabel den Walzenhalter 3 umfassen und entweder auf diesen oder den Klemmechanismus wirken. Für den Klemmechanismus selbst sind statt des Andrückmechanismus 17 auch anderweitige Prinzipe anwendbar, z. B. ein Keilmechanismus.

Claims (12)

1. Lageranordnung für eine Walze eines Farb- oder Feuchtwerks einer Druckmaschine mit einem Walzenhalter zur Aufnahme des Zapfens der Walze, wobei der Walzenhalter in Anstellrichtung bewegbar ist und in dieser Richtung mittels einer Feder kraftbeaufschlagt wird, sowie mit einer von einem Antrieb betätigten Klemmeinrichtung zur Festklemmung des Walzenhalters in der Anstellage, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenhalter (3), die Klemmeinrichtung und der Antrieb (11, 32, 37) auf einem Tragelement (6, 26) montiert sind, das an dem die Walze (5) tragenden Maschinenteil (2) angeordnet ist, und mit dem Antrieb (11, 32, 37) wahlweise die Klemmeinrichtung betätigbar oder der Walzenhalter (3) entgegen der Kraft der Feder (15) bewegbar ist.

2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (11, 32, 37) mit einem Betätigungsglied (12, 12.1, 12.2, 12.3) verbunden ist, das in der einen Antriebsrichtung die Klemmeinrichtung betätigt und in der Gegenrichtung an dem Walzenhalter (3) angreift.

3. Lageranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (12, 12.1, 12.2, 12.3) direkt mit dem Antrieb (11, 32, 37) verbunden ist.

4. Lageranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (12, 12.1, 12.2, 12.3) über ein Hebelgetriebe (28) mit dem Antrieb (11, 32, 37) in Verbindung steht.

5. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (11, 32, 37) mit einem in einer Querbohrung (13) des Walzenhalters (3) geführten Stößel (12) verbunden ist, dessen Kopf (14, 14.1, 14.2, 14.3) je nach Schieberichtung an der Klemmeinrichtung oder dem Walzenhalter (3) angreift.

6. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenhalter (3) in einer Geradführung (7) des Tragelements (6, 26) geführt wird.

7. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung einen an dem Walzenhalter (3) befestigten Flansch (9) enthält, der mittels eines von dem Antrieb (11, 32, 37) betätigten Andrückmechanismus (17) kraftschlüssig an dem Tragelement (6, 26) festlegbar ist.

8. Lageranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Andrückmechanismus (17) einen an dem Tragelement (6) schwenkbar befestigten, von dem Antrieb (11, 32, 37) betätigbaren Klemmhebel (18) enthält, der mit Druckklötzen (19, 20) auf den Flansch (9) aufsetzbar ist.

9. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb ein Arbeitszylinder (11) ist.

10. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb einen umsteuerbaren Motor (32) enthält, der eine unverschiebbar an dem Tragelement (6, 26) angeordnete Spindelmutter (34) antreibt, in die eine Gewindespindel (36) eingeschraubt ist.

11. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb ein zweiseitig wirkendes Magnetsystem (37) mit einer Nullstellung in der Mitte ist.

12. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement als Platte (6, 26) ausgebildet ist.