DE19547028A1 - Hydrolysebeständige Polyesterfasern und -filamente, Masterbatches und Verfahren zur Hestellung von Polyesterfasern und -filamenten - Google Patents
Hydrolysebeständige Polyesterfasern und -filamente, Masterbatches und Verfahren zur Hestellung von Polyesterfasern und -filamentenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Polyesterfasern und -filamente, vorzugsweise
Monofile aus Polyester, worin die Endgruppen des Polyesters durch Zusatz von
Endgruppenverschlußmitteln, vorzugsweise durch Zusatz von Mono-, Bis- und
Polycarbodiimiden, gegen den thermischen und insbesondere den
hydrolytischen Abbau stabilisiert worden sind, Konzentrate (Masterbatches)
enthaltend diese Endgruppenverschlußmittel und inerte polymere Träger, sowie
Verfahren zur Herstellung der Fasern.
Es ist bekannt, daß bei thermischer Belastung Polyestermoleküle gespalten
werden. Bei einem Polyethylentherephthalat erfolgt beispielsweise die
Aufspaltung der Esterbindung unter Ausbildung einer Carboxylendgruppe und
eines Vinylesters, wobei der Vinylester dann unter Abspaltung von Acetaldehyd
weiterreagiert. Eine derartige thermische Zersetzung wird vor allem durch die
Höhe der Reaktionstemperatur, die Verweilzeit und möglicherweise durch die
Natur des Polykondensationskatalysators beeinflußt.
Im Gegensatz dazu ist die Hydrolysebeständigkeit eines Polyesters stark von der
Zahl an Endgruppen abhängig. Es ist bekannt, eine Verbesserung der
Hydrolysebeständigkeit dadurch zu erreichen, daß die beispielsweise
Carboxylendgruppen der Polyester durch chemische Umsetzung verschlossen
werden. Als derartiger "Verschluß" der Carboxylendgruppen sind bereits
mehrfach Umsetzungen mit aliphatischen, aromatischen, aber auch
cycloaliphatischen Mono-, Bis- oder Polycarbodiimiden beschrieben worden. In
diesem Zusammenhang sei beispielsweise auf die EP-A-0417717 verwiesen.
Aus der gleichen Druckschrift ist bekannt, daß die Kombination von Mono- oder
Biscarbodiimiden mit Polycarbodiimiden vorteilhaft ist, um die nicht zu
vernachlässigende Flüchtigkeit dieser Produkte oder deren Spaltprodukte und
die damit verbundene Belastung der Umwelt oder des Bedienpersonals von
Papiermaschinensieben, in denen derartig beständig gemachte Fasern häufig
eingesetzt werden, einzudämmen. Besonders bewährt hat sich dabei ein
Verfahren, bei dem zunächst der Verschluß der Carboxylendgruppen
überwiegend durch Umsetzung mit Mono- und/oder Biscarbodiimiden erfolgt
und in freier Form ein Polycarbodiimid vorliegt, welches aufgrund seiner
"Depotwirkung" zu einer verbesserten Langzeitstabilität der Fasern oder
Filamente verhilft.
Aus der EP-A-0 506 983 und der DE 43 07 394 sind Monofile mit
schmutzabweisenden Eigenschaften und mit verbesserter
Hydrolysebeständigkeit bekannt. Die beschriebenen Monofile bestehen aus
Polyester auf Basis von Polyethylentherephthalat oder Poly-1,4-
cyclohexandimethylentherephthalat mit Zusätzen von fluorhaltigen Polymeren.
Die DE 43 07 392 beschreibt ebenfalls hydrolysebeständige Monofilamente aus
Polyester. Zum Verschluß der Carboxyl-Endgruppen des Polyesters werden
Carbodiimide als Konzentrat (Masterbatch) im Extruder beigemischt. Das
Trägermaterial für das Carbodiimid-Konzentrat besteht aus
Polyethylentherephthalat. Als Polyesterstabilisator werden neben Carbodiimiden
auch Ketenimine eingesetzt.
Die beschriebenen Monofile, die fluorhaltige Polymere enthalten, haben
schmutzabweisende Eigenschaften. Diese Eigenschaft wird dem Effekt der
Migration zugeschrieben, bei dem die Fluorkomponente an die Oberfläche des
Monofilaments wandert.
Nachteil der bisher bekannten Verfahren ist, daß, um eine ausreichende
Hydrolysebeständigkeit der Fasern zu erzielen, im Vergleich zu den
erfindungsgemäßen Fasern, immer noch eine relativ hohe Menge an
stabilisierenden Zusätzen für den Verschluß der Endgruppen zugesetzt werden
muß. Um die Belastung der Umwelt oder des Bedienpersonals noch weiter zu
verringern bestand also immer noch die Aufgabe, den Anteil dieser
Stabilisatoren in den Fasern herabzusetzen, ohne dafür eine Abnahme der
Hydrolysestabilität in Kauf nehmen zu müssen.
Überraschenderweise wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, worin das
üblicherweise als Träger im Konzentrat für das Endgruppenverschlußmittel
(Masterbatch) verwendete Material durch ein in Bezug auf das
Endgruppenverschlußmittel inertes Material ersetzt wird.
Als inert in Bezug auf das Endgruppenverschlußmittel werden gemäß der
Erfindung alle als Träger für das Endgruppenverschlußmittel geeignete
Materialien bezeichnet, die selbst keine Carboxyl- oder Hydroxylendgruppen
enthalten und somit nicht mit dem Endgruppenverschlußmittel reagieren, bevor
das Endgruppenverschlußmittel in die Faser gelangt ist.
Bevorzugt sind solche Trägermaterialien, die im Gegensatz zu den üblicherweise
verwendeten Trägermaterialien wie Polyethylentherephthalat besonders wenige,
insbesondere praktisch keine reaktiven Endgruppen enthalten, so daß die
eigentliche Wirkung des Mittels zum Endgruppenverschluß nicht schon im
vorher hergestellten Masterbatch sondern erst nach Zugabe bei der Herstellung
der Fasern erfolgen kann.
Geeignete Trägermaterialien sind Polymere oder Copolymere auf Basis von
Ethylen, Propylen und höheren α-Olefinen oder halogenierten ethylenisch
ungesättigten Kohlenwasserstoffen.
Vorzugsweise werden als Trägermaterialien Polymere oder Copolymere auf
Basis von ethylenisch ungesättigten fluorierten Kohlenwasserstoffen,
insbesondere Copolymere auf Basis von Tetrafluorethylen, Ethylen und
gegebenenfalls mindestens einem weiteren damit copolymerisierbarem α-Olefin
eingesetzt, sofern sie einen Schmelzpunkt aufweisen, der eine Erweichung oder
Verflüssigung der Copolymere in der verwendeten Herstellungsanlage für die
Polyesterfasern zuläßt. Besonders bevorzugt sind fluorierte Copolymere, die
vorzugsweise einen Kristallitschmelzpunkt im Bereich von 160°C bis 270°C
aufweisen. Beispiele für geeignete Tetrafluorethylen-Copolymere sind in der
DE-OS 41 31 756 ausführlich beschrieben.
Eine weitere bevorzugte fluorierte Kohlenwasserstoffverbindung, die als Träger
eingesetzt werden kann, ist fluoriertes Polyvinyliden (PVDF), welches unter dem
Handelsnahmen ®Kynar von der Fa. Elf Atochem angeboten wird.
Ganz besonders bevorzugt wird als Trägermaterial im Masterbatch ein
Polytetrafluorethylen-Copolymer (Handelsname ®HOSTAFLON ET 6060 der Fa.
Hoechst AG) eingesetzt.
Polymere und Copolymere auf Basis von Tetrafluorethylen zeichnen sich durch
eine Reihe von Vorteilen aus, beispielsweise durch gute UV-Durchlässigkeit und
somit gute UV-Beständigkeit, durch gute Wetterbeständigkeit, gute dielektrische
Eigenschaften und durch hohe Chemikalienresistenz, insbesondere durch gute
Hydrolyseresistenz. Die stark hydrophobe Oberfläche von Formteilen aus diesen
Polymeren und Copolymeren führt zu einem entsprechend niedrigen
Adhäsionsverhalten, das sich beispielsweise in einer ausgeprägten
Schmutzabweisung niederschlägt.
Als Mittel zum Verschluß der Endgruppen im Polyester sind beispielsweise
Mono-, Bis- oder Polycarbodiimide, sowie Glycidylether wie N-Glycidyl-
Phthalimid (Handelsbezeichnung ®DENACOL EX 731 der Fa. Nagase) geeignet.
Die Endgruppenverschlußmittel können vorzugsweise auch in Mischungen
eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem zunächst Mono- und/oder
Biscarbodiimide direkt, also ohne ein Masterbatch zugesetzt werden und
zusätzlich Polycarbodiimide als Masterbatch zugeführt werden.
Zur Erzeugung von Hochleistungsfasern ist es erforderlich, Polyester
einzusetzen, die ein hohes mittleres Molekulargewicht aufweisen, entsprechend
einer Intrinsic-Viskosität (Grenzviskosität) von mindestens 0,64 [dl/g]. Die
Messungen erfolgten in Dichloressigsäure bei 25°C.
Weiterhin ist es vorteilhaft, Polyester als Spinnmaterial einzusetzen, die bereits
aufgrund ihrer Herstellung nur eine geringe Menge von Carboxylendgruppen
aufweisen. Dies kann beispielsweise durch Einsatz des sogenannten
Feststoffkondensationsverfahrens erfolgen. Es wurde gefunden, daß
einzusetzende Polyester weniger als 20, vorzugsweise sogar weniger als 10
mVal Carboxylendgruppen pro kg aufweisen sollten. In diesen Werten ist bereits
der Zuwachs durch das Aufschmelzen, vorzugsweise im Extruder, mit
berücksichtigt worden.
Im Prinzip sind für den Einsatz gemäß der vorliegenden Erfindung alle
fadenbildenden Polyester geeignet, d. h. aliphatisch/aromatische Polyester wie
z. B. Polyethylenterephthalate oder Polybutylenterephthalate, aber auch
vollständig aromatische und beispielsweise halogenierte Polyester sind in
gleicher Weise einsetzbar. Bausteine von fadenbildenden Polyestern sind
vorzugsweise Diole und Dicarbonsäuren, bzw. entsprechend aufgebaute
Oxycarbonsäuren.
Der bevorzugte Säurebestandteil der erfindungsgemäß eingesetzten Polyester ist
die Terephthalsäure. Geeignet sind natürlich auch andere vorzugsweise para- oder
trans-ständige aromatische Verbindungen, wie z. B. 2,6-
Naphthalindicarbonsäure aber auch p-Hydroxybenzoesäure.
Typische geeignete zweiwertige Alkohole sind beispielsweise Ethylenglykol,
Propandiol, 1,4-Butandiol aber auch Hydrochinon. Bevorzugte aliphatische Diole
haben zwei bis vier C-Atome. Besonders bevorzugt ist Ethylenglykol.
Längerkettige Diole können aber in Anteilen bis zu ca. 20 Mol-%, vorzugsweise
weniger als 10 Mol-% zur Modifizierung der Eigenschaften eingesetzt werden.
Für besondere technische Aufgaben haben sich jedoch besonders
hochmolekulare Polymerisate aus reinem Polyethylenterephthalat und deren
Copolymerisate mit geringen Zusätzen an Comonomeren bewährt, sofern die
Temperaturbelastung den Eigenschaften von Polyethylenterephthalat überhaupt
gerecht wird. Andernfalls ist auf geeignete bekannte vollaromatische Polyester
auszuweichen.
Besonders bevorzugt sind demzufolge erfindungsgemäße Polyesterfasern und
-filamente, die überwiegend oder vollständig aus Polyethlyenterephthalat
bestehen und insbesondere solche, die ein Molekulargewicht entsprechend einer
Intrinsic-Viskosität (Grenzviskosität) von mindestens 0,64, vorzugsweise
mindestens 0,70 [gl/g] aufweisen. Die Intrinsic-Viskositäten werden in
Dichloressigsäure bei 25°C bestimmt.
In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Verschluß der
Carboxylendgruppen dadurch, daß die Carboxylendgruppen überwiegend mit
Mono- und/oder Biscarbodiimiden umgesetzt werden und die Fasern und
Filamente nur sehr geringe oder keine Mengen an diesen Carbodiimiden in freier
Form enthalten. Dabei enthalten die Polyesterfasern und -filamente
vorzugsweise noch 0,05 Gew.-% wenigstens eines Polycarbodiimids, wobei
dieses Polycarbodiimid in freier Form oder mit wenigstens noch einigen
reaktionsfähigen Carbodiimidgruppen vorliegen sollte. Vorzugsweise sollten
weniger als 3 mVal/kg Carboxylendgruppen in den Fasern oder Filamenten
enthalten sein. Besonders bevorzugt sind Fasern und Filamente, bei denen die
Zahl der Carboxylendgruppen auf weniger als 2, insbesondere sogar weniger als
1,5 mVal/kg Polyester reduziert wurde. Der Gehalt an freien Mono- und/oder
Bis-Carbodiimiden in der Faser oder im Filament sollte vorzugsweise kleiner als
500 ppm, insbesondere kleiner 200 ppm (Gewicht) Polyester sein. Um die
Belastung der Umwelt besonders gering zu halten, ist vorzugsweise ein Gehalt
dieser Endgruppenverschlußmittel von weniger als 50, insbesondere weniger als
20, ganz besonders bevorzugt sogar weniger als 10 ppm (Gewicht) Polyester
günstig.
In dieser bevorzugten Ausführungsform ist dafür zu sorgen, daß in den Fasern
und Filamenten noch Polycarbodiimide oder deren Reaktionsprodukte mit noch
reaktionsfähigen Gruppen enthalten sind. Bevorzugt sind Konzentrationen von
0,02 bis 2, insbesondere von 0,1 bis 0,6 Gew.-% Polycarbodiimid in den
Polyesterfasern und -filamenten. Ganz besonders bevorzugt ist ein
Polycarbodiimid-Gehalt von 0,3 bis 0,5 Gew.-%. Das Molekulargewicht
geeigneter Carbodiimide liegt zwischen 2000 und 15 000, vorzugsweise
zwischen 5000 und etwa 10 000. Diese Polycarbodiimide übernehmen in der
bevorzugten Ausführungsform vor allem eine Depotfunktion.
Unter der stöchiometrischen Menge an zugesetzten Endgruppenverschlußmitteln
ist die Menge in Milliäquivalenten pro Gewichtseinheit des Polyesters zu
verstehen, die mit den endständigen Endgruppen des Polyesters reagieren kann
und soll. Bei der Berechnung der stöchiometrisch benötigten Menge ist zu
berücksichtigen, daß üblicherweise bei einer thermischen Belastung, wie sie
beispielsweise das Aufschmelzen des Polyesters darstellt, zusätzliche
Endgruppen entstehen.
Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Monocarbodiimiden, welche
vorzugsweise als solche also nicht als Masterbatch zugegeben werden. Diese
Verbindungen zeichnen sich insbesondere durch eine hohe
Reaktionsgeschwindigkeit bei der Umsetzung mit dem Polyester aus. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform werden diese teilweise oder vollständig
durch entsprechende Mengen an Biscarbodiimiden ersetzt, um die bei diesen
Verbindungen schon bemerkbare geringere Flüchtigkeit auszunutzen. In diesem
Fall ist jedoch dafür Sorge zu tragen, daß die Kontaktzeit ausreichend lang
gewählt wird, um auch bei Einsatz von Biscarbodiimiden beim Mischen und
Einschmelzen im Schmelzextruder eine ausreichende Reaktion sicherzustellen.
Polyester und viele übliche Endgruppenverschlußmittel, wie etwa Carbodiimide
sind bei hohen Temperaturen nicht beliebig lang zu lagern. Bereits weiter oben
wurde darauf hingewiesen, daß beim Aufschmelzen von Polyestern zusätzliche
Carboxylendgruppen entstehen. Auch viele der eingesetzten
Endgruppenverschlußmittel können sich bei den hohen Temperaturen der
Polyesterschmelzen zersetzen. Es ist daher wünschenswert, die Kontakt- bzw.
Reaktionszeit der Endgruppenverschlußmittel mit den geschmolzenen Polyestern
möglichst zu begrenzen. Bei Einsatz von Schmelzextrudern ist es möglich, diese
Verweilzeit im geschmolzenen Zustand auf weniger als 5, vorzugsweise weniger
als 3 Minuten herabzusetzen. Eine Begrenzung der Aufschmelzzeit im Extruder
ist nur dadurch gegeben, daß für eine einwandfreie Reaktion zwischen
Endgruppenverschlußmittel und Carboxylendgruppen oder auch
Hydroxylendgruppen eine ausreichende Durchmischung der Reaktanten erfolgen
muß. Dies kann durch entsprechende Ausgestaltung der Extruder oder
beispielsweise durch Einsatz von statischen Mischern erfolgen.
Die in den Polyestern nach der Polykondensation noch verbliebenen
Endgruppen, vorzugsweise Carboxylendgruppen, sind gemäß der bevorzugten
Ausführungsform überwiegend Carboxylendgruppen und sollen durch Reaktion
vorzugsweise mit einem Mono- bzw. Biscarbodiimid verschlossen werden.
Vorzugsweise wird ein geringerer Anteil der Carboxylendgruppen unter diesen
Bedingungen auch mit Carbodiimidgruppen des zusätzlich als Masterbatch
zugeführten Polycarbodiimids reagieren.
In diesem Fall enthalten die Polyesterfasern und Filamente daher anstelle der
Carboxylendgruppen im wesentlichen deren Reaktionsprodukte mit den
eingesetzten Carbodiimiden. Mono- bzw. Bis-Carbodiimide, die nur, wenn
überhaupt, in sehr geringem Maße in freier Form in den Fasern und Filamenten
vorkommen sollten, sind die bekannten, Aryl-, Alkyl- und Cycloalkyl-
Carbodiimide. Bei den Diarylcarbodiimiden, die bevorzugt eingesetzt werden,
können die Arylkerne unsubstituiert sein. Vorzugsweise werden jedoch in
2- oder 2,6-Stellung substituierte und damit sterisch gehinderte aromatische
Carbodiimide eingesetzt. Bereits in der DE-AS 14 94 009 wird eine Vielzahl von
Monocarbodiimiden mit sterischer Behinderung der Carbodiimidgruppe
aufgezählt. Besonders geeignet sind beispielsweise von den Monocarbodiimiden
das N,N′-(Di-o-tolyl)-carbodiimid und das N,N′-(2,6,2′,6′-Tetraisopropyl)-
diphenyl-carbodiimid. Biscarbodiimide, die gemäß der Erfindung geeignet sind,
werden beispielsweise in der DE-OS 20 20 330 beschrieben.
Als Polycarbodiimide sind Verbindungen geeignet, bei denen die
Carbodiimideinheiten über ein- oder zweifach substituierte Arylkerne
miteinander verbunden sind, wobei als Arylkerne Phenylen, Naphthylen,
Diphenylen und der vom Diphenylmethan abgeleitete zweiwertige Reste in
Betracht kommen und die Substituenten nach Art und Substitutionsort den
Substituenten den im Arylkern substituierten Mono-Diarylcarbodiimiden
entsprechen.
Das mit dem Masterbatch in konzentrierter Form zugeführte
Endgruppenverschlußmittel ist vorzugsweise ein Polycarbodiimid mit einem
mittleren Molekulargewicht von 2000 bis 15 000, insbesondere jedoch von
5000 bis 10 000. Diese Polycarbodiimide reagieren mit deutlich geringerer
Geschwindigkeit mit den Carboxylendgruppen und liegen daher entweder
gebunden oder in freier Form vor. Wenn es zu einer solchen Reaktion kommt,
wird vorzugsweise zunächst nur eine Gruppe des Carbodiimids reagieren. Die
weiteren im polymeren Carbodiimid vorhandenen Gruppen führen jedoch zu der
gewünschten Depotwirkung und sind die Ursache für die wesentlich
verbesserte Stabilität der erhaltenen Fasern und Filamente. Für diese
gewünschte thermische und insbesondere hydrolytische Beständigkeit der
geformten Polyestermassen ist es daher besonders bevorzugt, daß die in ihnen
vorhandenen polymeren Carbodiimide noch nicht völlig umgesetzt wurden,
sondern noch freie Carbodiimidgruppen zum Abfangen weiterer
Carboxylendgruppen aufweisen.
Ein besonders bevorzugtes Polycarbodiimid ist das handelsübliche aromatische
Polycarbodiimid, das in o-Stellung zu den Carbodiimidgruppen, d. h. in 2,6- oder
2,4,6-Stellung am Benzolkern mit Isopropylgruppen substituiert ist. Ein
derartiges Polycarbodiimid führt die Fa. Rhein-Chemie, Rheinhausen unter der
Handelsbezeichnung ®Stabaxol P100. Dieses Polycarbodiimid wird allerdings nur
als Masterbatch mit einem polymeren nicht inerten Träger, wie beispielsweise
Polyethylentherephthalat angeboten.
Die erzeugten erfindungsgemäßen Polyesterfasern und Filamente können
übliche Zusätze wie z. B. Titandioxyd als Mattierungsmittel bzw. Zusätze
beispielsweise für Verbesserung der Anfärbbarkeit oder zur Verminderung von
elektrostatischen Aufladungen enthalten. In gleicher Weise sind natürlich auch
Zusätze oder Comonomere geeignet, die die Brennbarkeit der erzeugten Fasern
und Filamente in bekannter Weise herabsetzen können.
Es können auch z. B. Buntpigmente, Ruß oder lösliche Farbstoffe in der
Polyesterschmelze eingearbeitet werden oder bereits enthalten sein. Durch
Zumischen anderer Polymerer, wie z. B. Polyolefinen, Polyestern oder
Polyamiden ist es möglich, gegebenenfalls ganz neue textil-technische Effekte
zu erzielen. Auch der Zusatz vernetzend wirkender Substanzen und ähnlicher
Zusätze kann für ausgewählte Anwendungsgebiete Vorteile bringen.
Wie bereits oben ausgeführt ist zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polyesterfasern und -filamente ein Vermischen und Aufschmelzen erforderlich.
Vorzugsweise kann dieses Aufschmelzen im Schmelzextruder direkt vor dem
eigentlichen Spinnvorgang erfolgen. Der Zusatz der Endgruppenverschlußmittel
erfolgt entweder über die vorherige Herstellung von Stammansätzen,
sogenannten Masterbatches oder zumindest teilweise direkt durch Beimischung
in flüssiger oder fester Form. Mit Masterbatches als Konzentraten kann das zu
behandelnde Polyestermaterial direkt vor dem Extruder oder, bei Verwendung
beispielsweise eines Doppelschneckenextruders, auch im Extruder mit dem
Endgruppenverschlußmittel vermischt werden.
Wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform mit vorstabilisiertem Polyester
gearbeitet, wird zunächst ein geeignetes Endgruppenverschlußmittel,
vorzugsweise ein Mono- und/oder Biscarbodiimid, ohne Masterbatch
insbesondere in flüssiger Form, zum Polyester zugesetzt. Dabei richtet sich die
Menge des Zusatzes üblicherweise nach dem Endgruppengehalt des
Ausgangspolyesters, vorzugsweise nach dem Carboxylendgruppengehalt, unter
Berücksichtigung der voraussichtlich bei dem Aufschmelzvorgang noch
entstehenden zusätzlichen Endgruppen des Polyesters. Um eine möglichst
geringe Belastung der Umwelt und des Bedienungspersonals zu erreichen, ist es
auch möglich, vorzugsweise mit unterstöchiometrischen Mengen and Mono-
bzw. Biscarbodiimiden zu arbeiten. Insbesondere sollte die Menge an
zugesetzten Mono- bzw. Biscarbodiimiden weniger als 90% der
stöchiometrisch errechneten Menge, besonders bevorzugt 50 bis 85% der dem
Carboxylendgruppengehalt entsprechenden stöchiometrischen Menge des
Mono- bzw. Biscarbodiimids zugesetzt werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß
nicht Verluste durch ein vorzeitiges Verdampfen der eingesetzten Mono- bzw.
Bisdicarbodiimide auftreten.
Gemäß der Erfindung wird mindestens ein Endgruppenverschlußmittel als
Konzentrat in Form von Stammansätzen (Masterbatch) aus einem Trägermaterial
und einem höheren Prozentsatz, z. B. 15%, an Polycarbodiimid zugegeben.
Diese als Masterbatch zugesetzten Endgruppenverschlußmittel sind
vorzugsweise Polycarbodiimide.
In den hergestellten Fasern und Filamenten liegen dann die
Endgruppenverschlußmittel noch unreagiert oder als Reaktionsprodukt mit den
reaktionsfähigen Gruppen vor. Bevorzugt sind Konzentrationen von 0,02 bis 2,
insbesondere von 0,1 bis 0,6 Gew.-% Endgruppenverschlußmittel in den
Polyesterfasern und -filamenten. Ganz besonders bevorzugt ist ein Gehalt von
0,3 bis 0,5 Gew.-%.
Besonders hingewiesen werden, soll noch einmal auf die Gefahr von
Nebenreaktionen, die bei der thermischen Belastung durch den gemeinsamen
Schmelzvorgang sowohl für den Polyester als auch für die eingesetzten
Endgruppenverschlußmittel bestehen. Aus diesem Grunde sollte die Verweilzeit
der Endgruppenverschlußmittel in der Schmelze vorzugsweise weniger als 5
min, insbesondere weniger als 3 min betragen.
Die Bestimmung der Hydrolyseresistenz erfolgt analog der in der EP-A-0 486
916 beschriebenen Methode über die Festigkeitsabnahme des Filaments nach
einer Behandlung in einer das Filament schädigenden Umgebung. Das zu
prüfende Monofilament wird 80 Stunden einer Atmosphäre aus Dampf mit einer
Temperatur von 135°C ausgesetzt. Anschließend wird das Monofil getrocknet
und die Reißfestigkeit nach üblichen Methoden bestimmt. Der Vergleich der
Reißfestigkeit mit dem unbehandelten Monofil ist ein Maß für die
Hydrolysebeständigkeit. Die prozentuale Restreißfestigkeit der
erfindungsgemäßen Fasern liegt vorzugsweise oberhalb 50%, insbesondere
oberhalb 75%. Besonders bevorzugt ist eine Restreißfestigkeit von mehr als
80%. Ganz besonders bevorzugt sind Werte oberhalb 90%.
Der Nachweis der inhomogenen Verteilung des eingebrachten Verschlußmittels
über den Querschnitt des Monofilaments kann beispielsweise durch Abtrennen
der äußeren Schicht des Monofilaments und Bestimmung des Anteils an
Verschlußmittel im verbleibenden Kern und durch nachfolgenden Vergleich
dieses Werts mit dem Anteil an Verschlußmittel in der ursprünglichen Faser
erfolgen.
Es zeigt sich, daß besonders im Falle des Einsatzes von Trägern, die zum sich
bekannten Migrationseffekt in der Faser führen, die Träger in den
erfindungsgemäß hergestellten Fasern eine Art Kern-Mantel Struktur über den
Querschnitt der Faser in Bezug auf das Endgruppenverschlußmittel hervorrufen.
Hierbei reichert sich das Mittel zum Endgruppenverschluß im Bereich des
Mantels der Faser an, so daß der Anteil an dem als Masterbatch zugesetzten
zum Endgruppenverschlußmittel zum Mantel der Faser hin kontinuierlich
zunimmt.
Es lassen sich demnach mit den erfindungsgemäßen Masterbatches
Polyesterfasern, vorzugsweise Monofilamente herstellen, die im Vergleich zu
herkömmlichen homogenen Fasern bei gleicher Konzentration des
Endgruppenverschlußmittels an der Oberfläche aufgrund der inhomogenen
Verteilung eine geringere Gesamtmenge an Verschlußmittel innerhalb des
Monofilaments aufweisen.
Die so hergestellten Fasern, bei denen das Endgruppenverschlußmittel mit
einem Träger mit hydrophoben Eigenschaften zugeführt wurde, zeichnen sich
durch eine besonders gute schmutzabweisende Wirkung aus.
Als Stabilitätstest wurde die feinheitsbezogene Höchstzugkraft (=
Reißfestigkeit) an den erhaltenen Monofilamenten einmal direkt nach der
Erzeugung und ein zweites Mal nach Lagerung der Monofile bei 135°C in einer
Wasserdampfatmosphäre nach 80 Stunden geprüft. Danach wurde erneut die
Reißfestigkeit bestimmt und der Quotient aus Restreißfestigkeit und
ursprünglicher Reißfestigkeit errechnet. Er ist ein Maß für die erreichte
Stabilisierungswirkung der Zusätze und wird als relativer Wert in % vom
Ursprungswert ausgedrückt.
Vorzugsweise werden durch die Erfindung Fasern bereitgestellt, die nach der
Behandlung im Dampf eine relative Restreißfestigkeit von mehr als 50%
insbesondere mehr als 70% aufweisen. Besonders bevorzugt sind
Monofilamente mit relativen Restreißfestigkeiten größer 80%, insbesondere
größer 90%.
Der Stickstoffgehalt der erfindungsgemäßen Fasern ist selbstverständlich
abhängig von der Menge des zugesetzten Endgruppenverschlußmittels, sofern
das Endgruppenverschlußmittel Stickstoff enthält. Bei ausschließlicher
Verwendung stickstoffenthaltender Endgruppenverschlußmitteln, wie
beispielsweise Carbodiimiden kann der Stickstoffgehalt als Maß für den Gehalt
an Endgruppenverschlußmitteln herangezogen werden. Solche
erfindungsgemäßen Fasern enthalten vorzugsweise weniger als 0,5 Gew.-%
Stickstoff, insbesondere weniger als 0,2 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger
als 0,12 Gew.-% Stickstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht.
Die erfindungsgemäßen Polyesterfasern, vorzugsweise Polyesterfilamente sind
besonders zum Einsatz unter aggressiven Bedingungen, wie sie in einer
Papiermaschine vorherrschen, geeignet. Dabei ist die Belastung der Umwelt und
insbesondere die Belastung des Bedienpersonals aufgrund des verringerten
Gehalts an Endgruppenverschlußmitteln geringer als bei bekannten
Polyesterfasern oder -filamenten vergleichbarer Struktur.
Bevorzugt werden daher Polyesterfilamente mit rundem oder profiliertem
Querschnitt, die einen - gegebenenfalls äquivalenten - Durchmesser von
vorzugsweise 0,1 bis 2,0 mm aufweisen.
Vorzugsweise werden diese Filamente zur Herstellung von
Papiermaschinensieben eingesetzt.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung ohne diese zu
begrenzen. Bei allen Beispielen wurde ein getrocknetes, feststoffkondensiertes
Polyestergranulat mit einem mittleren Carboxylendgruppengehalt von 5 mVal/kg
Polymerisat eingesetzt. Als niedermolekulares Endgruppenverschlußmittel diente
ein monomeres Carbodiimid, mit der Bezeichnung N,N′-2,2′,6,6′-
Tetraisopropyldiphenyl-carbodiimid. Das in den nachfolgend beschriebenen
Versuchen eingesetze hochmolekulare Endgruppenverschlußmittel war ein
aromatisches Polycarbodiimid, daß jeweils in o-Stellung, d. h. in 2,6- oder 2,4,6-
Stellung, mit Isopropylgruppen substituierte Benzolkerne aufwies. Es wurde
nicht im reinen Zustand, sondern als Masterbatch eingesetzt.
In den Beispielen 1-8 handelte es sich bei dem Masterbatch um eine Mischung
aus 15 Gew.-% Polycarbodiimid (Handelsprodukt ®Stabaxol P100 der Rhein-
Chemie, Rheinhausen, Deutschland) und 85 Gew.-% eines PTFE-Copolymeren
mit Ethylen als Comonomer (Handelsprodukt ®HOSTAFLON ET 6060 der
Hoechst AG, Frankfurt).
Das Vermischen des niedermolekularen Carbodiimides in flüssiger Form mit dem
Masterbatch und dem Polymermaterial erfolgte in Behältern durch mechanisches
Schütteln und Rühren. Anschließend wurde diese Mischung einem
Einschneckenextruder der Fa. Reifenhäuser, Deutschland, Typ S 45 A
vorgelegt. Die einzelnen Extruderzonen wiesen Temperaturen von 282 bis
293°C auf, der Extruder wurde mit einem Austrag von 580 g Schmelze/min
gefahren unter Verwendung von üblichen Spinndüsen für Monofilamente.
Verweilzeit der Mischungen im geschmolzenen Zustand 2,5 min. Die frisch
ausgesponnenen Monofilamente wurden nach einer kurzen Luftstrecke in einem
Wasserbad abgeschreckt und anschließend kontinuierlich zweistufig verstreckt.
Das Verstreckungsverhältnis lag bei allen Versuchen bei 1 : 4,3.
Die Temperaturen bei der Verstreckung in der ersten Stufe betrug 80°C und in
der zweiten Stufe 90°C, die Laufgeschwindigkeit der Spinnfäden nach
Verlassen des Abschreckbades betrug 32 m/min. Im Anschluß wurde eine
Thermofixierung in einem Fixierkanal bei einer Temperatur von 275°C
durchgeführt. Sämtliche ausgesponnene Monofilamente wiesen einen
Enddurchmesser von 0,4 mm auf.
In diesem Beispiel wurden Monofile ohne jeglichen Zusatz ausgesponnen. Die
erhaltenen Proben enthielten keinen Stickstoff, da keine Carbodiimide
vorhanden waren. Der Carboxylendgruppengehalt betrug 6,4 mVal/kg Polymer.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Versuchsbedingungen und die erhaltenen
Ergebnisse zusammengefaßt worden.
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurde wiederum ein Monofil
hergestellt, wobei 0,25 oder 0,45 Gew.-% des N,N′-(2,6,2′,6′-Tetraisopropyl
diphenyl)-carbodiimid als Verschlußmittel für die Carboxylgruppen eingesetzt
wurde. Die Menge von 0,45 Gew.-% in Beispiel 2 entsprach einem Wert von
0,029 Gew.-% Stickstoff bezogen auf das Gesamtgewicht.
Zusätzlich wurde noch das PTFE-Copolymer ®HOSTAFLON ET, also ohne
Polycarbodiimid, in unterschiedlichen Mengen zugesetzt.
Bei diesen Beispielen wurde ein Monofil hergestellt, worin erfindungsgemäß
neben Monocarbodiimid auch ein Polycarbodiimid eingesetzt, welches als
Masterbatch mit ®HOSTAFLON ET als Träger zugeführt wurde.
Ebenfalls erfindungsgemäß wurde in diesem Beispiel gearbeitet. Bei der
Herstellung dieses Monofils wurde ausschließlich Polycarbodiimid als
Masterbatch zugesetzt. Der polymere Träger bestand abermals aus
®HOSTAFLON ET.
Zum Vergleich wurde ein Masterbatch auf Basis von 85 Gew.-%
Polyethylenterephthalat und 15 Gew.-% Polycarbodiimid (Handelsprodukt
®Stabaxol KE 7646 der Rhein-Chemie, Rheinhausen, Deutschland) verwendet.
Die Restreißfestigkeit des Filaments nach der Hydrolyse liegt mit 85% nur im
Bereich der erfindungsgemäßen Faser gemäß Beispiel 7, obwohl wesentlich
mehr Carbodiimide zugesetzt wurden.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Versuchsergebnisse und
Reaktionsbedingungen zusammengestellt. Aufgeführt werden der
Monocarbodiimidzusatz ausgedrückt als Gewichtsprozent-Zusatz, dann, in einer
zweiten Spalte der Zusatz des PTFE-Copolymers ohne Polycarbodiimid in Gew.-%
und in einer dritten Spalte der Zusatz des Masterbatches in Gew.-%. Die
Gewichtsprozentangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht. In einer vierten
Spalte ist der Stickstoffgehalt der Proben nach der Herstellung angegeben, als
Maß für den Carbodiimid-Gehalt. In den letzten 4 Spalten sind die
Festigkeitswerte der Fasern vor und nach einer Lagerung im heißen Dampf
angegeben, wobei die Festigkeit des unbehandelten Filaments in Newton [N]
angegeben wurde und die Festigkeit des behandelten Filaments über die relative
Restreißfestigkeit in %.
Die letzten beiden Spalten zeigen die Reißfestigkeitswerte und die relativen
Restreißfestigkeiten von Monofilen, die zuvor 10 Minuten bei 200°C fixiert
wurden (bei den mit Dampf behandelten Fasern erfolgte die Fixierung vor der
Behandlung mit Dampf).
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung von hydrolysebeständigen Polyesterfasern und
-filamenten umfassen die Zuführung eines Masterbatches enthaltend
einen polymeren Träger und ein Endgruppenverschlußmittel zusammen
mit dem fadenbildenden Polyestermaterial zu einer Spinndüse, wobei der
polymere Träger praktisch keine Endgruppen aufweist, die mit den
Endgruppenverschlußmitteln reagieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als polymere
Träger von halogenierten ethylenisch ungesätigten Kohlenwasserstoffen
abgeleitete Polymere, vorzugsweise fluorhaltige Copolymere auf Basis
von Tetrafluorethylen, Ethylen und gegebenenfalls einem weiteren damit
copolymerisierbaren α-Olefin verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als polymere
Träger Polymere oder Copolymere auf Basis von Ethylen, Propylen und
höheren α-Olefinen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Endgruppenverschlußmittel Carbodiimide, vorzugsweise Polycarbodiimide
sind.
5. Masterbatch zur Herstellung von Polyesterfasern und -filamenten mit
erhöhter Hydrolysebeständigkeit enthaltend einen polymeren Träger und
ein Mittel zum Endgruppenverschluß, dadurch gekennzeichnet, daß der
polymere Träger praktisch keine Endgruppen aufweist, die mit dem
Endgruppenverschlußmittel unter den Herstellungsbedingungen der
Polyesterfasern und -filamente reagieren können.
6. Masterbatch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
zum Endgruppenverschluß Carbodiimide, vorzugsweise
Polycarbodimimide sind.
7. Masterbatch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
polymere Träger von halogenierten ethylenisch ungesätigten
Kohlenwasserstoffen abgeleitete Polymere enthält, vorzugsweise
fluorhaltige Copolymere auf Basis von Tetrafluorethylen, Ethylen und
gegebenenfalls einem weiteren damit verbundenen copolymerisierbaren
α-Olefin.
8. Masterbatch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägermaterial des Masterbatches ein Polymeres oder Copolymeres auf
Basis von Ethylen, Propylen und höheren α-Olefinen ist.
9. Masterbatch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
des Endgruppenverschlußmittels im Masterbatch 5-30 Gew.-% beträgt.
10. Polyesterfasern oder -filamente mit erhöhter Hydrolysebeständigkeit
enthaltend Mittel zum Endgruppenverschluß, dadurch gekennzeichnet,
daß von halogenierten ethylenisch ungesätigten Kohlenwasserstoffen
abgeleitete Polymere, vorzugsweise fluorhaltige Copolymere auf Basis
von Tetrafluorethylen, Ethylen und gegebenenfalls einem weiteren damit
verbundenen copolymerisierbaren α-Olefin, enthalten sind und daß die
Mittel zum Endgruppenverschluß über den Querschnitt des
Monofilaments inhomogen verteilt sind, vorzugsweise die Inhomogenität
darin besteht, daß vom Kern zum Mantel der Faser hin der Anteil an
Endgruppenverschlußmittel kontinuierlich anwächst.
11. Polyesterfasern oder -filamente nach Anspruch 1 0, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polyester ein mittleres Molekulargewicht
entsprechend einer Intrinsic-Viskosität von mindestens 0,64 (dl/g)
gemessen in Dichloressigsäure bei 25°C, besitzt.
12. Polyesterfasern oder -filamente nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der überwiegende Teil der Endgruppen durch Mono- oder
Bis-carbodiimid verschlossen ist und zusätzlich noch Polycarbidiimid
vorliegt.
13. Polyesterfasern oder -filamente mit erhöhter Hydrolysebeständigkeit mit
darin enthaltenen Mitteln zum Endgruppenverschluß die Stickstoff
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß von halogenierten ethylenisch
ungesätigten Kohlenwasserstoffen abgeleitete Polymere, vorzugsweise
fluorhaltige Copolymere auf Basis von Tetrafluorethylen, Ethylen und
gegebenenfalls einem weiteren damit verbundenen copolymerisierbaren
α-Olefin, enthalten sind und daß die Hydrolysebeständigkeit ausgedrückt
durch die prozentuale Restreißfestigkeit größer ist als 50%, vorzugsweise
70% und der Gehalt an stickstoffenthaltenden Endgruppen
verschlußmitteln geringer ist als 0,5 Gew.-%.
14. Polyesterfasern oder -filamente nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydrolysebeständigkeit ausgedrückt durch die
prozentuale Restreißfestigkeit größer ist als 80%.
15. Polyesterfasern oder -filamente nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an stickstoffenthaltenden Endgruppen
verschlußmitteln geringer ist als 0,2 Gew.-%.
16. Filamente nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß es Monofile mit rundem oder profiliertem
Querschnitt sind, die einen - gegebenenfalls äquivalenten - Durchmesser
von 0,1 bis 2,0 mm aufweisen.
17. Verwendung eines Masterbatch nach Anspruch 5 zur Herstellung von
Fasern oder Filamenten aus Polyester.
18. Verwendung des Filaments nach Anspruch 17 zur Herstellung von
Papiermaschinensieben.
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