DE19546547C1 - Schaltvorrichtung für ein Gangwechselgetriebe eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltvorrichtung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Gegenstand des älteren, nicht vorveröffentlichten Hauptpatentes DE 95 23 141 C1 ist eine Schaltvorrich­ tung für ein Gangwechselgetriebe eines Kraftfahrzeuges mit ei­ ner dreh- und axialverschiebbar in einem Schaltgehäuse angeord­ neten Schaltwelle, welche einen zu ihr drehfesten Schalthebel aufweist, der mit einem Handschalthebel kinematisch verbunden ist, und mit einer auf den Schalthebel einwirkenden Zusatz­ masse, die das Massenträgheitsmoment der Schaltwelle derart er­ höht, daß Kraftspitzen der am Handschalthebel meßbaren Schalt­ kraft während einzelner Schaltvorgänge abgebaut werden, und bei der die Zusatzmasse mit der Schaltwelle verbunden ist, wobei die Zusatzmasse so angeordnet ist, daß nur die Einrückbewegung auf sie übertragen wird.

In dem Hauptpatent wird es beim Stand der Technik (DE 38 39 319 A1, DE 42 31 248 C2) als nachteilig angesehen, wenn die Schaltwelle mehr oder weniger durch das Gewicht der Zusatzmasse belastet wird, so daß die Schaltwellenbewegungen in den Rich­ tungen der Schaltwellenachse zum Anwählen der Schaltgassen durch den auftretenden Masseneffekt nachteilig beeinflußt wer­ den. Demzufolge liegt der Erfindung des Hauptpatentes die Auf­ gabe zugrunde, das Auftreten von das Anwählen der Schaltgassen nachteilig beeinflussenden Masseneffekten zu vermeiden. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung des Hauptpatentes im wesent­ lichen dadurch gelöst, daß die Zusatzmasse an einem Ausleger angeordnet ist, der an einem Gehäuseteil des Schaltgehäuses mit Abstand zur Drehachse der Schaltwelle schwenkbar gelagert und mit dem Schalthebel getrieblich verbunden ist und die Schwenk­ lagerachse des Auslegers parallel zur Drehachse der Schaltwelle liegt.

Auch der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Auftreten von das Anwählen der Schaltgassen nachteilig beein­ flussenden Masseneffekten zu vermeiden.

Diese Aufgabe ist gemäß der vorliegenden Erfindung mit den kenn­ zeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.

Auch bei der Schaltvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist die Zusatzmasse schwenkbar gelagert und mit dem Schalthebel der Schaltwelle getrieblich verbunden, so daß mit minimalem Ein­ satz einer Masse ein großer dynamischer Effekt in bezug auf den Abbau der Schaltkraft erreicht ist.

Bei der Schaltvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung hat sich die mechanische Koppelung des Auslegers mit dem Schalthebel der Schaltwelle über einen Lenker mit einer spielfreien Verbin­ dung an beiden Anlenkpunkten und der fast reibungsfreien Kraftübertragung bei den aktiven Schaltabläufen als vorteilhaft erwiesen.

Durch die Verwendung von Kugelgelenken nach Patentanspruch 2 ist bei der Schaltvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ein Freiheitsgrad bei der Ankoppelung in allen Bewegungsrichtungen vorhanden.

Bei der Schaltvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung werden Schalthebel und Ausleger im gleichen Drehsinn um ihre jeweilige Schwenk- bzw. Drehachse durch die Anordnung nach Patentanspruch 3 betätigt.

Bei der Schaltvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist eine weitere Hebelübersetzung zur Vergrößerung des Schwenkwin­ kels der Zusatzmasse durch die Auslegung nach Patentanspruch 4 geschaffen.

Bei der Schaltvorrichtung nach der Erfindung ergeben sich durch die triebliche Einschaltung des Lenkers keine negativen Auswir­ kungen auf den Verlauf der Handkraft beim Anwählen der Schalt­ gassen.

Die Erfindung ist nachstehend anhand einer in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsform näher beschrieben. In der Zeichnung bedeuten

Fig. 1 eine Schaltvorrichtung nach der Erfindung in einer per­ spektivischen Darstellung,

Fig. 2 die Schaltvorrichtung von Fig. 1 in einer Ansicht gemäß Pfeilrichtung II in Fig. 1, und

Fig. 3 die Schaltvorrichtung von Fig. 1 in einer Draufsicht ge­ mäß Pfeilrichtung III von Fig. 2.

In eine Öffnung eines nicht mehr dargestellten Getriebegehäuses eines Gangwechselgetriebes ist ein Schaltgehäuse 4 mit im we­ sentlichen vertikaler Anordnung eingesetzt. Das Schaltgehäuse 4 ragt mit einer Schaltkonsole 23 in das Getriebegehäuse hinein, dessen zugehörige Gehäuseöffnung durch einen Abschlußflansch 24 des Schaltgehäuses 4 verschlossen ist. Eine mit ihrer Drehachse 11-11 vertikal ausgerichtete Schaltwelle 5 ist mittels einer oberen Lageranordnung 25 im Abschlußflansch 24 und einer unteren Lageranordnung 26 der Schaltkonsole 23 dreh- und axialverschieb­ bar gegenüber dem Schaltgehäuse 4 gelagert. Die Schaltwelle 5 ist in den Richtungen der Drehachse 11-11 durch eine untere Zen­ trierfederanordnung 27 an der Schaltkonsole 23 und durch eine obere Zentrierfederanordnung 28 am Abschlußflansch 24 in der ge­ zeichneten Neutralstellung fixierbar.

Ein mit seinem einen Ende mit einem Handschalthebel kinematisch verbundener Seilzug ist mit seinem anderen Ende durch ein Gelenk (Gelenkzapfen 7) mit einem Schalthebel 6 verbunden, welcher sei­ nerseits über seine Nabe mit dem die Lageranordnung 25 nach au­ ßen durchsetzenden oberen Wellenende der Schaltwelle 5 fest ver­ bunden ist. Beim Betätigen des Seilzuges wird ein Schaltfinger 29 der Schaltwelle 5 in der üblichen Weise verschwenkt, um eine Schaltkupplung zum Ankuppeln eines Losrades an seine Welle zu betätigen, d. h. einen Gang einzulegen oder auszurücken.

Weitere Einzelheiten der Schaltvorrichtung hinsichtlich der Schaltfunktionen sind dem Patent DE 44 43 523 C1 und hinsichtlich der Funktion der Zusatzmasse dem Hauptpatent zu entnehmen.

Der Abschlußflansch 24 ist an seiner Oberseite mit einem Aufla­ ger 9 versehen, an welchem ein Ausleger 15 vertikal abgestützt sowie um eine zur Drehachse 11-11 parallele Schwenkachse 10-10 schwenkbar gelagert ist. Der Ausleger 15 trägt an seinem freien Ende eine Zusatzmasse 8 zum Glätten des Handkraftverlaufes beim Schalten der Gänge, d. h. im wesentlichen beim Einrücken des je­ weiligen Ganges. Der Schalthebel 6 ist durch einen Lenker 16 mit dem Ausleger 15 unter Einschaltung je eines Kugelgelenkes 17 bzw. 14 getrieblich verbunden. Zur Vergrößerung des Schwenkwin­ kels der Zusatzmasse 8 ist die Anordnung einmal so getroffen, daß der Abstand 12 der Zusatzmasse 8 gegenüber der Schwenkachse 10-10 größer ausgelegt ist als der Abstand 13 des Kugelgelenkes 14 von der Schwenkachse 10-10. Weiterhin ist zur Vergrößerung des Schwenkwinkels der Zusatzmasse 8 auch noch vorgesehen, daß der Abstand 21 des Anlenkpunktes des Lenkers 16 am Schalthe­ bel 6 größer ist als der Abstand 22 des Anlenkpunktes (Gelenkzapfen 7) am Schalthebel 6 für dessen kinematische Ver­ bindung mit dem Handschalthebel. Schließlich ist sichergestellt, daß Schalthebel 6 und Ausleger 16 gleichen Schwenksinn aufwei­ sen, indem der Abstand 18 des Kugelgelenkes 14 von der Drehachse 11-11 größer gewählt ist als der Abstand 19 zwischen Schwen­ kachse 10-10 und Drehachse 11-11.

Claims (4)

1. Schaltvorrichtung für ein Gangwechselgetriebe eines Kraft­ fahrzeuges, mit einer dreh- und axialverschiebbar in einem Schaltgehäuse (4) angeordneten Schaltwelle (5), welche einen zu ihr drehfesten Schalthebel (6) aufweist, der mit einem Hand­ schalthebel kinematisch verbunden ist, und mit einer auf den Schalthebel (6) einwirkenden Zusatzmasse (8), die das Massen­ trägheitsmoment der Schaltwelle (5) derart erhöht, daß Kraft­ spitzen der am Handschalthebel meßbaren Schaltkraft während einzelner Schaltvorgänge abgebaut werden, und bei der die Zu­ satzmasse (8) mit der Schaltwelle (5) verbunden und an einem Ausleger (15) angeordnet ist, der an einem Gehäuseteil (9) des Schaltgehäuses (4) mit Abstand zur Drehachse (11-11) der Schaltwelle (5) schwenkbar gelagert und mit dem Schalthebel (6) getrieblich verbunden ist, und bei der die Schwenklagerachse (10-10) des Auslegers (15) parallel zur Drehachse (11-11) der Schaltwelle (5) liegt, wobei die Zusatzmasse (8) in einem grö­ ßeren Abstand (12 < 13) zur Schwenkachse (10-10) als die ge­ triebliche Verbindung (14) zwischen Ausleger (15) und Schalt­ hebel (6) und noch so angeordnet ist, daß nur die Einrückbewe­ gung auf sie übertragen wird, nach Patent 195 23 141, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lenker (16) mit seinem einen Lenkerende am Schalthebel (6) und mit seinem anderen Lenkerende am Ausleger (15) ange­ lenkt ist.

2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Anlenkung der Lenkerenden Kugelgelenke (14, 17) ver­ wendet sind.

3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt des Lenkers (16) (Kugelgelenk 14) am Ausleger (15) einen größe­ ren Abstand (18 < 19) zur Drehachse (11-11) der Schaltwelle (5) aufweist als der Abstand der Schwenkachse (10-10) zur Drehachse (11-11) der Schaltwelle (5).

4. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt des Lenkers (16) (Kugelgelenk 17) am Schalthebel (6) einen größeren Abstand (21 < 22) zur Drehachse (11-11) der Schaltwelle (5) aufweist als der Abstand des Anlenkpunktes (Gelenkzapfen 7) am Schalthebel (6) für die kinematische Verbin­ dung mit dem Handschalthebel, zur Drehachse (11-11) der Schaltwelle (5).