DE1943094A1

DE1943094A1 - Verfahren zur Herstellung von rasterlosen Drucktraegern

Info

Publication number: DE1943094A1
Application number: DE19691943094
Authority: DE
Inventors: Harro Manias; Julius Manias
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1969-08-25
Filing date: 1969-08-25
Publication date: 1971-03-04

Description

Anlage zur Patentanmeldung der Herren Julius und Harro Manias Karlsruhe, vom 22.8.1969

Titel:

Verfahren zur Herstellung von rasterlosen Druckträgern.

Anwendungsgebi e t:

Die Erfindung betri-fft ein Verfahren zur Herstellung von rasterlosen Druckträgern für den Hoch-, Flach- und Tiefdruck.

Zweck; '

Durch das Verfahren soll der Arbeitsvorgang vereinfacht und die Qualität des Druckerzeugnisses erhöht werden.

Stand der Technik und Kritik:

Ein rasterloses Druckverfahren ist "bisher nur aus dem Lichtdruck a bekannt, welcher jedoch nur eine geringe Druckauflage gestattet und entsprechend unrentabel ist. Versuche, im Umdruckverfahren Halbtöne zu übertragen, werden bereits seit der Jahrhundertwende unternommen, führten jedoch bisher hinsichtlich Qualität, Rentabilität und Vereinfachung der Arbeitsgänge zu keinen brauchbaren Ergebnissen.

Es ist bisher nur der Druck von Schriften (schware-weiß) im Direktverfahren möglich; Zeichnungen müssen lithographisch auf den Druckträger aufgetragen werden.

Aufgabe:

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, jede Art von Abbildungen ohne Easter naturgetreu auch im Hoch-, Flach- und Tiefdruckverfah-

ren zu ermöglichen. "

Lösung:

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf das Druckträgermaterial (= Druckträger im unbearbeiteten Zustand) mittels Chemikalien ein durch Runzelkorn gebildetes, rasterloses Bild (wie im Lichtdruck charakteristisch) direkt übertragen und dort zum Drucken festgehalten wird, sO daß der Druckträger nach Entfernung der Rückstände dieses chemischen Prozesses ohne Verletzung des Bildes als solcher verwendet werden kann. Dies wird dadurch ermöglicht, daß auf das Druckträgermaterial eine möglichst dünne, sensibilisierte, ätzfreudige Gelatineschicht mit den Eigenschaften einer Lichtdruckschicht, aber nur ca. 5 - 30 <?< > der dort üblichen Chromsalzmenge enthaltend, aufgetragen wird, und zwar ohne die dort übliche Haftschicht oder mit einer Haftschicht,

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die dem ÄtζVorgang nicht hinderlich ist und keine Zerstörung des Bildes bei der Entfernung der Rückstände -bewirkt, so daß also die Dünne der Geiatineschicht, deren Aufgeschlossenheit gegenüber dem Ätzvorgang, das Fehlen der üblichen Haftschicht oder die Verwendung einer solchen, die • ätzfreundlich und leicht entfernbar ¹^ das einwandfreie Durchätzen des Bildes und dessen Verankerung auf dem Druckträgermaterial gewährleisten, während die nur geringe Beimengung von Chromsalzen und die KTi ent verwendung der üblichen Haftschicht - hier wegen ihrer schweren Entfernbarke it - die das Bild auf dem Druckträger nicht schädigende Entfernung der Rückstände des dargestellten Vorgangs garantieren.

Der Aufbau der lichtempfindlichen Schicht für einen rasterlosen Druck auf Zinkplatten, Aluminiumplatten, mehrmetallische Offsetdruckplatten, Trimetallplatten, Bimetallplatten usw., also auf alle Platten- und Zylinderarten, welche im Druck verwendet werden können, ist Isrie folgt zu beschreiben;

Um ein rästerloses Bild zu erhalten, muß auf das obengenannte Druckträgermaterial eine sensibilisierte Geiatineschicht aufgebracht werden, die dieselben Eigenschaften wie eine Liehtdruckschicht aufweist, die aber im Gegensatz zu dieser so dünn sein soll, daß eine Kurzätzung des oben genannten Materials durchführbar ist und daß vor allen Dingen keine Unt.erätzung erfolgt. Hierbei verbindet sich das GrO₂ - als Chromichromat folgendermaßen aufgefaßt: 3 CrOp = Cr₂O.,.CrO, - mit der Gelatine zur unquellbaren Additionsverbindung Cr₂O,.Gelatine und bildet die gegerbten Partien, die Farbe annehmenf während das CrO, als Chromsäure durch Auswässern - CrO, + H₂O = H₂CrO. - entfernt wird. Ausserdem läßt sich die lichtempfindliche· Schicht, nachdem sie belichtet und entwickelt ist^ und man ein Halbtonbild erhalten hat (das keinen Raster aufweist), chemisch noch veränderen, d.h. das gesamte Bild oder einzelne Teile davon lassen sich partiell in helle oder dunklere Stellen umwandeln, durch Behandlung mit Chemikalien wie: FeI tauri siccatum depuratum, Glycerin, Natriumthiosulfat, Ammoniak, Kochsalz, Formaldehyd, Chromalaun, Alkohol, Kaliumcyanid. Diese Schicht läßt sich auch nach den jeweiligen Erfordernissen mit Federfarbe vor dem Ätzen einfärben. Man ätzt die verschiedenen Druckmateriälien mit den hierfür bekannten Ätzohemikalien. Durch die Dünne der Schioht kann der Ätzprozeß

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schnell abgeschlossen werden. Bis jetzt war.es nicht möglich, einen raschen Ätzprozeß durchzuführen, da sich beim Auftragen der lichtempfindlichen, stark chromsalzhaltigen Schicht z.B. auf eine Zinkplatte folgende chemische Veränderungen ergeben: Die Chromsäure oxydiert das Zink unter Bildung von chromsaurem Zinkoxyd,, welches in einer gelblichenSchicht die Oberfläche des Metalls überzieht. Gleichzeitig reduziert sich ein Teil der Chromsäure zu Chromoxyd und bildet mit einem Teil der überschüssigen Chromsäure chromsaures Chromoxyd, welches sich ebenfalls an äete der Oberfläche der Zinkplatte ansetzt und somit die Schicht sich mit der Zinkoberfläche so unlöslich verbindet, daß dieselbe nicht mehr abwaschbar ist. Um diesen chemischen Prozeß zu unterbinden müssen daher in dem Verfahren nach der Erfindung nur sehr wenig Chromsalze der Schicht beigemengt werden.

Das Verfahren hat den Vorteil, daß sich die sensibilisierte Schicht mit kaltem Wasser abwaschen läßt, zumal da keine oder nur eine ätzfreundliche und zugleich abwaschbare Haftschicht verwendet wird. Das durch das Ätzen gefestigte Halbtonbild nimmt nach Abspulen der Schicht Farbe an und man hat somit ein rasterloses Bild. Um dieses Bild noch mehr zu festigen, kann es nun, nachdem es Farbe angenommen hat, noch einmal kurz nachgeätzt werden, und zwar zur Haltbarkeit für hohe Auflagen.

Weitere Ausgestaltung der Erfindung;

Die Erfindung ermöglicht es auch, bei Mehrfarbendrucken transparente Farben zu verwenden und diese übereinandaer zu drucken.

Erzielbare Vorteile:

Insgesamt bedeutende Qualitätsverbesserung der Druckerzeugnisse, Zeit- und Aufwandsersparnisse bis zu 50 ?£, entscheidende Ausdehnung der Verwendungsmöglichkeiten z.B. des Offsetdruckes, im Bereich des Textildruckes und der Werbung.

Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele:

a) Textildruck

Durch die rasterlose Druckweise sind - entgegen den bisherigen Beshhränkungen - auch grobe Gewebe einwandfrei bedruckbar. Es entsteht in solchen Fällen kein Moire mehr. ■

b) Kunstdruck

Es ist nun möglich, z.B. Kunstwerke und wissenschaftliche Werke

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preiswert und in großen Auflagen sowie in einer Qualität zu drucken, welche den besonderen Ansprüchen dieser Aufgabe entspricht.

c) Buchdruck

Der Buchdruck ist bisher bei Bildwiedergaben wesentlich dadurch eingeengt, daß für gute Bildqualitäten besonders geeignetes Papier verwendet werden mußte. Diese Notwendigkeit kann bei Verwendung des neuen Verfahrens erheblich eingeschränkt werden, da man auch auf Papieren, welche·' bisher nur für den Druck von Texten verwenden konnte, jetzt auch gute Bildwiedergaben erzielen kann,

d) Werbung!

Gerade in dieser Branche besteht seit langer Zeit ein Bedürfnis nach einwandfreien, klaren Reproduktionen, die vor allem keinerlei Raster aufweisen, die aber trotzdem preislich tragbar sind. Diese Forderungen werden durch das neue Verfahren optimal erfüllt.

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Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von rasterlosen Druckträgern für Hoch-, Flach- und Tiefdruck, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Druckträgermaterial mittels Chemikalien ein durch Runzelkorn gebildetes, rasterloses Bild direkt übertragen und dort festgehalten wird, so daß der Druckträger nach Entfernung der Rückstände dieses chemischen Prozesses ohne Verletzung daes Bildes als Solcher verwendet werden kann, was dadurch ermöglicht wird, daß auf das Druckträgermaterial eine möglichst dünne, sensibilisierte, ätzfreudige Gelatineschicht mit den Eigenschaften einer Iiichtdruckschicht, aber nur ca. 5 - 30 $> der dort üblichen Ohromsalzmenge enthaltend, aufgetragen wird, und zwar ohne die dort übliche Haftschicht oder aber mit einer Haftschicht, die dem Xtzvorgang nicht hinderlich ist und keine Zerstörung des Bildes auf dem Druckträger bei der Entfernung der Rückstände bewirkt,

so daß also die außergewöhnliche Dünne der Gelatineschicht, deren Aufgeschlossenheit gegenüber dem Itzvorgang, das Fehlen der üblichen Haftschicht oder die Verwendung einer solchen, die »* ätzfreundlich und leicht entfernbar^*· das einwandfreie Durchätzen des Bildes und dessen Verankerung auf dem Druckträgermaterial gewährleiste** während die nur geringe Beimengung von Chromsalzen und die NichtVerwendung der üblichen Haftsäaicht - hier wegen ihrer schweren Entfernbarkeit - die das Bild nichtschädigende Entfernung der Rückstände des dargestellten chemischen Vorgangs garantieren.

2. Verfahren zur Herstellung von rasterlosen Druckträgern für Hoch-, Flach- und !Tiefdruck gemäß Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet, daß bei Mehrfarbendrucken transparente Farben verwendet und übereinander gedruckt werden können.

München, den 22.August 1969

i.V. der Anmelders ι

109810/1 164 Rechtsanwalt