DE965675C - Verfahren zur Herstellung von Druckformen, bei welchem von einem belichteten lichtempfindlichen Blatt Material auf die Druckplatte uebertragen wird - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Druckformen, bei welchem von einem belichteten lichtempfindlichen Blatt Material auf die Druckplatte uebertragen wirdInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 13. JUNI 1957
C 9579 IVa
1
57 d
übertragen wird
Die Erfindung bezieht sich auf das an sich bekannte Verfahren zur Herstellung von Druckformen.
Bei der Zubereitung der Druckplatte wird ein lichtempfindliches Blatt in Übereinstimmung
mit dem zu druckenden Original bildmäßig belichtet; zur Übertragung des Bildes wird die
belichtete Oberfläche des Blattes gegen eine empfangende Druckplatte gepreßt, wobei Material
von dem belichteten Blatt in transferierbaren Bildpartien auf die Oberfläche der empfangenden
Druckplatte übergeht. Die beiden Flächen werden dann voneinander getrennt.
Verfahren, bei denen durch eine selektive Übertragung auf eine empfangende Fläche ein Bild
erzeugt wird, sind aus der USA.-Patentschrift ι 6i8 505 und der britischen Patentschrift 655 274
bekannt. Diese Übertragungsverfahren stehen in der Literatur praktisch allein da. Einerseits muß
man sie unterscheiden von den Abziehverfahren sowie von der Übertragung photographischer BiId-
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schichten, ζ. Β. gemäß den britischen Patentschriften 510 233, 645 211 und .655 275 und der Publikation
in »The British Journal of Photography«, 1928, S- 393 bis 395, und andererseits von der selektiven
Bildübertragung durch Imbibition (Diffusion), wie sie in der britischen Patentschrift 614 155 beschrieben
ist.
In der USA.-Patentschrift 1 618 505 ist insbesondere
ein Übertragungsverfahren mittels eines lichtempfindlichen Firnisses beschrieben, der bildmäßig
belichtet wird, so daß Partien desselben gehärtet werden, während andere Partien weich
bleiben. Nach der Belichtung werden die weich gebliebenen Partien direkt oder unter Zuhilfenahme
eines Zwischenträgers, z. B. eines Gummituches, auf eine andere Oberfläche übertragen, die eine
»hygroskopische« Oberfläche sein kann. Auf dieser werden sie dann gehärtet, wobei man eine druckbare
Reproduktion erhält.
Das Übertragungsverfahren gemäß der britischen Patentschrift 655 274 beruht auf der Verwendung
von Halogensilberemulsionen. Das Patent erwähnt die Herstellung von Schablonen.
Beim Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ist mindestens eine Oberfläche des Trägers im lichtempfindlichen
Blatt hydrophil. Diese hydrophile Oberfläche trägt eine abhebbare poröse, hydrophobe
Substanz und auf dieser eine lichtempfindliche Substanz, die ein hydrophiles Bindemittel enthält.
Die lichtempfindliche Substanz ist derart beschaffen, daß ihre Belichtung eine Änderung bewirkt,
die eine Änderung der Übertragbarkeit der porösen hydrophoben Substanz zur Folge hat. Beim
Übertragen vom bildmäßig belichteten lichtempfindliehen Blatt wird mindestens eine der zusammenwirkenden
Oberflächen mit Wasser benetzt, worauf man sie zusammenpreßt. Bei der Übertragung wird
poröse hydrophobe Substanz auf die empfangende Druckplatte herübergebracht. In einer übertragenen
Bildpartie kann die poröse hydrophobe Substanz vollständig übertragen werden; doch kann dies
auch nur unvollständig der Fall sein. Nach Trennung der beiden Oberflächen wird die Druckplatte
in üblicher Weise fertiggemacht.
Bei diesen Verfahren werden auf der Druckplatte scharfe Bildpartien erzeugt, die insbesondere auf
ihrer Oberfläche poröse hydrophobe Substanz tragen, und für fette Druckfarbe besonders aufnahmefähig
sind. Bei längerem Gebrauch im Druck zeigt die Druckplatte nur wenig Neigung zur Verbreiterung
der Linien. Nach der Aufnahme fetter Druckfarbe bilden die Bildpartien eine gute Reserve
beim Ätzen.
Wie in der USA.-Patentschrift 1 618 505 ist im
vorliegenden Verfahren die Sensibilisierung der Druckplatten überflüssig, so daß beim Fertigmachen
derselben kein Material· (z. B. nicht belichtete Substanz) von der Platte entfernt werden muß, was
übrigens meist eine etwas langwierige Arbeit für in der photomechanischen Arbeit nicht speziell geübte
Arbeitskräfte bedeutet. In einigen seltenen Fällen kann diese Maßnahme allerdings vermieden werden,
doch muß man dann im Dunkeln drucken. Es ist ein Vorteil des neuen Verfahrens, daß es die Herstellung
der Druckplatte wesentlich vereinfacht, und die Erfindung macht deshalb das photomechanische
Reproduzieren auch für Ungeübte besser durchführbar. Insbesondere das Offsetverfahren
wird in Büros u. dgl. von verhältnismäßig ungeübtem Personal durchgeführt, so daß die
Erfindung für diese Art Drucktechnik von größter Bedeutung ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der, daß das nach der Übertragung
(noch vor dem Fertigmachen) auf der Druckplatte vorhandene Bild sich außerordentlich leicht und
einfach retuschieren läßt. Man wird deshalb die Retusche vorzugsweise zwischen der Übertragung
und dem Fertigmachen vornehmen. Diese Möglichkeit der Durchführung einer Retuschierung auf
diese leichte und einfache Weise besteht im allgemeinen bei Verfahren mit sensibilisierten Druckplatten
nicht.
Die poröse hydrophobe Substanz kann in verschiedenster Weise zusammengesetzt sein. So kann
man ein praktisch unlösliches Pulver mittels einer geeigneten (begrenzten) Menge eines Bindemittels
derart zur Kohäsion bringen, so daß es (z. B. beim Trocknen) eine poröse hydrophobe Kruste bildet.
Das Pulver braucht nicht an sich hydrophob zu sein. Man kann für Pulver, wie Baryt, Titandioxyd,
Stärke, ein hydrophobes Bindemittel wählen. Für andere Pulver, wie z. B. Ruß, Calciumstearatpulver,
Aluminiumpulver, Graphit, kann ein hydrophobes oder hydrophiles Bindemittel verwendet werden.
Desgleichen kann man aus einem hydrophoben filmbildenden Material, das mit einer geeigneten Menge
einer löslichen Substanz gemischt ist, die sich z. B. durch Auswaschen entfernen läßt, wobei ein
poröser hydrophober Film zurückbleibt, z. B. aus einer Mischung von Kollodium mit Glyzerin (vgl.
USA.-Patentschrift 2590857), eine poröse hydrophobe
Substanz herstellen. Es versteht sich, daß »durchlässig« und »porös« äquivalent sind (vgl.
USA.-Patentschrift 2 590857). Angesichts der Tatsache, daß die Möglichkeiten der Zusammensetzung
poröser hydrophober Substanz vielfältig sind, werden die Beispiele zwecks Vereinfachung nur
einige wenige derselben anführen. Es ist zu bemerken, daß die poröse hydrophobe Substanz keine
Schicht mit zu großer Kohäsion oder einer zähen Schicht, z. B. aus Kautschuk, bilden soll.
Das obenerwähnte Fertigmachen der Druckplatte kann darin bestehen, daß man die offenen Stellen
der Platte vor dem Aufbringen der Druckfarbe besser wasseraufnahmefähig macht. Bei Zink- und
Aluminiumplatten kann dies z. B. geschehen, indem man dieselben mit einer »Fixierlösung«, z. B. einer
Lösung von Phosphorsäure und Gummiarabikum, behandelt.
Beispiele für andere Methoden zum Fertigmachen sind folgende: Die Stellen einer Metalldruckplatte,
die nicht von übertragener Substanz bedeckt sind, können chemisch oder elektrolytisch geätzt werden,
um sie wasseraufnahmefähiger zu machen. Der gleiche Zweck kann erreicht werden, wenn man
eine Schicht eines anderen Metalls auf den offenen Stellen bildet. Wenn jedoch beispielsweise Kupfer
auf den freien Stellen einer Stahldruckplatte abgeschieden wird und dann die übertragene Substanz
entfernt, so erhält man eine Druckplatte, in der die den übertragenen Partien entsprechenden Stellen
wasseraufnahmefähig sind, während die den nicht übertragenen .Partien entsprechenden Stellen die
fette Druckfarbe aufnehmen. Bei dieser Art des
ίο Fertigmachens wird also die Situation auf der
Druckplatte gerade umgekehrt.
Wenn die Druckplatte eine Bimetallplatte mit einer fetten Druckfarbe annehmenden oberen
Schicht ist, erfolgt das Fertigmachen nach dem Übertrag durch chemische Behandlung der Plattenoberfläche,
wodurch die dünne obere Metallschicht von der Bimetallplatte entfernt wird. Die übertragene
Substanz wirkt dann als Reserve. Sie kann auf der Druckplatte belassen werden, kann aber
ebensogut entfernt werden, da die obere Metallschicht der Platte an sich für fette Druckfarbe
aufnahmefähig ist. Bei einer anderen Methode zum Fertigmachen, die analog einem bekannten Umkehrverfahren
arbeitet, kann das Übertragungsbild auf einer wasserannehmenden Druckplatte nach dem
Trocknen mit einer Asphaltlösung eingerieben oder überzogen und dann getrocknet werden. Dann wird
die übertragene Substanz von der Plattenoberfläche entfernt, so daß die ursprüngliche empfangende
Oberfläche, die wasseraufnahmefähig ist, schließlich an denjenigen Stellen, die unmittelbar nach der
Übertragung mit transferierter Substanz bedeckt waren, wieder erscheinen.
Im nachfolgenden wird der Einfachheit halber nur der Ausdruck »Übertrag« verwendet. Dieser
Ausdruck kann deshalb für den direkten, indirekten, selektiven, körperlichen, ersten, zweiten oder
weiteren Übertrag und für den Übertrag eines Restbildes benutzt .werden. Wenn nichts anderes angegeben
ist, bezieht sich der Ausdruck »Übertrag« auf einen Übertrag bei Zimmertemperatur.
Beispiele für Platten, die als »empfangende Druckplatten« bezeichnet werden, sind Bimetallplatten, z. B. eine Stahlplatte mit einer dünnen
Oberflächenschicht aus Kupfer, ein lithographischer Stein, eine gekörnte Aluminium-, Zink- oder Stahlplatte,
Spezialpapier für drucktechnische Zwecke, eine Aluminiumplatte mit wasseraufnehmender
Oxydschicht, ein Kunststoffblatt mit wasseraufnehmender Oberfläche, wie z. B. ein oberflächig
deacyliertes Celluloseesterblatt. Wie gesagt, erfolgt die Benetzung im vorliegenden Verfahren mit
Wasser. Man kann auch wäßrige Lösungen (z. B. von Salzen, Netzmitteln oder Alkoholen), die sich
wie Wasser verhalten, verwenden.
Um das Verfahren zuverlässiger zu gestalten und es den lichtempfindlichen Materialien und den
empfangenden Druckplatten, deren Beschaffenheit wechseln kann, besser anpassen zu können, empfiehlt
es sich, die Benetzung und das Zusammenpressen in einem Arbeitsgang zusammenzufassen. Eine
Vorrichtung, die zu diesem Zweck dient, wird später beschrieben.
Fig. ι zeigt den Aufbau eines lichtempfindlichen
Blattes zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren im Kontakt mit einem Original;
Fig. 2 und 3 zeigen den Vorgang beim-Übertrag;
Fig. 4 zeigt einen anderen Aufbau eines lichtempfindlichen Blattes;
Fig. 5 zeigt einen speziellen Aufbau eines im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren lichtempfindlichen
Blattes;
Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer speziellen Tiefdruckplattenoberfläche;
Fig. 7 zeigt die Anordnung bei der bildmäßigen Belichtung;
Fig. 8 zeigt eine Vorrichtung zum Zusammenpressen des bildmäßig belichteten Blattes und der
empfangenden Druckplatte beim Übertragungsvorgang ;
Fig. 9 zeigt einen Übertragungsapparat für gleichzeitige^ Benetzen und Zusammenpressen.
In den Figuren sind entsprechende Teile stets mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Fig. ι ist ein schematischer Querschnitt, in dem
3 ein blattförmiger Träger mit hydrophiler Oberfläche 17, die aus ganz oder teilweise deacyliertem
Celluloseester besteht, bedeutet. 7 ist eine Schicht aus poröser, hydrophober Substanz und 2 eine
Schicht aus lichtempfindlicher Substanz mit dem Bindemittel. 2, 7 und 3 bilden zusammen das lichtempfindliche
Blatt 10.4 ist eine Kopiervorlage mit der dichten Linie 5. Kopiervorlage und lichtempfindliches
Blatt werden in innigem Kontakt gehalten. (In der Figur wie auch in anderen ist dieser innige
Kontakt aus Gründen der Klarheit jedoch nicht dargestellt.) Ebenfalls aus Gründen der Klarheit
sind die Schichten 7 und 2 als klar getrennte Schichten dargestellt. Die Erfindung ist jedoch
nicht darauf beschränkt. Es kann und wird in vielen Fällen zwischen den beiden Schichten keine
scharfe Grenze geben, und sie können zum Teil ineinander übergehen. Die gleichen Überlegungen
gelten für die Schichten 7 und 2 in den anderen Figuren. Die Belichtung erfolgt in Richtung des
Pfeiles 6.
Fig. 2 zeigt das gemäß Fig. 1 belichtete lichtempfindliche
Blatt 10 in gegenüber Fig. 1 umgekehrter Lage mit der bildmäßig belichteten
Schicht 2 nach unten. Die Partien 12 und 13 dieser Schicht sind die nicht übertragbaren Partien, während
die Partie 14 zwischen den Grenzlinien 15 und 16 die übertragbare Partie darstellt. 11 ist eine
empfangende Druckplatte mit der empfangenden Oberfläche nach oben. Die Blätter 10 und 11 werden
als zusammengepreßt angenommen, wobei vorher die Benetzung stattgefunden hat. Man kann also
annehmen, daß sich zwischen der Schicht 2 und der oberen Fläche von 11 eine dünne Schicht Wasser
befindet. Nach dem Zusammenpressen werden die Blätter 10 und 11 voneinander gelöst.
Die dabei entstehende. Lage ist in Fig. 3 dargestellt. Die nicht übertragbaren Partien 12 und 13
der Schicht 2 und die darunterliegenden Partien der Schicht 7 sind auf dem Träger 3 verblieben. Die übertragbare
Partie 14 jedoch hat sich während des Zu-
sammenpressens mit der empfangenden Druckplatte 11 verbunden, so daß eine entsprechende Partie der
Schicht 7, nun mit 8 bezeichnet, vom lichtempfindlichen Blatt 10 auf die empfangende Druckplatte 11
transferiert wurde.
Wenn die übertragbare poröse, hydrophobe Substanz zu wenig Zusammenhang besitzt, kann der
Übertrag unvollständig sein, d. h., die Substanz wird nur teilweise auf die Druckplatte übergehen.
Vorausgesetzt, daß eine genügende Menge übertragen wurde, kann die Druckplatte trotzdem ausgezeichnete
Eigenschaften aufweisen.
In den lichtempfindlichen Blättern müssen die lichtempfindliche und die poröse, hydrophobe Substanz
derart zusammenwirken, daß die durch die Belichtung verursachte Veränderung der lichtempfindlichen
Substanz tatsächlich einen Unterschied in der Übertragbarkeit der porösen, hydrophoben
Substanz bewirkt. Es ist jedoch klar, daß seine vollständige Übertragbarkeit und der
Wirkungsgrad dieser Veränderung auch in beträchtlichem Maße von der Haftung auf dem Träger
abhängt, die entweder eine direkte oder durch eine Zwischensubstanz bedingte sein kann. Wenn das
Haftvermögen zu gering ist, kann es vorkommen, daß beim Übertrag nach der bildmäßigen Belichtung
die poröse, hydrophobe Substanz in allen Bildpartien auf die empfangende Druckplatte übertragen
wird, so daß der Übertrag nicht mehr selektiv ist. Ist das Haftvermögen zu groß, so kann
nach der bildmäßigen Belichtung unter gewissen Umständen überhaupt kein Übertrag von poröser,
hydrophober Substanz auf die empfangende Druckplatte eintreten, so daß, wie im ersteren Fall, auf
dieser kein Bild entsteht. Man muß deshalb die Adhäsion der porösen, hydrophoben Substanz- zu
ihrem Träger auf die bei dem Übertrag auftretenden Adhäsionskräfte zwischen poröser, hydrophober
Substanz, lichtempfindlicher Substanz und der Oberfläche der empfangenden Druckplatte abstimmen.
Die Verwendung eines hydrophilen Bindemittels in der lichtempfindlichen Substanz auf dem lichtempfindlichen
Blatt bietet unter anderem den praktischen Vorteil (s. unten), den Übertrag mit Wasser
zu erleichtern. Hydrophile Bindemittel, die sich zur Verwendung in der lichtempfindlichen Substanz
eignen, sind Gelatine, Gummiarabikum, Proteine und Fischleim, doch kann man auch andere, wie
Agar-Agar, Dextrin, Traganth, Methylcellulose und Polyvinylalkohol, verwenden.
Die in Fig. r dargestellte Schichtstruktur der lichtempfindlichen Substanz fördert im allgemeinen
die Schärfe des Bildes, die Lichtempfindlichkeit und den Übertrag auf verhältnismäßig rauhe, ζ. Β.
gekörnte empfangende Druckplatten. Die lichtempfindliche Schicht aus der lichtempfindlichen
Substanz kann beispielsweise eine Dicke von 2 bis Mikron aufweisen. Bei dem Übertrag muß man
annehmen, daß Abreißen in dieser Schicht an der Grenze zwischen übertragbaren und nicht übertragbaren
Bildpartien erfolgt. Im Verfahren gemäß vorliegender Erfindung scheint dies in vielen '
Fällen, wahrscheinlich infolge der Verwendung von Übertragswasser, kein Hindernis für die Bildung
eines scharfen Bildes auf der empfangenden Druckplatte zu sein. Im vorstehenden wurde bereits gesagt,
daß die poröse, hydrophobe Substanz beim Abreißvorgang mitkommen sollte.
Die lichtempfindlich machende Verbindung kann homogen in einer Schicht von hydrophilen Bindemitteln
verteilt sein. Sie kann sich aber auch in und auf der äußeren Fläche der Schicht befinden.
Was die hydrophilen Bindemittel anbelangt, unterscheiden sich die bei Zimmertemperatur sich
in Wasser nicht lösenden von denjenigen, die sich bei Zimmertemperatur in Wasser lösen. Dieser
Unterschied ist natürlich nicht scharf. Die Gruppe der erstgenannten Bindemittel umfaßt solche, die,
wenn man sie bei Zimmertemperatur in Wasser gibt, innerhalb nützlicher Frist höchstens quellen,
sich aber nicht homogen im Wasser verteilen. Ein Beispiel hierfür ist die Gelatine. Gibt man einen
Vertreter der anderen Gruppe bei Zimmertemperatur in Wasser, so wird er nach einiger Zeit mit
dem Wasser homogen vermischt sein. Ein Beispiel hierfür ist Gummiarabikum.
Je nachdem, welche Art des Bindemittels man verwendet, erhält man verschiedene Wirkungen
bei Übertrag mit Hilfe von Wasser bei Zimmertemperatur, wobei jede Gruppe ihre speziellen Vorteile
bietet. Das kann wie folgt erläutert werden: Ein Übertragverfahren wird bei Zimmertemperatur
durchgeführt. Die lichtempfindliche Verbindung ist so beschaffen, daß sie bei der Belichtung gs
das Wasseraufnahmevermögen des Bindemittels oder dessen Löslichkeit in Wasser verringert.
Arbeitet man mit einer lichtempfindlichen Schicht eines sich nicht lösenden hydrophilen Bindemittels,
so wird poröse, hydrophobe Substanz von den weniger belichteten Bäldpartien auf die empfangende
Druckplatte übertragen. Arbeitet man mit einer lichtempfindlichen Schicht eines bei Zimmertemperatur
wasserlöslichen hydrophilen Bindemittels, so wird das Bindemittel in den unbelichteten Stellen
bei Behandlung mit einer kleinen Menge Wasser noch nicht gelöst, wird dort aber klebend und bewirkt
so die Übertragung poröser, hydrophober Substanz. Die Behandlung mit Wasser wird nicht
genügen, um dies in den belichteten Stellen zu bewirken, in denen die Löslichkeit der Schicht verringert
ist, so daß in diesen Stellen keine Übertragung stattfindet.
Führt man in dem zuletzt beschriebenen Fall den Übertrag mit mehr Wasser durch, so wird infolge
der größeren Wasserzufuhr das Bindemittel in den weniger belichteten Bildpartien durch Auflösung
vom lichtempfindlichen Blatt entfernt, so daß in diesen Partien wenig oder keine Möglichkeit besteht,
daß poröse, hydrophobe Substanz übertragen wird. In den stärker belichteten Partien hat das
Bindemittel der lichtempfindlichen Substanz seine Löslichkeit verloren, hat jedoch noch ein genügendes
Absorptionsvermögen für Wasser, um bei dem Übertrag mit dem absorbierten Wasser eine Klebewirkung
hervorzurufen. Auf diese Weise kann nun
poröse, hydrophobe Substanz von den belichteten
Bildpartien auf die empfangende Druckplatte übertragen
verden. Auf diese Weise .wird eine negative Druckplatte uikI ein positive« Restbiid erhalten.
"vrorstche::df:j steüt eintn Versuch dar, zu erläutern,
wie ein und dieselbe lichtempfindliche Schicht zu
entgegengesetzten Ergebnissen führen kann.
Wie oben dargetan, kann man das erfindungsgtmäße
Verfahren mit Hilfe von lichtempfindlichen
ίο iJlättern durchführen, deren lichtempfindliche Substanz
bei der Belichtung ihr Haftvermögen in benetztem Zustand ändert.
Da in erfindungsgemäßen Verfahren der Übertrag
iintHilie ren Wasser erfolgt, sind lichtempfindliche
Blätter, deren lichtempfindliche Substanz bei Belichtung (oder Belichtung und Nachbehandlung)
das Wasseraufnahmevermögen ändert, besonders geeignet.
Im erfindungsgemäßen Verfahren können auch
ao lichtempfindliche Blätter verwendet werden, deren
lichtempfindliche Substanz durch Belichtung (oder Belichtung und Nachbehandlung) das Vermögen,
in Gegenwart von Wasser zu quellen, verändert. Diese sind auch von Vorteil für den Übertrag auf
π*υ.!;e (gekörnte,) empfangende Druckplatten.
Das Quellungsvermögen mit Wasser verleiht natürlich Wasseraufnahmefähigkeit, andererseits
rindet iiian manchmal eine Wasseraufnahmefähigkeit
in Fällen, wo das Ouellungsvermögen nur gering ist. Im allgemeinen ist es nicht untunlich,
scharf zwischen der Wasseraufnahmefähigkeit, dem
Adhäsionsvermögen beim Benetzen und dem Quellvermögen
zu unterscheiden.
Im vorstehenden wurde das verschiedene Verhalten einer lichtempfindlichen Schicht unter versebi'edeaen
Übertragsbedingungen beschrieben, d. h. das Verhalten einer lichtempfindlichen Schicht mit
einem lö.-iichen Bindemittel, in den Fällen, wo für
den Übertrag einmal wenig, das andere Mal viel Wasser verwendet wurde. Es wurde auch versucht,
verständlich zu machen, wie ein und dieselbe lichtempfindliche Schicht entgegengesetzte Übertragungs-
and entgegengesetzte Restbilder ergeben kann. In einem der Beispiele wird ein Fall beschrieben
werden, in dem durch Veränderung der Temperatur die gleiche Erscheinung bei einer lichtempfindlichen
Schicht beobachtet werden konnte, die ein nicht lösliches Bindemittel, nämlich Gelatine,
enthält. Auch in diesem Fall konnte der Charakter des Übertragungs- und des Restbildes
von Positiv zu Negativ vertauscht werden, oder umgekehrt. Wie auch die Übertragsbedingungen
des ersten Übertrags gewesen sein mögen und, demzufolge, wie auch der Charakter eines Restbildes
sei, kann dasselbe durch einen vom ersten verschiedenen Übertragsvorgang auf eine empfangende
Druckplatte übertragen werden.
Wenn z. B. der erste Übertrag bei Zimmertemperatur durchgeführt wurde, kann das erhaltene Restbild
bei einer höheren Temperatur übertragen werden. Wenn bei dem ersten Übertrag die Trennung
unmittelbar nach dem Zusammenpressen erfolgt, so kann man bei dem zweiten Übertrag die
zusammenwirkenden Flächen nach dem Zusammenpressen etwas langer miteinander in Kontakt lassen:
Bei dem ersten Übertrag kann die empfangende Fläche auch eine Fläche mit wenig oder keinem
Adhäsionsvermögen gewesen sein, und der zweite Übertrag kann dann auf eine empfangende Druckplatte,
die etwas Adhäsionsvermögen besitzt, erfolgen. Es ist selbstverständlich, daß es für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeutungslos ist, ob der erste Übertrag auf eine empfangende
Druckplatte erfolgt, und diese kann ebensogut auf einen anderen empfangenden Träger, z. B. auf ein
geeignetes Papierblatt, erfolgen. Der erste Übertrag könnte auch durch einen Auswaschvorgang
ersetzt werden.
Die hier beschriebenen Varianten der Erfindung können z. B. mit Vorteil verwendet werden, wenn
man von einem negativen Original eine positive Druckplatte herstellen will. Das Ergebnis wird
jedoch stets sein, daß die Bildpartien auf der Druckplatte poröse, hydrophobe Substanz von dem bildmäßig
belichteten lichtempfindlichen Blatt tragen.
Die lichtempfindliche Substanz auf den im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten
lichtempfindlichen Blättern ist derart beschaffen, daß sie infolge der photochemischen Reaktion in
denjenigen Bildpartien, die den hellen (weißen) Stellen des Originals entsprechen, eine Veränderung
erfährt, welche die Übertragbarkeit poröser, hydrophober Substanz vom Blatt auf die empfangende
Druckplatte beeinflußt. Diese Veränderung tritt in den nicht oder weniger belichteten Stellen, die den
dunklen Partien des Originals entsprechen, nicht oder nur in geringem Maße auf.
In einigen Fällen wird diese übertragbarkeit durch die Lichtreaktion im einen Sinne, in anderen
Fällen im anderen Sinne geändert. In den meisten hier in Frage kommenden lichtempfindlichen Systemen
wird durch die Belichtung die Wasseraufnahmefähigkeit herabgesetzt. Bei anderen lichtempfindlichen
Systemen, obschon sie von der gleichen Art sind, ist das Umgekehrte der Fall.
Als lichtempfindliche Stoffe werden bei der Durchführung vorliegender Erfindung im wesentlichen
die gleichen Stoffe benutzt, die bereits in verschiedenen photographischen und photomechanischen
Verfahren vielfache Anwendung finden. Derartige lichtempfindliche Stoffe sowie die Verfahren,
die mit ihnen ausgeführt werden können, sind demzufolge in der Literatur in vielen Variationen beschrieben.
Beispielsweise wird auf J. M. Eder, »Ausführliches Handbuch derPhotographie«, Bd. IV, 2. Teil,
1926, verwiesen, in welchem auf S. 73 bis γγ das
sogenannte Pigmentpapier (carbon tissue) beschrieben wird sowie auch die Herstellung von
Pigmentdrucken (carbon prints) unter dessen Verwendung. Sensibilisiertes Pigmentpapier (carbon
tissue) wird auch im großen Umfang bei der Tiefdrucktechnik zur Herstellung eines Bildes in einer
Metallfläche (zumeist Kupfer) benutzt (s. Eder, a. a. O., 3. Teil, 4. Auflage, S. 110). Bekannt sind
auch lichtempfindliche Pigmentschichten auf licht-
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durchlässigen Trägern (s. Eder, a.a.O., 2.Teil,
S. 212 bis 215). Der lichtempfindliche Stoff in derartig sensibilisierten Pigmentpapieren (carbon
tissues) besteht hauptsächlich aus Chromatgelatine. Ferner wird in Eder.'a.a. O., 2. Teil, S. 245 bis
279, das Gummidruckverfahren beschrieben. Der lichtempfindliche Stoff von sensibilisiertem Gummi-Bichromat-Kopierpapier
besteht hauptsächlich aus Gummiarabikum und Bichromat.
Lichtempfindliche Stoffe der genannten Art werden auch bei der Herstellung von Hochdruckformen
benutzt (s. Eder, »Rezepte, Tabellen und Arbeitsvorschriften«, 16./17. Auflage), wo auf S. 264
ein Verfahren zur Herstellung von Relief-Kopiermatrizen in Zink beschrieben worden ist. Als lichtempfindlicher
Stoff wird dort Albumin und Bichromat erwähnt. Ferner ist dort auf S. 275 ein Verfahren
zur Herstellung von Autotypieklischees in Kupfer beschrieben, wobei als lichtempfindlicher
Stoff Fischleim, Glucose (Traubenzucker) und Bichromat benutzt wird.
Die obenerwähnten lichtempfindlichen Stoffe gehören zu der Art, in denen lediglich durch photochemische
Reaktionen oder durch eine photochemische Reaktion mit anschließender Nachbehandlung
eine Änderung (verglichen mit dem Zustand vor der Belichtung) bewirkt wird, die in einer Verringerung,
beispielsweise der Aufnahmefähigkeit des Stoffes für Wasser, besteht.
Für die Durchführung der Erfindung ist aber auch ein lichtempfindlicher Stoff brauchbar, bei
welchem durch die photochemische Reaktion eine umgekehrte Änderung (verglichen mit dem Zustand
vor der Belichtung) bewirkt wird. Ein derartiger lichtempfindlicher Stoff besteht dann in der Hauptsache
aus einer Kombination einer Eisenverbindung mit Weinsäure und Gummiarabikum, wie sie bei
dem sogenannten Einstaubverfahren benutzt wird, wie es in Eder, a. a. O., 4. Teil, 3. Auflage, S. 27
und 28, beschrieben ist.
Ein anderes Beispiel eines lichtempfindlichen, für die vorliegende Erfindung brauchbaren Stoffes wird
in der Farbenphotographie benutzt (s. E d e r, a. a. O., 2. Teil, S. 377).
Außer den bereits erwähnten Mischungen und Produkten sind auch noch andere Stoffe für die
Herstellung lichtempfindlicher Substanz der genannten Art beschrieben worden. Beispiele hierfür
sind Auramin, Erythrosin (Tetraiodflorescein), Diazoverbindungen und Azidoverbindungen. Für diese
wird auf Eder, a.a.O., 2. Teil, S. 39, niederländische Patentschriften 35 423 und 59 407 sowie
deutsche Patentschrift 858 195 verwiesen.
Für das Verfahren der vorliegenden Erfindung bevorzugt man ein lichtempfindliches Blatt, das
derart zusammengesetzt ist, daß im unbelichteten Zustand poröse, hydrophobe Substanz übertragbar
ist und daß die Belichtung der lichtempfindlichen Substanz eine Verringerung der Übertragbarkeit
der porösen, hydrophoben Substanz bewirkt. Ein solches lichtempfindliches Blatt ergibt von positiven
Originalen positive Druckplatten, ohne daß eine Umkehrung notwendig wäre.
Ein Blatt, dessen lichtempfindliche Substanz ein Chromat enthält, leistet besonders gute Dienste.
Eine solche lichtempfindliche Substanz entspricht der klassischen Kombination von Chromat und
Kolloid. Obschon sie nur wenig beständig ist, läßt sie sich doch bei niedrigen Temperaturen ziemlich
lange aufbewahren. Chromat-Kolloidsysteme von größerer Beständigkeit sind in der USA.-Patentschrift
2 526 759 beschrieben.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man in der lichtempfindlichen
Substanz des Blattes mit Vorteil eine Diazoverbindung. Die meisten dieser Verbindungen
haben eine gute Lichtempfindlichkeit und bewirken die für die Herstellung von Druckplatten erwünschte
harte Abstufung. Diazoschichten sind auch beständiger als. Chromatschichten.
Wenn man Diazoverbindungen verwendet, kann, wie« in der niederländischen Patentschrift 25 053
beschrieben ist, die Lichtreaktion von einer chemischen Nachbehandlung gefolgt sein, worauf die
physikalische Änderung, welche den Unterschied in der Übertragbarkeit poröser, hydrophober Substanz
bewirkt, von selbst erkenntlich wird. Ein Beispiel hierfür ist eine Diazo-Kolloidschicht, wie sie in der
niederländischen Patentschrift 25 053 beschrieben ist, die nach der Belichtung mit Chromat behandelt
wird. Im erfindungsgemäßen Verfahren kann eine derartige Nachbehandlung mit dem Übertragsvo'rgang
kombiniert werden, indem man die für die Nachbehandlung erforderlichen Chemikalien im für
die Übertragung erforderlichen Wasser auflöst.
Desgleichen kann eine Nachbehandlung darin bestehen, daß man mit einer gepufferten Lösung
einer Azof arbstoffkomponente, die mit der nach der bildmäßigen Belichtung verbliebenen Diazoverbindung
einen Azofarbstoff bildet, behandelt. Dieser Azofarbstoff kann dann z. B. die physikalischen
Eigenschaften des Bindemittels in der lichtempfindlichen Substanz verändern und so den für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung erwünschten Unterschied in der Übertragbarkeit hervorrufen.
Statt diese Nachbehandlung durchzuführen, kann die lichtempfindliche Schicht auch eine Diazoverbindung
und ein chemisches Hilfsmittel, das die für das Verfahren der Erfindung erwünschte Änderung
von Übertragbarkeit unterstützen kann, enthalten. Das chemische Hilfsmittel kann beispielsweise
ein Chromat oder eine Azofarbstoffkomponente sein. Im letzteren Fall kann die bildmäßige
Belichtung von einer Behandlung mit Ammoniakdämpfen gefolgt werden.
Infolge seiner Sauberkeit und einfachen Durchführbarkeit zieht man jedoch ein Verfahren vor,
in dem ein lichtempfindliches Blatt verwendet wird, dessen lichtempfindliche Substanz sich durch bloßes
Belichten (ohne Reaktion mit einem anderen Reagens oder chemische Nachbehandlung) entsprechend
verändert.
Gute und zuverlässige Ergebnisse erhält man bei Verwendung eines lichtempfindlichen Blattes, dessen
lichtempfindliche Substanz eine Diazoverbindung enthält, deren bei der Belichtung entstehende Zer-
Setzungsprodukte proteinfällend wirken (vgl. niederländische Patentschrift 35423). Die meisten Beispiele
werden sich auf die Anwendung einer solchen Diazoverbindung beziehen, die ohne Mitverwendung
anderer Chemikalien verwendet werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch
mit einem lichtempfindlichen Blatt durchführen, das eine lichtempfindliche Azidoverbindung enthält
(siehe u. a. niederländische Patentschrift 59 407 und deutsche Patentschrift 858 195). Für solche
Blätter eignet sich besonders p, p'-Diazido-stflbeno,
o'-disulfonsäure (vgl. niederländische Patentschrift
59407).
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens trägt mindestens eine Oberfläche
des Trägers des lichtempfindlichen Blattes eine hydrophile Hilfsschicht, die die poröse, hydrophobe
Substanz und auf dieser die lichtempfindliche Substanz trägt. Dieses Blatt ist in Fig. 4 dargestellt,
wo der Träger mit 3, die Hilfsschicht mit 9, die poröse, hydrophobe Substanz mit 7 und die
lichtempfindliche Substanz mit 2 bezeichnet ist. Durch die Verwendung von Wasser als Hilfsmittel
bei dem Übertrag ergibt ein solches Blatt besonders leicht eine ausgezeichnete Druckplatte mit den
bereits früher genannten Vorzügen.
Für diese Hilfsschicht eignen sich lösliche Substanzen, wie Polyvinylalkohol, Gummiarabikum,
Agar-Agar, Methylcellulose und viele andere. Auch
3σ Substanzen, die bei Zimmertemperatur unlöslich
sind, können verwendet werden. Sie sollten jedoch beim Benetzen mit dem Übertragswasser keine zu
große Klebekraft entwickeln. So eignet sich z. B. Casein und auch leicht gehärtete oder gegerbte
Gelatine.
Eine Erklärung für die Wirkung der porösen, hydrophoben Substanz auf einer hydrophilen Oberfläche
kann vielleicht wie folgt gegeben werden: Einige lichtempfindliche Verbindungen, wie z. B.
gewisse Kondensationsprodukte von Diazoverbindungen mit Formaldehyd, sind befähigt, bei der
Belichtung Zersetzungsprodukte zu bilden, die vermutlich polymerisieren können. Diese Zersetzungsprodukte können zusammen mit dem hydrophilen
Bindemittel wahrscheinlich durch Verstopfung der Poren die Übertragbarkeit poröser, hydrophober
Substanz beeinflussen, auf welchem (und wahrscheinlich in welchem) sie gebildet wurden. Man
kann annehmen, daß das Übertragswasser nicht zur hydrophilen Fläche unter die verstopfte poröse,
hydrophobe Substanz gelangen kann, so daß diese trocken bleibt und ihre Bindung mit der hydrophoben
Substanz verhältnismäßig stark bleibt. Andererseits bleibt die unbelichtete poröse, hydrophobe
Substanz unverstopft, so daß das Übertragswasser durch diese hindurch, auf die hydrophile
Oberfläche gelangt und die Bindung der porösen Substanz an diese schwächt, weil hydrophobe
Substanz wenig Adhäsion an einer benetzten hydrophilen Oberfläche besitzt. Diese letztgenannte
hydrophobe Substanz wird dann die größere Übertragbarkeit aufweisen. Es versteht sich, daß "eine
Blockierung dier Poren wie die oben beschriebene
auch bei anderen lichtempfindlichen Systemen erreicht werden kann.
Der porösen, hydrophoben Substanz kann man einen Körper zusetzen, der sichtbar kontrastiert zur
Oberfläche der empfangenden Druckplatte. Die poröse, hydrophobe Substanz kann aber auch an
sich mit dieser Oberfläche kontrastieren.
Gemäß einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hat mindestens eine
hydrophile Fläche des Trägers des lichtempfindlichen Blattes ein Tiefdruckrelief, und diese Fläche
trägt in diesem Relief poröse, hydrophobe Substanz und auf letzterer lichtempfindliche Substanz. Dieses
Tiefdruckrelief auf dem Blatt macht den Übertrag mit Wasser selektiver, und die so erhaltenen Platten
ergeben kräftigere und schärfere Drucke. Dies kann vielleicht eine Folge davon sein, daß auf der Oberfläche
der auf die Druckplatte übertragenen hydrophoben Substanz ein Tiefdruckrelief entstanden ist,
das noch mehr als die hydrophobe Substanz selbst, die Aufnahmefähigkeit für die fette Druckfarbe
beeinflußt. Diese hydrophile Oberfläche kann die Oberfläche des Trägers selbst sein oder diejenige
der obengenannten Hilfsschicht. Ein geeignetes Relief auf der hydrophilen Oberfläche kann beispielsweise
erhalten werden durch Anpressen an eine gekörnte Oberfläche, die als Matrize wirkt. Es go
kann auch anders, z. B. wie bei der Rotogravur, ausgebildet sein.
In dieser Beziehung werden besonders gute Ergebnisse erzielt, wenn das Tiefdruckrelief die Form
einer glatten Oberfläche mit Erhebungen besitzt, die pyramidenförmig oder kegelförmig ausgebildet
sind, wie in Fig. 5 und 6 gezeigt ist. Der Träger ist mit 3 bezeichnet, seine glatte Oberfläche mit 19
und die darauf befindliehen Pyramiden mit 20. Das Relief ist mit poröser, hydrophober Substanz 7 gefüllt,
und obendrauf befindet sich die Schicht der lichtempfindlichen Substanz 2. Die Gipfel der
Pyramiden oder Kegel können natürlich leicht abgerundet sein.
Dieser Aufbau vereinigt eine relativ gute Beständigkeit gegen Beschädigung beim Manipulieren
mit einer verhältnismäßig leichten Übertragbarkeit. Dies ist vermutlich eine Folge des seitlichen
Druckes, der während des Übertrags auf die poröse, hydrophobe Substanz ausgeübt wird, der die
zwischen den Erhebungen befindliche poröse, hydrophobe'Substanz nicht seitlich verdrängen kann und
aus diesem Grunde dazu führt, daß diese Substanz auf dem Träger gelockert wird.
Es wurde gefunden, daß in einem solchen Blatt der Abstand zwischen den Gipfeln der Erhebungen
im Durchschnitt vorzugsweise zwischen 20 und 80 Mikron und deren Höhe zwischen 5 und 15 Mikron
liegt.
Ein lichtempfindliches Blatt, das für die Zwecke der vorliegenden Erfindung von besonderem Interesse
ist, besitzt einen Träger, der bei Benetzung maßfest ist, d. h. daß der Körper des Blattträgers
bei der Benetzung während des Übertrags maßfest bleibt. Trotzdem sind eine oder beide Oberflächen
des Trägers hydrophil. Die empfangene Druck-
platte (welche nachher zur Druckplatte wird) wird gegen Benetzung praktisch immer maßfest sein, da
dies für solche Platten eine Bedingung ist. Wenn das lichtempfindliche Blatt maßfest ist, erhält man
S den vollen Vorteil eines maßstabgetreuen Druckes. Als beim Benetzen maßfeste Träger kann man z. B.
eine Metallplatte, eine Glasplatte, ein Blatt aus Kunstharz oder Ebonit verwenden.
Bei einer anderen Ausführungsform eines lichtempfindlichen
Blattes zur Verwendung im Verfahren der Erfindung enthält die lichtempfindliche Substanz ein wärmehärtendes Kunstharz. Wenn
man, wie später beschrieben wird, die Druckplatte *iach dem Übertrag erhitzt, wird das Harz fest und
ig verbessert den Widerstand der Druckplatte. Beispiele
für geeignete wärmehärtende Harze sind die riiedrigen Polymeren (Vorkondensationsprodukte)
von Harnstoff-Formaldehyd-Harz, Phenol-Formaldehyd-Harz,
Melaminharz u. dgl.
Für die Herstellung der im vorstehenden beschriebenen lichtempfindlichen Blätter wird auf die
Beispiele verwiesen, welche einige der vielen Möglichkeiten beschreiben.
Um eine große Anzahl Kopien herstellen zu
as können, wird es erforderlich, die Druckplatte beim
Fertigmachen einer Behandlung zu unterwerfen, welche den Widerstand der übertragenen Substanz
siegen den Druckprozeß verbessert. Dies läuft praktisch darauf hinaus, die Bindung zwischen der
übertragenen porösen, hydrophoben Substanz und der Druckplatte stärker zu gestalten, als sie nach
dem bloßen Übertragsvorgang ist (die früher erwähnte leichte Retuschierbarkeit ist eine Folge der
relativ schwachen Haftung); d. h. so stark, daß sie die wiederholte Befeuchtung, Aufnahme und
Abgabe von Druckfarbe im pianographischen Druckvorgang
aushält. Man kann deshalb den Widerstand z. B. dadurch verbessern, daß man die Druckplatte
hohem Druck aussetzt. Der Widerstand kann aber auch so verbessert werden, daß man die übertragene
Substanz mit einer wasserbeständigen Substanz überdeckt.
Bei einer Ausführungsform zur Herstellung von Druckplatten, von denen sich eine genügende Anzahl
Kopien drucken, läßt, wird die Druckplatte erhitzt, um deren Widerstand zu verbessern (vgl.
die Verbesserung des Widerstandes einer Druckplatte, wie sie in der britischen Patentschrift 678 599
beschrieben ist). Durch das Erhitzen kann die Aufnahmefähigkeit der übertragenen Bildpartien für
die fette Druckfarbe gleichzeitig ebenfalls erhöht werden.
Gemäß einer anderen Äusführungsform zur Herstellung von Druckplatten, von denen eine geeignete
Anzahl Kopien hergestellt werden kann, enthält die auf die Oberfläche der Druckplatte übertragene
Substanz ein gerbbares Material, das zur Verbesserung des Widerstandes gegerbt wird. Für Gelatine
eignet sich beispielsweise eine Behandlung mit Formaldehyd, Alaun, Chromalaun und anderen bekannten
gerbenden Stoffen.
Gemäß einem noch anderen Verfahren zur Herstellung solcher Druckplatten enthält die auf die
Oberfläche der Druckplatte übertragene Substanz eine Diazoverbindung.. die befähigt ist, hydrophobe-Azofarbstoffe
zu bilden, und man bildet zur Verbesserung dieses Widerstandes durch Behandlung mit einer gepufferten Lösung einer A.zoiarbstoffkomponente
den hydrophoben Azofarbstoff.
Bei der Herstellung solcher Druckplatten ist es auch möglich, daß die auf die PlattenobeniiLche
übertragene Masse eine Diazoverbindung und eine Azofarbstoffkomponente enthält, die beim Kuppeln
miteinander einen hydrophoben Azofarbstoii bilden.
Um den Widerstand der Druckplatte zu verbessern, wird diese dann mit Ammoniakdämpfen behandelt.
Gemäß einer weiteren Äusführungsform bei der Herstellung solcher Druckplatten enthält die auf
die Plattenoberfläche übertragene Masse eine lichtempfindliche Substanz, deren Wasserannahmefähigkeit
bei der Belichtung verringert, und man wird zur Verbesserung des Widerstandes die Druckplatte
belichten. In den meisten Fällen, in denen nicht belichtete lichtempfindliche Substanz zusammen
mit der porösen, hydrophoben Substanz übertragen wird, wird diese nichtbeiichtete lichtempfindliche
Substanz automatisch die obengenannten Anforderungen erfüllen. Wenn die empfangende
Druckplatte lichtdurchlässig ist, kann man die Belichtung von hinten vornehmen. go
Obschon dies bei der Herstellung von Druckplatten kein Erfordernis ist, ist es empfehlenswert,
im erfindungsgemäßen Verfahren die zu übertragende Substanz so zu wählen, daß sie zur Oberfläche
der empfangenden Druckplatte sichtbar kontrastiert Dies ist zuträglich zur Prüfung und Retuschierung
der Druckplatte nach dem Übertragvorgang, vorzugsweise vor dem Fertigmachen. In manchen Fällen wird dies eine Frage der Wahl der
Farbe der Masse einerseits und der Farbe der Oberfläche der empfangenden Druckplatte andererseits
sein. Im allgemeinen wird die empfangende Druckplatte eine helle Färbung besitzen, so daß die
Masse dunkel sein sollte. So kann die poröse, hydrophobe Masse von Natur aus dunkel oder nach
Wunsch pigmentiert sein. Auch kann die lichtempfindliche Masse pigmentiert sein, und. in diesem
Fall sollte das verwendete Pigment keine ernstliche Behinderung der Belichtung bewirken. Das Pigment
kann auch nach dem Übertrag gebildet werden, no
Wenn die Übertragssubstanz eine Diazoverbindung enthält, kann in dieser ein Azofarbstoff gebildet
werden.
Die bildmäßige Belichtung des lichtempfindlichen Blattes kann auf optischem Wege erfolgen. In
vielen Fällen wird man jedoch ein Kontaktkopierverfahren vorziehen. Bei der Kontaktkopierung
wird das lichtempfindliche Blatt in der in Fig. 1 gezeigten Weise belichtet. Wenn das Blatt genügend
transparent ist, kann man auch die Rasterreflektographie mit separatem Raster durchführen (vgl.
französische Patentschrift 762 542).
Fig. 7 zeigt einen schematischen Schnitt durch einen Kopierapparat mit Hochdruckquecksilberlampe
22 von z. B. 42 cm Länge und 700 Watt, dem Aluminiumreflektor 23, dem Segment eines
Glaszylinders 24 mit 19 cm Außendurchmesser.
Mittels des Schirmes 25, der um seine Achse auf dem punktiert gezeichneten Weg drehbar angeordnet
ist, kann die zu belichtende Fläche gegen die Lichtstrahlen 26 abgeschirmt werden.
Um den erforderlichen Kontakt zwischen lichtempfindlichem Blatt und Kopiervorlage herzustellen,
wird das zu belichtende lichtempfindliche Blatt 10 zusammen mit der Vorlage 29 mit den Bildpartien
2J durch das Tuch 28 gegen die Außenseite des
Glaszylinders gepreßt und mit geöffnetem Schirm 25 von 'der Lampe 22 durch den Zylinder 24 bestrahlt.
Der Apparat kann in gleicher Weise zum Fertigmachen von flexiblen Druckplatten durch
Belichtung benutzt werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet man vorzugsweise Originale ohne kontinuierliche
Töne.
Das Zusammenpressen für die Durchführung der Übertragung erfolgt vorzugsweise derart, daß die beiden zusammenwirkenden Blätter (das· belichtete Blatt und die empfangende Druckplatte) aufeinandergelegt, wobei sich zwischen ihnen Flüssigkeit befindet und dann mittels mindestens einer Druckwalze zusammengepreßt werden. Auf diese Weise vermeidet man die Bildung von Luftblasen und anderen Schwierigkeiten, die bei anderen Methoden des Zusammenpressens auftreten können.
Das Zusammenpressen für die Durchführung der Übertragung erfolgt vorzugsweise derart, daß die beiden zusammenwirkenden Blätter (das· belichtete Blatt und die empfangende Druckplatte) aufeinandergelegt, wobei sich zwischen ihnen Flüssigkeit befindet und dann mittels mindestens einer Druckwalze zusammengepreßt werden. Auf diese Weise vermeidet man die Bildung von Luftblasen und anderen Schwierigkeiten, die bei anderen Methoden des Zusammenpressens auftreten können.
Fig. 8 zeigt schematisch einen einfachen Apparat für das Zusammenpressen eines belichteten Blattes
mit einer empfangenden Druckplatte. Die Gummiwalze 30 ist in den Lagern 31 im unteren Gestell
angebracht und wird mittels der Kurbel 32 angetrieben. Die Gummiwalze 33 ist beidseitig im Rahmen
34 befestigt, der an seinen Seiten abgestützt ist (nicht dargestellt). Die Federn 35 heben das Gewicht
der Walze 33 und des Rahmens 34 auf. Am oberen Ende des Rahmens 34 ist ein Gewicht 36
angebracht, das den Druck der Walze 33 auf die Walze 30 bestimmt. Die Gummiwalzen haben beispielsweise
eine Länge von 280 mm, einen Durchmesser von 40 mm und eine Härte von 75 Shore.
Obschon die Übertragung im allgemeinen bei Zimmertemperatur stattfindet, kann in gewissen
Fällen die Anwendung von Wärme von Nutzen sein. Diese Wärme wird vorzugsweise den Preßwalzen
zugeführt. Unter gewissen Umständen erhält man so einen besseren Übertrag, und man hat gleichzeitig
den Vorteil, daß ein Teil des Ubertragswassers durch Verdampfung entfernt wird.
Fig. 9 ist ein schematischer Schnitt durch einen Übertragsapparat, mit dem die Benetzung und das
Zusammenpressen, wie schon beschrieben, gleichzeitig erfolgen. Zwei Preßwalzen 30 und 33 rotieren
in Richtung der Pfeile 40 und 41. Die Walzen haben beispielsweise 40 mm Durchmesser, 280 mm Länge
und eine Härte von 75 Shore. Ihr gegenseitiger Druck läßt sich je nach den Bedürfnissen eines bestimmten
Übertrags mit einem gegebenen belichteten Blatt und einer gegebenen empfangenden
Druckplatte regeln. Das belichtete Blatt 46- wird durch den Schlitz 37 eingeführt und durch die im
Trog 48 befindliche Flüssigkeit 47 geführt, von wo es in die Preßzone zwischen den Walzen 30 und 33
gelangt. Seine bildmäßig belichtete Fläche ist nach oben gekehrt. Der Weg zwischen der Eintauchstelle
und der Preßzone ist 10 cm. Die empfangende Druckplatte 43 wird durch den Schlitz 42 mit der
empfangenden Fläche nach unten eingeführt und gelangt durch den nicht mit Flüssigkeit gefüllten
Schlitz 45. Die beiden Blätter treffen sich in der Preßzone, wo· sie vereinigt werden und verlassen
den Apparat in Richtung des Pfeiles 49. Sie können dann von Hand getrennt werden.
Wenn es erwünscht ist, die empfangende Fläche statt das belichtete Blatt zu benetzen, bleibt die
Lage, wie in Fig. 9 gezeigt, jedoch mit dem Unterschied, daß nun 46 die Druckplatte mit nach oben
gekehrter empfangender Fläche und 43 das belichtete Blatt mit der belichteten Fläche nach unten 80
darstellt.
Man kann auch den Schlitz 45 mit Flüssigkeit füllen (dergleichen wie in Trog 48 oder einer
anderen), so daß beide Blätter benetzt werden.
Die Trennung des belichteten Blattes von der Druckplatte kann in der Regel kurz nach dem Zusammenpressen
vorgenommen werden.
Wie bereits erwähnt, beziehen sich die Beispiele auf die Verwendung ein und derselben Diazoverbindung.
Diese ist das Kondensationsprodukt von p-Diazodiphenylamin und Formaldehyd, hergestellt
wie im Beispiel 1 der niederländischen Patentschrift 35 480. In den Beispielen wird diese Diazoverbindung
der Kürze halber als »Diazoaldehyd« bezeichnet werden. Die Beispiele sollen die verschiedenen
Ausführungsformen der Erfindung veranschaulichen, und da man stets die gleiche Diazoverbindung
verwendet, werden die jeweiligen Ergebnisse der Beispiele miteinander vergleichbar.
Abgesehen von diesem werden in einigen Beispielen andere lichtempfindliche Materialien verwendet.
Ebenfalls aus Gründen der Kürze wird die Bezeichnung »Celluloseacetatblatt« ohne weitere Angaben
benutzt. Darunter soll ein Blatt verstanden werden, das einen Acetylgehalt von 50 Gewichts- i°5
prozent gebundener Essigsäure enthält (das Gleiche gilt für eine Celluloseacetatschicht). Wenn nichts
anderes angegeben, hat das Blatt ein Gewicht von 80 g/m2. Ebenso wird, um vergleichbare Verhältnisse
zu liefern, stets die gleiche Sorte Gelatine, Ruß, Asphalt und Transparentpapier verwendet.
Die »Deacylierung« der Celluloseacetatflächen erfolgt, wenn keine weiteren Angaben vorhanden
sind, stets folgendermaßen:
Das Celluloseacetatblatt wird: bei 280 C 1 Sekunde
in eine Lösung von 600 cm3 Äthylalkohol, 50 cm3 Wasser, 43 g Kaliumhydroxyd eingetaucht, dann so
getrocknet, daß es nach genau 20 Sekunden trocken war. Dann wurde es bei 270 C 1,5 Sekunden in folgende
Flüssigkeit getaucht: 600 cm3 Äthylalkohol, 300 cm3 Wasser, 72 g Kaliumhydroxyd, und dann
so getrocknet, daß es nach genau 10 Sekunden trocken war. Dann wurde es 30 Sekunden in fließendem
Wasser gewaschen und unmittelbar darauf bei Zimmertemperatur 7,5 Sekunden in folgende
Lösung getaucht: 600cm3 Äthylalkohol, 3150cm3
709 534/64
Wasser, 75 g Oxalsäure. Nun wurde das Blatt in genau 12 Sekundren getrocknet. (Selbstverständlich
sind auch andere Deacylierttngsverfahren geeignet.)
Wie bereits erwähnt, kann die Belichtung auf verschiedene Weise erfolgen. Wenn nichts anderes
angegeben, beziehen sich die Beispiele auf Kontaktkopien durch Lichttransmission im Apparat nach
Fig. 7. Eine Kopiervorlage auf Transparentpapier dient als Original. Für die Zwecke der Herstellung
gewöhnlicher Drucke wird auf der lichtempfindlichen Seite des Blattes ein nicht seitenverkehrtes
Bild erzeugt. Zur Herstellung von Offsetdrucken wird ein seitenverkehrtes Bild erzeugt.
Wo in den folgenden Beispielen die empfangende Druckplatte als »feingekörnte Aluminiumdruckplatte«
oder als Papierdruckplatte bezeichnet wird, wird jeweils das gleiche Material verwendet. Selbstverständlich,
können für das vorliegende Verfahren
ao die verschiedensten Metallfolien oder Papierdruckplatten verwendet werden.
Wenn in den Beispielen eine Benetzung zu irgendwelchem Zweck angewendet wird, so· erfolgt dies,
wenn nichts anderes angegeben, mit Wasser.
»5 In den Beispielen wird für das Zusammenpressen
der Apparat nach Fig. 8 oder nach Fig. 9 verwendet. Der Übertragungsdruck wird in kg pro linearen cm
der Preßwalzen, angegeben.
In vielen Beispielen wird eine Tief druckfläche in
Form einer glatten Oberfläche mit Erhebungen verwendet (vgl. Fig. 5 und 6). Der mittlere Abstand
zwischen den Gipfeln der Erhebungen wird als »Gipfelabstand« und die mittlere Höhe der Erhebungen
über das mittlere Niveau der glatten Fläche als »Höhe« bezeichnet.
Soweit in den Beispielen auf ein lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6 Bezug genommen
wird, versteht man darunter ein lichtempfindliches Blatt, dessen Träger 3 ein Tiefdruckrelief zeigt und
aus Celluloseacetat besteht. Ein solches Tiefdruckrelief erhält man, indem man die Oberfläche formbar macht, z. B. durch Erwärmen oder Benetzen
mit einem Lösungsmittel, wie Aceton. Dann wird das Tiefdruekrelief der Fig. S und 6 eingeprägt. In
den meisten Fällen ist die Tiefdruckrelieffläche deacyliert. Das Tiefdruekrelief wird mit der Mischung
zur Bildung der porösen hydrophoben Substanz überzogen und nach dem Trocknen mit lichtempfindlicher
Substanz bedeckt. In einigen Fällen verwendet man einen Träger mit Celluloseacetatschicht.
Wenn in den Beispielen Offsetdrucke hergestellt werden, so erfolgt dies, wo nichts anderes angegeben,
mittels des »Rotaprint-RKL «-Büro-Off setdruckers mit automatischer Befeuchtungseinrichtung.
Die fertiggemachte Druckplatte wird in die Maschine eingespannt, die Bildseite der Platte mit
einem nassen Schwamm gewaschen und wenige Male befeuchtet und mit Tinte versehen, wonach
die Drucke hergestellt werden.
Es versteht sich, daß die Verwendung eines einzigen. Materialtyps und die jeweilige Anwendung
einer einzigen Methode in den Beispielen keine Einschränkung in irgendwelcher Beziehung bedeuten
soll.
Träger: Transparentpapier. Die Schicht aus poröser, hydrophober Substanz wird durch sparsames
Auftragen folgender Mischung: 120 g Ruß, 15 g Celluloseacetatbutyrat, 1000 cm3 Äthylacetat,
und Trocknen hergestellt.
Die lichtempfindliche Schicht wird durch Aufgießen folgender Lösung: 80 g Gelatine, 20 g Diazoaldehyd
und 20 g Magnesiumsulfat in 1000'cm3 Wasser, und anschließendes Trocknen hergestellt.
Die Schicht wiegt etwa 3 g/m2, nimmt Wasser an, quillt mit Wasser und wird beim Benetzen mit
Wasser klebend. Belichtung 15 Sekunden.
Empfangende Druckplatte: Feingekörnte Aluminiumdruckplatte. Übertragungsvorgang: Das
bildmäßig belichtete Blatt wird wenige Sekunden in Wasser getaucht und dann mit der empfangenden
Druckplatte zusammengepreßt. Übertragsdruck 2 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen.
Die gebildete Druckplatte ist positiv. Falls erforderlich, wird sie retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte
wird i,5 Minuten auf 1500 C gehalten und
abgekühlt. Die Bildseite der Platte wird 0,5 Minuten mit folgender Lösung behandelt: 150 g
Gummiarabikum, 900 cm3 Wasser, 27 cm3 Phosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,3), 0,5 g Karbolsäure.
In den folgenden Beispielen wird diese Lösung als »Fixierlösung« bezeichnet. Nach d'em Trocknen
werden mit der fertiggemachten Druckplatte positive Offsetdrucke hergestellt.
Statt auf einer Fläche aus Transparentpapier kann die Schicht aus poröser, hydrophober Substanz
mit der auf ihr befindlichen lichtempfindlichen Schicht auch auf der Oberfläche eines anderen Trägers
gebildet worden sein, z. B. auf Cellulosehydrat, hochkalandriertem Papier, oberflächlich geleimtem
gut kalandriertem Papier, Kunstdruckpapier, glattem .Pergamentpapier und selbst auf einem frisch elx>
xierten Aluminiumblatt. Auch gegenüber den hydrophilen Oberflächen dieser Träger hätte die poröse,
hydrophobe Substanz eine auf den Zweck der vorliegenden Erfindung gut abgestimmte Adhäsion
gezeigt. no
Träger: Celluloseacetatblatt von 25 g/m2, das
unter Druck mit einem Blatt aus weißem Papier verklebt wurde. Die Celluloseacetatoberfläche ist
deacyliert. Die Schicht aus poröser, hydrophober Substanz wird auf der deacylierten Fläche durch
Auftragen der folgenden Mischung: 200 g Ruß, 40 g Asphalt, 1000 cm3 Xylol, und anschließendes
Trocknen gebildet. Die lichtempfindliche Schicht wird gebildet durch Aufgießen, von 30 g nicht vollständig'
verseiftem Polyvinylacetat, 25 g Diazoaldehyd in 50 cm3 Wasser und 50 cm3 Äthylalkohol
und anschließendes Trocknen. Die Schicht wiegt etwa 3 g/m2. Sie ist wasserannehmend und wird
beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung:
20 Sekunden. Empfangende Druckplatte: empfangende
Papierdruckplatte. Übertragung: Das bildmäßig belichtete Blatt wird 15 Sekunden eingetaucht und dann mit der empfangenden Druckplatte
zusammengepreßt. Übertragungsdruck: 2,5 kg.
Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte ist positiv. Falls erforderlich,
wird sie retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte wird 10 Minuten.auf 1350 C gehalten, abgekühlt,
ι Minute mit Fixierlösung behandelt und getrocknet.
Mit der fertiggemachten Druckplatte erhält man positive Offsetdrucke.
Träger: Oberflächlich deacyliertes Celluloseacetatblatt. Die Schicht aus poröser, hydrophober
Substanz erhält man durch Auftragen folgender Mischung und Trocknen: 200 g Lithol-Echtscharlach-R.N.-Pulver,
200 cm3 einer logewichtsprozentigen Lösung von. Celluloseacetatbutyrat in Äthylacetat,'
1000 cm3 Äthylacetat. Die lichtempfindliche Schicht erhält man durch Auftragen von 80 g Gelatine,
20 g Diazoaldehyd, 20 g Magnesiumsulfat in 1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die Schicht wiegt
etwa 3,2 g/m2, sie ist wasserannehmend, in Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser klebend.
Belichtung: 30 Sekunden. Empfangende Druckplatte: feingekörnte Aluminiumdruckplatte.
Übertragungsvorgang: im Apparat der Fig. 9, beide Tröge sind mit Wasser gefüllt. Übertragungsdruck:
2,75 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte ist ein rotes
Positiv. Sie wird, wenn nötig, retuschiert. Fertigmachen: Die Platte wird 60 Sekunden belichtet,
ι Minute mit Fixierlösung behandelt und getrocknet.
Mit der fertiggemachten Druckplatte erhält man positive Offsetdrucke.
Träger: Celluloseacetatblatt. Das Blatt wird oberflächlich mit Aceton befeuchtet und gegen die grobgekörnte Oberfläche einer Zinkplatte gepreßt. Nach
dem Ablösen von der Zinkplatte zeigt das Blatt ein aus Erhebungen und Vertiefungen bestehendes Tiefdruckrelief.
Die Reliefoberfläche wird deacyliert. Darauf bildet man die Schicht aus poröser, hydrophober Substanz durch Überziehen mit folgender
Mischung: 120 g Ruß, 15 g Celluloseacetatbutyrat, 1000 cm3 Äthylacetat, und Trocknen. Die lichtempfindliche
Schicht wird gebildet durch Auf gießen von entweder 100 g Gelatine, 20 g Ammoniumbichromat
in 1000 cm3 Wasser oder 100 g Gelatine, 15 g Natiumchromat
in 1000 cm3 Wasser und Trocknen. In beiden Fällen wiegt die Schicht etwa 4 g/m2. Sie
ist in beiden Fällen wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser klebend.
Belichtung: erste Schicht 20 Sekunden, zweite Schicht 30 Sekunden. Empfangende Druckplatte:
feingekörnte Aluminiumdruckplatte. Übertragung: im Apparat nach Fig. 9. Die empfangende Druckplatte
wird benetzt. Übertragungsdruck: 2,2 kg.
Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte ist positiv. Sie wird, wenn
nötig, retuschiert. Fertigmachen: Die Platte wird 10 Minuten auf i6o° C gehalten, 1 Minute mit
Fixierlösung behandelt und getrocknet.
Mit der fertiggemachten Platte erhält man positive Offsetdrucke.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 60 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
Reliefoberfläche war deacyliert. Zusammensetzung der Mischung zur Bildung der porösen, hydrophoben
Substanz: 120g Ruß, 15 g Celluloseacetatbutyrat,
1000 cm3 Äthylacetat. Die lichtempfindliche Schicht wurde durch Aufgießen von 80 g Gelatine,
15 g Natriumsalz der 4, 4'-Diazidostilben-2, 2'-disulfonsäure
in 1000 cm3 Wasser und Trocknen gebildet.
Die Schicht wiegt etwa 2,7 g/m2. Sie ist wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird
beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung: 25 Sekunden. Empfangende Druckplatte: Papierdruckplatte.
Übertragung: im Apparat der Fig. 9; das bildmäßig belichtete Blatt wird benetzt. Übertragungsdruck:
2,5 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte ist positiv. Falls erforderlich, wird sie retuschiert.
Fertigmachen: Die Druckplatte wird ιό Minuten auf 1400 C gehalten, gekühlt und dann 0,5 Minuten
mit der Fixierlösung behandelt und getrocknet. Mit der fertiggemachten Platte erhalt man positive
Offsetdrucke.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 60 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
Relieffläche war mit einer Lösung von Gummiarabikum überzogen, die nach dem Trocknen eine
hydrophile Hilfsschicht von etwa 1,5 g/m2 hinterläßt.
Zusammensetzung-der Mischung für die Bildung der porösen, hydrophoben Substanz: 100 g
Celluloseacetatbutyrat in 25 g Äthylenglykol und 1000 cm3 Äthylacetat. Die lichtempfindliche Schicht
wird gebildet durch Aufgießen von 80 g Gelatine, 20 g Diazoaldehyd, 20 g Magnesiumsulfat in
1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die Schicht wiegt etwa 2,7 g/m2. . Sie ist wasserannehmend, mit
Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser klebend.
Das lichtempfindliche Blatt wird maß fest gemacht gegen Benetzen mit Wasser, indem man seine
Rückseite mit der Copolymerisatemulsion von Butylacrylat und Vinylacetat-Acronal überzieht
und trocknet. Es entsteht eine klebende Schicht.
Ein Vinyljteblatt von der Dicke 0,25 mm wird
auf gleiche Weise klebend gemacht.
Die beiden Blätter werden mit ihren aufeinanderliegenden, klebenden Seiten unter hohem Druck bei
einer Temperatur von 500 C zusammengepreßt und zu einem Blatt verbunden. Belichtung: 20 Sekunden.
Empfangende Druckplatte: feingekörnte Aluminiumdruckplatte. Übertragung: Das bildmäßig
belichtete Blatt wird etwa 15 Sekunden eingetaucht
und dann an die empfangende Druckplatte gepreßt. Übertragungsdruck: 2 kg. Trennung: kurz nach dem
Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte ist ein schwach sichtbares Positiv. Fertigmachen: Die
Druckplatte wird 3 Minuten auf 150° C gehalten, abgekühlt und mit Fixierlösung behandelt und getrocknet.
Mit der fertigen Platte erhält man positive Offsetdrucke, deren Dimensionen von denjenigen
des Originals nur wenig abweichen.
Verwendet man als Original eine lichtundurchlässige Seite einer Drucksache, so wird das obengenannte
lichtempfindliche Blatt benutzt, aber nicht maßfest gemacht. Belichtung: Das lichtempfindliche
Blatt wird mit seiner Rückseite auf das Original gebracht, und gegen seine lichtempfindliche Seite
wird ein Raster gepreßt, der sich zur Rasterreflektographie
gemäß britischer Patentschrift 540 178 eignet und eine Lichtdurchlässigkeit von 25% aufweist.
Die Belichtung erfolgt durch den Raster während 4 Minuten. Empfangende Druckplatte:
Papierdruckplatte. Übertragung: im Apparat gemäß Fig. 9; das bildmäßig belichtete Blatt wird benetzt.
Übertragungsdruck: 2 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die entstandene Druckplatte
ist wiederum ein schwach sichtbares Positiv. Fertigmachen: wie vorher in diesem Beispiel beschrieben.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 70 Mikron, Höhe 40 Mikron. Die
Relief oberfläche wurde deacyliert. Zusammensetzung der Mischung zur Bildung der porösen, hydrophoben
Substanz: 240 g feines Aluminiumpulver, iog Celluloseacetatbutyrat, iooo cm3 Äthylacetat.
Die lichtempfindliche Schicht wird gebildet durch Aufgießen von 80 g Gelatine, 20 g Diazoaldehyd,
20 g Magnesiumsulfat in 1000 cm3 Wasser und
Trocknen. Die Schicht wiegt etwa 3,2 g/m2. Sie ist
wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung:
20 Sekunden. Empfangende Druckplatte: feingekörnte Aluminiumdruckplatte. Übertragung: im
Apparat gemäß Fig. 9; die empfangende Druckplatte wird benetzt. Übertragungsdruck: 2 kg. Trennung:
kurz nach dem Zusammenpressen. Die erhaltene Druckplatte ist ein schwach sichtbares Positiv.
Fertigmachen: Die Druckplatte wird 3 Minuten auf 1400 C gehalten, gekühlt/ 1 Minute mit Fixierlösung
behandelt und getrocknet. Mit der fertiggemachten Druckplatte erhält man positive Offsetdrucke.
Beispiel VIII
Lichtempfindliches -Blatt nach Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 70 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
- Reliefoberfläche war deacyliert. Zusammensetzung der Mischung zur Bildung der porösen, hydrophoben
Substanz: 200 g Ruß, 40 g Asphalt, 1000 cm3
Xylol. Die Bildung der ,lichtempfindlichen Schicht erfolgt durch Aufgießen von 80 g Gelatine, 20 g
Diazoaldehyd, 20 g Magnesiumsulfat in 1000 cm3 Wasser und Trocknung. Die Schicht wiegt etwa
3,5 g/m2. Sie nimmt Wasser an, quillt mit Wasser und wird beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung:
20 Sekunden. Empfangende Druckplatte: feinkörnige Druckplatte aus Aluminium oder
Zink, je nach Wahl. Übertragung: im Apparat der Fig. 9; das bildmäßig belichtete Blatt wird benetzt.
Übertragungsdruck: 2,5 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte
ist positiv. Falls erforderlich, wird sie retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte wird 30 Sekunden
in eine Lösung von 100 g Alaun in 1000 cm3
Wasser getaucht, gespült, getrocknet, mit Fixierlösung behandelt und wieder getrocknet.
Andere Methode des Fertigmachens: Die Druckplatte wird 30 Sekunden in 25 g Natriumcarbonat,
1Sg Pyrogallol in 1000 cm3 Wasser getaucht, gespült,
getrocknet, mit Fixierlösung behandelt und wieder getrocknet.
Andere Methode des Fertigmachens: Die Druckplatte wird 20 Minuten lang konzentriertem Formalindampf
ausgesetzt, dann mit Fixierlösung behandelt und getrocknet. Mit der fertiggemachten
Platte erhält man positive Offsetdrucke.
Eine Druckplatte kann wie folgt umgekehrt werden: Die Druckplatte wird gleichmäßig mit einer
Lösung von 100 g Asphalt in 1000 cm3 Xylol überzogen
und getrocknet. Mit einem Schwamm und Wasser von 350 C werden die Asphaltschicht und
die transferierte Substanz von den übertragenen Bildpartien" entfernt. Die anderen Partien bleiben
mit Asphalt überzogen. Die Platte wird dann mit Fixierlösung behandelt und getrocknet. Mit der
fertiggemachten Druckplatte erhält man negative Offsetdrucke. Wenn die Übertragung bei 400 C und
einem Ubertragungsdruck von 1 kg durchgeführt worden wäre, würde man ebenfalls eine umgekehrte
Druckplatte und umgekehrte Offsetdrucke erhalten haben.
Eine umgekehrte Druckplatte und umgekehrte Offsetdrucke werden gleichfalls erhalten, wenn man
das auf dem ursprünglichen lichtempfindlichen Blatt nach dem ersten in. diesem Beispiel beschrie- 10S
benen Übertrag zurückbleibende Restbild auf eine empfangende Papierdruckplatte transferiert. Übertragung:
Nach Benetzung mit Wasser von 500 C wird das das Restbild tragende Blatt gegen die
empfangende Druckplatte gepreßt. Druckplatte und Blatt werden einige Zeit miteinander in Kontakt
gehalten und dann getrennt. Die gebildete Druckplatte ist negativ. Fertigmachen: Die'Druckplatte
wird 3 Minuten auf 1500 C gehalten, gekühlt, mit
Fixierlösung behandelt und getrocknet. Mit der "5 fertiggemachten Druckplatte werden negative
Offsetdrucke erhalten.
In allen diesen Arbeitsmethoden können von einem negativen Original positive Offsetdrucke er-,
halten werden.
Der in diesem Beispiel zuerst beschriebene Übertragungsvorgang kann auf eine Aluminium- oder
Zinkdruckplatte mit glatter Oberfläche erfolgen. Fertigmachen: Die Platte wird etwa Va Stunde auf
1250 C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird ihre Bild- la5
seite mit einem feinen Saridstrahl geblasen, wobei
das übertragene Bild unverändert bleibt ,und die nicht bedeckten Stellen der Metallfläche fein gerauht
werden, dann wird gespült und Druckfarbe aufgebracht. Mit der so fertiggemachten Druckplatte
werden positive Offsetdrucke erhalten.
Wenn man das lichtempfindliche Blatt unter einer Kopiervorlage so belichtet, daß kein seitenverkehrtes
Bild in der empfindlichen Substanz 2 entsteht (Fig. ι und 5), und als empfangende Druckplatte
ίο einen lithographischen Stein verwendet, gegen den
das bildmäßig belichtete Blatt nach dem Benetzen mit einer Gummiwalze gepreßt wird, so erhält man
nach dem Ablösen ein positives (seitenverkehrtes) Übertragungsbild auf dem Stein. Zum Fertigmachen
wird der Stein 5 Minuten auf 1500 erhitzt, nach dem Abkühlen mit Fixierlösung behandelt und
getrocknet. Nachdem der Stein benetzt und mit Farbe versehen ist, erhält man von ihm gewöhnliche
Drucke.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 70 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
Reliefoberfläche wurde deacyliert. Zusammensetzung der Mischung für die Bildung der porösen,
hydrophoben Substanz: 1 Volumteil kolloidaler Graphit in Naphtha, 1 Volumteil Äthylacetat. Die
Hchte'nrfindliche Schicht wurde gebildet durch
Aufgießen von 80 g Gelatine, 20 g Diazoaldehyd, 20 g Magnesiumsulfat in 1000 cm3 Wasser und
Trocknen. Die Schicht wiegt ungefähr 3,5 g/m2. Sie ist wasserannehmend, mit Wasser quellbar und
wird beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung: 20 Sekunden. Empfangende Druckplatte:
Papierdruckplatte. Übertragung: im Apparat gemäß Fig. 9; das bildmäßig belichtete Blatt wird benetzt.
Übertragungsdruck: 2,7 kg. Trennung kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte
ist positiv. Falls erforderlich, wird sie retuschiert. Fertigmachen: Die Platte wird 5 Minuten
auf 1350C gehalten, abkühlen gelassen, mit Fixierlösung
behandelt und getrocknet. Von der fertigen Druckplatte erhält man positive Offsetdrucke. Wenn
man bei der Herstellung des lichtempfindlichen Blattes 400 g Eisenoxyd, Englischrot, 32 g Asphalt,
400 cm3 einer Lösung von 3 Gewichtsprozent Celluloseacetatbutyrat
in Äthylacetat, 48 cm3 Propylenglykcl, 1000 cm3 Xylol als Mischung für die
Bildung der porösen, hydrophoben Substanz verwendet hätte, wäre ebenfalls eine positive Druckplatte
erhalten worden. Man hätte dann aber 30 Sekunden belichten und beim Fertigmachen der
Druckplatte diese 5 Minuten auf 1400 C halten
müssen, wonach man sie benetzt, mit Druckfarbe versieht, mit Fixierlösung behandelt und trocknet.
Von der fertiggemachten Druckplatte würde man positive Offsetdrucke erhalten.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 100 Mikron' Höhe 12 Mikron. Die
Reliefoberfläche 'ist deacyliert. Zusammensetzung der Mischung für die Bildung der porösen, hydrophoben
Substanz: 2oogRuß, 40g Asphalt, 1000cm3 Xylol. Die lichtempfindliche Schicht wird gebildet,
indem man entweder 100 g Blutalbumin in 1000 cm3
Wasser oder eine schwach ammoniakalische Lösung von 100 g Casein in 1000 cm3 Wasser aufgießt,
trocknet und mit der folgenden Lösung oberflächlich sensibilisiert: 30 g Diazoaldehyd in 300 cm3
Wasser und 700 cm3 Methylalkohol, und wiederum trocknet. In allen Fällen wiegt die Schicht ungefähr
2,7 g/m2 und ist wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird beim Benetzen klebend. Belichtung:
30 Sekunden. Empfangende Druckplatte: Papierdruckplatte. Übertragung: im Apparat gemäß
Fig. 9; die empfangende Druckplatte wird benetzt. Übertragungsdruck: 2 kg. Trennung: kurz nach '
dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte ist positiv. Falls erforderlich, wird sie retuschiert.
Fertigmachen: Die Druckplatte wird 3 Minuten auf 1400 C gehalten, nach dem Abkühlen 1 Stunde mit
Fixierlösung behandelt und getrocknet. Mit der fertiggemachten Druckplatte erhält man positive
Offsetdrucke.
Lichtempfindliches' Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 80 Mikron, Höhe 8 Mikron. Die
Relief oberfläche wird deacyliert. Zusammensetzung der Mischung zur Herstellung der porösen, hydrophoben Substanz: 120g Ruß, 15 g Celluloseacetatbutyrat,
1000 cm3 Äthylacetat. Die lichtempfindliche Schicht wird erhalten durch Aufgießen von
80 g Gelatine, 15 g p-N-Äthyl-N-ß-diäthylamino-Äthylamino-benzol-diazoni
umchlorid-Zinkchloriddoppelsalz in 1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die
Schicht wiegt ungefähr 3,5 g/m2. Sie ist wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird beim
Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung: 35 Sekünden. Empfangende Druckplatte: feingekörnte
Aluminmmdruckplatte. Übertragung: im Apparat nach Fig. 9; die empfangende Druckplatte wird benetzt.
Übertragungsdruck: 1 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte
ist positiv. Falls erforderlich, wird sie retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte wird 5 Minuten
auf 1500 C erhitzt und nach dem Abkühlen 0,5 Minuten mit Fixierlösung behandelt und getrocknet.
Die fertiggemachte Platte ergibt positive Offsetdrucke.
Gleiche Ergebnisse erhält man, wenn man an Stelle von 15 g der obengenannten Diazoverbindung
18 g p-Äthyl-ammobenzoldiazoniumchlorid-Zinkchloriddoppelsalz
oder 2Ogp-N-Äthyl-N-/?-oxy~
äthyl - aminobenzoldiazoniumchlorid - Zinkchloriddoppelsalz verwendet.
Träger: Celluloseacetatblatt von 25 g/m2, unter
Druck mit einem weißen Papierblatt kaschiert. Die Celluloseacetatoberfläche ist deacyliert. Die Schicht
der porösen, hydrophoben. Substanz wird auf der deacylierten Fläche durch Aufbringen der folgenden
Mischung: 120 g Calciumstearat, 15 g Gelatine,
2 g Heliogenblau, 1000 cm3 Wasser, und Trocknen
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hergestellt. Die lichtempfindliche Schicht wird durch Aufgießen von 8o g Gelatine, 20 g Diazoaldehyd,
20 g Magnesiumsulfat in 1000 cm3 Wasser und Trocknen hergestellt. Die Schicht wiegt ungefähr
3 g/m2. Sie ist wasserannehmend, in Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser
klebend. Belichtung: 20 Sekunden. Empfangende Druckplatte: Papierdruckplatte. Übertragung: im
Apparat gemäß Fig. 9; das bildmäßig belichtete Blatt wird benetzt. Übertragungsdruck: 1,5 kg.
Trennung: wenige Sekunden nach dem Zusammenpressen. Die entstandene pianographische Druckplatte
ist ein blaues Positiv. Sie wird, wenn nötig, retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte wird
30 Sekunden belichtet, mit Fixierlösung behandelt und getrocknet. Von dieser Platte erhält man positive
Offsetdrucke.
Beispiel XIII
ao Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und. 6. Gipfelabstand 100 Mikron, Höhe 12 Mikron. Die
Relief oberfläche wurde deacyliert. Zusammensetzung der Mischung zur Herstellung der porösen, hydrophoben
Substanz: 200gRuß, 40gAsphalt, 1000cm8
Xylol. Die lichtempfindliche Schicht wurde gebildet durch Aufgießen von 600 cm3 Fischleim, 16 g Diazoaldehyd
in 1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die Schicht wiegt etwa4g/m2. Sie ist wasserannehmend
und bei Zimmertemperatur in Wasser löslich. Belichtung: 30 Sekunden. Empfangende Druckplatte:
Papierdruckplatte. Übertragung: Das bildmäßig belichtete Blatt wird 20 bis 30 Sekunden eingetaucht
und anschließend an die empfangende Druckplatte gepreßt. Übertragungsdruck: 1 kg. Trennung: kurz
nach dem Zusammenpressen. Die gebildete Druckplatte ist negativ. Sie wird, falls erforderlich, retuschiert.
Fertigmachen: Die Platte wird 3 Minuten auf 1500 C gehalten, nach dem Abkühlen gespült,
mit Druckfarbe versehen, 1 Minute mit Fixierlösung behandelt und getrocknet. Mit der fertigen
Platte erhält man negative Offsetdrucke.
Wenn bei dem Transfer die Eintauchzeit kurz und die aufgebrachte Wassermenge klein ist oder
wenn man eine Mischung von Wasser und Alkohol verwendet, würde man eine positive Druckplatte erhalten.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6.
Gipfelabstand 40 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die Reliefoberfläche ist deacyliert. Zusammensetzung
der Mischung für die Bildung der porösen, hydrophoben Substanz: 200gRuß, 40g Asphalt, 1000cm3
Xylol. Die lichtempfindliche Schicht wird gebildet durch Aufgießen von 80 g Gelatine, S g Oxalsäure,
15 g Diazoaldehyd, S g 2, 3-Dioxynaphthalin, 15 g
ρ - Benzoylamido - 2, 5 - diäthoxybenzoldiazoniumchlorid-Zinkchloriddoppelsalz,
1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die Schicht wiegt etwa 3 g/m2. Sie
ist wasserannehmend, quellbar mit Wasser und wird beim Benetzen mit Wasser klebend·. Belichtung:
30 Sekunden. Empfangende Druckplatte: Papierdruckplatte. Übertragung: im Apparat gemäß
Fig. 9; die empfangende Druckplatte wird benetzt. Übertragungsdruck: 1 kg. Trennung: kurz
nach dem Zusammenpressen. Die entstandene Druckplatte ist positiv. Sie wird, wenn nötig, retuschiert.
Fertigmachen: Die Druckplatte wird 3 Minuten konzentrierten Ammoniakdämpfen ausgesetzt;
im transferierten Bild entsteht ein hydrophober Azofarbstoff; die Druckplatte wird mit Fixierlösung
behandelt und getrocknet. Von der fertiggemachten Druckplatte erhält man positive Offsetdrucke.
Träger: Celluloseacetatblatt von 25 g/m2, das unter Druck mit Aluminiumfolie kaschiert wurde.
Die Celluloseacetatoberfläche ist deacyliert. Auf der deacylierten Fläche bildet man eine Schicht aus
poröser, hydrophober Substanz durch sparsames Auftragen folgender Mischung: 200 g Ruß, 40 g Asphalt,
1000 cm3 Xylol, und Trocknen. Die lichtempfindliche Schicht bildet man durch Aufgießen von 80 g
Gelatine, 50 g p-Benzoylamido-2, 5-diäthoxybenzoldiazoniumchlorid-Chlorzinkdoppelsalz
in 1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die Schicht wiegt ungefähr
3,5 g/m2. Sie ist wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser
klebend. Belichtung: 30 Sekunden. Empfangende Druckplatte: Papierdruckplatte. Übertragung: Das
bildmäßig belichtete Blatt wird wenige Sekunden in folgende Lösung eingetaucht: 15 g 2, 3-Dioxynaphthalin,
25 g Natriumcarbonat, 1000 cm3 Wasser, und dann an die empfangende Druckplatte
angepreßt. Ubertragungsdruck: 1 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen. Die gebildete
Druckplatte ist negativ. Wenn nötig, wird sie retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte wird 30 Sekunden
mit Fixierlösung behandelt und getrocknet. Mit der fertiggemachten Druckplatte werden negative
Offsetdrucke erhalten.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 80 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
Reliefoberfläche wird deacyliert. Zusammensetzung der die poröse, hydrophobe Substanz bildenden
Mischung: 2OOgRuß, 40gAsphalt, 1000cm3Xylol.
Die lichtempfindliche Schicht wird erhalten durch Aufgießen von 80 g Gelatine, 50-g 2, 7-Anthrachinondisulfonsäure
in 1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die Schicht wiegt etwa 3,5 g/m2. Sie ist
wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung:
120 Sekunden. Empfangende Druckplatte: Papierdruckplatte.
Übertragung: Das bildmäßig belichtete Blatt wird 30 Sekunden in 20 g Kaliumbichromat
in 1000 cm3 Wasser eingetaucht, mit Wasser gespült
und dann auf die empfangende Druckplatte gepreßt. Ubertragungsdruck: 1,25 kg. Trennung:
kurz nach dein Zusammenpressen. Die entstandene Druckplatte ist negativ. Sie wird, falls erforderlich,
retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte wird benetzt und mit Druckfarbe versehen, mit Fixier
lösung behandelt und getrocknet. Von der fertigen Druckplatte erhält man negative Offsetdrucke.
Beispiel XVII
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 50 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
Reliefoberfläche ist deacyliert. Zusammensetzung der die poröse, hydrophobe Substanz bildenden
Mischung: 120 g Ruß, 15 g Celluloseacetatbutyrat, 1000 cm3 Äthylacetat. Durch Aufgießen von 80 g
Gelatine, 1,25 g Diazoaldehyd in 1000 cm3 Wasser,
Trocknen und Belichten erhält man eine schwach gehärtete Gelatineschicht. Diese wird mit 50 g
ρ - Dimethylaminobenzoldiazoniumchlorid - Chlorzinkdoppelsalz in 1000 cm3 Wasser imprägniert
und getrocknet. Die Schicht wiegt etwa 3 g/m2. Sie· ist, obschon weniger als die lichtempfindliche
Gelatineschichten in den anderen Beispielen, noch wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird
beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung: 40 Sekunden. Empfangende Druckplatte: feingekörnte Aluminiumdruckplatte. Übertragung: Das
bildmäßig belichtete Blatt wird 10 Sekunden in 20g Kaliumbichromat in 1000 cm3 Wasser eingetaucht,
in Wasser gespült und dann auf die Druckplatte gepreßt. Ubertragungsdruck: 1 kg. Trennung: kurz
nach dem Zusammenpressen. Die entstandene Druckplatte ist positiv. Sie wird, falls erforderlich,
retuschiert. Fertigmachen: Die Druckplatte wird 10 Minuten auf 150° C gehalten, abgekühlt, mit
Fixierlösung 1,5 Minuten behandelt und getrocknet. Von der fertigen Druckplatte erhält man positive
Offsetdrucke.
Beispiel XVIII
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 80 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
Relieffläche wurde deacyliert. Zusammensetzung der die poröse, hydrophobe Substanz bildenden
Mischung: 120 g Ruß, 15 g Celluloseacetatbutyrat, 1000 cm3 Äthylacetat. Die lichtempfindliche Schicht
wurde hergestellt durch aufeinanderfolgendes Aufgießen und jedesmal Trocknen der folgenden
Lösungen: a) 20 g Gelatine, 18 g Ruß, 1000 cm3
Wasser; b) 20 g Gelatine, 10 g Ruß, 1000 cm3
Wasser; c) 20gGelatine, 2gRuß, 1000cm3Wasser;
d) 20 g Gelatine, 1000 cm3 Wasser und anschließende Sensibilisierung mit 30 g Diazoaldehyd
in 1000 cm3 Wasser und Trocknung. Die Schicht wiegt ungefähr 4 g/m2. Sie ist wasserannehmend, in
Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser klebend. Belichtung: 30 Sekunden. Emp-.
fangende Druckplatte: feinkörnige Aluminiumdruckplatte. Übertragung: im Apparat gemäß Fig. 9;
das bildmäßig belichtete Blatt wird benetzt. Ubertragungsdruck: 2 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen.
Die gebildete Druckplatte ist positiv. Falls erforderlich, wird retuschiert. Fertigmachen:
Die Druckplatte wird 1 Minute auf 1350 C
gehalten, abgekühlt, 1 Minute mit Fixierlösung behandelt und getrocknet.
Andere Methode des Fertigmachens: Die Druckplatte wird 30 Sekunden in 15 g 2, 3-Dioxynaphtha-Hn,
100 g Natriumcarbonat in 1000 cm3 Wasser getaucht.
Im. transferierten Bild entsteht ein hydrophober Azofarbstoff. Nach dem Trocknen wird die
Druckplatte mit Fixierlösung behandelt und wiederum getrocknet. Von der fertigen Platte erhält
man positive Offsetdrucke.
Verwendet man als empfangende Druckplatte ein an der Oberfläche deacyliertes Blatt aus Celluloseacetat,
so wird diese für den Übertrag benetzt. Zum Fertigmachen der Celluloseacetatdruckplatte
wird diese mit vom Licht abgekehrter Bildseite 30 Sekunden belichtet, mit Fixierlösung behandelt
und getrocknet. Von der fertigen Druckplatte erhält man positive Offsetdrucke.
Lichtempfindliches Blatt gemäß Fig. 5 und 6. Gipfelabstand 70 Mikron, Höhe 10 Mikron. Die
Reliefoberfläche ist deacyliert. Zusammensetzung der Flüssigkeit zur Herstellung der porösen, hydrophoben Substanz: 200gRuß, 40gAsphalt, 1000cm3
Xylol. Die lichtempfindliche Schicht wird gebildet durch Aufgießen von 80 g Gelatine, 20 g Diazoaldehyd,
20 g Magnesiumsulfat in 1000 cm3 Wasser und Trocknen. Die Schicht wiegt ungefähr 3,5 g/m2.
Sie ist wasserannehmend, mit Wasser quellbar und wird beim Benetzen mit Wasser klebend. Beiichtung:
20 Sekunden. Empfangende Druckplatte: Bimetallplatte (rostfreie Stahlplatte mit Oberflächenbelag
aus Kupfer). Übertragung: Das bildmäßig belichtete Blatt wird benetzt und gegen die Kupferfläche
der Bimetallplatte gepreßt. Ubertragungsdruck: 1,5 kg. Trennung: kurz nach dem Zusammenpressen.
Die gebildete Druckplatte ist positiv. Sie wird, falls erforderlich, retuschiert.
Fertigmachen: Die Druckplatte wird mit Ferrichloridlösung von 400 Be geätzt, bis die Kupferschicht
mit Ausnahme der unter der transferierten Substanz, die als Reserve wirkt, befindlichen verschwunden
ist, und in, fließendem Wasser gründlich gewaschen. Die übertragene Substanz wird entfernt,
wodurch das positive Kupferbild auf der rostfreien Stahlplatte sichtbar wird. Die Platte
wird getrocknet und mit einer dünnen Schicht Offsetdruckfarbe versehen. Durch Waschen mit
einem mit 50 g Kupfernitrat, 50 cm3 Salzsäure (spezifisches Gewicht 1,19), 50 cm3 Salpetersäure
(spezifisches Gewicht 1,13) in 900 cm3 Wasser getränkten
Schwamm wird die Farbe von der rostfreien Stahloberfläche entfernt und die Platte mit
Wasser gespült und mit Farbe versehen. Von der fertiggemachten Platte erhält man positive Offsetdrucke.
Claims (18)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Druckformen, bei welchem ein lichtempfindliches Blatt verwendet wird, das bildmäßig belichtet und dessen belichtete Oberfläche zur Bildübertragung gegen eine empfangende Druckplatte angepreßt wird, wobei Material von dem be-lichteten Blatt in übertragbaren Bildpartien auf die Oberfläche der empfangenden Druckplatte übergeht und anschließend die beiden Oberflächen voneinander getrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein lichtempfindliches Blatt verwendet wird, dessen Träger eine hydrophile Oberfläche besitzt, auf der eine vor oder nach der Belichtung abhebbare poröse, hydrophobe Substanz und darüber eine lichtempfindliche, ein hydrophiles Bindemittel enthaltende Substanz angeordnet ist, und daß dieses Blatt derart belichtet wird, daß nach dem Anfeuchten der belichteten Schicht eine Änderung der Übertragbarkeit von poröser, hydrophober Substanz bewirkt wird, worauf nach der Übertragung auf die empfangende Druckplatte letztere druckfertig gemacht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bildübertragung die lichtempfindliche Seite des Blattes und/oder die empfangende Druckplatte angefeuchtet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befeuchten und Zusammenpressen zu einem Arbeitsvorgang kombiniert werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein lichtempfindliches Blatt verwendet wird, bei dem an den unbelichteten. Stellen nach dem Anfeuchten die poröse, hydrophobe Substanz übertragbar ist und an den belichteten Stellen die Übertragbarkeit von poröser, hydrophober Substanz verringert worden ist..
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Substanz des Blattes ein Chromat enthält.
- 6., Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Substanz des Blattes eine Diazoverbindung enthält, deren Lichtzersetzungsprodukt die Eigenschaft besitzt, Proteine zu fällen.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet-, daß als Diazoverbindung ein Kondensationsprodukt aus einer Diazoverbindung und einem Aldehyd verwendet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Substanz des Blattes eine p, p'-Diazidostilbeno, o'-disulfonsäure enthält.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blatt verwendet wird, das zwischen einem nicht hydrophilen Träger und der porösen, hydrophoben Substanz eine hydrophile Zwischenschicht besitzt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blatt verwendet wird, dessen hydrophile Oberfläche des Trägers ein Relief nach Art einer Tiefdruckplatte besitzt, in welchem sich eine poröse, hydrophobe Substanz befindet.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Relief die Form einer glatten Oberfläche mit Pyramiden- oder kegelförmigen Erhebungen besitzt, wobei der Abstand zwischen den Gipfeln der Erhebungen vorzugsweise durchschnittlich 20 bis 80 Mikron und deren Höhe vorzugsweise durchschnittlich 5 bis 15 Mikron beträgt.
- 12. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis ii, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Substanz einen in der Wärme härtenden Kunststoff enthält.
- 13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die.Druckplatte übertragene Masse einer Behandlung unterworfen wird, die deren Widerstand beim Drucken verbessert.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Härtung durch Erhitzen der übertragbaren Masse auf der Druckplatte erfolgt.
- 15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Masse übertragen wird, die einen gerbbaren Stoff enthält, der nach der Übertragung gegerbt wird.
- 16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Masse übertragen wird, die eine zur Bildung eines hydrophoben Azofarbstoffes geeignete Diazoverbindung enthält und aus dieser nach der Übertragung durch Be- 9» handlung mit einer Kupplungskomponente ein hydrophober Azofarbstoff gebildet wird.
- 17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Masse übertragen wird, die eine Diazoverbindung und e-ine Kupplungskomponente enthält, die beim Kuppeln einen hydrophoben Azofarbstoff bilden, und daß nach der Übertragung die transferierte Masse einer Behandlung mit Ämmoniakdämpfen unterworfen wird.
- 18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die transferierte Masse auf der Druckplatte durch Belichtung gehärtet wird.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenS 609 737/209 12. (709534/64 6.57)
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