DE1942440A1 - Ausklappbare Leitflaechen zur Erzeugung einer stabilen Flugbahn bei Geschossen ohne Drall - Google Patents

Description

Försvarets fabriksverk, Eskilstuna, Schweden

betreffend

Ausklappbare Leitflächen zur Erzeugung einer stabilen Flugbahn bei Geschossen ohne Drall

Die bisher bekannten Steuerungsrohre mit ausklappbaren Leitflächen haben gewöhnlich Schlitze im rechten Winkel zur Flugbahn des Geschosses, die bewirken, daß die Leitflächen nach außen klappen, so daß ihre vollen Flächen einen Winkel mit der Flugbahn bilden, was zur Folge hat, daß die Luftreibung des Geschosses beträchtlich zunimmt. (Vergl. z.B. franzö« sische Patentschrift 1 481 664)

Die vorliegende Erfindung betrifft ein offenes Steuerungsrohr das am rückwärtigen Ende eines Geschosses angebracht ist und das eine Anzahl von H-förmigen Schlitzen aufweist, die so angeordnet sind, daß die Leitflächen parallel zur Flugbahn her ausklappen, und zwar auf Grund der Druckdifferenz zwischen der Innenseite und der Außenseite des Steuerungsrohres, wenn dieses

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gerade aus der Mündung des Laufes herauskommt.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung bedeuten:

Figur 1 eine Seitenansicht des Geschosses im Laufj der Lauf und das Steuerungsrohr sind im Hauptschnitt dargestellt;

Figur 2 einen Schnitt nach II—II von Figur 1;

Figur 3 eine Seitenansicht des Geschosses unmittelbar nach ψ dem Austritt aus der Mündung des Laufes, wobei die

Leitflächen gerade herausklappen;

Figur 4 einen Schnitt nach IV-IV von Figur 3;

Figur 5 eine Seitenansicht des Geschosses, wenn dieses vollständig aus dem Lauf herausgetreten ist und die Leitflächen vollständig ausgeklappt sind;

Figur 6 einen Schnitt nach VI-VI von Figur 5·

Ein Steuerungsrohr 1 ist in geeigneter Weise, z.B. mit Hilfe eines Gewindes, am rückwärtigen Ende eines Geschosses 2 angebracht. Das Steuerungsrohr besitzt 4 gleichmäßig verteilte Gruppen von Schlitzen. Jede Gruppe besteht aus zwei gleich langen Querschlitzen 3, 4 und einem Längschlitz 5, der die Mittelpunkte der beiden ersten miteinander verbindet, so daß die Schlitze zusammen ein H bilden. Durch jede Gruppe werden auf diese Weise zwei gleich große Zungen 6,7 gebildet, die entlang der Linien 8 zwischen den Enden der Querschlitze, an denen die Wandstärke geringer ist, herausklappen sollen, wobei diese Linien als "Scharniere" wirken. Zwei Leitflächen, die zu benachbarten Gruppen gehören, stoßen aneinander an, wenn sie durch den Gasdruck im Lauf vollständig herausgeklappt werden, wobei vier radiale "Doppel"-Leitflächen 13 gebildet werden, wie sie in Figur 6 dargestellt sind. Die Enden der Querschlitze sind in Form der Öffnungen 10 erweitert, damit örtliche Belastungen und möglicherweise auftretende Bruchstellen verhindert werden«

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Das Steuerungsrohr 1 ist mit einem kurzen, vorderen Abschnitt 11 versehen, dessen Durchmesser dem vollen Kaliber entspricht. Das eigentliche Steuerungsrohr 1 hat einen kleineren Durchmesser, so daß ein ringförmiger Luftzwischenraum 12 zwischen dem Lauf 9 und dem Steuerungsrohr gebildet wird. Schreitet die Verbrennung des Pulvers im Lauf fort, so nimmt der Gasdruck zu, bleibt aber um die Leitflächen immer der gleiche bis zu dem Augenblick, in dem sich eine Druckdifferenz zwischen der Innenseite und der Außenseite des Steuerungsrohres entwickelt. Dies geschieht, wenn das vordere Ende des Steue— rungsrohres gerade aus der Mündung des Laufes austritt. Die Leitflächen klappen dann schnell ganz nach außen infolge der rasch zunehmenden Druckdifferenz zwischen der Innenseite und der Außenseite der Leitflächen.

Es sind auch andere Ausführungsformen möglich. Die Schlitze können z.B. U-förmig sein, so daß in jeder Gruppe nur eine Zunge gebildet wird. Diese Zungen können entweder paarweise benachbart sein (so daß sie in der beschriebenen Weise zusammenstoßen), oder sie können in einem größeren Abstand zueinander stehen, so daß jede Zunge für sich allein eine Leitfläche bildet. Im letzteren Fall wird man einen geeigneten Anschlag vorsehen, beispielsweise indem man das Steuerungs— rohr einfach aus einem dickeren Material herstellt und die ^Scharniere" 8 deutlicher in Form eines V oder U einschneidet, sodaß ein Herausklappen über einen bestimmten Winkel verhindert wird. Weiterhin braucht der Längsschlitz 5 nicht durch die Mittelpunkte der Querschlitze 3 und 4 zu laufen. Die Zungen 6 und 7 haben in diesem Fall unterschiedXche Längen, und die schließlich erzeugte Anordnung der Leitflächen 13 ragt weiter über den Geschoßkörper heraus, ist aber noch ziemlich starr. Der Umfang, in dem die Zungen tatsächlich herausklappen, wurde durch Abfeuern von Granaten mit den genannten Steuerungsrohren durch Rahmen aus Pappe festgestellt, wobei saubere, karoförmige Einschußlöcher gebildet wurden.

10 9818/0724 - Patentansprüche -

Claims (3)

1942^0

Patentansprüche :

(l.yAusklappbare Leitflächen zur Erzeugung einer stabilen Flugbahn bei Geschossen ohne Drall mit einem Steuerungsrohr (l) am' rückwärtigen Ende eines Geschosses (2), wobei das Steue— rungsrohr eine Anzahl von Schlitzen mit dazwischenliegenden Zungen aufweist, die auf Grund des Restdruckes des Treibgases nach dem Abfeuern des Geschosses herausklappen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze in Gruppen am Umfang des Steuerungsrohres angeordnet sind und daß jede Gruppe aus einem Längsschlitz (5) besteht, der durch zwei Querschlitze (3, 4) begrenzt ist, so daß die Schlitze die Form eines H bilden und daß die Enden der Querschlitze über radial angeordnete Stellen mit verdünnter Wandstärke (8) miteinander verbunden sind, die eine Anzahl von Zungen (6, 7) bilden, die unter dem Einfluß des Gasdruckes radial nach außen geklappt werden.

2. Steuerungsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei willkürlich gewählte, benachbarte Zungen, die zu zwei benachbarten Gruppen gehören, Linien (8) mit geringerer Wandstärke aufweisen, die so dicht beieinanderliegen, daß die Enden der Zungen aneinanderstoßen und eine praktisch radial gerichtete Leitfläche (l3) bilden können.

3. Steuerungsrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschlitze (3, 4) durch Erweiterungen, z.B. durch einen Satz von eingestanzten Löchern (10) begrenzt sind, um Belastungen zu vermindern, die die Zungen (φ, 7) beschädigen oder vollständig entlang der Schwächungslinie (8) abreißen könnten.

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