DE1904496A1 - Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Halbhydrat aus verunreinigten Gipsen,insbesondere Phosphorsaeure-Abfallgips - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Halbhydrat aus verunreinigten Gipsen,insbesondere Phosphorsaeure-Abfallgips

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Halbhydrat aus verunreinigten Gipsen, insbesondere Phosphorsäure-Abfallgips Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Halbhydrat aus verunreinigtem Calciumsulfat-Dihydrat, das bei chemischen Prozessen als Nebenprodukt anfällt.
  • Zweck der Erfindung ist es, einen Gips hoher Qualität aus verunreinigten Gipsen, insbesondere Phosphorsäure-Abfallgips herzustellen.
  • Es sind bereits viele Versuche gemacht worden, um das Calciumsulfat-Dihydrat, das beim Aufschluß von Rohphosphat mit Schwefelsäure als filterfeuchte Masse (sog. "Phosphorsäure-Gips) anfällt, durch "Brennen" bei Temperaturen zwischen 100 und 200°C in ein Calciumsulfat-Halbhydrat überzuführen, das dem in der Bauindustrie benutzten, durch Brennen in demselben Temperaturbereich aus Naturgipsgestein hergestellten Halbhydrat (Stuckgips oder Baugips genannt) vergleichbar ist. Es hat sich Jedoch gezeigt, daß bei Anwendung der in der Naturgips industrie angewandten Brennverfahren Halbhydrate entstehen, die folgende Mängel aufweisen: 1) Sehr hoher Wasserbedarf (120 - 130 %, bezogen auf Halbhydrat); Stuckgips hat demgegenüber einen Wasserbedarf von 60 - 65 %. Vergl. Gordashevskij, Stroitel'nye Materialy (Baumaterialien, russ.), 6 (1960) Heft 12, S. 32-34 2) Infolge des hohen Wasserbedarfs haben Prüfkörper, die aus solchem kalzinierten Phosphorsäuregips hergestellt werden, bedeutend schlechtere Festigkeitseigenschaften als Halbhydrat aus Naturgips, insbesondere geringere Biegezugfestigkeit, DruckSestigkeit und Härte etc. Vgl. Rojok und Gersilian, Stroitel'nye Materialy (Baumaterialien, russ.) 6, (1936), S. 26-34, sowie Gordashevskij, Stroitel'nye Materialy, 6 (1960), Nr. 12, S.32-34.
  • 3) In dem Phosphorsäuregips sind eine Reihe von Verunreinigungen enthalten, die im kalzinierten Gips unerwünscht sind.
  • Insbesondere sind dies lösliche Na2O- und P205-Verbindungen, die zum Teil im Calciumsulfat-Dihydrat-Eorn eingeschlossen sind und sich infolgedessen durch einen intensiven Waschprozess nicht entfernen lassen. Diese Reste an löslichen Salzen führen bei der Verwendung des so behandelten Gips es im Bauwesen zu "Ausblühungen" auf der Oberfläche der daraus hergestellten Baukörper; aus diesem Grunde wird eine Verwendung solchen Gipses im Bauwesen von Fachleuten abgelehnt. Man kann die genannten Ausblühungen durch Zugabe von bestimmten Substanzen, beispielsweise mit Zement oder dergleichen gemäß DAS 1 224 190, beseitigen, Jedoch sind erfahrungsgemäß diese Methoden nicht sicher und haben überdies noch mehrere Nachteile, wie Verringerung der Festigkeit oder Erhöhung der Abbindezeit oder Treiberscheinungen nach gewisser Zeit. Aus diesem Grunde haben sich diese Verfahren in der Praxis nicht durchzusetzen vermocht.
  • 4) Das aus Phosphorsäuregips durch Brennen hergestellte Halbhydrat reagiert auf Zugabe von Calciumoxid oder Calciumhydroxid mit einer außerordentlichen Verzögerung seiner Abbindezeit. Für die Verwendung im Bauwesen ist dies Jedoch ein entscheidender Nachteil, da Stuckgips meist mit Kalk und anderen Zuschlägen zusammen verarbeitet wird und da man von solchen Mischungen erwartet, daß die Gipskomponente eine schnelle Abbindeseit besitzt. (5. DAS 1 174 672, Spalte 1, Zeile 26 bis Spalte 2, Zeile 28).
  • 5) Zur Verarbeitung in Gipskartonplatten muß der dazu verwendete Gips außerdem die Eigenschaft haben, eine innige Verbindung mit dem Karton einzugehen. Ea wurde vorgeschlagen, (DP 1 197 314 und DP 1 132 791) zur Verbesserung der Kartonhaftung bei PbosphorsEureabfallgips eine Neutralisation der enthaltenen saueren Bestandteile mit Ammoniak durchsufffhren Diese Arbeitsweise hat sich Jedoch in der Praxis nicht durchzusetzen vermocht, da einerseits die Geruchsbelästigung durch das Ammoniak unerwünscht und andererseits die dafür aufgewendeten Kosten zu hoch waren. Außerdem war der erzielte Erfolg in den meisten Fällen fragwürdig, nichtzuletzt, weil der so hergestellte Gips einen oder mehrere der vorerwähnten Nachteile 1) bis 4) aufwies.
  • 6) Es zeigte sich ferner, daß bei Verwendung bestimmter Rohphosphatsorten, beispielsweise der nordamerikanischen Pebblerohphosphate, im Phosphorsäureherstellungsprozess die nach der Entwässerung des anfallenden Calciumsulfat-Dihydrates entstehenden Calciumsulfat-Halbhydrate nur sehr langsam wieder rehydratisieren, die Rehydration außerdem nur sehr unvollständig ist und meist unter 70 °h liegt.
  • Neben dem dadurch oft über mehrere Tage andauernden Abbindeprozess scheidet ein Einsatz dieser Halbhydrate vor allem wegen der viel zu geringen Festigkeitseigenschaften als Baugipse aas.
  • Die zahlreichen Vorschläge zur Verarbeitung des Phosphorsäuregipses, die in der Vergangenheit gemacli wurden, beseitigen immer nur einen oder mehrere der vorstehend genannten Mängel.
  • Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, sämtliche der genannten Mängel zu eliminieren.
  • In der Deutschen Auslegeschrift 1 174 672 wird ein mehrstufiges Verfahren zur Verarbeitung von Phosphorsäuregips beschrieben, das.darin besteht, daß in der 1. Stufe durch trockenes Brennen Halbhydrat hergestellt wird, in der 2. Stufe mit der stöchiometrisch notwendigen Menge Wasser in Dihydrat übergeführt wird, wobei gleichzeitig ein die wasserlöslichen P205-Verbindungen ausfällendes Mittel, wie Kalk oder Urotropin und Eisen(III)ionen zugesetzt wird, und in der 3. Stufe das so hergestellte Dihydrat ein zweites Mal zu llalbhydrat gebrannt wird.
  • Das Verfahren nach der DA8 1 174 672 beseitigt lediglich den oben unter 4) genanntenMangel, dahingegen nicht die Mängel 1) bis 3), insbesondere nicht Mangel 3. Für Phosphatgipse, die infolge der Verwendung von Natriumsalzen beim Phosphorsäureaufschluß erhöhte Gehalte an schwerlöslichen Natriumverbindungen, insbesondere Natriumsilicofluorid, besitzen, ist das Verfahren gemäß DAS 1 174 672 nicht verwendbar, da nach ihm aus solchen Gipsen hergestellte Halbhydrate Gipsformkörper ergeben, die überaus starke Ausblühungen aufweisen.
  • In der Deutschen Auslegeschrift 1 246 508 wird ein der DAS 1 174 672 ähnliches Verfahren beschrieben; auch hier wird bei der Rehydratation zum Dihydrat Kalk zugesetzt, jedoch wird die Rehydratation in wässriger Suspension, iso mit einem großen Überschuß über die stöchiometrisch erforderliche Menge an Wasser hinaus vorgenommen. Ein weiterer Unterschied zum DAS 1 174 672 besteht darin, daß die zweite Kalzination zum Halbhydrat im Patentbegehren nicht mitbeansprucht wird; das nach der DAS 1 246 508 hergestellte Dihydrat wird als Ab--binderegler für Zement verwendet.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Halbhydrat durch thermische Entwässerung von Calciumsulfat-Dihydrat, das beim Aufschluß von Rohphosphat mit Schwefelsäure anfällt, dadurch gekennzeichnet, daß das Dihydrat zunächst durch trockenes Brennen oder durch hydrothermale Entwässerung oberhalb 100°C in Halbhydrat oder löslichem Anhydrit oder Mischungen beider übergeführt wird, sodann in wässriger Suspension bei Temperaturen unterhalb 1000C, vorzugsweise zwischen 80 und 950C, zu Dihydrat rehydratisiert wird, dieses Dihydrat anschließend von der Kristallisations-Mutterlauge getrennt wird, vorzugsweise durch Filtration, Schlämmung oder Zentrifugierung, und der Dihydrat-Filterkuchen - gegebenenfalls nach Wäsche mit Wasser wieder in Halbhydrat durch trockenes Brennen oder durch hydrothermale Entwässerung übergeführt wird.
  • Von den DAS 1 174 672 und 1 246 508 unterscheidet sich obige Erfindung dadurch, daß die Rehydratation zum Dihydrat nicht in Gegenwart von P205 ausfällenden Mitteln, wie Kalk, durchgeführt wird. Außerdem wird im Falle der DAS 1 174 672 die Rehydratation nicht in Suspension, d.h. im WasserüberschuB durchgeführt. In beiden Fällen wird die Rehydratation in der Kälte und nicht wie in vorliegender Erfindung bei höheren Temperaturen durchgeführt. Bei der erfindungsgemäßen Rehydratation ist es jedoch möglich, durch Wassermenge und Temperatur die Kristallgröße des entstehenden Dihydrates zu steuern.
  • bs ist überraschend und war für den Fachmann nicht vorauszusehen, daß ein auf die beschriebene erfindungsgemäße Arbeitsweise hergestelltes Halbhydrat keinen der Mängel, die oben unter 1) bis 5) dargelegt wurden, aufweist. Vor allem ist die Tatsache überraschend, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Zusatz von Kalk nicht mehr erforderlich ist.
  • Der Zusatz von Kalk ist besonders bei einstufigen Brennverfahren von Phosphorsäuregips oft vorgeschlagen worden, beispielsweise in den US-Patentschriften 1 548 348, 1 756 637, 1 900 381, 3 199 997, sowie in der Deutschen Patentschrift 526 684. Durch die Zugabe von Kalk, insbesondere vor dem Brennen oder während des Brennens, werden im Dihydratkorn eingeschlossene P205-Verbindungen, die sich schädlich auf manche Eigenschaften des aus Phosphorsäuregips hergestellten Halbhydrats auswirken, in inaktive Verbindungen übergeführt. Selbstverständlich kann bei dem Verfahren gemäßvorliegender Erfindung Kalk an irgendeiner Stelle des Verfahrens zugesetzt werden, jedoch ist dies zur Erzielung der gewünschten Qualitätseigenschaften nicht erforderlich.
  • Im Gegenteil, bei der Arbeitaweis-e ohne Kalk werden die im Dihydratkristall eingeschlossenen Phosphorsäureverbindungen im Verlauf des Prozesses eliminiert, und zwar einmal beider Rehydratation -in der wässrigen Phase, wobei die löslichen P205-Verbindungen in die Mutterlauge gehen, und zum andern in der 1. Stufe des Verfahrens in dem Falle, wenn diese- Sehydratation nicht durch trockenes Brennen sondern unter hydrothermalen Bedingungen im sauberen pH-Bereich durchgeführt wird. Eine solche hydrothermale Entwässerung ist beispielsweise in den Deutschen Auslegeorihriftun 1 157 128 und 1 238 374 begchrieben. Auch bei dieser Arbeitawelse gehen die löslichen P205-Verbindungen zu eines hohen Prozentsatz in die Mutterlauge über. Daneben wird, abhängig vom pH-Gehalt der wässrigen Phase, ein Teil der wasserunlöslichen P205-Verbindungen zusammen mit Teilen andererVerunreinigungen in die lösliche Form übergeführt. Die soeben beschriebene Arbeitsweise unter Mitbenutzung eines hydrothermalen Entwässerungsverfahrens, insbesondere im sauren pH-Bereich, ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Gründe hierfür sind: a) Durch die zweimalige Umkristallisation, insbesondere im sauren Medium, wird ein sehr hohes Maß an Reinigung von den die Qualität des hergestellten Halbhydrats beeinflussenden Verunreinigungen erreicht.
  • b) Bei der hydrothermalen~Dehydratation, die im Temperaturbereich um 120°C stattfindet, braucht nicht - wie es beim trockenen Brennen erforderlich ist - das abgespaltene Kristallwasser in die Gasform übergeführt zu werden. Der Energiebedarf ist deshalb kleiner.
  • c) Die bei der hydrothermalen Dehydratation anfallende Halbhydrat-Mutterlauge-Suspension kann unmittelbar nach Kühlung auf 80 - 95°C in die Rehydratationsstufe übergeführt werden, wobei die dabei anfallenden Kühlflüssigkeiten, die sich durch die Abkühlung der Suspension und durch die freiwerdende Hydratationswärme stark erwärmen, in die vorhergehende hydrothermale Stufe ein-geführtwerden. Hierdurch wird eine gute Wärmewirtschaft des Prozesses erzielt.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß in der zweiten Dehydratationsstufe ein indirekt beheiztes Kalzinationsaggregat eingesetzt wird und die dabei anfallenden Brüden zur Beheizung in der 1. Dehydratationsetufe - falls diese unter hydrothermalen Bedingungen durchgfühft wird - verwendet werden. Durch diese Maßnahme wird eine weitere Verbesserung der Wärmewirtschaft des Verfahrens erreioht.
  • Durch das beschriebene erfindungsgetaäße Verfahren wird außer der Entfernung der die qualität des erzeugten: Halbhydrats störenden Verunreinigungen noch die Möglichkeit der Variation des erzeugten Halbhydrats erreicht, und zwar durch Ausnützung der Tatsache, daß man die Rehydratationsstufe unter den verschiedenartigsten Bedingungen ablaufen lassen kann. Solche Variationsmöglichkeiten bestehen im pH-Wert, in der Zugabe von die Kristallisation bzw. die Kristallbildung beeinflussenden Substanzen, in der Temperatur und in der Beeinflussung der Kristallbildung durch Rückführung oder Zusatz von Dihydratkristallen. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht in der kontinuierlichen Durchführung der Rekristallisation. Diese kontinuierliche Arbeitsweise kann beispielsweise darin bestehen, daß man einem Rührbehält er oder einem System mehrerer hintereinandergeschalteter Rührbehälter, die mit einer Suspension von Calciumsulfat-Dihydrat und noch nicht wieder hydratisiertem Halbhydrat in der wässrigen Mutterlösung gefüllt sind, kontinuierlich das in der 1. Stuhl gewonnene Halbhydrat, vorzugsweise als Suspension, wie sie bei der kontinuierlichen hydrothermalen Dehydratation (beispielsweise nach DAS 1 157 128) anfällt, zuführt und am Ende des Systems eine ent>nrechende Menge an Dihydrat-Suspension abzieht, die kontinuierlich entsprechend den oben gemachten Angaben weiter behandelt wird. Durch diese kontinuierliche Durchführung des Verfahrens wird, vor allem in Kombination mit den oben genannten Kosten sparenden Ausführungsformen des Verfahrens, eine sehr rationelle Herstellung von Halbhydratgips erreicht.
  • Eine weitere Möglichkeit zur besonders vorteilhaften Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß man den Rekristallisationsvorgang unter Benutzung der vorgenannten Variationsmöglichkeiten so lenkt, daß eine Kristallgröße im erzeugten Dihydrat erreicht wird, die eine Kornzusammensetzung in dem daraus in der 2. Dehydratationsstufe hergestellten Halbhydrat ermöglicht, wie sie unmittelbar und ohne weitere Verzahlung, im erzeugten Halbhydrat gewünscht ist, entsprechend den für die Jeweiligen Verwendungszwecke erforderlichen ualitätseigenschaften.
  • Die ratte Dehydratationsstufe kann wie die erste ebenfalls entweder durch trockenes Brennen oder durch hydrothermale Entwässerung durchgeführt werden. Bei der trockenen Entwässerung besteht die Möglichkeit, wie oben beschrieben, durch Verwendung eines indirekt beheizten Kalzinators, die anfallenden Brüden in der vorgeschaltenen hydrothermalen Entwässerungsstufe einzusetzen. Bei der hydrothermalen Durchführung der 2. Dehydratationsstufe braucht das abgespaltene Hydratwasser nicht in die Gasphase übergeführt zu werden, woraus sich in dieser Stufe ein geringerer Energieverbrauch ergibt, wenn das nach Abscheidung der Mutterlauge auf einem Filter-oder einer Zentrifuge anfallende feuchte Halbhydrat sofort mit Wasser in gewünschtem Verhältnis gemischt und unmittelbar anschließend zu Fertigteilen verarbeitet wird. In besonders vorteilhafter Weise wird auch diese 2. Dehydratationsstufe kontinuierlich durchgeführt, so daß der Gesamtprozeß voll kontinuierlich ablaufen kann, wenn auch die anderen Verfahrensstufen für kontinuierliche Durchführung ausgebildet sind. Dies ist insbesondere deshalb bedeutend, weil auf der einen Seite der Phosphorsäuregips kontinuierlich anfällt und auf der anderen Seite die Produktionsanlagen zur Herstellung von Gipsfertigteilen ebenfalls kontinuierlich arbeiten. Außerdem ist die kontinuierliche Arbeitsweise einfacher und mit weniger Arbeitspersonal zu bedienen und rationeller durchführbar.
  • In den Fällen, bei denen der Phosphorsäuregips durch wasserunlösliche organische oder anorganische Verbindungen verunreinigt ist, die die Farbe oder die Qualitätseigenschaften des hergestellten Halbhydrats negativ beeinflussen, muß dem erfindungsgemäßen Verfahren noch ein Reinigungsprozeß zur Entfernung dieser Verbindungen vorgeschaltet werden.
  • In ähnlicher Weise, wie in der beschriebenen Weise der Abfallgips der Phosphatindustrie zu Halbhydrat umgewandelt wird, können auch andere verunreinigte Gipse aufbereitet werden. Solche Gipse fallen unter anderem bei der Herstellung von organischen Säuren oder bei der S02-Entfernung von Abgasen durch Absorption in Kalkmilch an. Auih bei anderen chemischen Prozessen, bei denen in Lösung befindliche Sulfationen durch Reaktion mit Kalk oder Calcium-Carbonat ausgefällt werden, fallen verunreinigte Calciumsulfat-Dihydrate an. Nicht zuletzt können auf die beschriebene Weise auch verunreinigte Naturgipse, insbesondere solche, die mit Natriumsulfat verunreinigt sind, verarbeitet werden, wobei qualitätsmäßig hochwertiger Halbhydratgips ohne die genannten Nachteile erhalten wird.
  • Be sp e 1.
  • An einem Vakuum-Trommel-Drehfilter werden stündlich 1,24 Tonnen (Trockengewicht) filterfeuchter Phosphorsäure-Abfallgips abgenommen, mit 2,2 m3 kaltem Rohwasser in einem Rührbehälter vermischt und auf die Oberfläche einer Schlämm- und Waschapparatur kontinuierlich aufgegeben. Die Gipskristalle sinken infolge ihres höheren spezifischen Gewichts langsam mit 0,5 m/Stunde in den konischen Unterteil des Waschturmes, in dem sich ein Krählwerk -befindet. Gleichzeitig werden im Gegenstrom 1,25 m3/Stunde Heißwasser durch den konus eingeführt.
  • Am Waschturm-Unterteil wird kontinuierlich 1,8 m3/Stunde des eingedickten und gewaschenen Gipaschlammes mit 670 g pro Liter Calciumsulfatdihydrat und einem pH-Wert von 3,4 abgezogen und mittels einer Pumpe in einen Autoklaven gefördert.
  • Das überschüssige Fässer verläßt zusammen mit den Verunreinigungen im oberen-Teil den Waschturm über eine Rinne. Im Autoklaven wird das Calciumsulfatdihydrat bei einer temperatur zwischen 112 - 1300C in Gegenwart von Impfkristallen und kristalltrachtbeeinflussenden Substanzen zu alpha-Halbhydrat-Calciumsulfat kontinuierlich umgesetzt. Die vorhandenen Impfkristalle wachsen zu Stäbchen mit einem Achsenverhältnis von 1 - 2 bis 1 - 8 zu einer Größe von maximal 400/u an. Während des Umkristallisationsprozesses bilden sich infolge von örtlichen Ubersättigungen laufend neue alpha-Calciumsulfathalbhydratkeime. Der pH-Wert wird im Autoklaven während der Uikristallisation auf 2,5 eingestellt und gehalten.
  • Durch eine geeignete Austragsvorrichtung werden über einen Entspanner stündlich 2,5 m³ Autoklavensuspension mit 500 g/Liter alpha-Calciumsultathalbhwdrat in einen Kristallisationsbehälter, der mit einem RWhrwerk ausgestattet ist. eingeleitet.
  • Nachdem dieser Behälter gefüllt ist, wird die Autoklavenleitung auf einen anderen Kristallisattonsbehälter uwgestellt.
  • Bei einer Temperatur zwischen 80 - q000 wird dann so 1aq fleführt, bis der leseite Inhalt au Dihydrat rekristallisiert ist.
  • Anschließend wird über eine Zentrifuge das entstandene Dihydrat abgetrennt und dieses einem indirekt mit Dampf beheizten Drehrohrtrockner aufgegeben. Bei einer Materialtemperatur von 130 - 1400C wird das Calciumsulfatdihydrat innerhalb 5 - 10 Minuten getrocknet und zu beta-Halbhydrat umgewandelt. Von dem Endprodukt wurden folgende physikalische Werte und mechanische Festigkeiten nach DIN 1168 bestimmt.
  • Schüttgewicht 0,76 g/cm3 gebundenes H20 6,1 % Abbindezeit Anfang 3 Minuten Ende 9 Minuten Raumgewicht des getrockneten Prüfkörpers 1,03 g/cm3 Biegezugfestigkeit 62 kp/cm2 Druckfestigkeit 163 kp/cm2

Claims (9)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Halbhydrat aus -erunreinigtem Calciumsulfat-Dihydrat, das bei chemischen Prozessen als Nebenprodukt anfällt, insbesondere aus Fhosphorsäuregips, dadurch gekennzeichnet, daß das Dihydrat - gegebenenfalls nach vorheriger Entfernung organischer und/oder anorganischer wasserunlöslicher Verbindungen - zunächst durch trockenes Brennen oder durch hydrothermale Entwässerung oberhalb 1000C in Halbhydrat oder löslichen Anhydrit oder Mischungen beider übergeführt wird, sodann in wässriger Suspension bei Temperaturen unterhalb 1000C, vorzugsweise zwischen 80 und 95°C, zu Dihydrat rehydratisiert wird, dieses Dihydrat anschließend von der Kristallisations-Elutterlauge getrennt wird, vorzugsweise durch Filtration1 Schlämmen oder Zentrifugierung, und der Dihydrat-Filterkuchen -gegebenenfalls nach Wäsche mit Wasser - wieder in Halbhydrat durch trockenes Brennen oder durch hydrothermale Entwässerung übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Dehydratationsstufe kontinuierlich durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Dehydratationsstufe hydrothermal im sauren pH-Bereich durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Dehydratationsstufe hydrothermal im alkalischen pH-Bereich durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rehydratationsstufe zum Dihydrat kontinuierlich durchgeführt wird.
  6. 6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dat die Rehydratation in Gegenwart von Calciumsulfat-Dihydratkristallen und/oder kristalltrachtbeeinflussenden Substanzen und/oder Variation des pH-Wertes und/ oder der Temperatur durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rehydratationsstufe eine solche Eristallgrößenzusammensetzung erzielt wird, sodaß nach der Entwässerung zum Halbhydrat unmittelbar und ohne zusätzliche Miahlung mit der für den jeweiligen Verwendungszweck erforderlichen Kristallgröße erhalten wird.
  8. 8. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Dehydratationsstufe ein indirekt beheiztes Kalzinationsaggregat verwendet wird und die dabei anfallenden Brüden an anderer Stelle des Verfahrens zur Beheizung eingesetzt werden.
  9. 9. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Dehydratationsstu-fe kontinuierlich durchgeführt wird.
    1G. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei hydrothermaler Durchführung der zweiten Dehydratationsstufe das nach Abscheidung der Mutterlösung anfallende feuchte Halbhydrat sofort mit Wasser vermischt wird, bis zur erzielung einer gießfähigen Konsistenz gerührt und dann in Gießformen oder kontinuierliche Gießmaschinen abgelassen wird.
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