DE184083C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-te 184083 KLASSE Ab. GRUPPE

BESNARD, MARIS & ANTOINE in PARIS.

bei Scheinwerfern für Fahrzeuge.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Januar 1906 ab.

Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom

20. März 1883

In Anbetracht der großen Schnelligkeit der Automobilwagen ist es für die Sicherheit sowohl der Wagenführer als auch der Fußgänger nötig, daß die Bahn vor dem Wagen so gut als möglich erleuchtet ist. Deshalb ist man bestrebt, mehr und mehr starke Scheinwerfer zu verwenden, indem man den Durchmesser der letzteren vergrößert.

Die Helligkeit, mit der diese Scheinwerfer die Fahrstrecke weithin beleuchten, hat häufig die große Unzuträglichkeit, daß die Pferde von Fuhrwerken scheuen und die Fußgänger geblendet werden, ebenso die Führer der Fuhrwerke, wenn die intensiven Leuchtkegel gegen ihre Augen gerichtet sind. Die auf diesen Umstand zurückzuführenden Unglücksfälle haben manche Gemeindevorstände dazu veranlaßt, den Gebrauch. solcher Scheinwerfer oder Laternen für Automobile während der Durchfahrt von Städten und Dörfern zu untersagen.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine vom Sitz des Wagenführers aus zu bedienende Einrichtung zum teilweisen Abblenden des Lichtes bei Fahrzeuglaternen, gemäß welcher der Chauffeur, ohne seinen Platz zu verlassen oder den Wagen zum Stehen zu bringen, die Verminderung der Helligkeit der Scheinwerfer bewirken und nach Belieben die Lichtausstrahlung unter den gleichen Bedingungen wieder herstellen kann, ohne die Flamme (oder eine andere Lichtquelle) auszulöschen oder klein zu stellen; auch bei teilweise abgeblendetem Scheinwerfer ist immer noch eine zum Lenken des Wagens hinreichende Beleuchtung vorhanden.

Auf den Zeichnungen stellen Fig. 1 und 2 schematische Ansichten eines Scheinwerfers mit Abblendevorrichtung dar. Fig. 3 und 4 sind Schnitte durch einen Scheinwerfer, welche die Arbeitsweise der Abblendvorrichtung veranschaulichen. Fig. 5 bis 7 sind Einzeldarstellungen der Vorrichtung zum Antrieb der Blende. Die Einrichtung zum Abblenden der Lichtstrahlen besteht in einer um die Achse 61 drehbaren Scheibe 60, welche entweder die in vollen Linien oder die in gestrichelten Linien dargestellte Lage (Fig. 3) zwischen der Lichtquelle und dem an der Rückwand des Scheinwerfergehäuses angeordneten Reflektor einnimmt.

In dieser letzteren Stellung verschwindet die Scheibe in der Haube des Scheinwerfers. Wenn die Scheibe die Stellung, welche in vollen Linien dargestellt ist, einnimmt, werden die Strahlen, welche von der Lichtquelle auf den hyperbolischen Reflektor 3 gerichtet sind, durch die Scheibe aufgefangen.

Die Strahlen können also durch den Reflektor nicht auf die Linse 2 reflektiert. wer-

den und infolgedessen wird der intensiv wirkende Strahlenkegel gedämpft, da sich die Lichtquelle nicht ' in dem Brennpunkt der Linse befindet. Allein wirksam sind dann die Lichtstrahlen, welche direkt gegen die Linse gerichtet sind und welche dazu beitragen, den Weg in der Nähe des Wagens zu beleuchten.

Diese Strahlen haben auf das Auge keine

ίο blendende Wirkung, man kann sie also beibehalten, damit die Bahn bei langsamer Fahrt des Wagens noch· immer genügend beleuchtet bleibt.

Die Fig. 3 und 4 zeigen die Umschaltvorrichtung der Scheibe 60 im Scheinwerfer. Die Scheibe 60 ist an dem Ende eines gekrümmten Armes 62, welcher auf der Achse 61 sitzt, befestigt, so daß sie sich in einem gewissen · Winkel drehen kann. Auf dem entgegengesetzten Ende der Achse 61 befindet sich ein kleinerer Hebel 63, welcher mit einem Metalldraht 64 verbunden wird; dieser ist durch eine biegsame Röhre 65 um das Gehäuse des Scheinwerfers geführt.

Die Achse 61 ist in eine Hülse 67 eingehüllt an der ,Stelle, wo der Arm der Scheibe in den Scheinwerfer ragt. Diese Hülse soll . das Eindringen von Regen und Staub in den Scheinwerfer verhindern. Die Achse ist außerdem von einer Schraubenfeder 68 (Fig. 4) umgeben, welche das Bestreben hat, die Scheibe 60 in der punktierten Stellung zu halten.

Die Fig. 5 bis 7 stellen einen Schnitt, eine Aufsicht und eine Ansicht der Vorrichtung zum Antrieb der Scheibe von hinten dar; diese ist vor dem Sitze des Wagenlenkers angebracht und besteht aus einem um die Achse 70 drehbaren Lenkhebel 69, der mit einer zum Hebel rechtwinklig stehenden Gabel 71 versehen ist; auf der Achse 72 der letzteren sind die zwei Metalldrähte 64 befestigt, welche mit den Abblendscheiben für die zu beiden Seiten des Wagens angebrachten Scheinwerfer verbunden. sind. Durch Umlegen des Hebels 69 werden die beiden Scheinwerfer für den Fall, daß der Wagen mit zwei solchen ausgerüstet ist, entweder teilweise abgeblendet oder mit vollem Lichtausstrahlungskegel zur Wirkung gebracht.

In der Fig. 5 ist die Stellung des Hebels 69, welcher mit vollen Linien gekennzeichnet ist, diejenige, welche der teilweisen Abblendung des Scheinwerfers entspricht, während in der durch gestrichelte Linien veranschaulichten Stellung des Hebels 69 die Blendscheiben in der Laterne angehoben sind.

In der äußersten Stellung des Hebels 69, wie sie in vollen Linien dargestellt ist, befinden sich die Drähte 64 unter der Achse 70; der Hebel hat also das Bestreben, sich in dieser Lage zu erhalten, welche er einmal eingenommen hat. Wenn der Hebel in die Lage, welche gestrichelt gezeichnet ist, gebracht wird, so hat er das Bestreben, unter Einwirkung der Schraubenfeder 68 sich darin zu erhalten. ·

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vom Sitz. des Wagenführers aus zu bedienende Vorrichtung zum Abblenden des Lichtes bei Scheinwerfern für Fahrzeuge, gekennzeichnet durch eine zwischen die Lichtquelle und den Spiegel (3) schaltbare Scheibe (60), mittels welcher die Reflexion der Lichtstrahlen unterbrochen, wird, so daß die Fahrstrecke nur durch die direkt auf die die Lichtaustrittsöffnung des Scheinwerfers abschließende Linse (2) geworfenen Strahlen der Lichtquelle beleuchtet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.