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Anmelder : Carl B u s c h, Lübeck-Krummesse Vorrichtung zur Herstellung
von Sperrholzplatten Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung
von Sperrholzplatten aus einer Mitteillage und beidseitigen Absperrfurnieren, bei
der einer beheizten Plattenpresse ein Mittellagenstrang mit einem Leimauftrag aber
einem gemeinsam mit beidseitig von Rollen ablaufenden Leimfilm und beidseitigen,
aneinander gereihten Furniertafeln intermetierend zugeführt wird und der die Presse
verlassende verleimte Strang in gewünschte Längen unterteilt wird.
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Im allgemeinen geht man zur Herstellung von Sperrholzplatten oder
Tischlerplatten so vor, daß aus mehreren nebeneinander gelegten oder miteinander
verleimten Leisten die Mittellage für eine Platte bestimmter Größe gebildet wird,
welche dann beidseitig mit Leim versehen und mit Absperrfurnieren abgedeckt wird.
Die so zusammengefügten Holzschichten werden in einer beheizten oder nicht beheizten
Plattenpresse zusammengepreßt und nach Abbinden des Leimes aus der Presse herausgenommen,
wonach sie gegebenenfalls besäumt und beschliffen werden. Um die Leistung der Plattenpresse
zu erhöhen, werden im allgemeinen mehrere Platten bestimmter Größe übereinander
gelegt und gemeinsam zusammengepaßt. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß
zur richtigen Ausnutzung der Presse nur Platten von einer der Pressengröße entsprechenden
Dimensionierung
hergestellt werden können, so daß bei kleineren
Platten die Presse nicht richtig ausgenutzt werden kann. Großbetriebe sind deshalb
dazu übergegangen, verschiedene Pressengrößen aufzustellen, was naturgemäß mit sehr
hohen Kosten verbunden ist.
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Es ist auch schon bekannt, einer gewöhnlichen Plattenpresse einen
Mittellagenstrang intermetierend zuzuführen, und beidseitig mit einer Leimschicht
sowie mit Absperrfurnieren zu versehen. Bei diesen Verfahren werden Leisten auf
einem Förderband od. dgl. zu einer Mittellage zusammengefügt und der Plattenpresse
zugefördert. Von beiden Seiten werden in entsprechenden Führungsbahnen die einzelnen
Abspenfurniertafeln aneinander gelegt und ebenfalls der Plattenpresse zugeführt,
wo sie mit der inzwischen beleimten oder mit einem Leimfilm versehenen Mittellage
zusammentreffen. Entsprechend der Länge der Plattenpresse werden die derart zusammengefügten
Holzschichten vorgeschoben und von der Presse zusammengedrückt.
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Nach dem Abbinden des Leimes wird die Presse geöffnet und der Strang
erneut weitergeschoben. Hierbei tritt ein endloser verleimter Plattenstrang aus
der Presse aus, der nachher in Platten bestimmter Größe unterteilt werden kann.
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Bei dieser Anlage treten aber noch erhebliche Nachteile auf, die
darin bestehen, daß nur mit begrenzter Geschwindigkeit gearbeitet werden kann, da
das Zusammenfügen der einzelnen Furniertafeln sehr viel Zeit beansprucht und außerdem
Arbeitskräfte zum Zusammenfügen dieser Furniertafeln zu beiden Seiten der Mittellage
stehen müssen. Außerdem tritt bei dieser Anlage noch der Nachteil auf, daß durch
die Wärmeausstrahlung der Presse bereits der der Presse zulaufende aber noch nicht
zwischen
den Pressenplatten befindliche Holzstrang so stark erwärmt wird, daß der Leim unbrauchbar
wird, und der fertige aus der Presse austretende Strang Fehlstellen aufweist.
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Es ist nun Aufgabe der Neuerung, ein schnelleres Arbeiten zu ermöglichtund
Arbeitskräfte einzusparen. Außerdem soll durch die Neuerung erreicht werden, daß
eine einwandfreie Verleimung stattfindet und Fehler des fertigen Plattenstranges,
die infolge'ungenügender Feuchtigkeit des Holzes usw. auftreten können, ausgeschaltet
werden.
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Entsprechend dieser Aufgabe besteht die Neuerung darin, daß die Abdeckfurniere
beidseitig des Mittellagenstranges von Rollen ablaufen, auf welche vorher einzeln
zusammengefügte und miteinander an den Kanten verbundene Furniertafeln aufgewickelt
sind. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß während des Vorschubtaktes der Vorrichtung
eine beliebige Länge des Absperrfurniers von den Rollen ablaufen kann, ohne daß
hierzu Arbeitskräfte nötig sind. Die Leistung einer Presse kann somit erheblich
gesteigert werden, d. a der Vorschub des unverleimten Holzstranges sehr groß gewählt
werden kann.
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Es ist nunmehr nur noch erforderlich, die Leisten der Mittellage aneinander
zu fügen, was aber in einer verhältnismäßig
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kurzen Zeit während des Preßtaktes vorgenommen werden kann, |
wobei ein solcher Vorrat zu erreichen ist, daß die Anlage gegebenenfalls während
mehrerer Arbeitstakte mit diesem Vorrat auskommen kann. Das Aufwickeln der Furniertafeln
kann zu jeder Zeit erfolgen und es können auch hier entsprechende Vorratsrollen
geschaffen werden, so daß ein ununterbrochener Betrieb der Anlage möglich ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Neuerung wird so vorgegangen, daß
an den der Mittellage zugekehrten Seiten der Sperrfurnierstränge zu beiden Seiten
des Mittellagenstranges Befeuchtungseinrichtungen vorgesehen sind, durch die gegebenenfalls
jeder Absperrfurnierstrang so wie jeder Leimfilm angefeuchtet werden kann. Hierdurch
wird erreicht, daß nach dem Feststellen fehlenden Feuchtigkeitsgehaltes den Furnierta-feln
sowie dem Leimfilm Feuchtigkeit zugeführt werden kann, wodurch eine einwandfreie
Verleimung, insbesondere bei Verwendung von beheizten Plattenpressen und Leimfilmen
erzielt wird. Weiterhin wird nach der Neuerung vorteilhafter Ueise so vorgegangen,
daß an der Zuführseite der Presse bzw. an den in Zuführrichtung des unverleimten
Stranges weisenden Kanten der beheizten Pressenplatten keine Wärme an den zugeführten
Holzstrang abgegeben-wird und somit ein vorzeitiges Vertrocknen des Leimfilmes oder
sonstige unerwünschte Erscheinungen nicht eintreten können.
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Anhand der Zeichnung wird nun die Neuerung im einzelnen erläutert.
In dem gezeigten Schema ist mit 1 eine Plattenpresse bezeichnet, welcher über eine
Fördereinrichtung 2 ein Mittellagenstrang 3 aus einzelnen Leisten, Stäbchen od.
dgl. zugeführt wird. Zur Förderung dieser Mittellage können besondere Führungselemente
vorgesehen sein, die jedoch nicht dargestellt sind. Die Mittellage 3 wird von Arbeitskräften
auf den Förderband 2 zusammengesetzt. Unmittelbar vor der Plattenpresse 1 sind zusätzliche
Führungswalzen 4 vorgesehen, die die Mittellage 3 sowie beidseitig der Mittellage
von Rollen 5 und 6 ablaufende Absperrfurniere und von Rollen 7 und 8 ablaufende
Leimfilme der Presse 1 in genau zentrierter Lage zuführen.
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Die Walzen 4 dienen ebenfalls zum Zusammendrücken der Absperrfurniere
und der Mittellage, so daß der so zusammengefügte Strang einigermaßen ausgerichtet
zwischen die Platten der Presse 1 gelangt.
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Nach-dem eine gewisse Länge des aus Mittellage und Deckfurnieren
zusammengefügten Stranges zwischen die Preßplatten gelangt ist, wird die Zuführeinrichtung
2 stillgesetzt und die Presse 1 betätigt. Da die Presse beheizt ist, wird der mit
zugeführte leimfilm gelöst und somit eine einwandfreie Verleimung erzielt. Nach
Abbinden des Leimes öffnen sich die Preßplatten und eine fertig verleimte Plattenstranglänge
kann unter weiterer Zufuhr von unverleimtem Material die Presse 1 verlassen und
gegebenenfalls nachbearbeitet werden. ! Bist verständlich, daß dabei der pro Pressenhub
ausgestoßene Strang etwa der Preßplattenlänge entspricht.
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Da es zur Erzielung einer möglichst großen Leistung gewünscht wird,
die Zuführgeschwindigkeit des unverleimten Stranges zur Presse möglichst groß zu
wählen, sind entsprechend der Neuerung die Rollen 5 und 6 mit einer großen Länge
aneinander gefügter Sperrfurniertafeln bewickelt. Dieses Aufwickeln der Sperrfurniertafeln
nach deren Aneinanderfügen durch Klebestreifen od. dgl. kann außerhalb der Anlage
erfolgen und es ist somit möglich, die Anlage, abgesehen von dem intermetierenden
Betrieb, ununterbrochen laufen zu lassen.
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Da auch auf dem Förderband 2 während des Preßtaktes und Stillstandes
des Förderbandes ein größerer Mittellagenvorrat zusammengefügt werden kann, ist
die Anlage nahezu unabhängig von den sie bedienenden Arbeitskräften.
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Um zu erreichen, daß bei der beschriebenen Anlage keine vorzeitige
Erwärmung der Absperrfurniere und des Leimes außerhalb des Preßplattenbereiches
eintreten kann, ist an der der Zuführrichtung des unverleimten Stranges zugekehrten
Seite der Presse eine Kühlzone vorgesehen. Diese Kühlzone besteht aus zwei zu beiden
Seiten des Stranges 3 unmittelbar an den Kanten der Preßplatten angeordneten, quer
zum Strang 3 verlaufenden rinnenartigen Führungsblechen 9, die nach den Seiten offen
sind und mit einer mittigen Luftzuführung 10 versehen sind. Durch diese Zuführung
10 wird Druckluft in die Führungsrinne 9 geleitet, die nach den beiden Seiten entweichen
kann und somit die von den Platten 1 der Presse abgegebene Wärme ableitet, so daß
diese sich nicht'auf den Leimfilm und die Feuchtigkeit der der Presse zuzuführenden
Furnierhölzer und Deckfurniere auswirken kann.
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Da oftmals die Verwendung von Leimfilmen einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt
der Absperrfurniere voraussetzt und die verwendeten Absperrfurniere diesen Feuchtigkeitsgehalt
in der Regel nicht aufweisen, sind neuerungsgemäß Befeuchtungseinrichtungen 11 zu
beiden Seiten des Mittellagenstranges 3 vorgesehen. Diese Befeuchtungseinrichtungen
11 bestehen vorteilhaft je aus einem quer zum Strang 3 verlaufenden Rohr mit über
dessen Länge Sprühdüsen Ha für Wasser verteilt sind. Diese Sprühdüsen sind gegen
die der Mittellage zugekehrte Lage der Absperrfurniere gerichtet und haben eine
Sprühcharakeristik, die etwa einem Fächer entspricht und somit eine gleichmäßige
Besprühung der Deckfurniere gewährleistet. In dem gezeigten Beispiel sind die Befeuchtungseinrichtungen
11 so angeordnet, daß auch der bereits
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mit jedem Deckfurnier pa rallel laufende Leimfilm besprüht |
wird. Selbstverständlich ist es möglich, die Leimfilmrollen |
7 und 8 sowie die Deckfurnierrollen 5 und 6 so anzuordnen, daß die Düsen 11a nur
die Deckfurniere besprühen. Die Sprühmenge wird nach einer Trockenprobe des Furnieres
an einem nicht dargestellten Furnier eingestellt, durch welches auch die Ein-und
Ausschaltung der Befeuchtungseinrichtung vorgenommen werden kann. Es ist auch denkbar,
anstelle einer versprühenden Befeuchtungseinrichtung eine ähnliche Befeuchtungseinrichtung
mit Feuchtwalzen od. dgl. einzusetzen.
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Durch die neuerungsgemäße Anlage wird es möglich, Sperrholzplattenstränge
unbegrenzter Länge nahezu kontinuierlich herzustellen und von diesen Strängen gewünschte
Flattengrößen abzutrennen, wobei durch die Fertigung geringerer Plattenabmessungen
die Leistung einer großen Plattenpresse nicht beeinträchtigt wird.