DE1621814C3 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Anbringen von Streifenmaterial mittels Kleber auf Kantenflächen von Werkstücken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Anbringen von Streifenmaterial mittels Kleber auf Kantenflächen von Werkstücken, wie Holzplatten, Spanplatten od. dgl., mit einer Andruckwalze, einer Streifenzuführung und einer Heizvorrichtung für den Kleber.

Vorrichtungen zum kontinuierlichen Anbringen von Streifenmaterial mittels Kleber auf Kantenflächen von Werkstücken der genannten Art sind an sich bekannt. Bei diesen Vorrichtungen ist eine Kleberauftragseinrichtung vorbekannt, die den Kleber entweder auf die Randkante des Plattenmaterials aufbringt oder auf den zuzuführenden Streifen. Mit den vorbekannten Vorrichtungen dieser Art wird entweder diskontinuierlich gearbeitet, indem die Platten in eine Form eingelegt werden und der Streifen parallel zur Randkante liegend gleichmäßig aufgesetzt wird, oder es wird kontinuierlich gearbeitet, d. h. der Streifen wird von einer Rolle abgezogen, und die mit Streifenmaterial versehenen Platten laufen durch die Vorrichtung hindurch. Der erhebliche Nachteil dieser Vorrichtungen besteht darin, daß einerseits eine Beleimvorrichtung vorgesehen sein muß und die Wahl des Klebers eine erhebliche Rolle spielt. Wird das Streifenmaterial mit Kleber versehen, so muß dieses mit einem Permanentkleber versehen werden, denn die Beschichtung erfolgt wesentlich früher als die Aufbringung auf die Platte, so daß. schnell trocknende Kleber für diese Zwecke nicht verwendet werden können. Der Nachteil der Permanentkleber besteht aber darin, daß beim Aufbringen des Streifenmaterials auf die Plattenkante und nach Abschneiden der überstehenden Randstreifen die Kleberschicht seitlich offenliegt und als schmutzauffangende Linie stehenbleibt. Bei der Wahl eines schnell trocknenden Klebers, der erst kurz vor dem Aufbringen des Streifens auf die Plattenkante auf die Rückseite des Streifenmaterials aufgetragen wird, so daß nur wenige Sekunden zwischen Auftrag und Anbringung liegen, besteht der Nachteil darin, daß die Aufbringung des Klebers als zusätzlicher Arbeitsgang direkt vor Aufbringung des

ίο Streifenmaterials auf die Platte notwendig ist und bei Anhalten der Maschine sich erhebliche Probleme hinsichtlich des schon aufgetragenen, aber noch nicht aufgesetzten, Klebers ergeben. Ferner sind Kleber bekannt, die erst bei Zuführung von Wärme aktivierbar sind, so daß es möglich ist, zu beliebiger Zeit beliebige Klebeflächen mit einem derartigen Kleber zu versehen, wonach die Klebefläche bei Erkaltung absolut trocken erscheint, und diese Klebeschichten mit Wärme zu aktivieren.

Außerdem ist eine Vorrichtung bekannt, bei der Polymermaterial mit Metall oder einer Folie verbunden wird, wobei eine Warmluftdüse zur Verflüssigung der Oberfläche des Polymermaterials derart angeordnet ist, daß diese in einen Zusammenlaufzwickel der Materialien einbläst. Bei dieser Warmluftdüse besteht eine Überhitzungsgefahr für die Materialien, wenn der Zulauf der Materialien stockt.

Weiter ist eine Vorrichtung bekannt zur nahtlosen Verbindung an Gegenständen aus thermoplastischem Werkstoff, insbesondere aus Polyacrylharz unter Verwendung von Heißluft zum Erweichen der Werkstücke, wobei die Heißluftausströmdüse in den Raum zwischen die erweichten Endflächen der Werkstücke hineinbläst. Bei diesen Vorrichtungen braucht die Zuführung der Heißluft nicht während des Betriebes abgeschaltet zu werden, da bei NichtZuführung der Werkstücke keine Verformungs- oder Zerstörungsgefahr besteht.

Bei kontinuierlicher Anbringung eines Streifenmaterials auf ein Werkstück wäre eine Vorrichtung dieser Art ungeeignet.

Ferner sind Vorrichtungen mit Wärmestrahlern bekannt, die das zu kaschierende Material aufheizen, ehe es in den Kaschierbereich einläuft, wobei aber die Wärmestrahler ihre Wärme nicht auf das Kaschiermaterial abgeben, sondern auf das zu kaschierende Material. Ist dieses Material empfindlich, kann es zu erheblichen Schwierigkeiten kommen^ wenn die Strahler nicht abgeschaltet werden.
Außerdem ist ein Heißgasschweißgerät für thermoplastische Kunststoffe bekannt, bei dem der thermoplastische Schweißdraht von einer Rolle kontinuierlich zugeführt wird, wobei einerseits Schutzgas durch einen koaxialen Ring direkt der Schweißstelle zugeführt wird. Dabei wird mittels eines Heißlufterzeugers über eine auf die Schweißstelle gerichtete Düse Heißluft auf die Schweißstelle gegeben. Der wesentliche Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß bei Stockung in der Zuführung der Werkstücke eine Überhitzung des nicht benötigten thermoplastischen Schweißdrahtes erfolgt, wodurch es zu erheblichen Schwierigkeiten beim Neuanfahren der Vorrichtung kommen kann. Daher muß die Bedienungsperson ständig aufmerksam den Zufluß der Werkstücke beobachten, um rechtzeitig die Zuführung der Warmluft auszuschalten bzw. einzuschalten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß das vorbekannte Warmlufterwärmungs-

prinzip auch bei ihr anwendbar ist, ohne daß bei kurzen oder langen Betriebsunterbrechungen eine Gefahr der unerwünschten Überhitzung auftritt und die Vorrichtung trotzdem stets voll betriebsbereit bleibt.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei der eingangs beschriebenen Vorrichtung als Heizvorrichtung für den Kleber eine im Anbringungsbereich angeordnete warmluftzuführende Düse vorgesehen ist, die während des Betriebes aus der Betriebsstellung heraus und in die Betriebsstellung hinein bewegbar ist.

Unter dem Begriff »Anbringungsbereich« ist der Einlaufzwickel zwischen der Anbringfläche des Werkstükkes und dem zulaufenden Streifenmaterial zu verstehen. Dabei braucht das Streifenmaterial nicht unbedingt von einer Rolle abzulaufen, sondern kann durchaus von einem Magazin abgezogen werden. Der wesentliche Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß bei kurzen oder langen Betriebsunterbrechungen keine Gefahr der unerwünschten Überhitzung mehr auftritt und die Vorrichtung trotzdem stets voll betriebsbereit bleibt. Die ausströmende Warmluft wird aus dem Durchlaufbereich der Werkstücke und auch des zugeführten Streifenmaterials abgeleitet, und zwar in eine derartige Positon, daß keine Gefahr auftreten kann, so daß weder die Werkstücke noch das Streifenmaterial oder in diesem Bereich vorgesehene Vorrichtungsteile aufgeheizt werden. Die Bewegbarkeit der Düse ist während ihres Betriebes vorgesehen, so daß nur bei direkter Abschaltung der Maschine, beispielsweise bei Schichtende, auch ein Abschalten des warmluftzuführenden Aggregates notwendig ist. Durch diese Ausbildung werden den Arbeitsfluß störende Aufheizzeiten der die Warmluft erzeugenden Aggregate vermieden, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung mit hoher Leistung arbeitet und in Fertigungsstraßen eingesetzt werden kann, bei denen der Zufluß der Werkstücke zeitweilig unterbrochen ist. Außerdem besteht ein wesentlicher Vorteil darin, daß bei irgendwelchen Störungen innerhalb der Maschine, beispielsweise beim Durchlauf der Werkstücke, eine erhebliche Gefahrverminderung durch die beweglich angeordnete Düse vorhanden ist. Bei relativ hohen zuströmenden Temperaturen besteht Brand- und Verschmelzungsgefahr einerseits für Holz- und Spanplatten, andererseits auch für das Streifenmaterial. Somit sind die wesentlichsten Eigenschaften des Effindungsgegenstandes in der ständigen Betriebsbereitschaft und hohen Sicherheit zu sehen.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Bewegung der Düse eine vom in die Maschine einlaufenden Werkstück betätigbare, die Düse in die Betriebsstellung bewegende Steuereinrichtung vorgesehen ist. Dadurch ist erzielt, daß eine Überwachung der Düsenverstellung durch eine Bedienungsperson nicht notwendig ist Die Werkstücke selbst steuern die Düse in die Arbeitsstellung bzw. aus der Arbeitsstellung heraus.

Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 die Vorrichtung in Draufsicht,

F i g. 2 die Warmluftzuführungsstation in Vorderansicht.

Die Vorrichtung zur Aufbringung eines Streifenmaterials 1 auf die Kantenflächen von Werkstücken, die nicht näher dargestellt sind, besteht zunächst aus einem Gestell 3, das mit Führungsmitteln beliebiger Art, beispielsweise Rollen 4 und 5 und Seitenbegrenzungsschienen 6 und 7 zur Stützung und Führung der einzubringenden Werkstücke 8, beispielsweise Holzplatten, Spanplatten od. dgl., versehen ist. Die eingebrachten Werkstücke 8 werden in der angegebenen Pfeilrichtung hintereinander eingebracht, wobei nicht dargestellte Distanzstücke zwischen die einzelnen Werkstücke gelegt werden können. Die Distanz zwischen zwei Werkstücken, z. B. Platten, beträgt im allgemeinen nur wenige Millimeter, und vor Verlassen der Maschine ist ein nicht dargestelltes Trennmesser anzusetzen, das jeweils in der Distanz der Platten das Streifenmaterial 1, das von einer Rolle 9 kontinuierlich zugeführt wird, durchtrennt. Die Rolle 9 braucht nicht angetrieben zu werden.

Von der Rolle 9 kommend, gelangt das Streifenmaterial 1 in eine Führung 10 und anschließend zu einer Andrück- und Umlenkrolle 11, auf deren Umfang das Streifenmaterial 1 um etwa 90° aus seiner Bewegungsebene in der Zuführung bis in die Ebene der Kantenfläche 8' der zugeführten Werkstücke 8 umgelenkt wird. Dieser Bereich wird als Anbringungsbereich bezeichnet. Dabei macht die Andrück- und Umlenkrolle 11 eine ständige Andrückbewegung in Richtung auf die Kantenfläche 8' des jeweils zugeführten Werkstückes. Der Andrück- und Umlenkrolle 11 kann eine weitere Andrückrolle 12 nachgeschaltet sein, die das vollständige Aufsitzen des Streifenmaterials 1 auf der Kantenfläche 8' des Werkstückes 8 bewirken soll.

Der Andrück- und Umlenkrolle 11 in Arbeitsrichtung vorgeschaltet, ist eine warmluftzuführende Düse 13 angeordnet, deren Düsenaustritt auf den Anbringungsbereich des Materials gerichtet ist, im dargestellten Ausführungsbeispiel in Richtung auf den offenen Winkel, der zwischen der Kantenfläche 8' des zugeführten Werkstückes 8 und dem Umschüngungswinkel der Umlenkrolle 11 vorhanden ist. Die Düse dient als Heizvorrichtung für den Kleber. Das Streifenmaterial wird durch die Düse mit Warmluft beaufschlagt, die den Kleber aktiviert, der somit kurz vor Aufsetzen des Strei-. fenmaterials 1 auf die Kantenfläche 8' verflüssigt wird.
i Um die Aufheizung des Streifenmaterials 1 mit Warmluft von der richtigen Seite zu erzielen, liegt die Kleberschicht beim Streifenmaterial 1 auf der Rolle 9 außen.

Bei kontinuierlichem Zulauf der Werkstücke 8 erfolgt auch ein kontinuierlicher Ablauf des Streifenmaterials von der Rolle 9, wobei die Düse 13 gleichmäßig Warmluft ausbläst. Die Stärke und die Intensität der Aufheizung lassen sich vom Warmluftgerät 14 aus regeln, das an einem Steuerpult 15 angebracht ist. Die Schlauchzuführung ist mit 16 bezeichnet.

Um nun das Warmluftgerät 14, das die Düse 13 speist, nicht ständig außer Betrieb zu setzen und jedesmal bei Stockung der Plattenzuführung eine neue Anheizzeit in Kauf zu nehmen, ist die Düse 13 steuerbar angeordnet, um eine Zerstörung des Streifenmaterials, z. B. eine Verschmelzung desselben, zu verhindern oder auch die empfindlichen Werkstücke vor der Überhitzungsgefahr zu schonen. Durch diese bewegbare Anordnung ist die Düse 13 aus der Betriebsstellung heraus und in die Betriebsstellung hinein bewegbar angeordnet. Dabei ist es sehr vorteilhaft, daß zur Bewegung der Düse 13 eine vom in die Maschine einlaufenden Werkstück betätigbare, die Düse 13 in die Betriebsstellung bewegende Steuereinrichtung vorgesehen ist.

Ein besonderes Ausführungsbeispiel, nämlich die Verfahrbarkeit der Düse in die Betriebsstellung hinein

und aus der Betriebsstellung heraus, ist in F i g. 2 dargestellt. Die Figur zeigt die Betriebsstellung.

Die Düse 13 ist mit einem Schieber 19 verbunden bzw. an diesem befestigt, der seinerseits beidseitig in Führungen 20 und 21 geführt ist. Hierin läßt er sich in den Pfeilrichtungen A frei bewegen. Der Schieber 19 steht unter dem Zug von zwei Federn 22 und 23, die ihrerseits im oberen Teil eines Gehäuses eines Pneumatikzylinders 24 angehängt sind. Die Luftzuführung ist mit 26 bezeichnet. Bei Druckgabe fährt der Kolben 27 des Pneumatikzylinders 24 gleichzeitig mit einem Stempel 28 aus und schiebt den Schieber 19 gegen die Wirkung der Federn 22, 23 in die Betriebsstellung gegen einen verstellbaren Anschlag 29. Damit wird die Düse 13 in die Betriebsstellung mitgenommen. Laufen keine Werkstücke in die Gesamtvorrichtung mehr ein, so wird über ein nicht dargestelltes, entsprechend angeordnetes Kontaktorgan, über einen Schalter od. dgl., die Druckgabe im Pneumatikzylinder 24 abgeschaltet, und unter der Wirkung der Feder 22,23 wird der Schieber 19 und damit auch die Düse 13 in den Führungen 20 und 21 aus der Betriebsstellung herausgezogen, wobei die die Warmluft zuführende Düse 13 ihre Warmluft oberhalb des Zuführungsbereiches des Streifenmaterials 1 abgibt, also in einen unschädlichen Bereich, so daß sie nicht abgeschaltet zu werden braucht. Ein Verbrennen oder Verformen des Streifenmaterials ist somit nicht möglich.

Selbstverständlich ist der Gedanke der Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, so sind Variationen möglich. Die Düse 13 kann z. B. mit einem in F i g. 2 dargestellten Thermosta-

!5 ten 17 ausgerüstet sein, der seinerseits über ein flexibles Kabel 18 mit dem Warmluftgerät 14 verbunden ist, wodurch die Temperatur der ausgeblasenen Heißluft steuerbar ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Anbringen von Streifenmaterial mittels Kleber auf Kantenflächen von Werkstücken, wie Holzplatten, Spanplatten od. dgl., mit einer Andruckwalze; einer Streifenzuführung und einer Heizvorrichtung für den Kleber, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizvorrichtung für den Kleber eine im Anbringungsbereich angeordnete Warmluft zuführende Düse (13) vorgesehen ist, die während des Betriebes aus der Betriebsstellung heraus und in die Betriebsstellung hinein bewegbar angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung der Düse (13) eine vom in die Maschine einlaufenden Werkstück betätigbare, die Düse (13) in die Betriebsstellung bewegende Steuereinrichtung vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch Γ oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (13) mit einem Schieber (19) fest verbunden ist, der seinerseits in Führungen (20, 21) bewegbar angeordnet ist und unter dem Zug von Federn (22, 23) steht, die den Schieber aus der Betriebsstellung ziehen, und daß auf einer Brücke zwischen den Führungen (20, 21) ein Pneumatikzylinder (24) angeordnet ist, dessen Kolben (27) gegen die Wirkung der Feder (22, 23) den Schieber (19) gegen einen verstellbaren Anschlag (29) in die Betriebsstellung drückt und als Steuereinrichtung für die Düse (13) ein die Druckbeaufschlagung des Zylinders (24) beeinflussender Schalter angeordnet ist.