DE1603823C3 - Pulverkraftbetriebenes, mit magazinierten Kartuschen betreibbares Bolzensetzgerät - Google Patents
Pulverkraftbetriebenes, mit magazinierten Kartuschen betreibbares BolzensetzgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetiebenes, mit magazinierten Kartuschen betreibbares Bolzensetzgerät
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem aus der GB-PS 10 36 224 bekannten Gerät
dieser Art sind die Kartuschen koaxial hintereinander in einem hülsenartigen Magazin angeordnet, welches in
das Griffstück des Gerätes einsetzbar ist. Eine sich am Boden der Magazinhülse abstützende Feder wirkt auf
die zu unterst liegende Kartusche, so daß der Kartuschenstapel unter stetigem Federdruck steht. Ein Ver-Schlußmechanismus
am oberen Ende der Magazinhülse hindert die Kartusche daran, von der Druckfeder aus
dem Magazin herausgestoßen zu werden und ist derart verstellbar, daß er die selbsttätige Entnahme der Kartuschen
bei Betrieb des Gerätes erlaubt.
Geräte dieser Art haben verschiedene Nachteile: Die Magazinhülse mit der Druckfeder und dem Verschlußmechanismus
stellt herstellungsmäßig ein teures Teil dar und liegt wertmäßig über den im Magazin enthaltenen
Kartuschen. Somit ist das Magazin als Wegwerfteil unwirtschaftlich, woraus folgt, daß die Kartuschen —
will man hierfür nicht den doppelten Preis bezahlen — nicht magaziniert angeliefert werden können, sondern
die Bedienungsperson das Magazin wiederverwenden und selbst füllen muß. Dies wiederum ist unter anderem
auf Grund der in der Magazinhülse enthaltenen Druckfeder zeitraubend, so daß insgesamt der Magazinierungsvorgang
unwirtschaftlich wird.
Dadurch, daß die Bewegungsgeschwindigkeit des Kartuschenlagers von der Zündstellung in die Ladestellüng
und von dieser wieder in die Zündstellung von der jeweiligen Art der Handhabung des Gerätes während
des Anpressens auf das Beschußmaterial abhängig und damit unterschiedlich ist, besteht die Gefahr, daß sich
die Kartusche bei ihrer durch die Magazinfeder bewirkten Bewegung aus dem Magazin in das Lager des
Gerätes verklemmt, was zu Funktionsstörungen und sogar zu Unfällen führen kann. Dies insbesondere,
wenn es sich um sogenannte Randfeuerpatronen han-
delt und wenn es sich beim Einführen in das Kartuschenlager
um die letzten Kartuschen des Magazins handelt, da sich die Feder dann bereits entspannt hat
und entsprechend weniger Kraft besitzt, ein schnelles Einstoßen der Kartusche in das Lager zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem pulverkraftbetriebenen Bolzensetzgerät der eingangs
beschriebenen Art den Ladevorgang zu vereinfachen und für ein weniger aufwendiges Magazin als bisher
verwendbar zu machen sowie das selbsttägige Zuführen der Kartusche ins Kartuschenlager zuverlässiger
erfolgen zu lassen, insbesondere durch eine besser beherrschbare Vorschubkraft zum Einschieben der Kartusche
ins Kartuschenlager.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Durch
diese Maßnahmen wird die Voraussetzung für ein vom wirtschaftlichen Standpunkt gesehen als Wegwerfteil
geeignetes Magazin geschaffen, aus welchem in arbeitstechnisch und funktionsmäßig sicherer Weise die
Kartuschen einzeln gesteuert in das Kartuschenlager einführbar sind. — Dadurch, daß der Magazinführungskanal
achsparallel zum Kartuschenlager und zum Gerätelauf angeordnet werden kann, kann über die Gesamtlänge
des Gerätes als Magazinführungskanal verfügt werden, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, die
schrittweise Zuführung der Kartuschen zum Kartuschenlager durch Bewegung des Magazins selbst relativ
zum Kartuschenlager in dessen Ladestellung durchzuführen, was sich sowohl.in bezug auf die Magazinierung
der Kartuschen und deren Halterung im Magazin, als auch in bezug auf die exakte Zuführung der Kartuschen
zum Kartuschenlager sehr günstig auswirkt.
Es ist zwar an sich aus der FR-PS 12 24 125 bekannt,
Patronen in einem Kunststoffband zu magazinieren; schon dadurch, daß bei dieser bekannten Ausführungsform das zu verschießende Projektil an der Kartusche
jeweils befestigt ist, kann das Kartuschenlager nicht senkrecht zur Längsachse des Gerätes laufend, wie bei
der Erfindung, angeordnet werden. Das Kartuschenlager muß vielmehr gleichachsig mit der Achse des Gerätelaufs
angeordnet werden, wodurch kein so einfacher Ladevorgang wie bei der Erfindung erreicht werden
kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes ist der Gerätelauf mit dem
Kartuschenlager um einen nahe dem vorderen Laufende befindlichen Zapfen aufschwenkbar, wobei die leere
Kartuschenhülse ausgeworfen werden kann.
Zweckmäßigerweise ist der Magazinführungskanal nahe dem Kartuschenlager von einem Anschlagriegel
durchsetzt, der in die Bewegungsbahn der mit dem Magazin transportierten und durch die Nut freigelegten
Kartuschenböden ragt. Mit dieser Maßnahme ergibt sich die Möglichkeit, daß das durch Federdruck schrittweise
weiterbeförderte Magazin an der jeweils dem Kartuschenlager zunächst liegenden Kartusche anhält,
ohne daß nach jeder Schrittbewegung des Kartuschen-Ü magazins zusätzliche Mittel zum Ausrücken des das
Kartuschenmagazin anhaltenden Mittels notwendig sind.
Um zu gewährleisten, daß das leere Magazin nach Vorschuß der letzten Kartusche von Hand leicht aus
dem Magazinkanal herausziehbar ist, wird zweckmäßigerweise die Länge des vom Eintreibstößel zur Einführöffnung
reichenden Magazinkanalabschnittes geringer bemessen als die Gesamtlänge des verwendeten
Magazins.
Weitere Merkmale der Erfindung sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.
Die Erfindung soll nunmehr an Hand der sie beispielsweise
wiedergebenden Figuren näher erläutert werden, und zwar geigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch ein Bolzensetzgerät
gemäß der. Erfindung mit gestrichelt eingezeichneten Teilen, die außerhalb der Schnittebene liegen,
F i g. 2 das Bolzensetzgerät nach F i g. 1 mit aufgeklapptem Gerätelauf,
F i g. 3 einen teilweisen und gegenüber den F i g. 1 und 2 im Maßstab vergrößerten Schnitt durch das Gerät
im Moment des Zuschwenkens des Gerätelaufs,
F i g. 3a eine Ansicht des Zuführstößels nach F i g. 3 in Richtung 11 Ia,
F i g. 4 einen teilweisen Längsschnitt durch das im Gerät verwendete Kartuschenmagazin,
F i g. 5 einen gegenüber F i g. 4 im. Maßstab vergrößerten Schnitt nach der Linie V-V der F i g. 4 und
F i g. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in F ig. 2.
Wie aus den Figuren ersichtlich, weist das Bolzensetzgerät einen Griffteil 1 auf, mit welchem ein sich
parallel zur Schußrichtung erstreckender Magazinführungskanal 2 für ein Kartuschenmagazin 3 fest verbunden
ist. Auf dem Magazinführungskanal 2 liegt — in Schußrichtung axial verschiebbar angeordnet — der
Gerätelauf 4, welcher an seinem in Schußrichtung vorderen Ende über eine Laschenverbindung 5 mittels
eines daran befestigten Zapfens 6 in Pfeilrichtung /aufschwenkbar angeordnet ist. Der Zapfen 6 ist in einer
Langlochführung 7 des Magazinführungskanals 6 radial verschiebbar gelagert.
Der Gerätelauf weist an seinem Vorderteil einen Führungseinsatz 10 für die einzutreibenden Nägel bzw.
Bolzen 11 auf, die, wie aus Fig. 1 ersichtlich, mittels
einer federbelasteten Rastkugel 12, welche einen Anschlag für eine auf den Bolzen 11 aufgezogene Rondelle
11a bildet, gegen Herausfallen gesichert ist. In das hintere Ende des Führungsstückes ragt das vordere
Ende eines in der Laufbohrung 4a des Gerätelaufes 4 geführten Kolbens 9, welcher nach Explosion der Kartusche
14 den Bolzen 11 in das Beschußmaterial eintreibt. Wie aus F i g. 1 weiterhin ersichtlich, endet die
Laufbohrung 4a in eine im Querschnitt abgesetzte Bohrung 4b, in welche im rechten Winkel das Kartuschenlager
13 mündet. Beim Anpressen des Gerätelaufes 4 bzw. dessen Führungseinsatz 10 gegen das Beschußmaterial
verschiebt sich das Kartuschenlager aus der in F i g. 1 gezeigten »Aufnahmestellung« in die weiter unten
noch beschriebene Zündstellung.
Das Kartuschenlager 13 dient zur Aufnahme einer Kartusche 14, die mittels eines Zuführstößels 16 aus
dem Kartuschenmagazin 3 heraus in das Kartuschenlager 13 hineinbringbar ist. Der Zuführstößel 16 durchsetzt,
wie aus F i g. 1 ersichtlich, den Magazinführungskanal 2. Der Stößel 16 ist koaxial zum Kartuschenlager
13 in der in F i g. 1 gezeigten Aufnahmestellung derart verschiebbar angeordnet, daß die Oberkante 16a des
Stößels 16 aus der in F i g. 1 gezeigten Stellung unterhalb des Kartuschenlagers 13 in eine Stellung wandert,
die unterhalb der Ebene liegt, welche durch den Boden der im Magazin angeordneten Kartuschen 14 gebildet
ist. Zu diesem Zweck ist der Stößel 16 von einer in Einstoßrichtung der Kartusche wirkenden Schwenkfeder
17 belastet und weist ein fest mit sich durch eine Schweißstelle 186 verbundenes Steuerglied 18 auf.
Wie aus den Figuren weiterhin ersichtlich, ist am Laufteil 4 oberhalb des den Magazinkanal 2 durchsetzenden
Stößel 16 ein doppelarmiger Winkelhebel 20 mit einem Steuergliedschenkel 20a und einem Griffgehäuseschenkel
206 um einen Zapfen 21 schwenkbar gelagert. Um den Zapfen 21 ist eine Torsionsfeder 22 geschlungen,
die sich einerends an einem am Laufteil 4 vorgesehenen Anschlag 23 und andernends am Steuergliedschenkel
20a des Winkelhebels abstützt und diesen somit in Pfeilrichtung g zu verschwenken sucht. Der
Anschlag 23 dient gleichzeitig, wie aus den F i g. 1 und 2 ersichtlich, zur Begrenzung der Schwenkbewegung
des Winkelhebels 20. Der Griffgehäuseschenkel 20ό des Winkelhebels 20 liegt mit seiner Kante 206' in der
in F i g. 1 gezeigten Stellung des Gerätes auf dem Magazinführungskanal bzw. auf einem Teil desselben auf
und zwingt somit den federbelasteten Winkelhebel in dieser Lage des Gerätes — d. h. bei geschlossenem Gerätelauf
— in eine Stellung außer Eingriff mit dem Stößel 16 bzw. dessen Steuerglied 18. Die Länge des Steuergliedschenkels
20a und die Anordnung des seine Schwenkbewegung begrenzenden Anschlages 23 sind so ausgelegt, daß bei Aufschwenken des Gerätelaufes,
wobei der Griffgehäuseschenkel 206 nicht mehr auf dem Magazinführungskanal aufliegt, die Feder 22 den
Arm 20a in die Bewegungsbahn des Steuerglieds 18 des Stößels 16 zwingt, wie aus F i g. 2 ersichtlich ist. Beim
Herunterklappen des Laufes 4 drückt somit der Steuergliedschenkel 20a den Stößel 16 nach unten und gibt
ihn erst frei, sobald die Kante 206 auf dem Magazinführungskanal 2 aufliegt (s. F i g. 3).
Aus den F i g. 4 und 5 ist erkennbar, daß das stabförmige
Kartuschenrnagazin mit parallel nebeneinanderliegenden durchgehenden Kartuschenaufnahme-Kammern
31 ausgestattet ist. Das Magazin weist ferner eine längs durchgehende Nut 32 auf, die sämtliche Kartuschenkammern
31 an ihrem einen Austrittsende durchsetzt. Wie aus F i g. 5 ersichtlich, werden die Kartuschen
14 derart in das Magazin eingesetzt, daß der Kartuschenboden mit seinem Kartuschenrand 14a im
Bereich der durchgehenden Nut 32 zu liegen kommt. Im Bereich der Nut 32 erstrecken sich von den Seitenwandungen
des Magazins in radialer Richtung zu den Kartuschen je zwei übereinanderliegende Stege 33,
zwischen denen der Kartuschenrand 14a eingeklemmt ist, wodurch die Kartuschen im Magazin gegen Herausfallen
gesichert sind.
Der Magazinführungskanal 2 ist, wie aus F i g. 1 ersichtlich, an seinem in Schußrichtung vorderen Ende
bei 2a verschlossen und nimmt in diesem Ende eine Druckfeder 35 auf, die sich einerends am Verschluß 2a
des Magazinführungskanals und andernends an einem Schiebestück 37 abstützt. Das Schiebestück 37 liegt am
Magazin 3 an und sucht dieses kraft der Feder 35, in Schußrichtung gesehen, nach hinten zu drücken.
Wie insbesondere auch aus F i g. 6 ersichtlich, ist das Schiebestück 37 U-förmig ausgebildet und liegt mit seinen
Schenkeln 37a am Magazin 3 an. Der Abstand der Schenkel voneinander und deren Länge ist etwas größer
als der Durchmesser des Zuführstößels 16. Das Schiebestück 37 weist ferner zwei Anschlagstücke 37a
auf, welche in je einer Nut 36 geführt sind, die in die Seitenwandungen des Magazinführungskanals 2 eingebracht
sind. Die Nuten 38 enden in Höhe des Zuführstößels 16 und bilden dort je einen Gegenanschlag für
die Anschlagstücke 37a des Zuführstößels 37.
Wie aus F i g. 1 weiterhin ersichtlich, befindet sich ein Anschlagriegel 40 unmittelbar neben dem Stößel 16,
und zwar in Schußrichtung gesehen hinter diesem. Dieser Riegel 40 durchsetzt den Magazinführungskanal
von unten her in einer Höhe, die in etwa der Höhe der ' im Magazin 3 eingebrachten Nut 32 entspricht.
Das gefüllte Magazin, welches einfacherweise einstückig aus Kunststoff gespritzt ist, wird in den Magazinführungskanal
derart eingesetzt, daß es zum einen am Schiebes^ück 37 anliegt und zum anderen die in
Schußrichtung gesehen zu hinterst liegende Kartusche mit ihrem Rand 32 am Riegel 40 anliegt. Der Riegel 40
ist zum Zweck des Einsetzens eines gefüllten Magazins axial verschiebbar bzw. versenkbar gelagert und kann :
beispielsweise mittels eines von außen zugänglichen Griffstückes 40a während der Dauer des Einsetzens
eines gefüllten Magazins nach unten und damit außerhalb der Bewegungsbahn der Kartuschen 14 bzw. deren
Bodenränder 14a gezogen werden. Der Riegel 40 ist in einer solchen radialen Entfernung vom in Aufnahmestellung befindlichen Kartuschenlager 13 angeordnet,
daß die jeweils am Riegel 40 anliegende Kartusche unmittelbar unterhalb des Kartuschenlagers 13 zu liegen
kommt.
Das Gerät ist in an sich bekannter Weise mit einer Anpreßsicherung ausgestattet, die durch einen Bolzen
50 gebildet ist," der in Höhe des axial verschiebbaren
Gerätelaufes im hinteren Teil des Griffstückes 1 axial verschiebbar angeordnet ist und unter der Wirkung
einer starken Druckfeder 51 steht. — Achsparallel zum Anpreßbolzen 50 ist ein Schlagbolzen 55 im Griffstück
verschiebbar gelagert und durch einen federbelasteten in seiner Achsrichtung verschiebbaren Mitnehmerstift
56 mit dem Bolzen 50 verbunden. Der kraft einer Feder
57 belastete Schlagbolzen 55 steht mit einem Schwenkhebel 58 in Wirkverbindung, an dessen freiem Ende ein
Zündstift 59 angeordnet ist. Ein am Griffstück schwenkbar angeordneter Abzugshebel 60 weist eine
abgewinkelte Verlängerung 61 auf.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Gerätes ist wie folgt: Mittels handbetätigter Mittel werden der Zuführstößel
16 und der Anschlagriegel 40 nach unten gezogen, bis sie sich außerhalb des Magazinführungskanals
2 befinden. Anschließend wird in das offene Ende 2' des Magazinführungskanals 2 ein gefülltes Kartuschenmagazin
3 eingeschoben und gegen Druck der Feder 35 soweit in Eintreibrichtung gesehen nach vorne
geschoben, bis die in Schußrichtung zuhinterst liegende Kartusche sich jenseits des Anschlagriegels 40
befindet. Letztere wird nun in die aus F i g. 1 ersichtliche Stellung in dem Magazinführungskanal entweder
von Hand oder kraft einer Feder gedrückt, so daß die letzte Kartusche mit ihrem Rand 14a kraft der Feder 35
an den Anschlagriegel 40 gedrückt wird. Diese Anschlagstellung der Kartusche am Anschlagriegel 40 ist
aus F i g. 3 ersichtlich. Nun wird auch der von der Schwenkfeder 17 belastete Zuführstößel 16 freigegeben,
der kraft der-Schwenkfeder 17 die bis dahin am Anschlagriegel 40 anliegende Kartusche in das Kartuschenlager
13 drückt. Die Kraft der Schwenkfeder 17 ist so stark, daß die Kartusche bzw. deren Rand 14a den
durch die Stege 33 des Magazins 3 gebildeten Widerstand überwindet.
Anschließend und nachdem ein Nagel bzw. Bolzen in das Vorderteil des Laufes eingeführt ist, wird das Gerät
gegen das Beschußmaterial angepreßt, wobei der Gerätelauf den Bolzen 50 gegen die Kraft der Feder 51 so
lange — in Eintreibrichtung gesehen nach hinten — verschiebt, bis sich die Kartusche über dem Zündstift 59
befindet. Gleichzeitig ist der Schlagbolzen 55 auf
Grund Mitnahme durch den Stift 56 gegen die Kraft der Feder 57 gespannt worden. In dieser Stellung des
Gerätes wird der Abzugshebel 60 betätigt, dessen Oberkante 61 hierbei mit einem Anschlag 56a in Wirkverbindung
tritt und diesen aus seinem Eingriff mit dem Schlagbolzen 57 entfernt. Letzterer wird somit freigegeben
und schlägt durch die Kraft der vorgespannten Feder 57 auf die Kartusche auf.
Nach beendetem Schußvorgang wird das Gerät von der Wand abgehoben, wobei es wieder die aus F i g. 1
ersichtliche Stellung einnimmt und anschließend wird der Gerätelauf 4 um den Schwenkzapfen 6 in Pfeilrichtung
/"aufgeschwenkt, wobei, wie aus F i g. 2 ersichtlich,
ein insgesamt mit 70 bezeichneter Kartuschenauswerfer, der bei der Kartuschenausschwenkbewegung gegen
den Bolzen 50 anstößt, die verbrannte Kartusche 14a auswirft. Während des Aufschwenkens des Gerätelaufes
in die aus F i g. 2 ersichtliche Stellung löst sich der Griffgehäuseschenkel 20b des Winkelhebels 20 von
der Auflage am Griffstück bzw. Magazinführungskanal, so daß die Feder 22 den Steuergliedschenkel 20a in die
aus F i g. 2 ersichtliche Stellung über das Steuerglied 18 des Zuführstößels 16 verschwenken kann. Das freie
Ende des Steuergliedschenkels 20a liegt in dieser Stellung gegen den gleichzeitig als Widerlager durch die
Feder 22 dienenden Anschlag 23 an. Als nächster Schritt wird der Gerätelauf entgegen der Pfeilrichtung
f wieder in seine aus F i g. 1 ersichtliche Stellung zurückgeschwenkt, wobei der Steuergliedschenkel 20a
den Anschlag 18 des Zuführstößels 16 (siehe F i g. 3) aus dem Magazin und dem Magazinführungskanal heraus unterhalb desselben drückt. In dieser Stellung wird
das Magazin 3 kraft der Feder 35 in eine Richtung entgegen der Eintreibrichtung des Gerätes gedrückt, bis
die nächste Kartusche mit ihrem Rand am Riegel 40 anliegt. Gleichzeitig hat der Griffgehäuseschenkel 206
des Winkelhebels 20 seine Auflage auf dem Magazinführungskanal erreicht und verschwenkt den Winkelhebel
20 bzw. dessen Steuergliedschenkel 20a gegen die Kraft der Feder 22 in eine Stellung, in der der Steuergliedschenkel
20a außer Eingriff mit dem Steuerglied 18 des Zuführstößels 16 sich befindet. In F i g. 3 ist die
letzte Phase des Außereingrifftretens des Steuergliedschenkels 20a mit dem Steuerglied 18 vor der völligen
Freigabe gezeigl. Sobald diese Außereingriffsteilung erreicht ist, wird der Stößel 16 kraft der Schwenkfeder
17 wieder nach oben bewegt und schiebt die nächste Kartusche in das Kartuschenlager 13.
Sind sämtliche Kartuschen des Magazins verschossen, so hat das Schiebestück 37 seine aus F i g. 6 ersichtliche Anschlagstellung relativ zum Magazinführungskanal
2 erreicht. Die U-Schenkel 37b umgreifen in dieser Stellung den Zuführstößel 16 und schieben das leere
Magazin so weit aus dem Kanal heraus, daß das Ende des Magazins von Hand herausgezogen werden kann.
Zu diesem Zweck ist die Länge des Magazins zweckmäßigerweise etwas größer als der Abstand vom Stößel
16 zum offenen Ende des Magazinführungskanals. Ein gefülltes Magazin wird — bei herabgezogenem
Stößel 16 und Anschlagriegel 40 — vorteilhaft mit Hilfe eines leeren Magazins in den Kanal 2 hineingestoßen.
Der folgende Absatz dient lediglich zur Abrundung des Anmeldungsgegenstands. Er gehört nicht zur Erfindung.
■Wie noch aus den F i g. 1 und 2 ersichtlich, kann die
Aufschwenkbewegung des Gerätelaufes noch in besonders vorteilhafter Weise zur selbsttätigen Rückführung
des beim Eintreibvorgang nach vorne bewegten Kolbens 9 dienen. Zu diesem Zweck weist der Gerätelauf
einen Längsschlitz 70 auf, durch den ein Mitnehmer 71 ragt, der in einer am Lauf vorgesehenen Kulissenführung
72 verschiebbar ist. Der Mitnehmer 71 ist bei 71a schwenkbar an dem einen Ende eines Hebels 73 angelenkt,
dessen anderes Ende an einem auf dem Magazinführungskanal angeordneten Schwenkzapfens 74 gelagert
ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 609 614/367
Claims (9)
1. Pulverkraftbetriebenes, mit magazinierten Kartuschen betreibbares Bolzensetzgerät mit einem
senkrecht zur Längsachse des Gerätelaufes angeordneten Kartuschenlager, welches relativ zum
Kartuschenlagerverschluß aus einer Zündstellung in eine Ladestellung verschiebbar ist, und mit einem
Magazinführungskanal unterhalb des Kartuschenlagers, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Magazinführungskanal (2) senkrecht zum Kartuschenlager (13) zur längsverschieblichen Aufnahme
des die Kartuschen (14) achsparallel zum Kartuschenlager (13) tragenden Magazins (3) erstreckt,
daß der Magazinführungskanal in der Ladestellung koaxial zum Kartuschenlager (13) von einem versenkbaren,
die Kartuschen aus dem Magazin heraus in das Kartuschenlager hineinführenden und in
Richtung des Kartuschenlagers (13) federnd vorgespannten Zuführstößel (16) durchsetzt ist, daß der
Gerätelauf (4) gemeinsam mit dem Kartuschenlager (13) schwenkbar angeordnet ist, daß am Gerätelauf
ein in zwei Stellungen schwenkbarer Winkelhebel (20) gelagert ist, welcher im aufgeschwenkten Zustand
des Gerätelaufs (4) seine eine Stellung einnimmt, in welcher er in die Bewegungsbahn des Zuführstößels
(16) zu dessen Mitnahme beim Zurückschwenken des Gerätelaufs ragt, und daß der Winkelhebel
(20) den Stößel (16) nach dessen Versenken beim Zurückschwenken des Gerätelaufs (4)
freigibt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gerätelauf (4) um einen nahe dem vorderen
Laufende befindlichen Schwenkzapfen (6) aufschwenkbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelhebel (20) einen
Steuergliedschenkel (20a) und einen Griffgehäuseschenkel (206) besitzt und von einer Schwenkfeder
(17) belastet ist, wobei der Steuergliedschenkel (20a) beim Aufschwenken des Laufes (4) durch die Kraft
der Schwenkfeder (17) in die Bewegungsbahn eines am Zuführstößel (16) befestigten Steuerglieds (18)
bewegbar — in dieser Stellung durchdringt der Zuführstößel den Magazinführungskanal — und der
Griffgehäuseschenkel (206) während der letzten Phase der Schließbewegung des Verschlusses — der
Zuführstößel (16) ist hier bereits durch den Steuergliedschenkel aus dem Magazinkanal verdrängt, —
am Griffgehäuse (1) anlegbar und dadurch aus dem Bereich des Steuerglieds (18) bringbar ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinanderliegende
beidseitig offene Kartuschen-Kammern (31) vorgesehen sind, in welchen die durch die Kammerwandungen
voneinander getrennten Kartuschen unter Haftsitz aufnehmbar sind und daß eine sämtliche
Kartuschen-Kammern im Bodenbereich der Kartuschen schneidende und in Längsrichtung des Magazins
verlaufende Nut (32) vorgesehen ist. *■
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Magazinführungskanal
(2) nahe dem Kartuschenlager von einem Anschlagriegel (40) durchsetzt ist, der in die Bewegungsbahn
der mit dem Magazin transportierten und durch die Nut (32) freigelegten Kartuschenböden
(14a) ragt.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine sich mit ihrem einen Ende am Magazinführungskanal (2) abstützende Druckfeder
(35), die mit ihrem anderen Ende über ein Schiebestück (37) am Kartuschenmagazin anliegt — somit
stützt sich durch die Kraft der Feder (35) die in Eintreibrichtung gesehen zuhinterst befindliche
Kartusche im Magazin am Anschlagriegel (40) ab.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Magazinführungskanal
(2) unmittelbar vor dem Eintreibstößel (16) ein ortsfester Anschlag (39) für das Schiebestück (37)
vorgesehen ist und daß das Schiebestück in Form eines U derart ausgebildet ist, daß der Abstand der
U-Schenkel (37a) mindestens dem Durchmesser des Zuführstößels (16) und die Länge der Schenkel größer
als der Durchmesser des Zuführstößels ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da^-
durch gekennzeichnet, daß die Länge des vom Eintreibstößel zur Einführöffnung reichenden Magazinführungskanalabschnittes
geringer ist als die Gesamtlänge des verwendeten Magazins.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (3) einstükkig
aus Kunststoff gespritzt ist.
Applications Claiming Priority (3)
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---|---|---|---|
DEH0060449 | 1966-09-08 | ||
DEH0060449 | 1966-09-08 | ||
DE1967H0062116 DE1603835B2 (de) | 1966-09-08 | 1967-03-13 | Pulverkraftbetriebenes, mit magazinierten kartuschen betreibbares bolzensetzgeraet |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1603823A1 DE1603823A1 (de) | 1971-01-07 |
DE1603823B2 DE1603823B2 (de) | 1975-08-07 |
DE1603823C3 true DE1603823C3 (de) | 1976-04-01 |
Family
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