DE1593807C - alpha Äscinmethyl- bzw. -äthy(ester, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

alpha Äscinmethyl- bzw. -äthy(ester, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung

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DE1593807C
DE1593807C DE1593807C DE 1593807 C DE1593807 C DE 1593807C DE 1593807 C DE1593807 C DE 1593807C
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Germany
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ascine
ester
methyl
diazomethane
ethy
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Application number
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English (en)
Inventor
Josef Dr.; Hoffmann Hans Dr.; 8000 München Wagner
Original Assignee
Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Adolf Klinge & Co.; 8000 München
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf oc-Äscinmethyl- bzw. -äthylester sowie ein Verfahren zu deren Herstellung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man oc-Äscin in an sich bekannter Weise in einem wasserfreien Alkohol bei etwa 0cC mit einer ätherischen Lösung von Diazomethan bzw. -äthan verestert. Diese Methylester und Äthylester des a-Äscins sind im Vergleich zu den entsprechenden Estern des /3-Äscins überraschend leicht wasserlöslich und können in Folge ihrer leichten Wasserlöslichkeit mit Vorteil therapeutisch verwendet werden. Dabei werden sie, wie aus den nachstehenden Versuchen ersichtlich ist, wesentlich besser vertragen als alle bekannten Äscinverbindungen. Die Saponine aus dem Samen von Aesculus hippocastanum stellen ein Gemisch partiell acylierter Tetra- und Pentahydroxy-/?-Amyrinverbindungen dar, die in 3-Stellung eine mit zwei Zuckerresten substituierte Glukuronsäure tragen. Ihre isomeren Formen α- und ß-Äsdn unterscheiden sich deutlich in Drehung, Wasserlöslichkeit, hämolytischer Aktivität und Toxizität, nicht dagegen im Verteilungsverhalten.
Seit langem ist das in Wasser schwerlösliche, hämolytisch stark wirksame und relativ toxische /?-Äscin bekannt. Durch Kochen mit Methanol oder durch Umsetzen mit Diazomethan konnte daraus der Methylester hergestellt werden, dessen hämolytische Aktivität gegenüber dem Ausgangsprodukt etwa 2,5mal höher ist. Einer therapeutischen Nutzung dieser Substanz steht die extrem geringe Wasserlöslichkeit entgegen.
Es wurde nun gefunden, daß der Methylester und der Äthylester des a-Äscins eine vorzügliche Wasserlöslichkeit bei guter therapeutischer Breite aufweisen.
Tabelle 1
Bezeichnung
a-Äscin-Natriumsalz ..
«-Äscin
/7-Äscin-Natriumsalz ..
/S-Äscin
«-Äscinmethylester ...
/3-Äscinmethylester ...
α-Äscinäthylester
α-Äscin-n-propylester .
«-Äscin-iso-propylester
«-Äscin-n-butylester ..
Löslichkeit in Wasser
über 10% überlO°/o über 10% unter- 0,1 % über 5% unter 0,1 % über 5% unter 0,1% unter 0,1 % unter 0,1 %
Im Tierexperiment werden im Vergleich zu den unsubstituierten Äscinformen, den höheren Alkylestern des «-Äscins sowie den entsprechenden Verbindungen
des /5-Äscins die Methyl- und Äthylester von «-Äscin bei nur geringgradiger Wirkungsabnahme wesentlich besser vertragen, so daß sich der therapeutische Index erheblich erhöht. In Tabelle 2 sind die hämolytische Aktivität, die akute Toxizität und die ödemhemmende Wirkung am Aerosil-Pfotenödem gegenübergestellt.
Tabelle 2
Bezeichnung
LD50 (Vertrauensgrenzen)
mg/kg
intravenös
Dosis für 30°/„ Ödemhemmung
mg/kg intravenös
ED 30%
/J-Äscin-Natriumsalz
«-Äscin-Natriumsalz
a-Äscinmethylester ..,
a-Äscinäthy !ester ...,
«-Äscin-n-propylester
000
000
000
000
000
0,94 (0,68 bis 1,28)
2,4 (1,7 bis 4,0)
21,0 (18,4 bis 23,9)
32,0 (27,1 bis 37,8)
43,0 (37,0 bis 49,9)
0,45 0,76 1,3 4,2 12,0
2,1 3,2 16,2 7,6 3,7
♦ Hl-hämolytischer Index ist die Anzahl ml Erythrocytensuspension, welche von 1 g Substanz hämolysiert wird. Die HI-Bestimmung erfolgte durch Extinktionsmessung des in Lösung gegangenen Blutfarbstoffes, stabilisiert als Cyanhömoglobin.
Man setzt diejenige Konzentration des Testsaponins mit der des Standardsaponins (/?-Äscin, HI = 40 000) ins Verhältnis, die die Auflösung der Hälfte einer. 2%igen Erythrocytensuspension (erhalten durch Vermischen von 1 ml 4%iger Hammelerythrocytensuspension mit 1 ml Saponinlösung) beim pH-Wert 7,2 nach 24stündigem Stehen bei Raumtemperatur verursacht.
Die pharmakologischen Versuche wurde an männlichen Wistar-Ratten im Gewicht zwischen 100 und 130 g durchgeführt.
Die Applikation der Substanzen erfolgte intravenös; pro Dosis wurden mindestens zehn Tiere verwendet. LD50 für eine Beobachtungszeit von 9 Tagen und die jeweiligen Vertrauensgrenzen für 95% Wahrscheinlichkeit wurden nach der von L i t c h f i e 1 d und W i 1 c ο χ ο η 1949 angegebenen Methode (J. Pharmacol, exp. Therap., 96, S. 99 [1949]) bestimmt. Die wirksame Dosis für eine 30°l^ge Hemmung der durch das Phlogisticum erzeugten Umfangsvermehrung der Rattenpfote wurden grophisch ermittelt.
Die Art der Veresterung ist an sich beliebig.
Viele der gebräuchlichen Veresterungsmethoden sind auf Grund der labilen Bindungsverhältnisse im
So Äscinmolekül nicht zur Herstellung intakter a-Äscinmethyl- bzw. -äthylester geeignet. So führt Erhitzen unter Rückfluß in den entsprechenden Alkoholen zu keiner merklichen Veresterung. Allein in methanolischer Lösung konnte nach vielstündigem Erhitzen ein geringfügiger Esteranteil erhalten werden. Die Methode versagt auch in Kombination mit einer azeotropen Destillation. Zusätze von p-Toluolsulfonsäure, wasserfreiem Kupfersulfat oder speziellen Katalysatoren, wie Montmorillonit, fördern zwar die Esterbildung, verursachen aber auch Spaltungen an den Acyl- und Glykosidbindungen.
Erfindungsgemäß wird daher die an sich bekannte einfache und schonende Veresterung von «-Äscin mit Diazomethan bzw. Diazoäthan in einem wasserfreien Alkohol bei etwa 00C durchgeführt. Dabei wird so lange eine ätherische Lösung von Diazomethan bzw. -äthan zugegeben, bis eine bleibende Gelbfärbung das" Reaktionsende anzeigt. Die unter Stickstoffentwick-
lung verlaufende Umsetzung führt quantitativ zum Ester. Um eine Bildung von Nebenprodukten durch überschüssiges Diazoalkan zu vermeiden, wird das Reaktionsgemisch im Vakuum rasch eingeengt und der Rückstand sorgfältig getrocknet. Der a-Äscinmethyl- bzw. -äthylester fällt' in weißer, amorpher Form an.
Zur Herstellung des Diazomethans bzw. -äthans eignen sich die p-Toluolsulfonsäure-derivate von N-Methyl- bzw. N-Äthylnitrosamid am besten.
Die Beispiele zeigen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Beispiel 1
«-Äscinmethylester
45,2 g' (40 mMol) a-Äscin (HI etwa 1: 20 000, Schmp. 215 bis 217°C) werden in 1 Liter wasserfreiem Methanol gelöst und die erhaltene Lösung in der Kälte unter Rühren aus einem Tropftrichter langsam mit einer ätherischen Lösung von Diazomethan versetzt, bis eine bleibende leichte Gelbfärbung der Lösung das Reaktionsende anzeigt. Das überschüssige Diazomethan und die Lösungsmittel werden sofort im Vakuum auf dem Wasserbad bei 40°C abgezogen und der in quantitativer Ausbeute anfallende Methylester des«-Äscins(HI = 1: 50 000, Schmp. 229 bis 230,5°C) über Phosphorpentoxid getrocknet.
Die ätherische Diazomethanlösung wird aus dem nach de B οer, Rec. Trav. Chim. Des Pays-Bas, Bd. 73,1954, S. 229, hergestellten p-Toluolsulfonsäure-N-methyl-nitrosamid durch Zersetzung der ätherischen Lösung mit Kaliumhydroxid in wäßrigem Alkohol unter Abdestillieren der ätherischen Diazomethanlösung in eine mit Eis/Kochsalz gekühlte Vorlage hergestellt. Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Nitrosamid, beträgt bis zu 90%.
Beispiel 2
a-Äscin-äthylester
11,3 g (10 mMol) «-Äscin werden in 300 ml absolutem Äthanol gelöst, die Lösung wird auf etwa 0°C abgekühlt und unter Rühren eine Lösung von Diazoäthan in absolutem Äther zugetropft, bis eine leichte Gelbfärbung einen geringen Überschuß anzeigt. Das überschüssige Diazoäthan und die Lösungsmittel werden rasch abgezogen und der in quantitativer Ausbeute anfallende Äthylester des «-Äscins (HI = 1: 40 000; Schmp. 218 bis 220°C) getrocknet.
Die absolute ätherische Diazoäthanlösung wird in Analogie zur Herstellung des Diazomethans nach D. H. H e y, Rec. Trav. Chim. des Pays-Bas, Bd. 73, 1954, S. 686, hergestellt. Gegenüber der Herstellung des Methylesters muß jedoch absolut wasserfrei gearbeitet werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. a-Äscin-methyl- bzw. -äthylester.
2. Verfahren zur Herstellung der Ester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man «-Äscin in an sich bekannter Weise in einem wasserfreien Alkohol bei etwa O0C mit einer ätherischen Lösung von Diazomethan bzw. -äthan verestert.

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