DE153349C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE Sa.

F.BERNHARDT in LEISNIG i. S.

Ausrückvorrichtung für Walzenwalken. Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juni 1903 ab.

Ein bei Walzenwalken regelmäßig auftretender Übelstand ist das Verschlingen und die Knotenbildung der Ware im Walktrog',, den

. man auf die verschiedenste Weise zu beseitigen versucht hat. · ■ ' /

Zu diesem Zwecke benutzt titan fast allgemein das Leitbrett, auch Tisch; oder Brille "■-■.;' genannt, welches zur Führung des Waren- ·" stranges dient' und welches in der Regel

ίο ziemlich dicht unter der · oberen Lcitwalze angeordnet ist. Zu diesem Behufe hat man diesen Tisch an einer Seite drehbar angeord-:

; net und mit der Ausrückvorrichtung verbünden. Da nun die Öffnungen dieses

Tisches wohl dem glatten Warenstrang, nicht aber etwaigen Verschlingungen (Knoten) den Durchlaß .gewähren"; so muß, sobald sich beim Walken ein Knoten gebildet hat, bei Antreffen desselben an den Tisch letzterer

ao emporgehoben und die .Ausrückvorrichtung in Tätigkeit gesetzt werden. Da aber, wie bereits oben angedeutet, der Tisch infolge des geringen Abstandes von der Leitwalze sich gewöhnlich nicht viel anheben läßt, die Warengeschwindigkcit aber in der Walke eine ziemlich erhebliche ist, so folgt hieraus, daß, ehe die Walke völlig zum Stillstand kommt, der Warenstrang zwischen Tisch und Walkwalzen sehr straff gespannt bezw. der unter dem Tisch festsitzende Knoten so fest zugezogen wird, daß er sich nachher schwer wieder lösen läßt. . ,

Es kommt auch oft vor, daß die durch den Knoten am gehobenen Tisch festgehaltene Ware durch die noch kurze Zeit sich weiterdrehenden Walzen zerrieben oder durch die erhebliche Spannung zerrissen wird.

Um diese Mängel zu verhüten, wird nach der vorliegenden Erfindung die ^: in Fig. 1 bis 4 dargestellte Vorrichtung angewendet. '; Die Vorrichtung besteht aus einer im unteren Teil des Walktroges befindlichen drehbaren Welle 2, die einen über die ganze Breite des Innenraumes reichenden Bügel 1 trägt und die mittels Hebel 3 und Zug-,45 stange 4 auf den Klinkenhebel 5 der Ausrückvorrichtung einwirkt. Der Bügel ι wird in der Lage, wie sie Fig. 1 zeigt, teils durch das eigene Gewicht, teils nach Erfordernis noch durch ein Gewicht 6 gehalten. Zwischen dem Bügel i.und der vorderen Maschincn- \vand bleibt ein über die ganze innere Maschinenbreitc reichender Spalt, der zwar dem glatten Warenstrange, aber keinem Knoten unbehinderten Durchgang gewährt.

Bei etwaiger Knotcnbildung in der Ware tritt der Fall ein, welcher in Fig. 4 dargestellt ist, d. h. die Ausrückvorrichtung wird durch den angehobenen Bügel in Tätigkeit gesetzt und der Stillstand der Maschine veranlaßt; da indes die Ware von dem Bügel I nicht umfaßt wird, kann der Knoten, ohne festgezogen zu werden, durch den bei ge- · hobenem Bügel erweiterten Spalt hindurch-

i

gehen, und da hierbei keine Warenspannung Γ
eintritt, kanu auch keine Beschädigung des I
Walkgutes durch die Walzen erfolgen. 1

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Ausrückvorrichtung für Walzemvalkeu,
   .dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe gebildet wird aus einem im Walktrog

   gegenüber der Wandung desselben drehbar gelagerten Hügel, an welchem die Ware cutlangstrcicht und der mit dein Ausrücker so in Verbindung gebracht ist, daß durch ein Anheben dieses Bügels infolge Unregelmäßigkeiten im Warenlauf die Walke zum Stillsland gebracht, die Ware aber bis dahin in ihrem Laufe nicht aufgehalten wird.

   Hierzu 1 BUm Zeichnungen.

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