DE1484249C - Plattenförmiges Bauelement - Google Patents
Plattenförmiges BauelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Bauelement aus gießfähigem Werkstoff mit eingegossenen,
darin verankerten Verstärkungsbändern aus schraub- und nagelbarem Werkstoff.
Bei einer bekannten Bauplatte aus gießfähigem Material ist zu Bewehrungszwecken ein aus Längsund
Querstreben bestehender Holzrahmen eingegossen. Dadurch soll es im Gegensatz zu Bauplatten mit
Drahtarmierung möglich werden, die Bauplatte bedarfsweise zuzuschneiden. Die bekannte Holzbewehrung
bietet jedoch weder einen Kantenschutz für die Bauplatte noch liefert sie Montageflächen, die eine
einfache Befestigung von der Stirnseite der Bauplatte aus erlauben. Würden bei der bekannten Ausbildung
von den Stirnseiten aus Schrauben oder Nägel in die Bauplatte eingetrieben, wäre es zum einen nicht sicher,
ob die Bewehrung getroffen wird, da deren Lage innerhalb der Platte von außen nicht zu erkennen
ist; zum anderen wäre an der Nagel- oder Schraubstelle ein Abspringen des Überzugs der Kante
zu befürchten.
Es ist ferner bekannt, in eine Bauplatte einen Stahlrahmen einzugießen. Ein solcher Rahmen ist
aber nicht nagelbar und nur bedingt schraubbar und scheidet daher als Montagefläche für die Bauplatte
aus. ■ .
Weiter ist es bekannt, bei einer aus faserigen Stoffen und Zementmörtel hergestellten Bauplatte einen
Bewehrungsrahmen aus Holz oder Kunststoff anzuordnen, der mit seiner einen Stirnfläche mit der
Stirnseite der Bauplatte bündig abschließt. Wegen der glatten Flächen des Rahmens ist sein Verbund mit
dem Füllstoff nur gering.
Bei Bauelementen der betrachteten Art treten insbesondere zwei Probleme auf: Zum einen hat der
gießfähige Werkstoff, aus dem die Bauelemente hergestellt sind — pflanzliche Fasern in einem Bindemittelbrei,
Beton od. dgl.— die Eigenschaft, daß er am
ίο Plattenrand leicht abbröckelt. Dadurch wird aber die
gewünschte Isolationswirkung, vor allem Wärme- und Schalldämmung, in Frage gestellt. Außerdem
wird selbstverständlich das Aussehen im eingebauten Zustand beeinträchtigt. Zum anderen müssen die
· plattenförmigen Bauelemente an der Einbaustelle befestigt werden. Meist handelt es sich beim Fertigbau
um eine Skelettbauweise, d. h. die Bauelemente bilden die Füllung von Skelett- oder Rahmenkonstruktionen
und sind dabei in ihrem Randbereich mit der Skelett- oder Rahmenkonstruktion fest zu verbinden.
Davon, wie die Verbindung zwischen den plattenförmigen Bauelementen und der Rahmenkonstruktion
beschaffen ist, hängt die Montagezeit entscheidend ab, die ihrerseits die an der Baustelle aufzuwendende
as Arbeitszeit und die damit verbundenen Lohnkosten
bestimmt.
. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Bauelement der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Kanten geschützt sind und das wegen seiner
Randausbildung einfach und sicher zu montieren ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Bauelement der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die eine Seitenfläche der an ihrer übrigen Oberfläche von Gießmaterial umschlossenen
Verstärkungsbänder nicht unterbrochen ist und mit der Stirnseite des Bauelements bündig abschließt und
daß die Verstärkungsbänder an den beiden zu den Breitseiten des Bauelements parallelen Außenflächen
Vertiefungen tragen und mit durchgehenden Löchern versehen sind, die jeweils von der tiefsten Stelle einer
Vertiefung an einer Außenfläche des Verstärkungsbandes zu der tiefsten Stelle der Vertiefung an der ge-^;
gegenüberliegenden Außenfläche reichen. Die erfin·'1
dungsgemäße Ausgestaltung des Verstärkungsbandö's stellt einerseits die formschlüssige Verankerung des
Bandes im Bauelement sicher und erleichtert andererseits die Montage des Bauelements. Verstärkungsbänder
aus nagel- und schraubbarem Werkstoff, an denen das Bauelement an der Einbaustelle
befestigt werden soll, sind zwangläufig verhältnismäßig dick. Würde man solche dicke Verstärkungsbänder
zur formschlüssigen Verankerung im Gießmaterial der Bauplatte mit einfachen Bohrungen mit verhältnismäßig
kleinen Durchmesser versehen, bestünde die Gefahr, daß das Gießmaterial, das im allgemeinen
keine sehr hohe Fließfähigkeit hat, die Bohrungen nicht oder nicht voll durchsetzt. Die Folge
wäre eine mangelhafte Verankerung des Verstärkungsbandes im Bauelement. Würde man andererseits
den Durchmesser der Bohrungen so groß wählen, daß ihr Füllen mit Gießmaterial gewährleistet ist,
stünde eine nur unzureichende Fläche des Verstärkungsbandes zum Eintreiben von Montagenägeln
oder -schrauben zur Verfügung und wäre das Verstärkungsband unerwünscht geschwächt. Mit der Erfindung
werden diese Mängel vermieden. Die Vertiefungen unterstützen und begünstigen das Eindringen
von Gießmaterial in die durchgehenden Löcher. Die Löcher werden daher auch dann gefüllt, wenn ihr
Querschnitt verhältnismäßig klein ist. Das bedeutet, daß ein vergleichsweise großer Verstärkungsbandquerschnitt
zum Eintreiben von Nägeln oder Schrauben von den Stirnseiten des Bauelementes aus zur
Verfugung steht.
Das Verstärkungsband, das seinem Zweck entsprechend eine höhere Festigkeit als das Gießmaterial
hat, besteht z. B. aus Holz, Kunststoff-Holzmehl-Mischungen, Kunststoff u. dgl.; es kann bei der
Fertigung des Bauelements einfach in die Form eingelegt werden und ist nach dem Aushärten des Gießmaterials
mit diesem unlösbar verbunden.
Werden die Bauelemente in größeren Längen oder Breiten gefertigt, sind vorzugsweise in Abständen zusätzliche
Mittellagenverstärkungsbänder angeordnet, die doppelt so breit wie die Verstärkungsbänder und
in Längsrichtung aufteilbar sind. Bei Aufteilung entlang diesen Mittellagenverstärkungsbändern entstehen
Einzelplatten, die ihrerseits wieder ringsum von Verstärkungsbändern umfaßt sind. Die Abstände der
aufteilbaren Verstärkungsbänder können zweckmäßig einem'Normmaß entsprechen. Die Mittellagenverstärkungsbänder
können parallel zu den Rändern des Bauelements verlaufen. Um die spätere Aufteilung
zu erleichtern, können die Mittellagenverstärkungsbänder an der vorgesehenen Trennstelle vorteilhaft
in geeigneter Weise geschwächt, z. B. mit längsverlaufenden Einschnitten, Nuten, Bohrungen
od. dgl. versehen sein. '
Die Vertiefungen des Verstärkungsbandes sind vorzugsweise muschelförmig ausgebildet. Das Gießmaterial
lagert sich hierbei in die muschelförmigen Vertiefungen auf beiden Breitseiten des Verstärkungsbandes
ein, greift über die durchgehenden Löcher durch das Verstärkungsband hindurch und
bildet auf diese Weise eine Durch-und-durch-Verbindung mit dem Verstärkungsband. Das Verstärkungsband
wird unverrückbar festgehalten und kann sich auch bei starken Beanspruchungen während der
Montage oder dem späteren Gebrauch nicht aus dem Gießmaterial lösen.
Das Verstärkungsband kann für die Anfertigung der Bauelemente in Form verhältnismäßig langer
Streifen oder, sofern es aus flexiblem Material besteht, zu Spulen aufgewickelt vorgesehen werden. Um
für das Einlegen in die Gießform in einfacher Weise Abschnitte des Verstärkungsbandes passender Länge
greifbar zu haben, ist das Verstärkungsband zweckmäßig außerdem mit einer Folge von querverlaufenden
Schwächungsstellen versehen, die ein einfaches Abtrennen, z. B. Abbrechen, von Verstärkungsbandabschnitten
von dem Vorrat ermöglichen. Die Schwächungsstellen können als Nuten, Einschnitte, Ausfräsungen
od. dgl. ausgebildet und derart gestaltet sein, daß sie die Verankerung des Verstärkungsbandes mit
dem Gießmaterial unterstützen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt '
Fig. 1 teilweise aufgebrochen eine Draufsicht auf
ein plattenförmiges Bauelement nach der Erfindung mit eingelagerten Verstärkungsbändern,
F i g. 2 eine Stirnansicht des Bauelements nach Fig. 1,
Fig. 3 in größerem Maßstab eine Draufsicht auf einen Abschnitt des Verstärkungsbandes des Bauelements
nach den F i g. 1 und 2,
F i g. 4 in perspektivischer Darstellung einen Abschnitt des Mittellagenverstärkungsbandes des Bauelements nach den F i g. 1 und 2,
F i g. 5 eine abgewandelte Ausführungsform des Mittellagenverstärkungsbandes nach der Erfindung,
F i g. 6 in perspektivischer Darstellung einen gebogenen längeren Abschnitt eines Verstärkungsbandes
und
Fig..7 eine abgewandelte Ausführungsform eines
Verstärkungsbandes nach der Erfindung.
Das in den F i g. 1 und 2 dargestellte Bauelement 1 hat die Form einer rechteckigen Platte aus Gießmaterial
2, z. B. Beton, Schaumkunststoff od. dgl. In das Gießmaterial 2 sind zwei längsverlaufende Verstärkungsbänder
3 und 4, zwei an den Stirnseiten der Platte angeordnete Verstärkungsbänder 5 und 6 und
ein Mittellagenverstärkungsband 7 eingebettet. In Fig. 1 ist ein Teil des Gießmaterials 2 entfernt, um
Ausbildung und Anordnung der Verstärkungsbänder deutlicher zu zeigen»
Die Verstärkungsbänder 3 bis 6 sind weniger dick als das Gießmaterial 2, und das Gießmaterial 2 überdeckt
die Verstärkungsbänder 3 bis 6 auf ihren beiden parallel zu den Plattenbreitseiten ausgerichteten
Breitseiten (Fig. 2). Jedes der Verstärkungsbänder 3, 4, 5 und 6 ist mit Folgen einander abwechselnder
Löcher 10 und Schwächungsstellen 11 versehen. Die Löcher 10 sind im mittleren Teil der Verstärkungsbänder
3 bis 6 angeordnet und in Bandlängsrichtung ausgerichtet. Die Schwächungsstellen 11 erstrecken
sich quer zur Bandlängsrichtung und unterteilen die Verstärkungsbänder 3 bis 6 in eine Reihe
zusammenhängender Abschnitte 12, die über verhältnismäßig schmale Verbindungsstege 13 und 14 miteinander
verbunden sind. Zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Schwächungsstellen 11 verlaufen auf
beiden Breitseiten der Verstärkungsbänder 3 bis 6 muschelförmige Vertiefungen 15, in welche die Löcher
10 und die Schwächungsstellen 11 einmünden. Die Vertiefungen 15 enden vor den Längsseiten 16
und 17 der Verstärkungsbänder 3 bis 6.
Das Mittellagenverstärkungsband 7 hat die Forny eines doppelten Verstärkungsbandes 3 bis 6.
Bei der Fertigung eines Bauelementes 1 gemäß den Fig. 1 und 2 werden in eine Gießform geeigneter
Abmessung zunächst die Verstärkungsbänder 3 bis 6 und die Mittellagenverstärkungsbänder 7 eingebracht.
Hierbei können Verstärkungsbandstücke erforderlicher Länge von einem Verstärkungsbandvorrat,
z. B. langen Verstärkungsbandstangen oder, wenn die Verstärkungsbänder aus flexiblem Werkstoff gefertigt
sind, von aufgewickelten Verstärkungsbandrollen, entlang den Schwächungsstellen 11 abgetrennt, z. B.
abgebrochen werden. Durch Abstandselemente oder andere Maßnahmen wird dafür gesorgt, daß die Verstärkungsbänder
den passenden Abstand vom Boden der Gießform haben, um später in der in F i g. 2 veranschaulichten
Weise mittig im Bauelement 1 zu liegen. Das Gießmaterial 2 wird dann in die Form eingegossen.
Es setzt sich auf beiden Seiten der Verstärkungsbänder in die muschelförmigen Vertiefungen 15
ein und durchdringt die Löcher 10 und die Schwächungsstellen 11. Hierdurch werden die Verstärkungsbänder
und das Gießmaterial 2 wechselseitig miteinander verzahnt. Es entsteht eine Durchund-durch-Verbindung,
welche die Verstärkungsbänder unverrückbar festhält. Die muschelförmigen Ver-
tiefungen 15 nehmen hierbei nicht nur Gießmaterial 2
auf, sondern unterstützen auch das Hindringen des Gießmaterials 2 in die Schwächungsstellen 11 und
vor allem in die Löcher 10. Auf diese Weise wird selbst bei einer breiigen oder schlecht fließfähigen
Konsistenz des Gießmaterials 2 eine einwandfreie Verankerung sichergestellt.
Nach dem Erstarren des Gießmaterials 2 kann das fertige Bauelement 1 aus der Gießform genommen
werden. Im Bedarfsfall läßt sich das Bauelement 1 entlang dem Mittellagenverstärkungsband 7 auftrennen,
wodurch zwei vollständig durch Verstärkungsbänder eingefaßte kleinere Bauelemente gewonnen
5 werden.
Bei der abgewandelten Ausführungsform der Verstärkungsbänder nach den F i g. 5 bis 7 sind die
Schwächungsstellen 20, 21 \ind 22 zylindrische Bohrungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Plattenförmiges Bauelement aus gießfähigem Werkstoff mit eingegossenen, darin verankerten
Verstärkungsbändern aus schraub- und nagelbarem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Seitenfläche der an ihrer übrigen Oberfläche von Gießmaterial (2) umschlossenen
Verstärkungsbänder (3 bis 6) nicht unterbrochen ist und mit der Stirnseite des Bauelements
(1) bündig abschließt und daß die Verstärkungsbänder (3 bis 6) an den beiden zu den Breitseiten
des Bauelements (1) parallelen Außenflächen Vertiefungen (15) tragen und mit durchgehenden
Löchern (10) versehen sind, die jeweils von der tiefsten Stelle einer Vertiefung (15) an einer
Außenfläche des Verstärkungsbandes (3 bis 6) zu der tiefsten Stelle der Vertiefung (15) an der gegenüberliegenden
Außenfläche reichen.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in Abständen zusätzliche Mktellagenverstärkungsbänder (7) angeordnet sind, die doppelt so breit wie die Verstärkungsbänder
(3 bis 6) und in Längsrichtung aufteilbar sind.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (15)
muschelförmig ausgebildet sind.
4. Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstärkungsbänder (3 bis 7) mit einer Folge von querverlaufenden Schwächungsstellen (11, 20, 21,
22) versehen sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH0053435 | 1964-08-03 | ||
DEH0053435 | 1964-08-03 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1484249A1 DE1484249A1 (de) | 1969-04-24 |
DE1484249C true DE1484249C (de) | 1973-01-11 |
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