DE1483357A1

DE1483357A1 - Patrone

Info

Publication number: DE1483357A1
Application number: DE19651483357
Authority: DE
Inventors: Halnaut Joel Alexis Pierre
Original assignee: Gevelot SA
Current assignee: Gevelot SA
Priority date: 1964-03-27
Filing date: 1965-03-24
Publication date: 1969-10-02
Also published as: FR1412414A; NO118259B

Description

dipping. H. LEINWEBER dipping. H. ZIMMERMANN

• MOiidMHia,tot·««7, t*u«g.

Tal.-Adr. Τ·ΐ·(οη

*" 10. Januar 1969

G 43 Wy/C

GEVELOT S.A.,
Paris/Frankreich

Patrone

Die Erfindung betrifft eine Patrone mit einer Hülse aus Leichtmetall.

Leichtmetallhülsen werden aus Gründen der Kostenersparnis für Übungsmunition verwendet und ersetzen dann die für das Scharfschießen erforderlichen Patronenhülsen aus Messing oder Stahl. Ebenso wie diese Hülsen weisen auch die Hülsen aus Leichtmetall im Hülsenboden ein Zündhütchen auf, über das die Verbrennung des in der Patronenhülse befindlichen Pulvers eingeleitet werden kann. Der bei dieser Verbrennung entstehende Gasdruck treibt dann das am anderen Ende der Patronenhülse von einer Einbördelung gehaltene Geschoß aus seinem Sitz.

Bei der Verwendung eines Leichtmetalls wie Aluminium für die Herstellung von Patronenhülsen treten jedoch Schwierigkeiten

- 2 909840/0**4

U83357

auf. Verwendet man eine Aluminiumlegierung hoher Dehnbar- j keit, so wird zwar die Herstellung der Patronenhülse im Tief ziehverfahren erleichtert, die r'esxigkeit der aus solchen Legierungen hergestellten Patronenhülsen ist aber unzureichend. Verwendet mon aber Aluminiumlegierungen mit höherer Festigkeit, so ist die Dehnbarkeit für eine billige Großserienfertigung, zu gerin_c. Der Verwendung von Aluminiumhülsen steht weiter die geringe .Elastizität dieses Materials entgegen: Patronenhülsen aus Aluminium ziehen sich nach der durch den Gasdruck bei der Pulververbrermung bewirkten Dehnung nicat mehr auf die ursprünglichen liülsenmaße zusammen und klenineri deshalb leicht in Patronenlager der Waffe, aus der die Munition mit leicntmetallhülsen verschossen wird. Das ist insbesondere Lei ha Lb- oder vollautomatischen !.äffen iür militärische Zweckο nicht zulässig.

Aus allen diesen Grüne"en konnten Patronenhülsen aus Leichtmetall nicnt einfach nach Art der Kessingkülsen hergestellt weraen, die sie aus Kostensei.kiUigsgründen ersetzen sollten. Durch die Komplizierung der Herstellung der Leichtmetallhülsen wurde aber der angestrebte Preisvorteil weitgehend wieder wettgemacht.

So soll nach der deutschen Patentschrift 70ü 255 eine Leichtmetall-Patronenhülse aus zwei Teilen zusammengesetzt werden, die aus verschiedenen Aluminiuiale^ierungen bestehen. Die beiden aus verschiedenen Aluminiumlegierungen hergestellten Külsenteile müssen weiter nach Möglichkeit auch unterschiedlichen Wärmebehandlungen unterworfen werden.

BAD ORIGINAL

U83357 -3 -

Die deutsche Patentschrift 955 5^1 gibt eine Patrüticn^!iülGe an, bei der in eine Äuienhülse aus Leichtmetall oiiio Innenhülse aus Stahl eingesetzt wird. Beide hülsen müssen einzeln hergestellt werden.

ιΔίε der deutschen Patentschrift 1 007 215 ist eine leichteetellhiilse bekannt, die von einer darübergeschobenen hülse· aus elostisciiem, sehr festem Kunststoff umschlossen j ist, der einer jaerschnittsvergrüßerung der Patronenhülse j während c.cr Verbrennung entgegenwirken soll. Der Kunst- j stoff übereil,,, ν,-j.id von einem um den hülscnboden gelegten Iletallring festgehalten und muß engen Fertigungstoleransen _Oonügen. !

Bei den bekannten Patronenhülsen aus Leichtmetall sind also jeweils besondere Vorkehrungen erforderlich, um die Leichtmetall-Patronenhülse praktisch brauchbar zu machen. Die dafür vorgeschlagenen Maßnahmen'erschweren und komplizieren jeweils die Herstellung von brauchbaren Leichtmetall-Patronenhülsen, so daß der für diese an sich erzielbare Kostenvorteil aufgrund des billigeren Materials zuin grüßten Teil wieder verlorengeht.

Ein weiterer Wachteil aller bekannten Ausführungsi uT:leu von Lelüiumetallbülsen liegt darin, daß ihr für die primäre Auudeimung der Verbremmtigsgase des Pulvers zur Verfügung stehender lnnenraum der jeweils vorhandenen Pulvermenge nicht angepaßt ist. Die für das Scharfschießen erforderliche Puivorladung wird nämlich bei übungsmunition um etwa hüfi vermindert. Die verminderte PulverlacEung verbrennt nun in für die gesamte Pulverladung vorgesehenen liaum unregeImüiii,'/, wau eine gleiche Unregelmäßigkeit im Schußbild

909840/0064 8AD_OnjQ1NA1. "⁴"

■ zur Folge hat. Derartige Munition ist also für das Übungszielschießen nicht zu gebrauchen.

Aufgabe der Erfindung ist es, durch eine einfache Vorkehrung und geeignete Wahl der zu verwendenden Aluminiumlegjarung das Herstellen einer praktisch brauchbaren Patrone mit Leichtmetallhülse zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülse einstückig und praktisch homogen aus einer an sich bekannten Aluminiumlegierung hergestellt ist, die im wesentlichen aus 97 - 99,2 Ge.$ Aluminium, 0,3 - 1,5 G-ew.$ Silicium und 0,5 - 1,5 Gew.# Magnesium besteht und im Bahmen einer Wärmebehandlung nach. 10- bis 30minütigem Erhitzen auf .ca. 450° - 600⁰C abgeschreckt, sowie anschließend mehrere Stunden bei 120° - 180⁰C oder mehrere Tage bei Zimmertemperatur ausgelagert worden war, und daß sie zur Aufnahme der Pulverladung einen aus Kunststoff bestehenden, an sich bekannten becherförmigen Einsatz umschließt, dessen offenes Ende dem ein Zündhütchen enthaltenden Bodenende der Hülse zugewandt ist.

Eine Patrone mit einer derartig ausgebildeten Hülse weist zunächst alle Vorteile einer Leichtmetallhülse auf. Sie ist billig herzustellen und hat ein geringes Transport- und Lagergewicht. In der angegebenen Legierung, sowie mit der angegebenen Wärmebehandlung weist sie auch die notwendige Festigkeit auf. Ihre Innenwand ist gegenüber thermischer und sonstiger Belastung bei der Pulververbrennung durch den Kunststoffeinsatz geschützt. Dieser erlaubt es weiter auf einfache Weise, das Volumen des für das Pulver zur Verfügung stehenden Eaumes der für die Übungsmunition je nach dem 909640/QP6A -_ 5 -

Übungszweck gewähltai Pulverladung anzupassen und damit eine regelmäßige Verbrennung, sowie eine regelmäßige Treffpunktlage sicherzustellen.

Erfindungsgemäß kann die Wandstärke der dem vorderen offenen Ende der Hülse zugewandten Wand des becherförmigen Kunststoffeinsatzes so gewählt sein, daß sie bei einem für das jeweilige Geschoß günstigen Innendruck platzt. Dadurch ist der durch die Verbrennungsgase des Pulvers"bedingte Gasdruck in der Patronenhülse steuerbar. Es ist eine Anpassung an die jeweiligen Bedingungen möglich, je nach dem ob die Patrone zum Scharfschießen, zum Schießen auf Kleinschießständen, zum Schießen mit Platzpatronen oder zum Verschießen beliebiger Geschosse verwendet werden soll.

Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert und zwar zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Patrone, und

Fig. 2 einen Längsschnitt durch den für die Patrone nach Fig. 1 verwendeten Kunststoffeinsatz mit Pulverladung.

Eine erfindungsgemäße Patrone besteht aus einer äußeren Hülse 1, die aus einer Aluminiumlegierung gefertigt ist. Die Hülse 1 ist beispielsweise überwiegend zylindrisch ausgebildet und weist an ihrem vorderen Ende einen konischen Übergang 1a zu eitlem zylindrischen Hülaenhals 1b auf. Im Hülaenboden 1c ist ein© öffnung 2 für das Zündhütchen vorh 90g$4Q/QOgj j: JL·.

In die Hülse 1 ist ein Kunststoffeinsatz 3 eingesetzt, dessen Äußeres der Innenform der Hülse 1 angepaßt ist. Der Kunststoffeinsatz 3 ist becherförmig ausgebildet. Er ist in die Hülse 1 so eingesetzt, daß sein offenes Ende am geschlossenen Hülsenboden 1c und sein geschlossenes Ende am Ilülsenhals 1b der Hülse 1 zu liegen kommt.

Am Boden wird der becherförmige Kunststoffeinsatz 3 von einer ¥and 3a abgeschlossen, die eine verhältnismäßig geringe Wandstärke aufweist. Dadurch wird das Zerreißen dieser Wand beim Schuß erleichtert. Durch die Wand 3a kann außerdem der Druckanstieg in der Hülse so gesteuert werden, wie es für den jeweiligen Verwendungszweck der Hülse am günstigsten ist. Die Wand 3a kann gegebenenfalls auch Schwächungen, Nuten, Schlitze oder dergleichen in Kreuzform aufweisen, die ein Aufreißen der Bodenwand des becherförmigen Einsatzes ermöglichen, ohne daß Kunststoffteile abgerissen und durch den Lauf geschleudert werden. Durch die Viand 3a erhält man auch eine ausgezeichnete Gleichmäßigkeit des nutzbar gemachten Gasdruckes von Schuß zu Schuß. Überdies genügt es wegen der guten Abdichtung durch die Wand 3a den Hülsenhals 1b nur lose an das Geschoß anzubördeln, da der Druckanstieg durch den Kunststoffeinsatz 3 bzv/. durch das Zerplatzen seiner Wand 3a bestimmt ist. Soll der Kunststoffeinsatz 3 mit Pulver gefüllt werden, nachdem-er in die Hülse 1 eingesetzt wurde, so kann sein Boden bzw, die Wand 3a auch abnehmbar ausgebildet sein oder ganz fortfallen. Das ist immer dann von Vorteil, wenn die Pulverfüllung erst nach der Bördelung der Hülse 1 erfolgen soll.

— 7 —

Der Kunststoffeinsatz 3 weist an seinem offenen Ende Lippen 3b auf, die durch Einschnitte 3c voneinander getrennt sind. Dadurch können sich beim Einsetzen des Kunststoffeinsatzes in die Hülse 1 die Lippen 3b um 90° umbiegen und an den Hülseiaboden 1c anlegen. Der Kunststoffeinsatz 3 wird dann mit der in ihm enthaltenen Pulverladung 4 durch das Anbördeln der Hülse an ihrem offenen Ende in der gewünschten Lage festgehalten. Die Lnnge des Kunststoffeinsatzes 3 bzw. der Lippen 3b ist so gewählt,, daß die Lippen in dieser Lage am Hülsenboden 1b einen zentralen Raum für das Zündhütchen freilassen, das so ungehindert die Zündung der Pulverladung bewirken kann.

Nach der Bördelung wird in den Hülsenhals·1b der Hülse 1 über den Kunststoffeinsatz 3 mit der Pulverladung 4 ein beliebiges Geschoß 5 eingesetzt. Gegebenenfalls wird das Geschoß 5 schon vor der Bördelung in den Hülsenhals eingeführt, der dann auf das Geschoß 5 niedergebördelt wird und dieses hält.

Versuche haben ergeben, daß bei der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung besonders günstige Ergebnisse für die folgenden beiden Legierungen erzielt wurden: Al 97,4 - 98,2, Si 1 - 1,4, Mg 0,8 - 1,2 Gew.$ und Al 98,6 - 99, Si 0,4 - 0,6, Mg 0,6 - 0,8 Gew.j6. Aus solchen Legierungen können Patronenhülsen auf herkömmliche V/eise durch Tiefziehen hergestellt werden. Werden solche Legierungen aber ohne die erfindungsgemäße Wärmebehand-. lung verwendet, so weisen die Hülsen eine ungenügende Festigkeit auf. Sie werden beim Schuß aufgestaucht und

ÖÖ9840/0O64 -8- ·

UB2351.

verklemmen sich im Patronenlager. Für die Verwendung in automatischen Waffen wären Patronen mit derartigen Hülsen nicht geeignet. Erst die geeignete Wärmebehandlung ergibt die überaus feinen Kristallite, die eine Bördelung der Hülse ohne Faltenbildung ermöglichen und überdies die erforderliche mechanische Festigkeit erbringen.

909840/Q064

Claims

- 9 Patentansprüche :

1. Patrone mit einer Hülse aus leichtmetall, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) einstückig und praktisch homogen aus einer an sich "bekannten Aluminiumlegierung hergestellt ist, die im wesentlichen aus 97 - 99,2 Gew.^ Aluminium, 0,3 - 1,5 Gew. Silicium und 0,5 - 1,5 Gew.$ Magnesium besteht und im Eahmen einer Wärmebehandlung nach 10- .bis 30minütigem Erhitzen auf ca. 450° - 600? abgescareckt, sowie anschließend mehrere Stunden bei 120° - 180⁰C oder mehrere Tage bei Zimmertemperatur ausgelagert worden war, und daß sie zur Aufnahme der Pulverladung (4) einen aus Kunststoff bestehenden, an sich bekannten becherförmigen Einsatz (3) umschließt, dessen offenes Ende dem ein Zündhütchen enthaltenden Hülsenboden (1c) der Hülse (1) zugewandt ist.

2. Patrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der dem vorderen offenen Ende der Hülse (1) zugewandten Wand (3a) des becherförmigen Kunststoffeinsatzes (3) so gewählt ist, daß sie bei einem für das jeweilige Geschoß (5) günstigsten Gasdruck platzt.

3. Patrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffeinsatz (3) zwischen dem Hülsenboden (1c) und einem sich in Richtung des offenen Endes der Hülse (1) verjüngenden Hülsenhals

(1a, 1b) eingespannt ist.

909840/0064 -.10.-

- ίο -

4. Patrone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenboden (1c) innen schüsseiförmig mit abgerundeten Kanten ausgebildet ist und das sich daran abstützende offene Ende des becherförmigen Kunststoffeinsatzes (3) mit federnd umbiegbar, in riichtumgebogeriem Zustand etwa in der Verlängerung der Becherwand liegenden Lippen (3b) versehen ist.

5. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung im wesentlichen 97, 4 bis 98,2 Gew.^ Aluminium, 1-1,4 Gew.^ Silicium und 0,8 - 1,2 Gew.^ Magnesium enthält.

6. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung im wesentlichen 98,6 - 99 Gew.-Ji Aluminium, 0,4 - 0,6 Gew.£ Silicium und 0,6 -_0,8 Gew.^ Magnesium enthält.

BAD ORIGINAL 909040/006 4