DE1284754B - Wasch- und Spuelvorrichtung fuer Rohrleitungen, insbesondere von Melkanlagen - Google Patents
Wasch- und Spuelvorrichtung fuer Rohrleitungen, insbesondere von MelkanlagenInfo
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Description
I 284 754
1 2
Die Erfindung betrifft eine Wasch- und Spül- geschieht, daß die beiden Behälter gegeneinander
vorrichtung für Rohrleitungen, insbesondere von vorzugsweise mittels eines sie trennenden Luftspaltes
Melkanlagen, die mittels einer Programmsteuerung schwach wärmeisoliert sind.
nacheinander eine Vorspülung mit lauwarmem Die Temperatur der Spülflüssigkeit kann ferner
Wasser, eine Waschung mit heißer Waschflüssigkeit 5 dadurch beeinflußt werden, daß der Kühlflüssigkeitsund
eine Nachspülung mit kaltem Wasser durchführt behälter mit einem ständig offenen Auslaß mit einem
und als transportfähige Einheit mit zwei Flüssigkeits- geringen einstellbaren Durchflußquerschnitt versehen
behältern ausgebildet ist. ist.
Bei einem bekannten Wasch- und Spülverfahren, Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines
für welches die erfindungsgemäße Vorrichtung An- io Ausführungsbeispiels in der Zeichnung näher er-
wendung finden soll, wird mit einer Temperatur von läutert. Es zeigt
25 bis 30° C vorgespült, während die Waschflüssig- ■ Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Wasch-
keit eine Temperatur von etwa 65° C hat. Das Nach- vorrichtung, die an eine Melkanlage angebaut ist und
spülen erfolgt, mit kaltem Wasser. Durch das lau- Fig. 2 eine Seitenansicht der Waschvorrichtung
warme Vorspülen werden die Rohrleitungen vor- 15 teilweise im Schnitt.
gewärmt, so daß sie Temperatur der nachfolgend In Fig. 1 ist die zu waschende Melkleitung der
durch die Rohrleitung geschickten Waschflüssigkeit Melkanlage mit 1 bezeichnet. Das eine Ende der
nicht zu stark verringert wird. Beim Vorspülen wird Melkleitung ist mit der Waschvorrichtung 3 mittels
der größte Teil der Verunreinigungen, bei Melk- eines Verbindungsstücks 2 und einer Rohrleitung 4
anlagen also der Milchreste, weggespült. Die Tempe- 20 verbunden, die sich vom Boden der Vorrichtung aus
ratur der Vorspülflüssigkeit soll 35° C nicht über- erstreckt. Das andere Ende der Melkleitung ist mit
schreiten, da sonst die Milcheiweißstoffe koagulieren einem Milchaufnahmegefäß 5 verbunden, das seinerund
an der Innenseite der Rohrleitungen festkleben, seits mit einer Vakuumpumpe 6 in Verbindung steht,
so daß sie nicht gelöst und weggespült werden die während des ganzen Melk- und Waschvorgangs
können. Nach dem Vorspülen wird das Rohrsystem 25 arbeitet. Im Milchaufnahmegefäß sind Schalteinrichmit
einer alkalischen Waschmittellösung bei einer tungen vorgesehen, welche eine elektrische Pumpe 7
Temperatur von 50 bis 80° C gewaschen, wobei der in Gang setzen, wenn die Flüssigkeit einen bestimm-Rest
der Verunreinigungen, z. B. zurückgebliebenes ten Spiegel im Milchaufnahmegefäß erreicht. Durch
Milchfett, entfernt wird. Durch das Nachspülen wer- einen Schlauch 8 ist der Boden des Milchaufnahmeden
die Reste der Waschflüssigkeit entfernt, wobei 30 gefäßes mit der Pumpe 7 verbunden. Ein weiterer
das Nachspülwasser kalt sein kann, da das Wegspülen Schlauch 9 führt von der Pumpe 7 zu einem Einlaßdieser
Waschflüssigkeitsreste kein warmes Wasser er- rohr 10 an der Waschvorrichtung. Ferner weist die
fordert. Außerdem ist eine kalte Spürflüssigkeit dann Waschvorrichtung eine Verbindungsleitung 11 zur
vom Vorteil;1 wenn in·.ihr ein gelöstes Desinfektions- Vakuumpumpe 6, eine Kaltwasserleitung 12 und eine
mittel ζ. B. Chloramin vorgesehen ist, das sich bei 35 elektrische Anschlußleitung 13 auf. Die Waschvor-Erwärmung
zu schnell verflüchtigen würde. richtung ist ferner mit einem Gehäuse 14 für die
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Programmsteuereinrichtung versehen, an dessen
Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Außenseite die Bedienungsorgane 15 zur Wartung
Wasch- und Spülverfahren so auszubilden, daß eine und Bedienung der Waschvorrichtung angebracht
einfache Vorwärmung der Vorspülflüssigkeit ohne 40 sind. Schließlich ist die Waschvorrichtung verschieb-
Wärmeverluste möglich ist. bar auf Rollen 16 angeordnet.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vor- Gemäß Fig. 2 weist die Waschvorrichtung3 ein
richtung der eingangs definierten Art erfindungs- Gehäuse 17 auf, das einen Spülwasserbehälter 18 und
gemäß dadurch gelöst, daß einer der Behälter mit einen Waschflüssigkeitsbehälter 19 umschließt. Diese
einem Heizelement versehen ist und der Aufnahme 45 beiden Behälter haben eine offene Verbindung mit
der Waschflüssigkeit dient, während der andere Be- der Außenluft.
hälter der Aufnahme sowohl der Vor- als auch der Ein Luftbehälter 20 befindet sich im oberen Teil
Nachspülflüssigkeit dient, und daß beide Behälter des Waschflüssigkeitsbehälters 19, während das Geunmittelbar
nebeneinander in einem gemeinsamen häusel4 der Programmsteuereinrichtung außerhalb
Gehäuse eingeschlossen sind. 50 des Gehäuses 17 vorgesehen ist. Die Behälter 18 und
Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß die für 19 sind durch einen Luftspalt 21 voneinander ge-
das Aufheizen der Waschflüssigkeit erforderliche trennt. Jeder Behälter 18, 19 ist mit einem
Wärmezufuhr auch zur Erwärmung des Vorspül- Schwimmerventil 22 bzw. 23 versehen, das Wasser
wassers ausgenutzt wird. Bei Rohrleitungen von aus der Kaltwasserleitung 12 eintreten läßt, wenn der
Melkanlagen wird zur Erwärmung des Vorspül- 55 Flüssigkeitsspiegel in den Behältern absinkt. Der
wassers der Zeitraum ausgenützt, der zwischen zwei Boden des Behälters 18 ist mit einem ständig offenen
Melkvorgängen liegt und etwa 9 bis 15 Stunden Auslaß 24 versehen, der einen kleinen regelbaren
beträgt. Durchflußquerschnitt hat. Der Behälter 19 weist
Gleichzeitig kann aber der Spülwasserbehälter einen Überlauf in Form eines senkrechten Rohres 25
außerdem der Aufnahme des kalten Nachspülwassers 60 auf, das zusammen mit dem Ventil 23 hinter dem
dienen, da eine nennenswerte Erwärmung des Nach- Luftbehälter 20 angeordnet ist. Der letztere ist mit
Spülwassers während des kurzen Zeitraumes von Ausnahme einer kleinen ständig offenen Drossel-
etwa 10 Minuten vor dem Nachspülen nicht eintritt. Öffnung 26 abgeschlossen. Ferner ist eine senkrechte
Da es aus den eingangs genannten Gründen wichtig Rohrleitung 27 im Behälter 19 vorgesehen. Der obere
ist, daß die Temperatur der Vorspülflüssigkeit nicht 65 erweiterte Teil 28 dieser Rohrleitung befindet sich
zu hoch ansteigt, muß der Wärmeübergang von dem im Behälter 20, während das obere Ende der Rohr-Waschflüssigkeitsbehälter
auf den Spülwasserbehälter leitung mittels eines nicht gezeigten Deckels vakuumgedrosselt
werden, was in vorteilhafter Weise dadurch dicht abgeschlossen werden kann. Diese Rohrleitung,
die dazu dient, Reinigungspropfen aus Schaumstoff in die Rohrleitung 4 und damit in die Melkleitung 1
einzuführen, ist mit einem nicht gezeigten Pulsator für eine intermittierende Zufuhr von Luft zur Melkleitung
sowie mit einem ebenfalls nicht gezeigten Anschlag versehen, der durch die Programmsteuereinrichtung
gesteuert wird. Dieser bewegliche Anschlag gibt zu einem gewünschten Zeitpunkt eine
Anzahl Pfropfen, die im Rohrteil 28 gespeichert sind, frei, so daß sie der Melkleitung 1 zugeführt werden.
Die Luftmenge, die der Pulsator jedesmal in die Melkleitung 1 eintreten läßt, wird im wesentlichen
"durch das Volumen des Behälters 20 bestimmt. Im Gehäuse 14 sind eine Programmwalze 29 und eine
Antriebsvorrichtung 30 angeordnet, welche mit Hilfe eines Gesperres 31 die Walze 29 mit etwa zwei Umdrehungen
je Stunde zur Drehung antreibt.
Ein thermostatgesteuertes elektrisches Heizelement 32 ist im Waschflüssigkeitsbehälter 19 vorgesehen.
Das Gehäuse 17 hat einen Boden 33, der die Behälter 18 und 19 trägt. Das Überlaufrohr 25 mündet in die
Außenluft in einigem Abstand unterhalb des Bodens 33, während das Rohr 27 mit der Rohrleitung 4 verbunden
ist. An der Rohrleitung 4 ist ein Rohrleitungsstück 34 vorgesehen. Auslässe 35 und 36 aus den as
Behältern 18 und 19 durchsetzen den Boden 33 und sind mit Ventilen 37 und 38 versehen. Diese Auslässe
münden in das Rohrleitungsstück 34. Das Gehäuse 17 trägt einen Deckel 39. Unterhalb dieses Deckels
ist ein Rohrleitungsstück 40 angeordnet, das mit dem Einlaßrohr 10 in Verbindung steht und in dem sich
zwei Ventile 41 und 42 befinden. Das rechte Ende 43 des Rohrleitungsstücks 40 mündet hinter dem Luftbehälter
20 in den Behälter 19, während das linke Ende des Rohrleitungsstücks mit einem senkrechten
Rohr 44 in Verbindung steht, das sich durch den Behälter 18 erstreckt und in die Außenluft unterhalb
des Bodens 33 mündet.
Die Waschvorrichtung arbeitet in der folgenden Weise: Nachdem die Kühe gemolken worden sind,
wird die Rohrleitung 4 an das eine Ende der Melkleitung 1 angeschlossen und der Schlauch 9 mit dem
Einlaßrohr 10 verbunden. Die anderen Anschlüsse 11, 12 und 13 sind fest. Der Behälter 18 enthält
Spülwasser, das mit Hilfe des Auslasses 24 so geregelt
wird, daß es eine Temperatur von 25 bis 30° C hat, und der Behälter 19 enthält Waschflüssigkeit, der ein
Waschmittel zugesetzt ist, und deren Temperatur durch das mit einen Thermostat versehene Heizelement
32 auf eine Temperatur von etwa 65° C gebracht wird. Die Programmsteuereinrichtung bewirkt
in Betrieb gesetzt pneumatisch eine Verstellung der Ventile 37, 38, 41 und 42 in der Weise, daß die verschiedenen
Stufen des Waschvorgangs stattfinden. Zuerst wird die ganze Menge der lauwarmen Spülflüssigkeit,
der im Behälter 18 enthalten ist, in die Melkleitung 1 gesaugt, wobei das intermittierende
Eintreten von Luft das Spülen der Melkleitung verbessert. Wenn das Spülwasser, nachdem es durch die
Melkleitung 1 hindurchgetreten ist, in das Milchaufnahmegefäß 5 eintritt, das ständig unter Vakuum
steht, steigt das Wasser in letzterem an. Wenn es einen nicht gezeigten elektrischen Kontakt erreicht
hat, wird die Pumpe 7 in Betrieb gesetzt und das Wasser aus dem Milchaufnahmegefäß durch die 6g
Rohrleitung 9, das Ventil 41 und die Rohrleitung 44 herausgepumpt. Die Pumpe 7 kommt zum Stillstand,
wenn der Wasserspiegel bis zu einem nicht gezeigten elektrischen Kontakt im Boden des Milchauffanggefäßes
abgesunken ist. Inzwischen fließt frisches kaltes Wasser in den Behälter 18 durch das Schwimmerventil
22. Nach dem Vorspülen, das beispielsweise etwa 4 Minuten erfordert, folgt beispielsweise eine
Periode von 2 Minuten, während welcher nur Luft durch die Melkleitung 1 aus dem nicht gezeigten Pulsator
am Rohr 27 gesaugt wird. Hierauf wird Waschflüssigkeit von 65° C aus dem Behälter 19 in die
Melkleitung 1 gesaugt, während sie über das Ventil 42 zum gleichen Behälter umläuft. Diese Waschperiode
dauert etwa 11 Minuten, worauf die Pumpe 7 zum Stillstand gebracht wird. Inzwischen fließt kaltes
Wasser in den Behälter 19 durch das Schwimmerventil 23. Die überschüssige Flüssigkeit fließt durch
den Überlaufauslaß 25 ab. Eine gewisse Menge Waschflüssigkeit bleibt im Milchaufnahmegefäß zurück.
Auf diese Weise tritt ein Verlust der ursprünglichen Waschflüssigkeit von etwa 20 bis 25% auf,
der durch Kaltwasser ausgeglichen wird. Dies hat eine gewünschte, aufeinanderfolgende Erneuerung
der Waschflüssigkeit bei jedem Waschvorgang zur Folge, wobei eine entsprechende Menge von frischem
Waschmittel zugesetzt wird. Nach dem Waschvorgang wird wieder Luft während etwa 3 Minuten hindurchgeblasen.
Hierauf wird das kalte Wasser, das sich inzwischen im Behälter 18 angesammelt hat und
noch nicht erwärmt worden ist, durch die Melkleitung 1 gesaugt und dann durch die Rohrleitung 44
herausgepumpt. Dieses Nachspülen oder sogenannte Kaltspülen erfordert eine Zeit von etwa 5 Minuten.
Nach dem Kaltspülen wird wieder Luft durch die Melkleitung 1 während etwa 4 Minuten gesaugt.
Während dieser Periode werden die im Rohrleitungsstück 28 enthaltenen Schaumstoffpfropfen freigegeben
und durch die Rohrleitung 4 in die Melkleitung 1 abgesaugt. Durch die Pfropfen wird das in der
Melkleitung 1 zurückgebliebene Wasser ausgetrieben. Schließlich bringt die Programmsteuereinrichtung die
Vakuumpumpe 6 zum Stillstand, womit der Waschvorgang beendet ist.
Claims (3)
1. Wasch- und Spülvorrichtung für Rohrleitungen, insbesondere von Melkanlagen, die mittels
einer Programmsteuerung nacheinander eine Vorspülung mit lauwarmem Wasser, eine Waschung
mit heißer Waschflüssigkeit und eine Nachspülung mit kaltem Wasser durchführt und als transportfähige
Einheit mit zwei Flüssigkeitsbehältern ausgebildet ist, dadurchgekennzeichnet, daß einer der Behälter (19) mit einem Heizelement
(32) versehen ist und der Aufnahme der Waschflüssigkeit dient, während der andere Behälter
(18) der Aufnahme sowohl der Vor- als auch der Nachspülflüssigkeit dient, und daß beide
Behälter zur Ermöglichung eines Wärmeüberganges unmittelbar nebeneinander in einem gemeinsamen
Gehäuse (17) eingeschlossen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behälter (18,19)
zur Begrenzung des Wärmeüberganges gegeneinander vorzugsweise mittels eines sie trennenden
Luftspaltes (21) schwach wärmeisoliert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülflüssigkeitsbehälter
(18) mit einem ständig offenen Auslaß (24) mit einem geringen einstellbaren Durchflußquerschnitt
versehen ist. S
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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