DE1240443B - Vorrichtung zum Einstellen der Reichweite von Raketen - Google Patents
Vorrichtung zum Einstellen der Reichweite von RaketenInfo
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Description
DeutscheKl.: 72 d-19/10
Nummer: 1 240 443
Aktenzeichen: H 462231 c/72 d
1 240443 Anmeldetag: 29. Juni 1962
Auslegetag: 11. Mai 1967
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einstellen der Reichweite einer Rakete mittels
eines den Luftwiderstand und damit die Reichweite in der gewünschten Weise verändernden Ringes. Dabei
handelt es sich um sogenannte Boden-Boden-Raketen, d. h. Raketen, die vom Erdboden abgeschossen
werden und auf ein ebenfalls auf dem Erdboden gelegenes Ziel gerichtet sind.
Bei einem Geschoß, welches das Geschützrohr mit einer gewissen Anfangsgeschwindigkeit verläßt und
auf seiner Bahn keinen weiteren Antrieb durch Rückstoß erfährt, also bei einem Geschoß nach Art
einer Granate, läßt sich die Reichweite leicht dadurch einstellen, daß der Erhebungswinkel des Geschützrohres
und die Anfangsgeschwindigkeit (Stärke der Treibladung) entsprechend gewählt werden.
Bei einer Rakete, also einem Geschoß mit Eigenantrieb, folgt dagegen die Änderung der Reichweite
in Abhängigkeit vom Erhebungswinkel des Abschußrohres einem ganz anderen Gesetz und die Streuungen
werden viel zu groß für die Erhebungswinkel unter 35°. Andererseits ist es praktisch unmöglich,
die Treibladung zu ändern.
Es sind den Luftwiderstand und damit die Reichweite in der gewünschten Weise verändernde Aufsetzringe
bekannt, die fest am Geschoß angebracht sind und sich erst eine gewisse Zeit nach dem Abschuß
entfalten, um den Flug abzubremsen. Die Reichweite des Geschosses wird also durch den Öffnungszeitpunkt
bestimmt. Soll die Reichweite nach dem Laden noch verändert werden, so muß das Geschütz
entladen und der Aufsetzring anders eingestellt werden. Das Entfalten des Aufsetzringes ist von der
Zentrifugalkraft abhängig. Derartige Aufsetzringe sind vor allem bei Artilleriegeschossen gebräuchlich,
die aus gezogenen Rohren verschossen werden und sich mit großer Geschwindigkeit um sich selbst drehen.
Für Raketen sind derartige Vorrichtungen nicht verwendbar.
Ferner ist das Aufsetzen eines elastischen Ringes mit radialen Armen auf die Rohrmündung eines Abschußrohres
zum Zweck der Mitnahme durch ein abgefeuertes Geschoß bekannt. Der Ring ist hierbei
korbartig gestaltet und bleibt am Geschoßkopf hängen. Das Geschoß trifft mit voller Geschwindigkeit
auf diesen Korb, so daß erhebliche Stoßkräfte auftreten. Außerdem werden die Flugeigenschaften des
Geschosses durch die den Korb bildenden Stangen und Ringe völlig verändert, so daß die Vorausbestimmung
der Reichweite schwierig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen derartigen Ring in geeigneter Weise den Erfordernissen einer
Vorrichtung zum Einstellen der Reichweite
von Raketen
von Raketen
Anmelder:
Fa. Hotchkiss-Brandt, Paris
Vertreter:
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Ohmstede und Dipl.-Ing. B. Schmid, Patentanwälte, Stuttgart S, Falbenhennenstr. 17
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 29. Juni 1961 (866 524)
abzuschießenden Rakete anzupassen. Dies wird dadurch erreicht, daß der Ring nach dem Einführen
der Rakete in das Abschußrohr auf die Rohrmündung aufgesetzt ist, wobei der Innendurchmesser des
Ringes so gewählt ist, daß er beim Abschuß am Umfang der Rakete hängenbleibt und von ihr in der bekannten
Weise mitgenommen wird.
Dank dieser Konstruktion schlüpft die Rakete, die anfangs noch eine geringe Geschwindigkeit aufweist,
in den Ring, der an einer Verdickung oder einer umlaufenden Rippe des Raketenkörpers hängenbleibt.
Der Aufsetzring kann an beliebiger Stelle längs des Raketenkörpers abgesetzt werden; es genügt, .an dieser
Stelle eine entsprechende Verdickung anzubringen. Der vor dem Aufsetzring befindliche Teil des
Geschosses wird ebensowenig wie derjenige hinter dem Aufsetzring verändert, was vom aerodynamischen
Standpunkt aus große Vorteile hat. Um die Reichweite zu verändern, werden Ringe verschiedener
Form verwendet, die wahlweise auf die Rohrmündung aufgesetzt und beim Abschuß von der Rakete
mitgenommen werden. Bis zum Augenblick des Abschusses, sogar noch nach dem Laden, kann also die
Reichweite durch Auswahl eines anderen Aufsetzringes den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden.
Um ein unbeabsichtigtes vorzeitiges Abfallen des Ringes von der Rohrmündung zu verhindern, kann
er mittels einer Schraube oder eines anderen Abscherelements auf der Rohrmündung befestigt sein.
Beim Abschuß wird vorzugsweise der Trägheit des Ringes dadurch entgegengewirkt, daß man ihn durch
die ihn mitnehmende Rakete elastisch verformt. Die aufgewandte Formänderungsarbeit verzehrt die durch
den Stoß erzeugte kinetische Energie.
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Vorzugsweise weist der Ring vom größten zum kleinsten Durchmesser nacheinander einen kegelförmigen
oder für die Erzeugung des Luftwiderstandes entsprechend ausgebildeten Teil, einen zum Aufschieben
auf die Mündung des Abschußrohres bestimmten zylindrischen Teil, einen zweiten Kegelteil
und schließlich einen zylindrischen Teil auf, wobei der Innendurchmesser des zylindrischen Teils kleiner
als der Durchmesser eines bestimmten Teils der Rakete ist, von dem der Ring mitgenommen werden
soll.
Vorteilhaft wirkt der Aufsetzring gemäß der Erfindung mit dem hinteren Leitwerk der Rakete zusammen.
Zu diesem Zweck weist die Rakete vor dem Leitwerk eine Rille auf, in der sich ein elastischer
Reif befindet, der über die Außenfläche der Rakete etwas vorspringt und an der Innenzylinderfläche des
Abschußrohres anliegt.
Wenn also die Rakete in den Ring eindringt, so verformt der in der Rille liegende Reif elastisch den
kegelförmigen Teil und dann den anschließenden zylindrischen Teil und vernichtet so die auf den Ring
einwirkende Trägheitskraft, so daß dieser Ring auf der Rakete steckenbleibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht der Abschußvorrichtung, bei der die Rakete in das Abschußrohr
eingeführt und der den Luftwiderstand verändernde Ring auf die Rohrmündung aufgesetzt ist,
F i g. 2 eine entsprechende Ansicht beim Abschuß der Rakete, wenn diese in den Ring einzudringen beginnt,
F i g. 3 eine Darstellung der Rakete während des Fluges,
F i g. 4, 5 und 6 Teilansichten der Rakete und des Ringes in ähnlichen Stellungen wie Fig. 1, 2 und 3
und
F i g. 7 eine Teilansicht einer Rakete mit einer abgewandelten Ringform.
Bei dem in F i g. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine RaketeP mit am
hinteren Ende angebrachten Leitflächen E, die mittels eines Abschußrohres T abgeschossen werden soll.
Dieses ist in bekannter Weise mit einstellbarem Erhöhungswinkel auf einem Sockel S montiert.
Erfindungsgemäß wird nach dem Einführen der Rakete P in das Rohr T gemäß F i g. 1 auf die Rohrmündung
ein Ring R aufgesetzt, dessen Innendurchmesser so gewählt ist, daß das Geschoß beim Abschuß
mittels einer nicht dargestellten Abschußladung mit seiner Spitze a in den Ring eindringt (F i g. 2)
und diesen unter Aufweitung auf das Raketenkaliber gemäß F i g. 3 mitnimmt. Durch die Abmessungen
und die Gestalt des Ringes läßt sich dann der Luftwiderstand und damit die Reichweite der Rakete
nach Wunsch einstellen. Damit wird die Schwierigkeit umgangen, die darin beruht, daß man keinen
festen Vorsprung am Raketenkörper anbringen kann, weil ein solcher Vorsprung die Einführung in das
Abschußrohr T verhindern würde.
F i g. 4 bis 6 zeigen in größerem Maßstab verschiedene Einzelheiten des Geschosses und den Ring. Das
Raketengeschoß P besitzt an seinem hinteren Ende ein Leitwerk E, dessen Leitflächen 1 um zur Längsachse
Y-Y des Geschosses senkrechte QuerachsenX-Z (F i g. 6) schwenkbar sind. Das Leitwerk kann also
gemäß F i g. 1, 2 und 5 zusammengeklappt werden,
solange sich das Geschoß P noch mindestens teilweise innerhalb des Rohres T befindet, während es beim
Austritt aus dem Abschußrohr gemäß F i g. 3 und 6 schirmartig auseinandergeklappt wird. Dabei bildet
jede Leitfläche einen Winkel χ mit der Geschoßlängsachse Y-Y.
Vor dem Leitwerk weist das Geschoß eine Rille 2 auf, in der sich ein elastischer Reif 3 befindet. Dieser
Reif springt aus der Rille 2 hervor und sein Außendurchmesser dt ist etwas größer als das Kaliber c.
Aus F i g. 4 ist ersichtlich, daß für den vorspringenden Reifteil ein Spiel zwischen der Rakete und dem
Abschußrohr vorgesehen ist.
Der Ring/? kann aus Blech oder einem anderen widerstandsfähigen Material bestehen und ist tiefgezogen oder gegossen. Von seiner größten Fläche 4
zu seiner kleinsten Fläche 5 besteht er von hinten nach vorn aus folgenden Teilen: einem kegelstumpfförmigen
Teil 6, dessen halber öffnungswinkel gleich oder größer als der Öffnungswinkel χ einer Leitfläche
ist; einem ersten zylindrischen Teil 7, dessen Innendurchmesser d2 mit höchstens sehr geringer Abweichung
dem Außendurchmesser des Abschußrohres T entspricht; einem zweiten kegelstumpfförmigen Teil 8,
dessen halber Öffnungswinkel vorzugsweise kleiner als der öffnungswinkel* ist; und schließlich einem
zweiten zylindrischen Teil 9 mit dem Innendurchmesser d3.
Der Außendurchmesser dt des Reifs 3 liegt zwischen den Durchmessern d2 und ds der Begrenzungen
des zweiten kegelstumpfförmigen Teils 8. Der größte Durchmesser des Ringes di ist nach der gewünschten
Reichweite bemessen.
Dank dieser Bemessung kann einerseits der Ring R mit seinem zylindrischen Teil 7 auf die Mündung des
Abschußrohres T aufgesetzt werden. Andererseits legt sich der Reif 3 gegen die Innenfläche des kegelstumpfförmigen
Teiles 8, wenn er beim Abschuß bis zum Ring gelangt.
Um zu verhindern, daß vor dem Abschuß oder während des Abschusses aus irgendeinem Grunde der
Ringi? vom RohrJ abrutscht oder sich querstellt, wird vorzugsweise der Ring R am Rohr T mittels
einer Schraube 10 festgelegt. Diese besteht beispielsweise aus Messing, geht durch den zylindrischen
Teil 7 des Ringes hindurch und läßt sich in kleine Gewindelöcher 11 des Rohres T einschrauben. Damit
sitzt der Ring zunächst unverrückbar auf der Rohrmündung, während beim Abschuß das Geschoß P
den Ring R mitreißt und die Schrauben 10 abschert.
Wenn der Reif 3 aus Draht auf die Innenfläche des kegelstumpfförmigen Teiles 8 trifft, so vergrößert er
nacheinander den Teil 8, soweit er einen kleineren Durchmesser als d1 besitzt, und dann den zylindrischen
Teil 9 auf seinen Durchmesser, so daß diese Teile eine zylindrische Form 12 (F i g. 5 und 6) annehmen.
Werkstoff und Dicke des Ringes R lassen sich ohne weiteres so wählen, daß die Trägheit des
Ringes überwunden und der Ring fest auf dem Geschoß P angebracht ist, bevor der Drahtreif 3 das
vordere Ende des Teiles 9 erreicht hat
F i g. 6 zeigt den Ring R auf der Rakete P während des Fluges. Wie man sieht, liegt der kegelförmige
Teil 6, der den Luftwiderstand hervorruft, an den Leitflächen 1 des Leitwerks E an.
Die oben beschriebene Form des Widerstandsringes R kann auch abgewandelt werden. F i g. 7 zeigt
einen Ring R1, dessen rückwärtiger kegelförmiger
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Einstellen der Reichweite einer Rakete mittels eines den Luftwiderstand
und damit die Reichweite in der gewünschten Weise verändernden Ringes, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (R) nach dem Einführen der Rakete (P) in das Abschußrohr (T) ao
auf die Rohrmündung aufgesetzt ist, wobei dessen Innendurchmesser so gewählt ist, daß der Ring
beim Abschuß am Umfang der Rakete hängenbleibt und von ihr in an sich bekannter Weise
mitgenommen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (R) mittels einer
Schraube (10) oder eines anderen Abscherelementes auf der Rohrmündung befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschuß der
Trägheit des Ringes (R) dadurch entgegengewirkt wird, daß man ihn durch die ihn mitnehmende
Rakete elastisch verformt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (R) vom
größten zum kleinsten Durchmesser nacheinander einen kegelförmigen oder für die Erzeugung des
Luftwiderstandes entsprechend ausgebildeten Teil (6), einen zum Aufschieben auf die Mündung
des Abschußrohres (T) bestimmten zylindrischen Teil (7), einen zweiten kegelstumpfförmigen
Teil (8) und schließlich einen zylindrischen Teil (9) aufweist, wobei der Innendurchmesser (d3) des
zylindrischen Teiles (9) kleiner als der Durchmesser eines bestimmten Teiles der Rakete ist,
von dem der Ring mitgenommen werden soll.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 für eine Rakete mit hinterem Leitwerk, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rakete vor dem Leitwerk (E) eine Rille (2) aufweist, in der sich ein elastischer
Reif (3) befindet, der beim Austritt aus dem Abschußrohr in bekannter Weise über die Außenfläche
der Rakete vorspringt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 361016, 321192;
USA.-Patentschriften Nr. 2 996 992, 1232 627.
Deutsche Patentschriften Nr. 361016, 321192;
USA.-Patentschriften Nr. 2 996 992, 1232 627.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 579/127 5.67 © Bundesdruckerei Berlin
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