DE882358C - Muendungsbremse an einer halbselbsttaetigen oder selbsttaetigen Feuerwaffe - Google Patents
Muendungsbremse an einer halbselbsttaetigen oder selbsttaetigen FeuerwaffeInfo
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Description
Ergänzungsblatt zur Patentschrift Nr. 882 358
Kl. 72 a Gr. 28
AUSGEGEBEN AM 19. OKTOBER 1961
Das Patent 882 358
ist durch rechtskräftigen Beschluß des Deutschen Patentamts
vom 30. August 1961 beschränkt worden.
vom 30. August 1961 beschränkt worden.
a) An die Stelle der bisherigen Bezeichnung der Erfindung, Beschreibung und Patentansprüche
ist folgende Fassung getreten:
Anordnung zum Abschießen von Wurfgranaten
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Abschießen von Wurfgranaten mittels einer halbselbsttätigen oder selbsttätigen Feuerwaffe mit
Mündungsbremse, deren Gasauslaßöffnungen zum Abschuß von Wurfgranaten durch eine Hülse verschließbar
sind.
Die bekannten Mündungsbremsen an selbsttätigen oder halbselbsttätigen Feuerwaffen bestehen
aus einem Rohransatz, der in seiner Seitenwandung Löcher aufweist, welche einen Teil der beim Abfeuern
entstehenden Treibgase seitlich, also quer zur Laufachse, abströmen lassen. Die Treibgase
üben dabei auf die Lochwandung eine Reaktionskraft aus, die dem Rücklauf der Waffe entgegengesetzt
ist und daher die Rücklaufenergie und somit den Rückstoß verringert. Andererseits war es auch
schon bekannt, mit einem Gewehr an Stelle der üblichen Patronenkugeln Wurfgranaten abzuschießen,
welche auf deren Lauf aufgesetzt und durch den Druck einer Sonderpatrone ohne Geschoß vorwärts
getrieben werden. Diese Wurfgranaten werden nicht unmittelbar auf den Gewehrlauf aufgesetzt, sondern
der Gewehrlauf wird zunächst mit einem sogenannten Schießbecher oder Schießstock versehen. Dieser
Schießstock besteht im wesentlichen aus einem Rohr, das den Lauf verlängert und von den Treibgasen
durchströmt wird, wobei der Außendurchmesser des Schießstockes dem Innendurchmesser
einer rohrförmigen, die Granate nach hinten verlängernden und einen hohlen Stiel bildenden Hülse
entspricht. Die im vorstehenden beschriebenen, mit einer Mündungsbremse versehenen selbsttätigen
oder halbselbsttätigen Feuerwaffen können jedoch nicht ohne weiteres zum Abschießen von Wurfgranaten
benutzt werden, weil bei Vorhandensein einer Mündungsbremse der bei der Explosion der
Sonderpatrone entwickelte Treibgasdruck durch die Mündungsbremse entweicht und nicht ausreichen
würde, um die Wurfgranate über die erforderliche Distanz abzuschießen.
Um auch Feuerwaffen mit Mündungsbremse zum Abschießen von Wurfgranaten verwenden zu
können, hat man daher bereits auf demjenigen Teil des Laufes, der die Gasauslaßöffnungen aufweist,
eine mit Löchern versehene und auf dem Lauf drehbare Hülse angeordnet, die wahlweise so gedreht
werden kann, daß ihre Löcher mit den Gasauslaßöffnungen des Laufes fluchten oder daß der Hülsenmantel
diese Gasauslaßöffnungen abschließt. In der ersten Stellung ist die Mündungsbremse wirksam
und die Feuerwaffe zum selbsttätigen oder halbselbsttätigen Abschießen gewöhnlicher Geschosse
geeignet, während in der zweiten Stellung die Mündungsbremse ausgeschaltet und die Waffe zum Abschießen
einer mittels eines Schießstockes aufgesteckten Wurfgranate bereit ist.
Diese bekannte Vorrichtung hat sich aber als in der Praxis unbrauchbar erwiesen. Wird nämlich
mit der bekannten Feuerwaffe eine Wurfgranate abgeschossen, so muß der Schütze zunächst die
Hülse verdrehen, um die Löcher im Gewehrlauf abzuschießen und damit die Mündungsbremse unwirksam
zu machen. Sodann muß er auf das vordere Ende des Laufes den üblichen Schießbecher aufsetzen,
und schließlich muß er auf den Schießbecher die Granate selbst aufschieben. Will er vom Granatenschießen
wieder auf gewöhnliches Schießen übergehen, so muß er nicht nur den Schießbecher
abnehmen, sondern vor allem auch die Hülse wieder so zurückstellen, daß die Mündungsbremse wieder
zur Wirkung kommen kann. Insbesondere unter der Nervenanspannung des Frontkampfes kann
aber nicht erwartet werden, daß der Schütze stets alle Handgriffe durchführt, die zum Übergang von
der einen Art des Schießens zur anderen erforderlich sind. Vergißt er nun vor dem Abschießen einer
Wurfgranate die Hülse der bekannten Feuerwaffe so zu verdrehen, daß die Gasauslaßöffnungen des
Laufes verschlossen sind, so bleibt ein Teil des von der Sonderpatrone entwickelten Treibgasdruckes
ungenutzt, die Bahn der Granate ist zu kurz, und diese kann in einer solchen Entfernung von dem
Schützen explodieren, daß er selbst verletzt oder getötet wird. Vergißt er andererseits beim Übergang
vom Granatenschießen zum gewöhnlichen
Claims (3)
- Schießen, nach dem Abnehmen des Schießbechers oder Schießstockes auch die Mündungsbremse wieder wirksam zu machen, so tritt ein Rückstoß auf, der dem Schützen das Schulterblatt zerbrechen kann.Dieser erhebliche Nachteil der bekannten Vorrichung ist bei einer Anordnung zum Abschießen von Wurfgranaten mittels einer halbselbsttätigen oder selbsttätigen Feuerwaffe mit Mündungsbremse, deren Gasauslaßöffnungen zum Abschuß von Wurfgranaten durch eine Hülse verschließbar sind, erfindungsgemäß dadurch vermieden, . daß der Mantel dieser Verschlußhülse geschlossen und über die Gasauslaßöffnungen auf die Mündungsbremse aufschiebbar ist, wobei die Verschlußhülse gleichzeitig zur Halterung der Wurfgranate dient. Es ist also nicht mehr ein besonderer, stets mit der Mündungsbremse verbundener Verschlußteil vorgesehen, der je nach der Art des Schießens in die eine oder andere Stellung gebracht werden muß, sondern der Versehlußteil ist als aufschiebbare Hülse ausgebildet, die die Wurfgranate gleichzeitig auf der Mündungsbremse festhält.- Die-Verschiußhülse der Mündungsbremse kann erfindungsgemäß in Schußrichtung einen Verlängerungsstutzen zum Aufschieben der Wurfgranate tragen. In diesem Fall ist also die Verschlußhülse mit dem üblichen Schießbecher oder Schießstock verbunden. Wenn also der Schütze beim Übergang zum Schießen mit Granaten den Schießbecher oder Schießstock aufsetzt, verschließt er damit gleichzeitig auch die Löcher der Mündungsbremse, so daß die Treibgase einen für das Fortschleudern der Granate genügenden Druck aufweisen. Geht er zum gewöhnlichen Schießen über, so muß nur der Schießbecher oder Schieß stock mit der mit ihm verbundenen Verschlußhülse abgenommen werden, womit auch die Mündungsbremse wieder wirksam wird. Jeder zusätzliche zum Aufsetzen oder Abnehmen des Schießbechers oder Schieß Stockes hinzukommende Handgriff zum Unwirksam- bzw. Wirksammachen der Mündungsbremse fällt hiermit fort.Nach einer anderen, besonders vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann auch die Verschlußhülse an der Wurfgranate selbst angebracht sein. In diesem Fall wird also auf einen zusätzlichen Schießbecher oder Schießstock ganz verzichtet. Es kann dann nicht mehr der Fall eintreten, daß der Schütze den Schießbecher oder Schießstock abzunehmen vergißt; wenn er zum gewöhnlichen Schießen übergeht, oder daß der Schießbecher verlegt wird oder verlorengeht. Ferner wird dabei auch die zum Aufsetzen des Schießbechers oder Schießstockes erforderliche Zeit eingespart.Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnung näher erläutert, in welcher zwei Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In der Zeichnung zeigtFig. ι in. Seitenansicht und teilweise im Schnitt das Ende eines Laufes einer Feuerwaffe mit Mündungsbremse mit der erfindungsgemäßen Anordnung zum Abschießen einer Wurfgranate;Fig. 2 ist eine der Fig. ι entsprechende Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels.Die halbselbsttätige oder selbsttätige Feuerwaffe ist in üblicher Weise ausgebildet, und auf das Vorderende ihres Laufes ι ist eine Mündungsbremse 2 aufgesetzt, beispielsweise durch Aufschrauben. Die Mündungsbremse 2 ist vorzugsweise außen zylindrisch und weist in ihrer Wandung Gasauslaßöffnungen 3 für die Abfuhr der Treibgase auf. Zum Abschießen einer Wurfgranate werden bei "dem aus Fig. 1 ersichtlichen Ausführungsbeispiei die Gasauslaßöffnungen 3 der Mündungsbremse 2 durch eine auf die Mündungsbremse aufgeschobene Verschlußhülse ja verschlossen, welche durch ein Zwischenstück 9 mit einem Verlängerungsstutzen 4 vereinigt ist, der als Schießstock zum Aufstecken des hülsenartigen Stiels 5 der Wurfgranate 6 dient. Das Zwischenstück 9 wird auch zur Befestigung der Vorrichtung an der Mündungsbremse 2 herangezogen, z. B. durch Anschrauben des Zwischenstücks 9 an mit der Mündungsbremse 2 fest verbundene Gewindesektoren 10. Die Muffe ja, das Befestigungsstück 9 und der Verlangerungsstutzen 4 können auch ein einziges Stück bilden.- Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist auf einen besonderen Schieß stock zum Abschießen der Wurfgranaten verzichtet, und die Wurfgranate 6 wird unmittelbar auf die Waffe selbst aufgesetzt. Als Verschlußmittel zum Abschalten der Mündungsbremse 2 dient dabei die Verschlußhülse 5 a, welche den Körper 6 der Wurfgranate nach rückwärts als Stiel verlängert und sich beim Aufsetzen der Granate auf die Mündungsbremse 2 aufschiebt und die Gasauslaßöffnungen 3 verdeckt.Der Innendurchmesser der Hülse 5 α muß um ein Geringes größer sein als der Außendurchmesser der Mündungsbremse 2, wobei die Verschlußhülse 5 a auf ihrer ganzen Länge den gleichen Durchmesser haben kann oder auch, wie in Fig. 2 dargestellt, eine hintere Ausbauchung aufweisen kann, welche sich über die Mündungsbremse legt. Jedenfalls muß gewährleistet sein, daß gegen den Boden der Hülse S c beim Abschuß der Treibpatrone ein Druck ausgeübt wird, der hinreicht, um der Wurfgranate die nötige Anfangsgeschwindigkeit zu erteilen. Dies wäre offenbar nicht der Fall, wenn die Gasauslaßöffnungen 3 offenblieben. Die Hülse 5 α oder wenigstens der hintere Teil derselben, welcher unmittelbar dem durch die Gasauslaß öffnungen 3 hindurch ausgeübten Gasdruck ausgesetzt ist, muß hinreichend widerstandsfähig sein, um nicht beim Abschuß zerrissen zu werden.PATENTANSPRÜCHE:i. Anordnung zum Abschießen von Wurfgranaten mittels einer halbselbsttätigen oder selbsttätigen Feuerwaffe mit Mündungsbremse, deren Gasauslaßöffnungen zum Abschuß von Wurfgranaten durch eine Hülse verschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Manteldieser Verschlußhülse (5 a, 7 α) geschlossen und über die Gasauslaßöffnungen (3) auf die Mündungsbremse (2) aufschiebbar ist, wobei die Verschlußhülse gleichzeitig zur Halterung der Wurfgranate (6) dient.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußhülse (70) der Mündungsbremse (2) in Schußrichtung einen Verlängerungsstutzen (4) zum Aufschieben der Wurfgranate (6) trägt.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußhülse (5 a) an der Wurfgranate (6) selbst angebracht ist.
b) In der Zeichnung sind die Fig. 1 und 2 gestrichen worden. Die bisherigen Fig. 3 und 4 sind in Fig. 1 und 2 umnumeriert worden.
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