DE1211085B

DE1211085B - Hydraulischer Druckverstaerker, insbesondere fuer Fluessigkeitsbremsanlagen an Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE1211085B
Application number: DEF28668A
Authority: DE
Inventors: Philip Sidney Baldwin
Original assignee: Fiat SpA
Current assignee: Fiat SpA
Priority date: 1959-04-22
Filing date: 1959-06-11
Publication date: 1966-02-17
Also published as: FR1226300A; US3007314A; GB892497A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B62d

Deutsche Kl.: 63 c-54/03

Nummer: 1211085

Aktenzeichen: F 2866811/63 c

Anmeldetag: 11. Juni 1959

Auslegetag: 17. Februar 1966

Die vorliegende Erfindung betrifft einen hydraulischen Druckverstärker, insbesondere für Flüssigkeitsbremsanlagen an Kraftfahrzeugen, mit einem Zylinder, dessen Innenbohrung je einen Teil mit einem größeren und mit einem geringeren Durchmesser aufweist und einen entsprechend abgesetzten, unter der Wirkung einer Reaktionsfeder stehenden Verbundkolben (Stufenkolben) beweglich aufnimmt, und mit einem in einer Bohrung oder Leitung innerhalb des Verbundkolbens angeordneten Ventil zum Steuern des Flüssigkeitsdurchtritts durch den Verbundkolben hindurch, wobei der zwischen der Außenumfangs- fläche des Verbundkolbens und der Innenbohrung größeren Durchmessers des Zylinders eingeschlossene ringförmige Raum mit einem mit der Arbeitsflüssigkeit gefüllten Reservebehälter über eine Leitung verbunden ist.

Bei den bekannten Druckverstärkern bezweckt diese Maßnahme ein Abschließen des Hauptzylinderaggregates, ohne die Bewegungsart des Verbundkolbens beim Bremsen zu beeinflussen.

Der vorliegenden Erfindung liegt dagegen die Aufgabe zugrunde, ein Hauptzylinder-Druckverstärkeraggregat zu schaffen, bei dem die Wirkung der auf den Verbundkolben wirkenden Reaktionsfeder beim Bremsen ergänzt wird.

Erfindungsgemäß wird das durch ein Ventil erzielt, das den Flüssigkeitsdurchtritt vom ringförmigen Raum zum Reservebehälter hin drosselt, jedoch einen im wesentlichen freien Flüssigkeitsdurchtritt in entgegengesetzter Richtung zuläßt.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Flüssigkeitsbremsanlage an einem Kraftfahrzeug, die mit dem Druckverstärker ausgestattet ist,

F i g. 2 einen Druckverstärker gemäß der Erfindung im Längsschnitt.

In den Zeichnungen umfaßt die Flüssigkeitsbremsanlage eines Kraftfahrzeuges, welche in F i g. 1 sehematisch angedeutet ist, einen Hauptzylinder CM, dessen Förderdruck durch Einwirkung auf den Bremsfußhebel P geändert wird, und eine Leitungsanordnung CD, deren Leitungen mit den Radbremszylindern verbunden sind, von denen einer, CF, links oben in der Fig. 1 beispielsweise dargestellt ist. TP, TA bezeichnen die Hinter- bzw. Vorderradbremstrommeln. Die Radbremszylinder CF werden zwischen den durch Rückholfedern beeinflußten Bremsbacken G eingeschaltet. Zwischen dem Hauptzylinder CM und den Leitungen CD ist ein mit AP bezeichneter Druckverstärker eingefügt.

Hydraulischer Druckverstärker, insbesondere für Flüssigkeitsbremsanlagen an Kraftfahrzeugen

Anmelder:

FIAT Societä per Azioni, Turin; Philip Sidney Baldwin, Florenz (Italien)

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte, München 5, Müllerstr. 31

Als Erfinder benannt:

Philip Sidney Baldwin, Florenz (Italien)

Beanspruchte Priorität:

Italien vom 22. April 1959 (6258)

Der in der Fig. 2 dargestellte Druckverstärker umfaßt einen Zylinder, der unterhalb des Hauptzylinders untergebracht ist, wobei die beiden Zylinder zusammen gegossen sind.

Der Hauptzylinder, von an sich bekannter Bauart, umfaßt einen Kolben 1, der während des Bremsvorgangs entgegen der Wirkung einer vorgespannten Rückstellfeder 2 bewegt wird und einen ringförmigen, als Ventil wirkenden, elastischen Dichtring 3 trägt, welcher die Verbindung zwischen der Druckkammer 4 und dem Vorratsbehälter durch den hinter dem Kolbenkopf liegenden Ringraum 5 steuert.

Der Druckverstärker, dessen Aufbau und Wirkungsweise im wesentlichen auch an sich bekannt sind, weist in der Innenbohrung des zugehörigen Zylinders einen Teil 6 größeren Durchmessers, in welchen ein mit der Druckkammer 4 des Hauptzylinders verbundener Kanal 7 mündet, und einen Teil 8 kleineren Durchmessers auf, der durch Bohrungen 9 α und 9 b mit den Radbremszylindern verbunden ist. Innerhalb des Zylinders ist ein Verbundkolben angeordnet, welcher einen Teil 10 größeren Durchmessers und einen Teil 11 kleineren Durchmessers aufweist, welche in den Teilen 6 und 8 der Zylinderbohrung gleitbar sind und durch die Wirkung der vorgespannten Reaktionsfeder 12 großer Steilheit in der Richtung eines Verschlußpfropfens 13 gedruckt werden. Die Kolbenteile 10 und 11 sind gegen die Teile 6 und 8 der Zylinderbohrung durch Gummiringe 13 und 14 abgedichtet, so daß der Verbundkolben die Zylinderbohrung in drei Kammern A, B und C unterteilt, deren erste den Niederdruckraum

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und die zweite den Hochdruckraum des Druckverstärkers bilden und die dritte, die ringförmig ausgebildet ist, mit dem Ringraum 5 des Hauptzylinders und demgemäß mit dessen Vorratsbehälter D durch eine Bohrung 15 verbunden ist. Innerhalb des Verbundkolbens ist ein die Kammern^ und B verbindender (nicht dargestellter) Kanal vorgesehen, in dem ein (ebenso nicht dargestelltes) Ventil angeordnet ist, welches die Verbindung zwischen den Kammern^ und B beim Arbeitshub des Verbundkolbens absperrt.

Um die Bewegung des Verbundkolbens beim Annähern der Bremsbacken an die Bremstrommeln zu vergrößern, ist in der Bohrung 15 ein Ventil-Verschlußglied 16 angeordnet, welches durch eine Feder 17 in Schließrichtung belastet wird. Das Ventilverschlußglied 16 weist ein Axialloch 16 a auf, welches die Strömung der Bremsflüssigkeit aus dem Raum C zu dem Ringraum 5 des Hauptzylinders und von dort aus zum Vorratsbehälter D derart drosselt, daß eine rasche Bewegung des Verbundkolbens in Betätigungsrichtung gebremst wird. Beim Loslassen des Bremsfußhebels kann der Verbundkolben unter der Wirkung des Druckes im Raum D und der Reaktionsfeder 12 schnell zurückgeführt werden, weil sich das Ventil 16 durch das im Raum C entstandene Vakuum selbsttätig öffnet und das Öl aus dem Behälter D dem rohrförmigen Raum C über den Ringraum 5 ungedrosselt zufließen kann.

Claims

Patentanspruch:

Hydraulischer Druckverstärker, insbesondere für Flüssigkeitsbremsanlagen an Kraftfahrzeugen, mit einem Zylinder, dessen Innenbohrung je einen Teil mit einem größeren und mit einem geringeren Durchmesser aufweist und einen entsprechend abgesetzten, unter der Wirkung einer Reaktionsfeder stehenden Verbundkolben (Stufenkolben) beweglich aufnimmt, und mit einem in einer Bohrung oder Leitung innerhalb des Verbundkolbens angeordneten Ventil' zum Steuern des Flüssigkeitsdurchtritts durch den Verbundkolben hindurch, wobei der zwischen der Außenumfangsfläche des Verbundkolbens und der Innenbohrung größeren Durchmessers des Zylinders eingeschlossene ringförmige Raum mit einem mit der Arbeitsflüssigkeit gefüllten Reservebehälter über eine Leitung verbunden ist, gekennzeichnet durch ein Ventil (16, 17), das den Flüssigkeitsdurchtritt vom ringförmigen Raum (C) zum Reservebehälter (D) hin drosselt, jedoch einen im wesentlichen freien Flüssigkeitsdurchtritt in entgegengesetzter Richtung zuläßt.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 904 741;

USA.-Patentschriften Nr. 2191716, 2272360,
270,2 633 001;

S. Groß, Berechnung von Federn, Verlag Julius Springer, Berlin 1939, S. 58;

A. Pleines, Kraftfahrzeugbremsen, Verlag Berliner Union, Stuttgart 1951, S. 135;

Zeitschrift »The Autocar«, 3. 10. 1958, S. 480.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 508/144 2.66 © Bundesdruckerei Berlin