DE819354C

DE819354C - Hauptzylinder, insbesondere fuer hydraulische Bremsen

Info

Publication number: DE819354C
Application number: DEP14031A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Dipl-Ing Beuchle
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-10-31

Description

Hauptzylinder, insbesondere für hydraulische Bremsen Die Erfindung bezieht sich auf einen Hauptzylinder, insbesondere für hydraulische Bremsen, und besteht darin, daß ein mit einer zur Abdichtung gegenüber der Zylinderwand geeigneten Dichtung versehener Kolbenkopf verschiebbar im Kolben gelagert ist, wobei die Dichtung gleichzeitig dazu geeignet ist, den Kolbenkopf gegenüber dem Kolben abzudichten, derart, daß dadurch eine Verbindung des Zylinderraums vor dem Kolben mit einem Ausgleichsbehälter hinter dem Kolben in geeignete Kanäle abgeschlossen wird.
Erfindungsgemäß dient als Dichtung eine an sich bekannte Schnurringdichtung, die in einer Nut des Kolbenkopfes festgehalten wird und sich beim Zusammenschieben der beiden Kolbenteile abdichtend gegen eine Sitzfläche des Kolbens legt.
Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind den nachstehenden Ausführungen zu entnehmen. Die Zeichnung zeigt eine der verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes. Ein Druckzylinder (Abb. i) steht über eine Bohrung 2 in der Zylinderwand mit einem Nachfüllbehälter 3 zur Aufnahme von Druckflüssigkeit in Verbindung. Im Zylinder i ist ein Druckkolben verschiebbar angeordnet. Dieser besteht aus einem Kolbenteil 4, dessen Kolbenstange 5 aus dem Gehäuse hervorragt, und einem im Kolbenteil 4 verschiebbar angeordneten Kolbenkopf 6. Der Kolben ist in Abb. 2 vergrößert dargestellt.
In einer Nut des Kolbenkopfes 6 ist eine Dichtung 7 angeordnet, und zwar ist diese Dichtung als Schnurringdichtung von in entspanntem Zustand annähernd ovalem Querschnitt ausgebildet, die sich abdichtend gegen die Wand des Zylinders i legt. Kolbenkopf 6 besitzt ferner eine Durchbohrung 8, die von der Vorderseite durch den Kolbenkopf hindurchführt und hinter der Dichtung 7 in Radialbohrungen 9 mündet. Am rückwärtigen Ende des Kolbenkopfes 6 ist eine Nut zur Aufnahme eines Sprengringes io vorgesehen, wodurch der Kolbenkopf im Kolbenteil 4 festgehalten und seine axiale Bewegung begrenzt wird.
Kolbenteil 4 besitzt an seiner Vorderseite eine als Ventilsitz ausgebildete Stirnfläche i i, die geeignet ist, daß sich der Schnurring 7 abdichtend dagegenlegt. Kolbenteil 4 besitzt ferner an seinem äußeren Umfange einen Ringkanal 12, der über Nuten 13 mit der Vorderseite des Kolbenteils in Verbindung steht.
Die rückwärtige Bewegung des Kolbenteils 4 ist durch eine Schulter 14 im Gehäuse begrenzt, derart, daß in der Endstellung der Ringkanal 12 mit der Bohrung 2 des Zylinders in Verbindung steht.
In Ruhestellung der Vorrichtung, also in Bremslösestellung, liegt Kolbenteil 4 an der Schulter 14 des Zylinders an. Das Bremssystem steht über Bohrungen 8 und 9, den Zwischenraum 15 zwischen Kolbenkopf 6 und Kolbenteil 4 sowie über die Nuten 13 und Ringraum 12 des Kolbenteils 4 und über Bohrung 2 mit dem Ausgleichsbehälter 3 in Verbindung. Es kann also dadurch ein Leckverlust im System aus dem Ausgleichsbehälter ergänzt werden, ebenso kann bei Flüssigkeitsüberschuß, beispielsweise hervorgerufen durch Erwärmung der Flüssigkeit im System, Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter zurückfließen.
Bei Betätigen der Kolbenstange 5 wird Kolbenteil e vorwärts bewegt. Der durch die Reibung zwischen der Dichtung 7 und der Zylinderwand sowie durch den sich bildenden und auf der Vorderseite des Kolbenvorderteils 6 wirkenden Flüssigkeitsdruck zunächst in seiner Lage verharrende Kolbenkopf legt sich über die Seitenfläche der Dichtung 7 gegen die Stirnfläche i i des Teils 4, wodurch die Verbindung zwischen der Bohrung 9 und den Nuten 13 unterbrochen wird. Die Teile 4 und 6 wirken nunmehr als einheitlicher Druckkolben. Das Zusammenpressen beider Teile erhöht sich mit dem zunehmenden Druck im System, so daß die Druckflüssigkeit im Zylinder ausnahmslos in das System gepreßt wird.
Um eine Zerstörung der Dichtung 7 bei hohen Drücken zu vermeiden, kann Kolbenteile so bemessen sein, daß sich das rückwärtige Ende 16 in Dichtstellung gegen die Fläche 17 des Kolbenteils 4 anlegt. Die Radialbohrung 9 kann dabei von der entsprechend ausgebildeten Wandung des Teils 4 verschlossen werden, so daß der Flüssigkeitsdruck entweder gar nicht oder nur stark gedrosselt auf die Rückseite der Dichtung 7 einwirken kann. Dieses Verschließen der Bohrung 9 ist in der Abbildung nicht dargestellt.
Beim Zurückziehen der Kolbenstange 5 werden die Teile 4 und 6 voneinander getrennt, da die Dichtung 7 die Neigung besitzt, infolge ihrer Reibung mit der Zylinderwand den Kopfteil 6 in seiner jeweiligen Lage festzuhalten. Dadurch wird der Zwischenraum 15 wiederhergestellt und dadurch die Verbindung zwischen dem Ausgleichsbehälter 3 und dem Bremssystem. Es wird dadurch vermieden, daß etwa bei zu schnellem Zurückführen des Kolbens und zu langsamem Nachfließen der Druckflüssigkeit aus dem System ein schädlicher Unterdruck im Hauptzylinder oder dem Drucksystem entsteht. Infolge der Verjüngung der Kolbenstange 5 gegenüber Teil 4 ist die Verbindung zwischen Ausgleichsbehälter und System in jeder Kolbenstellung gewährleistet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Hauptzylinder, insbesondere für hydraulische Bremsen, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer zur Abdichtung gegenüber der Zylinderwand (i) geeigneten Dichtung (7) versehener Kolbenkopf (6) verschiebbar im Kolben (4) gelagert ist, wobei die Dichtung (7) gleichzeitig dazu geeignet ist, den Kolbenkopf (6) gegenüber dem Kolben (4) abzudichten, derart, daß dadurch eine Verbindung des Zylinderraumes vor dem Kolben mit einem Ausgleichsbehälter (3) hinter dem Kolben über geeignete Kanäle (8, 9, 12, 13, 2) abgeschlossen wird.
2. Hauptzylinder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtung (7) eine an sich bekannte Schnurringdichtung dient, die in einer Nut des Kolbenkopfes (6) festgehalten wird und sich beim Zusammenschieben der beiden Kolbenteile (4, 6) abdichtend gegen eine Sitzfläche (ii) des Kolbens (4) legt.
3. Hauptzylinder nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, claß der Kolbenkopf (6) im Kolbenteil (4) durch einen Sprengring (io) o. dgl. festgehalten wird, der die Längsverschiebung des Kolbenkopfes (6) begrenzt.
4. Hauptzylinder nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des Kopfes (6) gegenüber dem Kolben (4) durch die hintere Begrenzungsfläche (16) des Kopfes und die gegenüberliegende Fläche (17) am Grunde der den Kopf aufnehmenden Bohrung des Kolbens (4) begrenzt wird.
5. Hauptzylinder nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolberfteil (4) an seiner Außenseite Längsnuten (13) besitzt, die die Verbindung zwischen einer im Zylinder (1) angeordneten, zu einem Ausgleichsbehälter (3) führenden Bohrung (2) bzw. einer Ringnut (12) im Kolbenteil (4) und der Vorderseite des Kolbenteils (4) herstellen.
6. Hauptzylinder nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Kolbenstange (5) kleiner als der des Zylinders (i) ist, und daß eine besondere Abdichtung (18) für die Kolbenstange (5) vorgesehen ist.