DE1208951B - Gedaempfte Gasfeder - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Ο.:

F06f

Deutsche Kl.: 47 a -17

Nummer: 1 208 951

Aktenzeichen: St 19378 XII/47 a

Anmeldetag: 19. Juni 1962

Auslegetag: 13. Januar 1966

Die Erfindung bezieht sich auf eine gedämpfte Gasfeder, bestehend aus einem mit Gas hohen Druckes gefüllten Zylinder, in dem ein mit Drosselöffnungen versehener Arbeitskolben gleitet.

Bei derartigen Elementen treten am Kolben entsprechend dem innendruck und der wirksamen Kolbenfläche beträchtliche Ausschubkräfte auf, die bei vielen Anwendungsgebieten dieser Elemente unerwünscht sind. Es ist daher bereits bekannt, zur Eliminierung der Ausschubkraft zwei Gasfedern gegeneinanderzuschalten.

Es sind auch schon Ausl'ührungsformen gedämpfter Gasfedern beschrieben worden. In einem Fall ist zwischen den beiden durch einen Kolben getrennten Arbeitsräumen des Zylinders ein Ventil vorgesehen, das bei Erreichen eines bestimmten Überdrucks in einer Kammer öffnet und ein gewisses Gasvolumen in die andere Kammer durchströmen läßt.

Die beschriebenen Gasfedern weisen jedoch alle den Nachteil auf, daß sie verhältnismäßig kompliziert und damit störanfällig sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine gedämpfte Gasfeder zu schaffen, bei welcher die Ausschubkraft in einer frei wählbaren Kolbenstellung eliminiert ist und eine von Anfang an auftretende gleichbleibende Dämpfung erzielt wird. Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Zylinder durch eine gasdichte Trennwand in der Länge unterteilt ist, die Kolbenstange zwei Dämpfglieder in Form von Drosselkolben für die beiden Arbcitsräume trägt und ihr zwischen den beiden Kolben liegender, durch die Trennwand reichender Teil im Querschnitt stärker ist als der aus dem Zylinder austretende, wobei die beiden Teilräume mit unterschiedlichem Gasdruck gefüllt sind derart, daß die beiden Kolben in einer frei wählbaren Stellung im Gleichgewicht stehen

Der Fülldruck wenigstens in einer der Kammern beträgt vorzugsweise mehr als 70 atü, und die Querschnitisverstärkung der Kolbenstangen ist durch ein aufgesetztes Rohr gebildet. Da es oft wünschenswert ist. festlegen zu können, in welchem Bereich eines Dampfers die Haupterwärmung erfolgen soll, weisen die beiden Drosselkolben verschiedene Dämpfungen auf, um dadurch eine entsprechende Verteilung des Leisuingsumsatzes auf diese beiden Kolben zu erreichen.

!Eine Eiiminierung der Ausschubkräfte des zweigeteilten Druckzylinders tritt dann auf, wenn die Gleichgevvichtsstellung erreicht ist, d. h. wenn die Drücke in den beiden Kammern zu den ihnen zugeordneten wirksamen Flächen umgekehrt pro-Gedämpfte Gasfeder

Anmelder:

Ernst Wüstenhagen,

Eiferen (Kr. Köln), Bachstr. 10

Als Erfinder benannt:

Ernst Wüstenhagen, Eiferen (Kr. Köln);

Wilfried Roos, Güls über Koblenz

portional sind. In der Praxis wird dabei so vorgegangen, daß in die erste Kammer das Füllmedium mit einem Druck von vorzugsweise über 70 atü eingebracht und dann die Kammer abgeschlossen wird. Dann wird Füllmedium in die zweite Kammer eingelassen und der Druck in dieser so weit gesteigert, bis eine Gegenkraft entsteht, die der Ausschubkraft der ersten Kammer das Gleichgewicht hält.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt.
Nach den F i g. 1 und 2 wird der Druckzylinder 1 durch das Trennelement 2 druckdicht in zwei Kammern 3 und 4 unterteilt. Ein Verdrängerkolben 5 ist durch die Dichtung 6 in die Druckkammer 4 eingeführt und durch das Trennelement 2 hindurch in die Druckkammer 3 verlängert. In jeder der Druckkammern 3 bzw. 4 ist an dem Kolben 5 ein Dämpfglied 7 bzw. 8 angeordnet.

Der in der Kammer 3 herrschende Druck P₁ wirkt auf die Stirnfläche 9 des Verdrängerkolbens 5 und versucht diesen aus der Kammer herauszudrücken. Der in der Kammer 4 herrschende Druck P₂ erzeugt jedoch eine Gegenkraft, die auf die Ringfläche 10, die durch eine Querschnittsverringerung des Verdrängerkolbens 5 innerhalb der Kammer 4 gebildet wird, wirkt und die der von dem Druck P₁ erzeugten Ausschubkraft entgegengerichtet ist. Bezeichnet man den größeren Durchmesser des Verdrängerkolbens mit Cl₁ und den kleineren Durchmesser mit d₂, ergibt sich für die notwendigen Druckverhältnisse in den beiden Kammern folgende Gleichgewichtsbedingung:

P₁ ■ Cl₁" = P₂ · (Cl₁ - Cl₂)".

Bei Bestehen dieser Gleichung heben sich die durch die Drücke P₁ und P₂ hervorgerufenen Schubkräfte auf den Verdrängerkolben 5 gegenseitig auf, d. h., derselbe befindet sich in der Gleichgewichtsstellung. Wird durch Krafteinwirkung von außen der Verdrängerkolben aus seiner Ruhelage herausbewegt und

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anschließend die äußere Kraft wieder entfernt, so kehrt der Verdrängerkolben von selbst wieder in seine Gleichgewichtsstellung zurück.

Nach F i g. 2 ist an Stelle der Querschnittsverringerung nach F i g. 1 der Querschnitt des Verdrängerkolbens 5 zwischen den beiden Dämpfgliedern 7 und 8 durch ein Rohr 11 vergrößert. Letztere ist auf dem Verdrängerkolben 5 gleitbar und die Räume 3 und 4 gegeneinander abdichtend angeordnet und trägt das Dämpfglied 8. Diese erfindungsgemäße Ausführungsform ermöglicht ein rasches Einfahren des Verdrängerkolbens 5, wobei das Rohr 11 mit dem auf ihm sitzenden Dämpfglied 8 nacheilt unter der Voraussetzung, daß das Dämpfglied 7 eine kleinere Dämpfung liefert als das Glied 8. In der Gleichgewichtsstellung liegt das Rohr 11 wieder am Dämpfglied 7 an, wie aus F i g. 2 ersichtlich ist. Durch diese konstruktive Maßnahme ändert sich jedoch gegenüber der in F i g. 1 dargestellten Anordnung nichts in bezug auf die grundsätzliche Wirkungsweise.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Gedämpfte Gasfeder, bestehend aus einem mit Gas hohen Druckes gefüllten Zylinder, in dem ein mit Drosselöffnungen versehener Arbeitskolben gleitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (1) durch eine gasdichte Trennwand (2) in der Länge unterteilt ist, die Kolbenstange (5) zwei Drosselkolben (7, 8) für die beiden Arbeitsräume trägt und ihr zwischen den beiden Kolben liegender, durch die Trennwand reichender Teil im Querschnitt stärker ist als der aus dem Zylinder austretende, wobei die beiden Teilräume mit unterschiedlichem Gasdruck gefüllt sind derart, daß die beiden Kolben in einer frei wählbaren Stellung im Gleichgewicht stehen.

2. Gedämpfte Gasfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck wenigstens in einer der Kammern (3 oder 4) mehr als 70 atü beträgt.

3. Gedämpfte Gasfeder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsverstärkung der Kolbenstange (S) durch ein aufgesetztes Rohr (11) gebildet ist.

4. Gedämpfte Gasfeder nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Drosselkolben (7, 8) verschiedene Dämpfungen aufweisen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 655 244;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1109 461;
schweizerische Patentschrift Nr. 354 990;
französische Patentschriften Nr. 1 003 657,1 024 818 296;
USA.-Patentschrift Nr. 1 283 602.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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