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Als Luftbremse dienende Klappenanordnung an Kraftfahrzeugen Die Erfindung
betrifft eine als Luftbremse dienende, um eine horizontale, quer zur Längsrichtung
des Fahrzeuges verlaufende Achse schwenkbare Klappenanordnung an Kraftfahrzeugen.
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Bei den hohen Geschwindigkeiten, die moderne Kraftfahrzeuge heute
erreichen, kann die Wirkung der üblichen, an den Rädern angeordneten Reibungsbremsen
durch Luftbremsen wesentlich unterstützt werden. Als Luftbremsen kommen dabei im
wesentlichen Klappen in Frage, die während der Fahrt eine solche Stellung einnehmen,
daß sie nur einen geringen Luftwiderstand bieten, während sie zum Bremsen in eine
Stellung verschwenkt werden, in denen sie einen großen Luftwiderstand haben.
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Bekannt ist eine Luftwiderstandsbremse für Kraftfahrzeuge, die als
besonders zu diesem Zweck angebrachtes Element mittels Rohrträgern am Kraftfahrzeug
befestigt ist. Von Nachteil ist dort, daß die Luftbremse am Kraftfahrzeug einen
Fremdkörper bildet, der infolgedessen für eine Anbringung an normalen Personenkraftwagen
weniger in Frage kommt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Klappenanordnung zu schaffen,
die sich harmonisch in das Gesamtbild des Fahrzeuges einfügt und trotzdem wirksam,
dem Fahrwind ausgesetzt werden kann. Weiterhin wird durch die Erfindung angestrebt,
die als Luftbremse dienende Klappe zu weiteren Zwecken heranzuziehen. Außerdem soll
die erfindungsgemäße Klappe leicht am Fahrzeug befestigt werden können und insbesondere
bei den üblichen Kraftfahrzeugen auch noch nachträglich anbringbar sein.
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'Bekannt sind ferner Kraftfahrzeuge und insbesondere Personenkraftwagen
mit auf dem Dach des Fahrzeuges befestigten Gepäckträgern, welche schwenkbare, an
Armen geführte Querstangen aufweisen. Die Erfindung geht von solchen Gepäckträgern
aus und schlägt in Lösung der gestellten Aufgabe vor, daß eine das Dach des Fahrzeuges
in an sich bei Dachgepäckträgern bekannter Weise in Längsrichtung überragende Anordnung
eines oder mehrerer schwenkbarer Elemente vorgesehen ist, die als die Luftbremsung
bewirkende Klappen ausgebildet sind.
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In vorteilhafter Weise können die Klappen in an sich bekannter Weise
an einer Gepäckbrücke angeordnet sein.
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Es sind aber auch Fahrzeuge bekannt, die mit einem im wesentlichen
ebenen unmittelbar beladbaren Dach versehen sind, das mindestens vorn und/ oder
hinten über die Seitenwände des Fahrzeuges vorsteht. In diesem Fall können die Klappen
in an sich bekannter Weise an dem unmittelbar beladbaren im wesentlichen ebenen
Dach angeordnet sein. Ist die Klappe vorn am Fahrzeug angeordnet, so liegt sie in
beiden Fällen oberhalb der Windschutzscheibe und kann infolgedessen nicht nur als
Luftbremse, sondern zugleich auch als Sonnenblende dienen. Dabei werden die Windschutzscheiben
insbesondere beim Parken durch diese Klappen zugleich auch vor einem Verregnen,
Verschneien und Vereisen geschützt. Weiterhin kann eine solche vorn am Fahrzeug
angebrachte Klappe auch als Leitfläche für die Luftströmung dienen, die bei Fahrzeugen
mit geöffnetem Schiebedach das Eindringen von Zugluft in das Fahrzeuginnere verhindert.
Endlich könnten die Klappen auch als Signal- oder Reklametafeln benutzt werden,
die nur bei langsamer Fahrt, wenn die Tafeln gut sichtbar sein sollen, hochgeklappt
werden. Insbesondere für Polizeifahrzeuge wäre die Ausnutzung der erfindungsgemäßen
Klappen zugleich als Signaltafeln von Vorteil.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Klappen so angeordnet
sein, daß ihre Oberflächen in horizontaler Lage mit der Ladefläche des Gepäckträgers
bzw. der Dachfläche in an sich bekannter Weise fluchten und diese verlängern. Hierdurch
kann auch bei kleineren Fahrzeugen eine solche Vergrößerung der Ladefläche erzielt
werden, daß sie beispielsweise beim Campen als Schlaffläche dienen kann. Weiterhin
kann die Klappe einen im wesentlichen in der Ebene der Klappe angeordneten, die
Klappe nach dem Fahrzeugende zu verlängernden an sich bekannten Ring tragen, der
zusammen mit
der Klappe verschwenkbar ist. Dieser Ring kann zum
Abstützen von Zeltteilen oder von Stoffgaragen dienen, die durch Verschwenken des
Ringes gespannt oder im Abstand vom Fahrzeug gehalten werden können.
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Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann die Klappe in an sich bekannter
Weise um eine im Bereich ihrer dem Fahrzeug zugewandten Kante verlaufende Achse
vorzugsweise um 180° verschwenkbar sein, so daß sie auch zum Auflegen auf die Ladefläche
des Gepäckträgers bzw. des Daches gebracht werden kann. Sie könnte statt dessen
aber auch in an sich bekannter Weise um ihre Mittelachse verschwenkbar ausgebildet
sein. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn zum Betätigen der Klappe vom Fahrzeuginneren
aus hydraulische, pneumatische, mechanische oder elektromechanische Mittel vorgesehen
sind. Die Schwenkachse der Klappe und auch die Betätigungsmittel werden zweckmäßig
im wesentlichen oberhalb der Dachfläche angeordnet, weil sie dann sowohl leicht
montierbar als auch beispielsweise zu Reparaturzwecken leicht zugänglich sind.
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Ist die Klappe an einem Gepäckträger angebracht, so kann insbesondere
an einem Querträger des Gepäckträgers eine hydraulische oder pneumatische Kolbenzylindereinheit
zum Betätigen der Klappe angelenkt und das Rohrgerüst des Gepäckträgers mindestens
teilweise als Leitung für das Druckmittel ausgebildet sein. Weist ein solcher Gepäckträger
einen die Ladefläche desselben mit Abstand umgebenden Schutzring auf, so kann die
Klappe insbesondere an dem Schutzring angelenkt und innerhalb desselben angeordnet
sein. Bei einem Fahrzeug mit einem unmittelbar beladbaren Dach ist dagegen zum Betätigen
der Klappe das Anbringen eines Elektromotors und eines Getriebes, insbesondere eines
Kegelradgetriebes, zweckmäßiger.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigt F i g.1 die schematische
Seitenansicht eines Personenkraftwagens mit einer Tragbrücke, die mit der erfindungsgemäßen
Klappenanordnung versehen ist, F i g. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der Tragbrücke
gemäß F i g. 1, F i g. 3 die schematische Seitenansicht eines Personenkraftwagens
mit ebenem, vorn und hinten überstehendem Dach und F i g. 4 eine Draufsicht auf
einen Teil des Fahrzeuges gemäß F i g. 3.
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Der in F i g. 1 dargestellte Personenkraftwagen 1 ist mit einem Gepäckträger
versehen, der aus einem tragenden Hauptrahmen 2 und einem Schutzring 3 besteht,
der die durch den Hauptrahmen 2 bestimmte Ladefläche des Gepäckträgers mit Abstand
umgibt. Der Gepäckträger ist mit seinen Füßen 4 auf dem Dach 5 des Kraftfahrzeuges
1 abgestützt und bei 6 an der Regenrinne verspannt. Der Hauptrahmen 3 des Gepäckträgers
überragt das Dach 5 des Personenkraftwagens sowohl nach vorn als auch nach hinten.
Im Bereich seines vorderen und hinteren Randes ist je eine Klappe 7 bzw. 7' vorgesehen.
Die Klappen 7 und 7' sind im wesentlichen rechteckig ausgebildet und an dem Schutzrahmen
3 jeweils um eine Achse 8 bzw. 8' schwenkbar angelenkt, die quer zur Fahrtrichtung
des Fahrzeuges verläuft und zugleich etwa die Mittelachse der zugehörigen Klappe
7 bzw. 7' bildet. Die Klappen 7 und 7' sind innerhalb des Schutzringes
3 angeordnet.
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Während der Fahrt werden die Klappen 7 und 7' horizontal gestellt,
so daß sie etwa in der Ebene des Schutzringes 3 liegen und nur einen sehr geringen
Luftwiderstand bieten, so wie es bei der vorderen Klappe 7 des Fahrzeuges gemäß
F i g. 1 angedeutet ist. In dieser Stellung liegt diese Klappe oberhalb der Windschutzscheibe
9 des Personenkraftwagens 1 und dient zugleich als Sonnenblende sowie
als Schutz gegen ein Verregnen, Verschneien oder Vereisen der Scheibe. Die Anbringung
der Klappe 7 oberhalb der Windschutzscheibe 9 ist also von besonderem Vorteil.
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Zum Bremsen werden die Klappen 7 und 7' verschwenkt, so daß sie eine
beispielsweise senkrechte Stellung einnehmen, wie es an der hinteren Klappe 7' des
Fahrzeuges 1 dargestellt ist. In dieser Stellung hat eine solche Klappe einen großen
Luftwiderstand, so daß sie eine wirksame Luftbremse bildet. Bei Vorhandensein zweier
Klappen, die zugleich verschwenkt werden, können aber auch andere Stellungen die
optimale Bremswirkung ergeben, weil die vordere Klappe eine erhebliche Störung und
Umlenkung des Luftstromes bewirkt. Die Ablenkung der Luftströmung durch die vordere
Klappe kann auch dazu benutzt werden, um bei Fahrzeugen mit Schiebedächern die lästige
Zugluft zu vermeiden, die nach dem öffnen des Schiebedaches in das Fahrzeuginnere
eindringt.
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Bei um 90° verschwenkten Klappen sind ihre Flächen sehr gut sichtbar,
so daß sie auch als Signaltafeln oder RekIametafeln dienen könnten. Zur schnellen
Fahrt, wenn Beschriftungen auf solchen Tafeln ohnehin nicht lesbar sind, können
diese horizontal gestellt werden, während sie zum Gebrauch bei langsamer Fahrt oder
beim Halten in die vertikale Lage gebracht werden. Dies könnte insbesondere für
Polizeifahrzeuge von Nutzen sein, welche durch horizontal gestellte Tafeln an schneller
Fahrt nicht behindert werden, aber beispielsweise an Unfallstellen weithin sichtbare
Warnungstafeln ausschwenken könnten.
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Zum Verschwenken der Klappen 7 und 7' dienen bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den F i g. 1 und 2 hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten 10 und 10', die
an den Querträgern 2' des Gepäckträgers drehbar angelenkt sind. Die Kolben-Zylinder-Einheiten
10
und 10' stehen über Gestänge 11,11' mit den Klappen 7,7' in Verbindung.
Die rohrförmigen Rahmenteile 2 und 2' des Gepäckträgers sind dabei zugleich als
Leitungen für das hydraulische Druckmittel ausgebildet. Die Betätigung der Klappen
7 und 7' kann infolgedessen leicht von Kontrollorganen aus betätigt werden, die
im Bereich des Fahrersitzes liegen. Die Verbindung zwischen den Kontrollorganen
und den im Gepäckträger vorgesehenen Leitungen für das Druckmittel kann beispielsweise
mittels flexibler Schläuche erfolgen, die insbesondere im Bereich der Füße 4 in
das Fahrzeuginnere eingeführt sein können.
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In den F i g. 3 und 4 ist ein Personenkraftwagen 21
dargestellt,
der ein ebenes Dach 22 aufweist. Ein solches Dach kann leicht so ausgebildet werden,
daß es unmittelbar beladbar ist. In diesem Fall wäre die Anbringung eines gesonderten
Gepäckträgers wie bei dem Fahrzeug gemäß F i g. 1 unzweckmäßig. Jedoch könnte das
Dach mit einem Schutzrahmen, ähnlich
dem Schutzrahmen 3 des Gepäckträgers
gemäß F i g. 1, versehen werden, der seinerseits als Luftbremsen dienende Klappen
tragen könnte. Zweckmäßiger ist es jedoch, das ebene und unmittelbar belädbare Dach
22 des Fahrzeuges 21 so auszubilden, daß es über die Außenwände des Fahrzeuges und
insbesondere die Windschutzscheibe 23 und die Heckschutzscheibe 24 überstehende
Teile 25 und 25' aufweist, und die überstehenden Teile 25 und 25' mit dem Mittelteil
des Daches 22 gelenkig zu verbinden, so daß auch sie Klappen bilden, die um eine
horizontale, quer zur Längsrichtung des Fahrzeuges verlaufende Achse 26, 26' verschwenkbar
sind. Auch hier überdeckt wieder die Klappe 25 die Windschutzscheibe 23 und dient
zugleich als Sonnenblende und Wetterschutz. Außerdem fluchtet hier die Oberfläche
der Klappen 25 und 25' in horizontaler Lage mit der Ladefläche des Daches 22, so
daß diese durch die vorstehenden Teile 25 und 25' wirksam verlängert wird. Dies
ist insbesondere bei Urlaubsfahrten zum Campen vorteilhaft, weil dann umfangreiches
Gepäck mitzuführen ist und die Dachfläche als Schlaffläche benutzt werden kann.
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Die Klappen können weiterhin einen die Klappen nach dem Fahrzeugende
hin verlängernden Ring 29' tragen, wie er bei der hinteren Klappe 25' angedeutet
ist. Ein solcher Ring könnte als Gerüst für ein Zelt 30 dienen, das über
die Ringe gelegt und durch Verschwenken der Klappen gespannt wird, wie es F i g.
3 gestrichelt zeigt.
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Die Achsen 26 und 26' sind im Bereich der dem Fahrzeug zugewandten
Kanten der Klappen 25 und 25' und oberhalb der Dachfläche angeordnet, so
daß die Klappen durch Verschwenken um 180° in die bei der vorderen Klappe 25 in
F i g. 3 gestrichelt dargestellte Lage zum Aufliegen auf die Ladefläche des Daches
22 gebracht werden können.
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Zum Betätigen der Klappen 25 und 25' sind bei diesem Ausführungsbeispiel
elektromechanische Mittel vorgesehen, die aus dem Elektromotor 27 und den Kegelradgetrieben
28, 28' bestehen. Auch der Elektromotor 27 und die Getriebe 28, 28' sind
ebenso wie die Achsen 26 und 26' oberhalb der Dachfläche 22 angeordnet, so
daß sie sowohl leicht zu montieren als auch zu warten sind. Die Durchführung elektrischer
Leitungen durch die Fahezeugverkleidung in das Fahrzeuginnere und ihr Anschluß an
im Bereich des Fahrersitzes liegende Kontrollorgane für die Klappen 25 und 25' ist
ohne Schwierigkeiten möglich. Der Elektromotor 27 und die Getriebe 28, 28' können
selbstverständlich durch entsprechende Gehäuseteile nach oben abgedeckt sein.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Es ist vielmehr eine große Anzahl von Variationen möglich, insbesondere
auch von Kombinationen zwischen einem Flachdach und einem klappentragenden Schutzring,
ohne daß der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.