DE1204119B - Verfahren zum Verzoegern der Erstarrungszeit von Zement - Google Patents

Verfahren zum Verzoegern der Erstarrungszeit von Zement

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DE1204119B DEO8793A DEO0008793A DE1204119B DE 1204119 B DE1204119 B DE 1204119B DE O8793 A DEO8793 A DE O8793A DE O0008793 A DEO0008793 A DE O0008793A DE 1204119 B DE1204119 B DE 1204119B
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Takashi Toki
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. σ.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C04b
Deutsche Kl.: 80 b-1/05
1204119
O8793VIb/80b
1. Juni 1962
28. Oktober 1965
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verzögerung der Erstarrungszeit von Zement, wie Portlandzement und Portlandzement ähnlichem Zement, welcher Hochofenschlacke, kieselsäurehaltiges Material, Pozzolanerde u. dgl. enthält. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch die Zugabe einer wäßrigen Lösung eines Verzögerungsstoffes zum Zement aus, der wasserlösliches Siliziumfluorid und eine im Wasser zum Mischen des Zements gelöste Säure enthält.
Es ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Verzögerung der Erstarrungszeit von Zement, wie Portlandzement und Portland ähnlichen Zementsorten, zu schaffen, um dem Zementbrei, Zementmörtel oder Beton eine einfach regelbare Weichheit und gute Verarbeitungseigenschaften neben verbesserter mechanischer Festigkeit zu erteilen.
Bekanntlich werden Stärke, Zellulose, Zucker, Phosphorsäure, organische Säuren, Salze organischer Säuren und Siliziumfluoride als Stoffe zum Verzögern der Erstarrungszeit von Zement verwendet. Derartige Verzögerungsstoffe lassen sich jedoch in der Praxis nicht verwenden, da bei ihrer Verwendung auch nur leichte Veränderungen in der Zugabemenge, im Mischverfahren oder in der Temperatur das Erstarren des Zements stark verzögern oder die Festigkeit des Zements ungünstig beeinflussen könnte oder auch weil der Zement zu einem unerwünscht schnellen Erstarren veranlaßt wird, auf jeden Fall, weil der Einfluß derartiger Zusatzstoffe als Verzögerungsstoffe auf den Zement zu instabil ist und für die praktische Verwendung zu viele Vorsichtsmaßnahmen erfordert. Es ist das Ziel der Erfindung, die dem bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile zu beseitigen.
Nach längeren Untersuchungen wurde gefunden, daß ein aus wenigstens einem wasserlöslichen Siliziumfluorid bestehender Verzögerungsstoff eine ausgezeichnete Wirkung aufweist sowie eine hohe Stabilität beim Einsatz zum Verzögern der Zementerstarrungszeit, wobei das Siliziumfluorid entweder Magnesiumsiliziumfluorid (MgSiF6), Zinksiliziumfluorid (ZnSiF6), Bleisiliziumfluorid (PbSiF6), Aluminiumsiliziumfluorid Al2(SiFe)3, Hydrogensiliziumfluorid (H2SiF6), Ammoniumsiliziumfluorid (NH4)2SiF6 oder ein Gemisch dieser Fluoride sein kann. Außerdem soll wenigstens eine Säure, z. B. eine anorganische Säure, wie normale Phosphorsäure, Borsäure oder eine organische Säure, wie Essigsäure oder Succinsäure anwesend sein. Wahlweise läßt sich auch ein Gemisch aus einer oder mehreren anorganischen und organischen Säuren verwenden.
Weiterhin wurde gefunden, daß unlösliche oder Verfahren zum Verzögern der Erstarrungszeit
von Zement
Anmelder:
Onoda Cement Company, Limited, Onoda
(Japan)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Hoffmann
und Dipl.-Ing. W. Eitle, Patentanwälte,
München 8, Maria-Theresia-Str. 6
Als Erfinder benannt:
Osaku Matsuda,
Takashi Toki,
Norihiro Kudo, Tokio
schwerlösliche Siliziumfluoride kaum zum Vermischen mit Zement in praktisch homogenem Zustand in Frage kommen und daß die Verwendung von Natriumsiliziumfluorid allein oder eines Gemisches aus Natriumsiliziumfluorid und den genannten anorganischen oder organischen Säuren weniger wirksam zur Verzögerung der Zementerstarrungszeit beiträgt als die Verwendung eines wasserlöslichen Siliziumfluorids allein, z. B. von Magnesiumsiliziumfluorid (MgSiF6) oder eines Gemisches aus Magnesiumsiliziumfluorid (MgSiF6) und den genannten anorganischen oder organischen Säuren.
Auch wurde festgestellt, daß sich bei Verwendung unlöslicher Siliziumfluoride oder schwerlöslicher Siliziumfluoride die unerwünschte Wirkung ergibt, daß bei deren Zunahme über eine kritische Menge die Zementerstarrungszeit scharf verkürzt wird, so daß die Wirkungen dieser Verzögerungsstoffe für die praktische Verwendung nicht brauchbar sind.
Im Gegensatz dazu stellt sich bei Verwendung des Verzögerungsstoffes aus den beschriebenen wasserlöslichen Siliziumfluoriden und den genannten erfindungsgemäßen Säuren eine beträchtliche Verzögerungswirkung für die Zementerstarrungszeit, verglichen mit der Wirkung von wasserlöslichem Siliziumfluorid allein ein; die Menge der verwendeten wasserlöslichen Siliziumfluoride läßt sich durch Zugabe einer derartigen Säure vermindern. Die bei der
509 719/365
Erfindung verwendeten Verzögerungsstoffe bewirken kein rasches Erstarren des Zements, da sie nicht durch Faktoren, wie Menge, Mischverfahren und Temperatur, beeinflußt werden, und zeigen eine große Stabilität bei ihrer Anwendung zur Verzögerung der Zementerstarrungszeit. Auch unter Verwendung des erfmdungsgemäßen Verfahrens hergestellter Mörtel oder Beton zeigt nach 24 Stunden eine höhere Festigkeit als ein ohne die erfindungsgemäßen Verzögerungsstoffe hergestellter Mörtel oder Zement. Die Festigkeit nimmt im Laufe der Zeit sogar noch zu. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Beton zeigt außerdem den Vorteil einer geringeren Schrumpfung beim Trocknen.
Im folgenden soll die Erfindung durch Versuchsergebnisse erläutert werden, die beim Vergleich von Beispielen nach der Erfindung mit Beispielen außerhalb des Bereichs der Erfindung erhalten wurden. Diese Versuchsergebnisse sollen die Kombinationswirkung veranschaulichen, die sich bei der Verwendung von Portlandzement, wasserlöslichen Siliziumfiuoriden und einer Säure, z. B. einer anorganischen oder organischen Säure, ergibt. Der in den Beispielen verwendete Zement war jeweils normaler Portlandzement. Die durchgeführten Versuche über die Erstarrungszeit wurden auf die in den DJN 1164 festgelegte Weise bestimmt. Die aus den Versuchen erhaltenen numerischen Daten der Abbindezeiten sind in den Tabellen 1 bis 4 enthalten. Dabei enthalten die Tabellen 1 bis 3 Vergleichsversuche und Tabelle 4 die Ergebnisse mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. Alle in den Tabellen angegebenen Prozente sind Gewichtsprozente.
Die in den einzelnen Spalten der folgenden Tabellen angegebenen Klammerausdrücke stellen jeweils Ver-
gleichswerte zu den in den ersten Versuchsreihen erzielten Werten dar, wobei zur besseren Übersicht für die in den ersten Versuchsreihen ermittelten Ergebnisse jeweils der Wert 100 zugrunde gelegt wurde.
Tabelle 1
Vergleich der Abbindezeit
eines nur mit Säure vermischten Zements
Versuch
Verhältnis von
Säure zu Zement
Säureart
Phosphorsäure
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
Essigsäure
Succinsäure
0,010
0.025
0,050
0,100
0,500
0,200
0,200
Erstarrungszeit
anfängliche
Erstarrungs
zeit in
Minuten
endgültige
Erstarrungs
zeit in
Minuten
141(100)215(100)
144(102)215(100)
(98)213 (99)
148(105)222(103)
(113) 234 (109)
(138) 316 (147)
(92)189 (88)
(104) 217 (101)
Zeitintervall zwischen
Erstarrungsbeginn und -ende
in
Minuten
74 (100) 71 (96)
75 (100)
74 (100)
75 (100) 122 (165)
59 (80) 70 (94)
Wie man aus Tabelle 1 erkennt, spielen die Säuren so lange keine Verzögerungsrolle, bis ihre Menge etwa 0,5 °/0 erreicht.
Die in Klammern angegebenen Ziffern bedeuten Indexzahlen für säureenthaltenden Zement im Vergleich mit der zu 100 angegebenen Indexzahl von Zement ohne Säurezusatz.
Tabelle 2
Vergleich der Erstarrungszeit eines nur mit Siliziumfluorid vermischten Zements
Verhältnis von Siliziumfluorid zu Zement 0,025 Erstarrungszeit endgültige
Erstarrungszeit
Zeitintervall zwischen
Versuch
Nr.
Siliziumfluoridart | °/o 0,05 anfängliche
Erstarrungszeit
in Minuten Erstarrungsbeginn
und -ende
0,10 in Minuten 215 (100) Hi IVA 111 U. LCJtI
1 Na2SiF6 0,80 141 (100) 254 (118) 74 (100)
2 desgl. 1,00 175 (124) 280 (130) 79 (107)
3 desgl. 2,00 209 (147) 307 (143) 71 (96)
4 desgl. 0,025 212 (150) 386 (179) 95 (128)
5 desgl. 0,05 296 (209) 282 (131) 90 (122)
6 desgl. 0,10 171 (121) 62 (29) 111 (150)
7 MgSiF6 0,50 25 (18) 282 (131) 37 (50)
8 desgl. 1,00 204 (145) 329 (133) 78 (105)
9 desgl. 2,00 239 (169) 364 (169) 90 (122)
10 desgl. 255 (181) 540 (251) 109 (147)
11 desgl. 403 (286) <900 (<400) 137 (185)
12 desgl. 504 (357) <900 (<400)
13 >540 (>400)
Unter Berücksichtigung von Tabelle 2 ergeben sich folgende Tatsachen:
1. Das wasserlösliche Magnesium-Siliziumfluorid (MgSiF6) läßt einen etwas besseren Verzögerungseffekt erzielen als das schwer wasserlösliche Natriumsiliziumfluorid (Na2SiF6), solange seine Zugabemenge gering ist.
2. Die Verzögerungswirkung des schwer wasserlöslichen Natriumsiliziumfluorids (Na2SiF6) wird stark abgeschwächt, wenn dessen Zugabemenge mehr als 0,5% erreicht; im Fall der Verwendung von wasserlöslichem Magnesiumsiliziumfluorid (MgSiF6) wird jedoch die Verzögerungswirkung selbst bei steigender Zugabemenge nicht abgeschwächt.
5 6
Tabelle 3
Vergleich der Erstarrungszeit von mit Siliziumfluorid und Phosphorsäure vermischten Zement
Verhältnis von Siliziumfluorid MgSiF6 H3PO4 Erstarruijgszci ι endgültige
Erstarrungszeit
Zeitintervall
plus Phosphorsäure zu Zement % V. anfängliche
Erstarrungszeit
in Minuten zwischen
YCloUUll
Nr.
Na2SiF6 _ in Minuten 215 (100) Erstarrungsbeginn
und -ende
% 0,025 141 (100) 308 (143) in Minuten
1 _ 0,10 226 (160) 312 (145) 74 (100)
2 0,025 0,025 207 (147) 329 (153) 82 (111)
3 0,025 0,10 243 (172) 379 (176) 105 (142)
4 0,10 0,025 0,025 264 (187) 359 (167) 86 (116)
5 0,10 0,10 0,01 264 (187) 400 (186) 115 (155)
6 282 (200) 95 (128)
7 118 (160)
Man erkennt aus Tabelle 3, daß die Verzögerungswirkung eines mit 0,025% Magnesiumsiliziumfluorid und 0,025% Phosphorsäure vermischten Zements (0,025% MgSiF6 plus 0,025% H3PO4) und eines mit 0,10% Natriumsiliziumfluorid und 0,10% Phosphorsäure vermischten Zements (0,10% Na2SiF6 plus 0,10% H3PO4) einander etwa gleich ist und auch, daß diese Wirkung etwa gleich der Wirkung eines nur mit 0,10% Magnesiumsiliziumfluorid (MgSiF6) vermischten Zements ist, wie auch aus Tabelle 2 ersichtlich ist.
Ein Vergleich der in den Tabellen 1 bis 3 enthaltenen Werte zeigt folgendes: Aus den Versuchen 6 und 7 von Tabelle 3 sieht man, daß der mit einem Gemisch aus wasserlöslichem Magnesium-Siliziumfiuorid (MgSiF6) und Phosphorsäure (H3PO4) vermischte Zement recht unterschiedliche Verzögerungen seiner Erstarrungszeit zeigt, und zwar selbst für geringere Zugabemengen als im Fall der Verwendung von Magnesium-Siliziumfluorid (MgSiF6), Natriumsiliziumfluorid (Na2SiF6), Phosphorsäure (H3PO4), Essigsäure oder Succinsäure allein, wie man aus Tabelle 1 erkennt, oder im Fall der Verwendung des wasserschwerlöslichen Natriumsiliziumfluorid (Na2SiF6) allein, wie man aus Tabelle 2 erkennt, oder auch im Fall der Verwendung eines Gemisches aus diesem wasserschwerlöslichen Natriumsiliziumfluorid (Na2SiF6) mit verschiedenen Phosphorsäuremengen, wie man aus Tabelle 3 ersieht. Wie man ferner aus Versuch Nr. 7 in Tabelle 2 ersieht, hat das wasserschwerlösliche Natrium-Siliziumfluorid als alleiniger Zugabestoff den Nachteil, daß bei Zunahme der Zugabemenge die Erstarrung des Zements beschleunigt anstatt verzögert wird.
Die erfindungsgemäßen Verzögerungsstoffe werden in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Zementmenge, diesem zugegeben. Diese Zugabemengen sind jedoch keine kritischen Größen, da die Wirkungen derselben in Abhängigkeit von der Zusammensetzung und der Temperatur der verarbeiteten Zementmasse, des Mörtels oder Betons, variieren. Das Zugabeverhältnis der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Säuren liegt, bezogen auf die wasserlöslichen Siliziumfluoride, normalerweise unter 50 Gewichtsprozent. Dieses Verhältnis kann jedoch zur Regulierung der Zementerstarrungszeit variiert werden, und es ist möglich, das Zeitintervall zwischen dem Beginn des Erstarrens und dem endgültigen Erstarren des Zements durch Erhöhung der Zugabemengen dieser Säuren zu vergrößern.
Die Verzögerungsstoffe der Erfindung lassen sich durch einfaches Auflösen in dem für die Herstellung des Zementbreis erforderlichen Mischwasser anwenden, da sie wasserlöslich sind und Arbeitsschritte wie das Vermischen und die Weiterverarbeitung auf die gleiche Weise wie in der bekannten Praxis durchführbar sind. Außerdem besteht bei Verwendung der erfindungsgemäßen Verzögerungsstoffe keine Gefahr, daß der Zement zu schnell abbindet, selbst wenn die Zugabemenge der Mischkomponente relativ zum Zement erhöht wird.
Aus der folgenden Tabelle 4 ist die kombinatorische Wirkung ersichtlich, die durch die Erfindung bei Verwendung wasserlöslicher Siliziumfluoride zusammen mit wenigstens einer Säure, wie einer anorganischen oder organischen Säure, erzielbar ist. Die Versuchsreihen wurden auf die in DJN 1164 angegebene Weise durchgeführt.
Tabelle 4
Die Erstarrungsversuche mit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zementen
Zugabemengen
MgSiF2
ZnSiF6
Phosphor-
Borsäure
Essig-
Succinsäure Erstarrungszeit in Minuten
anfängliches
Erstarren
endgültiges
Erstarren
Zeitintervall
zwischen
Erstarrungsbeginn- und -ende
in Minuten
0,050
0,050
- 0,010
141 (100)
239 (169)
263 (187)
215 (100)
329 (153)
363 (163)
74 (100)
90 (122)
100 (135)
Tabelle 4 (Forsetzung)
ZnSiF6 Zugabemengen Borsäure Essig
säure
Succin-
säure
Erstarrungszeit in Minuten endgültiges
Erstarren
Zeitintervall
Phosphor
säure
anfängliches
Erstarren
418 (194) zwischen
Erstamm&sheffinn-
MgSiF2 0,025 280 (199) 304 (169) * Ί ^l Ii I I V*XX fj*iv ^^^^f*j»XXXX
und -ende
in Minuten
0,050 295 (181) 400 (172) 138 (186)
0,100 0,010 282 (200) 485 (219) 109 (147)
0,100 0,025 0,025 323 (229) 452 (210) 118 (180)
0,075 0,025 310 (220) 443 (206) 162 (219)
0,075 293 (208) 454 (211) 142 (195)
0,075 303 (215) 540 (251) 150 (203)
0,075 403 (286) 625 (291) 151 (204)
0,500 0,100 0,010 430 (305) 329 (153) 137 (185)
0,490 0,075 264 (189) 448 (208) 195 (263)
0,075 0,025 0,025 361 (256) 447 (208) 65 (84)
0,075 0,025 340 (241) 439 (204) 87 (118)
0,075 0,025 338 (240) 430 (200) 107 (145)
351 (249) 101 (137)
79 (107)
Die in Klammern angegebenen Ziffern bedeuten Indexzahlen eines Verzögerungsstoffe enthaltenden Zements im Vergleich mit der Indexzahl für einen ohne Zusatzstoffe untersuchten Zement, der mit dem Wert 100 angegeben ist. Die folgende Tabelle 5 zeigt die Druckfestigkeit in kg/cm2, die bei den Untersuchungen von Zementmörteln gefunden wurden, welche die erfindungsgemäßen Verzögerungsstoffe enthalten, und von Zementmörteln mit bekannten Verzögerungsstoffen. Die Versuche wurden gleichfalls auf die in DJN 1164 angeführte Weise durchgeführt (JIS R 5201 [1959]).
Tabelle 5 Druckfestigkeit von Zementmörteln in kg/cm2
Zugabemengen
0A,
ZnSiF6 Phosphor
säure
Borsäure Essig
säure
Succin-
säure
44,0 1 124 Alter ( 3 Tage) 7 435 28
MgSiF6 47,4 (100) 145 (100) (100) 483 (100)
47,5 (107) 156 (117) 206 (113) 522 (111)
0,100 0,025 46,2 (107) 158 (126) 233 (127) 520 (120)
0,075 0,025 44,7 (105) 149 (127) 261 (126) 511 (120)
0,075 0,025 45,9 (102) 151 (120) 260 (124) 523 (117)
0,075 0,025 46,6 (104) 139 (122) 255 (120) 480 (120)
0,075 0,100 47,0 (106) 154 (112) 247 (110) 533 (110)
0,025 46,1 (107) 143 (124) 226 (131) 522 (123)
0,025 —. 44,4 (105) 140 (115) 270 (128) 510 (120)
0,025 45,5 (113) 159 (113) 264 (120) 534 (117)
0,025 (103) (128) 248 (122) (123)
251
Man erkennt aus Tabelle 5, daß die Druckfestigkeit von die erfindungsgemäßen Verzögerungsstoffe enthaltenden Zementmörteln durch deren Zugabe erhalten blieb oder sogar noch etwas besser wurde.
Die Ziffern in Klammern bedeuten Indexzahlen von die Verzögerungsstoffe enthaltenden Zementmörteln gegen die Indexzahl eines Zementmörtels ohne Zusatzstoff, die zu 100 angegeben ist.
In der folgenden Tabelle 6 sind Daten angegeben, die sich bei Festigkeitsprüfungen von Beton mit den
erfindungsgemäßen Verzögerungstoffen und von Beton ohne derartige Zusatzstoffe ergaben.
Bei diesen Versuchen wurden die Proben vor Versuchsbeginn durch nochmaliges Vermischen des vorher gemischten Betons aus Zement, Zusatzstoffen und Wasser in der in Tabelle 6 gezeigten Zusammensetzung eine Minute lang im Mischer vor Versuchsbeginn behandelt und die Ausbildung des Bodensatzes nach null Stunden, einer Stunde, zwei Stunden und drei Stunden beobachtet.
Tabelle Absetzversuche mit Beton
10
Erwarteter Zement Zusammensetzung Wasser/
Zement
Sand Vermischte Menge
("/»)
H3PO4 0 Stunden Beobachteter Bodensatz
(cm)
2 Stunden 3 Stunden
Bodensatz (kg) Wasser (7o) (%) MgSiF, 1 Stunde
(cm) (kg) 20,0 13,0
300 69,4 48 17,6
20 208 0,01 19,6 17,3 14,0
0,09 15,5 19,2 5,0 »
300 60,0 41 9,4
15 180 0,01 15,6 10,2 6,5
0,09 . 7,2 13,0 1,6
300 53,7 39 3,3
7,5 161 0,01 7,4 4,2 3,0
0,09 6,1
Man erkennt aus Tabelle 6, daß nach 1, 2 und 3 Stunden die Bodensätze des die erfindungsgemäßen Verzögerungsstoffe enthaltenden Zements größer als der Bodensatz eines keine Verzögerungsstoffe enthaltenden Zementes ist.
Bei diesen Versuchen wurde auch beobachtet, daß der die Verzögerungsstoffe nicht enthaltende Beton sich innerhalb von einer oder zwei Stunden an den Innenflächen des Mischers angesetzt hatte, während
der Beton mit den erfindungsgemäßen Zusatzstoffen kein derartiges Ansetzen zeigte.
In der folgenden Tabelle 7 ist die Proctor-Nadeleinstichfestigkeit in kg/cm2 des Betons angegeben. Die Versuche wurden auf die in den Normen ASTM: C 403-57 T beschriebene Weise durchgeführt. Die Versuchsproben wurden durch nasses Sieben des in Tabelle 6 angegebenen Betons mit einem 5-mm-Maschensieb hergestellt.
Tabelle 7
Festigkeit des Betons in p.s.i. gegen den Einstich der Proctor-Nadel
Erwarteter
Bodensatz
(cm)
Temperatur
0C
MgSiF,
OYo)
H8PO4
(1Vo)
Zeit in Minuten
bis zum Widerstand
von 35,15 kg/cma
Zeit in Minuten
bis zum Widerstand
von 281 kg/cm2
20 - ! 0,045
0,090
0,005
0,010
264
306
356
352
390
454
20 340 442
15 30 J 0,045
0,090
0,180
0,005
0,010
0,020
210
268
348
418
273
349
436
501
20 326 405
7,5 ■ " ( 0,090
0,180
0,270
0,010
0,020
0,030
186
272
337
426
266
370
418
533
20 285 384
Der in Tabelle 7 angegebene Druckwert für 500 p.s.i. wird als der kritische Widerstandswert angenommen, der im Beton Reflexschwingungen erzeugt, und der Druckwert von 4000 p.s.i. wird als Beginn für das Aushärten des Betons angenommen.
In der folgenden Tabelle 8 ist die Druckfestigkeit in kg/cm2 des Betons angegeben, die unter Verwendung von Versuchsstücken von 15 cm Durchmesser und 30 cm Länge bestimmt wurde. Der Zement wurde bei einer Temperatur von 30°C hergestellt und 2Tage lang bei 3O0C härten gelassen und anschließend entweder einen weiteren Tag lang oder 26 Tage unter Wasser gehärtet.
509 719/365
Tabelle 8
Druckfestigkeit des Betons
Erwarteter
Bodensatz
Vermischte Menge H3PO1 Druckfestigkeit (kg/cm2) (100)
(103)
(111)
(121)
28 Tage (100)
(107)
(110)
(115)
(cm) MgSiF, 0,0025
0,005
0,010
3 Tage (100)
(117)
(121)
247
265
272
283
(100)
(107)
(114)
20 I 0,0225
0,0450
0,0900
0,010
0,020
101
104
112
122
(100)
(108)
(109)
310
333
364
(100)
(103)
(109)
»1 0,090
0,180
0,010
0,020
135
158
163
349
358
380
H 0,090
0,180
186
201
203
10
Man erkennt aus Tabelle 8, daß die Druckfestigkeit von die erfindungsgemäßen Verzögerungsstoffe enthaltendem Beton durch deren Zugabe erhalten blieb bzw. sogar noch etwas besser wurde.
Die in Klammern angegebenen Zahlen bedeuten Indexzahlen des die Verzögerungsstoffe enthaltenden Betons relativ zu der Indexzahl 100 eines ohne Zusatzstoffe hergestellten Betons.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verzögerung der Erstarrungszeit von Zement, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verzögerungsstoff dem Zement zugegeben wird, der wenigstens ein wasserlösliches
Siliziumfluorid oder Gemische solcher Fluoride sowie wenigstens eine Säure, wie eine anorganische oder organische Säure oder Gemische derselben enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Siliziumfluorid Magnesiumsiliziumfluorid (MgSiF6), Zinksiliziumfluorid (ZnSiF6), Bleisiliziumfluorid (PbSiF6), AIuminiumsiliziumfluorid Al2(SiF6)3, Hydrogensiliziumfluorid (H2SiF6), Ammoniumsiliziumfluorid (NEQ2SiF6 oder ein Gemisch dieser Stoffe ist, und daß wenigstens eine Säure, wie eine anorganische Säure, dem Zement zugemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zement an Stelle der anorganischen Säure bzw. Säuren ein oder mehrere organische Säuren zugemischt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verzögerungsstoff in einer Menge von etwa 0,01% bis etwa 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Zementgewicht, verwendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Portlandzement oder ein dem Portlandzement ähnlicher Zement verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Phosphorsäure, Borsäure, Essigsäure, Succinsäure oder Gemische dieser Säuren verwendet werden, und daß die Säuren in einer Menge von weniger als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des wasserlöslichen Siliziumfluorids, verwendet wird.
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